Deutschland ist schön...oder doch nicht?

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    Es gibt 203 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      Deutschland ist schön...oder doch nicht?

      Momentan geht es ja bei "Was macht ihr gerade" ja ziemlich rund, ausgelöst durch einen kleinen Beitrag über Nazi-Bands und rechte Patriotengruppen auf Facebook....zufällig von mir.
      Wie unser bayrischer Metalhead :thumbup: es treffend formuliert hat; ist die Diskussion, die dabei entstanden ist, da etwas fehl am Platz ist; deswegen möchte ich hier eine Art Gesellschaftskritik-Thread erstellen, wo auch über das Thema Integration diskutiert werden darf und soll.
      So...womit fangen wir denn dann mal an:
      Ah ja, die Aushöhlung der Meinungsfreiheit!!!
      Ich weiß ja nicht, wie ihr darüber denkt aber kann es nicht sein, dass ziemlich viele meist dumme Leute unser Recht auf Meinungsfreiheit schamlos ausnutzen, um ihre Propagandafeldzüge zu rechtfertigen.
      Mein Paradebeispiel sind da die Nazis, die meist noch dazu unter kollektiver Geschichtsverdrängung leiden, und ihre Parolen in der Öffentlichkeit und immer mehr geschickt in die sozialen Netzwerke einschleusen.
      Beispiel gefällig? Ein Kumpel von mir liked auf FB die Seite "Nationale Mädels sind sexy"...bei dem Wort "national" klingeln bei mir schon die Alarmglocken und als ich dann der Seite mal einen kurzen Besuch abgestattet habe, was sehe ich da gleich oben...ein T-Shirt mit der Aufschrift "Freiheit für Horst Mahler"

      Horst Mahler (* 23. Januar 1936 in Haynau, Niederschlesien) ist ein mehrfach wegen Volksverhetzung, Terrorismus und Raubes verurteilter Publizist, politischer Aktivist und ehemaliger Rechtsanwalt. Der ehemalige Angehörige des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS) und Mitgründer der Rote Armee Fraktion(RAF) sagte sich 1975 vom Terrorismus los und erreichte 1988 seine Wiederzulassung als Anwalt. Ab etwa 1997 wandte er sich dem Rechtsextremismus zu und vertrat 2002 die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) im NPD-Verbotsverfahren. Wegen verschiedener Delikte, darunter verfassungswidrige Betätigung, Holocaustleugnung, Mord- und Gewaltandrohungen, antisemitische und neonazistische Äußerungen, wurde er zu weiteren Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt.
      wikipedia.de


      Und jetzt fordern tatsächlich irgendwelche Leute, dass der Mann entlassen werden soll?

      Die Rechten haben auf Facebook inzwischen noch eine weitere gut laufende Seite eingerichtet; die German Defence League; die sich ein sehr zeitgemäßes Thema rausgepickt hat.

      Die German Defence League (Abkürzung: GDL) ist eine islamfeindlich-rechtsradikale Organisation.[1][2][3] Sie wurde 2010 gegründet und hat nach eigenen Angaben über 20 Divisionen. Sie orientiert sich nach dem englischen Verein wie die English Defence League.
      Die Organisation versteht sich selbst als überparteiliche selbständig agierende und unabhängige Menschenrechtsorganisation. Als das Ziel der GDL wird angegeben, die jüdisch-christliche, griechisch-römische Tradition zu bewahren. Diese sei vom Islam bedroht.
      Die Organisation hat Kontakt zu rechtspopulistischen Organisationen wie Pax Europa, Politically Incorrect und Die Freiheit. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
      wikipedia.de


      Islamhetze oder -kritik ist ja inzwischen auch sowas wie Volkssport geworden; leider spielen Terrorgruppen wie die IS diesen Leuten nur in die Hände. Der Islam ist keine böse Religion, wann verstehen es die Leute endlich mal, jede andere Religion hat auch Leichen im Keller, doch ist es so wie immer, die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, in diesem Fall den Religionen, die sich in der jeweiligen Gesellschaft durchgesetzt haben, hier das Christentum.

