ANIME Special

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      Movie-Infos Animespecial

      Vorwort:
      Beim Wort "Anime" denkt der deutsche Normalbürger an Pokemon und Beyblade.
      Was ja auch nicht falsch ist, Pokemon und Beyblade sind ja auch Animes aber abseits von diesen beiden Beispielen gibt es noch viel viel mehr zu entdecken.
      Um es vorneweg zu sagen: Dieses Anime-Special ist Werbung für Animes, für Movie-Infos.net, für den Autor.


      Inhalt


      Grundsätzliches


      Die Anime Timeline


      Besondere Anime Genres

      - Mecha
      - Magical Girl
      - Samurai Anime
      - Romantic Comedy
      - Sentai


      Fan Work

      - Cosplay
      - Fan Subs, - Dubs
      - Fan Art
      - Fan Fiction
      - AMV


      Die Unterschiede zwischen westlichen Cartoons und Animes


      Anime Meilensteine und Kultfilme

      - Neon Genesis Evangelion
      - Astro Boy
      - Akira
      - Ghost in the Shell
      - Prinzessin Mononoke
      - Dragon Ball
      - Saber Rider & the Star Sheriffs
      - Grave of the Fireflies
      - Record of Lodoss War
      - Chihiro's Reise ins Zauberland
      - Pokemon
      - X


      Die Macher

      - Studio Ghibli
      - Studio Gainax
      - Toei Animation
      - CLAMP

      - Hayao Miyazaki
      - Mamoru Oshii
      - Hideaki Anno
      - Isao Takahata
      - Osamu Tezuka
      - Yoko Kanno


      Das kleine Anime-ABC


      Was macht einen guten Anime aus? Kriterien zur Animebewertung





      Grundsätzliches

      "Anime"
      Zuerst zum Wort selbst: "Anime" wird abgeleitet vom englischen Wort "animation". In Japan steht es schlicht und ergreifend für Zeichentrick. Außerhalb Japans, wie auch in Deutschland werden mit Anime ganz speziell Zeichentrickfilme aus japanischer Produktion bezeichnet.

      Anime & Manga
      Das zweite Wort auf das man früher oder später trifft wenn man sich mit Animes auseinandersetzt ist "Manga"
      Wie schon bei Anime hat hat Wort innerhalb und außerhalb Japans zwei verschiedene Bedeutungen. In Japan bezeichnet man damit ganz allgemein Comic, egal ob japanisch oder ausländisch. Im ganzen Rest der Welt bezeichnet man nur die japanischen Comics als Manga.
      Manga und Anime sind insofern miteinander verbunden, dass viele Mangazeichner auch für Animes zeichnen und umgekehrt. Außerdem werden viele erfolgreiche Mangas bald auch als Animes adaptiert, die Gegenrichtung, also zuerst Anime und dann erst Manga ist eher selten.
      In Deutschland werden Manga und Anime oft als ein und das selbe angesehen. Dabei ist es so einfach:
      Anime sind die Filme, Manga sind die Hefte.
      Anmerkung: Dieses Special dreht sich Animes. Das Thema "Manga" wird nur am Rande erwähnt, da ich, der Autor, zwar schon haufenweise Animes gesehen habe aber noch nie einen Manga in der Hand hatte.

      Anime in der deutschen Öffentlichkeit
      Animes werden in der breiten Öffentlichkeit für gewöhnlich entweder mit "billigem Kinderkram" oder mit "Pervers & Gewalttätig" gleichgesetzt.
      Ersteres resultiert aus Serien wie den oben bereits erwähnten Pokemon, Beyblöd ..... äh Beyblade sowie Monster Ranger, Yu-Gi-Oh und Digimon. Das Vorurteil des Kinderkrams wird vor allem die umfassenden Werbekampagnen gefördert, die entsprechende Merchandisingartikel an die Kunden der Zielgruppe bringen wollen. Kein Wunder also, dass vielen diese Serien für aufwendige Werbespots halten, die die Kinder verblöden, gewalttätig machen (als Beispiel dafür wurde in den Medien oft Dragon Ball Z genannt), das Niveau der Kinderunterhaltung senken und überhaupt keinerlei Handlung und moralische Werte vermitteln.
      Was die Elterngeneration von heute allerdings nicht weiß: In ihren Augen gute, urdeutsche Zeichentrickserien wie Heidi, Wicki, Nils Holgersson und sogar die Biene Maya sind in Japan gezeichnete Animes.
      Das Vorurteil "Pervers und Gewalttätig" verdanken wir der Hentaiwelle (Hentai = pornographischer Anime) der frühen neunziger Jahre. Damals waren mehr als 30 Prozent der in Deutschland veröffentlichten Animes solche Hentais, da diese leichter zu synchronisieren waren. Da sich die Medien einmal mehr einen Dreck um seriöse Berichterstattung scherten wurde über Hentais massiv berichtet. Dass viele Charaktere in Hentais im Durchschnitt meist extrem jung aussahen tat ihr übriges zu den negativen Nachrichten. Die Tatsache, dass der Hentai-Anteil an allen produzierten Animes nicht einmal fünf Prozent ausmacht wurde bereitwillig unter den Tisch gekehrt.
      Dadurch hat sich in der breiten Bevölkerung die Sichtweise festgesetzt, dass diese "Trickfilme guckenden jungen Erwachsenen" nicht ganz normal, oder gar pädophil sind.
      Glücklicherweise lässt dieses Denken in letzter Zeit spürbar nach, da verstärkt auch über ernsthafte Filme wie Prinzessin Mononoke oder Chihiro's Reise ins Zauberland berichtet wird und Animes auch auf Sendern wie MTV und VIVA laufen.



      Die Anime-Timeline
      In dieser Sektion sind einige wichtige Ereignisse auf dem Weg von den Zeichnungen des Mittelalters bis zu den heutigen, computergenerierten Animes chronologisch angeordnet. Wahrscheinlich habe ich einen Haufen wichtiger Sachen vergessen, aber interessant dürfte es wohl trotzdem sein.


      Um 1700:
      Erste japanische Zeichnungen kommen auf dem Verpackungsmaterial von Teelieferungen in die westliche Welt.

      Um 1800:
      Der Künstler Hokusai Kastushika benutzt zum ersten mal das Wort "Manga". Er bezeichnet damit eines seiner Skizzenbücher.

      1862:
      In Japan wird die erste Satirezeitschrift mit Comics als Inhalt, "The Japan Punch" veröffentlicht. Der Gründer der Zeitschrift war Charles Wigman, ein Brite, der teilweise heute noch als Schutzpatron der modernen Mangas verehrt wird. Er führt unter anderem die Sprechblase ein.

      1874:
      Der Franzose George Bigot gründet ebenfalls eine Satirezeitschrift, die "Tobae". Er führt die inhaltliche Verknüpfung von Einzelbildern ein und begründet auf diese Weise den Comic-Strip.

      Um 1900:
      Japanische Zeichner wenden sich vom starren europäischen Cartoon verstärkt dem lebendigerem amerikanischen Cartoon zu.

      Kitazawa Rakuten und Okamoto Ippei führen das Wort "Manga" endgültig in den japanischen Sprachgebrauch ein.

      1902:
      Die erste japanische Comicstrip-Serie wird veröffentlicht: "Tagosaku to Mokube no Tokyo Kembutsu" (Tagosaku und Mokube auf Sightseeing in Tokio)

      1917:
      Der fünf-minütige Film " Mukuzo Imokawa the Doorman" ist der erste Anime der Geschichte.

      20er Jahre:
      Von einzelnen Zeichnern, die oft zuhause arbeiten, werden Stummfilm-Animes Produziert. Die Handlung basiert oft auf alten Volkmärchen.

      1921: Zum ersten mal wird ein japanischer Animationsfilm im Ausland gezeigt.
      Nämlich "Momotaro" (Der Pfirsichjunge) von 1918. Ort der Vorstellung war Paris.

      1924:
      Sanae Yamamoto's "The Mountain where old women are abandoned" kommt in die Kinos und ist der älteste bis heute erhaltene japanische Animationsfilm.

      30er Jahre:
      Infolge des zunehmenden Militarismus in Japan werden auch entsprechende Animes gezeichnet. z.B. "Private second Class Norabuko", in dem ein Hund Abenteuer in einer witzigen Tier-Armee erlebt.

      Die Anime- und Mangaindustrie werden zentralisiert und unter die Herrschaft der Militärregierung gestellt. Hiermit erhofft man sich eine Bündelung der Kräfte zur verbesserten Produktion von Propagandafilmen.

      07.12.1941:
      Mit Japans Angriff auf Pearl Harbour beginnt der Krieg gegen die USA.
      Die Propaganda machte auch vor den Animes nicht halt.

      1943:
      Auf Befehl des japanischen Oberkommandos wird der erste abendfüllende Animefilm "Momotaro's God blessed Sea Warriors" produziert. Der Propagandafilm von 74 Minuten Länge läuft kurz vor Kriegsende noch sporadisch in den Kinos.

      1945 bis in die mittleren 60er Jahre:
      Mit den Besatzungstruppen kommen auch die amerikanischen Cartoons im großen Stil nach Japan. Deshalb müssen die Animezeichner dieser Zeit den US-Stil kopieren um konkurrenzfähig zu sein.

      1950:
      Vor diesem Zeitpunkt war die übliche Bezeichnung für japanische Zeichentrickfilme "Doga". Erst nach 1950 setzte sich der Begriff "Anime" abgeleitet von "animation" als Name für diese Filme durch.

      1948:
      Die ersten kurzen, animierten Filme von Toei werden im Kino als Vorfilme gezeigt.

      1950: Die Spielzeugfirma Bandai wird gegründet. Später wird die Unterabteilung Bandai Visual einige bekannte Animes wie "Cowboy Bebop" oder "The Vision of Escaflowne" produzieren.

      1956: Toei Animation wird als Tochterunternehmen des Mischkonzerns Toei gegründet.

      Oktober 1958:
      Toei Animation bringt seinen ersten Animationsfilm in die Kinos: "The Tale of the white Serpent".

      16.03.1961:
      Zum ersten mal wird in einem deutschen Kino ein Anime gezeigt.
      " Der Zauberer und die Banditen" (jap. Originaltitel: Shounen Sarutobi Sasuke, engl. Magic Boy)

      01.01.1963:
      Mit "Astro Boy" erscheint am Neujahrstag die erste Anime TV-Serie. Regisseur war Osamu Tezuka, der Begründer der modernen Manga-Industrie. Noch im selben Jahr wird die Serie in den USA von NBC ausgestrahlt.

      1966:
      "Mahoutsukai Sari" (Little Witch Sally) ist der erste Magical Girl Anime der Geschichte.

      Anfang 70er:
      Mit "Attack No1" (Mila Superstar) wird die Kategorie der Sport-Animes geschaffen. Nach der Geschichte um ein Mädchen-Volleyball-Team folgen so ziemlich alle anderen Sportarten vom Fußball bis zum Boxen nach.

      1971: "Speed Racer" (Orginaltitel: Mach go go go!) ist der erste Anime im deutschen Fernsehen. Die Serie wird nach vier Folgen aber wieder von der ARD abgesetzt.

      1972:
      In Co-Produktion mit der Taurus-Filmgruppe wird bei Fuji-TV "Alps no Shojo Heidi" (Heidi - das Mädchen aus den Bergen) gezeichnet. In Deutschland wird die Serie vom ZDF ausgestrahlt und wird zu einem großen Erfolg. Der Art Director war Hayao Miyazaki, der heute als Altmeister der Animationsfilme bekannt ist.

      1973:
      "Mazinger Z" erscheint, wird aber kein Erfolg. Trotzdem wurde mit der Geschichte um einen, von einem Piloten gesteuerten Kampfroboter das Giant Robot-Genre geschaffen.

      1974: "Uchyu-Kansen Yamato" (Raumschlachtschiff Yamato) von Leiji Matsumoto findet in Amerika großen Anklang. "Yamato" läutete seiner Zeit das sogenannte "Golden Age of Anime" ein. George Lucas hat sich bei der Serie sogar für sein Star Wars inspirieren lassen.

      1976: Jedes Jahr werden 200 Anime-Serien produziert. Allein im Großraum Tokio sind 10000 Animezeichner beschäftigt, 1000 davon beim Branchenriesen Toei. Bei Toei werden jeden Tag 30000 Einzelbilder, das entspricht 26 Minuten Film, produziert.

      Mai 1979:
      Das Animationsstudio Pierrot wird gegründet. Seither wurden von Pierrot 60 TV-Serien, 15 Filme und 84 OVAs produziert.

      1979:
      Mit "Kido Senshi Gundam" (Mobile Suit Gundam) erscheint der erste Teil der "Gundam" Serie. Daraus entsteht in der Folgezeit ein gigantisches Multiversum, das mittlerweile größer als Star Trek und Star Wars zusammen ist.

      1980:
      Das Studio Gainax wird unter dem Namen Daicon Film von den Studenten Hideaki Anno, Yoshiyuki Sadamoto, Akai Takami und Shinji Higuchi gegründet. Bis heute hat sich Gainax seinen Ruf erhalten innovative aber nicht unbedingt leicht zu verstehende Animes zu produzieren.

      Der erste Teil der "Macross"-Saga erscheint. Die tiefgründige Story, gepaart mit einer schönen Liebesgeschichte und spektakulären Mecha-Designs begeistert die Fans bis heute.

      Ridley Scott's Film "Blade Runner" begründet das Cyberpunk-Genre, welches in der Folgezeit einen großen Einfluss auf den Stil der Animezeichner ausübt.

      1983:
      Mit "Dallos" erscheint der Erste speziell für den Videoverkauf gezeichnete Anime (OVA). "Dallos" stammt übrigens aus der Feder von Mamoru Oshii, der später als der Macher von "Ghost in the Shell" weltberühmt wurde.

      Mitte 80er:
      Durch das Aufkommen des Videos wird erstmals möglich, sich seine Lieblingsanimes für den Heimgebrauch zu kaufen oder auszuleihen.

      1984: Die Serie "Sei Jyushi Bismarck" wird zum ersten mal in Japan ausgestrahlt. 1987 bzw 1988 kommt die Serie als "Saber Rider & the Star Sheriffs" nach Amerika und Deutschland. Bei uns ist Saber Rider zuerst bei Tele 5 zu sehen, später auf RTL II. Die Serie erfreut sich unter den heutigen, jungen Erwachsenen einer großen Beliebtheit.

      Weihnachten 1984:
      Das Studio Daicon Films wird in Gainax umbenannt.

      1985:
      Das Studio Ghibli wird von Hayao Miyazaki und Isao Takahata (beide früher bei Toei TV) gegründet.
      Vom Studio Ghibli wurden in der Folge viele bekannte Animefilme geschaffen, darunter auch die beiden erfolgreichsten Kinofilme Japans: Prinzessin Mononoke und Chihiro's Reise ins Zauberland.

      Die späten 80er:
      OVAs werden häufig als Testläufer verwendet. Findet ein OVA beim Publikum anklang, wird er als Serie weitergeführt.

      1986:
      Akira Toriyama's Dragon Ball wird zum ersten mal ausgestrahlt und wird schnell zur beliebtesten Anime-Serie Japans.

      1987:
      "Wings of Honeamise" (Honeamise no Tsubasa) ist das erste große Projekt von Gainax. Es wurden unter anderem 3000 Zeichner beschäftigt was etwa dem 10-fachen der damals üblichen Zeichnerzahl entspricht.

      In Japan werden 1600 Stunden Animation produziert. Darin enthalten sind 24 Spielfilme und 72 OVAs.

      1988:
      "Akira" kommt in die japanischen Kinos und ist seinerzeit der teuerste Anime der Welt.

      1989:
      "Ranma 1/2" von Rumiko Takahishi wird erstmals ausgestrahlt. Die Endlosserie mit weit mehr als hundert Folgen wird sehr beliebt und findet auch ihren Weg nach Deutschland.

      April 1989:
      Gainax veröffentlicht seine erste Serie, "Nadia - The Secret of Blue Water". Hideaki Anno war damals für Nadia mitverantwortlich. Für viele Fans gilt Nadia als Vorläufer von Anno's Lebenswerk "Neon Genesis Evangelion". Tatsächlich gibt es zwischen NGE und Nadia viele Gemeinsamkeiten.

      Anfang 90er:
      Das japanische Fernsehprogramm besteht zu fast 40 Prozent aus Animationsfilmen und -serien.

      1992:
      "Sailor Moon" erscheint im japanischen Fernsehen. Die Serie belebt das fast vergessene Magical-Girl Genre neu.

      1995:
      "Ghost in the Shell" von Shirow Masamune kommt in die Kinos. Er gilt bis heute als der wahrscheinlich beste Cyberpunk-Anime.

      "Shin Seiki Evangelion" (Neon Genesis Evangelion) wird am 4. Oktober erstmals ausgestrahlt. Schon bald wird NGE zum absoluten Kult-Anime und Gainax bestätigt einmal mehr seinen Ruf tiefgründige Animes zu produzieren.

      "Sailor Moon" wird erstmals im ZDF ausgestrahlt, mangels Einschaltquoten nach kurzer Zeit aber wieder abgesetzt.

      März 1996: "Neon Genesis Evangelion" endet mit der Folge 26. Die Fans sind mit diesem Schluss extrem unzufrieden und fordern ein alternatives Ende.

      12.06.1997:
      Prinzessin Mononoke kommt in die japanischen Kinos und wird dort zum erfolgreichsten Film aller Zeiten.

      1997:
      Die beiden Kinofilme zu "Neon Genesis Evangelion", "Death & Rebirth" sowie "End of Evangelion" erscheinen.

      Nachdem "Sailor Moon" beim ZDF aus dem Programm geflogen war, versucht RTL sein Glück und hat Erfolg. Sailor Moon Spielzeuge und sonstige Artikel werden zum Renner in Kaufhäusern und Buchhandlungen.

      1998:
      Der erste komplett am Computer erstellte Anime, "Blue Submarine No.6" erscheint.

