Wolf of Wall Street, The - Special

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Wolf of Wall Street, The - Special





      Ein Film von Martin Scorsese

      Kinostart: 16. Januar 2014

      Im Verleih von
      Universal Pictures International Germany


      www.wolf-of-wall-street.de


      ZU UNSERER DATENBANK - HIER KLICK

      ZU UNSERER KRITIK - HIER KLICK

      ZU UNSEREM DUSKUSSIONS-THREAD - HIER KLICK


      KURZINHALT






      Nach einer wahren Begebenheit erzählt THE WOLF OF WALL STREET die Geschichte des New Yorker Börsenmaklers Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio). Belfort lebt seine eigene Version des amerikanischen Traums: Auf dem Weg nach oben findet er sich schnell in der korrupten Realität des Kapitals zurecht. Denn der Erfolg kennt nur eine Maxime: hemmungslose Habgier. Als Broker jongliert Belfort bald mit Millionen, feiert Ende der 80er-Jahre exzessive Erfolge mit seiner Maklerfirma „Stratton Oakmont“ und lebt schon mit Anfang 20 ein Leben in überbordendem Luxus und Überfluss – was ihm den Titel „The Wolf of Wall Street“ einbringt.


      Geld. Macht. Frauen. Drogen. Die Versuchungen lauern überall und ein Widerstehen ist nicht nötig! Belfort und seine Wolfsmeute lassen sich von keiner Behörde einschüchtern. Sie erkennen schnell, Bescheidenheit wird überbewertet und das Credo der Ellenbogengesellschaft lautet: Mehr ist nie genug!


      ÜBER DIE PRODUKTION





      „Mein Name ist Jordan Belfort. In meinem 26. Lebensjahr habe ich 49 Millionen Dollar gemacht. Was mich ziemlich angepisst hat, weil es immer noch etwas weniger als eine Million in der Woche war.“

      Filmemacher Martin Scorsese ist der große Chronist des amerikanischen Gangstertums. Er hat das Leben auf der Rückseite des amerikanischen Traums in allen seinen historischen und sozialen Facetten geschildert. Mit THE WOLF OF WALL STREET aber, hat er ein neues, zeitgenössisches Kapitel in dieser Chronik aufgeschlagen: Die aberwitzige, grimmig komische und dramatische Geschichte der menschlichen Raubtiere im wild gewordenen Finanzkapitalismus der achtziger Jahre. Daraus wurde eine aufregende Reise in eine vergiftete Welt – vergiftet durch Gier, Adrenalin, Sex, Drogen und die wahnwitzige Bewegung von leichtem Geld.

      Basierend auf Jordan Belforts wahren Geschichte „The Wolf of Wall Street“ (dt. Der Wolf der Wall Street, 2008, Kulmbach) beschreibt der Film den wundersamen Aufstieg und den durch die Maßlosigkeit seiner Gier nach Macht, Reichtum und Vergnügen ausgelösten Fall von Jordan Belfort (dargestellt von dem dreifach Oscar®-nominierten Leonardo DiCaprio). Der New Yorker Börsenmakler rafft zusammen mit einer Gruppe von Komplizen in kurzer Zeit ein gewaltiges Vermögen zusammen, indem er gutgläubige Kunden mit leeren Versprechungen zu Investitionen verleitet und sie um Millionen betrügt. Der Film beginnt mit der raschen Verwandlung Belforts von einem jungen aufrechten Newcomer an der Wall Street in den betrügerischen Verkäufer von Illusionspapieren, Aktien, deren Wert zuerst künstlich nach oben getrieben und dann ins Bodenlose fallen gelassen wird. Belfort verdient sich mit diesen Betrugspapieren in kurzer Zeit ein absurdes Vermögen und pumpt sein Geld direkt wieder zurück in den Kreislauf des schnellen Geldes: Er gibt es mit vollen Händen aus für Luxus-Prostituierte, teure Sportwagen, „Quaaludes“ (genauer gesagt: die Designerdroge Methaqualon), Kokain, für ein anspruchsvolles Ex-Supermodel als Ehefrau. So maßlos Belfort in seiner Bereicherung ist, so maßlos ist er auch in seinem Leben der exzessiven Verschwendung.

      Doch als Belforts Firma, Stratton Oakmont, mit all ihren „Gratifikationen“ und dem hedonistischen Lebensstil der Mitarbeiter, in den Himmel zu wachsen scheint, beginnen die Beamten des FBI und des SEC (United States Securities and Exchange Commission, die als Börsenaufsichtsbehörde für die Kontrolle des Wertpapierhandels in den Vereinigten Staaten zuständig ist), dieses ‚Königreich des Exzesses’ zu untersuchen, um es am Ende zu zerschlagen.

      Diese amerikanische Legende ist nun zu einem großen Film geworden: Paramount Pictures und Red Granite Pictures präsentieren als Produktion von Appian Way, Sikelia, und Emjag den Martin Scorsese-Film THE WOLF OF WALL STREET. In den Hauptrollen Leonardo DiCaprio, Jonah Hill, Margot Robbie, Matthew McConaughey, Kyle Chandler, Rob Reiner, Jon Favreau und Jean Dujardin. Martin Scorsese inszenierte den Film nach einem Drehbuch von Terence Winter, das auf dem Buch von Jordan Belfort, „The Wolf of Wall Street“ basiert. Produziert wurde der Film von Scorsese, DiCaprio, Riza Aziz, Joey McFarland und Emmy Koskoff. Ausführende Produzenten sind Alexandra Milchan, Rick Yorn, Irwin Winkler, Danny Dimbort, Joel Gotler und Georgia Kacandes.


      Das ausschweifende Leben eines Wall Street-Outlaw



      „Die Geschichte von Jordan Belfort“, so Leonardo DiCaprio, Hauptdarsteller und einer der Produzenten von THE WOLF OF WALL STREET, „erinnerte mich an eine moderne Variante von Caligula.“ Für DiCaprio, der jahrelang für dieses Projekt gekämpft hat, scheint die Parallele zwischen Belfort und dem römischen Kaiser, der als der verkommenste, psychotischste und zügelloseste der antiken Imperatoren gilt, nur allzu naheliegend: Das dekadente Rom der Spätantike mit seiner grenzenlosen Lust an Gewalt und verbotenen Vergnügungen und der exzessive Spätkapitalismus der lebensgierigen Männer aus Queens, die die Wall Street als ihr eigenes Imperium ansahen.

      Dieser moderne Caligula wurde von der Welt der New Yorker Börsenhaie und Finanz-Outlaws aufgesogen und blind für die Folgen seines Handelns. „In den späten achtziger und frühen neunziger Jahren war Wall Street so unkontrolliert und anarchisch wie eine neue Form des Wilden Westen“, bemerkt DiCaprio. „Und Jordan Belfort war einer dieser Gesetzlosen, die davon profitierten, wie sich immer mehr Hintertüren im Finanzsystem öffneten, immer mehr glänzende Gelegenheiten, mehr oder weniger legal die Mitmenschen übers Ohr zu hauen. Für mich spiegelt sich in der Figur des Jordan Belfort der ganze Geist dieser Epoche, in der unsere Finanzsysteme komplett aus dem Ruder liefen.“

      Doch was DiCaprio darüber hinaus an diesem Charakter faszinierte, war seine radikale Offenheit. Er verschwieg nichts und lebte alles öffentlich aus: Die wilden und vulgären Orgien. Das ekstatische Gefühl des eigenen Erfolgs. Das Geld, das so schnell und leicht floss, dass man sich damit die Lagerstätten für den Sex auspolstern und es buchstäblich ins Wasser werfen konnte, wenn einem danach war. Immer schneller wurde das Außergewöhnliche zum Normalen und man brauchte mehr und mehr, mehr Profit und größere Exzesse. DiCaprio: „Was mich an Belfort so faszinierte, war die uneingeschränkte Offenherzigkeit, mit der er über seine immer verrückteren Unternehmungen sprach. Er nahm kein Blatt vor den Mund, er versuchte nicht, sich irgendwie zu rechtfertigen. Er versuchte seine Gier nach Reichtum und seine Maßlosigkeit im Verprassen nicht zu beschönigen. Ich hatte das Gefühl, genau diese Offenheit ergibt die Grundlage für eine faszinierende Charakterstudie. Und die Tatsache, dass er schließlich doch für seine Sünden zahlen musste, gibt dem Film seine dramatische Dimension.“

      Bevor Belfort wegen Geldwäsche und Aktienbetrug angeklagt wurde, führte er sein verschwenderisches Leben auf eine barocke, orgiastische Weise, wie man es sich kaum vorstellen kann. Er war mit dem eigenen Hubschrauber unterwegs, mit einem seiner sechs Luxusautos oder mit seiner 50-Meter-Yacht, die vorher Coco Chanel gehört hatte. Mal eben auf Firmenkosten 700 000 Dollar für Hotelrechnungen und Prostituierte auszugeben gehörte ebenso dazu, wie eine tägliche Dosis von 20 Quaaludes, gemischt mit Kokain und Morphium.

      Dann verlor Belfort alles. Er hatte im Gefängnis eine Menge Zeit zum Nachdenken und legte seine Geständnisse in einem Buch nieder, in dem er Schritt für Schritt erläutert, wie er aus einem Garagen-Unternehmen für Kleinaktien (die „Penny-Stocks“, mit denen auch weniger Bemittelte zum Einstieg ins Geschäft mit hoch riskanten Papieren verleitet werden) das größte jener „Pump & Dump“-Unternehmen emacht hat, in denen dauerquasselnde Börsenmakler die Aktien mit allen erdenklichen Tricks in vollkommen überhöhte Bewertungen hinauftreiben, um sie dann blitzschnell abzustoßen und ihre Kunden zu betrügen. Jordan Belfort beschreibt auch, wie sein Leben durch die schiere Maßlosigkeit in den Abgrund führte. Belforts Buch zeichnet sich durch die typische New Yorker Mischung aus drastischer Respektlosigkeit und Sensibilität im Detail aus. Kritiker lobten den kraftvollen Erzählrhythmus und nicht zuletzt Belforts Sinn für das Komische. Vielen erschien das Buch „The Wolf of Wall Street“ als treffendste Beschreibung des modernen Geldwahns, der Amerika im Würgegriff hat.

      Belfort war zwar nicht direkt Mitglied des organisierten Verbrechens, aber er hatte ein neues Feld für die kriminelle Bereicherung gefunden, den „deregulierten“ Finanzmarkt. Während ihre Opfer furchtbarste Verluste erlitten, prahlten Belfort und seine Freunde mit ihrem Reichtum. Das Wirtschaftsmagazin Forbes brachte es in einer Titelgeschichte auf die Formel, Jordan Belfort sei ein neuer „Robin Hood, der von den Reichen nimmt und sich selber gibt“. Doch Jordan Belforts Geld stammte nicht nur von den Reichen.

      „Er ist eine moderne Variante des Gangsters“, sagt Joey McFarland von Red Granite Pictures, der das Produzententeam von Scorsese, DiCaprio, Riza Aziz und Emma Kaskoff ergänzte. „Er ist nicht die Art des brutalen, gewalttätigen Gangsters, die wir aus anderen Filmen kennen, sondern die neue Art von Gangster, der an der Wall Street einen erschreckend leichten Weg findet, um das System zu manipulieren, seine eigene Gier zu befriedigen und die Leute auszunehmen. Scorseses Film GOODFELLAS erzählte die Geschichte einer Gang aus einem Straßenblock, die die Geschäftsleute in ihrer Nachbarschaft ausnehmen. Hier ist das ganz ähnlich, nur dass der Kiez Wall Street heißt und die Leute, die diese Gang ausnimmt, nicht lokale Geschäftsleute sind, sondern Millionen von gewöhnlichen Menschen in der vermeintlichen Sicherheit ihrer Wohnungen und Häuser, die mit Werbung und überfallartigen Telefonanrufen geködert werden.“

      Das war, so McFarland, der ideale Stoff für einen Regisseur wie Martin Scorsese, der sich mit seinen mutigen, intensiven Gangster-Erzählungen einen Platz in der Filmgeschichte erobert hat. Nur er konnte den dramatischen, den realistischen und den komischen Gehalt dieser Geschichte von Aufstieg und Fall des modernen Finanzgangsters so stimmig miteinander verbinden – in einer pechschwarzen Komödie der Korruption.

      „Die Art, wie Marty die Geschichte erzählt, ist umwerfend komisch. Man hat zwar all die dramatischen Dinge. Man hat Sex, man hat Drogen, man hat das Geld, man hat die aufregenden Reisen. Und doch ist da vor allem dieser Humor, der mit starken Emotionen verbunden ist. In Martys Händen wurde die Geschichte zu einem Filmerlebnis von epischen Ausmaßen. Es ist immer ein Ereignis, wenn Marty und Leonardo zusammenarbeiten – aber mit diesem brandheißen Stoff ist ihnen etwas ganz Besonderes gelungen.“

      Die Produzentin Emma Tillinger Koskoff, Produktionschefin bei Sikelia Productions, die in verschiedensten Funktionen bei allen Film- und Fernsehprojekten mit Scorsese zusammengearbeitet hat, erinnert sich: „Als Marty und ich das Script zum ersten Mal gelesen haben, wussten wir sofort, dass wir diesen Film machen wollten. Und zwar im Scope-Format, denn dieser Film erinnert auch an CASINO. Die Geschichte wird in der für Scorsese typischen Stakkato-Manier erzählt. Ich wusste gleich, dass Martys Art von Regie, ohne jeden Kompromiss, ohne konventionelle Lösungen, ohne Angst vor ästhetischen und moralischen Grenzen, sich ideal für diesen Stoff eignen würde.“

      Genau das war auch Leonardo DiCaprios Überzeugung: „Von Anfang an konnte ich mir nur Marty als Regisseur für diesen Stoff vorstellen. Nur er ist in der Lage, so eine düstere, abgedrehte und unmoralische Geschichte mit Leben, mit intimer Wirklichkeit und mit Emotionen zu erfüllen. So etwas gelingt nur sehr, sehr wenigen Filmemachern. Ich muss immer daran denken, dass Marty mir einmal gesagt hat, dass GOODFELLAS eigentlich eine schwarze Komödie ist. Genau so habe ich mir unseren Film auch vorgestellt.“

      Aber bei den Dreharbeiten waren dann doch alle Beteiligten überrascht darüber, mit welcher Begeisterung sich Scorsese mit seinen Mitarbeitern in diese Welt der ungeschminkten Verderbtheit zu werfen bereit war. Selbst der Drehbuchautor Terence Winter musste zugeben: „Als ich den fertigen Film zum ersten Mal sah, ist mir die Spucke weg geblieben. Ich meine, das war ja alles genau das, was ich geschrieben hatte, aber ich konnte doch den Grad an Wahnsinn, Intensität und bösem Witz kaum fassen, den da all diese herrlichen Schauspieler und Leo ganz besonders auf die Leinwand brachten. Marty hat anscheinend eine ganz besondere Gabe, die Seiten eines Drehbuchs in ein Meisterwerk des visuellen Erzählens zu verwandeln. Er hat einen wahren Tsunami von Gier und Wahnsinn auf der Leinwand entfacht.“


      Der Gangster und sein modernes Konterfei



      Für Martin Scorsese war Jordan Belforts Geschichte die Gelegenheit, an Orte zu kommen, wo noch nicht einmal er als Filmemacher je hin gelangt war – ins groteske Innenleben wahrhaft entfesselter Menschen.