      Hoffe, dass wir hier eine interessante und faire Diskussion führen können, im anderen Forum gab es ja schon diverse sehr gute Beiträge

      Euer Black
      Ah, Gesellschaftskritik. Ich lass mich mal eben aus. ^^

      Ich habe zum Glück Seefahrereltern und durfte schon einiges von der Welt sehen. Weltanschauung kommt ja von "Welt anschauen", wie man mir gerne sagte. Insgesamt und trotz allem ist Deutschland mittlerweile ein recht netter und ruhiger Flecken Erde auf der Welt. Die Gefahr, hier erschossen oder ausgeraubt zu werden ist relativ gering, solange man nicht grob fahrlässig handelt. Wenn man krank ist, wird man gepflegt (und damit meine ich ernsthafte Krankheiten) und wenn man sich das Bein bricht, wird es geschient. Die Krankenversicherung ist gesetzlich und so ist man nach einem Gallenstein nicht direkt für den Rest des Lebens insolvent (gell, Amerika?). Die Gehälter sinken zwar real betrachtet aber wenn ich auf die Autobahn gucke, fahren da immernoch genug Neuwagen rum damit ich sagen kann "Es geht uns gut". Und die Leute werfen auch noch genug Plasmafernseher auf den Schrott, sodass man hier wohl nicht hungern muss.

      Kontrastprogramm: In China leben die Leute noch auf dem Boden ihrer Hütte inmitten ihrer Felder, leben von Reis und Erdnusssoße und ja, die Lage der Frauen in vielen Ländern im nahen Osten ist bedauernswert. Generell ist die Lage der Frauen auf der Welt nicht die Beste. Gleiches gilt für so ziemlich jede Minderheit. Außer die Transsexuellen in Thailand, wo es ein fester Bestandteil der Kultur ist. Aber das ist wohl eine Ausnahme.

      Natürlich ist Deutschland nicht perfekt. Aber als deutscher Bürger sehe ich es als meine Pflicht an, darauf auch hinzuweisen und dieses Land zu kritisieren. Auftritt "Meinungsfreiheit": Die ist hier nach wie vor vorhanden, solange man den Holocaust nicht leugnet. Und "Meinungsfreiheit" heißt es dann auch, dass Idioten ihre Meinungen äußern dürfen. Es ist Bestandteil einer Demokratie, dass man andere Meinungen aushalten kann. Eine stabile Demokratie kann auch die Wirrköpfe von den Extremisten beider Seiten aushalten - denke ich zumindest. Der Zulauf findet meist in den ungebildeten Schichten statt, wo die Leute wenig Bildung besitzen. In der Tat dürfte man die Deutschen wohl besser bilden denn Bildung ist die Grundlage der Zukunft. Eine Bildungsreform in naher Zukunft wäre wünschenswert wie auch wohl unwahrscheinlich. Interessant ist in dem Hinblick auch noch, dass sich Minderheiten dank des Internets sehr schnell Gehör verschaffen und so sehr groß wirken. Das ist meist nicht der Fall.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Pegida

      Als ich das erste Mal von diesem Phänomen Pegida hörte, dachte ich an eine neue Popgruppe.
      Doch meine Furcht, eine neue Welle von Popmusik würde das Land überschwemmen, wurde schnell von der Furcht vor dieser Bewegung abgelöst.

      Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes kurz Pegida

      Der ganze Slogan dieser Bewegung hat einen sehr sehr faden Beigeschmack und schmeckt vor allem nach...Unwissenheit und Furcht.

      Patriotische Europäer...in letzter Zeit kommen überall Patrioten hervorgekrochen...haben die den Abpfiff der WM nicht mitbekommen oder warum schwenken die nun bei jeder Gelegenheit ihre schwarz-rot-goldenen Flaggen? Einige dieser angeblichen Patrioten sind mir schon in den sozialen Netzwerken begegnet, u.a. diese German Defence League, von der ich ja schon geschrieben habe.