      1999:
      Die Pokemon-Welle erfasst Deutschland. Im Zuge der TV-Serie werden Videospiele, Trading-Cards und ähnliche Merchandisingartikel zu Rennern in den deutschen Spielwarenabteilungen.

      2003:
      "Spirited Away" (Chihiro's Reise ins Zauberland) aus dem Jahr 2001 erhält den Oscar des besten Animationsfilms und stößt in Japan mit 21 Millionen Kinogängern Prinzessin Mononoke vom Thron des erfolgreichsten Filmes. Der deutsche Kinostart war am 19. Juni 2003.

      2004:
      "Ghost in the Shell 2: Innocence" ist der erste Anime, der bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt wird.



      Besondere Anime Genres
      Natürlich lassen sich die Animes wie alle anderen Arten von Filmen und Serien auch in verschiedene Klassen einordnen.
      Wie anderswo existieren auch hier Sci-Fi Serien ebenso wie Actionreisser oder Fantasy-Epen oder Thriller.
      Trotzdem gibt es auch Kategorien, die im Westen gar nicht existieren.
      Ein paar Beispielen, dieser reinen Anime-Genres will ich mich hier widmen.


      Mecha
      "Mecha" wird auch oft als "Giant Robot" bezeichnet. Das Mecha-Genre ist eine der ältesten Animearten überhaupt. Die allererste Animeserie der Welt, Astroboy, z.B. war auch eine Art Mecha-Serie.
      In den Mecha-Serie geht es in der Regel um Kampfroboter in meist menschenähnlicher Form. Die Größe der Maschinen ist dabei relativ egal, von der Größe eines Menschen, über eine größere Körperrüstung bis hin zu einem 40 Meter hohen Giganten gibt es Mechas in allen Formen und Variationen. Die Japaner sind in der Roboterentwicklung von je her sehr versiert und einfallsreich zugleich.
      In den meisten Serien werden die Mechas von Piloten gesteuert, die in der Regel gerade mal Teenager sind. Aber es ist auch möglich, dass ein solcher Roboter per Fernsteuerung oder von einem Computer gelenkt wird. Manchmal haben die Maschinen aber auch ihre eigene Persönlichkeit und lenken sich selbst, wie z.B. bei den Transformer-Serien, die wiederum ein Untergenre der Mechas bilden.
      Natürlich sind die meisten Mecha-Serien im Science Fiction Bereich angeordnet, es gibt jedoch auch solche Beispiele, bei denen der Hintergrund die Gegenwart oder auch ein Fantasy-Universum ist. So sind die Serien Kishin Korps und Sakura Wars in Alternativversionen der Jahre 1941 und 1918 angesiedelt, während das bekannte Vision of Escaflowne in einer mystischen Welt spielt.
      Je nach dem Szenario variiert auch die Bewaffnung der Mechas. Während die Evangelions aus Neon Genesis Evangelion mit Maschinengewehren und Raketenwerfern auf ihre Gegner losgehen, sind die Guymielephs in Vision of Escaflowne mit Mänteln und Schwertern ausgerüstet.
      Die Rolle der Roboter variiert von Serie zu Serie. Mal sind sie die Geheimwaffen - es ist eine Ehre sie steuern zu dürfen und sie sind allem anderen Kriegsgerät auf dem Schlachtfeld weit überlegen. Ein anderes Mal sind sie Produkte aus der Massenfertigung und jeder kann lernen sie zu steuern.
      Auch wenn das Genre nach ihnen benannt ist, sind die Mechas oft nur die heimlichen Stars. Die Serien aus dieser Abteilung drehen sich in der Regel hauptsächlich um die Piloten der Roboter, wie sie mit ihrer Aufgabe klarkommen und wie sie sich mit der Welt um sie herum auseinandersetzen. In den Kämpfen steht dann aber wieder klar die Maschine im Fordergrund, da sie die ganzen Prügel bezieht, währen der Pilot im Cockpit relativ sicher ist.
      Bekannte Vertreter dieses Genres sind z.B. Neon Genesis Evangelion, die Gundam-Reihe, die Macross-Reihe, Sakura Wars


      Magical Girl (jap. Mahou Shojo)
      Die Kategorie des Magical-Girl-Anime lässt sich grob in zwei verschiedene Arten, je nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung. Die Magical Girl Serien der 80er Jahre
      hatten fast ausnahmslos ein Mädchen im Grundschulalter als Hauptcharakter, das vor ein Problem gestellt wird und dieses mit magischen Fähigkeiten löst, die ihr von einem magischen Wesen, ihrem Begleiter zur Verfügung gestellt werden.
      Bis zum Anfang der neunziger war das Magical Girl Genre jedoch fast wieder in der Versenkung verschwunden. Bis Sailor Moon erschien und einen regelrechten Hype loslöste. Seitdem sind die Magical Girls wieder in, auch wenn sich am Grundschema seit zwanzig Jahren immer noch nicht sehr viel geändert hat:
      Das Strickmuster der Magical Girl Serien ist nach wie vor fast immer das Selbe. Ein ganz normales Mädchen lebt sein Leben wie alle anderen auch, sie geht zur Schule, träumt von der ersten Liebe. Eines Tages bekommt sie durch irgendein magisches Wesen eine wichtige Aufgabe übertragen, meist der Kampf gegen irgendeine böse Macht.
      Gleichzeitig bekommt sie auch magische Kräfte verliehen. Wenn sie diese freisetzen will, muss sie einen bestimmten Spruch sagen, oder einen besonderen Gegenstand benutzen, dann hört sie, für kurze Zeit, auf das normale Mädchen zu sein, sondern ist eine Superheldin.
      Von da an präsentieren einem die Magical Girl Serien für Gewöhnlich in jeder Folge einen anderen Gegner, der am Schluss der Episode besiegt wird. Dieses Schema wird auch als Monster-of-the-Day-Prinzip bezeichnet.
      Somit herrscht am Anfang wie am Ende einer solchen Folge jedesmal der Status quo - alles ist wie immer. Aus diesem Grund lassen die meisten Magical Girl Serien nur sehr wenig Spielraum für Charakterentwicklungen. Die Figuren lernen weder hinzu, noch werden sie mit der Zeit in irgendeiner Form reifer, sie sind einfach immer gleich. Im Gegensatz zu den früheren Serien sind die Magical Girls neuerer Machart für gewöhnlich Mädchen im Teenageralter zwischen 14 und 17.
      Der Erfolg dieses Genres lässt sich mit der ausgeprägten Fetisch-Kultur in Japan erklären. So ist z.B. das Interressante an Sailor Moon, nicht dass ein Mädchen eigenständig die Welt bewegt, sondern dass sie in einer Marine Uniform für Mädchen steckt die für ältere japanische Männer Fetisch-Charakter hat. Diese Tatsache wird nun umgekehrt: Die Mädchen in den Uniformen sind nicht mehr Objekte der Begierde, sondern Heldinnen die die Welt beschützen. Diese Tatsache gehört zu feinen, kulturellen Unterschieden, die westlichen Zusehern kaum auffallen.
      Magical Girl Serien gibt es wie Sand am Meer aber die bekanntesten sind wohl Sailor Moon, Jeanne - die Kamikazediebin, Cardcaptor Sakura, Wedding Peach, Cutey Honey.


      Samurai Anime
      Japan ist im Wesentlichen für fünf Dinge bekannt: Sushi, Godzilla, Billig-Autos und eben Animes und Samurais. Das Genre des Samurai-Anime bringt letzteres zusammen.
      Für komplett Unwissende: Samurais sind die japanische Version von Rittern. Während des Mittelalters waren diese Kämpfer die disziplinierte, gut ausgebildete und extrem loyale Elite eines Kriegsherrn. Samurais waren immer sehr um ihre Ehre bedacht, wenn sie versagten oder sonstwie Schande über sich und ihr Haus brachten, blieb ihnen oft nur die Möglichkeit des "Harakiri", sprich Selbstmord. Samurai Animes beschäftigen sich mit den Erlebnissen dieser geschickten Kämpfer. Nicht selten basieren diese Geschichten auch auf überlieferten Legenden und Erzählungen.
      Auch wenn diese Animes immer im Mittelalter spielen, kann sich der Hintergrund, auf dem die Story spielt, extrem von der Historie unterscheiden.
      Manche Animes sind sehr realitätsnah gehalten - die Waffen, die Taktiken, die Umgangsformen und die Umstände, alles ist gut recherchiert und umgesetzt. Magie fehlt ganz oder wird nur sehr begrenzt eingesetzt. Man bekommt das Gefühl, als würde eine Geschichte nacherzählt, die sich so wirklich zugetragen haben kann (was manchmal auch tatsächlich so ist).
      Daneben gibt es dann auch die Samurai-Epen, die es mit der Realität nicht so genau nehmen. Die Geschichte findet dann zwar immer noch in Japan statt und die Umstände sind im Grunde die selben, aber es existieren dann noch beispielsweise Dämonen, die die Menschen in Angst versetzen und dann dementsprechend als Gegner auftreten. Der Einsatz von Magie gestaltet sich zwischen "mäßig" und "massenhaft". Manchmal spielt in solchen Geschichten auch noch die Götterwelt eine Rolle. An dieser Stelle vermischt sich oft die Grenze zwischen Samurai-Epos und Fantasy-Saga. Häufig wird in diesen Samurai-Animes beschrieben, wie sich die Kämpfer in einer Periode von Krieg, Leid, Hunger und Verrat zurecht gefunden haben. Ebenfalls ein beliebtes Thema ist die Auseinandersetzung der Samurais mit den neuen, westlichen Einflüssen auf das Land am Ende des Mittelalters. In einer Zeit in der sie sich einer grundlegenden Veränderung gegenüber sahen und fürchteten als Soldaten vergangener Zeiten in Vergessenheit zu geraten (Wir kennen das ja aus The Last Samurai).
      Samurai-Epen sind beispielsweise: Rurouni Kenshin, Vagabond, Berserk, Ninja Scroll, The Hakkenden.


      Romantic Comedy
      "Liebe auf Irrwegen" nach diesem Grundgerüst arbeiten die Animes aus dem Bereich der Romantic Comedy. Bei dieser Art Anime steht im Gegensatz zu den Beziehungsdramen vor allem Humor und Situationskomik im Fordergrund. Zwei Personen verlieben sich ineinander, finden sich aber erst am Schluss der Serie, weil ihre Beziehung von wiedrigen Umständen erschwert oder von außen ständig torpediert wird. Dazu kommt meistens ein nicht allzu entscheidungskräftiger, männlicher Hauptcharakter, der oft noch irgendein ganz besonderes Problem hat. So kann z.B. Junta, der Hauptcharakter von DNA² kein Mädchen in aufreizender Wäsche ansehen, ohne sich übergeben zu müssen.
      Ein häufig genutztes Mittel in Romantic-Comedy-Serien sind Drei- und Mehrecksbeziehungen. So es in solchen Serien nicht selten zu Eifersuchtsszenen und extremer Rivalität zwischen den weiblichen Charakteren kommt.
      Die bekanntesten Vertreter dieses Genres sind: Ranma 1/2, Love Hina, Tenchi Muyo, Oh my Goddess.


      Sentai
      Der Begriff Sentai bezeichnet eine Gruppe, bestehend aus fünf Personen. Sentai Animes sind nicht wirklich ein eigentständiges Genre. Sie werden häufig mit anderen Genres, wie Sci-Fi oder Magical Girl kombiniert. Die Power-Rangers sind ein gutes Beispiel für das Sentai-Prinzip, es ist zwar kein Anime, hat seine Wurzeln aber trotzdem in japanischen Realserien. In Sentai Animes ist es üblich, dass jeder einzelne Charakter eine besondere Fähigkeit mit ins Team bringt. So dass Einer allein normalerweise wenig Chancen im Kampf hat, mit Hilfe der anderen allerdings jeden Gegner bezwingen kann. Jeder einzelne Charakter hat für gewöhnlich sein ganz besonderes Erkennungsmerkmal, sei es die Farbe seiner Kleidung, ein bestimmtes Zeichen (bei Sailor Moon die Symbole der Planeten) oder ein bestimmtes Element, das seinen Kräften entsprechend zugeordnet ist. Häufig bringt die charakterliche Zusammensetzung der Gruppe zusätzliche Ansätze für Dramen oder auch Komödien mit - teilweise sind die Sentai-Gruppen bunter zusammengewürfelt als das Big Brother Haus. In der Regel sind diese Helden jedoch nicht die ganze Zeit damit beschäftigt die Welt zu retten. Meistens führen sie ein ganz normales Leben und verwandeln sich nur, wenn mal wieder Not am Mann ist, was auch ein Grund dafür ist, dass viele Magical Girl Serien gleichzeitig auch Sentais sind.
      Bekannte Animes nach dem Sentai-Prinzip sind: Wedding Peach, Sailor Moon.



      Fan Work - Die Hobbies der Animeverrückten
      Was machen, wenn die letzte Folge gelaufen, die ganze Geschichte erzählt und das letzte Geheimnis gelüftet wurde? Ganz einfach, man macht selber was. Was manche Leute in ihrer Zuneigung für einen Anime alles auf die Beine stellen, das lest ihr in diesem Abschnitt:


      Fanarts
      Fanarts sind von Fans gezeichnete Bilder, die eine Szene, meist aber einen bestimmten Charakter aus einem Anime darstellen.
      Fanarts sind nicht jedermanns Sache, da man schon ein gewisses zeichnerisches Talent benötigt um am Ende eine Ähnlichkeit zwischen Orginal und Fanart feststellen zu können.
      Talentierte Zeichner schaffen es jedoch teilweise wirklich an die Qualität der Orginal-Zeichner heranzukommen.


      Fan Fiction
      Auch kurz FanFics genannt, sind von Fans geschriebene Geschichten zu Animes, die entweder die Story weiterführen, oder Nebenlinien in den Ablauf des Animes einbauen.
      Da man im Gegensat zu zu FanArts, oder AMVs kaum eigene Fähigkeiten benötigt sind Fan Fictions sehr beliebt, vor allem bei denen, die von einem Anime einfach nicht genug bekommen können und auch nach dem Ende der Geschichte noch Neues von ihren Helden wollen. Alles was man zum schreiben einer Fan Fic benötigt sind ein Textprogramm, gute sprachliche Fähigkeiten und eine Idee für eine interessante Handlung. Auch hier gibt es wieder verschiedene Arten. Self-Inserts z.B. sind Fan-Fics, bei denen der Autor selbst als Figur ein Teil des Animes wird. Ebenfalls beliebt ist das einfügen einer beliebigen neuen Figur, die durch ihre Fähigkeiten oder ihren Charakter die Verhältnisse und Storyentwicklungen der ursprünglichen Geschichte verschiebt. Daneben gibt es auch Nacherzählungen, bei denen der Autor eine "Was-wäre-wenn?"-Story erzählt, bei der die Personen und die Hintergründe gleich bleiben, aber an bestimmten Stellen, beispielsweise bei wichtigen Entscheidungen anders ausfällt.
      Fan Fictions kann es in allen möglichen Längen geben. Manche sind nicht länger als eine Seite, andere nehmen mit über 500 Seiten schon fast Romanformat an.
      Unter Kennern können einzelne Autoren sehr beliebt werden, wenn sie sich etwa durch die Qualität ihrer FanFics, ihren Ideenreichtum oder ihren Schreibstil besonders auszeichnen. (mein Lieblingsautor ist Captain Harlock)
      Da man auf den Ideen eines bestehenden Universums aufbaut, ist es inzwischen gängige Praxis geworden, an Anfang oder Ende einer solchen Fiction auf die ursprünglichen Schöpfer des Animes hinzuweisen, damit man keine urheberrechtlichen Probleme bekommt.
      Die wahrscheinlich größte Sammlung deutschsprachiger Fan Fictions befindet sich auf der Hautpseite des Animexx-Vereins. animexx.de


      Cosplay
      Cosplay ist die Kurzform von "Costume Play". Damit bezeichnet man das entwerfen von Kostümen, in denen man sein Lieblingscharaker eines Animes aussieht.
      Von all den hier beschriebenen Fan-Tätigkeiten ist das Kostümieren das, was sich am meisten auch außerhalb des Animebereichs finden lässt.
      Im Grunde sind die Scharen von Trekkies, die sich auf den Conventions in Klingonen- und Sternenflottenverkleidungen werfen oder die Fans, die vor dem Kino als Darth Vader oder Spiderman rumlaufen nichts anderes als Cosplayer.
      Besonders auf Fantreffen oder andersartigen Animeconventions werden solche Kostüme gern zur Schau gestellt und auch richtige Wettbewerbe veranstaltet.
      Darüberhinaus hilft das Kostüm auf den Treffen oft dabei miteinander ist Gespräch zu kommen. Wenn sich zwei Leute im Kostüm des gleichen Charakters über den Weg laufen, ist es natürlich viel einfacher ein Thema zum Reden zu finden.
      Natürlich ist das Cosplayen eher eine Domäne der Mädels, bei denen es wirklich extrem beliebt ist, aber auch einige Angehörige des starken Geschlechts werfen sich gerne mal in die Kutte des coolen Helden.
      Das Cosplayen von Animes hat in Japan bereits solchen Kultstatus erreicht, dass bereits Animes darüber gemacht wurden, z.B. Cosplay Complex.