      „Jordans Biographie passt perfekt zu der amerikanischen Faszination für Geschichten von Aufstieg und Fall – das ist auch die Tradition der großen Gangster-Erzählungen“, sagt der Regisseur. Aber Jordan stellt die Gangster-Mythologie auf den Kopf, er stülpt das Innerste nach außen. Statt sich vor dem Gesetz zu verbergen, protzt er mit seinem unanständigen Reichtum in jeder nur erdenklichen Weise – und sogar in manch unerdenklichen Weise. Das ist fast so, als hätte er seine Umwelt aufgefordert, ihn zu stoppen, als wenn er um die wohlverdiente Strafe gebettelt hätte, die ihn beim Sturz seines Mini-Imperiums dann endlich auch ereilte.

      Für Scorsese war THE WOLF OF WALL STREET die Gelegenheit, einen genüsslichen Trip in die Niederungen des wirtschaftlichen Kreislaufs von Ekstase, Wahn und Katastrophe zu machen. „Wenn man sich für Geschichte interessiert, wie ich es tue, kann man mit Verblüffung feststellen, wie sich die selben Abläufe immer und immer wieder ereignen“, erklärt Martin Scorsese. „Man hat Perioden des finanziellen Booms begleitet von einer kollektiven Euphorie, in denen es den Anschein hat, jeder Mensch könnte schnell und sicher reich werden und alles sei perfekt – dann bricht das ganze System zusammen. Die Leute erkennen schließlich zu ihrem Schrecken, dass in Wahrheit nur ein paar wenige Menschen reich geworden sind, und zwar auf Kosten der anderen. Genau so ist es geschehen in der Zeit des „Gilded Age“ im späten 19. Jahrhundert, als nach dem Bürgerkrieg der Wirtschaftsboom unbegrenzte Möglichkeiten suggerierte. Es geschah wieder im Jahr 1929 und endete mit dem Börsencrash. Wieder passierte es im Jahr 1987, in dem unser Film spielt. Später geschah es zur Jahrtausendwende, als die dot.com-Blase platzte und schon wieder ist es im Jahr 2008 passiert. Wie es aussieht, kann es in allernächster Zeit wieder passieren.“

      Jordan Belfort ist der Prototyp dieser Zyklen von Gier, Wahn und Katastrophe. Zugleich aber entspricht er diesem typischen Scorsese-Charakter, den der Filmemacher in seinen Arbeiten immer wieder untersucht hat – Männer, die von Ehrgeiz und Ambition getrieben werden, die nach ihren eigenen Maßstäben leben und Erfolg damit haben, sich dabei aber zunehmend in moralischen und emotionalen Fallstricken verfangen und sich nicht mehr daraus befreien können.

      „Jordan hat wahrlich kein vorbildliches Leben geführt“, sagt Scorsese. „Es war sogar ziemlich schäbig und gemein. Nicht weil er an sich zu denen gehörte, die anderen Gewalt antun und ihnen schaden wollen, sondern weil es das war, was er von seiner Umwelt gelernt hatte. Das ist etwas, das mich immer beschäftigt hat: Leute wie Jordan oder Jake LaMotta oder Tommy, Joe Pescis Rolle in GOODFELLAS. Von solchen Typen distanziert man sich gern. Das ist jemand, der ganz anders tickt. Der ist nicht wie ich. Aber in Wahrheit, glaube ich, sind diese Typen gar nicht so anders. So sind wir. Das bin ich und das bist du. Wenn wir unter bestimmten Bedingungen aufgewachsen wären, dann hätten wir vielleicht die selben Entscheidungen getroffen und die selben Fehler begangen und genau dasselbe getan wie sie. Ich möchte diesen Teil der Charaktere bewusst machen, der in unseren gewöhnlichen Anlagen als Menschen vorhanden ist, den wir akzeptieren und mit dem wir umzugehen lernen müssen.“

      All das erschien Scorsese in Terence Winters Drehbuch ausgearbeitet. Winter zeichnete sich vor allem durch seine Emmy-preisgekrönte Arbeit an der TV-Serie „The Sopranos“ und die erfolgreiche Gangster-Serie „Boardwalk Empire“ aus der Prohibitionszeit aus. Bei dieser Serie fungierte Martin Scorsese als Ausführender Produzent. Andererseits hatte Winter aber in den 80er Jahren für das Investment-Unternehmen Merrill Lynch gearbeitet. Daher brachte er zwei großartige Voraussetzungen für die Arbeit an THE WOLF OF WALL STREET mit: Eine intime Kenntnis der Finanzwelt und ihrer Protagonisten sowie seine Autoren-Vorliebe für Geschichten und Charaktere aus der so verführerischen wie gefährlichen Welt des schnellen Reichtums, der Korruption und des Luxus. Er begann seine Arbeit am Skript direkt an der Quelle, indem er mehrere Interviews mit Belfort führte.

      „Jordan war unglaublich offen“, erinnert sich Winter. „Schon sein Buch hält ja mit nichts hinter dem Berg. Aber in Person ist er noch sehr viel mitteilsamer. Er ging insbesondere bei der Schilderung der Drogen-Exzesse, der Orgien in der Firma und bei seinen Beziehungen sehr ins Detail. Er ist wirklich wie ein offenes Buch. Danach habe ich mit seinen Eltern gesprochen, mit seiner Ex-Frau, mit den FBI-Agenten, die ihn schließlich geschnappt haben, mit Leuten, die für ihn gearbeitet haben, und auch mit ein paar von denen, die er betrogen hat.“

      Auf diese Weise hatte Winter bald ein vielschichtiges Bild von Belfort im Kopf. „Jordans Genie, wenn man es so nennen will, liegt in seinem ausgeprägten Talent zur Verführung von Menschen – er ist witzig und gescheit und er kann auf eine sehr charmante Art selbstkritisch sein. Das ist eine Gabe, korrupt und ehrlich zugleich zu sein. Ich glaube, das trifft auch auf die Leute zu, die für ihn gearbeitet haben. Das waren Leute, die konnten so charmant sein, dass man augenblicklich vergaß, dass sie einen gerade ausraubten. Jordan war ursprünglich ein typischer Junge aus Queens,“ fährt Winter fort. „Seine Eltern waren in der Buchhaltung tätig, und er selber wollte nur, was wir alle wollen, Erfolg haben, vorankommen, es besser machen. Und dann traf er auf dieses ganz besondere weiße Kaninchen und fiel ins Wunderland der Finanzspekulation. Er hatte diese wundersame Gabe des Verkaufens. Und im Wunderland des schnellen Geldes verwandelte sich der nette Junge aus Queens in ein Monster des Finanzkapitalismus.“

      Dieses Monster entwickelte rasch ein unstillbares, übermächtiges Verlangen nach jedem Spielzeug und jedem Vergnügen, das der Menschheit bekannt ist. „Das ist nicht nur die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Kerls, der Geld an der Wall Street gestohlen hat wie so viele andere. Es ist auch die Geschichte eines Menschen, dessen Leben übervoll war mit wahnwitzigen Ereignissen, die aus der Manie für Sex und Drogen entstanden. Jordan war buchstäblich nach allem süchtig, wonach ein Mensch süchtig sein kann“, so Winter, „und er verlangte nach immer mehr, mehr, mehr. Mehr Drogen. Mehr Frauen. Die größte Jacht. Luxuswohnungen und Häuser überall. Das alles geriet heftig außer Kontrolle. Das war ein Teil seiner Lust. Der Versuch, diese Achterbahnfahrt des Wahnsinns bis zum Ende durchzustehen.“

      Winter sieht in der Geschichte von Jordan Belfort auch einen Vorgriff auf die globale Finanzkrise, die die weit verbreitete Korruption im Finanzwesen bloßlegte und die öffentliche Meinung über Wall Street und seine Kultur des Geldes für immer veränderte: „Wir schreiben jetzt das Jahr 2013. Fünf Jahre sind seit dem katastrophalen Zusammenbruch unserer Ökonomie vergangen. Und die selben Leute, die dafür verantwortlich sind, sitzen immer noch an den entscheidenden Positionen und stopfen sich immer noch die Taschen voll. Wir müssen uns wirklich die Frage stellen, ob wir aus der Katastrophe überhaupt irgend etwas gelernt haben.“

      Leonardo DiCaprio war Feuer und Flamme für Winters Drehbuch: „Terry schrieb ein Skript, das die meisten der wahnsinnigen Momente in Jordans Leben dramatisch miteinander verquickt – und er hat es in einem Stil geschrieben, der genau zu Martin Scorsese passt. Außerdem hat er für mich ein paar Dialogsätze geschrieben, für die ihm jeder Schauspieler auf Knien danken muss. Wir alle waren überaus glücklich mit seiner Adaption, denn er hat in alle Charaktere so viele Nuancen, so viele Farben eingefügt, wie es sonst wohl keiner gekonnt hätte.“


      Volles Risiko für den Wolf der Wall Street



      Schon bei den ersten Vorbesprechungen mit DiCaprio war Scorsese von THE WOLF OF WALL STREET sehr angetan, aber für ihn gab es nur einen Weg zur Realisierung: Volles Risiko! Die verrückte, bösartige und komische Dekadenz, die er in Jordan Belforts Bekenntnissen und in Winters Drehbuch fand, sollte mit seinen radikalen Scorsese-Mitteln für die Leinwand umgesetzt werden.

      „Ich musste die totale Freiheit bei der Besetzung und bei der Crew haben, um zu bekommen, was ich wollte. Das bedeutete, dass wir von allen erwarten konnten, mit uns bis auf den Grund dieses Wahnsinns zu gehen und keine Kompromisse mit dem einzugehen, was in Hollywood als guter Geschmack gilt“, betont der Regisseur. „In dieser Geschichte gibt es nichts Heiliges, sondern nur das Profanste. Es gibt nichts Dezentes, sondern es herrscht das Vulgäre. Aber es ging uns trotzdem nicht darum, die Figuren bloßzustellen. Das Profane und das Vulgäre sind zwar überdeutlich in diesen Menschen, aber es ist auch ein wesentlicher Teil unserer Kultur. Es ist der Lifestyle dieser Gesellschaft, der ‚Lifestyle der Reichen und Berühmten’, wie er uns in Fernsehshows vorgeführt wird. Der Lifestyle, der dazu führt, dass man sich am Ende selbst nicht mehr ertragen kann und vor nichts so sehr Angst hat, als mit sich selbst allein zu sein“.

      THE WOLF OF WALL STREET ist Scorseses fünfte Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio, nach GANGS OF NEW YORK, THE AVIATOR, THE DEPARTED und SHUTTER ISLAND. Zugleich ist es auch ein Schritt in eine neue Richtung und ein Versuch, zwischen Regie und Schauspiel neue Möglichkeiten auszuloten. Scorsese meint: „Es war für uns beide in den letzten 14 Jahren ein echter Glücksfall, dass Leo und ich von den selben Charakteren und den selben Geschichten fasziniert waren. In unserer Zusammenarbeit hat sich ein tiefes Vertrauen entwickelt und das gestattet es uns auch, mehr Risiken einzugehen – für mich, ihn als Schauspieler noch mehr herauszufordern, und hoffentlich auch als Filmemacher noch mehr herausgefordert zu werden. Klar, Leo ist 30 Jahre jünger als ich. In der Zusammenarbeit mit ihm habe ich auch so etwas wie einen Neuanfang gewagt. Er hat mich mit neuer Energie und neuer Inspiration aufgeladen.“ Auch die Produzentin Emma Tillinger Koskoff äußert sich begeistert über das neuerliche Teamwork der beiden: „Man kann an diesem Film deutlich sehen, wie Leo als Schauspieler gewachsen ist und wie sich seine Arbeitsweise verändert hat. Die Risiken, die er für THE WOLF OF WALL STREET auf sich genommen hat, nicht nur beim Drehen selber, sondern auch für sein Image, sind enorm. Er stellt wieder einmal unter Beweis, dass er der beste Schauspieler seiner Generation ist.“

      Bis in die Nebenrollen hinein konnte Martin Scorsese seinen Film mit seiner Wunschliste für ein All-Star-Ensemble besetzen. Für viele der Schauspieler ist es die erste Zusammenarbeit mit Scorsese: „Wir haben Jonah Hill, der unglaublich gut in der Rolle des Donnie ist; Cristin Milioti, die Jordans erste Frau Teresa spielt und in nur wenigen Szenen eine bemerkenswerte Präsenz zeigt; Kyle Chandler als FBI-Agent, der einfach wunderbar ist, besonders in der Szene seines Zusammentreffens mit Jordan auf dessen Jacht; und Margot Robbie, die stark, taff und komisch zugleich ist als Ex-Model und Ehefrau Naomi.“

      Koskoff erinnert sich, dass Hill Scorsese augenblicklich überzeugte: „Als Jonah für die Rolle des Donnie vorsprach, haute er Marty um. Ich habe ihn in MONEYBALL gesehen und wusste, dass er enormes Potential hat, nicht nur als Komödien-Darsteller. Obwohl wir seine Talente kannten, hat er uns bei den Dreharbeiten immer wieder mit der Kraft seiner Darstellung überrascht.“

      Bei der Besetzung konnte sich Martin Scorsese auch einige sehr persönliche Wünsche erfüllen: „Ich war immer schon ein Fan von Rob Reiners Arbeit als Schauspieler wie als Filmemacher – endlich also hatte ich die Gelegenheit, mit ihm zusammen an einem Filmset zu sein. Er spielt Jordans Vater. Zum ersten Mal mit Matthew McConaughey zu arbeiten, war ebenfalls eine aufregende Erfahrung für mich. Ich habe ihn in MUD gesehen, dem Film von Jeff Nichols, und ich mochte ihn sehr. Ich habe ihn da, ehrlich gesagt, gar nicht mehr richtig erkannt. Er wirkte so sehr als organischer Teil der Welt, die der Film abbildet. Als wir über seine Rolle gesprochen haben, hat er sich besorgt erkundigt: ‚Was ist mit meinem Akzent?’ Ich habe geantwortet: ‚Naja, warum sollte es keinen Südstaaten-Akzent an der Wall Street geben?’ In der Lunch-Szene mit ihm und Leo als dem noch jungenhaft unverdorbenen Jordan haben sich die beiden großartig die Bälle zugespielt. Matthew hat eine Art Stimmübung für sich entwickelt, ein Brummen, bei dem er sich auf die Brust schlägt, und diese habe wir dann auch in den Film selber eingefügt. Sie wird schließlich die ‚Hymne’ von Belforts Firma. Aber nicht nur deswegen hat diese Szene in dem teuren Restaurant den Charakter einer Eröffnung. Sie gibt die Stimmlage vor und lässt auch den Zuschauer erkennen: In dieser Welt ist alles möglich. Das Absurdeste, das Komischste und das Tückischste.“

      Scorsese beschließt die Vorstellung seiner Traumbesetzung: „Jon Favreau ist als Schauspieler so bei der Sache wie als Regisseur; es war ein Genuss mit ihm zu arbeiten, besonders in der Szene zwischen ihm, Rob Reiner und Leo DiCaprio auf der Pferdefarm. Für Saurel, unseren Schweizer Bankier, brachte Jean Dujardin einen sehr speziellen Sinn für Humor mit ein, der mit den Sprachbarrieren zwischen dem Amerikanischen und dem Französischen spielt und sie dabei listig überschreitet – er kann wirklich sehr komisch sein und er ist ein verdammt guter Schauspieler.“

      Unter Wölfen: Die Charaktere






      Jordan Belfort:
      Der junge Mann, der das Studium der Zahnmedizin abbricht und in seinen frühen Dreißigern durch die Übernahme einer kleinen Firma und ihre Verwandlung ins größte „Pump and Dump“-Unternehmen New Yorks zum Multi-Millionär wird, legt nebenbei einen ausgeprägten Appetit auf Frauen, Drogen und unendlichen Luxus an den Tag.