      Dann dieses Wort „Islamisierung“...das heißt den Koran als führende Religion in einem nicht islamisch geprägten Land einzuführen...mal im Ernst Leute, glaubt ihr diesen Schwachsinn ernsthaft, das ein Land mit knapp 80 Millionen Einwohnern, eine der stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, zwangsmissioniert wird bzw werden kann. Auch das Deutschland von Ausländern überflutet werden würde...gerade mal 0,25 % der Bundesbürger sind Asylsuchende, das ist ja schon eine Flutwelle biblischen Ausmaßes.

      Leider ist der Islam durch die wenigen Radikalen berüchtigt geworden, seit dem schicksalshaften Tag im September 2001 gilt der Islam vielen als Terrorreligion, was schlicht und ergreifend falsch ist, weniger als 1 % aller Muslime sind radikal.

      Auch das der Islam in Deutschland nichts zu suchen habe, ist ausgemachter Unsinn. Ich möchte euch nur mal einen Faktor präsentieren:
      Die älteste Moschee in Deutschland ist im Jahre 1924 erbaut worden, der Islam ist also schon eine ganze Weile in Deutschland und bis 2001 hat sich keiner daran
      gestört.

      Im Umfeld der Pegida hört man ja immer wieder von den nicht-freien Staatsmedien, ARD, ZDF und Co., sie vertrauen lediglich auf das Wort von Russia Today.
      Nur mal zur Erinnerung:
      Russia Today ist ein staatlicher Sender, Putin ist quasi der Oberboss von dem Laden und Russland nimmt es mit der Pressefreiheit wirklich nicht so ernst...oder will mir da jemand widersprechen?

      Auch das RT die einzige Alternative gegen die Lügen der staatlichen Medien sei, birgt ein hohes Risiko, dass man dann jede Aussage von RT für bare Münze
      nimmt, ohne mal nachzuschauen.

      Ich würde jetzt die Anhänger der Pegida-Bewegung nicht alle aus Prinzip in die rechte Ecke stellen, dass ist schlicht und ergreifend zu leicht und würde
      dem Problem der allgemeinen Unwissenheit in unserem Land nicht gerecht werden. Ich glaube ja, dass er den Verantwortlichen völlig schnuppe ist, woher ihre Anhänger kommen. Sie warnen eindringlich vor Wirtschaftsflüchtlingen...wenn ich mit meinem Job meine Familien nicht ernähren kann und dann ins Ausland gehe, um da anständig bezahlt zu werden...bin ich dann ein Wirtschaftsflüchtling?

      Inzwischen haben sich mehrere regionale Ableger der Pegida gebildet, u.a. in Darmstadt und Ostfriesland, warum ausgerechnet da entzieht sich meiner Kenntnis, diese Phänomen der neuen Wut- bzw. Angstbürger breitet sich besorgniserregend schnell aus.
      Also liebe Pegida-Sympathisanten, informiert euch erstmal, um was es da geht, bevor ihr euch von einem mehrfach vorbestraften Typen vor den Karren spannen lasst

      Black schrieb:

      u.a. in Darmstadt und Ostfriesland, warum ausgerechnet da entzieht sich meiner Kenntnis, diese Phänomen der neuen Wut- bzw. Angstbürger breitet sich besorgniserregend schnell aus.

      Es ist ein Phänomen, dass sich Fremdenhass gerade dort breitmacht, wo kaum Fremde sind. Vor allem Dresden mit seinen kümmerlichen 0,2 Prozent Ausländern (Das sind 2 in 1000!). Oder Mecklenburg-Vorpommern, wo man schon menschliches Leben mit der Lupe suchen muss - da ist die NPD am stärksten. Dummerweise haben sich die NPD und die Nazis in den letzten Jahren ein so desaströses Image erarbeitet, dass man jetzt woanders hin muss. Fast schon deprimierend: Nicht mal mehr Nazis wollen noch Nazis sein.

