Hitchcock - Special

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      Hitchcock - Special



      FOX SEARCHLIGHT PICTURES präsentiert
      in Zusammenarbeit mit COLD SPRING PICTURES eine
      MONTECITO COMPANY/BARNETTE/THAYER Produktion




      ANTHONY HOPKINS
      HELEN MIRREN

      SCARLETT JOHANSSON
      TONI COLLETTE
      DANNY HUSTON
      JESSICA BIEL
      MICHAEL STUHLBARG



      Regie
      SACHA GERVASI

      Drehbuch
      JOHN J. MCLAUGHLIN

      basierend auf dem Buch
      ‘Alfred Hitchcock and the making of Psycho’von
      STEPHEN REBELLO

      Produktion
      IVAN REITMAN
      TOM POLLOCK
      JOE MEDJUCK
      TOM THAYER
      ALAN BARNETTE

      Co-Produktion
      JOHN SCHNEIDER

      Ausführende Produzenten
      ALI BELL
      RICHARD MIDDLETON

      Produktionsdesign
      JUDY BECKER

      Schnitt
      PAMELA MARTIN, A.C.E.

      Kostümdesign
      JULIE WEISS

      Musik
      DANNY ELFMAN

      Special Make up Effect
      HOWARD BERGER
      GREGORY NICOTERO

      Laufzeit: 98 Minuten
      Kinostart: 14. März 2013







      HITCHCOCK







      „Vier Hände waren beim sogenannten Hitchcock-Touch im Spiel, und zwei davon gehörten Alma.“
      - Charles Champlin, Filmkritiker

      Alfred Hitchcock, der “master of suspense”, der einige der intensivsten filmischen Erfahrungen von Bedrohung und Intrige für Kinozuschauer schuf, hatte eine verborgene Seite: die kreativ explosive Beziehung zu seiner ihm stets zur Seite stehenden Ehefrau und Mitschöpferin seiner Filme, Alma Reville.

      Sacha Gervasis HITCHCOCK enthüllt zum ersten Mal die faszinierende und komplexe Liebesgeschichte dieses Ehepaares. Gervasis entwickelt sein biografisches Drama vor dem Hintergrund von Hitchcocks wohl gewagtesten Filmabenteuers – der Produktion des schaurig-gruseligen Thrillers PSYCHO („Psycho“, 1960), der Hitchcocks kontroversester und legendärster Film werden sollte. Nach dem Ende der turbulenten, aller Widrigkeiten zum Trotz gestemmten Produktion hatte sich das Medium Film für immer verändert. Aber nur wenige erkannten, dass dafür zwei Künstler verantwortlich waren.

      Mit Hilfe einer prominenten Besetzung, der in den Hauptrollen von Alfred und Alma Hitchcock die Oscar®-Preisträger Anthony Hopkins und Helen Mirren angehören, erzählt Gervasi eine Geschichte ganz in der Tradition Hitchcocks, eine Geschichte voller Überraschungen, düsterer Wendungen und komischer Ironie. Doch im Mittelpunkt des Film stehen nicht nur die Obsessionen und Ängste zweier Menschen, sondern auch diese unerschütterliche Liebe, die jenseits der Leinwand Motor von Hitchcocks Kunst war.

      Fox Searchlight Pictures präsentiert zusammen mit Cold Spring Pictures HITCHCOCK - eine Produktion von The Montecito Picture Company und Barnette/Thayer-Production. Regie führte Sacha Gervasi, das Drehbuch schrieb John J. McLaughlin nach Stephen Rebellos Buch „Alfred Hitchcock and the Making of Psycho.“ Neben Anthony Hopkins und Helen Mirren sind in weiteren Rollen zu sehen: Scarlett Johansson als Janet Leigh, Toni Collette als Peggy Robertson, Danny Huston als Whitfield Cook, Jessica Biel als Vera Miles, Michael Stuhlbarg als Künstleragent Lew Wasserman, James D’Arcy als Anthony Perkins, Michael Wincott als Ed Gein, Kurtwood Smith als Geoffrey Shurlock und Richard Portnow als Barney Balaban. Ivan Reitman, Tom Pollock, Joe Medjuck, Tom Thayer und Alan Barnette sind die Produzenten des Films, Ali Bell und Richard Middleton die Ausführenden Produzenten.

      Zum Kreativteam gehören darüber hinaus Kameramann Jeff Cronenweth, der für THE SOCIAL NETWORK („The Social Network“, 2010) und THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO („Verblendung“, 2011) für den Oscar®vorgeschlagen wurde, Cutterin Pamela Martin, Oscar®-nominiert für THE FIGHTER („The Fighter“, 2010), Produktionsdesignerin Judy Becker, die ebenfalls an THE FIGHTER mitarbeitete, und Kostümdesignerin Julie Weiss, die für FRIDA („Frida“, 2002) und 12 MONKEYS („12 Monkeys“, 1995) Oscar®-Nominierungen erhielt.

      Die Musik komponierte der viermal Oscar®-nominierte Soundtrack-Veteran Danny Elfman, der unter anderem Nominierungen für GOOD WILL HUNTING („Good Will Hunting“, 1997) und MILK („Milk“, 2008 ) erhalten hat. Für das Spezial-Make-up zeichneten Howard Berger, Oscar®-Preisträger für THE CHRONICLES OF NARNIA: THE LION, THE WITCH & THE WARDROBE („Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia“, 2005), und Gregory Nicotero verantwortlich.



      PRODUKTIONSNOTIZEN








      „Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich nur vier Menschen namentlich nennen, die mir die größte Zuneigung, Wertschätzung, Ermutigung und die ständige Bereitschaft, mit mir zusammenzuarbeiten, zuteilwerden ließen. Die erste dieser Personen ist eine Cutterin, die zweite eine Drehbuchautorin, die dritte ist die Mutter meiner Tochter Pat [Patricia Hitchcock] und die vierte eine grandiose Köchin wie eh und je, die zuhause in der Küche wahre Wunder vollbracht hat. Und all diese Personen heißen Alma Reville.“
      - Alfred Hitchcock

      Hitchcock verliebt




      In Alfred Hitchcocks Filmen verbergen sich Chaos, Gefahr und das unheimliche Böse im Schatten seiner Charaktere, die ein ganz gewöhnliches Leben haben. Aber wie sah es mit Hitchcocks eigenem alltäglichen Leben aus? Das Image des berühmten Regisseurs wurde in der Öffentlichkeit von seiner beleibten Silhouette und seinem makaberen Humor geprägt. Und dieses Image, das es ihm ermöglichte, sein wahres Inneres verborgen zu halten, pflegte der mit den größten Fähigkeiten gesegnete Filmemacher mit viel Geschick. Trotzdem stand eine Frage viele Jahrzehnte lang ungelöst im Raum: Gibt es einen Weg, den Mann hinter der Ikone Hitchcock zu zeigen?

      Für Regisseur Sacha Gervasi ist die Antwort darauf: es ist eine Frau. Und zwar nicht eine der berüchtigten Hitchcock-Blondinen, die mit ihrer kühlen, unnahbaren Schönheit und Anziehungskraft in seinen Filmen immer wieder auftauchen und diese schmücken, die Antwort liegt bei einer Frau, die der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist. Gemeint ist Hitchcocks Ehefrau Alma, die hinter den Kulissen die Arbeit ihres Mannes maßgeblich beeinflusste, seine Abwehrbarrieren durchbrach und, ohne viel Aufhebens davon zu machen, immer die stille, bescheidene Mitschöpferin seiner Filme war.

      „Für mich stand im Mittelpunkt von HITCHCOCK immer die Liebesgeschichte zwischen Alfred und Alma“, betont Gervasi. „Ihre dynamische, komplexe, widersprüchliche, wunderschöne und auch schmerzliche Beziehung war nicht nur auf die gemeinsame Ehe beschränkt, sondern bestimmte auch die wirklich kreative Zusammenarbeit. Mich interessierte sehr, wie diese beiden willensstarken Menschen miteinander lebten und arbeiteten – und dieser Aspekt ermöglichte eine ganz neue Sicht auf die Produktion von PSYCHO. Ohne Alma an seiner Seite wäre Hitchcock nicht so brillant gewesen, er hätte PSYCHO nie stemmen und realisieren können.“

      Vorlage für HITCHCOCK war Stephen Rebellos 1990 veröffentlichtes Sachbuch „Alfred Hitchcock and The Making of Psycho“, das alle Einzelheiten und Hintergründe, das ganze Auf und Ab während der turbulenten Produktion dieses Filmklassikers beleuchtet. Rebellos Buch befasst sich mit Hitchcocks Interesse am Serienmörder Ed Gein, mit der Adaption von Robert Blochs heiß diskutiertem Roman, der Besetzung von Janet Leigh und Anthony Perkins, dem berühmt-berüchtigten Duschmord, der Keimzelle des modernen, drastisch bebilderten Thrillers, und schließlich auch mit dem auf die Produktion folgenden Kampf mit Hollywoods Zensoren wie auch mit dem filmischen Vermächtnis dieses zeitlosen Klassikers. Es überrascht nicht, dass das Ergebnis von alledem nicht nur auf Alfreds Willenstärke, sondern auch auf Almas unbestreitbar wichtige Mitarbeit zurückgeht.

      Kurz nach der Veröffentlichung sicherten sich die Produzenten Alan Barnette und Tom Thayer, die schon lange einen Film über Hitchcock drehen wollten, eine Option auf Rebellos Buch. „Besonders auffallend fand ich an diesem Buch, dass man als Leser hinter Hitchcocks Brillanz einen komplexen, verletzlichen Mann wie auch die Beziehung zwischen Hitch und Alma entdecken konnte“, erläutert Barnette. „Es war eigentlich ein ungleiches Paar, wenn man ihn und sie einzeln betrachtet. Zusammen aber waren sie unschlagbar.“

      Barnette und Thayer engagierten Drehbuchautor John J. McLaughlin für die schwierige Aufgabe, aus diesem unglaublich aufwendig recherchierten Sachbuch ein straff erzähltes Drama zu machen. Das Ergebnis war ein Skript, das in Hollywood als eines der besten, bisher nicht produzierten Drehbücher der letzten Jahre bekannt wurde.

      Barnette und Thayer ließen sich von Rückschlägen über die Jahre aber nicht abschrecken, zeigten das Drehbuch schließlich Ivan Reitman und Tom Pollock von der Produktionsgesellschaft The Montecito Picture Company. Dort nahm das Projekt sofort Fahrt auf. Reitman gefiel besonders der unerwartet große erzählerische Rahmen der Geschichte: „Das Geheimnis von HITCHCOCK besteht darin, dass dieser Film Hitchcock als Mann und dabei auch seine familiäre Seite beleuchtet – und dies an einem entscheidenden Punkt seiner Karriere und seines Lebens, wenn er sich mitten in der Produktion von PSYCHO befindet“, erklärt Reitman, der erfolgreiche Filmemacher und Produzent. „Wir glaubten an diese Geschichte und daran, dass der Zuschauer sie auch gerne auf der Leinwand sehen würde. Wir wussten aber auch, dass wir sehr klug bei der Produktion dieses Films vorgehen mussten, wir mussten die richtigen Darsteller wie auch den geeigneten Regisseur und die passende Crew finden, um dieser Geschichte auf der Leinwand gerecht zu werden.“

      Ivan Reitmans Geschäftspartner Joe Medjuck erläutert, warum sie die Geschichte nicht auf Hollywood beschränken wollten: „Wir von der Montecito Picture Company wollen keine Filme über das Filmemachen produzieren, dabei geht es ja nur um Insider-Anekdoten. Aber bei dieser Geschichte ging es ja um so vieles mehr. Es ist auch eine großartige Lovestory, eine Geschichte, die uns in verschiedenen Momenten zum Lachen bringen, zu Tode erschrecken oder auch tief berühren kann."



      Dass Anthony Hopkins zu diesem Zeitpunkt bereits sein Interesse an diesem Projekt unterstrichen hatte, begeisterte Reitman und Medjuck. „Obwohl Anthony eigentlich sehr dünn und gut in Form ist, wussten wir, dass er diese Rolle ausfüllen und seiner Darstellung emotionale Tiefe verleihen konnte“, erläutert Reitman. „Er hat einfach das richtige Gespür dafür, wie Hitchcock Humor und Witz als Waffe einsetzte. Und als wir ihn später gemeinsam mit Helen Szenen aus dem Drehbuch vorsprechen sahen, interagierten beide mit genau der Spannung und den kleinen intimen Nuancen, die man von einem seit 60 Jahren verheirateten Paar kennt. Man konnte diese Emotionen spüren und mitfühlen, und das vergrößerte noch unser Vertrauen in diesen Film.“

      Als die Montecito Picture Company das Projekt wieder in Fahrt brachte, schloss sich auch Gervasi diesem an. Auf den ersten Blick mag er ein ungewöhnlicher Kandidat gewesen sein, um sich dem wahren Wesen, der privaten Seite des „Master of Suspense“ anzunehmen. Der Journalist hatte mit dem Skript zu Steven Spielbergs Drama THE TERMINAL („Terminal“, 2004) sein Debüt als Drehbuchautor gefeiert, doch in der Branche ist er am besten als Regisseur von ANVIL! THE STORY OF ANVIL („Anvil - Die Geschichte einer Freundschaft“, 2008 ) bekannt. Dieser gefeierte Dokumentarfilm beleuchtet witzig, lärmend und bitter-süß, wie sich eine in die Jahre gekommene Heavy-Metal-Band beharrlich weigert, ihre Träume vom Rock’n’Roll aufzugeben.

      Gervasi war überzeugt, dass das menschliche Drama, das Alfred und Almas Ehe bot - diese Verbindung zwischen einem autoritären, für seine dunklen Obsessionen bekannten Regisseur und einer äußerst intelligenten Frau, die quasi Pionierarbeit in Hollywood leistete, zu einer Zeit, zu der Frauen dort nahezu unsichtbar waren - dass all dies genauso spannende Unterhaltung garantieren würde wie viele von Hitchcocks besten Filmen.

      Produzent Tom Pollock verschweigt nicht, dass sich viele, weitaus erfahrenere Regisseure für dieses Projekt interessiert hatten, aber Gervasis Ansatz einfach unwiderstehlich war. „Sacha hatte eine klare Vision für den Film, er sah in ihm eine ganz besondere Lovestory. Und er verstand, dass diese Geschichte auch sehr humorvoll erzählt werden musste.“

      Pollocks Produzentenkollege Tom Thayer führt weiter aus, was Gervasis Ansatz auszeichnete: „Sacha entdeckte einen Aspekt, der die Hitchcock-Story auch für das heutige Publikum relevant machen würde. Er legte den Film als Geschichte einer Ehe an, beleuchtete diese Beziehung vor dem Hintergrund der Herausforderung, der sich Hitchcock mit der Entwicklung von PSYCHO stellte, zeigte den Regisseur als einen Künstler, der sich in einer Industrie, die von ihm nur die Wiederholung des Vertrauten erwartete, neu zu erfinden versuchte. Sacha brachte so viel Neues ans Tageslicht, indem er Hitchs und Almas komplexe Beziehung durch das Prisma dieses Projekts beleuchtete.“ Auch Ali Bell, Ausführende Produzentin des Films, entdeckte in „Anvil - Die Geschichte einer Freundschaft“ eine spezielle Qualität und hoffte, dass Gervasi diese auch in HITCHCOCK einbringen würde. „Im Kern ist ANVIL! THE STORY OF ANVIL eine Lovestory über zwei Freunde, die ihre Träume nicht aufgeben wollen. Wir liebten den Humor und die Leidenschaft, die dieser Film gerade auch dank Sacha zeigte, und wir waren davon überzeugt, dass er die gleichen Qualitäten auch in unsere Geschichte einbringen würde.“


      Die Archive werden durchforstet






      Für Sacha Gervasi bildeten Stephen Rebellos Buch und John J. McLaughlins Drehbuch das Fundament für den Film. Trotzdem betrieb er selbst umfangreiche zusätzliche Recherchen, durchsuchte Archiv für Archiv, um so viele Informationen wie möglich aufzustöbern. Informationen, die über das hinausgingen, was er über Hitchcocks und Almas Beziehung intuitiv erahnen oder wissen konnte. Hitchcock hat von seinem Privatleben nur sehr wenig erzählt. Aber seine Filme waren so intensiv von den intimsten menschlichen Gefühlen geprägt und angetrieben, von Eifersucht, Misstrauen, Neid und Begierde, dass eigentlich niemand daran zweifeln konnte, dass sich hinter Hitchcocks Gefühlsleben mehr verbarg, als auf den ersten Blick zu erkennen war. Hitchcock hat einmal gesagt: „Film sollte immer weit über Vernunft hinausgehen.“ Und genau diesen avantgardistischen künstlerischen Ansatz nahm Gervasi auch für dieses Projekt in Anspruch, um den Menschen hinter dem Regisseur besser verstehen zu können.“

      „Im Grunde wissen wir nicht wirklich viel über Hitchcock“, räumt Gervasi ein. „In der Öffentlichkeit zeigte er sich stets als sehr wortgewandter, komischer Mann mit trockenem Humor. Dieses Image war unglaublich ausgeprägt und von ihm selbst entwickelt und kultiviert. Doch über sich selbst verriet er nie etwas. Er war ein totales Mysterium, gab nichts von sich preis. Deshalb faszinierte es mich herauszufinden, ob ich einen emotionalen Film über einen Mann verwirklichen könnte, der nach außen keine Gefühle sichtbar werden ließ.“

      Nach seinen ausgiebigen Recherchen kam Gervasi zu der Überzeugung, dass sich Hitchcock und Alma 1959 nach dem Kinostart von NORTH BY NORTHWEST („Der unsichtbare Dritte“), nach ihrem elegantesten und kommerziell erfolgreichsten romantischen Thriller, kreativ an einem Scheideweg befanden. „Meiner Ansicht nach war Hitchcock dazu bereit, sich künstlerisch wachzurütteln“, erläutert Gervasi. „Er wollte nicht immer wieder einen Film wie ‚Der unsichtbare Dritte’ drehen müssen. Er selbst nannte diese Filme ‚ein Kinderspiel’ – es waren unglaublich opulente, romantische Filme mit blendend aussehenden Stars in den Hauptrollen. Er wollte sich künstlerisch wieder lebendig fühlen können – und dieser Wunsch führte ihn zu „Psycho“.“

      Almas Situation war allerdings eine völlig andere, wie Gervasi näher ausführt: „Wenn wir sie in unserem Film kennenlernen, fühlt Alma sich von ihrem Mann nicht angemessen gewürdigt. Sein zwanghaftes Bestreben, diesen Film aller Widerstände zum Trotz fertigzustellen, führt zu einem etwas egoistischen Verhalten. Im Laufe unserer Geschichte aber wird Alfred bewusst, welchen unglaublichen und wertvollen Schatz er mit dieser Frau besitzt – eine Partnerin, die er anerkennen und auf die er sich verlassen muss, und sei es auch in der für ihn typischen sehr beherrschten und unsentimentalen Art. Meiner Ansicht nach ist es genau dieser Aspekt, der diese Story zu einer starken Liebesgeschichte macht. Wir alle sind wohl an einem bestimmten Zeitpunkt aufgewacht und haben dann über jemanden gesagt, ‚Mein Gott! Dieser Mensch hat zu mir gestanden ungeachtet des ganzen Mists, den ich gemacht und ungeachtet aller Selbstsucht, die ich gezeigt habe. Wie blind ich doch gewesen bin.’ Dieser Film mag sich um einen sehr berühmten Filmemacher und einen sehr berühmten Film drehen, aber er ist sehr lebensbezogen und menschlich.“

      Um diese Aspekte jedoch herausarbeiten zu können, mied Gervasi die sentimentale Gefühlshaltung, vor der auch Hitchcock selbst zurückschreckte. Stattdessen schlug er einen verschämt respektlosen, verspielten Ton an, der es ihm und dem Film ermöglichte, sich über die beträchtlichen Schwächen des Regisseurs und über den gleichmütigen, aber oft aufschlussreichen verbalen Schlagabtausch mit Alma zu amüsieren. „Ich glaube, ich fokussierte mich darauf, dass der Film einen Sinn für Humor haben sollte. An Hitchcock liebe ich, wie er Themen wie Leben, Tod, Sex, Mütter und Mörder anging und behandelte – nämlich mit Humor. Und genau das war auch mein Ansatz für diesen Stoff. Wir hatten hier die Möglichkeit, eine Partnerschaft
      und die Schwierigkeit zu beleuchten, eine Ehe zu führen und seine eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Meiner Ansicht nach muss man für Tiefgründigkeit nicht immer ernst sein. Und manchmal kann man durch Humor und Leichtigkeit bestimmte Dinge ganz anders ansprechen und dabei tiefer gehen.“

      Für Gervasi war „Psycho“ - ein Film, der letzten Endes die Popkultur in fast allen Bereichen beeinflusste - ein weiteres amüsantes Puzzleteil für seinen eigenen Film. Als Hitchcock das ungewöhnliche Projekt in Angriff nahm, hatte er in seinen vorausgegangenen 46 Spielfilmen schon fast alles auf die Leinwand gebracht. Das Spektrum reicht von leichten, heiteren Komödien über Filme, die eine technische Tour de Force darstellen, bis hin zu unvergesslichen verführerischen Psychodramen. Er hatte mit „Alfred Hitchcock Presents“ („Alfred Hitchcock präsentiert“) sogar eine Fernsehreihe lanciert, die höchste Zuschauerquoten erreichte. Trotzdem wollte er unbedingt „die Batterien aufladen“, so nannte er es selbst. Und das bedeutete für ihn, etwas völlig Neues zu machen.

      Hitchcock sagte einmal, „Stil ist Selbstnachahmung“. Und als Konsequenz dieser These wollte er sein Publikum überraschen und schocken – und zwar so, wie es kein Zuschauer in irgendeiner Form erwarten würde. Zudem wollte er in der Welt des Films, in der jetzt überall neue talentierte Regisseure auftauchten, ein Zeichen der Veränderung setzen. „Psycho“ würde Hitchcock an seine Grenzen stoßen lassen, würde ihn dazu bringen, psychologischen Terror viel intensiver als je zuvor auszuloten und viel weiter als bisher zu gehen - in der Selbstfinanzierung von Filmen, im Kampf gegen die Zensur und in der Veränderung althergebrachter Marketing- und Verleih-Strategien von Filmen. Und alle diese Herausforderungen würde er mit „Psycho“ dank Almas Unterstützung als Drehbuchautorin und Cutterin auch meistern.

      Sacha Gervasi führt aus, was genau das Vermächtnis von „Psycho“ ausmacht: „Der Film beschäftigt sich mit grundlegenden, außergewöhnlichen Dingen, die jeder Mensch kennt. Wir alle haben Probleme mit unseren Eltern, wir alle erleben in uns selbst den Kampf zwischen Gut und Böse, wir alle fürchten den Tod. Diese dunklere Seite des Menschen erforscht dieser Film. Und weil Anthony Perkins in Frauenkleidern seine Opfer ersticht, hat man hier einen Film, in dem große Stars, Transvestismus, Mord und mysteriöse, unheimliche Motels eine zentrale Rolle spielen. All diese Elemente machen „Psycho“ zu einem verdammt unterhaltsamen Film. Ein Film, der auch 52 Jahre später die Menschen immer noch elektrisiert.“



      Alfred



      Keiner schien für die Rolle des vielleicht am leichtesten und schnellsten erkennbaren Filmemachers aller Zeiten besser geeignet zu sein als Oscar®-Preisträger Anthony Hopkins. Davon jedenfalls war das Produktionsteam von HITCHCOCK überzeugt. Die bekannteste Rolle des Schauspielers ist wohl seine eigene Reise in die Dunkelheit, die unvergessliche Darstellung des manipulativen Psychopathen Hannibal Lecter, der in THE SILENCE OF THE LAMBS („Das Schweigen der Lämmer“, 1991) mithalf, Buffalo Bill, einen modernen, intelligenten und komplexen filmischen Verwandten von Norman Bates, zu fassen. Hopkins’ viele erfolgreich gemeisterte Rollen – von THE ELEPHANT MAN („Der Elefantenmensch“, 1980) über REMAINS OF THE DAY („Was vom Tage übrig blieb“, 1993) und NIXON („Nixon“, 1995) bis hin zu SHADOWLANDS („Shadowlands - Ein Geschenk des Augenblicks“, 1993) – zeigen den gebürtigen Waliser als extrem wandlungsfähigen Künstler, der die komplexesten Persönlichkeiten auf der Leinwand darstellen kann.