      „Jordan ist ein komplexer Charakter, man kann ihn irgendwie lieben und zugleich dafür hassen, was er tut“, so beschreibt ihn der Produzent McFarland. „So ein widersprüchlicher Charakter ist natürlich eine besondere Herausforderung für einen Schauspieler wie Leo DiCaprio. Leo ist selbst ein so charismatischer Typ, dass es ihm gelungen ist, die faszinierenden Züge Jordans heraufzubeschwören. Er ist wagemutig genug, seine schauspielerischen Fähigkeiten einzusetzen, um Belforts Schattenseiten herauszuarbeiten. Jordan hat eine Menge von dem, was man Führungseigenschaft nennt. Unglücklicherweise benutzte er seine Intelligenz und seinen Unternehmergeist, um Menschen zu manipulieren. Schlussendlich brachten ihn seine Arroganz und sein exzessiver Lifestyle zu Fall. Dies ist ein Mann, der wie ein Rock Star lebte, aber er bekam nie genug und das trieb ihn in die Zerstörung.“

      DiCaprio wollte die Rolle des Jordan Belfort von dem Augenblick an übernehmen, als er das Buch „The Wolf of Wall Street“ entdeckt hatte. Ihm war klar, dass er dafür physisch und psychisch einiges auf sich nehmen musste. „Die große Frage bei einem Film wie diesem ist, ob sich die Zuschauer auf eine Person einlassen können, die wirklich scheußliche Handlungen begeht. Ich glaube, das ist eine Sache der Ehrlichkeit, mit der man einen Charakter wie den von Jordan abbildet. Das war Martys erklärtes Ziel von Anfang an. Er hat mir gesagt: ‚Weißt du, nach meiner Erfahrung beim Filmemachen muss man vor allem authentisch mit den Charakteren umgehen, sie genau als das nehmen, was sie sind und sie niemals verraten. Wenn du dich daran hältst, dann folgt dir das Publikum überall hin.’ Das ist bei mir hängen geblieben, genau so wollte ich Jordan Belfort spielen: authentisch, ehrlich und ohne Kompromisse.“

      „Unser Ansatz war es“, so DiCaprio weiter, „den harten Weg zu gehen. Lasst uns nicht versuchen, diese Typen irgendwie zu beschönigen! Lasst uns nicht versuchen, sie irgendwie liebenswert zu machen. Lasst sie uns so wiedergeben, wie sie waren und wie diese unglaubliche Zeit war, als sich die amerikanische Gesellschaft solche Typen gefallen ließ und es für sie keine Regeln und keine Grenzen zu geben schien. Diese Typen sind zu Monstern geworden, mit Amerikas Geld in ihren Händen. Aber zuzusehen, wie sie auseinanderfallen, wie sie ihren eigenen Lüsten und ihrer Gier erliegen, das ist ausgesprochen lehrreich und amüsant“.

      DiCaprio hatte sich durch eigene Recherchen auf seine Rolle sehr genau vorbereitet. Aber auf dem Set herrschte dann vor allem ein Geist der Improvisation: „Wir hatten zwar genaue Anhaltspunkte von dem, wohin eine Szene sich entwickeln sollte, aber ansonsten bewegten wir uns sehr frei. Wir fühlten uns ein bisschen wie eine Theater-Gruppe, die auf einer Probebühne mit dem Material herumspielt. Zum Beispiel gab es Szenen, die im Drehbuch nur eine Seite umfassten und wir improvisierten darüber stundenlang, bis die größte Intensität erreicht war. Wir hatten so großartige Schauspieler beieinander, dass einfach alles passieren konnte und es passierte wirklich eine Menge.“

      Es gibt in THE WOLF OF WALL STREET etliche Szenen, die es DiCaprio erlaubten, über die konventionellen Formen des Hollywood-Schauspielens hinaus zu gehen – aber einer seiner Quaalude-Trips ragt da noch einmal hervor: „Es passiert alles an dem Tag, als Jordan bemerkt, dass das FBI sein Haus verwanzt und Donnie eine wichtige Geldübergabe versiebt hat. Dann werfen Donnie und Jordan diese pharmazeutischen Hämmer ein und zwar übermäßig viele davon, weil sie nicht kapiert haben, dass das Zeug erst nach einer gewissen Zeit wirkt. Marty machte daraus diese wahnsinnig komische und zugleich erschreckende Szene, wo wir beide, Jonah und ich, so vollständig weggetreten sind, als ob Teile unseres Gehirns ausradiert wären. Ich erinnere mich, wie Jonah mich ansah und sagte: ‚Das ist das Verrückteste, was ich je in meinem ganzen Leben gemacht habe.’ Und ich musste genau das Gleiche sagen. Da entwickelt sich dieses wirre, surrealistische Ereignis im Leben dieser beiden Maniacs zu einer Szene, wie man sie im Leben wahrscheinlich nur einmal spielt.“


      Donnie Azoff:
      Ein Typ, den alle wegen seines possenhaften Benehmens und seines zweifelhaften Lebensstils – einschließlich der Ehe mit seiner Cousine ersten Grades und des Drogentransports im Allerwertesten – unterschätzen, wird zum engsten und vertrautesten Partner Jordans und vielleicht sogar, wenn es so etwas in seiner Welt gibt, zu einem Freund.


      Der scheinbar unbedarfte, massige Nachbar wird Jordans Partner im Geschäft, im Verbrechen und bei all seinen Höllentrips. Der Mitbegründer des halblegalen Finanzimperiums zeichnet sich durch seine Verachtung gegenüber allen gesellschaftlichen und juristischen Regeln aus. Nach seiner Oscar®-Nominierung für MONEYBALL nahm Jonah Hill die Herausforderung dieser Rolle gerne an, bei der er seinem Gespür für unterschwellige Komik freien Lauf lassen konnte.

      „Jonah bringt von seiner ersten Szene an einen ganz eigenen Humor in die Handlung“, sagt McFarland. „Er ist ein fantastischer Schauspieler, aber er ist auch unglaublich komisch und die Art, wie er Donnie spielt, überträgt auf den ganzen Film eine gewisse spielerische Leichtigkeit. Die Chemie zwischen ihm und Marty war großartig.“

      DiCaprio bewundert an Hills Arbeit vor allem seinen Teamgeist: „Sein Ansatz bei den Dreharbeiten war: ‚Ich will dir in diesem Unternehmen zur Seite stehen, ich will euch helfen, das Wesen dieser Typen und ganz besonders das Wesen deiner Figur zu verdeutlichen.’ Dieses unterstützende Spiel von Jonah hat uns allen geholfen. Er hat jede unserer gemeinsamen Szenen mit seiner Energie aufgeladen. Und seinem eigenen Charakter hat er eine überwältigende Bizarrerie gegeben, vom ersten Augenblick, wenn er die Leinwand betritt, bis zum bitteren Ende.“

      Naomi:
      Jordans zweite Frau, das schöne Ex-Model, das er als „die Duchess von Bay Ridge“ betitelt, liebt es, im Luxus zu baden und wie eine Königin behandelt zu werden, bis ihre Ehe unter den Eskapaden Jordans und ihrer eigenen Ernüchterung implodiert.

      Die Rolle von Jordans zweiter Frau Naomi – eine glitzernde „Trophäe“, die bald genug von Jordans unaufhörlichen Lügengeschichten hat – spielt die aufstrebende 22 Jahre alte australische Schauspielerin Margot Robbie, die in ihrem Heimatland bereits ein Star ist. Robbie verstand es, ihre Herkunft vergessen zu lassen und mit aller Überzeugungskraft eine Prinzessin aus Queens zu verkörpern. DiCaprio: „Eine junge Frau aus Queens zu spielen, wenn man aus dem weit entfernten Australien kommt, die Manierismen und die kleinsten Handbewegungen zu verstehen, die man hier in dieser Kultur lernt, das ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Aber Margot arbeitete so gewissenhaft und fleißig, um den Charakter ihrer Figur zu erschaffen, dass sie vollkommen authentisch wirkt.“

      Margot Robbie kann durchaus verstehen, warum Naomi Jordan verfallen konnte: „Ich traf Jordan persönlich, bevor wir mit dem Film begannen und da ist etwas in ihm, das sehr liebenswert und verführerisch ist, auch wenn er so schreckliche Dinge getan hat. Er scheint einfach jemand zu sein, der alle Dinge ins Exzessive treibt. Er arbeitet exzessiv, er macht exzessiv Geld und er nimmt exzessiv Drogen. Bei allem was er tut, geht er weiter, als jeder andere es tun würde. So etwas kann sehr anziehend wirken.“

      Aber dann bleibt noch der Umstand, dass eine Frau so lange bei einem untreuen, süchtigen und in kriminelle Machenschaften verwickelten Mann bleibt, egal, wie reich und attraktiv er sein mag. „Meine Erklärung ist,“ so Margot Robbie, „dass Naomi eben erst 22 Jahre alt war, als sie Jordan traf, und zunächst vollkommen in den Sog seines Lebensstils geriet. Sie genießt dieses Leben, aber dann ändert sich alles sehr rasch. Bevor sie sich recht versieht, ist sie Mutter von zwei Kindern geworden, aber mit einem nach Sex und Drogen süchtigen Mann ist ein wirkliches Familienleben nicht möglich. Und so wird ihr klar, dass dies ganz gewiss nicht das Leben ist, das sie sich gewünscht hat.“Nicht der Luxus, dem sie vergeblich eine gediegenere Note zu geben versucht, und nicht die verrückten und wilden Parties, die sie und Jordan zuerst so gern besuchten. „Es gibt eine Menge verrückter Szenen in diesem Film, aber was am meisten Spaß gemacht hat, das war, dass alle mit Feuereifer dabei waren, den bestmöglichen Film zu machen. Alle haben sich dabei immer gegenseitig angespornt. Jeder von uns war bereit, seine Grenzen zu erproben und das sorgt für eine enorme kreative Spannung.“

      Als besonders fruchtbar empfand sie die Arbeit mit DiCaprio, insbesondere in den intimen und emotionalen Szenen: „Leo ist so konzentriert bei der Arbeit. Ich konnte dies oder jenes ausprobieren und er ließ mich dabei nie allein. Er reagiert sehr engagiert auf seine Mitspieler und lässt ihnen Raum. Das brachte mich dazu, mehr Risiken einzugehen, weil auch er dazu bereit war.“


      Mark Hanna:
      Ein früher Lehrmeister für Jordan, der ihn in die wölfische Natur der Finanzgeschäfte an der Wall Street einführt, kurz bevor die ihren Zusammenbruch erleben. Hanna vermittelt Jordan die einzige Regel, an die er sich in seiner Karriere halten wird: „Beweg’ das Geld aus den Taschen deiner Kunden in deine eigene Tasche!“


      Matthew McConaughey, der dieses Jahr schon Auszeichnungen für seine Rollen in MUD und THE DALLAS BUYERS CLUB einheimste, drückt der Rolle des Mark Hanna seinen höchsteigenen Stempel auf. DiCaprio erinnert sich: „Matthew brachte eine sehr eigenwillige Vorstellung von diesem Charakter mit. Es war eine Sache, wie die Rolle im Drehbuch beschrieben war, aber eine ganz andere, was Matthew daraus machte. Er verwandelte den Monolog, den Winter für ihn geschrieben hatte, in ein ganz eigenes Kunstwerk. Das war so vielschichtig und farbig und wahnwitzig! Es führt die Zuschauer direkt ein in die Welt der Wall Street zu dieser Zeit, die genau so wahnwitzig und abgedreht war. Er schaffte es, all diesen Irrsinn in diesem einen Moment im Film zusammenzufassen. Matthew hielt sich an das Drehbuch, aber all das Groteske und all die Schärfe – das war er!“

      McConaughey brachte auch diesen Kriegs- oder Kirchengesang ein, der dann zur Hymne von Stratton Oakmont werden sollte. Di Caprio: „Er begann damit, sich auf seine Brust zu schlagen wie eine seltsame Trommel und ich schaute zu Marty hinüber, wie um zu sagen: ‚Siehst du auch, was da gerade passiert?’ Später nahm ich das dann wieder auf für die Szene, wo ich meine Getreuen zum letzten Gefecht sammele. Matthew hatte, gemessen an der kurzen Zeit, die er auf der Leinwand zu sehen ist, einen enormen Einfluss auf die Stimmung und den Stil des Films.“


      Patrick Denham:
      Der aufrechte FBI-Agent, der Jordans betrügerisches Finanz-Empire zum Einsturz bringt.