      AMV
      Hinter diesem Kürzel versteckt sich die Bezeichnung "Anime Music Video".
      Damit ist nichts anderes gemeint, als dass Videomaterial aus Animes mit bekannten Musikstücken unterlegt wird. Die Wahl, welche Animes mit welcher Musik kombiniert werden ist völlig frei, trotzdem wird meistens versucht, dass die Thematik der Videoszenen und der Musik zumindest entfernt etwas miteinander zu tun haben. Ein sehr berühmtes Beispiel sind die AMVs, die Szenen aus Neon Genesis Evangelion mit dem Lied "Engel" von Rammstein als Musik zeigen.
      Auch die AMVs kennen verschiedene Kategorien, so kann man etwa durch die Verwendung der düstersten Szenen eines Animes und entsprechend trauriges AMV produzieren. Das Gegenteil ist natürlich auch möglich um ein Comedy-AMV zu machen. Eine ebenfalls sehr gern genutzte Variante ist, dass man nur die Szenen eines einzelnen Charakters verwendet und so ein "Character Profile" erstellt, das dem Zuseher einen Blick in die Psyche der Figur werfen lässt.
      Manchmal wird sogar versucht, Lied und Bild zu synchronisieren, so als ob die Animefigur das Lied selbst singen würde, allerdings ist so etwas sehr zeitaufwändig und schwierig.
      Je nachdem, mit welchem Programm ein AMV erstellt und gepackt wurde, kann es zwischen 5 und 150 Megabyte haben. Leider weiß man erst nach dem Runterladen, ob man sich ein geniales AMV oder ein Stück Müll auf die Festplatte geholt hat.
      Mittlerweile gibt es richtige Produktionsstudios, die hobbymäßig AMVs erstellen. In der Fanszene können die Macher bekannter Videos einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreichen. Rechtlich befinden sich die AMVs in einer Art Grauzone da man ja ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben das Video- und Musikmaterial benutzt und es dann für gewöhnlich online stellt. Was die Plattenlabels dazu sagen ist mir unbekannt. Aber die Animeproduzenten sehen die Sache nicht so eng, da mit dem AMVs in der Regel niemand Geld verdient und ein gutes AMV auch Werbung für den Anime ist. Solange man an Anfang oder Ende des AMVs klarstellt von wem der Anime und die Musik ist, ist alles in Butter.
      Die wahrscheinlich umfangreichste Seite zum Thema AMV ist animemusicvideos.org. Dort gibt es tausende von Musikvideos, die ohne Gebühren und Auflagen heruntergeladen werden können.


      Fansubs, -dubs
      Hier handelt es sich schon eher um Profi-Terrain. Die Bezeichnungen Fansub und Fandub bezeichnen von Fans erstellte Untertitel (subs) und eigene Synchronisationen (dubs) von Animes. Deutsche Projekte sind da eher die Ausnahme. Am häufigsten sind die Übersetzungen vom japanischen ins Englische. Da für so ein Unterfangen natürlich gute japanisch-Kenntnisse vorhanden sein müssen und man dazu entsprechende Ausrüstung und Fähigkeiten benötigt sind Fansubs und -dubs wirklich nur etwas für wirkliche Hardcore Fans. (Nochmal um es ganz explizit zu sagen: Ich rede nicht von Scripts, die nur eine Textform der Gespräche und Handlungen einer Episode darstellen. Fansubs und -dubs sind richtige Untertitel und Synchronisationen direkt in das Videomaterial hinein.)
      Als Ausgangsmaterial dienen normalerweise direkt vom TV aufgenommene Videos, Kauf-Videos, oder auch gerippte DVDs.
      Meistens werden die Projekte von englischen Fans gestartet, um ihren Lieblingsanime auch über die Grenzen Japans hinaus zu verbreiten.
      Unter den Entwicklern dieser Subs und Dubs gibt es eine Art ungeschriebenen Ehrenkodex, der vorschreibt nur solche Animes zu verwenden, die in der betreffenden Sprache noch nicht lizensiert wurden. Desweiteren darf nach dem Ehrenkodex mit diesen Übersetzungen kein Geld verdient werden.
      Die gesetzliche Lage solcher Unternehmungen ist unklar. Wenn die ganze Sache ohne die Absicht auf Gewinn abläuft, befinden sich die Fans die es produzieren und die Fans, die es herunterladen in einer rechtlichen Grauzone. Einerseits ist es eine eindeutige Urheberrechtsverletzung, andererseits wird niemand wirtschaftlich geschädigt, da die Animes die die von den Fans synchronisiert und untertitelt werden ja bei uns nicht im Handel erhältlich sind.



      Die Unterschiede zwischen westlichen Cartoons und Animes
      Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Duck Tales und Akira? Was macht Hellsing so anders als die Ghostbusters? Mit den Unterschieden zwischen den Cartoons vom Schlage eines Batman oder Mickey Maus und den japanischen Animes befasse ich mich in dieser kleinen Sektion.

      Der größte Unterschied vorweg: Während Cartoons mit sehr wenigen Ausnahmen für die Unterhaltung von Kindern produziert werden, gibt es Animes für jede Altersklasse. Während man sich als Erwachsener Serien wie die Familie Feuerstein nur noch aus Nostalgik ansieht sind sehr viele Anime-Formate auf die Unterhaltung der Zielgruppen über 14 Jahren ausgelegt. Teilweise sind die Inhalte auch so ernst, dass sie von Kindern gar nicht angesehen werden sollten. Und damit sind jetzt beileibe nicht die berüchtigten Hentais gemeint. So gibt es fernab von Pokemon und Co auch Animekriegsfilme, Krimis und Thriller. Darüberhinaus sind viele Serien für Kinder auch nicht gar nicht zu verstehen, da nicht selten philosophische Themen wie der Sinn des Lebens etc behandelt werden. Wer schon mal Neon Genesis Evangelion oder Ghost in the Shell gesehen hat, wird sicher verstehen was ich meine.
      Cartoons zeigen oft eine heile Welt, in der alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Alles ist in Ordnung, alles ist schön, keine Gefahr. Animes können zwar Geschichten haben, in denen es noch blumiger abgeht, sie können aber auch das totale Gegenteil sein. - Mit einer dreckigen, dunklen Welt und einer düsteren Geschichte. Die Cartooncharaktere sind in der Regel klar definiert, als Held, als Bösewicht, als das Mädchen das ständig vom Helden gerettet wird. Die Rollen für Gut und Böse sind klar verteilt, so etwas wie "grau" gibt es nicht. Die Figuren bleiben immer gleich und entwickeln sich in keiner Weise weiter, - der Held bleibt der Held, der Böse bleibt der Böse usw. Animes hingegen haben oft Charaktere, die weder das eine noch das andre sind, die dem Zuschauer Rätsel aufgeben und zum Nachdenken animieren. Die Figuren entwickeln sich auch im Laufe der Serien, so dass der Zuschauer am Ende ein ganz anderes Bild von ihnen hat, als noch am Anfang.
      Cartoons haben nur selten eine zusammenhängende Geschichte sondern eher ein episodenhaftes Gerüst. Meist herrscht am Ende einer Episode wieder der Status quo. Am Anfang einer Folge ist alles normal und am Ende ist es genau so. Animes haben in der Regel eine fortlaufende Rahmenhandlung, die sich konsequent auf das Ende zubewegt, aber dabei auch Zeit für Nebenhandlungen lässt.
      Die meisten westlichen Zeichentrickfilme haben im Durchschnitt an die 100 Folgen, was vor allem durch die episodenhafte Struktur ermöglicht wird. Währenddessen beläuft sich die durchschnittliche Folgenzahl eines Animes auf 20-30, nur selten erreicht ein Anime die hunderter Marke, dennoch sind einige der bekanntesten Animes solche Langläufer (z.B. Dragonball, Ranma1/2, Inuyasha)

      Das wären jetzt die erzählerischen Unterschiede, bei den technischen Differenzen geht es weiter.
      Ganz allgemein sind Animes realistischer als Cartoons. Ausnahmen bestätigen die Regel. So wie es realistische Cartoons gibt, gibt es auch abstrahierte Animes.
      Fast immer werden Hintergründe und technische Details in Animes sehr korrekt recherchiert und dargestellt. Cartoons nehmen das nicht so ernst.
      Das Charakterdesign ist in Sachen Realismus ein zweischneidiges Schwert. Zwar werden die Körper realistischer dargestellt, während Cartoons beispielsweise gerne Figuren mit nur vier Fingern verwenden. Aber beim Kopf sieht es ganz anders aus. Die Köpfe von Animefiguren sind in der Regel unnatürlich groß, dazu ein kleiner Mund und sehr große Augen (allerdings haben Disney-Figuren normalerweise auch runde Kulleraugen). Sehr auffallend sind oft auch die extrem farbenprächtigen Haarfarben (von Rosa bis Hellblau ist alles drin) und die ausgefallenen Frisuren. Allerdings ist diese Darstellungsweise ein Stilmittel um Gefühle besser ausdrücken zu können und damit die Figuren besser unterscheidbar sind.
      Um alles nochmal in einem kurzen, prägnanten Satz auszudrücken:
      Animes sind im Vergleich mit den westlichen Cartoons realistischer, tiefgründiger, erwachsener und mit einer besseren Story versehen.



      Anime Meilensteine und Kultfilme
      In dieser Sektion befasse ich mich mit einigen Meilensteinen der Animegeschichte, die den Begriff und die Machart von Animes bis heute geprägt haben und mit Kultfilmen, die weltweit eine riesige Fangemeinde haben.


      Neon Genesis Evangelion (Orginaltitel: Shin Seiki Evangelion)
      Neon Genesis Evangelion oder kurz NGE oder auch EVA ist wahrscheinlich die berühmteste Animeserie der Welt. Gebt den Namen mal bei Google ein, dann werdet ihr sehen was ich meine. Auch der Autor dieses Specials bekennt sich dazu ein NGE-Fanatiker zu sein.
      Die Handlung:
      Die Handlung von Neon Genesis Evangelion spielt im Jahre 2015, und zwar vor folgendem Hintergrund: Am 13. September 2000 schlug in der Antarktis ein riesiger Meteorit ein. Infolgedessen sind die Polkappen geschmolzen, und eine gewaltige Flutwelle ließ die Küstenregionen der Welt im Meer versinken. Die Weltbevölkerung wurde um die Hälfte dezimiert, zumal die katastrophalen Folgen des Einschlags Unruhen und Bürgerkriege nach sich zogen. Dies ist die offizielle Version der Ereignisse, wie sie von der UN verbreitet wird und wie sie auch in den Schulbüchern steht.
      Die Wahrheit ist allerdings, dass der Auslöser für diesen "Second Impact" kein ein Meteorit, sondern ein gigantisches Wesen, ein sogenannter "Engel" war. Diese Tatsache wurde jedoch vor der Bevölkerung geheimgehalten. Nur die Geheimorganisationen SEELE und NERV wussten von der Existenz der furchterregenden Gestalten.
      Diese Ereignisse liegen nun 15 Jahre zurück, als die Engel wiederkehren, offenbar in dem Bestreben, die Menschheit endgültig auszulöschen. Mit Hilfe gigantischer Kampfroboter, den "Evangelions", kurz EVA, die von 14jährigen Kindern mittels Gedankensynchronisation gesteuert werden, nimmt NERV den Kampf gegen die mysteriösen "Boten Gottes" auf. Doch was hat es mit diesen Engeln auf sich? Warum suchen sie sich als Ziel immer ausgerechnet das Hauptquartier von NERV aus? Und was geschah mit Adam, dem ersten Engel, nachdem er den Second Impact ausgelöst hatte?

      Das Meisterwerk wurde von Hideaki Anno geschaffen, nachdem er eine Depressionsphase hinter sich gebracht hatte. Genau diese Stimmung merkt man NGE auch deutlich an. Jeder Charakter hat sein dunkles Geheimnis und seinen eigenen, persönlichen Hass auf die Welt und die Menschen um ihn herum.
      Dazu kommt, dass es überall in Evangelion größere und kleinere Anpielungen auf die christliche und vor allem jüdische Mythologie gibt. Neon Genesis Evangelion strotzt nur so vor Mysterien und es gibt so viele Interpretationsweisen der Geschichte und der Figuren, wie es User im Netz gibt. Vor allem die detailreich ausgearbeitete Psyche der diversen Charaktere macht NGE so ziemlich einzigartig unter den Animes. Eigentlich dreht sich die Handlung von NGE weniger um den Kampf gegen die Engel sondern wie schon erwähnt um die Piloten und ihre Psyche.

      Als die Serie mit Episode 26 ihr Ende fand, waren die Fans mit diesem Schluss so unzufrieden, dass ein alternatives Ende gefordert wurde. Das Produktionsstudio Gainax gab nach und machte den Kinofilm "End of Evangelion", der den letzten Akt, des Untergangs der Menschheit beschreibt.

      Besonders zu bemerken ist, dass Neon Genesis Evangelion mit einem eher kleinen Budget (Gainax ging in seiner Geschichte mehrmals Pleite) auskommen musste, weshalb einige Folgen ziemlich viele Rückblenden zeigen. Durch eine geschickte Schnittechnik wurde trotzdem eine sehr ansprechende Optik erzeugt.

      Mit der Zeit hat sich um NGE ein riesiges Marketingimperium gebildet, mit mehreren Soundtracks (es gibt über zwei dutzend Versionen des End-Songs "Fly me to the moon"), Videospielen, Artbooks, Mangas, Videos, DVDs, Sammelkarten etc.
      Letztenendes bleibt noch zu erwähnen, dass dieses Epos einer der wenigen Animes ist, die kein Happy End haben.
      Für Neon Genesis Evangelion gibt es ein paar exzellente deutsche Fanseiten. Die meiner Meinung nach besten sind:
      evangelion-armageddon.com (wird ständig aktualisiert)
      nervarchiv.de
      ngeva.de


      Astro Boy
      Weniger Kultfilm, mehr Meilenstein der Animegeschichte. Astro Boy war die erste Anime-Serie die im TV lief und tat damit einen riesigen Schritt zur weiteren Verbreitung dieser Zeichentrickform.
      Die Handlung:
      Wir schreiben das Jahr 2030. Professor Tenma entwickelt einen Roboter nach dem Ebenbild seines Sohnes Tobio, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Er benennt den Roboter nach seinem Sohn und bezeichnet sich selbst auch als seinen Vater.
      Da Tenma das Projekt ohne die Erlaubnis seiner Vorgesetzten betrieben hat wird er vom Dienst suspendiert. Daraufhin verlässt er mit seinem Roboterjungen Japan und will in die USA auswandern. Auf der Überfahrt nach Amerika wird die Astro aber vom Direktor eines Roboterzirkus entführt. Im Zirkus lernt er seine Trainerin Kathy kennen, von ihr erhält er auch seinen neuen Namen "Astro Boy".
      Nach dem Roboterzirkus wird Astro von Professor Ochanomizu, dem Nachfolger von Prof. Tenma, wieder nach Japan geholt. Ochanomizu baut für Astro eine ganze Roboterfamilie bei der Astro ganz normal leben kann.
      In späteren Folgen wird er immer wieder vom Roboter "Atlas" angegriffen, der nach den selben Bauplänen produziert wurde. Atlas sieht Astro als seinen Erzfeind an.

      Wie schon erwähnt war Astro Boy die erste Anime-Serie im TV. Ich habe sie noch nie gesehen und kann mir deshalb kein Urteil darüber erlauben. Fakt ist, dass die Serie dem Begriff "Meilenstein" mehr als verdient hat.

      Ein Screenshot aus Astroboy:



      Akira
      Akira ist quasi der Anime-Urknall im Westen, denn er war der erste Anime, der bei uns die Verbindung von Anime mit Kinderkram überwunden hat. Akira spielte bei der Verbreitung von "ernsthaften" Animes außerhalb Japans eine Schlüsselrolle. Außerdem war Akira der erste Manga, der in Deutschland erschien.
      Die Handlung:
      Tokyo 1988. In einem Geheimlabor der Armee wird mit Kindern die über PSI Fähigkeiten verfügen experimentiert. Doch als diese Experimente außer Kontrolle geraten wird Tokyo durch eine riesige Explosion unbekannter Herkunft vernichtet und der Dritte Weltkrieg ausgelöst ... fast alle großen Städte der Erde werden zerstört ... Akira spielt im Jahr 2019 in Neo-Tokio nach dem dritten Weltkrieg. Als die beiden jugendlichen Motorrad-Freaks und Gang-Mitglieder Kaneda und Tetsuo zufällig einem kleinen Jungen mit greisenhaften Gesichtszügen und übernatürlichen Fähigkeiten begegnen, werden sie unversehens in politische Intrigen auf höchster Ebene verwickelt. Mehrere Gruppen kämpfen um den geheimnisvollen Akira, der in einem unterirdischen Forschungslabor im Kälteschlaf liegt und dessen Erwachen das Ende der Welt heraufbeschwören soll. Als bei Tetsuo ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten festgestellt werden und er zunehmend größenwahnsinniger wird, ist das der Auftakt für eine unvorstellbare Katastrophe - aber vielleicht auch für einen Neuanfang.

      Es war 1988 Akira, der erste Deutschland erschienene Anime, der nicht von Wikingerjungen, Bienen oder Mädchen auf der Alm handelte. Bis dahin kannten wir nur saubere Gewalt, bei der niemand ernsthaft verletzt wird und der Böse am Ende immer wieder aufsteht. Dann kam Akira und da war alles anders. Für die damaligen Verhältnisse wurden wirklich heftige Szenen gezeigt. Paradebeispiele dafür sind die Szene in der Tetsuo mit seinen Fähigkeiten ein paar Soldaten zum explodieren bringt. Akira war damals einfach nur anders und natürlich war die dort präsentierte Härte sehr ungewohnt für ein Volk, das Fernseh-Gewalt nur aus dem A-Team kannte. Technisch ist Akira zwar nicht mehr auf dem allerneuesten Stand, kann sich aber dank flüssiger Animationen und gewaltiger Hintergründe auch heute, 16 Jahre nach seinem Erscheinen mit aktuellen Produktionen messen.

      Tetsuo aus Akira:



      Ghost in the Shell
      Wenn ein Anime-Fan das Wort "Cyberpunk" hört, denkt er noch vor Matrix und Konsorten an Ghost in the Shell.
      Die Handlung:
      Motoko Kusanagi ist die Anführerin einer Spezialeinheit für Cyberdelikte. Denn im Jahr 2029 ist die weltweite Vernetzung extrem weit fortgeschritten und auch Cyborgs und Künstliche Intelligenzen sind im Alltag nichts neues mehr. Dadurch ist die Gesellschaft aber auch besonders anfällig gegenüber Hackerangriffen geworden. Motoko und ihre Einheit gehen für die japanische Regierung gegen die kriminellen Folgen dieser Übertechnisierung vor. Es ist ebenso möglich, die Seele des Menschen, den "Ghost" zu digitalisieren und in einen Cyborgkörper (Shell) zu übertragen. Auch Motoko hat ihren ganzen Körper gegen Cyborgkomponenten ausgetauscht. Nun steht sie vor ihrer größten Herauforderung. Ein Hacker, Puppetmaster genannt, hackt sich in die Gehirne vernetzter Menschen ein und benutzt sie um Verbrechen zu begehen. Doch hinter dieser scheinbar kriminellen Fassade ist der Puppetmaster nicht das, was er zu sein scheint und er verfolgt gänzlich andere Ziele...