      „Hitchcock hat mich schon immer fasziniert“, gibt Anthony Hopkins zu. „An einem Theater in Manchester stand ich 1960 erstmals auf der Bühne, es war mein erstes Engagement als Schauspieler. Ich erinnere mich daran, wie ich im Oktober 1960 an einem Samstagabend ins Kino ging und mir PSYCHO ansah. Nichts hat mir in meinem Leben eine solche Angst eingejagt wie dieser Film. Für mich war das damals der vielleicht größte Film, den ich je gesehen hatte. PSYCHO und REAR WINDOW („Das Fenster zum Hof“, 1954) sind meine absoluten Lieblingsfilme.“

      Gervasi hatte nie nach einem Schauspieler gesucht, der Hitchcock vielleicht verblüffend ähnlich sehen würde. Er suchte jemanden, der etwas viel Subtileres und Elementareres vermitteln konnte – nämlich den Menschen hinter diesem so bekannten Genie mit all seinen Eigenarten und seinem scharfzüngigen Humor. „Von Beginn an hielten wir es für sehr wichtig, Hitchcock nicht nur zu imitieren“, erläutert Gervasi. „Vielmehr ging es uns vor allem darum, das Wesen dieses Mannes erkennbar werden zu lassen. Und Anthony Hopkins ist darin ein Meister, gerade bei ikonischen Figuren - von Richard Nixon über Pablo Picasso bis hin zu CS Lewis. Wenn man ihn als Hitchcock sieht, braucht man einen Moment, bis man sich darauf eingestellt hat. Aber er ist ein so großartiger Schauspieler, dass man schon nach wenigen Dialogsätzen Tony Hopkins’ Version von Hitchcock völlig akzeptiert und sich total darauf einlässt. Weltweit gibt es nicht viele Schauspieler, die das erreichen könnten. Für mich war er einfach der Einzige, dem ich das zutraute. Tatsächlich habe ich den Produzenten mitgeteilt, dass wir den Film ohne ihn gar nicht in Angriff zu nehmen brauchten.“

      Hopkins gibt zu, dass er sich mit seiner Darstellung in HITCHCOCK auf einem schmalen Grat bewegte, dass er Hitchcock beleuchten und erklären musste, ohne zu seinem Double zu werden. „Ich möchte nicht sagen ‚Ich werde zu Hitchcock’. Genau das geschieht eben nicht, andernfalls würde ich durchdrehen. Man kann nicht zu einer anderen Person werden, man versucht nur, alles so im Gleichgewicht zu halten, dass man keine Karikatur abliefert. Für mich hat Sacha einen Schlüssel für diese Geschichte gefunden – und das war zuvor noch niemandem gelungen.“



      Für Hopkins liegen die Wurzeln in der Vorbereitung für diese Rolle in seiner eigenen Vergangenheit. Sie führen in die Zeit zurück, als er 1960 als junger Schauspieler in England PSYCHO zum ersten Mal sah und danach ein lebenslanger Hitchcock-Fan wurde. Er verfolgte auch weiterhin Hitchcocks Karriere und Filme, traf ihn sogar selbst einmal kurz. Aber erst das Drehbuch zu HITCHCOCK führte ihn näher an diese Persönlichkeit heran. „Das Drehbuch versorgte mich mit vielen Informationen, die ich brauchte“, erzählt Hopkins. „Außerdem sah ich mir einige Dokumentationen und Filme über Hitchcock an und begann alle verschiedenen Einzelelemente schließlich zusammenzusetzen.“

      Das Ergebnis war das Bild eines Mannes, den Hopkins als totales Paradoxon bezeichnet: „Er konnte düster, beunruhigend, kalt, rücksichtslos und besessen sein, aber eben auch groß- und warmherzig wie auch geistreich. Das alles machte ihn als Menschen aus.“

      Am besten verstand Hitchcocks wahres Wesen wohl Alma. Denn sie erlebte ihn nicht nur, wenn er am Set flüssig und straff erzählte Filme formte, sie begleitete ihn auch in seinen schmutzigeren und chaotischeren Lebensphasen. „Sein ganzes Leben lang war sie seine treue, standhafte Verbündete und dabei war sie selbst eine sehr gute Autorin und Filmemacherin“, kommentiert Hopkins. „Es ist sicher nicht leicht gewesen, mit ihm zusammenzuleben, aber auf gemeinsamen Fotos wirken sie immer glücklich. Meiner Ansicht nach hat er seine Verletzlichkeit vor jedem verborgen, nur vor Alma nicht. Die Leute fragen sich oft, wie intim diese Beziehung wirklich war. Nun, in gewisser Hinsicht vielleicht nicht allzu sehr. Aber sie liebten sich wirklich und hatten eine tolle Kameradschaft. Ich glaube, sie hatten zusammen auch viel Spaß, lachten viel miteinander, denn Hitchcock konnte ein richtiger Clown sein.“

      Denkt er an die Zusammenarbeit mit Helen Mirren zurück, die Alma verkörpert, gerät Hopkins ins Schwärmen: „Sie ist eine großartige Schauspielerin und trotzdem völlig problemlos in der Zusammenarbeit. Sie macht es einem leicht – und das in jeder Hinsicht. Sie ist begabt, geschickt und clever, weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Und zieht sie das schließlich durch, wirkt das Ganze wie ein gutes Tennis-Match. Ihre Darstellung von Alma ist lebhaft, klar und von großer Wärme erfüllt. Das hat mich wirklich überrascht.“

      Überrascht wurde Hopkins auch von seinem Regisseur, der ihm Hitchcock einmal von einer ganz anderen Seite zeigte – als Goliath der Filmbranche, der sich in einen modernen David verwandelte und entschlossen war, einen Film zu stemmen, der nach Meinung vieler nie ein kommerzieller Erfolg werden, geschweige denn die Hürden des Motion Picture Production Code überwinden würde. Denn die mächtigen Zensoren Hollywoods konnten jeden Film vernichten, der ihrer Meinung nach gegen ihre strengen, in diesem Code aufgestellten Regeln in puncto Sex und Gewalt verstieß. „Genau ihr Widerstand gegen PSYCHO machte Hitchcock noch entschlossener, triumphieren zu wollen, womit unserer Film irgendwie auch eine Underdog-Geschichte erzählt“, erläutert Gervasi. „Über diesen Aspekt unterhielt ich mich mit Anthony ausführlich vor Beginn der Dreharbeiten. Anthony hatte seinen Spaß mit diesem Widerspruch, dass hier ein Branchenkönig auf dem Höhepunkt seiner Karriere plötzlich ein Underdog ist.“



      Alma



      Alma Reville war eine junge aufstrebende Cutterin und Filmliebhaberin, als sie Hitchcock 1926 heiratete. Die nächsten 54 Jahre verbrachte sie an seiner Seite – als seine Ehefrau, Vertraute und verschwiegene, der Öffentlichkeit verborgen bleibende Mitarbeiterin. Wenn es nicht unbedingt erforderlich war, tauchte sie nie bei den Dreharbeiten ihres Mannes auf. Trotzdem spielte sie in seiner Karriere eine zentrale Rolle – als Drehbuchlektorin, Schnittberaterin und als Frau, deren Urteilsvermögen Hitchcock bei seinen Filmen wohl am meisten traute.

      Almas Qualitäten und Einfluss zeigen sich in einer der bekanntesten Anekdoten über ihre Partnerschaft mit Hitchcock. Es war nämlich Alma, der in einer fast finalen Schnittfassung von PSYCHO auffiel, dass Janet Leigh, während sie vermeintlich tot auf dem Boden des Motelbadezimmers lag, geblinzelt hatte. So wurden am Schneidetisch noch einmal letzte, schnelle Korrekturen vorgenommen, bevor der Film schließlich in ersten Previews dem Publikum vorgestellt wurde.

      Für Filmhistoriker und Hitchcock-Fans war Almas enormer Einfluss auf ihren Mann schon lange kein Geheimnis mehr, aber die breite Öffentlichkeit wusste davon nichts. Und genau das wollte Sacha Gervasi mit HITCHCOCK ändern, zwangsläufig hatte die Besetzung dieser Rolle entscheidende Bedeutung bei diesem Projekt. Schließlich konnte Gervasi eine der faszinierendsten und preisgekröntesten Schauspielerinnen für diese Rolle gewinnen. Helen Mirren übernahm diese Aufgabe und war auch darauf vorbereitet, denn sie hatte bereits eine andere Frau mit eher unbekanntem Privatleben verkörpert und dafür einen Oscar® erhalten. Sie hatte Queen Elizabeth nach dem Tod von Prinzessin Diana von ganz privater Seite gezeigt.

      „Ihre Darstellung dieser Figur ist wirklich außerordentlich, wirkt mühelos“, schwärmt Gervasi. „Sie ist in ihrer Arbeit unglaublich präzise, aber auch für Anregungen offen. Der sogenannte ‚Mirren-Touch’ ist pure Magie. Ein einfacher Sterblicher wie ich kann ihn weder erklären noch begreifen.“

      Die Produzenten hatten Mirren für diese Rolle schon geraume Zeit angefragt, doch erst nach dem Lesen der neuesten Drehbuchfassung sagte die Schauspielerin zu. „Sacha hat im Erzählton ein Gleichgewicht geschaffen zwischen dramatischer Ernsthaftigkeit und dem verspielten, leichten Humor, den man mit Hitch verbindet. Diese Elemente hat er brillant zusammengebracht und vereint.“

      Mirrens Ansicht nach hatte Gervasi eine überaus originelle und überraschende Romanze kreiert zwischen einem Mann, den nur wenige wohl für einen Romantiker hielten, und einer Frau, über die viele nur wenig wussten. „Es ist eine Liebesgeschichte“, resümiert Mirren. „Ich glaube, auf ihre eigene komische, unglamouröse Art hatten Hitch und Alma eine Beziehung wie Romeo und Julia. Sie waren echte und unglaubliche Lebenspartner, und meiner Meinung nach könnten wir alle von den beiden lernen, wie man eine glückliche und gute Ehe führt.“

      Für Mirren war es der unverwüstliche Humor des Ehepaars, der diese Ehe mit definierte: „Alma lacht permanent – sie fand Alfred wirklich witzig, davon bin ich überzeugt. Dieser gemeinsame Sinn für Ironie und schwarzen Humor, beides im Übrigen typisch britisch, gehörte zu den Qualitäten, die diesen Bund stabilisierten.“
      Doch es gab noch weitere Eigenschaften, die Mirren an Alma anziehend fand, vor allem ihre innere Stärke und ihr Glaube an sich selbst: „Filmkenner wissen natürlich genau, was Alma zur Entstehung von einigen von Hitchs Meisterwerken beitrug“, kommentiert Mirren. „Ich aber wollte auf der Leinwand eine Frau darstellen, die den normalen Zuschauer davon überzeugen konnte, dass sie wirklich Seite an Seite mit diesem unglaublichen Filmemacher zusammengearbeitet hatte.“

      Dabei gab es nicht viel, an dem sich die britische Schauspielerin in der Darstellung Almas hätte orientieren können, keinen Film zum Beispiel, der Almas Manierismen zeigen würde. Trotzdem fand Mirren intuitiv einen Weg, in ihre Figur hineinzuschlüpfen. „Ich habe keine Ahnung, wie sie lief oder wie sie ihre Hände benutzte. Doch viel recherchieren konnte ich nicht, es gab einfach nicht viel“, gibt Mirren zu. „Ich wusste aber, dass es einen Haufen Leute gab, die versuchten, zum großartigen und glorreichen Alfred Hitchcock durchzudringen, und ich wusste auch, wie man sich als Ehefrau dabei fühlt. Denn ich hatte es selbst mit meinem Mann [Regisseur Taylor Hackford] erlebt, als ich damals nach Amerika zog. In der Darstellung Almas besaß ich einige Freiheiten, musste erst gar nicht versuchen, diese Persönlichkeit irgendwie zu interpretieren, sondern konnte sie so zeigen, wie sie in der Geschichte sein soll.“

      Gervasi war begeistert von der Chemie, die sich bei seinen beiden Hauptdarstellern von Beginn an zeigte und dieser Beziehung die Tiefe gab, von der der ganze Film abhing. „Wenn die beiden zusammen waren, konnte man eine unglaubliche Energie spüren“, erinnert sich Gervasi. „Sie gingen so liebevoll miteinander um und entwickelten ihre Rollen so intelligent. Ich war einfach nur froh, dass ich ihnen etwas zum Spielen geben konnte, das so lebensnah und delikat war.“

      Obwohl Mirren und Hopkins einen vergleichbaren biografisch-beruflichen Hintergrund hatten und oft auch dieselben Leute kannten, hatten sie vor diesem Film noch nie zusammengearbeitet. „Wir wussten immer, dass es unsere Bestimmung war, einmal gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Und als das dann durch diesen Film möglich wurde, dachten wir beide nur ‚Warum hat das so lange gedauert?’“, erinnert sich Helen Mirren.


      Janet Leigh



      Hitchcocks Leben mit Alma, mit den ganzen alltäglichen Konflikten und unangenehmen Begleiterscheinungen, die ein jahrzehntelanges Zusammensein mit sich bringt, unterschied sich natürlich sehr von dem leidenschaftlichen, provokativen und oft gefährlich sexuell aufgeladenen Leben der Frauen, die in seinen Filmen zu sehen waren. Es wurde schon viel geschrieben über die sogenannten „Hitchcock-Blondinen“ – über die Galerie von strohblonden Stars und Schönheiten, die die Hauptrollen in seinen Filmen spielten – von Ingrid Bergman und Grace Kelly bis hin zu Kim Novak und Tippi Hedren. Es waren Frauen, die eine strahlende Aura von kühler Kultiviertheit, von cleverem Selbstvertrauen und undurchdringlichen Geheimnissen besaßen. Und es waren Frauen, die zu den gewagtesten, respektlosesten und vielschichtigsten Figuren zählten, die es je auf der Leinwand zu sehen gab – Figuren, die aber auch manipulativ, wenig vertrauenswürdig und Magneten für Verbrechen, Psychopathie und Gefahr waren.

      Es gibt zahllose Interpretationsversuche für Hitchcocks Faszination für starke, verführerische, aber extrem unnahbare Frauen, die sich in großer Gefahr befinden. Freudianisch geprägte Erklärungsansätze führen diese Faszination auf ein Klima unterdrückter Gefühle, in dem Hitchcock aufwuchs, und auf aufgestaute persönliche Fantasien zurück. Für andere zeigt sich hier eine komplexe Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und feministischer Psychologie. Die Grundthese dabei ist, dass Hitchcock nicht die Idee von der unnahbaren Blondine für seine Filme ausschlachtete, sondern, dass er tatsächlich in seinen Filmen erforschte, wie starke Frauen gesehen und bewertet werden, wie diese Frauen in einer Gesellschaft zurechtkommen und funktionieren müssen, die sich von ihnen bedroht fühlt. Und schließlich gab es eine dritte Position, die in dieser Faszination nichts anderes sah als eine poetische Beleuchtung der unlösbaren Widersprüche des Lebens. Als Francois Truffaut Hitchcock für sein berühmtes Buch interviewte, konfrontierte er ihn mit seiner eigenen Theorie über diese Obsession: „Was Sie fasziniert, ist das Paradoxon zwischen dem inneren Feuer und dem unterkühlten Äußeren.“

      HITCHCOCK spricht an, dass der berühmte Regisseur nicht nur einen bestimmten Typ blondes Dynamit für seine Filme besetzte, sondern sich während der Produktionszeit in das Privatleben und die Psyche dieser Frauen hineindrängte. Dabei wird nichts beschönigt oder vereinfacht dargestellt. Doch letztlich richtet der Film größere Aufmerksamkeit auf eine weitaus wichtigere Beziehung – auf die lebenslange Loyalität zu seiner ganz sicher nicht blonden Frau Alma, mit der zusammen er sich einer ganz anderen Obsession ergab, einer Obsession für kreative Ideen.

      Aber natürlich benötigte PSYCHO eine sehr verführerische Blondine, die in ihrer Rolle einen Absturz ins Grauen vollziehen musste, wie ihn Hitchcock zuvor noch von keiner Schauspielerin verlangt hatte. Und diese Rolle übernahm Janet Leigh, die in HITCHCOCK von Scarlett Johansson dargestellt wird. In den 1950er Jahren zählte Leigh zu den gefragtesten Filmschönheiten Hollywoods, hatte unmittelbar vor den Dreharbeiten zu PSYCHO bei TOUCH OF EVIL („Im Zeichen des Bösen“, 1958 )mit einem anderen autoritären Meisterregisseur zusammengearbeitet: Orson Welles. Die Rolle der Marion Crane aber wurde ihre berühmteste, brachte Janet Leigh eine Oscar®-Nominierung ein und sicherte ihr für immer einen Platz in der Populärkultur als Inbegriff der verfolgten Frau.

      Für diese Rolle suchte das Kreativteam von HITCHCOCK eine Schauspielerin mit der seltenen Fähigkeit, sich von einer modernen in eine klassisch elegante Frau verwandeln zu können. Und diese Darstellerin war Scarlett Johansson, von der ihr Regisseur Gervasi schwärmt: „Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die in ihrem Alter so selbstbeherrscht, wortgewandt und intelligent war und obendrein ihr eigenes Image so gut verstand.“

      In der Vorbereitung auf diese Rolle entdeckte Johansson, dass Janet Leighs ungewöhnliche Beziehung zu Hitchcock mit der Tradition gebrochen hatte. „Sie war einfach anders, war mit Tony Curtis verheiratet und hatte zwei Kinder, passte also nicht wirklich in diese Kategorie unerreichbarer Frauen hinein. Sie konnte man wirklich nicht haben, denn sie war Ehefrau und Mutter. Darüber hinaus war sie auch eine witzige und erotische Frau, der er vertrauen konnte, deren Beziehung zu Hitchcock eher einer Freundschaft ähnelte.
      Im Film gibt uns ihre berufliche Beziehung die Möglichkeit, Hitchcocks verspielte Seite, das Schelmische und Kindliche, sehen zu können.“

      Zunächst misstraut Alma Hitchcock Janet Leigh, sieht in ihr ein weiteres potenzielles Objekt für die Schwärmereien ihres Mannes. Letztlich aber erkennt sie, dass Leigh keine Bedrohung darstellt. „Ich glaube, Alma hatte einfach genug davon, dass ihr Mann seine wunderschönen Hauptdarstellerinnen auf ein Podest hob“, erklärt Johansson. „Und zusammen mit ihrem Gefühl, von ihm ignoriert und nicht begehrt zu werden, löst das bei ihr schließlich eine Reaktion aus. Doch sie reagiert weniger auf Janet als auf ihr Gefühl, dass es jetzt wirklich reicht und sie das nicht mehr mitmachen wird.“

      Johansson war von Helen Mirrens Figur, von Alma, sehr angetan. „Sie glaubte an die künstlerische Vision ihres Mannes, unterstützte diese auch und inspirierte ihn als Partnerin in jeder Hinsicht. Die künstlerische Zusammenarbeit der beiden wurde zum unzerstörbaren Fundament ihrer Beziehung. Ich liebe es, dass HITCHCOCK sich zu einer Geschichte über zwei Künstler im Herbst ihres Lebens entwickelt und zeigt, wie es ihnen gelang, ihre Liebe zu erhalten.“

      Zur Vorbereitung für ihre Rolle traf sich Johansson mit Jamie Lee Curtis, Janet Leighs älterer Tochter, und erhielt so einen tieferen Einblick in ihre Figur. „Jamie war so liebenswert, unterstützte mich so sehr, man spürte, wie stolz sie auf ihre Mutter war“, erläutert Johansson. „Sie hat mir wunderschöne Familienfotos zugeschickt und nur das Beste über ihre Mutter erzählt – wie übrigens jeder in der Filmbranche. Nach allem, was ich über sie gehört und über sie gelesen habe, war sie eine sehr bodenständige, bescheidene Frau und vor allem eine wunderbare Mutter. Das alles waren für mich wirklich wichtige und inspirierende Informationen.“

      Der Höhepunkt des Films war für Johansson die Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins, der Hitchcock darstellt. „Seine Präsenz ist wirklich außergewöhnlich – er wirkt fast wie ein Löwe, der sich heranschleicht, um dann genau im richtigen Moment attackieren zu können. Wenn man mit dieser Energie konfrontiert wird, ist das ein unglaubliches Gefühl. Diese Rolle hätte kein anderer Schauspieler spielen können. Meiner Ansicht nach kann Anthony genau das Liebevolle, Traurige und auch die Intelligenz vermitteln, die diese Rolle erfordert. Im Drehbuch war das zwar alles schon vorgezeichnet, aber Tony dann tatsächlich als Hitchcock erleben zu können, war einmalig, so eine Gelegenheit bietet sich nie wieder.“


      Vera Miles



      In PSYCHO ist noch eine weitere berühmte Hitchcock-Blondine zu sehen. Vera Miles war durch einen Siebenjahres-Vertrag an den Regisseur gebunden, hatte die weibliche Hauptrolle in Hitchcocks THE WRONG MAN („Der falsche Mann“, 1956) gespielt und war auch regelmäßig in seiner TV-Serie „Alfred Hitchcock präsentiert“ zu sehen gewesen. Hitchcock soll von ihr völlig verzaubert gewesen sein, hatte ihr bereits auch die Hauptrolle in VERTIGO („Vertigo - Aus dem Reich der Toten“, 1957) gegeben, bis er vom Studio gezwungen wurde, sie durch Kim Novak zu ersetzen, als Miles vor den Dreharbeiten schwanger wurde. Zwei Jahre später besetzte Hitchcock sie in PSYCHO, vertraute ihr die Rolle von Lila Crane an, die im Film nach ihrer verschwundenen, von Janet Leigh verkörperten Schwester Marion sucht.

      Jessica Biel, die mit dem romantischen Drama THE ILLUSIONIST („The Illusionist“, 2006) international auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde schließlich als Vera Miles besetzt, nachdem sie Regisseur Gervasi beim Vorsprechen absolut überzeugt hatte. „Wir waren alle hingerissen von ihr“, erinnert sich Gervasi. „Sie brachte einfach genau die richtige Energie mit – sie war witzig, unbeschwert, menschlich und zeigte großes Pathos. Ihre Darstellung von Vera Miles war wirklich vielschichtig und faszinierend.“

      Biel schloss sich dem Projekt mit großer Begeisterung an: „Zwei Dinge fand ich besonders aufregend“, erzählt die amerikanische Schauspielerin. „Zum einen wollte ich mit fast jedem aus dieser Besetzung schon immer zusammenarbeiten, zum anderen beleuchtet dieser Film das Leben einer Ikone an einem sehr interessanten und seltsamen Zeitpunkt.“

      Fasziniert war Jessica Biel auch von Vera Miles’ Beziehung zu Hitchcock. „Diese Beziehung war schon etwas schwierig. Trotzdem respektierten sie sich gegenseitig sehr. Sie war ein Hitzkopf, eine sehr unabhängige Frau. Bei der Arbeit war sie unermüdlich, und es gefiel ihr, dass auch ihr Regisseur genauso gestrickt war. Gleichwohl war Hitch meiner Ansicht nach etwas gekränkt, als sie sich für eine Familie und Kinder entschied. Diese Kluft ist also bereits vorhanden, als die Dreharbeiten zu HITCHCOCK beginnen.“

      In den Augen Jessica Biels war Vera Miles sehr wohl klar, dass Hitchcock gerne die absolute Kontrolle über alles und alle hatte, dass er hart mit seinen Schauspielern umging und auch genau wusste, was Miles tat. „In seinen Filmen erschuf er extrem komplizierte Frauenfiguren. Meist waren diese Frauen nicht perfekt, stattdessen kamen sie im Leben nicht richtig zurecht, hatten psychische Probleme und einige von ihnen drehten sogar durch. Doch als Schauspielerin will ich solche Rollen unbedingt spielen, und er hat er diese Figuren in seinen Filmen immer wieder erschaffen.“

      Ganz besonders aufregend fand Biel die Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins. „Es war überwältigend, nervenaufreibend und auch eine totale Freude“, erinnert sich Biel lachend. „Er ist ein Schauspieler mit großer darstellerischer Kraft, aber er kann auch verspielt sein und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, dass man alles versuchen und ausprobieren darf. Und genau deshalb war dieser Film für mich eine großartige Erfahrung.“


      Anthony Perkins




      Sacha Gervasi hatte schon immer vermutet, dass die Besetzung von Anthony Perkins, dieses schlaksigen, jungenhaft aussehenden Schauspielers, den man für immer mit Norman Bates und PSYCHO in Verbindung brachte, eine echte Herausforderung sein würde. Doch dann rief ihn eines Tages völlig überraschend der britische Schauspieler James D’Arcy an. „Ich bin mit D’Arcy schon seit Jahren befreundet, aber es war mir nicht in den Sinn gekommen, dass er rein äußerlich eigentlich schon perfekt für diese Rolle sein könnte“, erinnert sich Gervasi. „Er fragte mich ‚Du drehst doch diesen Hitchcock-Film, wäre das nichts für mich?’ Schließlich sprach er vor und war einfach umwerfend.“ Dem kann die Ausführende Produzentin Ali Bell nur zustimmen: „Wir waren alle hingerissen, als er sich vorstellte.
      Er hat diese unbeholfene, scheue Art von Anthony Perkins perfekt vermittelt und zeigte uns Facetten an dieser Figur, an die wir noch nicht einmal gedacht hatten.“

      D’Arcy, der zuletzt unter anderem in W.E. („W.E.“, 2011) und CLOUD ATLAS („Cloud Atlas“, 2012) zu sehen war, und bereits auch das Drama THE PHILOSOPHERS abgedreht hat, war überzeugt davon, dass PSYCHO für Perkins so etwas wie ein Geschenk war, auf das er seine ganze Karriere lang gewartet hatte. „Für Anthony Perkins war es ein echter Durchbruch und auch eine große Chance. Jeder Schauspieler wollte damals mit Hitchcock arbeiten. Gleichzeitig versuchten die Studios, Perkins als eine Art neuen, jungen James Dean aufzubauen – und in dieser Nische fühlte er sich nicht wirklich wohl. Er war ja eher ein linkischer und schlaksiger Typ, fast kindlich. Die Maskulinität eines Montgomery Clift, eines Brando oder anderer Stars strahlte er jedenfalls nicht aus. Meiner Ansicht nach wurde er von den amerikanischen Zuschauern mit Ausnahme von „Psycho“ nie wirklich akzeptiert. Und das ist wohl auch der Grund, warum wir ihn nur mit diesem Film in Verbindung bringen.“

      „Heute sind wir längst mit der dramaturgischen Wendung vertraut, dass sich der psychopathische Mörder als die Person entpuppt, die wir am wenigsten in Verdacht hatten“, fährt James D’Arcy fort. „Doch damals, als ‚Psycho’ in die Kinos kam, war Anthony Perkins in dieser Rolle ein Schock.“

      Dass man nicht allzu viel von Perkins’ Privatleben weiß, verstärkte nur D’Arcys Faszination für diesen Mann: „Jede Figur in diesem Film hat eine verborgene Seite. Und das steht in gewisser Weise genau in der Hitchcock-Tradition.“


      Peggy Robertson



      Neben Alma spielte noch eine andere extrem loyale Frau eine zentrale Rolle in Hitchcocks Leben – seine langjährige rechte Hand, die Produktionsassistentin Peggy Robertson. Unglaubliche 30 Jahre lang arbeitete Robertson für den britischen Regisseur. Als Script Supervisor überwachte sie jedes Detail beim Drehen, alle Einstellungen und Kamerabewegungen, alle Positionen der Schauspieler und vieles mehr. Darüber hinaus war Robertson Hitchcocks wichtigste Assistentin, recherchierte auch viel in der Vorbereitung seiner Projekte. Laut Marshall Schlom, dem Script Supervisor von PSYCHO, „konnte Hitchcock ohne sie überhaupt nichts machen.“ Tatsächlich waren es ihre Aufzeichnungen bei der Produktion seiner Filme, die später für Filmhistoriker wichtige Primärquellen wurden.