      Kyle Chandler, der den Part des FBI-Agenten auf der Spur von Jordans unverfrorenem Handeln spielt, war zuvor in ZERO DARK THIRTY, ARGO und THE SPECTACULAR NOW zu sehen. „Das Hauptziel meiner Figur ist es, Belfort zur Strecke zu bringen“, sagt Chandler. „Denham ist ein Typ, der von seinem Widerpart besessen ist, gerade weil Jordan Belfort so absolut schamlos mit seinem Reichtum und seiner Macht prahlt. Meine Figur genießt seinen Triumph, weil er über Belforts Vorgehen zutiefst empört ist.“

      Wie alle Schauspieler unter Scorseses Regie fand auch Chandler einen höchst eigenen Ansatz für seine Figur, indem er vom grotesken Widerspruch zwischen seinem hart erarbeiteten Lohn und dem leichten Geld der Finanzbetrüger auf eine grundlegende Ungerechtigkeit schließt. „Ich glaube, Denham ist sehr verbissen. Er ist ein aufrechter Bürger, der davon überzeugt ist, dass die Leute sich an die Regeln halten sollten und diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Den ganzen Film über, mit all dem Chaos und der Dekadenz, den schönen Frauen, dem Geld, dem Betrügen, dem Stehlen und dem grotesken Humor, bin ich der einzige Typ, der stur und standhaft, loyal und anständig bleibt. Aber das ist deswegen kein strahlender Held, sein Wagen ist voller zerquetschter Kaffeebecher, er trägt ein Jackett von der Stange und seine Krawatte hat Senfflecken von der letzten Hot Dog-Mahlzeit. Ich mag diesen smarten Charakter, der auf den ersten Blick wie ein Einfaltspinsel wirkt.“

      Ein Höhepunkt ist die Szene auf der Jacht, in der es zu einem emotionalen und moralischen Duell zwischen Denham und Belfort kommt. Auch für DiCaprio ist es eine der Schlüsselszenen von THE WOLF OF WALL STREET: „Es ist ein wichtiger, integraler Moment, weil Belfort immer noch glaubt, dass er keine Konsequenzen für sein Handeln zu fürchten hat, dass es für ihn keine Regeln gibt. Er ist sogar dreist genug, einen FBI-Agenten bestechen zu wollen. Aber zugleich wird auch deutlich: Er hat mich am Haken. Er lässt mich noch an der langen Leine, wartet, bis ich mich endgültig darin verheddert habe. Auch diese Szene entstand vollständig auf der Basis von Improvisationen. “


      „Mad“ Max Belfort:
      Jordans Vater, der seinen Spitznamen wegen seines aufbrausenden Wesens bekam, wird zum Finanzchef von Stratton Oakmont und versucht vergeblich, irgendeine Ordnung in das Chaos der Kreditkarten-Abrechnungen zu bringen, die sein Sohn und seine Kumpane vom Firmenkonto abzweigen.


      Die Rolle von Max Belfort übernahm Rob Reiner, Schauspieler und Oscar®-nominierter Filmemacher, den man seit zehn Jahren nicht mehr in einer Kino-Rolle gesehen hat. Der Stoff hat ihn gleich fasziniert: „Es ist eine Fabel über das, was Geld mit den Menschen anstellen kann. Sie kommt zur rechten Zeit, denke ich, denn gerade heute, wo wir das katastrophale Ende der nächsten Periode des Exzesses in unserer Wirtschaft erleben, ist es wichtig, zu zeigen, was geschieht, wenn man Leuten gestattet, ohne Rücksicht und ohne Regeln nur an den eigenen Profit zu denken.“

      Überdies bot THE WOLF OF WALL STREET Reiner die lang ersehnte Gelegenheit, mit Martin Scorsese zusammen zu arbeiten: „Marty ist ein großer Portraitist starker Charaktere und Jordan ist einer von solchen überlebensgroßen, einzigarten Typen, ganz unabhängig von seinen schrecklichen menschlichen Fehlern. Am Set versteht es Marty, eine einzigartige kreative Atmosphäre herzustellen. Er gibt den Darstellern Raum für Improvisation und ermuntert sie zu Experimenten; es gibt nichts Schöneres für einen Schauspieler. “

      Rob Reiner näherte sich seinem Charakter auf ebenso behutsame wie präzise Weise. Max Belfort ist ein Vater, der hin- und hergerissen ist zwischen dem Stolz auf den Erfolg seines Sohnes und der Besorgnis, ihn zusehends in kriminelle Aktivitäten hineinschliddern zu sehen. „Max Belfort wollte keinen Verbrecher großziehen“, so Rob Reiner. „Aber er war einem Sohn verbunden, der von der schiefen Bahn nicht mehr herunterkam. Tatsache ist doch, dass man seine Kinder liebt, egal was aus ihnen geworden ist. Außerdem glaube ich, dass Max auch stolz ist auf den Erfolg und den öffentlichen Auftritt von Jordan. Deshalb bleibt er an der Seite seines Sohnes, auch als der vollkommen aus der Spur gerät - aus Liebe und aus Stolz. Natürlich kann er es nicht gutheißen, dass Jordan seine Frau betrügt und sich mit Prosituierten herumtreibt, dass er das Geld für Drogen und lauter andere unmoralische Dinge aus dem Fenster wirft. Und doch bleibt in ihm immer diese väterliche Zuneigung und der Stolz.“


      Jean-Jacques Saurel:
      Der gewiefte Schweizer Bankier, der in seinem korrupten Unternehmen in Genf Millionen von Dollars für Stratton Oakmonts Führungsriege wäscht.


      Schon früh dachte Martin Scorsese bei der Besetzung dieser Rolle an Jean Dujardin, den Oscar®-Gewinner von THE ARTIST, der ansonsten vor allem für seine Arbeit im französischen Film bekannt ist. Scorsese war begeistert, dass der europäische Star-Schauspieler bereit war, eine zwar kleinere, aber doch bedeutsame Rolle anzunehmen – in die er dann auch die ganze Kraft seines Humors und seines Charisma hineinlegte.

      Auch DiCaprio war dankbar dafür, dass Dujardin mit an Bord kam: „Er ist einer der Schauspieler auf der langen Liste derer, die unseren Film mit einer unglaublichen Energie erfüllten. Was uns verblüfft hat, war seine Improvisationsgabe in englischer Sprache. Alles, was Marty ihm vorschlug, jeden Ball, den ich ihm hinwerfen konnte, wurde von ihm aufgenommen, er reagierte so fantasievoll, dass es eine wahre Freude war mit ihm am Set zu sein. Dieser Mann ist einfach für das Kino geboren!“


      Schwelgen in fatalem Luxus: Das Design



      Das Design von THE WOLF OF WALL STREET schwelgt in Farbe, Überfluss und Exzess, wie es auch seine Protagonisten tun. Bei diesem Film hat Martin Scorsese zum zweiten Mal das digitale Format benutzt. Es bringt hier besonders den Kontrast zwischen harschem Realismus und der vergänglichen Welt aufwändiger Fantasien zur Geltung.

      Um den visuellen Stil des Films zu kreieren, tat sich Scorsese mit dem Oscar®-nominierten Kameramann Rodrigo Prieto zusammen, der vor kurzem ARGO fotografiert hat und vor allem für seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alejandro González Iñárritu bekannt ist. „Rodrigo ist einer von den großen Kameraleuten“, erklärt Scorsese. „Die Zusammenarbeit mit ihm war deswegen eine wundervolle Erfahrung für mich. Er hat eine sehr offene Arbeitsweise, verfügt aber auch über eine eigene poetische Handschrift in der Bildgestaltung. Rodrigo war in der Lage, in seinen Einstellungen so viel als möglich von diesen wilden Charakteren einzufangen, auch wenn sie chaotisch reagieren und sozusagen ständig aus dem Rahmen fallen.“

      Eine enge Zusammenarbeit verband Scorsese mit dem Production Designer Bob Shaw („Boardwalk Empire“, „The Sopranos“), der seine ausgeprägte Erfahrung mit der Ästhetik der Jahre um 1990 mitbrachte. Damals herrschte der Geschmack der Neureichen, von Leuten, die aus der Mittelschicht von Queens kamen und sich in ein Leben voll blendendem und manchmal auch stillosem Luxus ohne Grenzen stürzten. „Jordan Belfort war einer von denen, die glaubten, sie hätten die Schlüssel zur Schokoladenfabrik gefunden und die sich mit Heißhunger über die Schokolade hermachten. Da gab es kein Zurückhalten“, so Shaw. „Das heißt, wir leisteten uns auch beim Design eine gehörige Portion Wahnsinn.“

      Es scheint, als hätte damals ganz Amerika nur eine Richtung gekannt: Alles musste noch größer und opulenter werden. In den Köpfen wie in den Dingen des täglichen Gebrauchs und des Luxus. „Es war eine Periode der wirtschaftlichen Prosperität und jeder glaubte, er könne sich nun Dinge leisten wie nie zuvor. So wurden zum Beispiel die sogenannten McMansions populär, diese übergroßen Luxushäuser in den Vorstädten, mit Prunkausstattung, Swimming Pools und Supergaragen. Die durchschnittliche Wohnfläche der Häuser in Amerika verdoppelte sich schlagartig und es schien, als sei nie etwas groß, teuer und aufwändig genug. Jordan Belfort verkörperte das alles. Er führte diesen allgemeinen Trend des Zeitgeistes nur zum Exzess.“

      Shaw und Scorsese suchten lange nach einem möglichst weitläufigen Gebäude als Schauplatz für das Haus, das Jordan mit seiner zweiten Frau Naomi bezieht. „Das Haus, das wir dann tatsächlich benutzten“, so erinnert sich Shaw, „war sogar noch verrückter in seinen Ausmaßen als unsere erste Wahl. Ich erinnere mich noch, wie ich zu Marty sagte: Also wenn wir sogar Schwierigkeiten haben, in diesem riesigen Haus einen Weg nach draußen zu finden, dann heißt das wohl, dass wir genau das richtige gefunden haben“.

      Was die Inneneinrichtung anbelangt, konzentrierte sich Shaw auf das, was jemand wie Naomi beigesteuert hätte. „Sie ist eine Person, die sehr auf den sozialen Status bedacht ist. Ich nehme an, dass Jordan nachdem er sie geheiratet hatte auch etwas von ihrem Geschmack annahm. Sie pflegt so eine Art Ralph Lauren-Ästhetik, eine moderne Gatsby-Variante, und sie möchte, dass ihre Familie so lebt, als gehöre man dem alten, reichen Landadel an. Sie möchte das Image der Neureichen abschütteln und zur Kaste des gediegenen ‚alten Geldes’ gehören. Es gibt daher in der Einrichtung dieses Hauses viel von dem nostalgischen Shabby Chic-Stil, der Geschichte und Tradition simuliert, als wären die Möbel und Dekorationen alter Familienbesitz.

      Um die Firmengeschichte von Stratton Oakmont lebendig werden zu lassen, ließ Shaw sie in mehreren Entwicklungsstadien erstehen: Vom Beginn in der schäbigen Garage bis zur Protz-Version einer traditionellen Maklerfirma. „Es beginnt als eine windige kleine Firma für das Abzocken von Kleinanlegern. Dann haben wir das typische 80er Jahre-Büro aus der Zeit, als man noch die Farben Pfirsich und Blaugrün sowie Glasbausteine für angesagt hielt. Am Ende haben wir die Büroräume, wie sie sich Jordan wohl immer erträumt hat: Büros, die nichts als Macht und Luxus widerspiegeln, beinahe so etwas wie die Karikatur von L.F. Rothschild, jener Maklerfirma, bei der Jordan Belfort seine Karriere an der Wall Street begonnen hatte, bevor sie so abrupt durch die Krise wieder abgebrochen wurde.

      Ein Echo findet diese Verwandlung auch in der Kleidung der Protagonisten. Die Kostümbildnerin, Oscar®-Gewinnerin Sandy Powell, die mit Scorsese schon bei GANGS OF NEW YORK, THE AVIATOR, THE DEPARTED, SHUTTER ISLAND und HUGO zusammengearbeitet hat, begann ihre Arbeit mit der sorgfältigen Lektüre von Jordan Belforts Buch. „Ich hatte schon einiges davon gehört, aber die Einzelheiten waren doch immer noch schockierend. Als ich dann das Drehbuch las, schien es wirklich schwierig, sich den Exzess und die Absurdität von alledem bildhaft vorzustellen.“

      Für Sandy Powell waren die Kostüme für THE WOLF OF WALL STREET eine Herausforderung, zumal sie dafür Neuland betreten musste. „Es ist nicht die Art von Stoff, für die ich mich normalerweise entscheiden würde“, räumt sie ein. „Aber nachdem ich nun schon fünfmal mit Marty zusammen gearbeitet habe, weiß ich eins sicher: Egal worum es geht, es wird interessant, ganz einfach, weil er es macht. Trotzdem war es etwas völlig anderes für mich, weil die Charaktere so extrem sind. Die Frage war: Wie vermittelt man das Wesen dieser ungeheuerlichen Charaktere durch ihre Kleidung ebenso wie durch ihr Verhalten?“ Sie hatte lange Vorgespräche mit Scorsese: „Marty hat immer sehr genaue Vorstellungen davon, wie die Dinge aussehen sollten und er weiß viel über Kleidung und Mode“, erklärt sie. „Also haben wir die einzelnen Charaktere sehr früh genau diskutiert. Als die Schauspieler die Kleidung anprobierten, zeigte ich ihm die entsprechenden Fotografien und er sagte dann: ‚Das hier gefällt mir, das da aber nicht so sehr.’“

      Dann teilte sie den Films in drei Mode-Etappen: „Die erste, das sind die 80er Jahre mit den breiten Schultern, dem wallenden Haar, mit dieser Art von lockerem Sitz der Kleidung. Die zweite Etappe bilden die mittleren Neunziger, als die Sachen alle mehr stromlinienförmig wurden und die Farben dunkler. Bis es am Ende der Neunziger, in der dritten Etappe, der Zeit von Jordans Niedergang, eine Dominanz von Schwarz gibt.“

      Powell merkt an, dass Belfort und seine Kumpane nicht unbedingt auf modische Eleganz achteten. Es ging ihnen einzig und allein darum, stets das Teuerste zu tragen. „Die Männer wollten unbedingt dem klassischen Savile Row-Stil nacheifern, dem Londoner Schneider-Chic für die Oberklasse, und daher erschien alles etwas snobistisch und pseudokonservativ. Bei den Frauen gab es mehr Möglichkeiten; da hatte ich Gelegenheit, ein paar wirklich extravagante Stücke zu entwerfen.“

      Am meisten Spaß machte es ihr, Margot Robbie als Naomi einzukleiden. „Einen solchen Körper einzukleiden ist das reinste Vergnügen,“ schwärmt die Designerin. „Sie ist noch so jung, dass diese Mode ihr recht exotisch vorkam. Sie meinte nur: ‚Oh mein Gott, ich kann es kaum glauben, dass die Leute damals wirklich so etwas getragen haben.’ Ich konnte sie beruhigen: ‚Doch, wir haben so was damals getragen.’ Es gibt sogar ein paar Sachen von mir selbst von damals, die Margot in dem Film trägt.“ Sie fügt hinzu: „Eine meiner Lieblingskreationen ist die, wo Margot von Kopf bis Fuß in Versace-Entwürfen steckt, mit goldenen Stiefeln und einer Jacke mit goldenen Applikationen. Ich nannte sie zu dieser Zeit ‚Versace-Superfrau’.“

      Ein weiterer langjähriger Mitarbeiter von Scorsese ist Rob Legato, zuständig für die Visual Effects. Zu seinen Glanzleistungen in diesem Film gehört die Szene, in der Jordan einen Hubschrauber in seinem Garten landet oder die, in der seine riesige Jacht in einen fürchterlichen Sturm gerät. Für Legato war es entscheidend, dass in diesem Film auch die Action anders funktioniert als gewöhnlich: „Es steckt eine besonders hochtourige Art von Energie darin, so dass alles immer leicht überdreht wirkt. Das ist nicht gerade eine traditionelle Erzählweise, deswegen lag die Herausforderung bei den Effekten eben gerade darin, dass sie genau zu dem speziellen Ton passten, den Marty in diesem Film anschlagen wollte. Die Kamerabewegungen sind rasch und nervös und die Action geschieht in rasantem oder rauschhaftem Tempo. Daher machte ich alles, was ich einzurichten hatte – zum Beispiel die Szene, in der Jordan sein Auto zu Schrott fährt – ein bisschen schneller und ein bisschen ungewöhnlicher. Meiner Meinung nach spiegelt die äußere Form des Films Jordans Hybris wieder, diese Vorstellung, dass er so weit gehen kann wie er will und ihm nie etwas passiert.“

      Nach Abschluss der Dreharbeiten zog sich Scorsese wie immer mit Thelma Schoonmaker in den Schneideraum zurück, mit der er seit vier Jahrzehnten arbeitet und die drei Mal mit dem Oscar® für den besten Schnitt ausgezeichnet wurde. Die Originalmusik für THE WOLF OF WALL STREET komponierte der dreifache Oscar®-Gewinner Howard Shore. Darüber hinaus arbeitete Scorsese mit Robbie Robertson und Randall Poster als Music Supervisor zusammen, um den Soundtrack für THE WOLF OF WALL STREET zusammenzustellen. Dieser reicht von Prokofjew bis zu Muddy Waters und den Ramones.