      Abgesehen davon ist Pegida schlichtweg Quatsch und zeugt - wie Black schon sagt - von Unwissenheit und Furcht. Vor allem von Furcht. Furcht vor dem Fremden. Dabei ist das Fremde längst da. Hobbit-Filme aus Amerika. Arabische Zahlen. Chinesische iPhones. Ausland? Ja, gerne. Aber bitte auch das coole Ausland. Das Feeling Good-Ausland. Urlaub in Tunesien? Gerne. Tunesier in meiner Gegend? Fuck it. Die Muselmänner sollen doch bitte vor den Toren der Stadt bleiben. Die können sich eh von ihrem Erdbeerpflücker-Gehalt kein anständiges Haus in meiner Gegend leisten. Asylheime? Immer. Nur nicht vor meiner Tür. Ich bin kein Nazi aber dieses Weltjudentum ist schon ziemlich fies.

      Ich könnte im Strahl kotzen.

      Aber wer hat Schuld? Wer trägt die Verantwortung? Amtierende Politiker haben sicher ihren Anteil daran. Mit einer Verschleierungsrhetorik, die aus den besten Marketingagenturen der Republik stammt, haben sich Bosbach und Co. mit ihren Geliebten aus der Wirtschaft längst verzogen. Und "Nazis in Nadelstreifen" war auch ein Wortspiel, das sich offenbar der Praktikant eines Stellvertreters ausgedacht hat. Jedenfalls kein Mensch mit Ahnung. Von der Politik können wir kaum Hilfe erwarten. Dann wäre da noch die balla-balla-Rhetorik namens "Man wird es doch noch sagen dürfen". Mein persönlicher Liebling. Ja dann sagt doch alle, was euer Ding ist. Hat ja keiner was dagegen. Und wenn jemand kommt und euch eure hübsche Meinung mit Fakten zerpflückt, steht ihr auf einmal da. Wer hat schon gerne Unrecht und das vor allen? Scheiß auf Wissen, scheiß auf Fakten. Der Glauben ist die neue Heimat. Darum ist auch der Islam so gefährlich.

      Was passiert eigentlich, wenn wir alle mal diese Muselmänner aus Deutschland rauswerfen? Stellen wir uns doch mal vor, wir ziehen eine Mauer um Europa. Wir Deutschen haben mit Mauern ja genug Erfahrung. Sollte gehen, schafft also Arbeitsplätze. Dann bauen wir wieder Autobahnen, auf denen wir uns schnell totfahren können. In den Kinos läuft guter deutscher Film, gute Musik in den Radios (fick dich, amerikanischer Pop, Rock, Indie, Techno und Hottentottenmusik!) und die Menschen rennen in die Kirchen. Jetzt, wo der Islam sie nicht mehr verwirrt, werden die Kirchen überrannt, die Bibel findet reißenden Absatz. Endlich kein Bushido mehr.

      Die Bahn ist wieder pünktlich, die Kleidung kommt nicht von wunden pakistanischen Kinderhänden und einem schwedischen Klamottenladen sondern wird wieder in Deutschland geschaffen. Keine verrückten Sachen mehr. Dass der Weihnachtsmann auf St. Niklas basiert und dass der eigentlich ethisch gesehen ein Türke war - scheiß drauf. Wir machen uns unseren eigenen Weihnachtsmann. Aber nicht mit Coca-Cola, diesem amerikanischen Zeug. Sondern deutsch. Am besten mit einem Anzug von Hugo Boss. Mit dem Stoff von glücklichen, deutschen Schafen.

      Soviel zum Ausflug in die "Was wäre wenn?"-Welt. Ich habe mit Moslems stets gute Erfahrungen gemacht. Wann immer ich an Arschlöcher in meinem Leben denke, waren das Deutsche. Der Kerl, der mir in der 9. Klasse die Freundin ausgespannt hat. Der Kerl, der mir beim Konzert auf die Hose gekotzt hat. Der Kerl, der mir an der Uni die Freundin ausgespannt hat. Der Kerl, der im Kinosaal so laut sein verschissenes Popcorn fressen muss. Alles Deutsche.
      Es wird gegen eine Religion demonstriert und die damit für ein paar Idioten mit Testosteronüberschuss, Verstandesmangel und Hirnvakuum in Sippenhaft genommen. Aber wen interessieren schon Fakten? Ich lass mir von sowas doch nicht meine Meinung versauen.