      Die australische Schauspielerin Toni Collette, bekannt aus LITTLE MISS SUNSHINE („Little Miss Sunshine“, 2006) und Oscar®-nominiert für THE SIXTH SENSE („The Sixth Sense“, 1999), verkörpert diese Frau, die es sich zur wichtigsten Aufgabe gemacht hatte, Hitchcocks Kunst zu schützen – und das manchmal auch vor ihm selbst. Dabei war Collette auf Anhieb von Robertsons Status fasziniert, denn sie und Hitchcock waren praktisch auf Augenhöhe. „Ich glaube, Hitchcock wusste genau, wie scharfsinnig, kompetent und stoisch sie war. Was er aber vielleicht am meisten an ihr schätzte, war, dass sie ihm absolut nichts durchgehen ließ, sich ihm nie unterwarf, wie das andere eben taten. Die Manipulation seiner Schauspielerinnen, sein kompliziertes Leben, bei dem er Arbeit und Ehe auszubalancieren versuchte – all das musste Peggy nicht hinnehmen und hätte das auch nicht getan.“

      Mit Anthony Hopkins hatte Collette schon einmal vor der Kamera gestanden – bei ihrem ersten Kinofilm SPOTSWOOD („Spotswood - Manager mit Herz“, 1992). „Irgendwie schloss sich da schon ein Kreis“, erzählt Collette. „Ich war erst 17, als ich an seiner Seite meinen ersten Film drehte. Es war unglaublich, dass ich diese Erfahrung noch einmal machen durfte.“

      Genauso begeistert wie über die Zusammenarbeit mit Hopkins war die Schauspielerin auch darüber, wie ihr Regisseur alle Aspekte von Hitchcocks und Almas Geschichte zusammenführte: „Sachas Enthusiasmus ist ansteckend. Seine Einsicht in diesen Stoff war unglaublich, er hatte so ausgiebig recherchiert und dann eine Atmosphäre am Set geschaffen, die nicht harmonischer und angenehmer hätte sein können. Sein Film ist einem Hitchcock-Film sehr ähnlich – er ist vielschichtig, komplex und folgt einer Vision.“


      Ed Gein



      In der überarbeiteten Drehbuchfassung von HITCHCOCK tauchte ein neuer Name, eine ungewöhnliche Figur auf. Der berüchtigte, psychisch gestörte Serienmörder Ed Gein, der die Entwicklung der Figur von Norman Bates in PSYCHO inspiriert hatte, ist als tiefschwarze Ausgeburt von Hitchcocks angeheizter Fantasie zu sehen. Mit dem fantastischen Vorstoß dieser Figur in Hitchcocks Realität konnte Gervasi die hinter der Fassade des Regisseurs verborgenen psychologischen Kräfte zum Ausdruck bringen – die obsessiven Antriebe dieses Filmemachers wie auch dessen Bedürfnis, sich mit Alma zu versöhnen und ihr seine Menschlichkeit zu zeigen.

      „Mit Ed Gein konnte ich auf amüsante, aber wirkungsvolle Weise den Kampf verdeutlichen, den wir alle mit den dunklen Seiten unserer Persönlichkeit führen“, erläutert Gervasi. „Er konnte, im Sinne von Jung, Alfred Hitchcocks Schatten sein. Es war einfach ein interessanter Ansatz, Hitchcocks Ringen mit seinen eigenen Obsessionen hinsichtlich Mord und Tod, aber auch seine Furcht zeigen zu können, dass er in seinem Innersten vielleicht genauso verkorkst wäre wie Ed Gein. Am Ende erkennt man einen zentralen Unterschied zwischen den Seelen dieser beiden Männer, aber ich liebte es zu versuchen, die Tatsache dramaturgisch einzubauen, dass wir uns immer für schlechter halten, als wir eigentlich sind.“

      Ed Gein war ein besonders grauenvoller Psychopath, tötete in den 1950er Jahren im US-Bundesstaat Wisconsin nicht nur Frauen, sondern grub auf dem Friedhof Leichen aus, um aus verwesten Körperteilen Andenken zu machen. Seine extremen, abnormen Triebe und sein monströses Verhalten waren für Autor Robert Bloch die Inspiration für die Entwicklung der Figur Norman Bates, darüber hinaus waren sie aber auch die Keimzelle für die in der Populärkultur ungebrochene Faszination für die Mysterien gestörter Psychopathen. Gein war der personifizierte Gegensatz zum poliert glänzenden, glücklichen Vorstadtleben der 1950er Jahre, und einige hatten fürchterliche Angst, dass ein finsterer, perverser Ed Gein vielleicht in einem geliebten Menschen lauern würde – vielleicht sogar in ihnen selbst.

      Der Ton in der Darstellung dieser Figur musste genau stimmen, und diese Aufgabe vertraute Gervasi Michael Wincott, einem bekannten Theater- und Filmschauspieler, an. „Er ist ein brillanter Schauspieler, konnte die Düsterkeit, den Schmerz dieser Figur zum Ausdruck bringen und letztlich sogar etwas Mitgefühl für ihn erzeugen“, schwärmt Gervasi von Wincott.

      Wincott war sich im Klaren, dass er hier in düstere Grenzbereiche vordringen würde, in denen Träume, Ängste und tiefst verborgene Gefühle nebeneinander existieren. Aber er sah auch, dass Geins Beziehung mit Hitchcock im Film letztlich zu etwas Positivem führt: „Natürlich sind die Szenen mit Ed Gein ausgesprochen düster, doch meiner Ansicht nach wird durch ihn ironischerweise Hitchcock auch etwas besser beleuchtet und verdeutlicht“, kommentiert Wincott.


      Whitfield Cook



      Während sich Alfred Hitchcock in die Vorbereitungen zu PSYCHO stürzt, sucht Alma anderen Ortes nach einem Kreativpartner und arbeitet ein Drehbuch von Whitfield Cook um, der vor allem für seine Romanadaption zu Hitchcocks Thriller STRANGERS ON A TRAIN („Der Fremde im Zug“, 1951) bekannt ist. Tatsächlich hatte Cook sehr eng mit Alma zusammengearbeitet und nach ihrem Tod über sie gesagt: „Alma war wirklich eine Filmemacherin. Mit gutem Gewissen kann ich aufgrund eigener Erfahrung mit ihr sagen, dass Hitchs Filme ohne Alma nicht so gut gewesen wären.“

      Whitfield Cook wird in HITCHCOCK von Danny Huston dargestellt, der unter anderem in THE AVIATOR („Aviator“, 2004), THE CONSTANT GARDENER („Der ewige Gärtner“, 2005) und CHILDREN OF MEN („Children of Men“, 2006) zu sehen war und selbst Sohn eines Meisterregisseurs ist. Gerade dieser Aspekt erwies sich als Vorteil, hatte doch Huston dadurch bereits einen gewissen Einblick in die Kluft zwischen dem öffentlichen und privaten Leben berühmter Persönlichkeiten erhalten. „Hitchcock war eine Legende, und wie viele legendäre Persönlichkeiten seines Schlags verstand er es bestens, mit seinem eigenen Mythos zu spielen“, erklärt Danny Huston. „Orson Welles konnte das auch, man sah das an seinem Verhalten, und ganz sicher auch mein Vater, John Huston. Man hielt ihn für einen Mann, der mehr an der Jagd als am Filmemachen interessiert war – und er tat absolut nichts, um diesen Eindruck zu korrigieren. Er liebte es, so wahrgenommen zu werden. Meiner Ansicht verstand sich auch Hitchcock darauf, das Image, das wir von ihm hatten, zu bestärken.“

      Für Huston war Whitfield in gewisser Weise eine Figur, wie man sie aus Hitchcocks Filmen kennt. Denn als er sich entschließt, gemeinsam mit Alma zu schreiben, ahnt er nicht, worauf er sich da eingelassen hat. „Ganz plötzlich entwickelt sich diese zärtliche Beziehung“, erläutert Huston. „Er braucht Alma, um die Qualität seiner Arbeit zu verbessern - ganz ähnlich wie Hitchcock. Angetrieben von einem unschuldigen Ehrgeiz, benutzt er Alma, flirtet mit ihr. Wenn sie aber kreativ zusammenarbeiten, zündet ein Funke. Das überrascht beide und heizt Hitchcocks Eifersucht an.“

      Kreativ angeheizt wurde auch Huston, für den Helen Mirren am Set eine ständige Inspiration war: „Sie verstellt sich nicht und somit war die Zusammenarbeit mit ihr das reine Vergnügen. “




      Das Design von HITCHCOCK








      Das Design und der Look von HITCHCOCK wurde von zwei sehr unterschiedlichen Welten geprägt. Zum einen von den abgeriegelten, nur für Mitarbeiter zugänglichen Sets, auf denen PSYCHO gedreht wurde und auf denen Alfred Hitchcock seine dramaturgischen Markenzeichen, Angst, Beklemmung und Nervenkitzel, entwickelte. Zum anderen von einer Welt, die sogar noch für weitaus weniger Menschen zugänglich war – sein privates Leben zu Hause mit Ehefrau Alma. Um beide Welten auf die Leinwand zu bringen, arbeitete Regisseur Sacha Gervasi mit einer höchst erfahrenen und kompetenten Crew zusammen, der unter anderem Kameramann Jeff Cronenweth, Produktionsdesignerin Judy Becker und Kostümdesignerin Julie Weiss angehörten.

      Für Cronenweth hatte sich Gervasi entschieden, weil er von der Eleganz und der visuellen Strenge der Bilder in Filmen wie THE SOCIAL NETWORK („The Social Network“, 2010) und THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO („Verblendung“, 2011) angetan war, die Cronenweth zwei Oscar®-Nominierungen eingebracht hatten. „Alles, was einem auf der Filmschule beigebracht wird, kann man in nur einer Woche mit Jeff lernen. Er ist in seiner Arbeit einfach so selbstsicher und innovativ.“

      Auch Judy Becker, die unter anderem den Crews von BROKEBACK MOUNTAIN („Brokeback Mountain“, 2005) und THE FIGHTER („The Fighter“, 2010) angehört hatte, zählte zu Gervasis wichtigsten Mitarbeitern. Beide besprachen ausführlich, wie sie ein dynamisches Gefühl für die damalige Zeit und ein faszinierendes, lebensnahes Umfeld für Alfred und Alma auf der Leinwand kreieren konnten.

      „Sacha wollte unbedingt Hitchcocks privates Leben zu Hause wie auch sein Hollywood-Leben zeigen“, erläutert Becker. „Deshalb musste er nach Wegen suchen, diese beiden Welten verknüpfen zu können. Und genau das lösten wir weitgehend über die Auswahl der Farben. So entschieden wir uns beispielsweise für viele Farben, die in den 1950er Jahren angesagt waren, wie etwa Korallenrot oder Aqua [Farbnuance von Cyan]. Diese hätte man vielleicht auch in Hitchcocks sehr traditionell eingerichtetem Haus in England finden können. Dieser ganze Findungsprozess war ziemlich intensiv.“

      Weil PSYCHO in Schwarzweiß gedreht wurde und es heute kein farbiges Bildmaterial mehr von den Dreharbeiten gibt, betrieb Becker eigene Recherchen, welche Farben damals möglicherweise benutzt worden waren, um die verschiedenen Grautöne in PSYCHO zu kreieren. Zusätzlich aber setzte sie als knalligen Kontrast auch kräftige Farben ein, die typisch für die 1950er Jahre waren.

      „Man könnte es als Nachteil betrachten, dass es keinerlei visuelle Aufzeichnungen mehr gibt, andererseits könnte das kreativ auch enorm befreiend sein, und genau das war es für mich“, erklärt Becker. „Sacha und ich entschieden uns für ein visuell lebhaftes, farbenprächtiges Set – ein Grund dafür war auch, den Erwartungen der Zuschauer entgegenzuarbeiten, schließlich verbindet man PSYCHO immer mit Schwarzweiß, das ist Teil des Kults.“

      Das Heim der Hitchcocks entstand in Kombination von Außenaufnahmen eines Hauses am Alpine Drive in Beverly Hills und von Innenaufnahmen, die man in Pasadena drehte.
      Dieses Heim sollte vor allem den Eindruck einer schon viele Jahre bestehenden Partnerschaft vermitteln. Um diese Wirkung zu erzielen, dekorierte Becker alle Zimmer mit Erinnerungsstücken aus unterschiedlichen Jahrzehnten, die sich im gemeinsamen Leben des Paars über die Jahre angesammelt hatten. „Es war wichtig, dass der Zuschauer spürte, dass Alma und Alfred zum Zeitpunkt der Filmhandlung bereits 40 Jahre verheiratet waren“, fährt Becker fort. „Und dafür sind all die Sachen wichtig, die sich bis zu diesem Zeitpunkt angesammelt hatten, sie müssen im Haus zu sehen sein.“

      Auch im Design orientierte man sich an einer Kardinalregel bei diesem Projekt und versuchte Nachbildungen unbedingt zu vermeiden. Stattdessen erschuf Becker ein glaubwürdiges, dynamisches häusliches Ambiente, ließ damit den Zuschauer Zugang zu den Wohnräumen von Hitch und Alma finden. „Eigentlich lebten die Hitchcocks während der Dreharbeiten zu PSYCHO in einem einstöckigen Haus in Bel Air“, erläutert Becker. „Sacha aber wollte, dass ihr Heim mehr dem Tudorstil des Hauses ähnelte, in dem sie früher in England gewohnt hatten. Wir haben einige Recherchen betrieben, wie ihr damaliges Haus in Bel Air ausgesehen hat, aber wenn es für unsere Geschichte nützlich war, wichen wir von der Realität ab. Trotzdem gab es auch vieles, das wir authentisch übernahmen. Dazu gehörte auch Hitchcocks Liebe für moderne Kunst, die auf gewisse Art einen Kontrast zu diesem alten englischen Haus darstellt und diesem eine andere, zusätzliche Dimension verleiht.“

      Ganz subtil fügte Judy Becker im Dekor des Hauses und von Hitchcocks Büro typische Hitchcock-Motive ein, darunter auch Vögel – Tiere, von denen der Meisterregisseur bereits weit vor seinem Film THE BIRDS („Die Vögel“, 1963) sehr fasziniert war. Beim Design von Hitchcocks Büro konnte sich Becker an den Räumlichkeiten orientieren, in denen Hitchcock tatsächlich mit den Vorbereitungen zu PSYCHO begonnen hatte. Die wichtigsten PSYCHO-Sets baute man in den Red Studios in Hollywood nach, darunter das ikonische Badezimmer, die Rezeption des Bates Motels und auch das Wohnzimmer, in dem Noman Bates durch ein Loch in der Wand Marion Crane beobachtet. Alles sollte so aussehen wie damals auf dem Studiogelände von Universal, auf dem PSYCHO 1960 gedreht wurde.

      „Man kann bei uns diese Sets so sehen, wie man es im Film selbst nie konnte“, bemerkt Becker. „Und man kann sie zum ersten Mal in Farbe sehen, auch das macht
      Spaß.“


      Die Kostüme






      Farbe war auch ein zentraler Aspekt in der Arbeit von Kostümdesignerin Julie Weiss, die für FRIDA („Frida“, 2002) und 12 MONKEYS („12 Monkeys“, 1995) für den Oscar® vorgeschlagen wurde. Vom großen Spektrum der Kostüme und der Bedeutung, die ihnen in HITCHCOCK zukam, war Weiss begeistert: „Für mich war es eine kreatives Paradies, Kleidung sowohl für die Welt von Alfred und Alma wie auch Ed Geins Welt entwerfen zu können“, schwärmt Weiss. „Ich bekam die Chance alles zu machen – von Holzfäller-Hemden bis hin zu glamourösen Kleidern.“

      Begeistert zeigte sich Weiss auch von den Schauspielern, die sie einkleiden durfte. „Ich konnte mich sehr glücklich schätzen, mit solch außergewöhnlichen Darstellern arbeiten zu dürfen.
      Jeder von ihnen bringt die Kamera zum Tanzen – und diese Kamera muss jedes Kostüm, das ich ihnen gebe, durchdringen können, deshalb darf keines wie ein Panzer wirken.“

      Gervasi bewunderte die kreative Energie seiner Kostümdesignerin. „Wie alle großen Künstler verrichtet Julie ihre Arbeit mit kreativer Besessenheit, ist fokussiert darauf, Brillantes zu leisten. Sie ist außergewöhnlich, hätte auch ins 16. Jahrhundert gepasst und sich dort mit all den berühmten Renaissance-Künstlern absolut wohl gefühlt.“

      Inspiration für ihre Arbeit fand Weiss in den Archiven, aber sie brachte auch eigene Elemente ein. „Damals legte man extrem großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, deshalb spiegelt sich dieser äußere Glanz bei allen Figuren wider. Zu Beginn der Arbeit fragt man sich, warum eine bestimmte Person sich so kleiden würde. Am wichtigsten ist, dass ein Schauspieler beim Blick in den Spiegel das Gefühl haben muss, zu dieser Figur, die er darstellt, geworden zu sein. Darum geht es.“

      Und genau dieses Gefühl war das Geschenk, das Weiss den Schauspielern bei HITCHCOCK machte, wie Anthony Hopkins, der mit der Kostümdesignerin bereits zum fünften Mal zusammenarbeitete, bestätigt: „Es ist fast so, als würde sie sich im Entwurf der Kostüme an den Methoden von Stanislawski orientieren. Durch endlose Recherchen ergründet sie die Figuren tief und entwickelt dann eine Philosophie, an die man selbst nicht einmal gedacht hatte.“

      Auch Toni Collette war von ihren Kostümen begeistert. „Ich kam mir total verwöhnt vor, weil ich Peggys Look im Film so liebe. Mein Körper ist alles andere als jungenhaft. Ich habe Kurven, und was Julie für mich entworfen hatte, war einfach perfekt. Sie ist eine großartige Kostümdesignerin und nähert sich jeder Figur auf sehr abstrakte Art, deshalb ist jede Anprobe mit ihr ein Erlebnis.“


      Das Make-up: Wie Hopkins zu Hitchcock wurde.






      Um Hopkins in Hitchcock zu verwandeln, arbeitete Julie Weiss eng mit der KNB Effects Group und Howard Berger zusammen, der die Firma, die bei HITCHCOCK für das Spezial-Make-up zuständig war, vor Jahren mit Gregory Nicotero gegründet hatte. Berger selbst, der für seine Arbeit an THE CHRONICLES OF NARNIA: THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE („Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“, 2005) mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde, kreierte das aufwendige, komplexe Make-up, das Hopkins dabei half, Hitchcock darzustellen. Wie Hopkins und Gervasi nahm auch er von Nachbildung und Nachahmung Abstand.

      „Vom ersten Produktionstag an war es unser Ziel, ein Make-up zu kreieren, das Tony eben nicht genau wie Hitchcock aussehen ließ“, erläutert Berger sein Konzept. „Tony und Hitch sind sehr bekannte Persönlichkeiten, deshalb sah ich mir die Gesichts- und Körpermerkmale an, die Hitch charakterisieren, und überlegte dann, wie man diese auf Anthony Hopkins übertragen konnte. Sie unterscheiden sich äußerlich in so vielem, die Kopfform ist anders, die Lage der Augen auch. Unser Ziel war es, eine perfekte Mischung zu schaffen, damit Tony mit dem Make-up arbeiten und auf seine unnachahmliche Art die Figur zum Leben erwecken konnte.“

      Wochenlang quälte sich Berger ab, um ein Make-up zu kreieren, das beim Auftragen für Hopkins nicht zu beschwerlich sein würde. Doch der Schauspieler zeigte großes Engagement, wie sich Berger erinnert: „Tony war zu fast allem bereit, trotzdem waren wir alle glücklich, dass wir uns auf eine Make-up-Prozedur einigen konnten, die letztlich nur 90 Minuten in Anspruch nahm.“

      Diese Prozedur umfasste prosthetische Gesichtsapplikationen, darunter auch eine durchgehende Applikation aus Silikon, die Hals, Kinn und Wangen abdeckte. Außerdem wurden künstliche Gesichtsteile für die Ohrläppchen und eine Nasenspitze und schließlich auch über alle Applikationen ein komplettes Make-up aufgetragen – und das täglich. Kontaktlinsen verbargen Hopkins’ strahlend blaue Augen, seine perfekt weißen Zähne wurden bemalt und am Ende bekam Hopkins ein Haarteil aufgesetzt, damit er auch hier Hitchcock ähnlicher wurde.

      Obwohl Howard Berger größte Mühen in seine Arbeit investierte, sieht er seinen Beitrag ganz bescheiden: „Mit diesem Make-up gaben wir Tony nur ein Werkzeug in die Hand, das ist alles. Das war nur der erste Schritt, der es ihm ermöglichte, diese Figur auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Wenn er dann das Set betrat, wurde er zu Hitchcock. Das war wirklich eine verblüffende Verwandlung.“

      Von Herrmann zu Elfman: Die Musik



      Für Hitchcock waren Ton und Bild untrennbar miteinander verbunden. Für die musikalische Untermalung und Dramatisierung seiner ausgesprochen intensiven und mit durchtriebenem Humor durchsetzten Filme wandte er sich am häufigsten an Bernard Herrmann. Der New Yorker Komponist schuf mit seiner Musik zu PSYCHO den vielleicht einflussreichsten Soundtrack aller Zeiten. Er war es auch, der sich Hitchcocks ursprünglichem Plan widersetzte, in der Duschszene überhaupt keine Musik zu verwenden. Stattdessen untermalte er die Sequenz mit Violinen, die wie Messerstiche klangen, und kreierte damit eine Musik, die über Generationen hinweg zum Inbegriff psychologischen Terrors wurde.

      In HITCHCOCK wollte Sacha Gervasi Bernard Herrmann, der von Paul Schackman dargestellt wird, auch musikalisch Reverenz erweisen. Noch mehr aber sollte den Film eine eigene musikalische Sensibilität auszeichnen und die Musik dem komischen, geheimnisvollen und unerwartet romantischen Ton des Films und der Geschichte von Hitch und Alma gerecht werden. Und genau dafür wandte sich Gervasi an Danny Elfman, der bereits viermal für den Oscar® vorgeschlagen wurde und die Musik zu eklektischen und unvergesslichen Filmen wie EDWARD SCISSORHANDS („Edward mit den Scherenhänden“, 1990), DICK TRACY („Dick Tracy“, 1990) und BATMAN („Batman“, 1989) geschrieben hatte.

      Gervasi war schon viele Jahre ein großer Fan des Komponisten gewesen und freute sich darauf, dass Elfman sein Projekt, das trotz aller filmischen und psychologischen Intrigen in seinem Kern sehr romantisch war, musikalisch erforschen würde. „Danny ist ein echter Rockmusiker, aber er versteht auch sinfonische Musik und klassische Kompositionslehre sehr gut“, erläutert der Regisseur. „Für mich ist er einer der besten Komponisten von heute. Seine Musik zu HITCHCOCK bereichert den Film und unterstreicht, dass es hier vor allem um eine Liebesgeschichte zwischen zwei komplizierten Menschen geht. Man spürt, dass seine Musik von Herzen kommt und rein ist.“

      Elfman war sofort fasziniert von diesem Auftrag, besonders, weil er mit Hitchcocks Filmen aufgewachsen war und Herrmanns Musik auch Inspiration für seine eigene Arbeit war. „Ich bin schon mein ganzes Leben Hitchcock-Fan, seit meiner Kindheit schon“, erzählt Elfman. „Ich erinnere mich aber, dass ich PSYCHO damals beim Start nicht sehen durfte. Das war der einzige Film, in den mich meine Eltern nicht gehen ließen. Meiner Ansicht nach ist der Soundtrack zu PSYCHO konkurrenzlos, es ist der beste aller Zeiten. Und in gewisser Weise inspirierte er mich auch dazu, selbst Filmkomponist zu werden. Ein Film wie HITCHCOCK sprach mich also auf Anhieb auf verschiedenen Ebenen an.“

      Doch erst, als Gervasi ihn zum Set einlud, war Elfman auch bereit, sich darauf auch einzulassen. „Sacha fragte mich ‚Warum kommst Du nicht vorbei und siehst es dir an?’“, erinnert sich der Komponist. „So kam ich also an einem Drehtag vorbei, sah zu und war so fasziniert, dass ich nur noch fragte ‚Kann ich morgen wiederkommen?’ Anthony Hopkins und Helen Mirren bei der Arbeit beobachten zu können, war für mich eine berauschende Erfahrung.“

      Die wunderbare Chemie zwischen den beiden wurde schließlich zum Ausgangspunkt für Elfmans Arbeit, führte ihn kreativ weit über das Offensichtliche, über die nostalgischen Elemente oder die musikalische Hommage an Hitchcock-Soundtracks hinaus. Dabei kam Elfman nie in den Sinn, in irgendeiner Form zu versuchen, die Perfektion von Herrmanns Musik zu PSYCHO nachzuahmen und war sich in diesem Punkt auch mit seinem Regisseur einig. „Sacha und ich sprachen anfangs oft darüber, dass wir Herrmann nie musikalisch zitieren oder wir keine Musik wollten, die genau wie seine klang.“

      Nichtsdestotrotz war Herrmann während des Produktionsprozesses immer irgendwie präsent, spukte in den Köpfen der Kreativen herum, so auch in Elfmans. „An einem bestimmten Punkt bemerkte ich, dass meine Musik hier und da ein bisschen wie Herrmann klang. Das war sicher nicht beabsichtigt, vielmehr war und ist er einfach Teil meines musikalischen Gencodes. Ich war mir also seines Einflusses auf mich durchaus bewusst, aber imitiert habe ich ihn nie, nur dem Meister hier und da mit ein paar Noten Reverenz erwiesen.“

      „Dieser Film hat seine eigene musikalische Identität“, führt Danny Elman weiter aus. „Auch musikalisch geht es hier vor allem um die intime, private Perspektive von Hitchcock und Alma, und genau das finde ich an diesem Film besonders interessant. Die Musik erinnert nie an Hitchcocks Filme – mit einer Ausnahme. Aus purem Spaß an der Sache spielten wir das berühmte Thema zu seiner Serie ‚Alfred Hitchcock Presents’ an. Meine Musik für den Film ist düster, aber auch verspielt, vor allem aber romantisch, denn eben das ist dieser Film in seinem Kern auch.“

      Das romantische Herz des Films vermittelt sich nicht nur durch die Musik, sondern auch in vielen subtilen Elementen und Nuancen. Dazu gehört auch der Einbau eines berühmten Markenzeichen Hitchcocks, des Gastauftritts, den sich der Regisseur in keinem seiner Filme nehmen ließ. Nachdem die Crew immer wieder darauf gedrängt hatte, wartete Sacha Gervasi den letzten Drehtag ab. Als dann die Crew die Premiere von „Psycho“ filmte, kam es endlich zu seinem Kurzauftritt, der perfekt zu diesem Film passt. So sieht man Gervasi, wie er am Ende der Vorführung mit Hitch und Alma hinaus in die Menge tritt.


      HITCHCOCK FAKTEN





      - Am 13. August 1899 in London geboren

      - Studierte Ingenieurwesen am St. Ignatius College in London und begann seine berufliche Laufbahn als Technischer Zeichner.