      Als er den Film zum ersten Mal in seiner endgültigen Form sah, war Leonardo DiCaprio so verzaubert, als habe er zum ersten Mal wirklich in die Welt von Jordan Belfort und den seinen geblickt: „In mancherlei Hinsicht ist das Kino-Publikum von heute abgestumpft. Man scheint alles schon gesehen zu haben. Aber so wie Marty mit den Schauspielern und dem technischen Stab zusammen gearbeitet hat, wie wir alle mit dem Material schöpferisch spielen konnten, da ist, glaube ich, noch einmal etwas wirklich Neues entstanden. Etwas, das eine ganz andere emotionale Resonanz finden kann.“


      Worte aus der Welt der Wölfe






      BLUE CHIP
      Bezeichnung für Aktien, im allgemeinen von großen Firmen, die für ihre Qualität und ihre Wertstabilität in guten wie in schlechten Zeiten bekannt sind. Blue Chips sind der Köder, mit dem Stratton Oakmont auch die größeren Investoren an die Angel bekommt.

      IPO (Initial Public Offering)
      Das erstmalige Angebot von Aktien eines Unternehmens auf dem Kapitalmarkt, gewöhnlich eine junge, „heiße“ Firma, die es auf Expansion abgesehen hat. Das IPO ist eine klassische Gelegenheit, die Öffentlichkeit über die wirkliche Finanz- und Wirtschaftskraft eines Unternehmens zu täuschen.

      LEMMON
      Spitzname für den größten Hersteller von Methaqualon – „Quaaludes“ –, das in den achtziger Jahren häufig missbrauchte Betäubungsmittel, das wegen seiner aphrodisierenden, entspannenden und hypnotischen Wirkungen begehrt war. In hohen Dosen konnte es Delirium und Krämpfe hervorrufen. Wegen des verbreiteten Missbrauchs wurde die Produktion des Medikaments in den achtziger Jahren eingestellt und der Schwarzmarkt trocknete aus.

      GELDWÄSCHE
      Der Vorgang, bei dem große Geldmengen aus illegalen Geschäften durch Bank- und Vertragsbewegungen in Geld verwandelt wird, das den Anschein hat, sauber zu sein.

      PENNY STOCKS
      Aktien mit niedrigem Preis und hohem Spekulationsrisiko, die im allgemeinen kaum Regulierungen unterworfen sind. Sie sind in die Geschichte eingegangen als ideales Material für „Pump and Dump“-Geschäfte.

      PUMP AND DUMP
      Eine verbreitete betrügerische Finanzaktion, bei der eine Firma eine Aktie „aufbläst“, etwa dadurch dass sie falsche Informationen streut, hohe Nachfrage simuliert oder Zahlen manipuliert bis die Aktie begehrt und teuer genug ist, um Riesengewinne bei ihrem Verkauf einzufahren. Dann wird sozusagen die Luft wieder herausgelassen, die Aktie fällt ins Bodenlose. Der Gewinn bleibt bei der Maklerfirma, den Verlust tragen die Kunden. Das Pump and Dump-Geschäft war die Basis von Jordan Belforts modus operandi.

      PINK SHEETS
      Die tatsächlich rosafarbenen Blätter, auf denen jeden Tag die aktuellen Kurse der frei verkäuflichen Penny Stock-Aktien veröffentlicht werden. Der Begriff hat sich daneben auch im übertragenden Sinn für „billige Prostituierte“ eingebürgert.

      RATHOLE
      Das „Rattenloch“ für illegale Aktienankäufe: Ein Strohmann, der für Investoren, die im Dunkeln bleiben wollen oder müssen, Aktienanteile aufkauft, die sie legal nicht kaufen dürfen.

      SCHWEIZER BANKKONTO
      Berühmt für ihre Sicherheit, haben sich die Konten von Schweizer Banken als solides Versteck für illegal erworbenes Kapital erwiesen. Die Finanzskandale der jüngsten Zeit haben einige dieser Banken in Bedrängnis gebracht.


      ÜBER DIE DARSTELLER






      LEONARDO DICAPRIO (Jordan Belfort/Produzent)

      ist einer der am häufigsten preisgekrönten Schauspieler seiner Generation; dreimal wurde er für den Oscar® nominiert. Zuletzt spielte er als Jay Gatsby die Hauptrolle in THE GREAT GATSBY („Der große Gatsby“, 2013) unter der Regie von Baz Luhrmann. Davor spielte er eine Hauptrolle in DJANGO UNCHAINED („Django Unchained“, 2012) für die er eine Golden Globe-Nominierung bekam. Für seine Hauptrolle in J. EDGAR unter der Regie von Clint Eastwood wurde er für den Golden Globe, den Critics’ Choice- und den Screen Actors Guild (SAG) Award nominiert. Darüber hinaus spielte er eine Hauptrolle in Christopher Nolans Blockbuster INCEPTION („Inception“, 2010) sowie im Thriller SHUTTER ISLAND („Shutter Island“, 2010), seiner vierten Zusammenarbeit mit Regisseur Martin Scorsese. THE WOLF OF WALL STREET ist sein fünfter Film unter der Regie von Martin Scorsese. Seine außergewöhnliche Darstellung des Jordan Belfort brachte ihm bereits eine Golden Globe-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ein.

      Seine letzte Oscar®-Nominierung bekam DiCaprio 2007 für seine Darbietung in Edward Zwicks Drama BLOOD DIAMOND („Blood Diamond“, 2006) für den er auch für den Golden Globe, den Critics’ Choice und SAG-Preis nominiert wurde. Im gleichen Jahr sammelte er Nominierungen für den Golden Globe, den BAFTA- (British Academy Award), Critics’ Choice- und SAG Award für seine Rolle in THE DEPARTED, für den Regisseur Martin Scorsese mit einem Oscar® für den Besten Film ausgezeichnet wurde. Als Mitglied des Schauspieler-Ensembles von THE DEPARTED („Departed – Unter Feinden“, 2006) teilte er sich eine SAG Award-Nominierung für Herausragende Ensemble-Darstellung.

      Zuvor wurde er für seine Darstellung in Scorseses gefeiertem Biopic THE AVIATOR („Aviator“, 2004) für einen Oscar® nominiert. Für sein Portrait von Howard Hughes in diesem Film erhielt DiCaprio auch einen Golden Globe in der Kategorie Bester Schauspieler in einem Drama sowie Critics’ Choice- und BAFTA-Nominierungen. Darüber hinaus wurde er für zwei SAG Awards nominiert, einmal für den Besten Schauspieler und ein zweites Mal für Herausragende Ensemble-Darstellung.
      Neben seiner Arbeit als Schauspieler gründete DiCaprio seine eigene Produktionsfirma Appian Way. Für Appian Way schrieb und produzierte er den gefeierten Umwelt-Dokumentarfilm THE 11TH HOUR (2007), dem er auch seine Erzählstimme lieh. Weitere Produktionen von Appian Way sind neben den erwähnten SHUTTER ISLAND und THE AVIATOR, THE IDES OF MARCH („The Ides of March – Tage des Verrats“, 2011), RED RIDING HOOD („Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond, 2011), ORPHAN („Orphan – Das Waisenkind“, 2009), PUBLIC ENEMY („Public Enemy“, 2009) sowie die Filme OUT OF THE FURNACE mit Christian Bale und Woody Harrelson und RUNNER RUNNER mit Justin Timberlake und Ben Affleck in den Hauptrollen.

      DiCaprio wurde in Hollywood, Kalifornien geboren und begann mit 14 Jahren als Schauspieler zu arbeiten. Der Durchbruch gelang ihm 1993 in Michael Caton-Jones Verfilmung von Tobias Wolffs autobiographischem Drama THIS BOY’S LIFE („This Boy’s Life“, 1993). Im gleichen Jahr spielte er in Lasse Hallströms WHAT’S EATING GILBERT GRAPE („Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“, 1993) eine der beiden Hauptrollen. Für seine Darstellung eines geistig behinderten jungen Mannes erhielt er seine ersten Oscar®- und Golden Globe-Nominierungen. Zusätzlich wurde er dafür mit dem National Board of Review-Preis als Bester Nebendarsteller und mit dem Los Angeles Film Critics Associaton’s New Generation-Preis ausgezeichnet.

      1995 spielte DiCaprio Hauptrollen in drei sehr unterschiedlichen Filmen, zuerst einmal in Sam Raimis Western THE QUICK AND THE DEAD („Schneller als der Tod“). Lob erhielt er auch für seine Darstellung des drogensüchtigen Jim Carroll im erschütternden Drama THE BASKETBALL DIARIES („Jim Carroll – In den Straßen von New York“) und für sein Portrait des verstörten pansexuellen Dichters Arthur Rimbaud in Agnieszka Hollands TOTAL ECLIPSE („Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine“). Im folgenden Jahr spielte DiCaprio die Hauptrolle in Baz Luhrmanns zeitgenössischer Verfilmung von WILLIAM SHAKESPEARE’S ROMEO + JULIET („William Shakespears Romeo und Julia“), wofür er bei den Internationalen Berliner Filmfestspielen als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Er war zudem Teil des All-Star-Ensembles von MARVIN’S ROOM („Marvins Töchter“, 1996), das für den SAG-Preis für Herausragende Ensemble-Darstellung nominiert wurde.

      1997 spielte DiCaprio mit Kate Winslet die Hauptrollen im Blockbuster TITANIC („Titanic“), wofür er eine Golden Globe-Nominierung erhielt. Der Film brach alle Box Office-Rekorde und gewann elf Oscars®, einschließlich dem für den Besten Film. Zu DiCaprios weiteren Film-Arbeiten zählen die Doppelrolle in THE MAN IN THE IRON MASK („Der Mann in der eisernen Maske“, 1998 ), THE BEACH („The Beach“, 2000), Woody Allens CELEBRITY („Celebrity“, 1998 ), Steven Spielbergs CATCH ME IF YOU CAN („Catch me if you can“, 2002), für den er eine Golden Globe-Nominierung erhielt, GANGS OF NEW YORK („Gangs of New York“, 2002) – sein erster Film mit Regisseur Martin Scorsese, Ridley Scotts BODY OF LIES („Der Mann, der niemals lebte“, 2008 ) und Sam Mendes REVOLUTIONARY ROAD („Zeiten des Aufruhrs“, 2008 ), in dem DiCaprio wieder neben Kate Winslet spielte und der ihm eine siebte Golden Globe-Nominierung einbrachte.

      DiCaprio ist bekannt dafür, dass er sich im globalen Maßstab für die Umwelt einsetzt; als Produzent kreativer Projekte wie dem Dokumentarfilm 11TH HOUR, er stellt sich an die Spitze zahlreicher Kampagnen für den Umweltschutz und gründete die Leonardo DiCaprio Foundation, die sich für den Erhalt der letzten unberührten Areale der Welt einsetzt. DiCaprio engagiert sich für den World Wildlife Fund, das Natural Resources Defense Council und den International Fund for Animal Welfare.


      JONAH HILL (Donnie Azoff)

      ist schnell zu einem der gefragtesten Talente Hollywoods geworden. Er vollzog eine dynamische Entwicklung von der deftigen Komödie zur Oscar®-Nominierung für seine Rolle in Bennett Millers MONEYBALL.

      Über seine Nominierung für einen Oscar® als Bester Nebendarsteller 2011 hinaus wurde Hill nominiert für einen Golden Globe als Bester Nebendarsteller und für einen SAG Award als Hervorragender männlicher Nebendarsteller. MONEYBALL wurde auch für den Oscar® als Bester Film nominiert sowie für den Golden Globe in der Kategorie Bestes Drama.

      Hill dreht gerade 22 JUMP STREET, das Sequel von 21 JUMP STREET („21 Jump Street, 2012), als Hauptdarsteller neben Channing Tatum. 21 JUMP STREET startete als Box Office-Spitzenreiter und spielte weltweit über 200 Millionen Dollar ein. Jonah spielte nicht nur die Hauptrolle in beiden Filmen, er ist auch Drehbuch-Co-Autor und einer der Ausführenden Produzenten. Die Dreharbeiten zu Rupert Goolds TRUE STORY neben James Franco hat Hill bereits hinter sich. Das Drama handelt von der Beziehung zwischen dem Journalisten Michael Finkel (Hill) und Christian Longo (Franco), den das FBI als Mörder suchte und der jahrelang unter Finkels Namen im Ausland lebte.

      Zuletzt übernahm Hill eine Hauptrolle in Quentin Tarantinos DJANGO UNCHAINED, der weltweit über 425 Millionen Dollar einspielte und für einen Oscar® als Bester Film des Jahres nominiert wurde. Er spielte in Seth Rogen und Evan Goldbergs THIS IS THE END („Das ist das Ende“, 2013) eine Hauptrolle neben Rogen und James Franco sowie in Jay Baruchel und Akiva Schaffers THE WATCH („The Watch – Nachbarn der 3. Art“, 2012) neben Ben Stiller und Vince Vaughn.

      Hill begann seine Karriere damit, selbstgeschriebene Einakter in der New Yorker Bar Black and White aufzuführen. Seine erste Spielfilm-Rolle übernahm er in David O. Russels I HEART HUCKABEES („I Heart Huckabees“, 2004) mit Dustin Hoffman und Lily Tomlin. Seinen Durchbruch hatte Hill mit seiner Hauptrolle neben Michael Cera im gefeierten Film SUPERBAD („Superbad“, 2007), dem ersten Film, der sein komödiantisches Talent zur Geltung brachte. Seitdem ist Jonah eine Stütze des Judd Apatow-Clans geworden, mit Hauptrollen in den von Apatow produzierten Sommerkomödien GET HIM TO THE GREEK („Männertrip“, 2010), FUNNY PEOPLE („Wie das Leben so spielt“, 2009) und FORGETTING SARAH MARSHALL („Nie wieder Sex mit der Ex“, 2008 ). Seine erste Rolle für Apatow Productions spielte er in THE 40-YEAR-OLD VIRGIN („Jungfrau (40), männlich, sucht...“, 2005).