      Weil übrigens gerade Weihnachten ist: Wo wurden zwei frierende Obdachlose besser aufgenommen: Neukölln oder Frankfurter Edelviertel?

      Spoiler: Es ist nicht da, wo mehrheitlich die Deutschen wohnen.

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      "Well, I'm known for that."

      Black schrieb:


      Leider ist der Islam durch die wenigen Radikalen berüchtigt geworden, seit dem schicksalshaften Tag im September 2001 gilt der Islam vielen als Terrorreligion, was schlicht und ergreifend falsch ist, weniger als 1 % aller Muslime sind radikal.


      Das mag zwar stimmen, aber irgendwie wenn man den Fernseher anmacht, kommt es einem vor als ob es mehr als 1 % sind oder ? Ich mein die meisten Opfer sind ja Muslime selbst, in jeglicher Hinsicht. Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung der Bevölkerung. Lass eine Lüge 24/7 über den Bildschirm flimmern, irgendwann wird Sie zur Wahrheit. Das Thema ist auch viel zu Komplex als das man es hier in einem Forum thematisiert. Außerdem bin ich zu betrunken von der Feier letzter Nacht :uglylol:
      "Deutschland ist schön...oder doch nicht?"

      Wenn ich diesen Satz mal ganz pragmatisch betrachte und auf mich persönlich bezogen anwende, dann lautet die Antwort eindeutig:

      "Ja, Deutschland ist schön."

      Ich habe eine Wohnung, immer verfügbaren Strom, eine funktionierende Heizung, fließend Wasser (sogar warm), genügend Kleidung und Nahrung (mehr als ich eigentlich benötige), im Moment einen sicheren Arbeitsplatz, also keine finanziellen Probleme (dabei bin ich nicht mal annähernd wohlhabend, sondern habe ein durchschnittliches Einkommen) und sehr viele weitere Annehmlichkeiten wie z.B. ein verläßliches Auto.

      Meine Eltern und meine Schwester samt ihrer Familie wohnen mit mir zusammen in einem Haus und wir verstehen uns gut, ich habe einen besten Freund und haufenweise Filme, um mein Hobby in meiner reichhaltigen Freizeit ausleben zu können. Ich trage kaum Verantwortung für irgendetwas und/oder irgendjemand und lebe in einer ruhigen, sauberen, friedlichen und gewaltfreien Umgebung. Außerdem kann ich mich frei entfalten und so viele Dinge tun, ohne dass jemand mich einschränkt (wohlgemerkt: Wenn ich das will; der Wille ist das Einzige, was mich einschränkt und ausbremsen kann).

      Im Gegensatz dazu, sind die Dinge die mir das Leben schwer machen, eigentlich vernachlässigbar und fallen nur sehr gering ins Gewicht. Sozusagen, jammern auf einem sehr sehr hohen Niveau...

      Wie man sieht, bin und kann ich froh sein, hier zu leben. Wäre ich in einem armen Land, dass von Krieg und Gewalt beherrscht wird aufgewachsen, wo jeder Tag zu einem echten Überlebenskampf wird, dann würde ich vielleicht von dem Leben, das ich hier in Deutschland führe, träumen, ja würde sogar denken, es sei wie im Paradies.

      Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man immer alles schlecht reden muss. Man muss sich nur ab und zu mal wieder vor Augen führen, wie gut man es eigentlich hat und was man alles tagtäglich als selbstverständlich ansieht.

      Ich möchte mit einem Zitat aus dem Film "Zombieland" schließen:

      "Regel 32: Genieße die kleinen Dinge im Leben."