      - Begann 1920 in der Filmbranche zu arbeiten, inszenierte seinen ersten Film 1925.

      - Heiratete 1926 seine Regieassistentin Alma Reville, blieb ihr Ehemann bis zu seinem Tod.

      - Führte in den 1930er Jahren Regie bei einigen klassischen Suspense- Thrillern, darunter THE MAN WHO KNEW TOO MUCH („Der Mann, der zuviel wusste“, 1934) und THE 39 STEPS („Die 39 Stufen“, 1935).

      - Kam 1939 nach Hollywood.

      - REBECCA („Rebecca“, 1940) war sein erster amerikanischer Film und wurde als „Bester Film“ mit dem Oscar® ausgezeichnet. Hitchcock selbst gelang das nie, obwohl er fünfmal für den Oscar®nominiert wurde.

      - Mehr als 50 Filme gehen auf Hitchcocks Regiekonto.

      - Starb im Schlaf in seinem Haus in Bel Air, Kalifornien – am 29. April 1980.


      ALMA REVILLE FAKTEN





      - Wurde am 14. August 1899, also einen Tag nach Hitchcock, in der englischen Grafschaft Nottinghamshire geboren.

      - Ging mit 16 Jahren zur London Film Company, arbeitete sich dort bis zum Schneideraum hoch.

      - Arbeitete als Schnittassistentin, übernahm aber gelegentlich als Schauspielerin auch Aufgaben vor der Kamera.

      - Traf Hitchcock Anfang der 1920er Jahre, als sie für das amerikanische Studio Famous Players-Lasky tätig war.

      - Heiratete Hitchcock 1926, arbeitete als Drehbuchautorin weiter für ihn und andere Regisseure.

      - Brachte Juli 1928 Tochter Patricia, das einzige Kind der beiden, zur Welt.

      - Arbeitete an vielen Filmen mit, ohne namentlich genannt zu werden. Nur bei AFTER THE VERDICT („Die Siegerin“, 1929) wurde sie als Drehbuchautorin aufgeführt.

      - Starb im Alter von 82 Jahren – zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes.

      „PSYCHO“ FAKTEN





      - Hitchcock drehte „Psycho“ in Schwarzweiß mit einem Budget von 800.000 Dollar und in 30 Tagen.

      - Als sich Paramount, das Studio, das in den 1950er Jahren lange seine künstlerische Heimat war, weigerte, das schockierende Drehbuch zu „Psycho“ zu finanzieren, tat das Hitchcock selbst. Sein Agent Lew Wasserman schloss mit Paramount einen cleveren Verleih-Vertrag ab, durch den Hitchcock 60 Prozent der Einnahmen zuflossen. So wurden Mr. und Mrs. Hitchcock Multimillionäre. Heute liegen alle Rechte an „Psycho“ beim Hitchcock Estate, den Verwaltern seines Erbes.

      - Alma war es, die laut dem damaligen Paramount-PR-Chef Herb Steinberg, ihrem Mann empfahl, „Psycho“ in Schwarzweiß zu drehen, um die Mordszene in der Dusche durch die Zensur des Production Code zu bringen.

      - Ursprünglich mahnten die Hollywood-Zensoren zwei Szenen bei „Psycho“ an: die Eröffnungszene, in der man Janet Leigh im Büstenhalter sieht, sowie eine Szene, die eine Toilette zeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt war eine Toilette noch in keinem Hollywood-Film zu sehen, geschweige denn ein wichtiger Punkt der Handlung gewesen.

      - Später fokussierte sich die Kontroverse um „Psycho“ auf die Duschszene. Es gab so viele und schnelle Schnitte in dieser Mordszene, dass kein Zuschauer sicher sein konnte, was er tatsächlich gesehen hatte. Als die Wächter über die Einhaltung des Production Code sich den Film ansahen, erkannten drei von ihnen verbotene Darstellungen nackter Körperpartien, zwei aber nicht. Auf ihre Bitte, einen Neuschnitt vorzunehmen, schickte Hitchcock den Film, ohne Änderungen vorgenommen zu haben, an sie zurück. Trotzdem veränderte sich nun das Resümee der Sittenwächter, denn jetzt sahen auch die zwei, die ursprünglich nichts bemerkt hatten, verbotene nackte Haut.

      - An den amerikanischen Kinokassen spielte „Psycho“ zweieinhalb mal so viel ein, wie Hitchcocks kommerziell bislang erfolgreichster Film NORTH BY NORTHWEST („Der unsichtbare Dritte“, 1959). Zum fünften und letzten Mal wurde Hitchcock für den Oscar® als „Bester Regisseur“ vorgeschlagen, durfte aber die begehrte Trophäe wiederum nicht mit nach Hause nehmen.

      - 2012 nimmt „Psycho“ den 18. Platz auf der Liste „100 Greatest American Movies“ ein, die vom American Film Institute zusammengestellt und veröffentlicht wurde.

      DIE SCHAUSPIELER






      Anthony Hopkins (Alfred Hitchcock)

      Für seine Darstellung des brillanten Serienmörders Dr. Hannibal Lecter in Jonathan Demmes Thriller THE SILENCE OF THE LAMBS („Das Schweigen der Lämmer“, 1991) erhielt der gebürtige Waliser einen Oscar®. Zwei weitere Nominierungen für den begehrtesten Filmpreis in der Kategorie „Bester Darsteller“ folgten, zunächst für seinen reservierten Butler in James Ivorys Drama THE REMAINS OF THE DAY („Was vom Tage übrig blieb“, 1993), das ihm überdies einen Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) einbrachte, schließlich auch für sein Porträt der Titelfigur in Oliver Stones biografischem Drama NIXON („Nixon“, 1995). Darüber hinaus erhielt er viele Kritikerauszeichnungen für seine Verkörperung des schrulligen Dozenten und Schriftstellers CS Lewis, der sich in Richard Attenboroughs bittersüßer Lovestory SHADOWLANDS („Shadowlands - Ein Geschenk des Augenblicks“, 1993) in eine Amerikanerin verliebt. Schließlich wurde er auch in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ für einen Oscar®nominiert, als er John Quincy Adams in Steven Spielbergs Drama AMISTAD („Amistad“, 1997) verkörperte.

      Hannibal Lecter verlieh er auch in Ridley Scotts Fortsetzung HANNIBAL („Hannibal“, 2001) sowie in Brett Ratners ähnlich erfolgreichem Prequel RED DRAGON („Roter Drache“, 2002) eine gleichermaßen faszinierende wie auch erschreckende Präsenz. Darüber hinaus wirkte er als nur mit seiner Stimme präsenter Erzähler auch in Ron Howards Hit DR. SEUSS’ HOW THE GRINCH STOLE CHRISTMAS („Der Grinch“, 2000), der Verfilmung eines berühmten Kinderbuchs, mit.

      1998 holte ihn der von Brad Pitt verkörperte Tod in Martin Brests Drama MEET JOE BLACK („Rendezvous mit Joe Black“) zu sich. Es folgten Jon Turteltaubs Drama INSTINCT („Instinkt“, 1999) mit Hopkins in der Rolle eines verstörten Naturforschers und TITUS („Titus“, 1998 ), Julie Taymors gewalttätige mit Jessica Lange besetzte Adaption von William Shakespeares Tragödie „Titus Andronicus“. Selbst Regie führte Hopkins 1995 bei AUGUST, einer Verfilmung von Anton Tschechows Klassiker „Onkel Wanja“, in der sich Hopkins auch die Darstellung der Titelrolle nicht nehmen ließ.

      Zu weiteren großen Kinofilmen des erfahrenen Schauspielers zählen unter anderem
      James Ivorys E.M.-Forster-Adaption HOWARDS END („Wiedersehen in Howards End“, 1992), Francis Coppolas Horrordrama BRAM STOKER’S DRACULA („Dracula“, 1992), Edward Zwicks Familiendrama LEGENDS OF THE FALL („Legenden der Leidenschaft“, 1994), Alan Parkers Farce THE ROAD TO WELVILLE („Willkommen in Wellville“, 1994) sowie James Ivorys biografisches Drama SURVIVING PICASSO („Mein Mann Picasso“, 1996) mit Hopkins in der Titelrolle der spanischen Künstlerlegende. Außerdem wirkte der Oscar®-Preisträger an der Seite von Alec Baldwin in Lee Tamahoris THE EDGE („Auf Messers Schneide“, 1997) mit, der auf einem Drehbuch von David Mamet basiert und in Martin Campbells Abenteuerfilm THE MASK OF ZORRO („Die Maske des Zorro“, 1998 ), in dem Antonio Banderas seinen Schüler und Catherine Zeta-Jones seine Tochter spielte.



      Unter Hopkins’ weiteren nennenswerten Kinofilmen finden sich unter anderem David Hugh Jones’ Drama 84 CHARING CROSS ROAD („Zwischen den Zeilen“, 1987), David Lynchs Drama THE ELEPHANT MAN („Der Elefantenmensch“, 1980), Richard Attenboroughs Psychothriller MAGIC („Magic - Eine unheimliche Liebesgeschichte“, 1978 ) sowie seine ersten beiden Filme für Produzent Dino De Laurentiis, Roger Donaldsons Abenteuerfilm THE BOUNTY („Die Bounty“, 1984) und Michael Ciminos Geiseldrama DESPERATE HOURS („24 Stunden in seiner Gewalt“, 1990). Aufsehen erregte Hopkins auch mit zwei Fernsehrollen, für die er jeweils einen Emmy®, Amerikas wichtigsten TV-Preis, erhielt. So spielte er in „The Lindbergh Kidnapping Case“ („Die Entführung des Lindbergh-Babys“) den Tatverdächtigen Bruno Hauptmann sowie in „The Bunker“ („Der Bunker“) Adolf Hitler.

      Anthony Hopkins wurde am 31. Dezember 1937 als einziges Kind von Muriel und Richard Hopkins im walisischen Margam, in der Nähe von Port Talbot, geboren. Der Sohn eines Bäckers, der Ende der 1940er Jahre in der gleichen Straße wie sein walisischer Landsmann Richard Burton wohnte, besuchte die Cowbridge Grammar School und wusste mit 17 Jahren, nach einer Theateraufführung im lokalen Christlichen Verein Junger Männer, wohin ihn sein weiterer Weg führen würde. Mit neuer Begeisterung und beträchtlicher Kompetenz am Klavier ergatterte er ein Stipendium für das Welsh College of Music & Drama in Cardiff, das er von 1955 bis 1957 besuchte. Nach seinem Abschluss leistete er ab 1958 seinen zweijährigen Grundwehrdienst in der britischen Armee, wobei er einen Großteil dieser Zeit am Schreibtisch einer Royal-Artillery-Einheit in Bulford saß.

      Hopkins’ große Karriere begann 1960, als er von Sir Laurence Olivier, damals Leiter des National Theatre at the Old Vic, zum Vorsprechen eingeladen wurde. Zwei Jahre später bereits war der Newcomer Oliviers Zweitbesetzung bei der Aufführung von August Strindbergs Drama „Todestanz“. Als impulsiv-vitaler Richard Löwenherz in Anthony Harveys Drama THE LION IN WINTER („Der Löwe im Winter“) feierte er schließlich 1968 an der Seite von Peter O’Toole und Katherine Hepburn sein Filmdebüt. Der Film wurde mit drei Oscars®, darunter auch als „Bester Film“, ausgezeichnet und brachte Hopkins auf Anhieb eine Nominierung für den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ein.

      Amerikanische TV-Zuschauer entdeckten den Schauspieler 1973 in „QB VII“, einer nach einem Roman von Leon Uris entstandenen Miniserie. Es war die erste amerikanische Miniserie überhaupt, und Hopkins spielte darin den in Polen geborenen, später geadelten britischen Mediziner Adam Kelno. Ein Jahr später stand er am Broadway in Peter Shaffers Drama „Equus“ mit dem Ensemble des National Theatre auf der Bühne. Später wirkte er auch in einer Wiederaufführung des Stücks in Los Angeles mit. In der kalifornischen Metropole lebte er zehn Jahre lang und nahm dort viele Rollen in amerikanischen Kino- und TV-Filmen an.

      Nachdem er 1984 als Captain Bligh in THE BOUNTY beeindruckt hatte, ging er nach England zurück, um am National Theatre in David Hares Satire „Pravda“ aufzutreten. Für diese Glanzleistung erhielt er den Preis als „Bester Darsteller“, den die British Theatre Association vergibt, und The Observer Award for Outstanding Achievement, der ihm 1985 bei den Laurence Olivier Awards übergeben wurde. Während seines Engagements am National Theatre wirkte er außerdem in Shakespeares „Antony and Cleopatra“ sowie in „King Lear“ mit.

      Im Kino war Hopkins in den letzten 15 Jahren in weiteren, sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen. So agierte er nach einer Kurzgeschichte von Stephen King in Scott Hicks’ Drama HEARTS IN ATLANTIS („Hearts in Atlantis“, 2001), an der Seite von Komiker Chris Rock in Joel Schumachers Actionkomödie BAD COMPANY („Bad Company“, 2002) und als gesellschaftlich geächteter Professor in Robert Bentons Philip-Roth-Adaption DER MENSCHLICHE MAKEL („The Human Stain“, 2003). Hier war Nicole Kidman die Partnerin des Schauspielers. Es folgten John Maddens Theaterverfilmung PROOF („Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn“, 2005), in dem er einen schwerkranken Mathematikprofessor und den Vater von Gwyneth Paltrow verkörperte, und Roger Donaldsons biografisches Drama THE WORLD’S FASTEST INDIAN („Mit Hand und Herz“, 2005), in dem er einen neuseeländischen Geschwindigkeitsweltrekordler spielte.

      Darüber hinaus spielte er einen Richter in Steven Zaillians mit Sean Penn, Jude Law und Kate Winslet prominent besetzter Neuverfilmung ALL THE KING’S MEN („Das Spiel der Macht“, 2006) und an der Seite von Ryan Gosling einen cleveren Mörder in Gregory Hoblits Thriller FRACTURE („Das perfekte Verbrechen“, 2007). Im gleichen Jahr inszenierte er mit dem avantgardistischen, beim Sundance Film Festival uraufgeführten Independentfilm SLIPSTREAM („Slipstream Dream“, 2007) seinen zweiten Kinofilm, schrieb dazu auch das Drehbuch und die Musik. Mit Hilfe des Performance-Capture-Verfahrens verlieh er in Robert Zemeckis’ animiertem Fantasydrama BEOWULF („Die Legende von Beowulf“, 2007) einem legendären nordischen König Präsenz und Autorität, verkörperte Benicio Del Toros Vater in Joe Johnstons Horrordrama WOLFMAN („Wolfman“, 2010) und Naomi Watts’ Vater in Woody Allens YOU WILL MEET A TALL DARK STRANGER („Ich sehe den Mann deiner Träume“, 2010).

      Zu seinen aktuellsten Filmen zählen außerdem Mikael Hafströms Horrordrama THE RITE („The Rite - Das Ritual“, 2011), in dem er einen Priester spielte, Kenneth Branaghs Comicverfilmung THOR („Thor“, 2011), in der er die Götterlegende Odin darstellte, sowie Fernando Meirelles’ Episodendrama 360 („360“, 2011), in dem er vom spurlosen Verschwinden seiner Tochter ein Leben lang traumatisiert wurde. Nach HITCHCOCK wird Anthony Hopkins als Großvater der Titelfigur in Darren Aronovskys epischem Drama NOAH und in Alan Taylors Comic-Fortsetzung THOR: THE DARK WORLD zu sehen sein.

      Hopkins’ künstlerisches Spektrum geht aber weit über Film, Theater oder Fernsehen hinaus. Er ist auch ein anerkannter Komponist, dessen Werk bereits vom Dallas Symphony Orchestra aufgeführt wurde. Als Komponist war er 2009 auch beim Festival Del Sole im italienischen Cortona eingeladen. Außerdem hat er eine CD seiner Kompositionen veröffentlicht, die vom City of Birmingham Symphony Orchestra eingespielt wurde. Die CD mit dem Titel „Anthony Hopkins: Composer“ eroberte in England Platz 1 der Klassik-Charts.

      Seit 2004 malt Hopkins auch leidenschaftlich und erfolgreich, er fand schnell internationale Anerkennung. Seine Ölgemälde und andere Werke wurden nicht nur in Gallerien ausgestellt, sondern weltweit auch von prominenten Kunstsammlern angekauft. Mehr über den Kunstmaler Anthony Hopkins erfährt man auf der Website anthonyhopkinsart.net.


      Helen Mirren (Alma Reville)

      Helen Mirren ist eine der international renommiertesten britischen Schauspielerinnen. Sie ist gleichermaßen erfolgreich auf der Bühne wie auch in Film und Fernsehen. Für ihre großartige Leistung als Queen Elizabeth II in Stephen Frears’ Drama THE QUEEN („Die Queen“, 2006) wurde sie mit den wichtigsten Filmpreisen ausgezeichnet: Sie erhielt als „Beste Darstellerin“ einen Oscar® einen Golden Globe®, den Screen Actors Guild Award® und den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). Des Weiteren wurde sie auch von fast jeder internationalen Kritikervereinigung, von Los Angeles bis London, als „Beste Darstellerin des Jahres“ prämiert.

      Eine weitere Oscar®-Nominierung wie auch eine Golden-Globe®-Nominierung als „Beste Darstellerin“ bekam Mirren zuletzt für Michael Hoffmans biografisches Drama THE LAST STATION („Ein russischer Sommer“, 2010). Hier spielte sie an der Seite von Christopher Plummer Sofia Tolstoi, die Ehefrau des berühmen russischen Schriftstellers. Darüber hinaus erhielt Mirren zwei Oscar®-Nominierungen als „Beste Nebendarstellerin“. Den Anfang machte Nicholas Hytners Theateradaption THE MADNESS OF KING GEORGE („King George - Ein Königreich für mehr Verstand“, 1994), in der sie Queen Charlotte verkörperte und dafür bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet wurde. Ihre zweite Nominierung wurde ihr für die Rolle einer Hausangestellten in Robert Altmans Ensembledrama GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001) zuteil. Zudem wurde sie als „Beste Nebendarstellerin“ für den Golden Globe® und den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) vorgeschlagen, erhielt Preise diverser Kritikervereinigungen sowie Screen Actors Guild Awards® in den Kategorien „Outstanding Performance by a Female Actor in a Supporting Role“ und „Outstanding Performance by the Cast of a Theatrical Motion Picture“.

      In den deutschen Kinos war die 67-Jährige zuletzt in István Szabós Literaturverfilmung HINTER DER TÜR zu sehen, freundete sich hier in der Rolle einer Putzfrau mit ihrer von Martina Gedeck verkörperten Arbeitgeberin an. Zu ihren weiteren Filmen der letzten Jahre zählen Jason Winers Komödienremake ARTHUR („Arthur“, 2011), in dem sie Russell Brands Langzeit-Kindermädchen spielte, außerdem Rowan Joffes Graham-Greene-Adaption BRIGHTON ROCK („Brighton Rock“, 2010), in der sie eine Teestube führte, John Maddens Thriller THE DEBT („Eine offene Rechnung“, 2010), in dem sie eine Mossad-Agentin darstellte, sowie Robert Schwentkes Comicadaption RED („R.E.D. – Älter, härter, besser“, 2010), in der sie zu Bruce Willis’ Spezialeinheit pensionierter Geheimdienstagenten gehörte.

      In dieser Action-Rolle wird Mirren auch in Dean Parisots in Montreal und London gedrehter Fortsetzung RED 2 zu sehen sein, die mit Willis, John Malkovich, Mary-Louise Parker und Anthony Hopkins in weiteren zentralen Rollen im September 2013 auch in die deutschen Kinos kommen soll. Daneben spielte Mirren kürzlich auch Linda Kenney Baden, die Strafverteidigerin von Musikproduzent Phil Spector, verkörpert von Al Pacino. Spectors Mordprozess und die Beziehung zu seiner Anwältin ist Thema eines von David Mamet für HBO realisierten TV-Dramas, das 2013 ausgestrahlt werden soll.


      Die große Filmkarriere der Engländerin mit russischen Wurzeln begann mit dem Drama AGE OF CONSENT („Das Mädchen vom Korallenriff“, 1969). Und der Regie des britischen Altmeisters Michael Powell spielte sie hier die leicht bekleidete Muse von James Masons Schriftsteller. Bis zu ihrem internationalen Durchbruch aber dauerte es noch elf weitere Jahre. John Mackenzie besetzte sie als Freundin eines von Bob Hoskins dargestellten britischen Gangsterbosses, der in THE LONG GOOD FRIDAY („Rififi am Karfreitag“, 1980) eine schreckliche Lektion fürs Leben erhielt. Auf diesen Triumph folgten große Rollen in völlig unterschiedlichen Filmen. So spielte sie die intrigante Morgana in John Boormans Fantasydrama EXCALIBUR („Excalibur“, 1981), verliebte sich in Pat O’Connors Drama CAL („Cal“, 1984) als Witwe eines protestantischen Polizisten in einen jungen, der IRA nahestehenden Katholiken und wurde für ihre Performance bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet. Außerdem gehörte sie in der Rolle von Harrison Fords Ehefrau zum Ensemble von Peter Weirs Drama THE MOSQUITO COAST („Mosquito Coast“, 1986), war sie in Peter Greenaways Arthouse-Hit THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE AND HER LOVER („Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“, 1989) und in Charles Sturridges E.M.-Forster-Verfilmung WHERE ANGELS FEAR TO TREAD („Engel und Narren“, 1991) zu sehen.

      Zu ihren weiteren wichtigen Filmen zählen Terry Georges IRA-Drama SOME MOTHER’S SON („Mütter & Söhne“, 1996), zu dessen Produktionsteam sie überdies gehörte, Nigel Coles Hitkomödie CALENDAR GIRLS („Kalender Girls“, 2003), Pieter Jan Brugges Thriller THE CLEARING („Anatomie einer Entführung“, 2004), in dem sie Robert Redfords Ehefrau darstellte, Lee Daniels’ Komödie SHADOWBOXER („Shadowboxer“, 2005), in der sie mit Cuba Gooding Jr. ein Auftragsmörder-Team bildete, Kevin Macdonalds Politthriller STATE OF PLAY („State of Play - Stand der Dinge“, 2009), in dem sie als Chefredakteurin Russell Crowe Kommandos gab, und schließlich auch Julie Taymors ungewöhnliche Shakespeare-Adaption THE TEMPEST („The Tempest - Der Sturm“, 2010), in der die klassische Hauptfigur Prospero in Prospera, somit in eine Frau verwandelt und von Helen Mirren verkörpert wurde.

      Ihre Karriere hatte Mirren auf der Bühne begonnen, begeisterte bereits 1965 in der weiblichen Hauptrolle in Shakespeares Klassiker „Antony and Cleopatra“. Nachdem sie sich der Royal Shakespeare Company angeschlossen hatte, übernahm sie weitere wichtige Hauptrollen, unter anderem in Aufführungen von Shakespeares „Troilus and Cressida“ und „Macbeth“. 1972 stieß sie zum Ensemble von Peter Brooks berühmter Theatergruppe und tourte mit ihr durch die Welt. Seitdem war die Britin in zahllosen Theaterproduktionen in den unterschiedlichsten Rollen zu sehen. Zweimal wurde sie danach für den Tony®, Amerikas wichtigsten Theaterpreis, vorgeschlagen. Zum einen für Iwan Sergejewitsch Turgenews Klassiker „Ein Monat auf dem Land“, zum anderen für August Strindbergs Drama „Der Todestanz“, in dem Ian McKellen ihr Bühnenpartner war. Darüber hinaus wurde sie für ihre Leistung in Eugene O’Neills am National Theatre in London wiederaufgeführtes Drama „Mourning Becomes Electra“ („Trauer muss Elektra tragen“) als „Beste Darstellerin“ für den Laurence Olivier Award nominiert. Mit Jean Racines Tragödie „Phèdre“ kehrte sie, in der Titelrolle von Nicholas Hytner inszeniert, 2009 ans National Theatre zurück. Auch 2013 wird Mirren ihre Leidenschaft fürs Theater erneut unter Beweis stellen und auch auf der Bühne Queen Elizabeth II darstellen – in einem Stück von Peter Morgan, Autor von THE QUEEN, das in London zur Aufführung kommen wird.

      Schließlich konnte Mirren auch im Fernsehen in zahlreichen Rollen reüssieren. Ihre bekannteste bleibt dabei wohl eine resolute Polizistin, Detective Chief Inspector Jane Tennison in der preisgekrönten Krimireihe „Prime Suspect“ („Heißer Verdacht“). Diese Rolle einer starken Frau in einer misstrauischen Männerwelt brachte ihr einen Emmy® in der Kategorie „Outstanding Lead Actress in a Miniseries or Movie“, drei Awards der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen ein. Als sie sich 2006 mit „Prime Suspect 7: The Final Act“ („Heißer Verdacht - Das Finale“) endgültig von der überaus populären Krimireihe verabschiedete, gewann sie in der gleichen Kategorie einen weiteren Emmy® und wurde zudem für den Golden Globe® vorgeschlagen – in der Kategorie „Best Performance by an Actress in a Mini-Series or a Motion Picture Made for Television.“ Einen weiteren Emmy® wie auch einen Golden Globe® und einen Screen Actors Guild Award® erhielt sie 2005 für ihre Darstellung von Queen Elizabeth I in „Elizabeth I“ („Elizabeth I“).

      Für viele weitere TV-Hauptrollen gab es zusätzliche Nominierungen und Triumphe bei wichtigen Preisen wie Golden Globe®, Emmy® und Screen Actors Guild Awards®, die großartige TV-Darstellungen honorieren. Zuteil wurden sie ihr unter anderem für TV-Filme wie „Losing Chase“ („Abschied von Chase“), „The Passion of Ayn Rand“, „Door to Door“ und „The Roman Spring of Mrs.Stone“ – eine Tennessee-Williams-Adaption, in der sie die Titelrolle verkörperte, die Vivien Leigh viele Jahre zuvor in der Filmadaption an der Seite von Warren Beatty gespielt hatte.

      Eine weitere große Auszeichnung wurde 2003 ausgesprochen, als Helen Mirren zur Dame of the British Empire ernannt wurde.