      Hill überraschte die Zuschauer durch seinen Abschied von der Komödie mit der Hauptrolle als Titelfigur im Independent Film CYRUS („Cyrus – Meine Freundin, ihr Sohn und ich“, 2010), Drehbuch und Regie Jay und Mark Duplass. Bei der Premiere auf dem Sundance Film Festival 2010 heimste der Film begeisterte Kritiken ein und wurde für einen Broadcast Film Critics Association Award in der Kategorie Beste Komödie nominiert.

      Darüber hinaus fand Hills Stimme Verwendung in den Dreamworks-Animationsfilmen MEGAMIND („Megamind“, 2010) und HOW TO TRAIN YOUR DRAGON („Drachenzähmen, leicht gemacht“, 2010), die weltweit 322 und 495 Millionen Dollar einspielten. Ein Sequel mit dem Titel HOW TO TRAIN YOUR DRAGON 2 ist in Arbeit, es wird am 20. Juni 2014 anlaufen (deutscher Filmstart 31. Juni 2014). Hill lieh seine Stimme auch der Figur Tommy in DR. SEUSS’ HORTON HEARS A WHO! („Horton hört ein Hu!“, 2008 ), der weltweit 297 Millonen Dollar einspielte.
      Im Jahr 2011 war Hill Schöpfer, Co-Autor und Stimme der Titelfigur der von der Kritik gefeierten Fox-Television-Animationsserie „Allen Gregory“. 2011 führte er auch Regie bei Sara Bareilles Musikvideo GONNA GET OVER YOU.

      Hill behauptet weiterhin seinen Platz in einer neuen Generation von Schauspieler-Autoren, die gerade gemeinsam THE ADVENTURER’S HANDBOOK schreiben, wofür er auch neben Jason Segel eine Hauptrolle übernehmen wird. Er schreibt ebenfalls gerade das Drehbuch für PURE IMAGINATION, eine Komödie produziert von Apatow, bei der er auch als Ausführender Produzent agieren wird. Als Co-Produzent war Jonah an Sascha Baron Cohens Komödie BRÜNO (Brüno, 2009) beteiligt und als Ausführender Produzent am „dreckigsten Babyfilm aller Zeiten“, THE SITTER (2011).


      MARGOT ROBBIE (Naomi)

      Nachdem sie die Zuschauer in Australien mit ihrer Leinwand-Präsenz verzaubert hat, gelingt Margot Robbie in den USA mit Rollen in Fernsehen und Film schnell der Durchbruch. Zusätzlich zu THE WOLF OF WALL STREET war Robbie dieses Jahr in ABOUT TIME („Alles eine Frage der Zeit“, 2013) zu sehen, der jüngsten romantischen Komödie des britischen Filmemachers Richard Curtis (LOVE ACTUALLY –„Tatsächlich Liebe“, 2003, BRIDGET JONES’S DIARY – „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück, 2001). ABOUT TIME handelt von einem Mann, gespielt von Domhnall Gleeson, der die Fähigkeit besitzt, zurück in die Vergangenheit zu reisen und schließlich das Mädchen seiner Träume trifft, gespielt von Rachel McAdams.

      Ihr US-Debüt gab Robbie 2011 in der von der Kritik gefeierten ABC-Serie „Pan Am“. Das Drama schildert die Zeit und das Leben der Piloten und Flugbegleiter, die Pan Am damals zur glanzvollsten Fluggesellschaft machten.
      In Australien ist Robbie bekannt durch ihre Rolle als Donna Freedman in der TV-Soap Opera „Neighbours“, die das Leben der Bewohner der Ramsay Street in der fiktiven Australischen Suburb Erinsborough schildert. Ihre Rolle brachte ihr zwei Logie Award-Nominierungen für die Kategorien Bekanntestes neues weibliches Talent und Bekannteste Schauspielerin ein.

      Geboren in Australien wuchs Robbie an der Gold Coast auf und zog schließlich nach Melbourne, als sie mit 17 anfing, als professionelle Schauspielerin zu arbeiten. Sie lebt zur Zeit in Los Angeles.


      MATTHEW MCCONAUGHEY (Mark Hanna)

      Der in Texas geborene Matthew McConaughey ist einer der gefragtesten Hauptdarsteller Hollywoods. Ein Treffen mit dem Casting Director und Produzenten Don Philips in Austin brachte ihn mit Regisseur Richard Linklater zusammen, der die Karriere des Schauspielers mit dem Kultklassiker DAZED AND CONFUSED (Confusion – Sommer der Ausgeflippten“, 1993) in Gang brachte. Seither war er Darsteller in über 40 Spielfilmen, die insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar einspielten; er ist Produzent, Regisseur und ein aktiver Wohltäter geworden – und er ist dabei seinen texanischen Wurzeln und seiner „Just keep livin’“-Philosophie treu geblieben.
      Im Jahr 2012 rückte er mit vier unterschiedlichen Auftritten in den Blickpunkt von Publikum und Kritik. Er gewann einen Spirit Award für sein Portrait des Dallas Rising in Steven Soderberghs MAGIC MIKE („Magic Mike“, 2012), für seine Rollen in MAGIC MIKE und in Richard Linklaters BERNIE („Bernie – Leichen pflastern seinen Weg“, 2011) zeichneten ihn sowohl der New York Film Critics Circle als auch die National Society of Film Critics als Bester Nebendarsteller des Jahres aus. Beifall erhielt McConaughey auch für sein Spiel in Lee Daniels THE PAPERBOY („The Paperboy“, 2012); für die Titelrolle in William Friedkins KILLER JOE („Killer Joe“, 2011) wurde er für den Spirit Award nominiert.

      Es folgten der von der Kritik gefeierte und sehnlich erwartete DALLAS BUYERS CLUB („Dallas Buyers Club“, 2013 – deutscher Kinostart: 6. Februar 2014). McConaughey nahm 23,5 Kilo ab, um die Rolle des an Aids erkrankten Ron Woodruff glaubhaft verkörpern zu können. Regie führte Jean Marc Valle, in weiteren Hauptrollen spielen Jennifer Garner und Jared Leto. Im April 2013 kam Jeff Nichols’ MUD in die Kinos, der von der Kritik hoch gelobt wurde und fünf Wochen lang in den amerikanischen Box Office Top Ten blieb. Im ersten Quartal 2014 wird er neben Woody Harrelson in einer Hauptrolle in der dramatischen HBO-Serie „True Detective“ zu sehen sein. McConaughey dreht gerade INTERSTELLAR unter der Regie von Christopher Nolan.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören Brad Furmans THE LINCOLN LAWYER („Der Mandant“, 2011), Ben Stillers TROPIC THUNDER („Tropic Thunder“, 2008 ), McGs WE ARE MARSHALL („Sie waren Helden“, 2006), Jill und Karen Sprechers THIRTEEN CONVERSATIONS ABOUT ONE THING (2001), Bill Paxtons FRAILTY („Dämonisch“, 2001), Jonathan Mostows U-571 („U-571 – Mission im Atlantik“, 2000), Ron Howards EDtv („EDtv – Immer auf Sendung“, 1999), Richard Linklaters THE NEWTON BOYS („Die Newton Boys“, 1998 ), Steven Spielbergs AMISTAD („Amistad“,1997), Robert Zemeckis CONTACT („Contact“, 1997), Joel Schumachers A TIME TO KILL(„Die Jury“, 1996) und John Sayles’ LONE STAR („Lone Star“, 1996).

      2008 gründete McConaughey The just keep livin Foundation (jklivinfoundation.org), die benachteiligten Jungen und Mädchen dabei hilft, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, indem sie Programme anbietet, die Entscheidungsfreude, Gesundheit, Bildung und aktives Leben fördern. Zusammen mit Communities in Schools (CIS) – der größten amerikanischen non-profit Organisation zur Schulabbrecher-Prävention – bietet die Stiftung in West Los Angeles Fitness- und Wellness-Programme an zwei großen High Schools an. Damit soll den Jugendlichen ein gesunder Start ins Leben ermöglicht und eine gesunde Zukunft eröffnet werden.


      KYLE CHANDLER (Agent Patrick Denham)

      liefert verlässlich unvergessliche Film-Charaktere und ist dabei zu einem der gefragtesten Talente Hollywoods geworden. Bekannt wurde er durch seine Rolle als Coach Eric Taylor in der TV-Serie „Friday Night Lights“, deren letzter Staffel 2011 Kritik und Zuschauer Beifall spendeten. Für seine Rolle als Coach in dieser Serie wurde Chandler mit dem Primetime Emmy in der Kategorie Hervorragender Hauptdarsteller einer Drama-Serie ausgezeichnet. Die NBC/DirectTV-Produktion basiert auf Peter Bergs gleichnamigem Spielfilm („Friday Night Lights – Touchdown am Freitag“, 2004), der Geschichten rund um das Football-Team einer Texanischen High School, die Dramen auf dem Spielfeld und im Leben erzählt.

      Vergangenes Jahr war Chandler in mehreren vielgepriesenen Filmen zu sehen: In ARGO („Argo“, 2012), Ben Afflecks dramatischem Thriller, der den Oscar® in der Kategorie Bester Film gewann, den SAG Award für das Beste Darstellerteam, den Golden Globe in der Kategorie Bester Film / Drama, den BAFTA Award als Bester Film und viele weitere Auszeichnungen; in Kathrin Bigelows Drama über die Jahrzehnte dauernde Jagd auf Osama Bin Laden, ZERO DARK THIRTY („Zero Dark Thirty“, 2012), das in zahlreichen Kategorien bei allen wichtigen Preisen nominiert wurde. Auch in Allen Hughes’ BROKEN CITY („Broken City“, 2013) spielte er neben Mark Wahlberg, Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones eine weitere Hauptrolle.

      Demnächst ist er im Independent Drama THE SPECTACULAR NOW zu sehen, das beim Sundance Film Festival seine Premiere erlebte und auch beim SXSW Film Festival gezeigt wurde. Kyle ist auch als Darsteller beim „UNTITELED TERRANCE MALICK PROJECT“ dabei, neben Christian Bale, Ryan Gosling, Cate Blanchett und vielen anderen.

      Zu Kyle Chandlers Filmografie gehören SUPER 8 („Super 8“ , 2011) von J.J. Abrams und Steven Spielberg, THE DAY THE EARTH STOOD STILL („Der Tag an dem die Erde stillstand“, 2008 ) neben Keanu Reeves und Jennifer Connelly, der Thriller THE KINGDOM („Kingdom“, 2007) mit Jamie Foxx und Jennifer Garner, der Box Office-Hit KING KONG („King Kong“, 2005), MULHOLLAND FALLS („Mullholland Falls – Nach eigenen Regeln“, 1996), ANGEL’S DANCE (1999), PURE COUNTRY (1992) und THE COLOR OF EVENING (1994).

      Chandlers Fernseh-Arbeiten umfassen eine denkwürdige Darbietung in der Medizin-Serie „Grey’s Anatomy“, wofür er in der Kategorie Herausragende Gastrolle in einer Drama-Serie für den Emmy nominiert wurde, sowie „The Lions Den“, „Homefront“, „Early Edition“, „What About Joan“, „Starring Pancho Villa as Himself“ und „China Beach“.

      Am Broadway spielte Chandler den Hal Carter in William Inges „Picnic“ neben Ashley Judd.
      Er absolvierte ein Schauspielstudium an der University of Georgia, er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Texas.


      ROB REINER (Max Belfort)

      brachte es zu erstem Ruhm als Schauspieler mit der TV-Serie „All In the Family“, wurde aber bald zum gefeierten Regisseur einiger der populärsten und einflussreichsten Filme der letzten Jahrzehnte, wobei er geschickt zwischen vielen Stilen wechselte. Sein Arbeiten reichen von der reinen Komödie mit THIS IS SPINAL TAP („This is Spinal Tap“, 1984) und THE PRINCESS BRIDE („Die Braut des Prinzen“, 1987) bis zum ernsthaften Drama mit STAND BY ME (Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“, 1986), MISERY („Mysery“, 1990), A FEW GOOD MEN („Eine Frage der Ehre“, 1992) und GHOSTS OF MISSISSIPPI („Das Attentat“, 1996); von der romantischen Komödie mit WHEN HARRY MET SALLY („Harry und Sally“, 1989), THE AMERICAN PRESIDENT („Hallo, Mr. President“, 1995) und FLIPPED („Verliebt und ausgeflippt“, 2010) bis zum ergreifend-melancholischen Drama wie THE BUCKET LIST („Das Beste kommt zum Schluss“, 2007) und zuletzt THE MAGIC OF BELLE ISLE („The Magic Belle of Isle –Ein verzauberter Sommer“, 2012) mit Morgan Freeman als Hauptdarsteller.

      Reiner ist auch ein energischer politischer Aktivist: Er half mit, die California Children & Families Commission zu etablieren, die er sieben Jahre lang leitete. Kürzlich schlossen er und seine Frau Michele sich der American Foundation for Equal Rights an, um den Widerstand gegen die „Proposition 8“ zu unterstützen, das kalifornische Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen.


      JON FAVREAU (Manny Riskin)

      Als Regisseur, Autor und Schauspieler, fordert das Multitalent seine Fähigkeiten beständig mit einer Vielzahl ungewöhnlicher Projekte heraus. Favreau wird als nächstes in der Open Road Film-Produktion CHEF zu sehen sein, einer Komödie, bei der er auch Regie führte. Basierend auf Favreaus Original-Drehbuch erzählt der Film von einem Mann, der seinen Führungsjob verliert und mit einem Imbisswagen neu anfängt. Der Film startet im Mai 2014. Letztes Frühjahr führte Favreau Regie beim Pilotfilm zur NBC-Serie „About a Boy“.

      Nach dem Riesenerfolg von THE AVENGERS („Marvel’s The Avengers“, 2012), wo er ausführender Produzent war, übernahm Favreau wieder seine Rolle als Happy Hogan in IRON MAN 3 („Iron Man 3“, 2013), wo er auch als ausführender Produzent tätig war. 2011 war Favreau Regisseur und ausführender Produzent des Pilotfilms der NBC-Science Fiction-Serie „Revolution“.