      Wie oben schon erwähnt ist Ghost in the Shell (kurz GitS) der Anime-Cyberpunk schlechthin. Die Handlung dreht sich primär um solch existenzielle Fragen wie "Was ist Leben?" "Was ist die wahre Seele des Menschen?". Man kann also durchaus sagen, dass Ghost in the Shell die Matrix unter den Animes ist. Kein Wunder also dass die philosophische Geschichte gepaart mit packender Action viele Fans gefunden hat und mit Fug und Recht als Kultfilm bezeichnet werden darf.
      GitS ist einer der wenigen Animeblockbuster, bei denen man sich die deutsche Übersetzung kaufen sollte. Die deutschen Synchronsprecher sind zwar monoton und gefühllos wie immer aber genau das passt bei diesem Anime wie die Faust aufs Auge. Mittlerweile ist bereits eine Serie, Ghost in the Shell: Stand alone Complex erschienen und die Fortsetzung steht in den Startlöchern. Ghost in the Shell 2: Innocence war übrigens der erste Anime, der bei den Filmfestspielen von Cannes, im Jahr 2004 teilnahm.

      Eine Szene aus dem kommenden Ghost in the Shell 2: Innocence



      Prinzessin Mononoke (Orginaltitel: Mononoke hime)
      Lange Zeit war dieser Film mit einem Einspielergebnis von ca 200 Millionen Dollar der erfolgreichste Kinofilm Japans. Er war im Vergleich noch viel erfolgreicher als Titanic bei uns und hat Millionen von Japanern verzaubert.
      Die Handlung:
      Japan, 15 Jahrhundert, der junge Krieger Ashitaka wird bei seinem Versuch sein Dorf vor einem, der Raserei verfallenen Eber zu beschützen am Arm verletzt. Zwar gelingt es ihm das riesige Tier zu töten, allerdings hat der Kampf schwerwiegende Konsequenzen für Ashitaka: die Verletzung die ihm durch den Kontakt mit dem Tier zugefügt wurden bedeuten für ihn über kurz oder lang den sicheren Tod. Denn der große Eber war kein normales Tier, sondern ein rachesüchtiger Gott, der durch seinen Hass auf die Menschen zum Dämon wurde. Um mehr über die Herkunft des Ebers herauszufinden und um Heilungsmöglichkeit zu finden macht sich Ashitaka nun nach Westen auf. Weiter westlich wird ein Konvoi von drei riesigen Wölfen und einem Mädchen angegriffen. Ashitaka fischt zwei Überlebende aus einem Fluss einem Fluss und begleitet sie zurück zu ihrer Eisenhütte. Die Eisenhütte liegt mitten im Wald, für ihren Betrieb werden enorme Mengen Holz benötigt. Dort wird Ashitaka zur Herrin der Stadt gebracht, Madame Eboshi. Kurze Zeit später greift wieder das "Wolfsmädchen" an, mit dem Ziel Eboshi zu töten und langsam merkt Ashitaka, dass die Angriffe auf die Stadtbewohner nicht ganz unprovoziert sind...

      Prinzessin Mononoke zeigt den ewigen Kampf zwischen Menschheit und Natur mit einer komplexen Geschichte, ohne dabei jedoch den erhobenen Zeigefinger zu zeigen. Das heißt, es ist durchaus eine Lehre enthalten aber sie drängt sich einem nicht auf. Regisseur dieses Meisterwerks ist niemand geringerer als die Anime-Legende Hayao Miyazaki, der bereits mit Filmen wie Nausicaä, Porco Rosso und Kiki's Delivery Service für Furore sorgte. Miyazahki war für die wichtigsten Aufgaben wie Regie, Drehbuch und Story verantwortlich. Darüber hinaus hat er an rund 80000 der insgesamt 144000 Einzelbilder des Films mitgezeichnet. Die Produktion des Films verschlang 40 Millionen Dollar und dauerte drei Jahre.
      Leider wurde der Film in den deutschen Kinos nicht recht wahrgenommen, da er nur mit einer verschwindend geringen Kopienzahl von 35 an den Start ging. Obwohl der Film fast durchgehend positive Kritiken bekam.


      Dragon Ball
      Die Dragon Ball Serie basiert auf dem erfolgreichsten Manga der Welt und umfasst mit den beiden Nachfolgeprojekten Dragonball Z und GT rund 500 Folgen.
      Die Handlung:
      Der junge Son Goku lebt, abgeschieden von der Außenwelt, in einem Haus in den Wäldern. Er lebt ganz alleine seit sein Großvater gestorben ist, der ihm damals auch einige Kampftechniken beigebracht hat.
      Eines Tages trifft er auf das Stadtmädchen Bulma in ihrem Auto. Son Goku, der noch nie ein Auto gesehen hat und es deswegen für ein Monster hält zerstört es mit seinem Kampfstab. Und damit nimmt das Abenteuer seinen lauf...
      Bulma ist nämlich auf der Suche nach den sagenumwobenen Dragonballs. Wer alle sieben Kristallkugeln findet darf sich vom magischen Drachen Shen Long etwas Wünschen. Bulma möchte sich nämlich gerne einen hübschen Liebhaber wünschen.
      Da Son Goku ganz passabel kämpfen kann, nimmt Bulma Son Goku auf ihrer abenteuerlichen Jagd nach den Dragonballs mit und so lernen die beiden mit der Zeit viele kuriose Gestalten kennen. Die Palette reicht dabei von notgeilen Kampfsportlehrern bis zu schüchternen Banditen und mit Komplexen behafteten Armeeführern.

      Man braucht nicht besonders viel Grips um Dragon Ball zu verstehen, es geht schlicht und ergreifend nur um prügeln, prügeln, prügeln (Und das sage ich wirklich als Fan von Dragon Ball). DB hat keine Message und keinen Unterton, den man beachten sollte. Es ist einfach nur ein Anime, bei dem man sich zurücklehnen und die Action der Kloppereien auf sich wirken lässt. Das Aushängeschild der Dragon Ball Serien sind die langen Kämpfe gegen die Oberfieslinge, die sich manchmal über mehr als ein Dutzend Folgen erstrecken (das sind sechs Stunden!).
      In Deutschland wurden Dragon Ball und Dragon Ball Z von RTL II ausgestrahlt, wenn auch teilweise stark geschnitten. Dragon Ball Z war am Animeboom der letzten Jahre in Deutschland nicht unwesentlich beteiligt. Millionen von Anime-Fans im deutschsprachigen Raum warten seit geraumer Zeit darauf, dass endlich auch Dragon Ball GT zu sehen ist. Allerdings hat sich in dieser Angelegenheit abgesehen von vielen vielen Gerüchten nicht sehr viel getan da RTL II angeblich aufgrund der teilweise sehr heftigen Gewaltszenen eine Ausstrahlung nicht in Erwägung zieht.

      Die Hauptcharaktere aus Dragon Ball Z:



      Saber Rider & the Star Sheriffs (Orginaltitel: Sei Jyushi Bismarck)
      Kein Meilenstein aber für viele junge Erwachsene ganz bestimmt absoluter Kult.
      Die Handlung:
      Schon seit einigen Jahrzehnten kolonisiert die Menschheit den Weltraum. Bisher blieb alles friedlich, doch aus heiterem Himmel werden die Kolonien im "Neuen Grenzland" von einer außerirdeschen Macht, den "Outridern" angegriffen. Die Schutzstreitmacht der Erde, das "Kavallerie Oberkommando" lässt um den Angriffen entgegenzutreten den geheimes Kampfroboter "Ramrod" entwickeln. Auf der Jagd nach einem Verräter treffen der Starsheriff Saber und die Ramrod-Konstrukeurin April auf den Kopfgeldjäger Colt und den Rennfahrer Fireball. Als eine Notsituation eintritt werden die beiden einfach als fehlende Crewmitglieder von Ramrod rekrutiert. Damit beginnt der Kampf gegen den Terror der Outrider...

      Saber Rider ist ganz bestimmt eine der in Deutschland beliebtesten Animeserien der späten achziger und frühen neunziger. Viele, heute Erwachsene, schwärmen immer noch für diese Serie und dementsprechend führt sie die inoffiziellen Most-Wanted-Listen meist mit großem Vorsprung an.
      Es bleibt zu erwähnen, dass die Amerikaner durch die Abänderung der Dialoge und geschicktes Schneiden die Serie mit neuen Handlungssträngen versehen haben. Außerdem wurden sämtliche Namen amerikanisiert. Aus diesem Grunde gibt es zahlreiche Unterschiede zwischen der amerikanischen/ europäischen Version und dem japanischen Orginal.


      Grave of the Fireflies (Die letzten Glühwürmchen)
      Grave of the Fireflies gehört weniger zum Teil Kult-Animes und Meilensteine, sondern hat vielmehr die Bezeichnung große Kunst verdient.
      Die Handlung:
      Japan 1945, kurz vor dem Ende des Krieges. Die alliierten haben die Luftherrschaft über Japan, Tokio wird ständig bombardiert.
      Der Schüler Seita verliert seine Mutter, als Tokio mit Brandbomben angegriffen wird. Zusammen mit seiner kleinen Schwester Setsuko macht er sich durch die schwelenden Trümmer auf um bei Verwandten unterzukommen. Sein Vater ist im Krieg - wahrscheinlich gefallen. Um das Überleben zu sichern müssen sie die letzten Andenken die sie an ihre Mutter haben, verkaufen. Auch bei ihrer Tante können sie nicht lange bleiben und müssen fortan in einer Unterkunft hausen, die nicht viel mehr als ein Erdloch ist. Seita's Schwester geht es zusehends schlechter, Hunger und Krankheit machen ihr schwer zu schaffen. Das einzige was die beiden ablenkt, sind die Glühwürmchen, die sie in jeder Nacht besuchen.

      Grave of the Fireflies ist weder bildgewaltig noch sonstwie spannend, sondern einfach nur extrem intensiv. (Ich gebe zu geweint zu haben) Grave of the Fireflies zeigt die wahren Schrecken des 2. Weltkrieges auf eine beklemmende Weise, die viele Hollywoodfilme nicht mal annähernd erreichen. Die Aussichtslosigkeit des Überlebens, der ständige Hunger und das allgegenwärtige Elend stehen in krassem Gegensatz zu der erhabenen Schönheit der Glühwürmchen.
      Die Macher dieses Meisterwerks sind übrigens wiedereinmal die Herren vom Studio Ghibli. Grave of the Fireflies ist in einer tadellosen deutschen Synchronisation erschienen und lief bereits auf dem Kultursender Arte.
      Fazit: Grave of the Fireflies ist ein anspruchsvolles Werk für all diejenigen, die die Worte "Drama", "Kunst" und "Anime" miteinander verbinden können.
      Letzten Endes bleibt mir noch eines zu sagen: "Am 21. September 1945 bin ich gestorben!"

      Tokio nach dem Feuersturm:



      Record of Lodoss War
      Record of Lodoss War, oder auch kurz RolW wird nicht selten als der Herr der Ringe unter den Animes bezeichnet.
      Die Handlung:
      Seit ewigen Zeiten wird Lodoss nur noch als die verfluchte Insel bezeichnet. Verflucht, weil vor Jahrtausenden ein Kampf zwischen zwei Göttinnen dazu geführt hat, dass sich Lodoss vom Hauptkontinent Alecrast abgelöst hat. Seit langen Jahren führen die Königreiche auf Lodoss ständig neue Kriege um die Alleinherrschaft. Diesesmal fühlt sich der dunkle Herrscher Beld von der Nachbarinsel Marmo dazu berufen sich die anderen Reiche Untertan zu machen.
      Zu diesem Zweck schart er eine gewaltige Streitmacht bestehend aus Kobolden, Ogern, Dunkelelfen und zahlreichen anderen Kreaturen der Nacht unter seinem Banner. Gut dass ausgerechnet in dieser beschwerlichen Zeit sich der junge Nachwuchs-Ritter Parn aufmacht um die Wurzel des um sich greifenden Bösen zu finden. Bereits nach kurzer Zeit finden sich andere Abenteurer, die sich ihm anschließen. Die etwas naive Hochelfe Deedlit, der Magier Slain, der Kleriker Eto, der Zwerg Ghim und der zynische Dieb Woodchuck helfen Parn dabei seine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Diese Begleiter sind auch bitter nötig, denn neben Beld hecken auch sein Armeeführer Ashram, sein Hofmagier Wagnard und die mysteriöse Hexe Karlla ihre eigenen dunklen Pläne aus. Mit der Zeit steht immer mehr auf dem Spiel. Geht es anfangs "nur" darum Beld und seine Armeen zu stoppen, muss am Ende schon die Wiedererweckung einer bösen Göttin verhindert werden.

      Dass Record of Loddos War im Grunde auf dem bekannten Pen & Paper-Rollenspielsystem Dungeons and Dragons (D&D) basiert, merkt man beim ansehen ziemlich schnell. Die Gruppe besteht wie bei D&D üblich aus sechs Charakteren, die alle in die für Dungeons & Dragons üblichen Klassen wie Paladin, Dieb oder Kleriker eingeteilt sind.
      Der größte Kritikpunkt an diesem sonst so genialen Anime ist die Unterdurchschnittlichkeit der grafischen Darstellung. Besonders negativ zu bewerten ist der massive Gebrauch von Standbildern, vor allem in Kampfsequenzen. In Japan sind bereits mehrere Romane zum Thema RoLW erschienen, der Manga wird in Deutschland vom Carlsen Verlag vertrieben. Außerdem wurde acht Jahre nach dem OVA auch eine Record of Lodoss War Serie produziert, die Teile der OVA-Handlung neu erzählt.
      Fazit: Record of Lodoss War ist genau das Richtige für Fans der Herr der Ringe Trilogie und für Leute, denen die Namen "Baldur's Gate" und "Icewind Dale" etwas sagen.

      Parn kämpft mit Ashram:



      Chihiro's Reise ins Zauberland
      Eh klar, dass in einem Animespecial auch der erfolgreichste Animefilm aller Zeiten erwähnt werden muss. Schließlich hat der Film des Oscar und den Goldenen Bären gewonnen und ist in Japan der meistbesuchteste Kinofilm aller Zeiten.
      Die Handlung:
      Für die 10-jährige Chihiro bedeutet der Umzug in eine andere Stadt den Abschied von all ihren Freunden. Kein Wunder also, dass sie darüber mehr als glücklich ist. Kaum sind sie und ihre Eltern in der neuen Stadt angekommen, fällt die Aufmerksamkeit der Familie auf einen Tunnel nahe dem Haus. Sie gehen hindurch und finden sich in einer anderen Welt wieder. Zwar finden sie schnell ein Dorf, aber auf einmal verwandeln sich Chihiros Eltern in Schweine. Zunächst ist Chihiro in dieser seltsamen Welt, die von Geistwesen aller Art bevölkert ist, ziemlich auf sich allein gestellt. Doch dann wird sie von dem Jungen Haku in das Badehaus der Hexe Yuba eingeschmuggelt, damit sie dort arbeiten kann. Im Badehaus lernt Chihiro (oder Sen, wie sie dort genannt wird) viele illustre Geister kennen. Aber immer hat Chihiro den Gedanken im Hinterkopf ihre Eltern wieder zurückzuverwandeln und aus dieser merkwürdigen Welt zu entfliehen

      Was soll man noch groß sagen? Der erste Anime der den Oscar und den goldenen Bären gewonnen hat. Also ganz sicher ein Meilenstein der Animegeschichte, der sicherlich dazu beigetragen hat dass die Animes in der breiten Öffentlichkeit verstärkt akzeptiert werden. Und wem verdanken wir dieses Meisterwerk? Eh klar, den Herren um Hayao Miyazaki vom Studio Ghibli. Wir können gespannt sein, mit was uns die Großmeister als nächstes überraschen.

      Chihiro und Haku:



      Pokemon
      OK, ihr dürft mich jetzt steinigen aber leider gehören die Pokemon zu den Animes wie die Bürokratie zur deutschen Regierung. Die Pokemon stehen hier stellvertretend für all die Vertreter der seichten Unterhaltung wie Digimon, Beyblade, Monster Rancher, Hammermann und wie sie alle heißen.
      Die Handlung:
      Ein großer Tag im Leben des jungen Ash Ketchum, denn endlich ist er alt genug, um sein erstes eigenes Pokemon zu bekommen. Aber wie es das Schicksal so will geht ausgerechnet an diesem Morgen alles schief und er kommt zu spät zum Labor von Professor Eich. Dank Ashs Abwesenheit haben sich nun schon drei andere angehende Pokemon Trainer die drei Anfangspokemon von Professor Eich geholt. Kein Problem, der Prof hat noch ein Pokemon auf Lager - Pikachu. Jetzt kann Ash endlich aufbrechen und sich seinen großen Traum erfüllen - er will der größte Pokemon-Trainer aller Zeiten werden. Zu diesem Zweck muss er sich erstmal im Kampf mit acht Arenaleitern beweisen um auf das legendäre Indigoplateau zu kommen. Nebenbei fängt er auch noch mehr von den kleinen Viechern, die ständig nur ihren eigenen Namen brabbeln können. Auf seiner Reise wird Ash vom Rotschopf Misty, die eine Vorliebe für Wasser-Pokemon hat und von Rokko, der immer auf der Suche nach der Richtigen ist, begleitet.