      Scarlett Johansson (Janet Leigh)

      Scarlett Johansson ist eine der talentiertesten Darstellerinnen Hollywoods und wurde in den letzten zehn Jahren mehrfach für bedeutende Filmpreise vorgeschlagen. Allein viermal wurde sie für den Golden Globe® nominiert. Das erste Mal in der Kategorie „Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Drama“ für die Darstellung einer jungen Magd, die in Peter Webbers Drama GIRL WITH A PEARL EARRING („Das Mädchen mit den Perlenohrringen“, 2003) Modell für ein berühmtes Gemälde von Johannes Vermeer sitzt. Im gleichen Jahr wurde sie für ihre Leistung in
      LOST IN TRANSLATION („Lost in Translation“, 2003), dem zweiten Kinofilm von Sofia Coppola, für einen weiteren Golden Globe® nominiert – nun in der Kategorie „Best Performance by an Actress in a Motion Picture - Comedy or Musical“. Darüber hinaus erhielt sie für diese subtile Darstellung den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als „Beste Darstellerin“ prämiert. Ein Jahr darauf weckte sie in Shainee Gabels Drama A LOVE SONG FOR BOBBY LONG („Lovesong für Bobby Long“, 2004) mit ihrer Lebenslust zwei Alkoholiker aus ihrer Lethargie und wurde für diese Leistung in der Kategorie „Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Drama“ abermals für den Golden Globe® vorgeschlagen. Schließlich folgte eine vierte Golden-Globe®-Nominierung für Woody Allens Drama MATCH POINT („Match Point“. 2005), in dem sie eine verhängnisvolle Affäre mit Jonathan Rhys Meyers beginnt und bitter dafür büßen muss.

      Auch mit ihrem Broadway-Debüt Anfang 2010 feierte sie auf Anhieb einen Triumph. In einer Wiederaufführung von Arthur Millers Drama „A View from a Bridge“ spielte Johansson einen liebeskranken Teenager und Liev Schreibers Nichte. Die Kritiker waren begeistert und legten damit den Grundstein dafür, dass die gebürtige New Yorkerin schließlich mit dem Tony®, Amerikas wichtigstem Theaterpreis, ausgezeichnet wurde.

      In den deutschen Kinos begeisterte die 28-Jährige zuletzt als smarte und kampferprobte Amazone Black Widow bzw. Natasha Romanoff in Joss Whedons Superhelden-Welthit THE AVENGERS („Marvel’s The Avengers“, 2012). Nach HITCHCOCK wird ein weiterer ungewöhnlicher Film mit Johansson mit Spannung erwartet – Jonathan Glazers Science-Fiction-Drama UNDER THE SKIN, in dem sie ein außerirdisches Wesen verkörpert, das sich als verführerische Frau tarnt.

      Weltweit erstmals auf sie aufmerksam wurden Kritiker und Zuschauer, als Johansson im Alter von 12 Jahren Kristin Scott Thomas’ durch einen Reitunfall traumatisierte Tochter in Robert Redfords Bestsellerverfilmung THE HORSE WHISPERER („Der Pferdeflüsterer“, 1998 ) verkörperte. Drei Jahre später traten Johansson und Thora Birch in Terry Zwigoffs GHOST WORLD („Ghost World“, 2001) als orientierungslose Highschool-Absolventinnen in das Leben von Steve Buscemi ein. Für diese Leistung wurde Johansson von der Filmkritikervereinigung in Toronto als „Beste Nebendarstellerin“ prämiert. Im gleichen Jahr brachte sie Billy Bob Thornton in Joel und Ethan Coens Film-Noir-Hommage THE MAN WHO WASN’T THERE („The Man Who Wasn’t There“, 2001) auf dumme Gedanken.

      Begonnen hatte ihre Karriere als John Ritters Filmtochter mit Rob Reiners NORTH („North“, 1994). Ein Jahr später spielte sie in Arne Glimchers Thriller JUST CAUSE („Im Sumpf des Verbrechens“, 1995) die Tochter von Sean Connery und Kate Capshaw und war damit Teil der Familie, die von Laurence Fishburne bedroht wurde. Ein Jahr darauf stellte sie, gerade mal zehn Jahre alt, die jüngere von zwei Schwestern in Lisa Kruegers Familiendrama MANNY & LO („Manny & Lo“, 1996) dar. Es sollte ihr erster Durchbruch werden, schließlich wurde Johansson als „Beste Darstellerin“ für einen Independent Spirit Award vorgeschlagen.

      Im folgenden Jahrzehnt startete Johansson dann richtig durch. Neben den Erfolgen, die ihr Golden-Globe®-Nominierungen einbrachten, war sie in vielen weiteren Filmen der unterschiedlichsten Genres zu sehen. Darunter fallen Paul Weitz’ IN GOOD COMPANY („Reine Chefsache“, 2004), in der sie eine Beziehung mit dem neuen jungen Chef ihres von Dennis Quaid verkörperten Vaters begann, außerdem Michael Bays Science-Fiction-Drama THE ISLAND („Die Insel“, 2005), in der sie als Klon vor dem sicheren Tod flüchtete, Brian De Palmas Noir-Thriller THE BLACK DAHLIA („Black Dahlia“, 2006), in der sie zwischen zwei Männern, Aaron Eckhart und Josh Hartnett, stand, Christopher Nolans Drama THE PRESTIGE („Prestige - Meister der Magie“, 2006) und Shari Springer Bermans und Robert Pulcinis Bestsellerverfilmung THE NANNY DIARIES („Nanny Diaries“, 2006), in der sie Laura Linneys Nanny darstellte.




      Des Weiteren war sie zu sehen in Frank Millers Comic-Adaption THE SPIRIT („The Spirit“, 2008 ), als Natalie Portmans Schwester in Justin Chadwicks Historiendrama THE OTHER BOLEYN GIRL („Die Schwester der Königin“, 2008 ), als Rebecca Halls Freundin in Woody Allens Komödie VICKY CRISTINA BARCELONA („Vicky Cristina Barcelona“, 2008 ), in Ken Kwapis’ romantischer Komödie HE’S JUST NOT INTO YOU („Er steht einfach nicht auf dich“, 2009), in der sie dem verheirateten Bradley Cooper den Kopf verdrehte und zuletzt in Cameron Crowes Bestsellerverfilmung WE BOUGHT A ZOO („Wir kaufen einen Zoo“, 2011), in der sie mitverantwortlich dafür war, dass ein von Matt Damon gespielter Witwer wieder zurück ins Leben finden konnte. Scarlett Johansson, die mit acht Jahren ihr professionelles Debüt feierte, als sie mit Ethan Hawke in einer Off-Broadway-Inszenierung von Jonathan Marc Shermans Drama „Sophistry“ am Playwright’s Horizons Theater in New York auftrat, lebt abwechselnd in ihrer Geburtsstadt New York und in Los Angeles.


      Danny Huston (Whitfield Cook)

      Vielseitigkeit und Präsenz sind die Markenzeichen des preisgekrönten Schauspielers Danny Huston, der sich vor allem mit der Darstellung undurchschaubarer und unmoralisch handelnder Figuren international einen Namen machte. Ganz in der Tradition seiner Familie stehend, vor allem seines 15 mal für den Oscar® vorgeschlagenen und zweimal Oscar®-gekrönten Vaters John Huston, hat Danny Huston seine unterschiedlichen Facetten nicht nur als Darsteller, sondern auch als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur unter Beweis gestellt.

      Mit der Thornton-Wilder-Adaption MR. NORTH („Mr. North - Liebling der Götter“, 1988 ), besetzt mit Anthony Edwards, Robert Mitchum und Halbschwester Anjelica Huston, inszenierte er seinen ersten von insgesamt drei Kinofilmen. Seit Mitte der 1990er Jahre stand Huston in kleineren Rollen auch vor der Kamera und arbeitete sich fortan zu einem gefragten Charakterdarsteller hoch. Seine Hauptrolle als Hollywood-Künstleragent in Bernard Roses moderner Leo-Tolstoi-Adaption IVANSXTC (2000) markierte seinen Durchbruch und brachte ihm als „Bester Darsteller“ eine Nominierung für den Independent Spirit Award ein.

      Danach spielte er Lauren Bacalls Sohn und Nicole Kidmans Verlobten in Jonathan Glazers romantischem Mysterydrama BIRTH („Birth“, 2004), einen Ex-Journalisten und Detektiv in John Sayles’ Politsatire SILVER CITY („Silver City“, 2004) und den Chef einer großen US-Fluglinie in Martin Scorseses biografischem Drama THE AVIATOR („Aviator“, 2004) und wurde hierfür als Mitglied des prominenten Ensembles für den Screen Actors Guild Award® nominiert. Im folgenden Jahr erhielt er als „Bester Nebendarsteller“ den Golden Satellite Award für Fernando Meirelles’ Thriller THE CONSTANT GARDENER („Der ewige Gärtner“, 2005), in dem er Sandy Woodrow, einen undurchsichtigen, in Rachel Weisz verliebten Regierungsbeamten, verkörperte. In John Hillcoats von der Presse gefeiertem australischem Western THE PROPOSITION („The Proposition - Tödliches Angebot“, 2005) stellte er an der Seite von Guy Pearce und Emily Watson einen Banditen dar, den sein eigener Bruder ans Messer liefern wollte, in Sofia Coppolas historischem Drama MARIE ANTOINETTE („Marie Antoinette“, 2006) war er der österreichische Kaiser Joseph II und damit Bruder der Titelfigur, in Alfonso Cuaróns Science-Fiction-Drama CHILDREN OF MEN („Children of Men“, 2006) ein Minister mit Geheimnissen und in Oliver Parkers FADE TO BLACK (2006) Hollywood-Titan Orson Welles.
      Es folgten Joel Schumachers Paranoia-Thriller THE NUMBER 23 („Nummer 23“, 2007), Peter Bergs Actiondrama THE KINGDOM („Operation: Kingdom“, 2007), David Slades Horrorthriller 30 DAYS OF NIGHT („30 Days of Night“, 2007), in dem Huston als Anführer eines blutdürstigen Vampirclans beunruhigte, THE KREUTZER SONATA (2008 ), eine weitere Leo-Tolstoi-Adaption von Bernard Rose, Robert Weides Komödie HOW TO LOSE FRIENDS AND ALIENATE PEOPLE („New York für Anfänger“, 2008 ) und Gavin Hoods Comicverfilmung X-MEN ORIGINS: WOLVERINE („X-Men Origins: Wolverine“, 2009), in der Huston in der Rolle eines US-Colonels Mutanten rekrutierte und für seine Ziele ausbeutete.

      Darüber hinaus war Huston zu sehen in Martin Campbells mit Mel Gibson besetztem Thriller EDGE OF DARKNESS („Auftrag Rache“, 2010), an der Seite von Russell Crowe und Cate Blanchett außerdem als Richard Löwenherz in Ridley Scotts Abenteuerepos ROBIN HOOD („Robin Hood“, 2010), in Sngmoo Lees kinetischem Martial-Arts-Western THE WARRIOR’S WAY („The Warrior’s Way“, 2010), in dem Kate Bosworth und Geoffrey Rush seine Partner waren und in Robert Redfords mit James McAvoy, Robin Wright und Kevin Kline besetztem Historiendrama THE CONSPIRATOR („Die Lincoln Verschwörung“, 2010). Darüber hinaus wirkte er als Sprecher in Bibo Bergerons Animationshit A MONSTER IN PARIS („Ein Monster in Paris“, 2011) mit, spielte in Eran Riklis’ Drama PLAYOFF (2011) den berühmten israelischen Basketballcoach Ralph Klein und wurde beim Montreal International Film Festival für diese Leistung als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet.

      Schließlich spielte Danny Huston in Louis Leterriers CLASH OF THE TITANS („Kampf der Titanen“, 2010) und Jonathan Liebesmans Fortsetzung WRATH OF THE TITANS („Zorn der Titanen“, 2012) mit Poseidon einen mythischen griechischen Gott – an der Seite von Liam Neeson und Ralph Fiennes. Nach HITCHCOCK hat er bereits eine Reihe weiterer Projekte in Angriff genommen bzw. bereits abgedreht. Dazu zählen Simon Wests mit Nicolas Cage, Malin Akerman und Josh Lucas besetztes Actionabenteuer STOLEN („Stolen“, 2012), außerdem die Dramödie TWO JACKS, eine weitere Leo-Tolstoi-Verfilmung von Bernard Rose, in der er an der Seite von Sienna Miller den Vater von Jack Huston, im wahren Leben sein Neffe, spielt. Des Weiteren Ari Folmans Stanislaw-Lem-Adaption THE CONGRESS, für die er mit Harvey Keitel und erneut Robin Wright vor der Kamera stand, und schließlich auch das Drama LIBERTADOR, das vom venezuelanischen Regisseur Alberto Arvel Mendoza inszeniert wurde.

      Daneben war Danny Huston, der in Los Angeles lebt, gelegentlich auch in TV-Rollen zu sehen, spielte Samuel Adams in der preisgekrönten HBO-Miniserie „John Adams“ und Geoffrey Fieger in Barry Levinsons preisgekröntem TV-Drama „You Don’t Know Jack“ - den couragierten Anwalt also, der für seinen von Al Pacino gespielten Mandanten Jack Kervorkian vor Gericht um das Recht auf einen selbstbestimmten Tod kämpfte. Aktuell ist Danny Huston auf den amerikanischen Bildschirmen in seiner ersten TV-Serie zu sehen, er verkörpert Ben Diamond, einen gefürchteten Mafia-Killer und heimlichen Casino-Investor, in Mitch Glazers für den Kabelsender STARZ realisierter Las-Vegas-Serie „Magic City“, die durchschnittlich drei Millionen Amerikaner pro Folge vor die TV-Geräte lockte und nicht zuletzt dieses Erfolges wegen in einer zweiten Staffel fortgesetzt werden soll.



      Toni Collette (Peggy Robertson)

      Bereits mit ihrem zweiten Kinofilm hinterließ die preisgekrönte australische Schauspielerin Toni Collette großen Eindruck in Hollywood. Für ihre Darstellung der unglücklichen, etwas peinlichen, aber dennoch inspirierenden Muriel Heslop in P.J. Hogans internationalem Hit MURIEL’S WEDDING („Muriels Hochzeit“, 1994) wurde Collette mit dem Award des Australian Film Institute (AFI) ausgezeichnet. Eine Ehre, die ihr noch weitere drei Mal zu Teil wurde. Seitdem hat Collette in einer Vielzahl völlig unterschiedlicher Rollen ihre erstaunliche Fähigkeit unter Beweis gestellt, völlig in den Figuren von ihr gespielten Figuren aufzugehen.

      Neben HITCHCOCK zählt auch JESUS HENRY CHRIST (2012) zu Collettes aktuellen Filmen. In dieser von Julia Roberts produzierten und von Dennis Lee inszenierten Komödie spielt sie an der Seite von Michael Sheen eine ausgesprochen ungewöhnliche und etwas exzentrische Frau, eine leidenschaftliche Feministin, deren hochintelligenter Sohn einen der höchsten IQs aller Zeiten besitzt.

      Seine Premiere erlebte auch bereits P.J. Hogans Film MENTAL (2012), in der Collette als etwas verrückte Nanny das Leben von fünf Mädchen wie auch das ihrer Eltern verändert. 2013 sollen drei weitere Filme mit Toni Collette in die Kinos kommen. Darunter fallen Nat Faxons und Jim Rashs Komödie THE WAY, WAY BACK, außerdem eine neue, aber noch unbetitelte Beziehungskomödie von Nicole Holofcener sowie Pascal Chaumeils schwarze Selbstmörderkomödie THE LONG WAY DOWN, die auf einer Vorlage von Nick Hornby basiert.

      In der Auswahl ihrer Rollen hat die Australierin immer wieder ihre Affinität zu riskanten Projekten bewiesen. Das zeigte sich zuletzt gerade auch in der von Diablo Cody, Oscar®-Preisträgerin für JUNO („Juno“, 2007), für den US-Kabelsender Showtime entwickelten Serie „United States of Tara“ („Taras Welten“). Hier verblüffte sie in der Hauptrolle einer Ehefrau und Mutter, die an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet, immer wieder in andere Identitäten flüchtet und damit das ohnehin schon komplizierte Familienleben mit ihrem Ehemann, gespielt von John Corbett, ihrer Tochter, verkörpert von Brie Larsen, und ihrem Sohn, gespielt von Keir Gilchrist, zusätzlich erschwert. Die Serie startete am 18.Januar 2009 auf den amerikanischen Bildschirmen, brachte es auf insgesamt drei komisch-dramatische Staffeln und Toni Collette sowohl einen Emmy® als auch einen Golden Globe® und zudem zwei Nominierungen für den Screen Actors Guild Award® ein.

      Im gleichen Jahr, in dem Diablo Codys ungewöhnliche Serie eingestellt wurde, war Collette außerdem in Jonathan Newmans dramatischer Familienkomödie FOSTER (2011) wie auch in Craig Gillespies Horrorkomödie FRIGHT NIGHT („Fright Night“, 2011) zu sehen. Hier spielte sie die Mutter eines Jungen, der nicht ganz unbegründet seinen von Colin Farrell verkörperten Nachbarn für einen Vampir hält.

      Zwei Jahre zuvor war Collette nur mit ihrer Stimme im australischen Animationsfilm MARY AND MAX („Mary und Max oder – Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“, 2009) präsent. In diesem Film, den Adam Elliott, 2004 Oscar®-Preisträger in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“, inszenierte, sprach sie ein einsames, in einem Vorort von Melbourne lebendes achtjähriges Mädchen, das eine Brieffreundschaft mit einem 44-jährigen, am Asperger-Syndrom leidenden Mann in New York, gesprochen von Eric Bana, beginnt.
      In Elissa Downs Drama THE BLACK BALLOON (2008 ) versuchte sie als liebevolle, um ihre Familie kämpfende Mutter zu ihrem autistischen, von Luke Ford gespielten Jungen durchzudringen. Der mit zahlreichen Awards des Australian Filminstitute (AFI) ausgezeichnete Film wurde in der Reihe „Generation 14plus“ auf den Internationalen Filmfestspielen von Berlin gezeigt und erhielt schließlich den Hauptpreis seiner Sektion, den Gläsernen Bären.

      Zu ihren weiteren Filmen der letzten Jahre zählen auch Alan Balls kontrovers diskutierte Satire TOWELHEAD („Unverblümt - Nichts ist privat“, 2007), für die sie mit Aaron Eckhart, Peter Macdissi und Maria Bello vor der Kamera stand, und Lajos Koltais Drama EVENING („Spuren eines Lebens“, 2007). In dieser Adaption eines Bestsellers von Susan Minot spielt sie zusammen mit Natasha Richardson die Töchter einer todkranken, von Vanessa Redgrave verkörperten Frau, die in ihren Erinnerungen zurück in ihre Jugend und zur ersten Begegnung mit der großen Liebe ihres Lebens driftet. Im gleichen Jahr war Toni Collette mit Keisha Castle-Hughes auch in Cathy Randalls australischem Coming-of-Age-Film HEY, HEY IT’S ESTHER BLUEBURGER (2007) zu sehen.

      Als Greg Kinnears Ehefrau und Mutter eines kleinen, von Abigail Breslin gespielten Mädchens, das unbedingt an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen will, gehörte Collette mit Steve Carrell und Alan Arkin zum prominenten Ensemble von Jonathan Daytons und Valerie Faris’ Komödie LITTLE MISS SUNSHINE („Little Miss Sunshine“, 2006), die sich nach einem ersten Triumph beim Sundance Film Festival weltweit zu einem Überraschungshit entwickelte. Robin Williams und Sandra Oh waren Collettes Partner im Thriller THE NIGHT LISTENER („The Night Listener“, 2006), den Terry Anderson nach seinem eigenen Drehbuch inszenierte. Mit ihrem australischen Landsmann Richard Roxburgh drehte sie unter der Regie von Gregory J. Read den Thriller LIKE MINDS („Like Minds - Verwandte Seelen“, 2006). Darin spielte eine Polizeipsychologin, die den Mord an einem Schüler untersuchte. Schließlich stand sie mit Josh Brolin und Rose Byrne für Karen Moncrieffs Kriminaldrama THE DEAD GIRL („Dead Girl“, 2006) vor der Kamera.

      In dem hochgelobten Film IN HER SHOES („In den Schuhen meiner Schwester“, 2005), den Curtis Hanson nach Jennifer Weiners gleichnamigem Bestseller inszenierte, spielte Collette die Enkelin von Shirley Maclaine und die strebsame, vernünftige und verantwortungsbewusste Schwester von Party-Girl Cameron Diaz, mit der sie außer Schuhgröße 42 nur wenig gemein hatte. Ridley Scott war einer der Produzenten des Films, Susanna Grant schrieb das Drehbuch.

      Einige der besten Kritiken ihrer ganzen Karriere bekam Collette für Sue Brooks’ Roadmovie JAPANESE STORY (2003), spielte hier die Geologin Sandy, die im australischen Outback einem japanischen Geschäftsmann begegnet – ein Treffen, das beider Leben verändert. Für ihre Leistung wurde die Schauspielerin als „Beste Darstellerin“ mit den wichtigsten australischen Filmpreisen bedacht, darunter auch mit dem Award des Australian Film Institute (AFI). Auf den Film selbst ging ein Preisregen von 23 Auszeichnungen nieder, darunter auch die drei wichtigsten australischen Filmpreise: der Inside Film Award (IF), der Film Critics Circle of Australia Award (FCCA) sowie der Award des Australian Film Institute (AFI).


      2004 konnte man Collette in zwei Komödien sehen. Sie und Nia Vardalos spielten in Michael Lembecks CONNIE & CLARA („Connie & Clara“) zwei Freundinnen, die vor der Mafia von Chicago nach Los Angeles fliehen, sich dort als Drag Queens tarnen und in einem Travestieclub auftreten. Außerdem stand sie mit Matthew Broderick, Alec Baldwin und Calista Flockhart für Jeff Nathansons Regiedebüt THE LAST SHOT („The Last Shot“) vor der Kamera. Des Weiteren gehörte sie mit Ben Affleck und Samuel L. Jackson zum Ensemble von Roger Michells Drama CHANGING LANES („Spurwechsel“, 2002), das den gefährlich eskalierenden Konflikt zweier völlig unterschiedlicher Männer beleuchtete, spielte in David Caesars im Australien der 1960er Jahre angesiedelter Kriminalkomödie DIRTY DEEDS („Dirty Deeds - Dreckige Geschäfte“, 2002). Außerdem war sie als liebenswerte Mutter an der Seite von Hugh Grant im romantischen Komödienhit ABOUT A BOY („About a Boy“, 2002) zu sehen, mit dem Chris und Paul Weitz Nick Hornbys gleichnamigen Bestseller adaptierten, und schließlich mit Nicole Kidman, Meryl Streep und Julianne Moore in Stephen Daldrys hochgelobtem Drama THE HOURS („The Hours“, 2002). Samuel L. Jackson war in der Titelrolle auch ihr Partner in John Singletons Actionhit SHAFT („Shaft - Noch Fragen?“, 2000), in dem Collette neben Vanessa Williams und Busta Rhymes eine wichtige Zeugin darstellte.

      Als einer der Höhepunkte ihrer Karriere erwies sich M. Night Shyamalans Thrillerhit THE SIXTH SENSE („The Sixth Sense“, 1999). Für ihre Rolle einer Mutter, die mit den körperlichen und emotionalen Prüfungen zurechtkommen muss, die sich aus den paranormalen Fähigkeiten ihres jungen Sohnes ergeben, wurde Collette als „Beste Nebendarstellerin“ für den Oscar® vorgeschlagen. Ihr Landsmann Rowan Woods inszenierte Collette in dem Drama THE BOYS (1998 ), eine mit David Wenham besetzte Adaption eines Theaterstücks von Gordon Graham, die im gleichen Jahr im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Berlin gezeigt wurde. Außerdem überzeugte sie in Todd Haynes’ ungewöhnlicher Hommage an die Glam-Rock-Ära und spielte hier die Frau eines von Jonathan Rhys Meyers verkörperten fiktiven Glam-Rock-Stars. Mit zum Team gehörte auch Ewan McGregor, mit dem sie auch für Douglas McGraths Jane-Austen-Verfilmung EMMA („Emma“, 1996) vor der Kamera stand – die Titelfigur spielte Gwyneth Paltrow.

      Zu den weiteren wichtigen Filmen der vielbeschäftigten Schauspielerin zählen Karl Zwickys Animationsfilm THE MAGIC PUDDING (2000), bei dem sie einer der Figuren ihre Stimme lieh, Terence Gross’ Komödie HOTEL SPLENDIDE („Hotel Splendide“, 2000), Mike Barkers Kriminalkomödie THE JAMES GANG („The James Gang“, 1997), Jill Sprechers THE CLOCKWATCHERS („The Clockwatchers“, 1997), Matt Reeves’ romantische Komödie THE PALLBEARER („Der Zufallslover“, 1996), Jerzy Damaradzkis Drama LILIAN’S STORY (1996) und die Mark-Joffe-Inszenierungen SPOTSWOOD („Spotswood - Ein Manager mit Herz“, 1992) und COSI („Cosi“, 1996).

      Geboren und aufgewachsen in Australien, besuchte Collette Australiens renommierte Talentschmiede, das National Institute of Dramatic Art (NIDA). Neben ihren Leinwandengagements fand sie auch immer wieder Zeit für Bühnenauftritte, spielte
      mit Mandy Patinkin und Eartha Kitt in einer Neuinszenierung des Broadwaymusicals „The Wild Party“ und erhielt für die Rolle der Queenie, in der sie sich sowohl als Schauspielerin wie auch als Sängerin beweisen musste, eine Nominierung für den Tony®, den wichtigsten amerikanischen Theaterpreis.
      Zu ihren weiteren Bühnendarstellungen zählen Auftritte mit dem Velvoir Street Theater und der Sydney Theatre Company. Mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern lebt Toni Collette in ihrer Heimat Australien.


      Jessica Biel (Vera Miles)

      Bereits mit 14 Jahren eroberte Jessica Biel als Pastorentochter im Serienhit „7th Heaven“ („7th Heaven - Eine himmlische Familie“) erstmals die Zuschauer. Heute ist aus dem Teenstar eine von Hollywoods gefragtesten Schauspielerinnen geworden, die mit ihrer Rolle in Neil Burgers romantischem Drama THE ILLUSIONIST („The Illusionist“, 2006) auch die Anerkennung vieler bisher zögerlicher Kritiker fand. Über ihre darstellerische Leistung als Verlobte eines österreichischen Kronprinzen, die die große Liebe eines berühmten, von Edward Norton gespielten, Illusionisten wird, schwärmte das amerikanische Wochenmagazin Entertainment Weekly: „Jessica Biel gelingt ihr bisher verblüffendstes Kunststück: Sie verwandelt sich in eine österreichische Baroness der Jahrhundertwende und in eine ernst zu nehmende Darstellerin in Arthouse-Filmen.“ Neben solchen Lobeshymnen erhielt Biel auch zahllose Auszeichnungen. Darunter fallen der Breakthrough Award, den das Online-Magazin Hollywood Life alljährlich vergibt, der Shining Star Award, der ihr auf dem Giffoni Film Festival und auf dem Maui Film Festival verliehen wurde, sowie der Breakthrough Performance Award, den sie beim 18.International Film Festival von Palm Springs zugesprochen bekam.