      Favreau führte Regie beim Dreamworks/Universal-Film COWBOYS & ALIENS („Cowboys & Aliens“, 2013), in den Hauptrollen Daniel Craig, Harrison Ford und Olivia Wilde, sowie bei den beiden Blockbuster-Filmen IRON MAN („Iron Man“, 2008 ) und IRON MAN 2 („Iron Man 2“, 2010), in den Hauptrollen Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow, für Paramount Pictures und Marvel Studios. Er inszenierte ebenfalls den gefeierten New Line Cinema-Ferien-Smash Hits ELF („Buddy, der Weihnachtself“, 2003) mit Will Ferrell in der Titelrolle, sowie von ZATHURA („Zathura, ein Abenteuer im Weltraum“, 2005), einem Kinderabenteuerfilm von Sony Entertainment, mit Kristen Stewart, Josh Hutcherson und Tim Robbins in den Hauptrollen. Sein Debüt als Spielfilmregisseur hatte er mit MADE (2001) für Artisan Entertainment, er schrieb auch das Drehbuch und produzierte. Als talentierter Drehbuch-Autor zeigte sich Favreau erstmals bei der vielgepriesenen Komödie SWINGERS („Swingers“, 1996), bei der er auch eine Hauptrolle spielte.

      Als Schauspieler umfasst Favreaus Filmografie IDENTITY THIEF („Voll abgezockt“, 2013), PEOPLE LIKE US („Zeit zu leben“, 2012), COUPLES RETREAT („All Inclusive“, 2009), I LOVE YOU, MAN („Trauzeuge gesucht“,2009), FOUR CHRISTMASES („Mein Schatz, unsere Familie und ich“, 2008 ), THE BREAK-UP („Trennung mit Hindernissen“, 2006), SOMETHING’S GOTTA GIVE („Was das Herz begehrt“, 2003), WIMBLEDON („Wimbledon – Spiel, Satz...und Liebe“, 2004), DAREDEVIL („Daredevil“, 2003), ROCKY MARCIANO (1999), LOVE & SEX („Love & Sex“, 2000), THE REPLACEMENTS („Helden aus der zweiten Reihe“, 2000), VERY BAD THINGS („Very Bad Things“, 1998 ), DEEP IMPACT („Deep Impact“, 1998 ), P.C.U. („P.C.U. Pit Party“/“Zwei Chaoten auf dem Campus“, 1994), und RUDY („Touchdown - Sein Ziel ist der Sieg“, 1993). Zu seinen Fernseharbeiten als Schauspieler zählen „Seinfeld“, eine wiederkehrende Rolle in „Friends“ und ein Auftritt in der von der Kritik gefeierten HBO-Serie „The Sopranos“, in der er sich selbst spielte. Favreau war auch Erfinder, Produzent und Gastgeber der von der Kritik gefeierten und für einen Emmy nominierten IFC-Serie „Dinner for Five“.


      JEAN DUJARDIN (Jean-Jacques Saurel)

      bekam internationalen Beifall für seine Darstellung des George Valentin in THE ARTIST („The Artist“, 2011), Michel Hazanavicius Hommage an die Stummfilm-Ära Hollywoods. Der Film wurde 2012 mit fünf Oscars® ausgezeichnet, unter anderem in der Kategorie Bester Film, Dujardin erhielt einen Oscar® in der Kategorie Bester Schauspieler. Im gleichen Jahr wurde Dujardin unter anderem mit einem Golden Globe in der Kategorie Beste Schauspielerleistung in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet, einem BAFTA Award, einem Screen Actors Guild Award und einem Independant Spirit Award. Der Höhenflug von THE ARTIST begann im Mai 2011 beim Film Festival von Cannes, wo Dujardin im Anschluss an die Premiere von Jurypräsident Robert De Niro den Preis für den Besten Schauspieler überreicht bekam.

      Jean Dujardins Karriere begann in den frühen neunziger Jahren mit Stand-up Comedy mit seiner Gruppe „Nous C Nous“, die bald auch Auftritte im französischen Fernsehen absolvierte. Der Durchbruch kam 1999 mit der Hauptrolle in der erfolgreichen Sitcom-Serie „Un gars, une fille“ neben Alexandra Lamy, mit der er seit 2009 verheiratet ist. Die Serie lief fünf Jahre lang und hatte pro Folge durchschnittlich sieben Millionen Zuschauer. Dieser phänomenale Erfolg bereitete Dujardin den Weg zur großen Leinwand. Nach einer Reihe von Nebenrollen in MARIAGES! (2004) oder LE CONVOYEUR („Cash Truck – Der Tod fährt mit“, 2004) bekam er seine erste Hauptrolle in BRICE DE NICE („Cool Waves – Brice de Nice“, 2005), beruhend auf der Figur, die Dujardin auf der Bühne erschaffen hatte. BRICE DE NICE erwies sich als erfolgreichster französischer Film des Jahres 2005. Im folgenden Jahr landete der Schauspieler einen weiteren Hit mit der äußerst beliebten Spionagekomödie OSS 117 - LE CLAIRE NID D’ESPIONS („OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“, 2006), der 2009 das Sequel OSS 117: RIO NE REPONDS PLUS („OSS 117 – Er ist sich selbst genug“) folgte. Bei beiden Filmen führte Michel Hazanavicius Regie, der 2011 bei THE ARTIST wieder mit Dujardin zusammenarbeitete.

      Nach seinem Oscar® lieferte er sein amerikanisches Debüt mit Martin Scorseses THE WOLF OF WALL STREET, in der Rolle des Schweizer Bankiers Jean-Jacques Saurel. Nächstes Jahr wird Dujardin in George Clooneys THE MONUMENTS MEN („Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“) zu sehen sein, als Teil eines Schauspielerteams, zu dem auch Matt Damon, Cate Blanchett, Bill Murray, John Goodman und Clooney gehören. Derzeit dreht er den Thriller LA FRENCH, der ihn wieder mit Gilles Lellouche zusammenbringt, mit dem er 2012 bei einem Teil der Film-Anthologie LES INFIDELES („Männer und Frauen“) zusammen das Drehbuch schrieb und daneben als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller fungierte. Zu Weihnachten 2013 tritt Dujardin als Schauspieler und Produzent bei einer zweiten Ausgabe seiner TV-Comedy Show „Le Debarquement“ in Erscheinung.

      Weitere Filmarbeiten sind 99 FRANCS („39,9o“ - 2007), CA$H („Ca$h“ - 2008 ), LUCKY LUKE ( „Lucky Luke“ - 2009), LE BRUIT DES GLACONS ( Der Klang von Eiswürfeln - 2010), LES PETITS MOUCHOIRS („Kleine wahre Lügen“, 2010), UN BALCON SUR LA MER (2010) und MÖBIUS („Die Möbius-Affäre“, 2013).


      ÜBER DIE FILMEMACHER






      MARTIN SCORSESE (Regisseur/Produzent) ist ein Oscar®-gekrönter Regisseur und einer der prominentesten und einflussreichsten Filmemacher unserer Zeit. Er führte Regie bei den von der Kritik gefeierten und preisgekrönten Filmen MEAN STREETS („Hexenkessel“, 1973), TAXI DRIVER („Taxi Driver“, 1976), RAGING BULL („Wie ein wilder Stier“, 1980), THE LAST TEMPTATION OF CHRIST („Die letzte Versuchung Christi“, 1988 ), GOODFELLAS („Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“,1990), GANGS OF NEW YORK („Gangs of New York“, 2002), THE AVIATOR („Aviator“, 2004), THE DEPARTED („Departed – Unter Feinden“, 2006) und dem Box Office Hit des Jahres 2010 SHUTTER ISLAND („Shutter Island“). Scorsese inszenierte auch zahlreiche Dokumentarfilme, darunter NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN („No Direction Home- Bob Dylan“, 2005), ELIA KAZAN: A LETTER TO ELIA (2010) (beide wurden mit Peabody Awards ausgezeichnet), A PERSONAL JOURNEY WITH MARTIN SCORSESE TROUGH AMERICAN MOVIES („Martin Scorsese: Eine Reise durch den amerikanischen Film“, 1995), IL MIO VIAGGIO IN ITALIA („Meine italienische Reise“, 1999), PUBLIC SPEAKING (2010) mit der Schriftstellerin Fran Lebowitz in der Hauptrolle und GEORGE HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD („George Harrison“, 2011) für HBO. Zuletzt führte er Regie bei dem Oscar®- und Golden Globe-nominierten Film HUGO („Hugo Cabret“, 2011), einer 3D-Bearbeitung des Kinderbuches von Brian Selznick, für den er den Golden Globe in der Kategorie Bester Regisseur gewann.

      Derzeit ist er als ausführender Produzent an der HBO-Hitserie „Boardwalk Empire“ beteiligt, bei deren Pilotfilm er Regie führte. Er ist Gründer und Vorsitzender von The Film Foundation und The World Cinema Project, beides Non-profit-Organisationen, die sich der Erhaltung, Restaurierung und dem Schutz des Films widmen.


      TERENCE WINTER (Drehbuch) ist Erfinder, Haupt-Autor und ausführender Produzent der preisgekrönten HBO-Serie „Boardwalk Empire“. Davor war Winter einer der Drehbuchautoren und ausführenden Produzenten von „The Sopranos“, wofür er mit vier Emmy Awards und drei Writer’s Guild Awards ausgezeichnet wurde. Vor „The Sopranos“ hatte Winter eine Reihe außergewöhnlicher Fernsehserien geschrieben und produziert, darunter „The Great Defender“, „The Cosby Mysteries“, „Xena: Warrior Princess“, „Sister, Sister“, „Soldier of Fortune“, „Diresta“ und „Eddie Murphy’s The PJs“.

      Sein erster Spielfilm GET RICH OR DIE TRYIN’ („Get Rich Or Die Tryin’“) mit dem Rapper 50 Cent in der Hauptrolle und dem Oscar®-nominierten Jim Sheridan als Regisseur startete im November 2005. Sein zweiter Film BROOKLYN RULES („Brooklyn Rules“, 2007) mit Alec Baldwin und Freddie Prince Jr. in den Hauptrollen kam 2007 in die Kinos. Derzeit entwickelt er eine neue Serie mit Scorsese und Mick Jagger, die in der Welt der Rockmusik der 1970er Jahre spielt.
      Geboren in Brooklyn, machte er 1984 seinen B.A. an der New York University und 1988 erlangte er seinen juristischen Doktortitel (J.D.) an der St. John’s University School of Law. Er ist in New York und Connecticut als Rechtsanwalt zugelassen.


      RIZA AZIZ (Produzent) ist Mitgründer, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (GEO) von Red Granite Pictures, einer Filmproduktions, -finanzierungs und Vertriebsfirma mit Sitz in Los Angeles, die neben THE WOLF OF WALL STREET unter anderem an Filmen wie der erfolgreichen romantischen Komödie FRIENDS WITH KIDS („Friends With Kids“, 2012), in den Hauptrollen Jon Hamm, Megan Fox, Jennifer Westfeldt, Kristen Wiig, Adam Scott, Maya Rudolph, Ed Burns und Chris O’Dowd. oder dem übernatürlichen Fantasy-Thriller HORNS („Horns“, 2013) mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle beteiligt. Darüberhinaus war er ausführender Produzent bei dem Drama OUT OF THE FURNACE („Out oft he Furnace“, 2013) mit Christian Bale, Casey Affleck, Woody Harrelson und Zoe Saldan in den Hauptrollen.

      Aziz produziert das ungeduldig erwartete Sequel zu DUMB AND DUMBER („Dumm und Dümmer“, 1994) der Gebrüder Farrelly mit dem Titel DUMB AND DUMBER TO. Jim Carrey und Jeff Daniels werden wieder die Hauptrollen als Lloyd Christman und Harry Dunne übernehmen, Peter und Bobby Farrelly führen Regie, als Starttermin sieht Universal Pictures den 14. November 2014 vor.
      2011 nahm Variety Aziz in die Top Ten-Liste der im Auge zu behaltenden Produzenten auf.


      JOEY MCFARLAND (Produzent) ist Mit-Vorstand und Mitgründer von Red Granite Pictures, einer Filmproduktions, -finanzierungs und -vertriebsfirma mit Sitz in Los Angeles. McFarland ist erfolgreicher Produzent und zuständig für das Alltagsgeschäft der Firma, die Geschäftsbereiche und die Mitarbeiter. Unter seiner Führung hat Red Granite mehr als vier Filme produziert, vertrieben und finanziert.

      Zuletzt war McFarland Produzent des übernatürlichen Fantasy-Thrillers HORNS mit Daniel Radcliffe und der erfolgreichen romantischen Komödie FRIENDS WITH KIDS, in den Hauptrollen Jon Hamm, Megan Fox, Jennifer Westfeldt, Kristen Wiig, Adam Scott, Maya Rudolph, Ed Burns und Chris O’Dowd. Darüberhinaus war er auch ausführender Produzent bei dem Drama OUT OF THE FURNACE mit Christian Bale, Casey Affleck, Woody Harrelson und Zoe Saldan in den Hauptrollen. Derzeit produziert McFarland das ungeduldig erwartete Sequel zu DUMB AND DUMBER der Gebrüder Farrelly mit dem Titel DUMB AND DUMBER TO. Jim Carrey und Jeff Daniels werden wieder die Hauptrollen als Lloyd Christman und Harry Dunne übernehmen, Peter und Bobby Farrelly führen Regie. 2011 zählte Variety McFarland zu den im Auge zu behaltenden Top Ten-Produzenten. McFarland wurde in Louisville, Kentucky geboren und besuchte die University of Louisville.


      EMMA TILLINGER KOSKOFF (Produzentin) leitet bei Sikelia Productions den Produktionsbereich und ist als Kollegin des Oscar®-gekrönten Regisseurs Martin Scorsese an allen Aspekten seiner Film- und Fernsehprojekte beteiligt.

      Koskoff begann ihre Karriere in der Filmindustrie als Assistentin des Regisseurs und Produzenten Ted Demme, mit dem sie beim von der Kritik gefeierten Film BLOW („Blow“, 2001) mit Johnny Depp und Penelope Cruz in den Hauptrollen zusammen arbeitete. Sie assistierte Demme ebenfalls beim Emmy-nominierten Dokumentarfilm A DECADE UNDER THE INFLUENCE (2003).
      2003 wurde Koskoff Assistentin von Scorsese, sie arbeite mit ihm an THE BLUES (2003), THE AVIATOR und NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN.

      2006 wurde Koskoff zur Leiterin des Produktionsbereichs ernannt. Sie co-produzierte Scorseses THE DEPARTED mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon und Jack Nicholson in den Hauptrollen und produziert von Graham King und Brad Grey. Der Film wurde mit vier Oscars® ausgezeichnet, u.a. in der Kategorie Bester Film des Jahres.

      Koskoff produzierte Scorseses Rolling Stones-Dokumentarfilm SHINE A LIGHT („Shine a Light“, 2008, in den Hauptrollen Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ronnie Wood, und co-produzierte den Oscar®-nominierten Dokumentarfilm THE BETRAYAL – NERAKHOON („The Betrayal“, 2008 ) unter der Regie von Ellen Kuras.

      2008 co-produzierte Koskoff Scorseses äußerst erfolgreichen Psycho-Thriller SHUTTER ISLAND. Die Hauptrollen spielten Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Michelle Williams, Patricia Clarkson und Max von Sydow, Produzenten waren Mike Medavoy, Brad Fischer und Scorsese.