      Die Pokemon brachten dem Thema Anime erstmals eine wirklich große öffentliche Aufmerksamkeit. Aber um welchen Preis? Seit Pokemon sind Animes zwar weiten Teilen der Bevölkerung ein Begriff, aber leider setzen durch Pokemon viele "Anime" mit "Kinderkram" gleich. Es ist im Grunde wie mit Daniel Küblböck. Seine Heimatstadt Eggenfelden (übrigens: ich komme aus Eggenfelden) war vor Daniel nichts weiter als ein größeres Kaff irgendwo in Niederbayern. Aber durch den Superstar-Heini wurde die Stadt bekannt und zwar als Brutstätte von tuntigen Spülwassersängern. (sorry wenn ich vom Thema abweiche aber das musste jetzt mal gesagt werden) Das Prinzip ist in beiden Fällen das selbe. Nur weil die Leute von den Pokemon gehört haben denken sie, dass alle Animes so aussehen. Bestärkt werden die Unwissenden auch noch durch die Programmpolitik von RTL II. Trotzdem ist es beeindruckend, dass eine Serie, die im Grunde nichts anderes als Werbung für Sammelkarten und Videospiele ist, so einen weltumspannenden Hype auslösen kann.
      Wer sich durch meine Hass-Triraden hindurch bis hier her durchgelesen hat, wird sicherlich gemerkt haben, dass meine Meinung von Pokemon nicht allzu hoch ist.
      Das liegt daran, dass ich und viele Andere alle Hände voll damit zu tun haben, das Image das durch Pokemon entstanden ist wieder auszubügeln.
      Natürlich sollte man es der Serie aber hoch anrechnen, dass sie zumindest ansatzweise moralische Werte wie Freundschaft und Treue vermitteln kann.

      Das größte Mistvieh von allen: Pikachu:



      X
      Weder Meilenstein und auch kein riesiger Kult. ABER (großes Aber) mein ganz persönlicher Lieblingsanime.
      Die Handlung:
      Wir schreiben das Jahr 1999 und die Entscheidungsschlacht um das Ende der Welt steht unmittelbar bevor. Es gibt zwei Seiten. Auf der einen, die Erddrachen, welche den Planeten von den Menschen befreien wollen und der Erde zu einer Regeneration verhelfen wollen. Auf der anderen Seite stehen die Himmelsdrachen, die die Menschheit retten wollen. Nur zur Erkärung: Bei Himmels- und Erddrachen handelt es sich natürlich nicht wirklich um Drachen, sondern um ganz normale Menschen. Natürlich ist dieses "normal" im japanischen Sinne begriffen, das bedeutet, die Mitglieder beider Gruppierungen können aus dem Stand auf Hausdächer springen und äschern bei ihren Kämpfen schon mal einen ganzen Wohnblock ein.
      Um das Ende der Welt aufzuhalten müssen die Himmelsdrachen die sieben Bannkreise, die sich allesamt in Tokyo befinden, schützen.
      Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 15-jährige Kamui Shiro. Er ist dazu außerwählt einst, im letzten entscheidenden Kampf, das heilige Schwert zu führen. Seit seiner Geburt hat Kamui zu diesen Zweck auch noch enorme psychokinetische Kräfte. Das ist aber noch nicht das verblüffendste an seiner Existenz. Von Anfang an hat Kamui nämlich als einziger die freie Wahl ob er lieber Himmels- oder Erddrache werden will. Von Kamui's Entscheidung hängt das Schicksal der Menschheit ab. Was Kamui aber nicht weiß: Sobald er den Platz auf der einen Seite einnimmt, wird sein bester Freund Fuuma automatisch zum Kamui der Gegenseite. Es entwickelt sich eine spannende Story, in deren Verlauf Kamui fast unerträgliches Leid zuteil wird. Und er rückt immer näher, der Tag der alles-entscheidenden Schlacht...

      Gott ich liebe diesen Anime. X hat mit rund zwanzig im Vordergrund handelnden Personen wohl den größten Pool an Hauptcharakteren unter den Animes. Eine weitere Besonderheit: etwa 70 Prozent der Figuren sterben im Verlauf der 24 Folgen. Könnte man jetzt sagen, dass diese Serie blutrünstig ist? - Nein, denn der X-Movie von 1996 hatte eine Todesquote von satten 95 Prozent. Die Geschichte schafft es immer wieder einen zu fesseln. Das liegt unter anderem daran, dass die "bösen" Erddrachen eine mindestens genau so gute Begründung für ihre Taten haben wie die Gegenseite. Auch wenn viel gestorben wird, die Hintergründe der meisten Charaktere werden genau beleuchtet. Für die Charakterisierung einzelner Figuren wird sogar jeweils eine komplette Folge verbraucht. Von vielen Figuren weiß man genau, warum sie gerade so handeln wie sie nun mal handeln. Auch wenn oft gesagt wird, dass die Serie ungefähr ab der Mitte abbaut, ich meine das Gegenteil, die Serie legt ab der zwölften Folge erst so richtig los.
      Fazit: X ist eine Serie mit gut gebauter Story, sehr interessanten Charakteren, packenden Kämpfen und grandioser Grafik.

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      Die Macher
      An dieser Stelle befasse ich mich mit den Leuten und Unternehmen, die hinter den Animes stecken. Die aufgeführten Studios haben einige der berühmtesten Animes der Geschichte produziert und die hier genannten Personen sind allesamt Legenden der Anime-Industrie.

      Studio Ghibli
      Für viele ist das Studio Ghibli der Disney des Ostens, mit seinen erfolgreichen und hochwertigen Kinofilmen hat es sich weit über die Grenzen Japans hinaus einen Namen gemacht.
      Der Name "Ghibli" wurde von der Bezeichnung welche die Italiener im Zweiten Weltkrieg für ihre Wüsten-Aufklärungsflugzeuge benutzten abgeleitet (Hayao Miyazaki ist ein Fan von allem was Fliegen kann). Die Italiener wiederum leiteten diesen Namen vom der Bezeichnung für den heißen Wüstenwind der durch die Sahara weht ab.
      Nachdem Nausicaä of the Valley of the Wind ein großer Erfolg geworden war, sowohl künstlerisch als auch kommerziell, wurde 1985 das Studio vom Verlag Tokuma Shoten gegründet, der auch damals auch für den Nausicaä-Manga vertrieben hat. Von Beginn an waren Hayao Miyazaki und Isao Takahata die Köpfe des Studios. Der eigentliche Präsident ist aber Yasuyoshi Tokuma, der gleichzeitig auch Chef von Tokuma Shoten ist. Aber Miyazaki und Takahata dürfen die meisten Entscheidungen auch von sich aus treffen. Noch im Jahr seiner Gründung produzierte das Studio den ersten Film, Laputa - Castle in the Sky. Damit wurde die Ghibli-Tradition begründet nur Kinofilme zu machen und nur Geschichten zu verwenden, die aus der Feder des Studios stammen.
      Das ist insofern eine sehr riskante Geschäftspolitik, da bei einem Kinofilm kein Erfolg garantiert ist, erst recht, wenn die Story dem Publikum vorher völlig unbekannt ist. Deshalb setzen die meisten Anime-Entwickler bevorzugt auf TV-Serien, die auf bekannten Mangas basieren. Nichtsdestotrotz hat Ghibli an seinen Grundsätzen festgehalten und hatte bisher immer damit Erfolg. Da aber noch niemand den kommenden Siegeszug vorhersehen konnte, war man zunächst sehr vorsichtig. Die Zeichner wurden nur jeweils für einen Film angestellt, war die Produktion vorbei, wurde der gesamte Stab entlassen. Die Studioräume waren einfach nur in ein paar angemieteten Zimmern in einem Vorort von Tokio untergebracht. Laputa wurde zwar kein so großer Erfolg wie Nausicaä er wurde mit 775000 Kinogängern ein Erfolg. Als nächstes stand ein Unterfangen auf dem Plan, das für viele als schlichtweg unmöglich erschien. Das kleine Studio begann damit, zwei Kinofilme gleichzeitig zu produzieren, ohne dass einer davon Qualitätseinbußen verzeichnen musste. Der eine Film war My Neighbor Totoro unter Regie von Miyazaki, Film Nummer zwei war Grave of the Fireflies für den Takahata verantwortlich war. Es ist Tokuma zu verdanken, der sich sich bei den Distributoren für beide Filme eingesetzt hat, sodass "Totoro" und "Fireflies" überhaupt erscheinen konnten. Als beide Filme dann endlich in die Kinos kamen, blieben die Zuschauerzahlen zwar etwas hinter den Erwartungen zurück der künstlerische Erfolg war den beiden Meisterwerken jedoch sicher. My Neighbor Totoro gewann in diesem Jahr viele japanische Filmpreise und Grave of the Fireflies wurde auch von der kulturellen Elite Japans als große Kunst bezeichnet. Von da an war Ghibli ein bekannter Begriff in der japanischen Filmindustrie. 1989 konnte das Studio endlich seinen ersten großen Erfolg an den Kinokassen verbuchen. Kiki's Delivery Service von Miyazaki lockte damals 2,64 Millionen Zuschauer vor die Leinwand. Während Miyazaki schon mit seinem nächsten Project, Only Yesterday, begann, wurde bei Ghibli eine Grundlegende Änderung der Betriebsstrukturen durchgeführt. Man führte endlich die Langzeitbeschäftigung ein sowie ein Ausbildungssystem für die Zeichner. Durch die neue Beschäftigungspolitik war es Ghibli jetzt auch möglich die Löhne teilweise zu verdoppeln, was allerdings auch Auswirkungen auf die Produktionskosten hatte, da 80 Prozent der Animationskosten aus dem Personalaufwand entstehen. Da die Zeichner jetzt monatlich bezahlt wurden, musste folglich jetzt auch Film an Film folgen, damit kein teurer Stillstand entsteht. Das nächste Projekt, das Miyazaki nun in Angriff nahm war Porco Rosso, noch bevor Only Yesterday veröffentlicht wurde. Da sich Only Yesterday gerade in einer sehr arbeitsintensiven Phase befand musste Miyazaki wohl oder übel ganz allein mit Porco Rosso anfangen. "What? You mean I have to produce, direct and assist all on my own?" soll sein Kommentar dazu gewesen sein.
      Als hätte man ihm nicht schon genug Arbeit aufgehalst kam Miyazaki in dieser Zeit auch noch auf eine Idee der besonderen Art: Ein neues Studio muss her! Damals arbeiteten bei Ghibli 90 Personen auf knapp 300 Quadratmetern Bürofläche. Es war wiedereinmal Tokuma, der dem Studio mit einer kleinen Geldspritze unter die Arme griff. Miyazaki lief damals zu seiner Höchstform auf. Während er an Porco Rosso arbeitete zeichnete er höchstpersönlich die Baupläne für das neue Studio, traf sich mit den Bauleitern und überwachte die Bauarbeiten auch noch. Kurze Zeit nachdem 1992 Porco Rosso in die Kinos kam konnte Ghibli auch sein neues, dreistöckiges Gebäude mit über 1100 Quadratmetern Bürofläche beziehen. Porco Rosso wurde währenddessen zum erfolgreichsten Film des Jahres und ließ auch Spielbergs "Hook" und Disneys "Die Schöne und das Biest" hinter sich. 1993 brach Ghibli mehr oder minder mit seiner Tradition und produzierte fürs Fernsehen. Auch saß zum ersten mal jemand anderes als Miyazaki oder Takahata auf dem Regiestuhl. Tomomitsu Mochizuki und sein überwiegend junges Team produzierten das 70-minütige TV-Special "The Ocean Waves".
      1994 führte Takahata wiedereinmal Regie, nämlich bei Pom Poco. Auch dieser Film wurde Japans Nummer eins des Jahres. Außerdem setzte Ghibli hier zum ersten mal Computereffekte ein, es waren zwar nur drei Szenen aber die Erfahrungen, die dabei gesammelt wurden sollten sich in der Zukunft als nützlich erweisen.
      Im Jahr 1995 zählte das Studio Ghibli erstmals 100 Mitarbeiter, von denen etwa die Hälfte in der Animation tätig war. Das Durchschnittsalter lag bei 29 Jahren. Im selben Jahr veröffentlichte 20th Century Fox "My Neighbor Totoro" in den USA auf Video. Überraschenderweise verkaufte sich Totoro dort rund 560000 mal. Pom Poco war 1995 bei der Oscarverleihung Japans Nominierung für den besten ausländischen Film. Porco Rosso wurde in Frankreich in über 60 Kinos gezeigt. Als Synchronsprecher für den Hauptcharakter konnte Jean Reno verpflichtet werden, was Hayao Miyazaki sehr gefiel da er ein großer Fan von Reno ist.
      Im April wurde die "East Koganei Village School of Animation" gegründet, in der Ghibli sich seinen eigenen Nachwuchs heranzieht. Direktor der Schule ist Isao Takahata. Nachdem Ghibli im Sommer 1995 mit Whisper of the Heart seinen zehnten Film in zehn Jahren veröffentlicht hatte machte man sich daran endlich ein Projekt zu verwirklichen, an dem Miyazaki schon länger arbeitete: Prinzessin Mononoke. Als dieser 1997 erschien wurde er auf der Stelle zu einem Riesenhit. In Japan spielte er rund 160 Millionen Dollar ein. Damit entthronte Mononoke E.T. als erfolgreichsten Film in Japan. Ghibli war inzwischen so berühmt geworden, dass das Studio sogar sein eigenes Museum in Tokio eingerichtet hat, in das täglich nur eine begrenzte Anzahl Besucher hineingelassen wird.
      Eigentlich wollte sich Miyazaki nach Prinzessin Mononoke eine Auszeit gönnen aber als er die kleine Tochter eines Freundes kennenlernte wurde er für seinen nächsten Film inspiriert, Chihiro's Reise ins Zauberland (Spirited Away).
      Was keiner für möglich gehalten hatte wurde jetzt Realität, Ghibli übertraf den Erfolg von Prinzessin Mononoke noch und hält somit die Doppelführung bei den erfolgreichsten japanischen Filmen. Spirited Away gewann nebenbei auch noch den Goldenen Bären der Berlinale 2002 und den Oscar des besten Animationsfilms 2003. Seit dieser Zeit ist Spirted Away der höchstdekorierte Anime aller Zeiten. Wie lange der Film diesen Ehrenplatz für sich beanspruchen steht noch in den Sternen, denn das nächste Werk von Miyazaki steht bereits in den Starlöchern, nämlich Howl's Moving Castle, der für das Jahr 2004 angekündigt ist.
      Tja, das war eine kurze Zusammenfassung der Geschichte des wohl bekanntesten Animestudios. Was macht Ghibli aber so anders? Meiner Meinung nach ist es die Tatsache, dass für Miyazaki und Takahata gute Filme und schöne Bilder immer über Kommerz, Management und Firmenerweiterung stehen.


      Gainax
      Jedem ernsthaften Animefan wird der Name Gainax sicherlich ein Begriff sein. Von diesem Studios stammen ausschließlich Filme und Serien, deren Inhalte von "nicht leicht verständlich" bis zu "völlig verwirrend" reichen.
      Das besondere am Studio Gainax ist die Tatsache, dass es eines der wenigen Animestudios ist, die noch von echten Fans gegründet wurden. Es stand kein Großkonzern Pate und ansonsten waren auch keine Interessen finanzieller Art mit im Spiel. Die Geschichte von Gainax beginnt 1981 auf der Daicon 3, einer Science-Fiction-Messe, organisiert von Collegeschülern im Raum von Osaka.
      Bereits 1980 hatten die Studenten Hideaki Anno, Yoshiyuki Sadamoto, Akai Takami und Shinji Higuchi das Amateurstudio Daicon Films aus der Taufe gehoben.
      Das Ziel der Gruppe war, einen animierten Kurzfilm für die Daicon 3 zu produzieren. Auch wenn der Kurzfilm recht ambitioniert war, so war die Animationsqualität doch mehr als mies. Zwei Jahre später, auf der Daicon 4, präsentierte das Studio eine verbesserte und überarbeitete Version des Kurzfilms. Die Zeichenqualität war diesesmal um Längen besser und Daicon Films etablierte sich als junges Animestudio mit großer Zukunft.
      Im September 1984 begann die Planung für das erste professionelle Projekt des Studios, The Royal Space Force - Wings of Honneamise.
      An Weihnachten 1984 wurde Daicon Films in Gainax umbenannt. Einen Monat später begannen die Arbeiten am Pilotfilm zu Wings of Honneamise, mit diesem vier-minütige Werbefilm machte man sich auf den Weg zu den potenziellen Geldgebern um finanzielle Mittel locker zu machen. Man gewann Bandai als Distributor des Films und in der Folge wurde Wings of Honneamise mit einem Budget von acht Millionen US-Dollar der teuerste Film der damaligen Zeit. Bei seinem Erscheinen 1987 floppte der Film leider an den Kinokassen, was Gainax gleich zu Beginn seiner Geschichte finanzielle Probleme bereitete.
      Gainax musste schnell an Geld kommen, glücklicherweise gab der Distributor Bandai Gainax eine zweite Chance. Als nächstes wurde die sechsteilige OVA-Serie Gunbuster produziert, die bei den Fans erstaunlich gut ankam. 1989 erschien Gainax's erstes Computerspiel, Denno Gakuen. Seitdem macht sich Gainax die Computer- und Videospiele zu seinen Animes selbst.
      1990 veröffentlichte Gainax seine erste TV-Serie, Nadia - The Secret of Blue Water. Eigentlich sollte die Serie nur 27 Folgen umfassen, aber NHK, der Sender der Nadia ausstrahlte, drängte Gainax dazu die Folgenzahl auf 39 aufzustocken. Der Sender gab dem Studio aber nicht das dazu benötigte Kapital. Aus diesem Grund entstanden die sogenannten "Insel-Episoden" (Folgen 23-35), die in Sachen Story und Animation stark vom Rest der Serie abfallen. In den nächsten fünf Jahren wurden bei Gainax hauptsächlich diverse Computerspiele produziert.
      Ausnahmen waren 1991 die halb-dokumentarische OVA-Serie Otaku no Video, welche die Otaku-Subkultur in Japan auf witzige Weise aufs Korn nimmt. Sowie 1992 der OVA Honoo no Tenkosei. 1995 meldete sich Gainax mit einem Paukenschlag zurück. Neon Genesis Evangelion machte das Studio weit über die Grenzen Japans hinaus berühmt. Die mysteriöse Serie fasziniert und verwirrt Fans auf der ganzen Welt, heute gibt es tausende von Webseiten, die sich ausschließlich mit der Interpretation von NGE befassen. Leider wurde Mitten in der Produktion das Geld wieder einmal knapp, was sich in einigen Folgen stark bemerkbar macht. Als die Serie im März 1996 zu Ende ging waren die Fans mit dem Schluss extrem unzufrieden und drängten Gainax dazu ein alternatives Ende zu produzieren. Gainax gab nach, was wohl auch finanzielle Gründe hatte. Im März 1997 kam der erste Evangelion-Film Death & Rebirth in die Kinos, im Juli folge Film Nummer zwei, End of Evangelion Gleichzeitig erscheinen die ersten Evangelion-Folgen auf DVD und diverse Computerspiele werden veröffentlicht. Im Oktober 1998 produzierte Gainax zum ersten mal einen Anime auf Basis eines Mangas, nämlich Kareshi Kanojo no Jijou (His and Her Circumstances). Nach Auseinandersetzungen zwischen dem Regisseur Hideaki Anno und dem Distributor TV Tokyo überließ Anno die Regiearbeit einem Anderen.
      Im Jahr 2000 erscheint die sechsteilige OVA-Serie Furi Kuri (FLCL). Das unmögliche wird war, denn Furi Kuri ist teilweise um Längen verwirrender als es Neon Genesis Evangelion war. In der Zeit nach dem Millenium konzentrierte Gainax sein Augenmerk auf diverse TV-Serien wie Mahoro Matic, The Melody of Oblivion, Platina Princess Yucie, Abenobashi Magic Shopping Mall, Oruchuban Ebichu und This Ugly and Beatiful World. Gainax's aktuelles Projekt ist eine neue OVA-Verfilmung von Cutie Honey.