      Neben HITCHCOCK ist die 30-jährige Schauspielerin mit Catherine Zeta-Jones, Dennis Quaid und Uma Thurman auch in Gabriele Muccinos Komödie PLAYING FOR KEEPS zu sehen, die am 7.Dezember 2012 in den amerikanischen Kinos startet. Hier spielt sie die Ex-Frau eines von Gerard Butler verkörperten ehemaligen Fußballspielers, der seine Beziehung zum gemeinsamen Sohn zu verbessern versucht. In den deutschen Kinos sah man Biel zuletzt in Len Wisemans mit Kate Beckinsale und Bryan Cranston besetztem Science-Fiction-Remake TOTAL RECALL („Total Recall“, 2012), in dem sie mit Colin Farrell um die Freiheit in einer dystopischen Zukunft kämpfte. In der Rolle einer hochschwangeren Frau gehörte Biel auch zum Ensemble von Garry Marshalls romantischer Komödie NEW YEAR’S EVE („Happy New Year“, 2011) – an der Seite von prominenten Stars wie Halle Berry, Lea Michelle, Ashton Kutcher, Robert De Niro, Sarah Jessica Parker, Michelle Pfeiffer, Hilary Swank, Sofia Vergara und Zac Efron. Auch in Marshalls Vorgängerhit VALENTINE’S DAY („Valentinstag“, 2010) hat sie mit ähnlicher Prominenz vor der Kamera gestanden: Sie spielte an der Seite von Jennifer Garner, Julia Roberts, Anne Hathaway, Jessica Alba und Bradley Cooper eine PR-Expertin, die den Valentinstag hasst, bis sie sich aber am selbigen in einen von Jamie Foxx dargestellten Sportreporter verliebt.

      Bradley Cooper spielte mit Jessica Biel auch in Joe Carnahans Actionhit THE A-TEAM („Das A-Team - Der Film“, 2010). In diesem Kino-Ableger der Kultserie aus den 1980er Jahren versuchen vier Veteranen des Irakkriegs, darunter auch Liam Neeson, ihren ehemals guten Ruf wiederherzustellen, nachdem sie in eine Falle tappten und nun vom US-Militär für Verbrecher gehalten werden. Jessica Biel übernahm dabei die Rolle einer taffen Offizierin, die das Team letztlich unterstützt und sich mit ihrem Ex, dargestellt von Cooper, wieder versöhnt.
      Ein Totalkontrast zu dieser Rolle bot sich Biel in Stephan Elliots romantischer Dramödie EASY VIRTUE („Easy Virtue - Eine unmoralische Ehefrau“, 2008 ), die Elliot selbst nach einem bekannten Stück von Noel Coward adaptierte. An der Seite von Colin Firth verkörperte Biel eine Amerikanerin, die bei einem Autorennen in Europa einen jungen Engländer kennenlernt. Als die beiden dann impulsiv heiraten, führt das zu ständigen Konflikten mit der misstrauischen und versnobten Schwiegermutter, die von Kristin Scott Thomas dargestellt wird. Der von bissigen Dialogen geprägte Film feierte seine Premiere 2008 beim Toronto International Film Festival, wurde später auch auf den Filmfestivals von Rom und London sowie beim Tribeca Film Festival gezeigt. Und überall war das Kritikerecho ausgesprochen positiv.

      Ein deutlich modernere und ein größeres Publkum ansprechende Komödie war Dennis Dugans I NOW PRONOUNCE YOU CHUCK AND LARRY („Chuck and Larry - Wie Feuer und Flamme“, 2007), die die Spitze der US-Kinocharts eroberte und allein in den USA über 100 Millionen Dollar einspielte. Jessica Biel spielte eine Anwältin, die gegen die Stadt klagt, um die Rentenansprüche ihrer Klienten durchzusetzen. Diese allerdings sind ungewöhnlich, denn die Feuerwehrmänner Chuck und Larry, verkörpert von Adam Sandler und Kevin James, geben sich als schwules Paar aus, das unbedingt heiraten will, um ihren Rentenanspruch zu sichern. Als junges Mädchen hatte Biel ursprünglich eine Karriere als Sängerin verfolgt, begann bereits mit neun Jahren in Musicals aufzutreten, darunter in „Annie“, „The Sound of Music“ und „Beauty and the Beast“. Dank ihres guten Aussehens ergatterte Biel schnell erste Aufträge als Model und in der Werbung, nahm 1994 an der jährlich abgehaltenen Model-Covention der International Modeling and Talent Association teil. Mit 14 Jahren feierte sie schließlich als Peter Fondas rebellische Tochter ihr Filmdebüt in Victor Nunez’ Drama ULEE’S GOLD („Ulee’s Gold“, 1997).

      Es folgten Arlene Sanfords mit Jonathan Taylor Thomas besetzte Komödie I’’LL BE HOME FOR CHRISTMAS („Eine wüste Bescherung“, 1998 ), Michael Tollins romantische Komödie SUMMER CATCH („Summer Catch“, 2001), in der Biel mit Freddie Prinze Jr. ein Paar bildete, außerdem Roger Avarys Bret-Easton-Ellis-Adaption THE RULES OF THE GAME („Die Regeln des Spiels - The Rules of the Game“, 2002), Marcus Nispels Horror-Remake THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE („Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre“, 2003), David S. Goyers Actionabenteuer BLADE: TRINITY („Blade: Trinity“, 2004), in dem Biel in der Rolle von Kris Kristoffersons Tochter gemeinsam mit Ryan Reynolds Vampire jagte, Cameron Crowes mit Kirsten Dunst und Susan Sarandon besetzte romantische Komödie ELIZABETHTOWN („Elizabethtown“, 2005), sowie Rob Cohens Actionfilm STEALTH („Stealth - Unter dem Radar“, 2005), in dem Biel mit Josh Lucas und Jamie Foxx zu den Top-Piloten der US-Navy gehörte.

      Privat engagiert sich Jessica Biel für gemeinnützige Organisationen wie Serving Those Who Serve, Best Friends Animal oder PETA. Für ihren humanitären und wohltätigen Einsatz wurde Biel 2006 bei den Golden Karma Awards als „Young Philanthropist of the Year“ ausgezeichnet, zwei Jahre später folgte der National Impact Award, der ihr bei der Galaveranstaltung Heart of Los Angeles verliehen wurde. Zu den Hobbys der Schauspielerin, die seit Kurzem mit Justin Timberlake verheiratet ist, zählen Ballett-Tanz, Fußball, Joggen, Yoga und Geländelaufen mit ihrem Hund Tina.


      Michael Stuhlbarg (Lew Wasserman)

      Michael Stuhlbarg war in den deutschen Kinos zuletzt als prophetisch begabter Außerirdischer in Barry Sonnenfelds Komödie MEN IN BLACK 3 („Men in Black 3“, 2012) und in HUGO („Hugo Cabret“, 2011) zu sehen, Martin Scorseses Liebeserklärung an die Geburt des Kinos, in dem Stuhlbarg einen Filmhistoriker mit spezieller Faszination für Georges Méliès spielte. Darüber hinaus verkörpert er in der erfolgreichen HBO-Serie „Boardwalk Empire“ („Boardwalk Empire“), deren Pilotfilm Scorsese inszenierte, Arnold Rothstein, einen der mächtigsten Männer im organisierten Verbrechen.

      Mit Joel und Ethan Coens schwarzer Komödie A SERIOUS MAN („A Serious Man“, 2009), die für zwei Oscars®, darunter auch als „Bester Film“ nominiert war, machte der Kalifornier erstmals auch international auf sich aufmerksam. Seine Leistung als leidgeplagter Physikprofessor einer Universität im Mittleren Westen, der von seiner Frau verlassen, von seinem psychisch labilen Bruder genervt und von vielen anderen Problemen heimgesucht wird, brachte Stuhlbarg eine Golden-Globe®-Nominierung in der Kategorie „Best Performance by an Actor in a Motion Picture - Comedy or Musical“ ein. Darüber hinaus erhielt er bei den Independent Spirit Awards als Teil des Ensembles den renommierten Robert Altman Award. Der Film der Coen-Brüder war überdies nicht nur für den Oscar®, sondern als „Bester Film“ auch für einen Golden Globe®, einen Critics’ Choice Award, einen Gotham Award und den Award der Chicago Film Critics nominiert.

      Noch vor HITCHCOCK kommen zwei weitere Filme mit Michael Stuhlbarg in die deutschen Kinos. In Martin McDonaghs schwarzer Kriminalkomödie SEVEN PSYCHOPATHS („7 Psychos“, 2012) spielt er einen Auftragskiller, den ein früher Tod ereilt, in Steven Spielbergs historischem Drama LINCOLN („Lincoln“, 2012) den amerikanischen Politiker George Yeaman.

      Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen Ridley Scotts Geheimdienstthriller BODY OF LIES („Der Mann, der niemals lebte“, 2008 ), in dem er an der Seite von Leonardo DiCaprio einen Anwalt darstellte, Antonio Campos’ Internatsdrama AFTERSCHOOL (2008 ), das beim New York Film Festival und auch bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurde, Sophie Barthes’ COLD SOULS (2008 ), in der er neben Paul Giamatti und David Strathairn einen Hedge-Fonds-Berater verkörperte, und THE KEY TO RESERVA (2007), eine Kurzfilm-Hommage an Alfred Hitchcock, bei der er zum ersten Mal mit Regisseur Martin Scorsese zusammenarbeitete. Seine erste Leinwandrolle ermöglichte ihm Autor-Regisseur Boaz Yakin, der Stuhlbarg für sein Drama A PRICE ABOVE RUBIES („Teurer als Rubine“, 1998 ) besetzte.

      Mit der HBO-Serie „Boardwalk Empire“ wurde der Theaterveteran auch einem breiten Publikum bekannt. Hier verkörpert er Arnold Rothstein, einen der größten Gangster der 1920er Jahre, der auch hinter dem Black Sox Skandal von 1919 stecken soll, bei dem acht Spielern des Baseballteams Chicago White Sox Bestechung vorgeworfen und damit die ganze Saison beeinflusst wurde. Mit seinen Kollegen und Kolleginnen wurde Stuhlbarg 2010 und 2011 in der Kategorie „Outstanding Performance by an Ensemble in a Drama Series“ mit dem Screen Actors Guild Award® ausgezeichnet.
      Vor diesem Riesenerfolg war Stuhlbarg in Gastrollen in populären Serien wie „Damages“ („Damages - Im Netz der Macht“) oder „Ugly Betty „(Alles Betty“) zu sehen gewesen.

      Stuhlbargs angestammtes Revier ist aber die Bühne. Für seine Rolle in „The Pillowman“, eine von Martin McDonagh verfasste Mischung aus schwarzer Komödie und Thriller, die John Crowley inszenierte, wurde Stuhlbarg für den Tony® vorgeschlagen und mit dem Drama Desk Award ausgezeichnet. Weitere Preise gab es für seine Performance in einer Wiederaufführung von Eugene O’Neills Drama „A Long Day’s Journey into Night“ – den New Dramatists Charles Bowden Actor Award sowie den Elliot Norton Boston Theatre Award.

      Zu seinen weiteren Broadway-Engagements zählen einige Aufführungen mit dem National Actors Theatre, einer 1991 gegründeten Theatergruppe. Darunter fallen Inszenierungen von George Bernard Shaws „Saint Joan“, von George Abbotts und John Cecil Holmes’ „Three Men on a Horse“, von William Shakespeares „Timon of Athens“ und Nikolai Gogols „Der Revisor“. Außerdem spielte er unter der Regie von David Jones in Ronald Harwoods Drama „Taking Sides“, in Sam Mendes’ Neuinszenierung von John Kanders und Fred Ebbs Musical „Cabaret“ und in Jack O’Brians Inszenierung von Tom Stoppards Drama „The Invention of Love“.

      Daneben trat er beim New York Shakespeare Festival unter anderem auf als Sir Andrew Aguecheek in Shakespeares Komödie „Twelfth Night“ und in der Titelrolle in „Richard II“. Zu seinen wichtigsten von zahllosen Off-Broadway-Engagements zählen die Titelrollen in Oskar Eustis’ Inszenierung von Shakespeares „Hamlet“, für die er einen Drama League Award erhielt, und David Warrens Inszenierung von Harley Granville Barkers Drama „The Voysey Inheritance“, die ihm einen Obie Award® und einen Callaway Award sowie eine Nominierung für den Lucille Lortel Award einbrachte. Off-Broadway konnte man ihn auch sehen in Shakespeares „Cymbeline“, eine Rolle, die er auch in einer britischen Produktion des Stücks spielte, des Weiteren in Jon Marans Drama „Old Wicked Songs“, das ihm einen weiteren Drama League Award einbrachte, und in David Grimms Komödie „Measure for Pleasure“, für die Stuhlbarg abermals für den Lucille Lortel Award vorgeschlagen wurde. Darüber hinaus stand er auch in Tim Blake Nelsons Drama „The Grey Zone“ auf der Bühne und war auch in Nelsons Filmadaption THE GREY ZONE („Die Grauzone“, 2001) zu sehen, wenn auch in einer anderen Rolle.

      Das Fundament für diese eindrucksvolle Bühnenkarriere legte Michael Stuhlbarg in einer langjährigen Schauspielausbildung. So machte er seinen Bachelor-Abschluss an der renommierten Juilliard School in New York, studierte darüber hinaus auch an der University of California, an der Musik- und Theaterakademie Litauen in Vilnius, sowie an der British-American Drama Academy am Balliol und Kebble College in Oxford. Schließlich nahm Stuhlbarg, der heute in New York lebt, auch Unterricht beim legendären Mimen Marcel Marcau – er hatte dafür ein Vollstipendium erhalten.




      James D’Arcy (Anthony Perkins)

      James D’Arcy war in den deutschen Kinos zuletzt in mehreren Rollen in der von Andy Wachowski, Lana Wachowski und Tom Tykwer inszenierten Bestseller-Adaption CLOUD ATLAS („Cloud Atlas“, 2012) zu sehen, hier verkörperte er unter anderem die große Liebe des von Ben Whishaw gespielten britischen Komponisten. Darüber hinaus löste er in Madonnas romantischem Melodram W.E. („W.E.“, 2011) einen Skandal aus, als er in der Rolle des britischen Königs Edward VIII aus Liebe für die Amerikanerin Wallis Simpson auf den Thron verzichtete.

      Bereits abgedreht ist das von John Huddles verfasste und inszenierte Drama THE PHILOSOPHERS, das 2013 in die Kinos kommen soll. Hier versucht D’Arcy in der Rolle eines Philosophielehrers an einer internationalen Schule in Jakarta, seine jungen Schüler zu besseren Noten zu bringen – mit allerdings fragwürdigen Methoden, zu denen Psychospielchen und Erpressung gehören. Außerdem wirkte er in Paula van der Oests Drama THE DOMINO EFFECT (2012), in Jeremy Power Regimbals im April 2012 beim Tribeca Film Festival uraufgeführtem Thriller IN THEIR SKIN („2012) sowie in Valerie Breimans romantischer Komödie OVERNIGHT (2012) mit.

      William Boyds Drama THE TRENCH („The Trench“, 1997) war eine erste filmische Talentprobe D’Arcys. Hier spielte er an der Seite Daniel Craigs den jungen britischen Soldaten Colin Daventry, der zusammen mit seinen Kameraden die letzten zwei Tage bis zur blutigen Weltkriegsschlacht an der Somme im Jahr 1916 erleidet. Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen Matthew Parkhills Genremix DOT THE I („Dot the I“, 2003), in dem er eigentlich kurz vor der Heirat mit Natalia Verbeke stand, bis Gael Garcia Bernal als romantischer Konkurrent auftauchte. Im gleichen Jahr war er 1st Lieutenant Tom Pullings und einer der engsten Vertrauten von Captain Jack Aubrey, verkörpert von Russell Crowe, in Peter Weirs zudem mit Paul Bettany besetztem Abenteuerfilm MASTER & COMMANDER: THE FAR SIDE OF THE WORLD („Master & Commander - Bis ans Ende der Welt“, 2003). Es folgten Renny Harlins Horrordrama EXORCIST: THE BEGINNING („Exorzist: Der Anfang“, 2004), in dem er als junger Priester Stellan Skarsgard im Kampf gegen den Teufel unterstützte, Courtney Solomons mit Sissy Spacek und Donald Sutherland besetzter Horrorfilm AN AMERICAN HAUNTING („Der Fluch der Betsy Bell“, 2005) und eine weitere Begegnung mit übernatürlichen Phänomenen in Sebastian Gutierrez’ Fantasy-Drama RISE: BLOOD HUNTER („Rise: Blood Hunter“, 2007), für die er mit Lucy Liu vor der Kamera stand. Schließlich überzeugte D’Arcy auch an der Seite von Noel Clarke in Reg Traviss’ Gefängnisdrama SCREWED („Screwed - Krieg im Knast“, 2011)

      James D’Arcy ist Absolvent der angesehenen London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA). Nach seinem Abschluss im Juli 1995 gelang es ihm in kurzer Zeit, im britischen Fernsehen als junger Nachwuchsstar populär zu werden. Mitverantwortlich dafür waren das auf einem Roman von Ruth Rendell basierende TV-Kriminaldrama „Bribery and Corruption“, in dem D’Arcy als junger Ingenieur Nicholas Hawthorne in einen Mordfall verstrickt wurde. Außerdem trugen die TV-Neufassung von Oscar Wildes Klassiker „The Canterville Ghost“, in der er die Rolle von Lord Cheshire übernahm, und schließlich auch der TV-Mehrteiler „The Ice House“ („Im Eishaus“), in dem D’Arcy als Jonathan Maybury an der Seite von Daniel Craig zu sehen war, zu seiner Popularität bei.
      1997 folgte in der populären BBC-Miniserie „The History of Tom Jones, a Foundling“, einer von Simon Burke inszenierten Adaption des frühen Romanklassikers von Henry Fielding, eine weitere wichtige TV-Rolle: Er spielte an der Seite von John Sessions und Brian Blessed William Blifil, den intriganten, ewigen Widersacher der von Max Beesley verkörperten Titelfigur. Für das Fernsehen übernahm der Brite 2001 auch die begehrte Titelrolle des verarmten, gutherzigen Nicholas Nickleby in Stephen Whittakers Charles-Dickens-Adaption „The Life and Adventures of Nicholas Nickleby“. Im Folgenden verkörperte er Arthur Conan Doyles Kultdetektiv im TV-Film „Sherlock“ und schlüpfte als Jim Caddon in der TV-Serie „POW“ in die Haut eines englischen Kriegsgefangenen. In der Rolle von Tom Bertram überzeugte er in der ITV-Adaption von „Mansfield Park“, in der Billie Piper, Hayley Atwell und Blake Ritson mit ihm vor der Kamera standen. Piper spielte auch die weibliche Hauptrolle in der Hitserie „Secret Diary of a Call Girl“ („Geständnisse einer Edelhure“), in der in mehreren Folgen auch D’Arcy zu sehen war.

      Im Laufe seiner Karriere hat der heute 38-Jährige immer wieder erfolgreich zwischen Engagements für Fernsehen und Kino gewechselt, überzeugte daneben auch auf der Bühne, wie etwa in Michael Grandages Inszenierung von Christopher Marlowes Drama „Edward II“, das mit Joseph Fiennes und Lloyd Owen in weiteren Rollen am Crucible Theatre in Sheffield aufgeführt wurde. Für seine Darstellung von Piers Gaveston wurde D’Arcy für den renommierten Ian Charleson Award vorgeschlagen.


      Michael Wincott (Ed Gein)

      Magnetische Präsenz, hünenhafte Erscheinung und eine Baritonstimme mit dem Timbre eines Reibeisens zeichnen diesen kanadischen Schauspieler aus, der sich in 35 Berufsjahren einen glänzenden Ruf als respektierter und risikofreudiger Schauspieler erworben hat. In seiner langen Karriere hat Michael Wincott unzählige Bösewichte gespielt - vom verschlagenen Guy of Gisborne in Kevin Reynolds’ Abenteuerhit ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES („Robin Hood - König der Diebe“, 1991) bis hin zum Gangleader in Alex Proyas’ Comicadaption THE CROW („Die Krähe“, 1994).

      1958 in Scarborough, einem Vorort von Toronto, als Sohn eines englischen Vaters und einer italienischen Mutter geboren, zog Wincott schließlich nach York und studierte an der renommierten Juilliard School of Drama. Nach seinem Abschluss 1986 trat er mehrfach an Joseph Papps Public Theatre auf. Seine erste Rolle war der regelmäßig unter Drogen stehende Partyboy Kent in Eric Bogosians Drama „Talk Radio“, den er einige Jahre später auch in Oliver Stones Verfilmung TALK RADIO („Talk Radio“, 1988 ) spielte – mit langen blonden Zottelhaaren und durchgeknallter Attitüde. Sein letzter Bühnenauftritt in New York war Ende der 1990er Jahre in der Uraufführung von Sam Shepards Drama „States of Shock“ - hier spielte er an der Seite von John Malkovich den Stubbs. Wincott hat mit einigen der international angesehensten Filmemacher und Darsteller zusammengearbeitet, darunter mit Terrence Malick, Gary Oldman, Julian Schnabel, Sean Penn, Jim Jarmush, Robert De Niro, Gérard Depardieu, Benicio Del Toro und Javier Bardem, hat aber auch ein Originaldrehbuch und eine Romanadaption geschrieben. Gerne würde er in Paris einen Film mit Isabelle Huppert drehen ... und dann vielleicht an der Seine seine Zelte aufschlagen. Ein weiterer Wunsch, die Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins, den er als persönliches und berufliches Vorbild betrachtet, ist mit HITCHCOCK in Erfüllung gegangen.


      Richard Portnow (Barney Balaban)

      Mit über 80 Kinofilmen und zahllosen TV-Rollen kann man Richard Portnow guten Gewissens einen Veteranen nennen. Seit seinem Filmdebüt 1980 hat er für viele einflussreiche und respektierte Regisseure vor der Kamera gestanden, darunter Barry Levinson, David Fincher, Woody Allen, Joel und Ethan Coen, Sydney Pollack, Jim Jarmush, Cameron Crowe und Sidney Lumet.

      Sein bekanntester Film der letzten Jahre ist F. Gary Grays Actionthriller LAW ABIDING CITIZEN („Gesetz der Rache“, 2009), zu den wichtigsten Filmen davor zählen David Finchers Thriller SEVEN („Sieben“, 1995), Joel und Ethan Coens' BARTON FINK („Barton Fink“, 1991) und die Ivan-Reitman-Komödienhits KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990) und TWINS („Twins - Zwillinge“, 1988 ). Darüber hinaus spielte er in Mars Callahans Spielerdrama POOLHALL JUNKIES („Poolhall Junkies“, 2002), Terry Gilliams Hunter-S.-Thompson-Adaption FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS („Fear And Loathing in Las Vegas“, 1998 ), Constantin Costa-Gavras’ Mediendrama MAD CITY („Mad City“, 1997) und in Betty Thomas’ mit Howard Stern besetzter biografischer Komödie PRIVATE PARTS („Private Parts“, 1997).

      Weitere nennenswerte Filme sind Heywood Goulds Justizthriller TRIAL BY JURY („Die Geschworenen - Verurteilt zur Angst“, 1994), Emile Ardolinos Komödienhit SISTER ACT („Sister Act - Eine himmlische Karriere“, 1992), Charles Shyers Komödienremake FATHER OF THE BRIDE („Vater der Braut“, 1991), Mark Rydells Drama FOR THE BOYS („For the Boys - Tage des Ruhms, Tage der Liebe“, 1991), Sydney Pollacks romantisches Drama HAVANA („Havanna“, 1990), Woody Allens Komödie RADIO DAYS („Radio Days“, 1987) sowie die beiden Barry-Levinson-Filme GOOD MORNING VIETNAM („Good Morning Vietnam“, 1987) und TIN MEN („Tin Men“, 1987).

      Richard Portnow wirkte auch in zahllosen populären TV-Serien mit, gehörte zum festen Ensemble der Cop-Serien „EZ Streets“ und „Ryan Caulfield“, spielte in wiederkehrenden Rollen in einigen Serienhits mit - wie etwa einen Richter in „Boston Legal“ („Boston Legal“) und Anwaltlegende „Mel“ Melvoin, der Onkel Junior in „The Sopranos“ („Die Sopranos“) mehrfach vor einem Gefängnisaufenthalt bewahrte. Darüber hinaus übernahm er Gastrollen in vielen weiteren Serien, darunter „Franklin & Bash“, „Hawaii Five-O“ („Hawaii Five-O“), „Seinfeld“ („Seinfeld“), „Spin City“ („Chaos City“), „NYPD Blue“ („New York Cops - NYPD Blue“) und „The Shield“ („The Shield - Gesetz der Gewalt“). Unter seinen zahlreichen TV-Filmen ist die Neil-Simon-Adaption „Most Original – Laughter on the 23rd Floor“ zu nennen.

      Schließlich kann Portnow auch viele Bühnenauftritte vorweisen. Am Broadway spielte er in John Guares Drama „The House of Blue Leaves“ und in Bob Larbeys Komödie „A Month of Sundays“. Darüber hinaus trat er in New York in Woody Allens Komödie „Writer’s Block“ und in Los Angeles in „Oscar and Felix“, Neil Simons Update seines Welterfolgs „The Odd Couple“ („Ein seltsames Paar“), auf. Des Weiteren gehörte er zur Premierenbesetzung von Michael Wellers Komödie „Moonchildren“, die am renommierten Royal Court Theatre in London inszeniert wurde. Schließlich war er auch auf vielen regionalen Bühnen und Festivals zu sehen.
      Darunter fallen das Long Wharf Theater, das Berkshire Theatre Festival, das Cincinnati Playhouse in the Park Theatre und Auftritte mit der Philadelphia Drama Guild, einer Theatergruppe.

      Seine Karriere als Schauspieler hatte Portnow auch auf der Bühne begonnen, war im berühmten New Yorker Experimentaltheater LaMaMa in Aufführungen von Stücken von Tom Eyen, Leonard Melfi, Jeff Weiss, Lanford Wilson und Megan Terry zu sehen.