      2010 folgte Scorseses Dokumentarfilm ELIA KAZAN: A LETTER TO ELIA, der im gleichen Jahr mit dem Peabody Award ausgezeichnet wurde. Als ausführende Produzentin war sie für Sikelia Productions beteiligt an Scorseses Dokumentarfilmen PUBLIC SPEAKING über die Schriftstellerin Fran Lebowitz und GEORGE HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD, ausgezeichnet mit einem Emmy.

      Koskoff fungierte ebenfalls als ausführende Produzentin bei Scorseses Oscar®-gekröntem Film HUGO mit Ben Kingsley, Sacha Baron Cohen, Asa Butterfield und Chloe Moretz.
      Als nächstes wird sie gemeinsam mit Scorsese an dessen lang erwarteten Film SILENCE arbeiten.


      RODRIGO PRIETO, ASC, AMC (Kamera) wurde 1965 in Mexiko City als Son eines Mexikaners und einer US-Amerikanerin geboren. Er studierte am Centro de Capacitación Cinematográfica (CCC) in Mexiko City, wo er sich auf die Kameraarbeit konzentrierte. Er lebt heute mit seiner Frau Monica und seinen Töchtern Maria Fernanda und Ximena in Los Angeles.

      Prieto begann mit 22 Jahren seine Karriere damit, TV-Werbespots zu drehen; zum Film kam er 1992 mit UN INSTANTE PARA MORIR. Seinen Ruf, akribisch auf visuelle und dramatische Details zu achten, erwarb er sich mit Filmen wie SOBRENATURAL! (1996), der ihm 1996 den mexikanischen Ariel Award einbrachte (Mexikos Oscar) und Carlos Carreras UN EMBRUJO (Under A Spell, 1998 ), der ihm zusätzlich zu einem weiteren Ariel Award beim San Sebastian Filmfestival die Concha de Plata für Beste Kamera einbrachte.

      AMORES PERROS („Amores Perros“) lenkte 2000 die Aufmerksamkeit der Filmwelt auf ihn. Für seine Arbeit an dem Film des Regisseurs Alejandro Gonzáles Inárritu erhielt Prieto mehrere Preise, darunter einen dritten Ariel Award und den Golden Frog Award des polnischen Camerimage International Film Festival of the Art of Cinematography.

      Zu seinen weiteren Arbeiten als Kameramann gehören Julie Taymors FRIDA („Frida“, 2002), für den er für den ASC Award nominiert wurde, Curtis Hansons 8 MILE („8 Mile“/“8 Mile – Jeder Augenblick ist eine neue Chance“, 2002), Spike Lees 25TH HOUR („25 Stunden“, 2002) und wieder für Alejandro Gonzáles Inárritu der preisgekrönte 21 GRAMS („21 Gramm“, 2003). 2003 drehte er mit Regisseur Oliver Stone in Kuba COMANDANTE („Comandante“, 2003), einen Dokumentarfilm über Fidel Castro. Dann reisten die beiden in den Nahen Osten, um einen Dokumentarfilm über den israelisch-palästinensischen Konflikt zu drehen, PERSONA NON GRATA. Ihr nächstes gemeinsames Projekt war das Epos ALEXANDER („Alexander“, 2004) für das Prieto beim Camerimage International Film Festival mit dem Silver Frog ausgezeichnet wurde.
      Für Ang Lees BROKEBACK MOUNTAIN („Brokeback Mountain“, 2005) wurde Rodrigo Prieto für einen Oscar®, einen BAFTA Award und einen American Society of Cinematographers (ASC) Award nominiert. Seine Kameraarbeit lobten die Dallas-Fort Worth Film Critics Association, der Florida Critics Circle und die Chicago Film Critics Association als beste des Jahres.

      2006 arbeiteten Prieto und Inárritu wieder zusammen bei BABEL („Babel“), was ihm gleich die nächste BAFTA Award-Nominierung brachte. Danach drehte er mit Ang Lee in Hongkong und Shanghai SÈ, JIÈ („Gefahr und Begierde“, 2007), der bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit einem Golden Osella Award für die Beste Kamera ausgezeichnet wurde und 2008 eine Independent Spirit Award-Nominiertund erhielt. Dann drehte er mit Regisseur Kevin Macdonald STATE OF PLAY („State of Play – Der Stand der Dinge“, 2009) und danach in Madrid mit Pedro Almodóvar LOS ABRAZOS ROTOS („Zerrissene Umarmungen“, 2009) mit Penelope Cruz. In Barcelona folgte anschließend die vierte Zusammenarbeit mit Inárritu an BIUTIFUL (2010).
      Prieto arbeitete noch einmal mit Oliver Stone zusammen an WALL STREET, MONEY NEVER SLEEPS („Wall Street: Geld schläft nicht“, 2010). Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen WATER FOR ELEPHANTS (Regie Francis Lawrence - „Wasser für die Elefanten“, 2011), WE BOUGHT A ZOO (Regie Cameron Crowe - „Wir kaufen einen Zoo“, 2011), ARGO (Regie Ben Affleck) und THE HOMESMAN (Regie Tommy Lee Jones), der 2014 herauskommen wird.


      BOB SHAW (Produktionsdesign), zweifacher Emmy-Preisträger, arbeitet für Film, Fernsehen und Werbung. Er studierte Kunst am Pratt Institute in Brooklyn und war ursprünglich am Theater. Seine Arbeit für das New Yorker Public Theater ermöglichte ihm, das Bühnenbild des Broadway Revivals von „The Pirates of Penzance“ zu gestalten, mit Linda Ronstadt und Kevin Kline in den Hauptrollen, sowie die Broadway-Produktion „The Mistery of Edwin Drood“ und zahlreiche Produktionen für „Shakespeare in the Park“.

      Als Produktionsdesigner der HBO-Serie „The Sopranos“ wurde er für drei Prime Time Emmy Awards nominiert. Emmys in der Kategorie Produktionsdesign erhielt er für die Pilotfilme von „Mad Men“ (AMC) und „Boardwalk Empire“ (HBO), Regie Martin Scorsese. Darüber hinaus war er auch zuständig für das Produktionsdesign von Pilotfilm und erster Staffel von „Nurse Jackie“ und „Pan Am“.
      Zu seiner Filmografie zählen TOO BIG TO FAIL (2011) (Regie Curtis Hanson), BROOKLYN RULES (Drehbuch Terence Winter) und THE 24 HOUR WOMAN (1999) (Regie Nancy Savoca. Als Art Director fungierte er unter anderem bei Ang Lees THE ICE STORM („Der Eissturm“, 1997) und Francis Ford Coppplas THE RAIN MAKER („Der Regenmacher“, 1997).


      THELMA SCHOONMAKER POWELL (Schnitt) wurde in Algier, Algerien geboren, wo ihr Vater für die Standard Oil Company arbeitete. Sie wuchs auf der Insel Aruba auf, studierte nach der Rückkehr in die USA an der Cornell University Politische Wissenschaften und Russisch mit der Absicht, Diplomatin zu werden. Während sie noch studierte, antwortete sie auf eine Anzeige in der New York Times, die eine praktische Ausbildung zur Cutter-Assistentin anbot. So entstand ihr Wunsch, mehr über Filmschnitt zu lernen und ihre Karriere begann.

      Während eines sechswöchigen Sommerkurses an der Filmschule der New York University lernte sie Martin Scorsese und Michael Wadleigh kennen. Einige Jahre später schnitt sie Scoreses ersten Spielfilm WHO’S THAT KNOCKING AT MY DOOR („Wer klopft denn da an meine Tür?“, 1967). Sie war Cutterin einer Reihe von Filmen und Werbespots, danach leitete sie 1971 den Schnitt von Wadleighs Film WOODSTOCK („Woodstock“), wofür sie für den Oscar® nominiert wurde. 1981 gewann sie den Oscar®, den American Cinema Editors Eddie Award und den BAFTA Award für den Schnitt von Scorseses RAGING BULL.

      Seitdem ist sie bei allen Filmen Scorseses für den Schnitt verantwortlich: THE KING OF COMEDY („The King of Coemdy“, 1983), AFTER HOURS („Die Zeit nach Mitternacht“, 1985), THE COLOR OF MONEY („Die Farbe des Geldes“, 1986), THE LAST TEMPTATION OF CHRIST, NEW YORK STORIES („New Yorker Geschichten“, 1989), GOODFELLAS (der ihr einen weiteren BAFTA Award und eine weitere Oscar®-Nominierung einbrachte), CAPE FEAR („Kap der Angst“, 1991), THE AGE OF INNOCENCE („Zeit der Unschuld“, 1993) , CASINO („Casino“, 1995), KUNDUN („Kundun“, 1997), A PERSONAL JOURNEY WITH MARTIN SCORSESE THROUGH AMERICAN MOVIES (Scorseses Dokumentarfilm über die ersten 100 Jahre des amerikanischen Films), BRINGING OUT THE DEAD („Bringing out the Dead – Nächte der Erinnerung“, 1999), IL MIO VIAGGIO IN ITALIA (Scorseses Dokumentarfilm über das italienische Kino), GANGS OF NEW YORK (Oscar®-Nominierung und American Cinema Editors Eddie Award), THE AVIATOR (zweiter Oscar®, zweiter Eddie), THE DEPARTED (dritter Oscar®, vierter Eddie), SHUTTER ISLAND, HUGO (Oscar®-Nominierung, Eddie-Nominierung, BAFTA-Nominierung).

      Über den Schnitt hinaus ist sie unermüdlich damit beschäftigt, die Filme ihres verstorbenen Mannes, des Regisseurs Michael Powell zu promoten (THE RED SHOES – „Die roten Schuhe“, 1948, BLACK NARCISSUS, „Die schwarze Narzisse“, 1947, THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP – „Leben und Sterben des Colonel Blimp“, 1943, I KNOW WHERE I’M GOING – „Ich weiß, wohin ich gehe“, 1945, A MATTER OF LIFE AND DEATH – „Irrtum im Jenseits“, 1947, PEEPING TOM – „Augen der Angst“, 1959).


      Die britische Kostümbildnerin SANDY POWELL (Kostüm) ist bereits zehn mal für den Oscar® nominiert worden. Mit einem Oscar® ausgezeichnet wurde sie 1999 für den Film SHAKESPEARE IN LOVE („Shakespeare in Love“, 1998 ), 2005 für THE AVIATOR und 2010 für THE YOUNG VICTORIA („Young Victoria – Victoria, die junge Königin, 2009). Sie wurde neunmal für den BAFTA Award nominiert, gewonnen hat sie BAFTA Awards 1999 für VELVET GOLDMINE („Velvet Goldmine“, 1998 ) und 2010 für THE YOUNG VICTORIA. Für letzteren bekam sie zahlreiche weitere Preise für das Kostümdesign. Sie besuchte die Saint Martin’s School for Art in London und bekam noch während ihres Studiums Angebote als Kostümbildnerin zu arbeiten, unter anderem von Derek Jarman.


      ROB LEGATO (Visual Effects Supervisor/Regisseur 2nd Unit/Kameramann) wechselte nach einer Fernseh-Karriere bei Paramount Pictures zu Digital Domain, einer von James Cameron, Stan Winston und Scott Ross gegründeten Visual Effects-Firma. Sein erstes Engagement beim Film bekam er als Visual Effects Supervisor, Regisseur 2nd Unit und VFX-Kameramann bei Neil Jordans INTERVIEW WITH A VAMPIRE („Interview mit einem Vampir“, 1994). Als nächstes war Legato an Ron Howards APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995) als Visual Effects Supervisor und VFX-Kameramann beteiligt. Für APOLLO 13 wurde er erstmals für den Oscar® nominiert und mit dem British Academy Award BAFTA ausgezeichnet.

      Sein nächster Auftrag, James Camerons TITANIC, beschäftigte ihn mehrere Jahre und erwies sich als einer der erfolgreichsten Filme überhaupt. Er brachte Legato seinen ersten Oscar® ein, wurde mit insgesamt elf Oscars® ausgezeichnet, u.a. in den Kategorien Bester Film und Beste visuellen Effekte, und erzielte die höchsten Einspielergebnisse aller Zeiten.

      Legato kehrte Digital Domain den Rücken und ging zu Sony Pictures Imageworks, wo er als Visual Effects Supervisor an zwei Filmen von Robert Zemeckis beteiligt war, WHAT LIES BENEATH („Schatten der Wahrheit“, 2000) und CAST AWAY („Cast Away – Verschollen“, 2000).
      Zu seinen Arbeiten als Senior Visual Effects Supervisor zählen BAD BOYS II („Bad Boys II“, 2003), der für einen VES (Visual Effects Society) Award in der Kategorie Herausragende Visual Effects in einem Film nominiert wurde, und der internationale Mega-Erfolg HARRY POTTER AND THE SORCERER’S STONE („Harry Potter und der Stein der Weisen“, 1997) basierend auf J.K. Rowlings Bestseller. Dann fungierte Rob als Second Unit-Regisseur und Visual Effects Supervisor bei Martin Scorseses THE AVIATOR, einem Film über das Leben von Howard Hughes. THE AVIATOR bekam drei VES Awards und den International Press Academy’ Satellite Award für Beste visuelle Effekte. Rob stellte anschließend Martin Scorseses THE DEPARTED fertig, der mit vier Oscars® ausgezeichnet wurde, darunter als Bester Film. Zur gleichen Zeit entwickelte Legato die virtuelle Kamera-Pipeline für James Camerons AVATAR, der sich mit einem weltweiten Ergebnis von 2,8 Milliarden Dollar als erfolgreichster Film aller Zeiten entpuppte.

      Rob konnte als Second Unit Regisseur und Visual Effects Supervisor an Robert DeNiros zweiter RegiearbeitTHE GOOD SHEPHERD („Der gute Hirte“, 2006) mitwirken. Zu den folgenden Pojekten zählten Martin Scorseses mit einem Clio Award ausgezeichnetes „Freixenet: The Key to Reserva“, ein zehnminütiger Werbefilm, sowie der Dokumentarfilm SHINE A LIGHT über die Rolling Stones. Bei Errol Morris Dokumentarfilm STANDARD OPERATION PROCEDURE („Standard Operation Procedure“/“Standard Vorgehensweise“, 2008 ) wirkte Legato als VFX Berater mit.

      Martin Scorseses SHUTTER ISLAND war Legatos nächster Spielfilm, an dem er sowohl als Visual Effects Supervisor wie auch als Second Unit-Kameramann beteiligt war. In gleicher Funktion arbeitete er für Martin Scorseses 3D-Epos HUGO, der für elf Oscars® und elf BAFTAS nominiert wurde, einschließlich Bester Film und Beste visuelle Effekte. Schließlich erhielt HUGO einen Oscar®, drei VES Awards und einen International Satellite Award

      Kürzlich wurde Legato in die American Society of Cinematographers (ASC) aufgenommen.







      ACHTUNG:
      Das Kopieren/Verbreiten dieses Specials + der Bilder ist ohne vorherige Genehmiung nicht erlaubt.