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      Ich bin Mischling deutsch-arabisch/türkisch und in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich hab meine halbe Kindheit in der Türkei und Syrien verbracht, und wurde schon oft von Freunden gefragt, was ich besser finde. Das, was Schwambo zuvor geschrieben hat, finde ich meiner Meinung nach sehr passend.
      Deutschland ist nicht umsonst auf Platz 2 der attraktivsten Einwanderungsländer der Welt nach den USA. Hier hat man eine soziale Sicherheit, eine der größten Freiheiten der Welt und nirgends sind Lebensmittel so günstig wie in Deutschland. Es gibt eigentlich keinen Grund, nicht in Deutschland leben zu wollen :thumbup: Alles andere ist meiner Meinung nach Meckern auf hohem Niveau.
      Das Aufkommen der Islamophobie in Deutschland ist gesteuert und gewollt, sieht man sich mal allein die verschiedenen Cover vom Spiegel der Ausgaben an, die sich mit dem Islam beschäftigen. Diese sind immer dunkel gehalten und fördern nur das "unwohle" Gefühl, dass man dem Islam entgegenbringen soll. Dabei sind ja Muslime nicht seit gestern in Deutschland heimisch, sondern schon seit mehr als 60 Jahren. Ich bin der Meinung, dass man der HoGeSa, der Pegida oder der ProNRW nicht zu große Aufmerksamkeit schenken sollte, denn dieser Polarisierungsversuch ist genau das, was angestrebt wird.
      Ich bin wohnhaft in Köln, und hier geht es ab mit "Anti-Islam"-Konferenzen, Fremdenhass und zuletzt der glorreiche Auftritt der HoGeSa am Breslauer Platz. Ich hab selbst schon bei Wohnungssuche Wohnungen nicht bekommen aufgrund meines Namens. Auch die ProKöln, ein Zweig der ProNRW sind interessanterweise in den Kölner Stadtteilen am stärksten, in denen die meisten Türken/Araber wohnen. Dies liegt meiner Meinung nach auch verstärkt daran, dass viele, vorallem Türken, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und hier in Deutschland ihre gesamt schulische Bildung genossen haben, nicht berechtigt sind zu wählen. Ein riesiges Manko in Deutschland.
      Islamismus in Deutschland existiert, gerade durch die ungehinderte Auslebung des Salafismus. Interessanterweise ist der Salafismus ein europäisches/deutsches Phänomen, denn (abgesehen von einer Salafiya-Bewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts) gibt es sowas nicht in der arabischen Welt. Was in Europa und speziell in Deutschland fehlt, ist der Dialog mit dem Islam. Deutschland ist nach außen hin ein Multi-Kulti Land, schaut man sich aber mal die Medienlandschaft an, oder schaut man in die Köpfe der Menschen, sieht es dann doch etwas anders aus. Die Unsicherheit vor dem Fremden ist meiner Meinung nach in Deutschland verhältnismäßig groß, was aber nicht daran liegt, dass Deutschland fremdenfeindlich ist. Ich denke das liegt an der Wechselbeziehung zu dem deutschen Erbe des Holocaust, dass uns Deutschen unter anderem daran hindert eine vernünftige Islamismuskritik auf die Reihe zu bekommen, da schnell der Vorwurf der Islamophobie aufkommt. So verhält es sich auch mit der Kritik an die israelische Politik. Deutsche sind in den Punkten zu nett und zurückhaltend :freaky:

      Soljah schrieb:

      Dies liegt meiner Meinung nach auch verstärkt daran, dass viele, vorallem Türken, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und hier in Deutschland ihre gesamt schulische Bildung genossen haben, nicht berechtigt sind zu wählen. Ein riesiges Manko in Deutschland.


      Ist man als deutscher Staatsbürger nicht automatisch wahlberechtigt?

      riga schrieb:

      Ist man als deutscher Staatsbürger nicht automatisch wahlberechtigt?

      Schon. Aber die Staatsbürgerschaft ist nicht so einfach zu kriegen. Du kriegst sie zwar automatisch in Deutschland, wenn du ein eheliches Kind bist (dazu muss mindestens ein Elternteil Deutscher sein) und wenn du ein nichteheliches Kind bist, bei dem die Mutter Deutsche ist. Es gilt der rechtliche Status der Eltern (und schon mal nicht der biologische). Soljah spricht ja die in Deutschland geborenen Türken an. Also die Kinder von Türken, die nach deutschem Recht Türken sind bzw. bleiben. Dann gibts einen Sonderparagraphen, der die Geburt im Inland behandelt:

      "Ein im Inland nach dem 1. Januar 2000 geborenes Kind, dessen Eltern beide Ausländer sind, ist Deutscher, wenn ein Elternteil im Zeitpunkt der Geburt seit acht Jahren seinen gewöhnlichen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt (§ 4 Abs. 3 StAG)."