      Kurtwood Smith (Geoffrey Shurlock)

      Kurtwood Smith wurde am 3. Juli 1943 in New Lisbon, Wisconsin geboren. Dieser amerikanische Bundesstaat war auch Schauplatz seines größten Serienerfolgs, der Sitcom „That 70’s Show“ („Die wilden 70er“), in der er acht Staffeln lang Red Foreman, den brummig-autoritären Vater von Topher Grace, verkörperte.

      Im Alter von zehn Jahren zog Smith mit seiner Familie aus Wisconsin fort, studierte später Schauspiel an der San Jose State University und besuchte dann mit einem Stipendium das MFA-Program der Stanford University. In den 1970er Jahren trat er regelmäßig an kalifornischen Regionalbühnen auf und zog 1979 nach Los Angeles zurück, um für Film- und TV-Rollen vorzusprechen.

      Smith gehörte zum Ensemble der von der Kritik sehr wohlwollend aufgenommenen, aber kurzlebigen CBS-Sitcom „Worst Week“, spielte in mehreren Folgen von Kiefer Sutherlands Hitserie „24“ („24“) einen amerikanischen Senator und außerdem den Gesit eines FBI-Agenten in Patricia Arquettes Hitserie „Medium“ („Medium - Nichts bleibt verborgen“). Zu den wichtigsten Serien, in denen er Gastrollen übernahm, zählen „House M.D.“ („Dr. House“), „Malcolm in the Middle“ („Malcolm mittendrin“), „The X-Files“ („Akte X“), „3rd Rock From the Sun“ („Hinterm’ Mond gleich links“), „Star Trek: Voyager“ („Star Trek - Raumschiff Voyager“), „Star Trek: Deep Space Nine“ („Star Trek: Deep Space Nine“) und David E. Kelleys Familienserie „Picket Fences“ („Picket Fences - Tatort Gartenzaun“).

      Darüber hinaus war er zu sehen in den Serienhits: „21 Jump Street“ („21 Jump Street - Tatort Klassenzimmer“), „It’s Garry Shandling’s Show“, „Newhart“, „The A-Team“ („Das A-Team“), „Soap“ und in der Westernserie „The Magnificent Seven“ („Die glorreichen Sieben“) sowie in den TV-Filmen „A Bright Shining Lie“, inszeniert von Terry George, „While Justice Sleeps“ („Blut an ihren Händen“), „Doorways“ („Die 4. Dimension“) und „The Christmas Gift“. Für seine Leistung in der Miniserie „The Nightmare Years“ wurde er als „Bester Nebendarsteller“ für einen Cable Ace Award vorgeschlagen. Zuletzt gehörte Kurtwood Smith zum Ensemble der CBS-Actionserie „Chaos“.

      Auf der großen Leinwand hat Smith unzählige Bösewichte und autoritäre Figuren verkörpert. Unvergesslich ist sein psychopathischer Gangster Clarence Boddicker in Paul Verhoevens Science-Fiction-Klassiker ROBOCOP („Robocop“, 1987), der Peter Wellers Cop sadistisch folterte und ihn, von Kugeln durchsiebt, sterben ließ, aber auch der überstrenge, unsensible Vater, der seinen von Robert Sean Leonard gespielten Sohn in Peter Weirs Drama DEAD POET’S SOCIETY („Der Club der toten Dichter“, 1989) in den Selbstmord trieb.

      Darüber hinaus konnte man den Charakterdarsteller in James Mangolds Drama GIRL,INTERRUPTED („Durchgeknallt“, 1999) sehen, in Mimi Leders Katastrophenfilm DEEP IMPACT („Deep Impact“, 1998 ), als fanatischen Abtreibungsgegner in Alexander Paynes Satire CITIZEN RUTH („Citizen Ruth - Baby Business“, 1996), in Joel Schumacher John-Grisham-Adaption A TIME TO KILL („Die Jury“, 1996), John Woos Actiondrama BROKEN ARROW („Operation Broken Arrow“, 1996), Geoff Murphys Hit-Fortsetzung UNDER SIEGE 2: DARK TERRITORY („Alarmstufe Rot 2“, 1995), als Nicole Kidmans Vater in Gus Van Sants Satire TO DIE FOR („To Die For“, 1995), in Jennifer Lynchs Horrordrama BOXING HELENA („Boxing Helena“, 1993), als Vater von Alicia Silverstones Stalkerin in Alan Shapiros Thriller THE CRUSH („Das Biest“, 1993), in Stuart Gordons Actionthriller FORTRESS („Fortress - Die Festung“, 1992) und Joseph Rubens Drama TRUE BELIEVER („Das dreckige Spiel“, 1989). Zuletzt stellte Smith, der auch in Jonathan Heaps für den Oscar® in der Kategorie „Best Short Film, Live Action“ nominiertem Kurzfilm 12:01 P.M. (1990) zu sehen war, in Miguel Artetas Dramödie CEDAR RAPIDS („Willkommen in Cedar Rapids“, 2011) an der Seite von Ed Helms und John C. Reilly einen korrupten Versicherungsmann dar.

      Seine markante Stimme konnte Smith in unzähligen TV-Animationsserien einsetzen, sprach unter anderem Mr. Johnson in „Squirrel Boy“, Agent Bennet in „The Zeta Project“ und Don Killbride in „Neighbors From Hell“. Aktuell leiht er Commissioner Gordon, dem legendären Polizeichef von Gotham City, seine Stimme in „Beware the Batman“, einer neuen Animationsserie für Warner Brothers.

      Unermüdlich ist auch sein Einsatz für wohltätige Organisationen. Jedes Jahr nimmt er mit seiner Frau Joan am „Tag des Kindes“ teil, an dem beide ihr Patenkind treffen, das inzwischen längst Mitglied der Familie geworden ist. Außerdem bringt er Kindern, die von der Organisation United Care Group betreut werden, Weihnachtsgeschenke, engagiert sich auch für Easter Seals, eine Organisation, die Menschen mit körperlichen Gebrechen unterstützt, und wurde dafür vom Winners Circle for Children in die Celebrity Hall of Fame aufgenommen. Darüber hinaus setzte er sich auch für das Sportereignis Special Olympics und die auch in Deutschland ansässige Make-A-Wish-Foundation ein, die Kindern mit lebensbedrohlichen Krankheiten eine Freude zu bereiten versucht.

      Kurtwood Smith, der auch in einer öffentlichen Kampagne für Patenschaften warb, lebt mit seiner zweiten Frau Joan in Los Angeles. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Kinder, die ihm mittlerweile zwei Enkel geschenkt haben.



      DIE FILMEMACHER






      Sacha Gervasi (Regie)

      Sacha Gervasi inszeniert mit HITCHCOCK seinen ersten Spielfilm, der in seinem ungewöhnlichen Lebenslauf einen vorläufigen Höhepunkt markiert. Internationales Aufsehen erregte Gervasi zuvor als Drehbuchautor und Regisseur des von Kritikern und Zuschauern gefeierten Dokumentarfilms ANVIL! THE STORY OF ANVIL („Anvil - Die Geschichte einer Freundschaft“, 2008 ), der für Anthony Lane, Filmkritiker des New Yorker, „der bewegendste Film des Jahres“ und für The London Times „der beste Rock’n’Roll-Film aller Zeiten“ war. Die Dokumentation begleitet die vom Pech verfolgte Band Anvil, die einst als Halbgötter der kanadischen Heavy-Metal-Szene hochgejubelt wurden, bei ihrem letzten verzweifelten Versuch, endlich reich und berühmt zu werden. Der Film wurde 2010 bei den Independent Spirit Awards als „Bester Dokumentarfilm“ und in der Kategorie „Outstanding Arts and Culture Programming“ mit dem Emmy® prämiert. Der Film war zudem in der Kategorie „Outstanding Directorial Achievement“ für den Award der Directors Guild of America (DGA) vorgeschlagen. Darüber hinaus wurde er von vielen Filmkritikerverbänden in den USA unter den besten Dokumentationen des Jahres aufgeführt.

      Sacha Garvasi wurde 1966 in London geboren und lernte in seiner Heimatstadt die Mitglieder von Anvil kennen, als er mit 15 Jahren deren Auftritt im berühmten Marquee Club sah. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine Freundschaft und ein Engagement als Roadie, woraufhin Gervasi Anvil auf drei Touren begleitete. Anvil-Drummer Robb Reiner brachte dem Briten schließlich auch seine Fertigkeiten am Schlagzeug bei, die er erst bei einigen Londoner Bands, dann auch als Gründungsmitglied von Gavin Rossdales erfolgreicher Band Bush unter Beweis stellte.

      In England arbeitete Gervasi auch für Ted Hughes, den von der Queen berufenen Hofdichter, der in den 1950er und 1960er Jahren Schlagzeilen als Ehemann der depressiven Poetin Sylvia Plath gemacht hatte. 1995 zog Gervasi nach Los Angeles, studierte Drehbuchschreiben an der Film School der University of California und bekam dabei zweimal das Stipendium der Los-Angeles-Niederlassung der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). Noch während seines Studiums unterstützte er sich finanziell durch Interviews und Reportagen, die er als Journalist für Zeitungen und Magazine führte und schrieb. Jahre später wurde er selbst zum Dozenten an der UCLA ernannt und leitete dort 2009 eine Drehbuchklasse.

      Sein professioneller Start in der Filmbranche gelang ihm Ende der 1990er Jahre, als er zusammen mit Stand-up-Komiker Craig Ferguson das Drehbuch zu Kevin Allens Satire THE BIG TEASE („Der große Mackenzie“, 1999) schrieb. Eine Art Ritterschlag folgte mit seinem Drehbuch zu Steven Spielbergs mit Tom Hanks besetzter Komödie THE TERMINAL („Terminal“, 2004). Zuletzt schrieb er auch das Skript zu Malcolm Venvilles Tragikomödie HENRY’S CRIME („Henry’s Crime“, 2010) und war überdies auch Ausführender Produzent des mit Keanu Reeves, James Caan und Vera Farmiga prominent besetzten Independentfilms.



      Aktuell bereitet Gervasi seinen zweiten Spielfilm MY DINNER WITH HERVE vor. Er schrieb auch selbst das Drehbuch zu diesem biografischen Drama über den kleinwüchsigen Darsteller Hervé Villechaize, der einst als tödlicher Nick Nack in Guy Hamiltons Agentenabenteuer THE MAN WITH THE GOLDEN GUN („James Bond 007: Der Mann mit dem goldenen Colt“, 1974) Kultstatus erlangte. Basis für das Skript war ein Interview, das Gervasi mit dem Franzosen wenige Tage vor dessen Selbstmord geführt hatte. Im Film soll Villechaize von Peter Dinklage, Gervasi selbst von Dominik Cooper dargestellt werden.


      John J. McLaughlin (Drehbuch)

      John J. McLaughlin erregte in der Filmbranche zuletzt einiges Aufsehen als Koautor von Darren Aronovskys Erfolg BLACK SWAN („Black Swan“, 2010) – eines Thrillers über den Kampf zweier New Yorker Ballett-Diven um eine begehrte Rolle, bei dem die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen. Der Film wurde für fünf Oscars® nominiert und brachte Natalie Portman als „Beste Darstellerin“ die begehrte Trophäe ein.

      Derzeit arbeitet der in Brooklyn geborene, mit seiner Frau und den zwei gemeinsamen Kindern auch heute noch in New York lebende Autor an verschiedenen Drehbüchern für Film und Fernsehen. Am 7. Februar 2013 soll Taylor Hackfords Thriller PARKER („Parker“), eine Verfilmung eines Krimis von Donald E.Westlake, in die deutschen Kinos kommen, zu der McLaughlin das Skript schrieb. Für Regisseur Bill Paxton und die Produktionsgesellschaft Legendary Pictures bereitet er das Drehbuch zu KUNG FU vor, einer Kino-Adaption der gleichnamigen Martial-Arts-Kultserie mit David Carradine. Außerdem entwickelt er für Mick Jaggers und Victoria Pearmans Produktionsgesellschaft Jagged Films das Projekt FRESH TEARS, in das auch Tom Thayer involviert ist.

      Fürs Fernsehen arbeitet McLaughlin an „The Deep“, einer Miniserie für den US-Kabelsender A&E und Mandalay Pictures, für HBO und Spring Creek Pictures an „Blind Eye“, einem TV-Drama über den Arzt und Serienkiller Michael Swango, für Produzent Tom Thayer und die Produktionsgesellschaft ImageMovers am TV-Pilotfilm „Seeds“ und schließlich für Sonar Pictures am Pilotfilm „Private“, der der Startschuss für eine Serie über James Pattersons Romanhelden Jack Morgan, einen Privatdetektiv, werden soll.

      Darüber hinaus war McLaughlin in den letzten 20 Jahren in verschiedene andere Projekte involviert. Darunter fallen Bob Balabans mit Armin Mueller-Stahl besetzte Komödie THE LAST GOOD TIME (1994), die Fox-Horrorserie „Point Pleasant“, die er mitentwickelte, die HBO-Mysteryserie „Carnivàle“ sowie „The Great Gatsby“, eine mit Mira Sorvino besetzte TV-Adaption des berühmten Romans, bei der er erstmals mit Produzent Tom Thayer zusammenarbeitete.

      Schließlich war das Multitalent auch in der Comicszene aktiv, schrieb die Graphic Novel „7 Holes For Air“, eine Hommage an den Spaghetti-Western, in die auch Bill Paxton involviert ist. Auch die Neuauflage des populären Superheldencomics „Youngblood“, die Image Comics herausbringen wird, geht auf sein Konto.



      Stephen Rebello (Autor der Buchvorlage)

      Stephen Rebello ist Zeit seines Lebens fasziniert von den psychologischen Mechanismen, die Alfred Hitchcock in seinem privaten wie auch beruflichen Leben prägten. Diese Leidenschaft für den legendären Master of Suspense begann, als ihn seine filmbegeisterten Eltern mit Hitchcocks Werk vertraut machten. Obwohl er, wie er selbst sagt „ein ganzes Universum und viele Lichtjahre von Hollywood entfernt“ im US-Bundesstaat Massachusetts aufwuchs, gelang ihm das eigentlich Unmögliche, er stellte Kontakt zu Hitchcock her und blieb ihm dann durch Briefe und sogar Telefonate verbunden.

      Diese Beziehung, die sein Leben veränderte, fand 1980 ihren Höhepunkt. Rebello, der mittlerweile Psychologie studierte, danach als Stationsleiter in einem der Harvard University angeschlossenen Lehrkrankenhaus und schließlich als Therapeut in einer Privatpraxis gearbeitet hatte, war der letzte Gesprächspartner, dem Hitchcock ein Interview gewährte, bevor er im April 1980 im Alter von 80 Jahren starb. Dieses Interview wurde zuächst in The Real Paper, einem Underground-Wochenmagazin in Boston, veröffentlicht, dann aber an viele internationale Magazine und Zeitungen verkauft. Nach diesem vielversprechenden Einstieg zog Rebello nach Los Angeles und baute sich eine überaus erfolgreiche Karriere als Journalist und Redakteur auf, schrieb unter anderem für Cosmopolitan, Saturday Review, American Film, Cinefantastique, Cinefex, Biography, Vibe, Los Angeles, GQ, Movieline und für das Playboy Magazine, dem er heute noch als Filmkritiker verbunden ist. Seine Leidenschaft für Hitchcock mündete 1990 in einen internationalen Bestseller, als er „Alfred Hitchcock and the Making of Psycho“, sein von den Kritikern gefeiertes Buch über den Entstehungsprozess von PSYCHO („Psycho“, 1960), veröffentlichte.

      Der 2005 verstorbene, fünfmal für den Oscar® nominierte Hollywood-Veteran Ernest Lehman, der unter anderem die Drehbücher zu Hitchcocks Erfolgen NORTH BY NORTHWEST („Der unsichtbare Dritte“, 1959) und FAMILY PLOT („Familiengrab“, 1976) wie auch zu Robert Wises Musicalwelterfolg THE SOUND OF MUSIC („Meine Lieder - meine Träume“, 1965) schrieb, war ein Mentor und Freund Rebellos, der auch Film- und TV-Drehbücher für unabhängige Produktionsgesellschaften verfasste und als Autor zudem für die Walt Disney Company arbeitete.

      Derzeit schreibt und entwickelt Rebello für verschiedene Produzenten einen modernen Psychothriller, in den auch eine Lovestory eingebaut ist, wie auch ein Drehbuch über ein ausgefallenes erotisches Liebesdreieck, das von drei berühmten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gebildet wird.

      Ivan Reitman (Produktion)

      Ivan Reitman steht als Produzent und Regisseur hinter einigen der populärsten Komödien der letzten 35 Jahre. Dabei reicht das Spektrum von etwas gröber gestrickten, Slapstick-intensiven Hits wie John Landis’ NATIONAL LAMPOON’S ANIMAL HOUSE („Ich glaub’, mich tritt ein Pferd“, 1978 ) und seinen Eigeninszenierungen STRIPES („Ich glaub’, mich knutscht ein Elch“, 1981) und GHOSTBUSTERS („Ghostbusters - Die Geisterjäger“, 1984) bis zu etwas kultivierteren Vertretern des Genres wie DAVE („Dave“, 1993), SIX DAYS SEVEN NIGHTS („Sechs Tage, sieben Nächte“, 1998 ) und TWINS („Twins - Zwillinge“, 1988 ).

      Seine Karriere, in deren Verlauf er viele Millionen von Zuschauern zum Lachen brachte, begann in Kanada. Dorthin waren seine Eltern aus der Tschechoslowakei emigriert, als Reitman vier Jahre alt war. Ursprünglich hatte Reitman an der McMaster University im kanadischen Hamilton Musik studiert, doch schon bald zog es ihn zum Film und zum Theater. Kurz nach seinem Universitätsabschluss produzierte und inszenierte er mit einem Mini-Budget und den kanadischen Comedians Eugene Levy und Andrea Martin in den Hauptrollen die Horrorkomödie CANNIBAL GIRLS (1973). Zwei Jahre später stand er als Produzent auch hinter dem Horrorfilm SHIVERS („Parasiten-Mörder“, 1975), der David Cronenberg international bekannt machte. Darüber hinaus produzierte er mit Dan Aykroyd als Ansager die live ausgestrahlte kanadische TV-Show „Greed“.

      Im Anschluss daran eroberte er die Theaterszene in New York, produzierte Stephen Schwartz’ Musical „The Magic Show“, das sich zu einem Broadwayhit entwickelte. Die Hauptrolle übernahm der Illusionist Doug Henning, den er im Studium an der McMaster University kennengelernt hatte. Off-Broadway produzierte Reitman den Hit „The National Lampoon Show“. Für diesen Bühnenableger des Satiremagazins National Lampoon Magazine brachte er erstmals eine Handvoll unbekannter Comedians zusammen, die später Stars wurden, darunter John Belushi, Gilda Radner, Bill Murray, Harold Ramis und Joe Flaherty. Als Produzent und Regisseur zeichnete er auch für Elmer Bernsteins und Don Blacks Broadwaymusical „Merlin“ verantwortlich, das ihm zwei Nominierungen für Amerikas wichtigsten Theaterpreis, den Tony®, einbrachte. Ende der 1980er Jahre führte er seine Zusammenarbeit mit dem National Lampoon Magazine auch auf der Leinwand fort - als Produzent von NATIONAL LAMPOON’S ANIMAL HOUSE. Nach dem triumphalen Kassenerfolg des Films inszenierte er in Kanada die mit Bill Murray besetzte Sommerlager-Komödie MEATBALLS („Babyspeck und Fleischklößchen“, 1979), die auch heute noch zu den erfolgreichsten kanadischen Filmen aller Zeiten gehört.

      Bill Murray war auch der Hauptdarsteller in Reitmans folgenden Hits STRIPES, GHOSTBUSTERS und GHOSTBUSTERS 2 („Ghostbusters 2“, 1984), ergänzt von Harold Ramis und Dan Aykroyd. Mit Debra Winger und Robert Redford konnte er dann für seine romantische Komödie LEGAL EAGLES („Staatsanwälte küßt man nicht“, 1986) Schauspieler ganz anderen Kalibers gewinnen. Große Stars, die nicht zwangsläufig als Comedians bekannt waren, sah man mit Harrison Ford und Anne Heche auch in „Sechs Tage, sieben Nächte“ oder mit David Duchovny und Julianne Moore in der Science-Fiction-Komödie EVOLUTION („Evolution“, 2001). Dreimal zeigte er auch die komische Seite von Actionheld Arnold Schwarzenegger. Er ließ ihn mit Danny DeVito in TWINS und JUNIOR („Junior“, 1994) ein dynamisches Duo bilden und scharte in KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990) eine Klasse von Grundschul-Kindern um ihn.

      Als Produzent ist Reitmans Spektrum sogar noch größer. So produzierte er die Familienhits BEETHOVEN („Ein Hund namens Beethoven“, 1992), inszeniert von Brian Levant, und BEETHOVEN 2ND („Eine Familie namens Beethoven“, 1993), inszeniert von Rod Daniel. Außerdem für HBO den für sieben Emmys® nominierten TV-Film „The Late Shift“ („The Late Shift - Spätvorstellung“), der sich des Duells um die Nachfolge Johnny Carsons, ausgetragen von Jay Leno und David Letterman, humorvoll annahm.

      Zu Reitmans weiteren Produktionen zählen Gerald Pottertons Animationsklassiker HEAVY METAL („Heavy Metal“, 1981), Joe Pytkas Effektevent SPACE JAM („Space Jam“, 1996), der Live-Action und Animation, Michael Jordan und klassische Looney-Toons-Figuren, mischte, sowie die erfolgreichen Teenkomödien ROAD TRIP („Road Trip“, 2000), inszeniert von Todd Phillips, EUROTRIP („Eurotrip“, 2004), inszeniert von Jeff Schaffer uns schließlich auch Todd Phillips’ Hit OLD SCHOOL („Old School - Wir lassen nichts anbrennen“, 2003), in dem Will Ferrell, Vince Vaughn und Luke Wilson die Hauptrollen spielten.

      Als Produzent erhielt Ivan Reitman eine Oscar®-Nominierung, kann aber noch viele andere Preise und Ehrungen vorweisen. So war er für die National Association of Theater Owners, die Vereinigung der amerikanischen Filmtheaterbesitzer, 1984 „Director of the Year“ und bekam im folgenden Jahr bei den Genie Awards, Kanadas wichtigster Filmpreisverleihung, einen Special Achievement Award, der seine Verdienste um den kanadischen Film würdigte. Darüber hinaus wurde ihm 1979 für NATIONAL LAMPOON’S ANIMAL HOUSE und 1989 für TWINS der People’s Choice Award verliehen. Im November 1994 war er der dritte Regisseur, den das US-Branchenblatt Variety in seiner Spezialausgabe „Billion Dollar Director“ als Box-Office-Milliardär würdigte. Schließlich ehrte ihn Ende 2000 auch das American Film Institute, das NATIONAL LAMPOON’S ANIMAL HOUSE und GHOSTBUSTERS zu den witzigsten Filmen des vergangenen Jahrhunderts zählte.

      Im Jahr 1998 gründete Reitman zusammen mit Tom Pollock die erfolgreiche Produktionsgesellschaft The Montecito Picture Company. Die Company produzierte in den letzten Jahren unter anderem die von seinem Sohn Jason inszenierte und mit George Clooney besetzte Tragikomödie UP IN THE AIR („Up in the Air“, 2009). Unter den sechs Oscar®-Nominierungen, die dieser Hit schließlich erhielt, findet sich auch eine für Produzent Ivan Reitman in der Kategorie „Bester Film“. Zu den anderen aktuelleren Produktionen von Montecito zählen Atom Egoyans Erotikdrama CHLOE („Chloe“, 2010), Vicky Jensons Komödie POST GRAD („(Traum)Job gesucht“, 2009), John Hamburgs Komödie I LOVE YOU MAN („Trauzeuge gesucht“, 2009), Thor Freudenthals Familienfilm HOTEL FOR DOGS („Das Hundehotel“, 2009) und der Horrorfilm THE UNINVITED („Der Fluch der 2 Schwestern“, 2009), ein von Thomas und Charles Guard inszeniertes Remake eines südkoreanischen Horrorhits.

      Reitman, der zuletzt Regie bei der mit Natalie Portman und Ashton Kutcher besetzten romantischen Komödie NO STRINGS ATTACHED („Freundschaft Plus“, 2011) führte und davor mit Uma Thurman die Komödie MY SUPER EX-GIRLFRIEND („Die Super-Ex“, 2006) inszenierte, ist seit über 35 Jahren mit der kanadischen Schauspielerin Genevieve Robert verheiratet. Das Paar hat drei Kinder und lebt im kalifornischen Küstenstädtchen Santa Barbara.

      Tom Pollock (Produktion)

      Tom Pollock war von Juli 1995 bis März 1996 Stellvertretender Vorsitzender des Medienkonzerns MCA INC. und zuvor von September 1986 bis Juli 1995 Executive Vice President von MCA und Vorsitzender von Universal Pictures, dem Filmarm des Großkonzerns. Darüber hinaus saß er auch im Vorstand von MCA INC. wie auch von Cineplex-Odeon Corporation.

      Pollock ist einer der angesehensten und erfahrensten Juristen in der Entertainmentbranche und war früher Seniorpartner von Pollock, Bloom und Dekom. Die heute als Bloom, Hergot, Diemer und Cook, LLP firmierende Kanzlei vertritt die Interessen von Produzenten, Regisseuren, Autoren und Schauspielern.

      Pollocks Amtszeit bei MCA begann am 18.September 1986. In seiner Ära als Vorsitzender von Universal Pictures brachte das Studio über 200 Filme heraus, die weltweit insgesamt über zehn Milliarden Dollar einspielten. Darunter fallen Steven Spielbergs JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993), zum damaligen Zeitpunkt der erfolgreichste Film aller Zeiten an den internationalen Kinokassen, Kevin Reynolds’ WATERWORLD („Waterworld“, 1995), Brad Silberlings CASPER („Casper“, 1995),
      Brian Levants THE FLINTSTONES („Flintstones - Familie Feuerstein“, 1994), Rod Daniels BEETHOVEN 2ND („Eine Familie namens Beethoven“, 1993) und Brian Levants BEETHOVEN („Ein Hund namens Beethoven“, 1992), Phil Alden Robinsons SNEAKERS („Sneakers - Die Lautlosen“, 1992), George Millers LORENZO’S OIL („Lorenzos Öl“, 1992), Martin Scorseses CAPE FEAR („Kap der Angst“, 1991), Jon Avnets FRIED GREEN TOMATOES („Grüne Tomaten“, 1991), Ron Howards BACKDRAFT („Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen“, 1991), Robert Zemeckis’ BACK TO THE FUTURE 3 („Zurück in die Zukunft 3“, 1990) und BACK TO THE FUTURE 2 („Zurück in die Zukunft 2“, 1989), Ivan Reitmans KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990), Spike Lees DO THE RIGHT THING („Do the Right Thing“, 1989), Ron Howards PARENTHOOD („Eine Wahnsinnsfamilie“, 1989) und Ivan Reitmans TWINS („Twins“, 1988 ).