      Toei Animation
      Toei Animation ist die Anime-Tochter des Riesenkonzerns Toei, der so gut wie alle Arten von Waren für die japanische Industrie und die Privathaushalte herstellt. Das Studio wurde 1956 gegründet und 1963 in Folge des Riesenerfolgs von Osamu Tezuka's Astro Boy um eine TV-Sektion erweitert. Bei Toei haben sich viele Leute, die heute Megastars der Animebranche sind, in der Anfangszeit ihre Brötchen verdient, z.B. Hayao Miyazaki und Isao Takahata. Toei hat über die vielen Jahre hinweg an unzähligen Animes mitgearbeitet. Bei vielen Produktionen, z.B. bei denen des Studios Ghibli findet man den Toei Schriftzug im Abspann.
      Zu den bekannteren Eigenproduktionen der letzten Jahre gehören Sailor Moon, Digimon und One Piece.
      Kleine Bemerkung am Rande: Toei ist auch der Erfinder der größten Exportartikel, nämlich Godzilla.


      CLAMP
      OK, bei Clamp werden eigentlich gar keine Animes produziert. Clamp ist ein Produktionsstudio für Mangas. Aber viele von Clamp's Mangas sind sehr beliebt und die meisten haben es geschafft als Anime umgesetzt zu werden. So z.B. X, Magic Knight Rayearth, Angelic Layer, Clamp Campus Detectives, Tokyo Babylon, Chobits, Card Captor Sakura und RG Veda. "Clamp" ist englisch und heißt übersetzt "Klammer". Das Studio besteht aus vier Frauen. Nanase Ohkawa, Mokona Apapa, Mikku Nekoi, Satsuki Igarashi. Das sind übrigens nicht ihre echten Namen, denn die Mädels sind sehr Medien-scheu. Sie geben keine Interviews und besuchen auch keine Conventions, von ihnen gibt es kaum Fotos, nur Selbstportraits.
      CLAMP war früher eigentlich ein regelmäßiger Treff von hobbymäßigen Mangazeichnern. Nach und nach verließen aber die meisten Mitglieder die Gruppe wieder und wandelten auf eigenen Pfaden. Seitdem sind die Mädels nur noch zu viert aber trotzdem schaffen sie es, mehrere Mangaserien gleichzeitig zu produzieren. Das liegt vor allem daran, dass bei Clamp eine ausgetüftelte Arbeitsteilung herrscht. Okhawa ist die Studioleiterin, sie kümmert sich um die Beziehungen zu den Verlagen, entwickelt die Storylines und schreibt auch die Drehbücher für die CLAMP-Verfilmungen. Apapa ist die Charakterzeichnerin des Teams und verleiht den Figuren der CLAMP-Werke ihr typisches Aussehen, was vor allem an den ausdrucksstarken Augen liegt, die sie sehr gut zeichnen kann. Mikku Nekoi (ihr Vorname wird auf den Mangas oft als "Mick" angegeben) ist die zweite Zeichnerin bei Clamp, sie macht die ganzen Hintergründe, zeichnet in letzter Zeit aber auch verstärkt bei den Charakteren mit. Igarashi ist die jüngste im Team, sie ist für die Produktionskoordination verantwortlich und ist auch Designassistentin sowie die Köchin für die anderen, sprich: das Mädchen für alles. Was Clamps Stil ausmacht sind vor allem die hübschen Charakterdesigns. Die Figuren haben zwar ziemlich große Augen, wirken aber trotzdem ernst. Die männlichen Charaktere in den Clamp-Werken haben meist breite Schultern, schmale Hüften und sonst ein recht feminines Aussehen. Ein weiters Markenzeichen von Clamp ist die Tatsache, dass es in jeder ihrer Geschichten ein oder mehrere homosexuelle Verhältnisse gibt, die mal mehr, mal weniger deutlich ausfallen. Clamps Geschichten stehen meist vor dem Hintergrund, dass der Mensch seinem vorherbestimmten Schicksal nicht entkommen kann. Die Charaktere stehen vor einer besonderen Situation und kämpfen dagegen an, müssen am Ende jedoch einsehen, dass das Schicksal unabwendbar ist. Clamp's Storys sind in der Regel sehr anspruchsvoll. Außerdem ist es eine weitere Spezialität von Clamp, ein völlig unerwartetes Ende einzubauen, das den Leser vollkommen überrascht. Darüberhinaus sind in CLAMP's Werken oft kleine Anspielungen auf alte Legenden und religiöse Mythen enthalten. Auch den Namen der Figuren haben oft noch einen tieferen Sinn.
      In "X" wurden die Mädels darüberhinaus auch noch vom Crossover-Fieber gepackt. Hier gab es nämlich gleich mehrere Crossover-Charaktere aus anderen Clamp-Serien. In X kamen z.B. Subaru Sumeragi und Seichiro Sakurazuka vor, die ursprünglich aus Tokyo Babylon stammten. Im X-Manga gab es auch ein Wiedersehen mit den Clamp Campus Detektiven.
      Clamps aktuelles Projekt heißt Tsubasa.

      Anmerkung: Ich würde euch an dieser Stelle zwar liebendgerne noch mehr Firmenprofile liefern, aber leider sind die Homepages der Unternehmen ausnahmlos auf Japanisch. Sorry.


      Hayao Miyazaki
      Wenn Ghibli der Disney des Ostens ist, dann ist Hayao Miyazaki bestimmt der Steven Spielberg Japans. Ihm verdanken wir viele berühmte Meilensteine der Animegeschichte.
      Hayao Miyazaki wurde am 5. Januar 1941 in Tokio. Zwischen 1947 und 1963 besuchte er verschiedene Schulen und Universitäten.
      1963 endete seine Schullaufbahn mit den Abschlüssen in Politwirtschaft und -forschung. Im Anschluss daran begann er seine Karriere im Animegeschäft. Er fing damals bei Toei Doga als kleiner Animationszeichner beim Kinofilm Wan Chuushingura an und arbeitete sich innerhalb eines Jahres schon zum Hauptsekretär hoch. Im Oktober heiratete er seine Frau Akemi Ote. Mit ihr hat er zwei Söhne, die 1967 und 1969 zur Welt kamen.
      1971 verließ Miyazaki zusammen mit seinen beiden Freunden Isao Takahata und Yoichi Otabe Toei und wechselte zu A-Pro und später zu Nippon Animation.
      1978 war Miyazaki zum ersten mal der Regisseur einer TV-Serie, nämlich Future Boy Conan. Danach ging er zu Tokyo Movie Shinsha wo er 1979 zum ersten mal bei einem Kinofilm Regie führte - Lupin III Castle of Cagliostro. Er machte so einige Zeit lang weiter und führte bei einigen TV-Serien Regie. 1982 begann er damit seinen eigenen Manga zu zeichnen, Nausicaä of the Valley of the Wind.
      Dem Chef seines Verlages Yasuyoshi Tokuma gefiel der Manga so gut, dass er Miyazaki dazu brachte, eine Anime-Adaption davon zu machen. Nausicaä wurde mit fast einer Million Kinogängern ein riesiger Erfolg und machte die Gründung des heute weltberühmten Studios Ghibli überhaupt erst möglich.
      1985 gründete Miyazaki dann das Studio Ghibli und an dieser Stelle kann ich eigentlich mit seiner Biographie aufhören, denn ab hier läuft sie konform mit der Geschichte von Ghibli. Der Nausicaä-Manga konnte aufgrund der vielen Arbeit, die Miyazaki bei Ghibli hatte, erst im Jahr 1994 fertiggestellt werden, zwölf Jahre nach Beginn der Reihe.
      Das besondere am Stil von Miyazaki ist vielleicht die Glaubwürdigkeit, mit der er seine Figuren vermitteln kann. Seine Charaktere sind einfach nur Menschen wie sie einem täglich auf der Straße begegnen könnten, denn auch die sogenannten Bösewichte haben in seinen Filmen auch immer eine gute Seite. (z.B. Eboshi in Prinzessin Mononoke) Außerdem sollte noch erwähnt werden, dass Miyazaki ein riesen Fan von Flugzeugen aller Art ist, was man auch am Namen seines Studios merkt.


      Mamoru Oshii
      Von ihm stammen einige der spannendsten Action-Triller mit politischem Einschlag, die es jemals gegeben hat, darunter auch das geniale Ghost in the Shell.
      Mamoru Oshii wurde am 8. August 1951 in Tokio geboren. Oshii war schon immer vom Filmemachen fasziniert, wenn auch nicht unbedingt von Animes. Schon seit seiner Schulzeit hat er in seiner Freizeit gerne selber Filme gedreht. Außerdem war er in den frühen 70ern ein Mitglied zahlreicher Protestbewegungen. 1976 machte er seinen Abschluss an der The Fine Arts Education School of the Education Department of Tokyo Liberal Arts University. Oshii wurde bei Tatsu-No-Ko Productions eingestellt und machte mit Ippatsu kanta-kun seine ersten Erfahrungen mit Animes. 1980 wechselte er zum Studio Pierrot wo er neben Gatchaman II auch an den Abenteuern von Nils Holgersson mitarbeitete. Die Öffentlichkeit wurde erstmals mit seinem Regiedebüt bei der TV-Umsetzung des Rumiko Takahshi Mangas "Urusei Yatsura" auf Oshii aufmerksam. In den beiden folgenden Jahren 1983 und 84 führte er dann auch bei den zwei Urusei Filmen "Only You" und "Beautiful Dreamer" Regie. Nachdem sich Oshii 1983 selbstständig gemacht hatte, schrieb er Geschichte, als er den ersten direct-to-Video Anime der Geschichte, "Dallos" machte. Sein nächstes Projekt war ein weiterer OVA, Angel's Egg, bei dem er stark mit Yoshitaka Amano zusammenarbeitete, den er in seiner Zeit bei Pierrot kennengelernt hatte. Angel's Egg wird oft als ungewöhnlich bezeichnet, sogar in Japan, denn der 71-minütige Film enthält nur vier Minuten gesprochenen Text und setzt ansonsten komplett auf seine Musik. Durch den Produzenten Toshio Suzuki lernte Oshii Hayao Miyazaki und Isao Takahata kennen, mit denen er auch versuchte einen gemeinsamen Film zu produzieren. Das Projekt scheiterte jedoch an Differenzen zwischen Oshii und Miyazaki. Seit dieser Zeit stehen die Beiden den Werken des jeweils anderen skeptisch, aber respektvoll gegenüber. Oshii bezeichnet Miyazaki als unrealistischen Idealisten, der mit seinen Mitarbeitern viel zu hart umspringt. Miyazaki sagt im Gegenzug über Oshii, dass seine Werke eher philosophische Abhandlungen seien als unterhaltende Filme. Oshiis erster professioneller Realfilm war gleichzeitig der erste Film, bei dem er auf Erfahrungen seiner Vergangenheit in der Studentenbewegung zurückgriff. The Red Spectacles basierte auf dem selben Universum, in dem auch sein späterer Animationsfilm Jin-Roh spielen sollte. In den späten Achtzigern kam er durch seinen Freund Kazunori Ito zur Gruppe "Headgear" hinzu, die für den Patlabor OAV sowie die beiden Patlabor Filme verantwortlich war. Bei diesen Werken verbesserte Oshii seine Arbeitsweise und brachte seinen heute unverkennbaren Sinn für politische Angelegenheiten mit in die Filme ein. Nach der Patlabor-Zeit widmete er sich Anfang der 90er wieder den Realfilmen. Der Erste war Kerberos Panzer Corps, der eine Art von Vorgeschichte zu Red Spectacles erzählte. Der zweite Film war Talking Heads, der gewissermaßen Oshiis Meinung vom Filmgeschäft wiederspiegelt.
      Danach wandte er sich eher persönlichen Arbeiten zu.
      1995 meldete er sich mit einem großen Knall in der Welt der Animes zurück. Sein Meisterwerk Ghost in the Shell wurde in Japan, Europa und den USA gleichzeitig veröffentlicht und führte 1996 die Videocharts der Vereinigten Staaten an.
      Sogar von der Regisseur-Legende Stanley Kubrick wurde er damals als "Genie" gelobt. Ebenfalls 1996 schrieb Oshii am Manga zu Kerberos Panzer Corps.
      Im Jahr 2000 folgte die Anime-Umsetzung dieses Universums, Jin-Roh - The Wolf Brigade. Im selben Jahr arbeitete er als überwachender Produzent an Blood: The last Vampire mit. Danach kam wieder ein Realfilm. Die japanisch-polnische Gemeinschaftsproduktion Avalon, die 2001 bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere feierte. Oshiis jüngstes Werk, Ghost in the Shell 2: Innocence, lief 2004 als erster Anime überhaupt bei den Filmfestspielen von Cannes.
      Oshiis Filme zeichnen sich durch ihren eher langsamen Handlungsaufbau aus. Zwar gibt es immer wieder packende Actionsequenzen, aber seine Filme leben von ihren ruhigen, besinnlichen Momenten. Außerdem spiegeln viele seiner Werke seine zynische Weltanschauung, vor allem der Politik gegenüber, wieder.

      Mamoru Oshii bei den Filmfestspielen in Cannes:



      Hideaki Anno
      Er ist der Schöpfer einer der berühmtesten, mysteriösesten und einflussreichsten Anime-Serien aller Zeiten - Neon Genesis Evangelion.
      Hideaki Anno wurde am 22. Mai 1960 in der Yamaguchi Präfektur geboren.
      Mit 14 Jahren sah er zum ersten mal die berühmte Serie Space Battleship Yamato, was einen bleibenden Eindruck auf ihn ausüben würde. Drei Jahre Später bekam er seine erste 8mm Kamera geschenkt, mit der er zusammen mit einigen Freuden oft Kurzfilme drehte.
      1980 schrieb sich Anno im Osaka College of Art ein. Später zog er mit einem Freund nach Tokio. Dort arbeitete er zum ersten mal an einem großen Animeprojekt mit, nämlich an Macross: Super Dimension Fortress. 1984 wurde Anno einer der Hauptanimateure für zwei sehr bekannte Produktionen. Zum einen, ein weiterer Teil der Macross Saga, Macross: Do you remember Love? Und zum andern beim ersten Film des Studio Ghibli, Nausicaä of the Valley of the Wind. Während der Produktion von Nausicaä war Anno's Schreibtisch so zugemüllt mit Magazinen, Mangas und ähnlichem, dass sich Regisseur Hayao Miyazaki ernsthaft fragte, ob Anno es je schaffen würde, das alles aufzuräumen.
      Im Dezember 1984 wurde das Studio Gainax endgültig aus der Taufe gehoben. Zweck dieser Gründung war die Produktion des Films Wings of Honneamise. Anno war für den Promotion-Kurzfilm verantwortlich, der dann den Geldgebern vorgestellt wurde. Bandai Entertainment nahm sich der Sache an und schon kurze Zeit später konnte Wings of Honneamise als der teuerste Film der damaligen Zeit verwirklicht werden. Anno arbeitete als Zeichner der Schlüsselanimationen und bei den Special-Effects mit. 1988 arbeitete Anno zum ersten mal als professioneller Regisseur. Das Projekt war Gainax's OVA-Serie Gunbuster. Nachdem Gunbuster ein Erfolg geworden war, widmete Anno sich der ersten TV-Serie von Gainax: Nadia - The Secret of Blue Water. Die Serie wurde sehr beliebt und Anno war damit endgültig als feste Größe in der Animeindustrie etabliert.
      1993 begannen die Arbeiten an Anno's Meisterwerk Neon Genesis Evangelion. (Arbeitstitel war unter anderen New Century Evangelion) Anno war für weite Teile der Handlung verantwortlich, ebenso arbeitete er an den Mecha-Zeichnungen und sogar an der verwendeten Musik. Außerdem machte er zu dieser Zeit eine tiefe Krise durch, was sich auch auf den Stil von Evangelion auswirkte, das an vielen Stellen wirklich sehr düster geraten ist. Evangelion hatte 2 Jahre später, im Oktober 1995 Premiere. Die Serie wurde zur bis dato erfolgreichsten Animeserie der Welt. Wieder einmal wurde Anno als einer der genialsten Regisseure der Animeindustrie betitelt. Als die Serie im März 1996 zu Ende ging, lies Anno die Serie bewusst psychologischer Basis enden und ging zum Schluss nocheinmal verstärkt auf die mentalen Vorgänge in den Charakteren ein. Die Fans jedoch waren mit Anno's Schluss extrem unzufrieden. Ein alternatives Ende wurde gefordert und Gainax gab gegen den erklärten Willen von Anno nach und produzierte die beiden Kinofilme Death & Rebirth sowie End of Evangelion, die beide 1997 in die Kinos kamen. Beflügelt vom Erfolg von Evangelion wendete sich Anno einem anderen Bereich des filmemachens zu, den Realfilmen. Sein erster professioneller Realfilm war Love & Pop, ein Drama, das sich Teenager Prostitution dreht. Das faszinierende an diesem Film ist, dass er komplett mit kleinen Camcordern gedreht wurde, was de Film einen dokumentarischen, fast amateurhaften Stil verleiht. Danach übernahm er wieder die Regiearbeit bei einer weiteren Gainax-TV-Serie, His and Her Circumstances. Anno wollte inhaltlich von der Mangavorlage abweichen aber der Distributor TV Tokyo setzte ihn unter Druck, sich ja an die Vorlage zu halten. Infolgedessen musste Anno einen Großteil der Arbeit an seinen Assistenten Kazuya Tsurumaki abgeben. Anno verblieb nur noch dem Namen nach als Regisseur. Nach diesen Ereignissen widmete er sich wieder den Realfilmen. Sein nächster Film Shiki-Jitsu ist basierte genau wie Love & Pop auf einer Romanvorlage. In der Zeit nach His an Her Circumstances hat er außerdem zusammen mit Hayao Miyazaki verstärkt an Kurzfilmen für das Studio-Ghibli-Museum gearbeitet. Sein letztes Projekt war eine erneute Umsetzung der Manga-Serie Cutey Honey in Zusammenarbeit mit Gainax.
      Nicht nur seine großartigen Animes sondern auch seine drei Realfilme bestätigen Hideaki Anno als einen genialen Geschichtenerzähler und einen fabelhaften Filmemacher im allgemeinen.