      Du siehst, Stichtag ist der 1. Januar 2000. Das heißt, die davon betroffenen Kinder sind heute frühestens 14 Jahre alt. Die betrifft also das Wahlrecht noch nicht. Man kann auch als vorher geborenes Kind so eingebürgert werden, da gibts aber ein paar Hürden mehr. Das betraf bis heute lediglich ca. 50.000 Kinder. Mehr dazu: Klick.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Cool danke. Das mit der neuen Regelung 2000 wusste ich auch nicht.
      Ich hab das Glück gehabt und hab sowohl eine türkische als auch eine deutsche Staatsbürgerschaft und bin daher in beiden Ländern auch wahlberechtigt. Ich hab allerdings viele Freunde, vor allem türkische, die in Deutschland geboren sind, Abitur gemacht haben und studieren. Da aber beide Elternteile türkisch sind, sind sie dementsprechend auch nicht wahlberechtigt. Dies betrifft ne Menge Leute, und ich bin der Meinung, dass diese Vorgehensweise falsch ist. Kein Wunder, dass rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen in den Regionen die höchsten Raten haben, in denen die meisten Ausländer wohnen.
      Bezüglich Köln fand ich es auch sehr krass, dass die meisten proKöln Plakate wirklich in den Stadtteilen Mülheim und Chorweiler hangen, und somit in den Stadtteilen mit den höchsten Prozentsatz an Türken.

      Soljah schrieb:

      Kein Wunder, dass rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen in den Regionen die höchsten Raten haben, in denen die meisten Ausländer wohnen.

      Ich beobachte eher Gegenteiliges. Rechtspopulistische Parteien haben meiner Meinung nach genau dort die größten Zuwächse in Sachen Stimmung, wo die wenigsten Ausländer wohnen. Thüringen und Sachsen zB sind in der NPD-Gunst weit vorne, grundsätzlich ist der Osten etwas brauner als der Westen. Zum Vergleich:

      Bundesland - NPD-Stimmenanteil bei BT-Wahl 2013 - Ausländeranteil 2013
      Thüringen - 3,2 Prozent - 2,15 Prozent
      Sachsen - 3,3 Prozent - 2,72 Prozent
      Sachsen-Anhalt - 2,2 Prozent - 1,83 Prozent
      ---
      Hessen - 1,1 Prozent - 11,18 Prozent
      NRW - 1 Prozent - 10,49 Prozent
      Baden-Württemberg - 1 Prozent - 11,86 Prozent

      Meines Erachtens liegt dieser Widersinn daran, dass Ausländer nach äußerem Aussehen eingeteilt werden (Südländer, Türken, Farbige) und nicht nach tatsächlicher Herkunft. Auf den Straßen im Osten ist mit Ausnahme von Berlin kaum ein "Ausländer" zu sehen. Im Westen deutlich öfter. Und da der Bauer nicht frisst was er nicht kennt (= Der Mensch hat Angst vorm Fremden), ziehe ich daraus, dass man dort am meisten Angst vor Ausländer hat, wo kaum Ausländer sind. Es findet kein Austausch darüber statt bzw. kann gar nicht stattfinden.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      das Thema kam auch beim Weihnachtstreff mit der Familie zur Sprache und mein Vater hatte da eine sehr simple Erklärung, warum Pegida und die Rechten in Ostdeutschland gerade so erstarken:
      Im Westen kennt man "Ausländer" bereits seit den 60er Jahren durch die Gastarbeiter, wir haben uns daran "gewöhnt" der Osten kennt sie erst seit knapp 25 Jahren...und der Osten hat wohl noch enorme Anpassungsschwierigkeiten.
      Der gute Greg hat es ebenso auf den Punkt gebracht, im Osten gibt es kaum Ausländer aber was man nicht kennt, mag man automatisch nicht