      Isao Takahata
      Er und sein langjähriger Freund Hayao Miyazaki bilden die Führung des Studio Ghibli. Neben Miyazaki ist er einer wohl erfahrensten und angesehensten Anime-Regisseure die es gibt.
      Isao Takahata wurde 1935 in Ise (in der Mie Präfektur) geboren. 1959 graduierte er an der Universität von Tokio. Anstatt sich einen gut bezahlten Job in der Industrie zu holen entschied er sich dafür, beim damals neu gegründeten Animestudio Toei Doga anzufangen. Bei Toei lernte er auch Hayao Miyazaki kennen.
      1968 führte Takahata zum ersten mal Regie beim Film "Horus: The Prince of the Sun". Auch wenn der Film kein kommerzieller Erfolg wurde, so gilt er bis heute als eines der besten Werke der Japananimation. In der Folgezeit arbeitete er öfters mit Miyazaki zusammen, so z.B. bei Heidi, Lupin III oder Anne of Green Gables.
      1985 gründeten er und Miyazaki das berühmte Studio Ghibli. Er war beim ersten Film des Studios, Laputa - Castle in the Sky, als Produzent tätig. 1988 führte er zum ersten mal unter dem Banner des Studio Ghibli Regie, Grave of the Fireflies wurde zu einem der rührendsten Animfilme die je gemacht wurden. Später machte er auch die Regiearbeit bei Pom Poko, Only Yesterday und My Neighbors the Yamadas.
      Isao Takahata deckt mit seinen Werken viele Genres ab. Vom Kriegs-Drama (Grave of the Fireflies) über Liebesdramen (Only Yesterday) und Komödien (My Neighbors the Yamadas) bis hin zu Abenteuerfilmen (Pom Poko) hat Takahata schon alles gemacht. Aber eines haben seiner Filme alle gemeinsam: die hohe Qualität und Art, mit der er seine Geschichten auf eine unglaublich einfühlsame Weise erzählt.


      Osamu Tezuka
      Wenn auch Hayao Miayazaki wahrscheinlich der erfolgreichste der hier aufgeführten Herren ist, so ist Tezuka dennoch der Wegbereiter für die heutigen Animes und Mangas. Von Osamu Tezuka stammt unter anderem das heutige Charakterdesign der Figuren sowie gebührt dem Mann die Ehre, die erste Anime-TV-Serie gemacht zu haben. Keine Frage also, Tezuka ist der Vater der modernen Mangas und Animes.
      Osamu Tezuka wurde am 3. November 1928 in Kyoto geboren. Schon als Kind war er begeistert von den Cartoons von Disney und der Fleischer Brothers. Diese Faszination sollte noch einen wesentlichen Einfluss auf seinen weiteren Lebensweg haben. Eigentlich machte er eine Ausbildung zum Arzt, aber bereits während des Studiums begann er Mangas zu Zeichnen und blieb dann auch dabei.
      Im Alter von 20 Jahren veröffentlichte er sein erstes bedeutendes Werk, Shintakarajima (New Treasure Island). Binnen kurzer Zeit wurde er zum angesehendsten Mangazeichner Japans. Er war es damals, der den Zeichenstil schuf, den wir heute als Anime-typisch ansehen. Außerdem revolutionierte er die Erzählstruktur der Mangas. Zuvor waren Mangas sehr knapp gehalten, jedes Bild zeigte eine Szene. Die damaligen Mangas waren dementsprechend kurz. Tezuka änderte dies, indem er Einflüsse aus dem Kino in seine Arbeiten miteinfließen ließ. Er schmückte jede Szene so gut es ging aus. Für eine Szene wurden mehrere Bilder oder gar Seiten verwendet. Damit verlängerte er seine Geschichten auf viele hundert Seiten. Der Text trat eher in den Hintergrund, die Geschichte wurde vor allem durch die Bilder vorangetrieben. 1953 schuf er mit dem Manga Ribon no Kishi (Der Ritter mit den Schleifen) das Genre der Shojo- (Mädchen) Mangas.
      Tezukas kam zum ersten bei Toei Animation in Kontakt mit Animes. Damals arbeitete er an den Storyboards und den Charakterdesigns für den Film Alkazam The Great, der 1961 in die Kinos kam. Zur gleichen Zeit gründete Tezuka das Osamu Tezuka Production Animation Department, oder wie das Studio auch genannt wurde, Mushi Productions. Mit seinem eigenen Animestudio wollte Tezuka sowohl abendfüllende Kinofilme als auch episodenhafte Anime-Serien für das aufstrebende japanische Fernsehen produzieren. Die erste TV-Serie von Mushi Productions war gleichzeitig die erste Anime-Serie, die speziell für das Fernsehen gemacht wurde. Tetsuwan Atom, das auf einem Manga von Tezuka basierte ging am 01. Januar 1963 auf Sendung. Die Serie wurde so erfolgreich, dass sie schnell ihren Weg ins Ausland fand und noch Ende des selben Jahres wurde Astro Boy, so der US-Titel, in den USA von NBC ausgestrahlt.
      Nachdem Astro Boy so ein Megahit geworden war machte sich Tezuka daran weitere Mangas umzusetzen. Jungle Taitei (US: Kimba the white Lion) war die erste Animeserie, die in Farbe ausgestrahlt wurde. Bei Jungle Taitei wurde Mushi Productions diesesmal von NBC Television unterstützt. Das brachte zwar eine sichere Finanzierungsgrundlage, allerdings kontrollierte NBC so auch die künstlerische Umsetzung. Vor allem bei der Storyline musste Tezuka deswegen auf Anweisung von NBC Abstriche machen. Viele Jahre später klaute sich Disney das Grundgerüst von Jungle Taitei und machte daraus den König der Löwen.
      Tezuka machte in der Folgezeit auch mehrere Kinofilme, die aber allesamt keinen Erfolg hatten. In der Folge ging Mushi Productions pleite. Seitdem widmete sich Tezuka wieder stärker dem Zeichnen von Mangas. Tezuka hat in seinem Leben für so ziemlich jedes Medium gezeichnet, Mangas, Animes, Kinderbücher, Magazine und Karikaturen in Zeitungen. Die Meisten seiner Mangas sind leider niemals übersetzt worden und sind den westlichen Lesern deshalb fast gänzlich unbekannt.
      In Japan hingegen wurde The complete Works of Osamu Tezuka veröffentlicht, bestehend aus 400 Bänden mit über 80000 Seiten.
      Osamu Tezuka kann mit Fug und Recht als Gott der Mangas bezeichnet werden. Ohne ihn würde es die gesamte japanische Manga- und Animeindustrie in ihrer heutigen Form nicht geben. (und dieses Special gäb's wohl auch nicht)
      Osamu Tezuka starb am 09. Februar 1989.

      Osamu Tezuka:



      Yoko Kanno
      Fräulein Kanno produziert weder Animes noch zeichnet sie Mangas. Stattdessen macht sie die Musik dazu und in diesem Geschäft ist sie wahrscheinlich die berühmteste ihrer Zunft.
      Frau Kanno wurde am 19. März 1964 in Nord-Japan geboren. Ihr besonderes Talent für Musik zeigte sich schon sehr früh. Bereits mit drei Jahren konnte sie klavierspielen und komponierte sogar schon eigene Stücke. Nahezu alles was sie kann, hat sie sich selbst beigebracht. Neben dem Klavier kann sie auch alle anderen Instrumente mit ähnlichem Aufbau sehr gut spielen, beispielsweise das Keyboard oder auch das Akkordeon. Ihr Debüt als professionelle Musikerin hatte sie 1987 als Keyborderin und Liedschreiberin der Band Tetsu 100%. Im selben Jahr fing sie auch bei der Computerspielfirma Koei als Komponistin für die Sondtracks der Spiele an. Zwei Jahre Später löste sich Tetsu 100% und Yoko widmete sich verstärkt den Spiele-Soundtracks. 1994 komponierte sie zum ersten mal die Lieder für einen Anime. Der Anime war Macross Plus und wurde auch wegen des genialen Soundtracks ein großer Erfolg. 1995 nahm Yoko ihren Hut bei Koei und seitdem arbeitet sie als Komponistin und Produzentin von Soundtracks für Animes, Realfilme, Werbespots, Dokumentationsfilme sowie für die Alben von Einzelkünstlern. Ihr Hauptaugenmerk liegt aber definitiv auf den Animes. Die bekannten Scores wurden zusammen mit weltberühmten Orchestern wie den israelischen, tschechischen und warschauer Philharmonie Orchestern aufgenommen.
      Frau Kannos bekannteste Soundtracks sind die zu Macross Plus, Memories, The Vision of Escaflowne, Ghost in the Shell: Stand alone Complex, Cowboy Bebop, Cowboy Bebop - Knockin on Heaven's Door. Ganz besonders gerne besucht sie Conventions, vor allem in Übersee, wo sie manchmal für die Fans ganz spontan kleine Konzerte gibt.
      Yoko Kanno besitzt eines sehr weitgefächerten Musikstil, der von Techno über Jazz und Blues bis hin zu orchestraler Musik reicht. Man muss sich die Soundtracks von Frau Kanno mal selbst angehört haben, damit man versteht was für eine überragende Komponistin sie ist. Meine persönlichen Favoriten sind die Scores zu Escaflowne und Cowboy Bebop.




      Das kleine Anime-ABC

      Animetechnische Begriffe:

      OVA/OAV: Original Video Animation/ Original Animation Video; OVAs/OAVs sind Filme, die nicht im Fernsehen, oder im Kino laufen, sondern speziell für den Verkauf auf Video und DVD gemacht wurden. Für gewöhnlich stehen die OVAs qualitätsmäßig über den Fernsehserien aber unter den Kinofilmen, und können aus bis zu einem dutzend Episoden bestehen.

      ONA: Original Net Animation; Während OVAs zunächst auf Videos erscheinen, werden diese Animes zuerst ins Netz gestellt. Da es dort mit dem Geld verdienen aber nicht so weit her ist, sind die meisten ONAs Fan-Arbeiten.

      Yaoi: Abkürzung für schwule Verhältnisse in Animes

      Yuri: Abkürzung für lesbische Verhältnisse in Animes

      Shounen: Heißt eigentlich nur "Junge", ist aber gleichzeitig die Bezeichnung für auf Männer zugeschnittene Animes in denen es um Action, Spannung, Abenteuer und schöne Frauen geht.

      Shojo: Bedeutet nur "Mädchen". Animes, die den weiblichen Zusehern gefallen sollen werden aber auch kurz als Shojo bezeichnet. Die Schwerpunkte liegen bei Romantik, Liebe und Freundschaft.

      Filler: Das Wort erklärt sich selbst. Filler sind einfach nur Folgen, die oft eine Zusammenfassung der bisherigen Episoden zeigen und die Hauptgeschichte nicht wesentlich voranbringen. Filler haben zwei Aufgaben. Erstens: Sie sollen den Quereinsteigern, welche vielleicht die ersten Folgen verpasst haben einen Eindruck vermitteln, was am Anfang der Serie schon alles passiert ist. Aufgabe zwei: Filler sind ein gerne genutztes Mittel, wenn dem Studio das Geld ausgeht. Animeproduktionen haben für gewöhnlich ein von Anfang an festgelegtes Budget mit dem sie bis zum Schluss auskommen müssen. Wird am Anfang der Serie das Geld bereits für aufwendige Animationen aufgebraucht leidet darunter die Qualität der letzten Folgen. In diesem Falle werden die Filler-Folgen gerne genutzt da sie ja bereits gezeichnetes Material verwenden.

      OOC: Steht für "Out of Character". Wenn sich eine Figur in einer Fan Fiction anders benimmt als im Orginal, wird das als OOC bezeichnet.

      SD: Abkürzung für Super-deformed. Damit sind überniedliche Figuren gemeint, die fast nur noch aus dem Kopf mit riesigen Augen bestehen.
      Beispiele für SD-Figuren:



      Artbook: Damit werden Bücher bezeichnet, die Figuren oder Szenen aus Animes zeigen. Das Format ist normalerweise 24 x 30 cm und sind mindestens zur Hälfte im hochglanz Farbdruck erstellt. Der Rest sind normalerweise Konzept-Zeichnungen, die einen guten Einblick in die Entwicklung des jeweiligen Animes ermöglichen.
      Das erste Artbook zu Neon Genesis Evangelion:


      Cannon: Cannon bedeutet, dass sich eine Geschichte in die Hauptgeschichte einfügt. Vor allem für Fan Fictions ist es wichtig cannon zu sein, das heißt, dass die Fiction in dieser Form tatsächlich in der Serie hätte vorkommen können. Wenn man neue Charaktere hinzufügt, oder die Hintergrundbegebenheiten abändert ist die Geschichte nicht mehr cannon, sondern "fannon"

      Bishounen: Heißt ungefähr soviel wie: "hübscher Junge" Damit werden Charaktere bezeichnet, die dem männlichen Schönheitsideal entsprechen. Das weibliche Gegenstück heißt Bishojo.
      Duo Maxwell als Bishounen:


      Androgynität: In Japan das männliche Schönheitsideal. Feminine, junge Kerle mit einer mehr oder weniger eindeutigen Neigung zum eigenen Geschlecht.

      doga: (oder auch "douga") So wurden japanischen Animationsfilme bis 1950 bezeichnet. Danach setzte sich "Anime" durch.

      Eyecatch: Das sind kurze, ein- bis zweisekündige Szenen, die aus einer kurzen Animation oder einem Standbild bestehen und vor sowie nach Werbepausen eingespielt werden. Sie sollen dem Zuseher sagen sollen, dass jetzt die Werbung beginnt oder eben aufhört.

      Seiyuu: Die japanische Bezeichnung für Synchrosprecher. Wenn ein Sprecher einer beliebten Figur seine Stimme leiht, kann er in Japan regelrecht zum Idol aufsteigen. Bekannte Seiyuus bringen CDs raus, gehen auf Tournee und treten auf Conventions auf. Eine sehr beliebte Synchronsprecherin ist z.B. Megumi Hayashibara die unter anderem Rei Ayanami (Neon Genesis Evangelion), Fae Valentine (Cowboy Bebop), Ranma Saotome (Ranma1/2) und Lina Inverse (Slayers) ihre Stimme geliehen hat.

      Looping: Ein Begriff aus der Animeproduktion. Damit wird bezeichnet, dass für ähnliche Bewegungsabläufe die selben Bilder verwendet werden. Etwa für wehende Haare oder für die Lippenbewegung beim Sprechen. Ein gutes Beispiel ist die Serie "Gundam Wing" wo in Kampfszenen für die Zerstörung eines Panzers oder eines Roboters an verschiedenen Stellen oft die gleichen Animationen benutzt wurden.

      Lazy Animation: Damit wird alles bezeichnet, was den Zeichnern beim Zeit sparen hilft. Das Looping fällt ebenso in diesen Bereich wie die Verwendung von Standbildern. Außerdem gibt es noch andere kleine Kniffe, die beim sparen der Arbeit helfen. So wird bei längeren Gesprächen beispielsweise versucht nicht ständig den Mund der Figur zu zeigen, damit man diesen nicht animieren muss.
      Lazy Animation ist ein notwendiges übel, denn für eine Stunde Anime steht nur halb soviel Geld zur Verfügung wie für eine Stunde eines amerikanischen Cartoons. Wenn diese Mittel sehr stark eingesetzt werden, senkt es den Zeit- und Geldaufwand zwar erheblich, jedoch leidet auch die grafische Qualität.

      In-Between: Wieder ein Wort aus der Animeproduktion. Eine bewegte Szene wird meist so erstellt, dass einer der Chefzeichner die Schlüsselteile einer Animation zeichnet und so bestimmt, was sie wie und wohin bewegt. Sobald die bestimmenden Teile der Szene fertig sind, kommen jüngere, unerfahrene Zeichner auf den Plan. Sie zeichnen die Bilder, die zwischen zwei Schlüsselszenen liegen und machen die Animation auf diese Weise geschmeidiger.

      Chara: Das ist einfach die Abkürzung für "Character", also die handelnden Personen in Animes und Mangas.

      Manhwa: Die koreanische Variante der japanischen Mangas.
      Übrigens: Da viele Animeproduktionen ein sehr begrenztes Budget haben, werden der Anime oder Teile davon oft in Korea gezeichnet.

      Man-huo: Noch eine Form asiatischer Comics. Die Man-huo stammen aus China und sind im Westen viel weniger bekannt als die Mangas und Manhwas.

      Anime-Comics: Das sind keine Mangas, sonder einfach nur Bilder aus Animes, die mit Sprechblasen versehen wurden.

      Otaku: Eigentlich bedeutet Otaku "Haus" aber in Japan ist es die Bezeichnung für einen Fan, der so sehr in sein Hobby vernarrt ist, dass er in einer Traumwelt lebt und an nichts anderes mehr denkt. Allerdings hat diese Titulierung in Japan einen sehr herabsetzenden Unterton, da der Betroffene den Bezug zur Realität verloren hat. In der westlichen Welt ist Otaku inzwischen zur allgemeinen Bezeichnung für Anime-Fans geworden. Bei westlichen Anime-Fans im speziellen ist Otaku fast eine Art Ehrentitel für jemanden der sich stark mit Animes beschäftigt und sich auf diesem Gebiet sehr gut auskennt.

      OP: Die Abkürzung von Opening. Das Video mit Musikuntermalung, das am Anfang eines Animes gezeigt wird.

      ED: Die Abkürzung für Ending. Das Selbe wie das Opening, nur eben am Ende des Animes.

      Pairing: Die Bezeichnung für eine romantische Beziehung zwischen zwei Charakteren. Unter Fans wird ein Pairing meist mit den beiden jeweiligen Namen und einem X dazwischen ausgedrückt, z.B.: Shinji x Asuka ; Yuzuriha x Kusanagi

      Pocky: Pocky ist in Japan ein sehr bekannter Keks-Snack. Das Prinzip hinter Pocky ist einfach, ein langes Stück Keks (etwa in der Form einer Salzstange) versehen mit einem künstlichen Geschmack, der von Schoko über Kokosnuss bis zu Zart-Bitter reichen kann.


      Image Album: Eine CD mit Liedern, die von Bildern aus Animes inspiriert wurden.
      Diese Lieder kommen im Anime selbst nicht vor und sind deswegen keine richtigen Soundtracks.

      Foley: Ein Wort aus der Anime-Synchronisation. Damit werden alle Geräusche bezeichnet, die zwar von Menschen kommen aber doch kein Gespräch sind, z.B. Husten, Lachen, Räuspern.

      A.C.O.G.: Anime Connection of Germany. Distributor in Deutschland für Animes und mehr.

      Animania: Deutschlands meist verkauftes Fachmagazin über Anime und Manga. Erscheint seit Juli 1994 alle zwei Monate. Weil die Animania recht eng mit A.C.O.G. verbunden ist, wird die Animania von Kritikern auch als überteuerter Versandkatalog bezeichnet.


      BGM: Die Abkürzung für Back Ground Music, also Hintergrundmusik. In Japan gleichbedeutend mit "Soundtrack"

      Symphonic Album: Der Soundtrack gespielt von einem Synphonie Orchester. Solche Alben sind für richtige Fans eines Animes ein wahres Muss.

      Fanservice: Das sind Szenen, die den (männlichen) Zuschauer besonders erfreuen sollen. Sie zeigen die weibliche Hauptfigur aus mehr oder weniger verständlichen Gründen nackt, z.B. eine Duschszene. Die abgemilderte Form wird als Fanshot bezeichnet.

      Panty Shot: Ähnlich wie Fanservice. Panty Shots geben den Blick auf die Unterhöschen der weiblichen Charaktere frei. z.B. Agent Aika, das wahrscheinlich die höchste PPM (Pantyshot Per Minute) Zahl aller Animes hat.

      Crossover: Das ist ein Begriff aus dem Bereich der Fan Fictions. Ein Crossover ist eine Fiction, in der Charaktere aus mehreren, verschiedenen Animes/ Mangas vorkommen.

      Script: Der komplette Anime, also Gespräche, Handlungen und Einblendungen in Textform.

      Settai: So bezeichnet man die schwarz/weißen Produktionsskizzen eines einzelnen Charakters. Sie werden in der Anfangsphase erstellt und zeigen den betreffenden Charakter in verschiedenen Outfits, Posen, mit diversen Gesichtsausdrücken. Diese Settais werden später als Vorlage an die restlichen Zeichner verteilt.

      J-Pop: Nichts anderes als japanische Pop-Musik. Die Texte bestehen meistens aus Japanisch mit einigen englischen Fetzen.

      J-Rock
      : Das selbe wie J-Pop nur eben mit Rock-Musik.

      Mecha: Das Wort wird von "mechanical" abgeleitet und ist die Bezeichnung für alle mechanischen/technischen Geräte in Animes, z.B. ein Auto. Meistens basieren die technischen Gegenstände in Animes auf realen Vorbildern und sind eher selten aus der Fantasie der Zeichner entnommen. Bei Autos, Flugzeugen, Computern usw, kann man so teilweise auch die Marke erkennen. z.B. Misato Katsuragi aus Neon Genesis Evangelion fährt einen Renault Alpine.
      Oben: die Animeversion; unten: das Orginal



      Idol Card: Damit werden in Plastikfolie eingeschweisste Karten mit etwa 6cm x 9cm Größe bezeichnet, die eine bekannte Figur aus einem Anime zeigen. Der Preis kann zwischen 1 und 10 Euro variieren.

      Mangaka: Die Zeichner der Mangas. Bekannte Mangaka genießen in Japan eine Beliebtheit wie Superstars.

      Mangashi: "shi" bedeutet so viel wie "Lehrer" oder "Meister". Mangashi ist ein veralteter Ausdruck für die Mangaka, der vor dem zweiten Weltkrieg benutzt wurde.


      Gern genutzte japanische Ausdrücke:

      kawaii: süß, niedlich; damit bezeichnet man Leute oder Sachen, die einfach schön anzuschauen sind, z.B. ein Hundewelpen.

      Kowaii: hässlich, schrecklich, furchteinflössend

      Ai: Liebe, Liebesgeschichten

      Aishiteru: Ich liebe dich von Herzen.

      Arigatou: Danke

      Chikusho: Scheiße

      Kami: Gott

      hai: ja

      iie: nein (Anmerkung: eine direkte Verneinung wird in Japan oft als Unhöflich aufgefasst)

      hime: Prinzessin (z.B. Mononoke Hime = Prinzessin Mononoke)

      Baka: Idiot, Depp, Blödmann, Arschloch und alles was noch schlimmer ist; auf jeden Fall nicht sehr nett.

      Aho: Noch ein Schimpfwort; die Steigerung von Baka

      Hentai: pervers/Perversling

      Sakura: Kirschblüte

      Nani?: Was?

      Tomodachi: Freund

      Yume: Traum

      Kaze: Wind

      Gomen (nasai): Entschuldigung; Gomen ist die ganz normale Entschuldigung. Durch das "nasai" wird die Entschuldigung noch größer und erhält einen beinahe unterwürfigen Ton.

      Sumimasen: (höfliche) Entschuldigung

      Konnichiwa: Guten Tag

      Ohayou: Guten Morgen

      Sayonara: Auf Wiedersehen

      Anrede-suffixe:
      Japaner verwenden nach dem eigentlichen Namen noch diese Suffixe an den Vor- oder Nachnahmen um damit den Status der angesprochenen Person oder die Beziehung zu dieser Person auszudrücken. Wenn man das Suffix weglässt, ist das entweder ein Zeichen dass man sich sehr gut kennt (bei Freunden) oder es wird als respektlos empfunden (bei Fremden). Hier habe ich die gängigsten Anreden zusammengesammelt.


      -san: Herr, Frau, Fräulein z.B. Johannes-san
      -kun: Anrede für einen Jungen in den Teenager-Jahren z.B. Ikari-kun
      -sensei: Anrede für einen Lehrer z.B. Fujisawa-sensei
      -sama: eine sehr ehrerbietende Anrede, vor allem für ältere Personen z.B. Kaede-sama
      -chan: Anrede für kleine Kinder und junge Mädchen oder von Liebespaaren unter sich. Das -chan entspricht bei den Namen in etwa der deutschen Verniedlichungsform, wie etwa Peter - Peterchen; z.B. Yuzu-chan.
      -sempai: Meister, Sir, alles in der Richtung; wird auch für ältere Mitschüler verwendet z.B. Akagi-sempai



      Was macht einen guten Anime aus? Kriterien zur Animebewertung

      Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Anime?

      Zeichenqualität
      Diese Bewertungskategorie teilt sich wieder in viele Einzelnoten auf.
      Zum einen die Flüssigkeit der Animationen.
      Je mehr Bilder für eine Animation benutzt werden, desto flüssiger läuft diese später ab. Je mehr Bilder benötigt werden, desto mehr Arbeit wird investiert.
      Werden für eine Szene nur sehr wenige Bilder verwendet, so sieht diese recht marionettenhaft aus, die Animation wirkt hölzern und eine Figur bewegt sich sehr sprunghaft (das kennt man aus dem Daumenkino).
      Die Anzahl der Standbilder bildet einen weiteren wichtigen Bestandteil der Zeichenqualität. Standbilder sind Szenen in denen sich gar nichts oder nur nebensächliche Teile der Szene bewegen. Oft wird versucht diese Standbilder durch Kamerafahrten weniger statisch wirken zu lassen. Standbilder werden von den Zeichnern gerne zum "Bildersparen" benutzt, da man statt einer ganzen Reihe Bildern nur ein einziges oder sehr wenige zeichnen muss.
      Allgemein werden die stehenden Szenen zwar nicht unbedingt als störend empfunden, sie nehmen allerdings wertvolle Zeit, die mit schönen Animationen besser genutzt wäre. Daher die Faustregel: je weniger Standbilder in einem Anime enthalten sind, desto höher ist die Zeichenqualität.
      Gute Beispiele für den exzessiven Gebrauch von Standbildern sind Noir oder Record of Lodoss War.
      Das Charakterdesign lässt sich weniger subjektiv bewerten sondern ist eher eine Frage des Geschmacks. Einem gefällt dieser Zeichenstil besser, ein zweiter bevorzugt einen anderen. Trotzdem sollte man darauf acht geben, ob die Charaktere wie aus einem Guss wirken, damit ist gemeint, dass man ihnen ansehen soll, dass sie alle aus dem selben Universum, derselben Geschichte stammen.
      Außerdem sollte bei halbwegs realistischen Themen kein Körperteil übermäßig hervorgehoben sein. z.B. hat das Charakterdesign von The Vision of Escaflowne heftige Diskussionen ausgelöst, weil die Nasen der Figuren wirklich sehr lang gezeichnet waren.

      Synchronisation
      Die Synchronisation ist wie eine chronische Krankheit unter ins deutsche übersetzten Animes. Deshalb besorgen sich Fachkundige nicht selten lieber das japanische Orginal mit deutschen oder englischen Untertiteln oder gleich die englisch synchronisierte Fassung.
      Das Hauptproblem der meisten deutschen Animesynchros ist die scheinbare Unfähigkeit der Sprecher Gefühle glaubhaft zu vermitteln.
      Oft hören sich die Texte an als würde jemand ein Telefonbuch herunterleiern.
      Nicht selten werden für die Charaktere auch unpassende Sprecher ausgewählt, was oft die Atmosphäre schädigt oder gar zerstört.
      Bei minderwertigen Synchros, die leider nicht die Ausnahme sind, werden die Texte nichtmal annähernd lippensynchron gesprochen. Eigentlich sollte so etwas bei einem Anime kein allzu großes Problem darstellen, da die gezeichneten Figuren nicht die ausgeprägte Mimik eines echten Menschen besitzen, trotzdem kommen solche Patzer immer wieder vor.
      Alles in allem kann man keine der deutschen Animesynchronisationen als wirklich überragend beizeichnen aber der Großteil der neueren Synchros ist zumindest so weit, dass man einem nichts mehr als störend auffällt. Trotzdem besteht im Vergleich mit den englischen Synchros noch enormer Aufholbedarf.
      Sind die Sprechrollen passend besetzt?
      Wird lippensynchron gesprochen?
      Wird richtig betont und können die Sprecher mit der Stimme die Emotionen ihres Charakters ausdrücken?
      Das sind die Fragen, die man sich stellen muss, bevor man Aussagen über die Synchro eines Animes macht.
      Beispiele für gute deutsche Synchronisation: X, Cowboy Bebop
      Beispiele für miserable Synchronisation: Agent Aika

      Computereffekte
      Hier geht es hauptsächlich darum, ob die computergenerierten Szenen als solche zu erkennen sind. Merkt man einer Szene oder einem Effekt an, ob sie am PC erstellt wurden oder nicht? Je weniger sich ein solcher CGI-Effekt von der Gesamterscheinung des Animes abhebt, desto besser. Negative Beispiele dafür, dass sich die CGI-Szenen stark vom Rest abheben sind Blue Submarine No 6 und Teile von Candidate for Goddess.
      Beispiele für eine gute Einbindung der CGI-Grafiken kann ich nicht nennen, da man solche daran erkennt, dass man sie eben nicht erkennt.

      Die Story & die Charaktere
      Natürlich hat jeder Mensch eine eigene Meinung über die Story eines Animes. Was der eine genial und spannend findet, ist für den nächsten kompletter Müll und einschläfernd. Trotzdem gibt es einige halbwegs feste Kriterien nach denen man die Geschichte eines Animes beurteilen kann. Die Zentrale Frage muss immer sein: Ist man motiviert, sich die nächste Minute, die nächste Folge anzusehen?
      Die Orginalität der Handlung spielt dabei eine Rolle. Je nachdem, ob sich ein Anime auf bereits ausgetretenen Pfaden bewegt oder etwas gänzlich neues bietet, empfindet der Zuseher mehr oder weniger Interesse. Wenn eine Stoy so oder anders noch nie da war, dann ist man natürlich immer gespannt, was einem die nächste Folge bringen wird. Wird einem stattdessen eine ausgelutschte Handlung vorgelegt, stellt sich oft ein Deja-vu-Gefühl ein, als hätte man das schon einmal so gesehen. Natürlich wirkt so etwas wenig motivierend auf den Drang des Zuschauers weiterzusehen.

      Ein wichtiges Merkmal ist die Verständlichkeit der Geschichte. Es muss nicht alles haarklein erklärt werden. Es reicht aus, wenn der Zuschauer weiß, warum die Dinge so passieren wie sie passieren. Manche Animes lassen einen da ziemlich im Regen stehen, so dass sich der Zuseher selber drüber Gedanken über die Hintergründe machen darf und muss. Manchmal ist aber genau diese Mysteriösität das Erfolgsrezept eines Animes, da sich der Zuschauer dann alles was nicht erklärt wird selbst ausmalen darf und sich so die Version schafft, die ihm am besten gefällt. Das perfekte Beispiel ist Neon Genesis Evangelion, ein Beispiel im negativen Sinne ist The Candidate for Goddess.

      Da die Charaktere die handelnden Personen des Animes sind und somit die Geschichte überhaupt vorantreiben bilden sie einen der wichtigsten Motivationsfaktoren für den Zuschauer. Es geht beispielsweise darum, wie die Figuren psychologisch charakterisiert worden sind. Eine flache Charakterisierung
      lässt die Figur nicht wirklich lebendig erscheinen, sondern wie eine Puppe. Das altbekannte Beispiel dafür ist der strahlende Held, der dutzende Gegner über den Jordan schickt, dabei keinen Kratzer abbekommt und nebenbei noch das Herz jeder Frau im Sturm erobert. - wie langweilig! Kein Mensch ist perfekt und je mehr kleine Fehler und Marotten eine Animefigur hat, desto realistischer und lebensnaher wirkt sie und desto besser wird sie vom Publikum angenommen und lieb gewonnen. Auch wie sich die Personen im Laufe der Geschichte weiterentwickeln ist ein Kriterium für einen guten Anime. Ganz schlecht schneiden hier oft Serien mit episodenhaftem Aufbau ab, bei denen jede Folge eine in sich geschlossene Story bietet und am Ende alles ist wie am Beginn.
      Bei Animes mit guter Charakterentwicklung verändern sich die Figuren im Laufe der Geschichte, sie werden reifer, lernen dazu, wachsen an ihren Aufgaben.

      Mit Hilfe dieser Kriterien kann man sich leicht einen subjektiven Eindruck über einen Anime verschaffen, z.B. um ihn Freunden weiterempfehlen zu können. Aber letztenendes zählt nur, ob er einem gefällt oder nicht.






      So, das ist das Ende des Movie-Infos-Animespecials. Wenn du das hier ließt warst du entweder schon vorher ein Animefan oder bist während des Lesens einer geworden. (oder du weißt mit deiner Zeit nichts besseres anzufangen) :D

      An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, falls ich an irgendeiner Stelle des Specials Falsches verzapft habe. Außerdem entschuldige ich mich für die Benutzung des Wortes "Zeichentrick" im Zusammenhang mit den Animes.
      Und JA, ich bin mir der Tatsache bewusst, dass der Plural von Anime in Wirklichkeit Anime und nicht Animes ist.
      Übrigens: Dieses Special ist jugendfrei!! Deswegen fehlt bei den Genres auch die Abteilung "Hentai" und bei den FanFictions werden aus diesem Grunde auch keine Lemons/ Limes erwähnt.
      Außerdem danke ich meinen beiden Versuchskann.... äh Probelesern Takeshi und Hell Xell.

      Quellen: wikipedia.org
      Aniki, die freie Anime-Enzyklopädie
      animexx.de
      das kranke Hirn des Autors :freaky:
      eva-armaggeddon.de
      Animestreet.de
      sternenkratzer.de
      taxyworld.de
      Anime Pro
      ...und viele andere Seiten, deren Namen ich vergessen habe