      Während Pollocks Amtszeit wurden sieben Universal-Produktionen als „Bester Film“ für den Oscar® vorgeschlagen, darunter Steven Spielbergs Drama SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste“, 1993), das diese Trophäe neben weiteren Oscars® auch gewann. Zu den anderen Filmen, die für den Oscar® als „Bester Film“ vorgeschlagen wurden, gehören Phil Alden Robinsons Sport- und Familiendrama FIELD OF DREAMS („Feld der Träume“, 1989), Oliver Stones Drama BORN ON THE FOURTH OF JULY („Geboren am 4. Juli“, 1989), Martin Brests romantische Tragikomödie SCENT OF A WOMAN („Der Duft der Frauen“, 1992), Jim Sheridans Drama IN THE NAME OF THE FATHER („Im Namen des Vaters“, 1993), Ron Howards APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995) sowie Chris Noonans Familienfilm BABE („Ein Schweinchen namens Babe“, 1995).

      Tom Pollock produzierte nicht nur Kassenhits und Oscar®-Kandidaten, sondern band auch viele Kreative, darunter Regisseure, Autoren und Produzenten, an Universal Pictures. Dazu zählen etwa Ivan Reitman, Ron Howard und Brian Grazer von Imagine Entertainment, Martin Scorsese, Spike Lee, George Miller, Jon Avnet, Martin Brest, Rob Cohen, Phil Alden Robinson, Jim Sheridan, James Cameron und Larry Gordon.

      Pollock spielte auch eine tragende Rolle in der Lancierung von United Cinemas International (UCI). Dieses Joint Venture mit Paramount Pictures hat sich mit fast 700 Multiplex-Leinwänden zum größten Kinoverbund außerhalb Nordamerikas entwickelt. Darüber hinaus gründete Pollock 1992 gemeinsam mit Gramercy Pictures den Verleih PolyGram Pictures. Schließlich war Pollock als Stellvertretender Vorsitzender von MCA INC. auch an der Gründung der Spielhallenkette Gameworks beteiligt - ein Joint Venture von MCA, Sega und Dreamworks SKG.

      1998 ging Pollock in die Selbständigkeit, lancierte mit Ivan Reitman die Filmproduktionsgesellschaft The Montecito Picture Company, auf deren Konto seitdem Filme wie Todd Phillips’ Komödien ROAD TRIP („Road Trip“, 2000) und OLD SCHOOL („Old School - Wir lassen nichts anbrennen“, 2003), D.J. Carusos Thriller DISTURBIA („Disturbia“, 2007), Jason Reitmans für den Oscar® als „Bester Film“ nominierter Film UP IN THE AIR („Up In the Air“, 2009), Atom Egoyans Erotikdrama CHLOE („Chloe“, 2010) und Ivan Reitmans romantische Komödie NO STRINGS ATTACHED („Freundschaft Plus“, 2011) gehen. Zu Kofinanzierung aller Filme der Montecito Picture Company gründeten Pollock und Reitman 2006 mit Hilfe des Kreditinstituts Merrill Lynch und anderen Finanzpartnern die Company Cold Spring Pictures.

      Tom Pollock wurde am 10. April 1943 in Los Angeles geboren, machte 1964 seinen Bachelor-Abschluss an der renommierten Stanford University und drei Jahre später seinen juristischen Doktortitel an der Columbia University. Im Laufe seiner Karriere bekleidete der Vater von drei Kindern (Alexandra, Allegra und Luke) neben seinen beruflichen Positionen eine Reihe von weiteren Ämtern. So ist er Mitglied der California Bar Association, war Vorsitzender des Kuratoriums des American Film Institute, außerdem Kurator des American Museum of the Moving Image, überdies außerplanmäßiger Professor im Fachbereich Film an der University of California at Santa Barbara und Kurator des Los Angeles Music Center.

      Joe Medjuck (Produktion)

      Joe Medjuck wurde 1943 in Fredericton, Hauptstadt der kanadischen Provinz New Brunswick, geboren, Er studierte an der McGill University, machte dort seinen Bachelorabschluss und ließ diesem an der University of Toronto einen Masterabschluss und schließlich auch die Promotion folgen. An der University of Toronto unterrichtete er auch selbst 12 Jahre lang, gründete dort das Cinema Studies Program und arbeitete gleichzeitig als Journalist und Redakteur für Magazine und Medien wie das Filmmagazin Take One, The Canadian Forum, für das Literary Supplement der London Times und die Canadian Broadcasting Corporation. 1980 zog Medjuck, der auch einer der Gründer von The Criterion Collection ist, einer Company, die filmhistorisch wichtige Filme auf hochwertigen DVDs und Blu-rays herausbringt, nach Los Angeles.

      Zu seinen wichtigsten Filmen als Produzent zählen die Ivan-Reitman-Inszenierungen
      STRIPES („Ich glaub’, mich knutscht ein Elch“, 1981), GHOSTBUSTERS („Ghostbusters - Die Geisterjäger“, 1984), LEGAL EAGLES („Staatsanwälte küßt man nicht“, 1986), TWINS („Twins“, 1988 ), GHOSTBUSTERS 2 („Ghostbusters 2“, 1989), KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990), DAVE („Dave“, 1993), JUNIOR („Junior“, 1994), FATHERS DAY („Ein Vater zuviel“, 1997), SIX DAYS SEVEN NIGHTS („Sechs Tage, sieben Nächte“, 1998 ), EVOLUTION („Evolution“, 2001) und NO STRINGS ATTACHED („Freundschaft Plus“, 2011).

      Außerdem gehörte er zum Produzententeam von Gerald Pottertons Animationsklassiker HEAVY METAL („Heavy Metal“, 1981), von Brian Levants Komödie BEETHOVEN („Ein Hund namens Beethoven“, 1992), Rod Daniels Komödienfortsetzung BEETHOVEN 2ND („Eine Familie namens Beethoven“, 1993), von Daniel Taplitz’ Tragikomödie THE COMMANDMENTS („Alles Unheil kommt von oben“, 1997), Betty Thomas’ biografischer Komödie PRIVATE PARTS („Private Parts“, 1997), Joe Pytkas Effektevent SPACE JAM („Space Jam“, 1996), von ROAD TRIP („Road Trip“, 2000) und OLD SCHOOL („Old School - Wir lassen nichts anbrennen“, 2003), inszeniert von Todd Phillips, von Chen Kaiges Erotikthriller KILLING ME SOFTLY („Killing Me Softly“, 2002), Jeff Schaffers Teenkomödie EUROTRIP („Eurotrip“, 2004), Mike Clattenburgs Komödie TRAILER PARK BOYS: THE MOVIE (2006), von D.J. Carusos Thriller DISTURBIA („Disturbia“, 2007), Jason Reitmans Dramödie UP IN THE AIR („Up In the Air“, 2009) und von Atom Egoyans Erotikdrama CHLOE („Chloe“, 2010).

      Zu seinen wichtigsten TV-Produktionen gehören die Animationsserien „The Real Ghostbusters“, „Beethoven“, und „Mummys Alive“ sowie der für mehrere Emmys® nominierte HBO-Film „The Late Shift“ („The Late Shift - Spätvorstellung“). Joe Medjuck lebt in der kalifornischen Kleinstadt Montecito, die der Filmproduktionsgesellschaft von Ivan Reitman und Tom Pollock den Namen gab.


      Tom Thayer (Produktion)

      Tom Thayer war mit einer Amtszeit von sechs Jahren letzter Präsident von Universal Television, bevor die Firma, wie auch der Gesamtkonzern, von Seagram aufgekauft wurde. Davor war er Gründungspräsident von MCA Television Entertainment, einer Company, mit der MCA/Universal erstmals den noch jungen, aber schon lukrativen Markt des amerikanischen Kabelfernsehens zu erobern versuchte. Daraus erwuchs nicht nur Brian Benbens populäre Sitcom „Dream On“ („Dream on“), sondern auch ein Produktionspaket von annähernd 40 Filmen für das US-Kabelfernsehen.

      Seit dem Verkauf von MCA an Seagram hat Thayer mit seiner eigenen Produktionsgesellschaft Traveler’s Rest Films die unterschiedlichsten TV-Projekte realisiert. Darunter fallen die mit Mira Sorvino, Toby Stephens und Paul Rudd besetzte F.-Scott-Fitzgerald-Adaption „The Great Gatsby“, das biografische TV-Drama „Faith of My Fathers“, das auf die schrecklichen Erfahrungen des heutigen US-Senators John McCain als Kriegsgefangener in Vietnam zurückblickte, und Yves Simoneaus für HBO realisierte Adaption eines Bestsellers von Dee Brown: „Bury My Heart At Wounded Knee“ war mit 17 Emmy®-Nominierungen nicht nur der meistnominierte TV-Film in der Geschichte von HBO, sondern auch aller Zeiten. Das Drama erhielt schließlich 2007 sechs Emmys®, darunter auch in der Kategorie „Outstanding Made for Television Movie“, darüber hinaus auch den Critics’ Choice Award, den Humanitas Award und Auszeichnungen der Producers Guild of America (PGA) und der Directors Guild of America (DGA).

      Im folgenden Jahr produzierte Thayer zusammen mit Ridley Scott einen vierstündigen TV-Mehrteiler nach Michael Crichtons Science-Fiction-Bestseller „The Andromeda Strain“. Die von Mikael Salomon inszenierte Miniserie „The Andromeda Strain“ („Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All“) wurde Mai 2008 vom US-Kabelsender A&E ausgestrahlt, erreichte bei der Premiere die zweithöchste Zuschauerquote in der Geschichte von A&E und wurde für sieben Emmys® vorgeschlagen. Die Doku-Soap „Ghost Hunters“ („Ghost Hunters“), die Thayer zusammen mit Craig Piligian von Pilgrim Films produziert, läuft seit 2004 beim amerikanischen Kabelsender SciFi Network und geht mittlerweile in die neunte Staffel. Im Januar 2012 beschlossen Tom Thayer und Erfolgsproduzent Dick Wolf ein Joint Venture, sie wollen gemeinsam TV-Programme entwickeln, die nicht fixen Drehbuchvorlagen folgen. Derzeit befinden sich fünf solcher Serien in Vorbereitung.
      Alan Barnette (Produktion)

      Alan Barnette, der seine Karriere Mitte der 1980er Jahre bei Universal TV, dem Fernseharm des Hollywood-Studios, begann, hat in den letzten 25 Jahren über 20 TV-Filme, sechs TV-Serien und vier Kinofilme produziert.

      Mehrere seiner TV-Filme wurden ausgezeichnet oder für wichtige TV-Preise vorgeschlagen. So erhielt das Todestrafendrama „Somebody Has to Shoot the Picture („Den Tod im Sucher“) eine Nominierung für den CableACE Award in der Kategorie „Best Movie or Miniseries“, während Frank Pierson den Preis als „Bester Regisseur“ und Arliss Howard den als „Bester Nebendarsteller“ gewann. Darüber hinaus wurde „Broken Cord“ („Der lange Weg ins Leben“), Ken Olins Drama über Adoption und schwere Krankheit, für den Humanitas-Prize vorgeschlagen. Barnette produzierte auch zwei frühe TV-Filme von Regisseur Bill Condon, das Rassismusdrama „White Lie“ („Haß des Südens“) sowie den Thriller „Murder 101“ („Murder 101“). Einer seiner letzten erfolgreichen TV-Filme war „Faith of My Fathers“. Dieses Drama, das in die Vergangenheit des heutigen US-Senators John McCain als Kriegsgefangener in Vietnam zurückblickt, wurde für sechs Emmys® vorgeschlagen.

      Zu Barnettes wichtigsten Serienproduktionen zählen Edward Woodwards für zahlreiche Fernsehpreise nominierte Krimiserie „The Equalizer“ („Der Equalizer - Der Schutzengel von New York“), die Abenteuerserie „Extreme“ („Extrem - Das Leben am Abgrund“), die Fantasyserie „Sliders“ („Sliders - Das Tor in eine fremde Welt“) sowie eine Neuauflage der legendären Anthology „Alfred Hitchcock Presents“ („Alfred Hitchcock präsentiert“), die Mitte der 1980er Jahre ausgestrahlt wurde. Zusammen mit Simon Fuller von der Produktionsgesellschaft 19 Entertainment produzierte er auch „S Club 7“, eine TV-Serie um die als Nachfolger der Spice Girls beworbene Popband S Club 7, wie auch S CLUB 7 SEEING DOUBLE („Seeing Double - S Club doppelt on Tour“, 2003), den von Nigel Dick inszenierten Ausflug der Teenfavoriten auf die große Leinwand. Fürs Kino produzierte er darüber hinaus auch Christopher Crowes Actiondrama OFF LIMITS („Saigon“, 1988 ), in dem Willem Dafoe und Gregory Hines die Hauptrollen spielten.

      Derzeit entwickelt Alan Barnette im Auftrag des amerikanischen Kabelsenders FX den Pilotfilm für eine im American Football angesiedelte Serie sowie für NBC einen Pilotfilm für die Krimiserie „Miami It’s Murder“.


      Ali Bell (Ausführende Produzentin)

      Ali Bell leitet als President of Development/Production die Projektentwicklung bei Ivan Reitmans und Tom Pollocks Produktionsgesellschaft The Montecito Picture Company. Als Koproduzentin betreute sie für Montecito Ivan Reitmans romantische Komödie NO STRINGS ATTACHED („Freundschaft Plus“, 2011), als Assoziierte Produzentin Atom Egoyans Erotikdrama CHLOE („Chloe“, 2010), Vicky Jensons Komödie POST GRAD („(Traum)Job gesucht“, 2009) sowie Jason Reitmans mehrfach Oscar®-nominierten Film UP IN THE AIR („Up in the Air“, 2009).

      Vor ihrer Zeit bei The Montecito Picture Company leitete Bell als Director of Development die Projektentwicklung von David Heymans Produktionsgesellschaft Heyday Films mit. Heyday Films produziert in Großbritannien und in den USA und steht hinter dem enorm erfolgreichen HARRY-POTTER-Franchise.
      Davor bekleidete Ali Bell einen leitenden Posten bei Nickelodeon Movies, war unter anderem in die Stoffentwicklung und Produktion involviert von Stephen Hillenburgs und Mark Osbornes Animationsfilm SPONGEBOB SQUAREPANTS: THE MOVIE („Der SpongeBob Schwammkopf Film“, 2004), von Brad Silberlings Jugendabenteuer LEMONY SNICKETT’S: A SERIES OF UNFORTUNATE EVENTS („Lemony Snickett - Rätselhafte Ereignisse“, 2004) sowie von Jared Hess’ schräger Komödie NACHO LIBRE („Nacho Libre“, 2006).

      Bevor sie diesen wichtigen Posten im Kreativteam von Nickelodeon Movies erhielt, war Bell Marketingleiterin der Company und für die amerikanische Westküste zuständig. In ihrem Aufgabenbereich überwachte sie alle Marketingmaßnahmen bei Nickelodeon-Projekten – darunter Radiokampagnen, Printkampagnen, Internet-PR sowie Verbundwerbung, also Kooperationen mit bekannten Marken. Sie war auch für die Oscar®-Kampagne von John A. Davis Animationshit JIMMY NEUTRON: BOY GENIUS („Jimmy Neutron - Der mutige Erfinder“, 2001) verantwortlich, der einer der Oscar®-Kandidaten in der neu eingeführten Kategorie „Best Animated Feature“ war.

      Vor den Jahren bei Nickelodeon Movies koordinierte Bell das Marketing für die Oscar®-Kampagne von Filmen, die für Paramount Pictures ins Rennen um die begehrte Trophäe gingen, darunter auch für Curtis Hansons Romanadaption WONDER BOYS („Die Wonder Boys“, 2000). Ihre Branchenkarriere begann sie direkt nach ihrem Universitätsabschluss als Praktikantin von A.C. Lyle, einem Produzentenveteranen von Paramount Pictures. Dieser Job gab ihr die Möglichkeit, als Produktionsassistentin am Entertainment-TV-Nachrichtenmagazin „Entertainment Tonight“ und als Post-Produktionsassistentin an Chuck Russells Horrordrama BLESS THE CHILD („Die Prophezeiung“, 2000) mitzuarbeiten. Darüber hinaus war sie als Assistentin auch für die Marketing-Abteilung von Paramount Pictures tätig.

      Ali Bell studierte an der Film School der Florida State University und plante nach ihrem Bachelorabschluss 1999, Regisseurin zu werden. In den letzten Jahren bekleidete sie neben ihrer Produktionstätigkeit diverse Ämter, gehörte zum Dekansbeirat der Florida State University Film School, war Mentor/Berater der neue Autorentalente fördernden und mit dem Nantucket Film Festival kooperierenden Screenwriter Colony und saß schließlich auch in der Jury beim Austin Film Festival. 2008 führte sie das Branchenmagazin The Hollywood Reporter in seiner „Next Generation“-Spezialausgabe unter den sieben Produktionsprofis auf, die man im Auge behalten müsse.


      Richard Middleton (Ausführender Produzent)

      Richard Middleton erlebte zuletzt einen echten Karrierehöhepunkt, als Michel Hazanavicius’ Komödie THE ARTIST („The Artist“, 2011), die er als Ausführender Produzent betreut hatte, für zehn Oscars® nominiert wurde und schließlich fünfmal erfolgreich war.

      Als Koordinationsassistent bei Rory Kelleys romantischer Komödie SLEEP WITH ME („Sleep with Me“, 1994) schnupperte Middleton erstmals Branchenluft. Weil er aber das Business von ganz unten und in möglichst vielen Aufgabenbereichen kennenlernen wollte, arbeitete er danach zunächst als Produktionsassistent oder Fahrer, darunter bei Filmen wie Quentin Tarantinos Kulthit PULP FICTION („Pulp Fiction“, 1994) oder Sean Penns Drama THE CROSSING GUARD („The Crossing Guard“, 1995).

      Schließlich stieg Middleton 1995 in die Stoff- und Projektentwicklung ein, arbeitete für Trimark Pictures wie auch für Produzent Joel Castleberg. Im Januar 1996 bekam er einen leitenden Posten bei Arnold Kopelson Productions, entwickelte für die renommierte Filmproduktionsgesellschaft unter anderem Taylor Hackfords Thriller THE DEVIL’S ADVOCATE („Im Auftrag des Teufels“, 1997), Stuart Bairds Actiondrama U.S. MARSHALS („Auf der Jagd“, 1998 ) und Andrew Davis’ Thriller A PERFECT MURDER („Ein perfekter Mord“, 1998 ).

      Sieben Monate nach seinem Einstieg bei Arnold Kopelson Productions verließ er die Company wieder und schnürte im Mai 1997 schließlich sein erstes eigenes Filmpaket fürs Kino. Der mit Dana Delaney, Matthew Lillard und Keri Russell besetzte, von Dan Rosen geschriebene und inszenierte Thriller DEAD MEN’S CURVE („Mörderische Freunde“, 1998 ) wurde beim Sundance Film Festival 1998 uraufgeführt.

      Seit 2001 konzentriert sich der Absolvent der University of Wisconsin at Madison auf die Tätigkeiten eines Produzenten oder Produktionsleiters, hat inzwischen 24 Filme fertiggestellt, von denen einige auf renommierten Branchenevents, wie dem Sundance Film Festival oder bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurden. Darunter fallen etwa Lucky McKees Horrordrama MAY („May“, 2002), Geoffrey Hales romantisches Drama THE LAST WORD (2008 ) oder Glen Ficarras und John Requas Komödie I LOVE YOU PHILLIP MORRIS („I Love You Phillip Morris“, 2009).


      Jeff Cronenweth (Kamera)

      Jeff Cronenweth gilt als einer der innovativsten Kameramänner Hollywoods, bekannt für seine eleganten, kühl-distanzierten Bilder. Zuletzt setzte er das Licht für THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO („Verblendung“, 2011), David Finchers mit Daniel Craig und Rooney Mara besetzte Verfilmung des Bestsellers von Stieg Larsson. Für seine Leistung wurde Cronenweth für den Oscar® wie auch den Preis seiner Gilde, der American Society of Cinematographers (ASC), vorgeschlagen.

      Cronenweth fotografierte auch David Finchers Drama THE SOCIAL NETWORK („The Social Network“, 2011) und wurde hier ebenfalls für den Oscar® und den Award der ASC nominiert. Die von Rolling-Stone-Chefkritiker Peter Travers als „unvergesslich und eindringlich“ gepriesenen Bilder zu diesem von Aaron Sorkin verfassten biografischen Drama über die Gründer des Netzwerkphänomens Facebook, spiegelten den moralisch verschwommenen dramatischen Kern des Films wider.

      Schließlich setzte Cronenweth auch das Licht bei Finchers ungewöhnlichem Film FIGHT CLUB („Fight Club“, 1999), den Cronenweths in der American Society of Cinematographers zusammengeschlossene Kollegen unlängst auf Platz 6 der 50 bestfotografierten Filme im Zeitraum 1998 bis 2008 ehrten. Die Zusammenarbeit mit Fincher hatte aber bereits Jahre zuvor begonnen, als Cronenweth seinem 1996 verstorbenen Vater Jordan Cronenweth, Kameramann von Ridley Scotts BLADE RUNNER („Der Blade Runner“, 1982) und Oscar®-nominiert für Francis Ford Coppolas Komödie PEGGY SUE GOT MARRIED („Peggy Sue hat geheiratet“, 1986), bei einigen Musikvideos, aber auch in den ersten Drehwochen von ALIEN 3 („Alien 3“, 1992) assistierte – ein Projekt, aus dem Jordan Cronenweth dann gesundheitsbedingt aussteigen musste.

      Neben Kinofilmen, darunter auch Mark Romaneks Psychothriller ONE HOUR PHOTO („One Hour Photo“, 2002) und Kathryn Bigelows U-Boot-Drama K-19: WIDOWMAKER („K-19 - Showdown in der Tiefe“, 2002), kreiert Cronenweth auch Bilder für Werbespots, wie etwa den Clip für die Limonade Mountain Dew, der 2001 den Clio für die „Beste Kamera“ erhielt. Unter den Regisseuren dieser Werbespots finden sich klangvolle Namen wie Spike Jonze, Michael Haussman, Michel Gondry, Francis Lawrence oder David LaChapelle.

      Jeff Cronenweth wurde in Los Angeles geboren, studierte Film an der University of California und startete seine Karriere als Assistent berühmter Kameramänner, unter anderem von Sven Nykvist, John Toll, Conrad Hall und seinem Vater Jordan.

      Judy Becker (Produktionsdesign)

      Judy Becker hat mit vielen renommierten Filmemachern, die meisten von ihnen aus dem Independentbereich, zusammengearbeitet, so zuletzt mit Jonathan Dayton und Valerie Faris bei der ungewöhnlichen Dramödie RUBY SPARKS („Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin“, 2012), mit Lynne Ramsay beim erschütternden Drama WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN („We Need to Talk About Kevin“, 2011) und mit Steve McQueen bei dessen Festivalhit SHAME („Shame“, 2011).

      Mit der wegen Finanzierungsproblemen nicht fertiggestellten romantischen Komödie NAILED, besetzt mit HITCHCOCK-Star Jessica Biel, begann im Jahr 2008 Beckers Zusammenarbeit mit Regisseur David O’Russell. Es folgten das Sport- und Familiendrama THE FIGHTER („The Fighter“, 2010), für das Becker für den Excellence in Production Design Award ihrer Gilde, der Art Directors Guild, nominiert wurde. Schließlich blieb sie O’Russell auch bei seinem aktuellen Film, der von den Kritikern gefeierten Tragikomödie SILVER LININGS PLAYBOOK („Silver Linings“, 2012) treu. Darüber hinaus gehörte Becker als Produktionsdesignerin zu den Crews von Ang Lees Welterfolg BROKEBACK MOUNTAIN („Brokeback Mountain“, 2005) und von Zach Braffs romantischer Komödie GARDEN STATE („Garden State“, 2004).

      Judy Becker kommt aus der Kunst- und Fotografieszene, zeichnete viele Jahre lang Underground-Comics und liebäugelte Mitte der 1990er Jahre, als die Aufträge aus der Filmbranche weniger wurden, mit einer Juristenkarriere. Sie lebt in New York.

      Pamela Martin, A.C.E. (Schnitt)

      Wie Judy Becker gehörte auch Pamela Martin zuletzt zur Crew von Jonathan Daytons und Valerie Faris’ RUBY SPARKS („Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin“, 2012), die am 29. November dieses Jahres auch in die deutschen Kinos kam, sowie von David O’Russells Hit THE FIGHTER („The Fighter“, 2010). Für dieses Box- und Familiendrama wurde Martin für den Oscar® und den Eddie Award nominiert, den ihre Gilde, die American Cinema Editors (ACE), vergibt.
      Eine weitere Eddie-Nominierung erhielt sie für die hochgelobte Komödie LITTLE MISS SUNSHINE („Little Miss Sunshine“, 2006), mit der Jonathan Dayton und Valerie Faris ihr Regiedebüt vorlegten.

      In ihrer bald 20 Jahre umspannenden Karriere konnte sich Pamela Martin gleichermaßen mit Komödien wie Dramen profilieren. Beweise dafür liefern unter anderem Miguel Artetas romantische Dramödie YOUTH IN REVOLT (2009), Brian Dannellys Satire SAVED! („Saved! - Die Highschool-Missionarinnen“, 2004) mit Jena Malone, Macaulay Culkin und Mandy Moore, Michael Kalesnikows Komödie HOW TO KILL YOUR NEIGHBOR’S DOG (2000) mit Kenneth Branagh, Tamara Jenkins’ Familienporträt SLUMS OF BEVERLY HILLS („Hauptsache Beverly Hills, 1998 ) mit Natasha Lyonne und Alan Arkin, außerdem Mark Waters’ Independenthit THE HOUSE OF YES („Wer hat Angst vor Jackie-O?“, 1997), Daniel J. Sullivans Drama THE SUBSTANCE OF FIRE (1996), John Walshs Komödie ED’S NEXT MOVE („Ed’s Next Move“, 1996), Tom Noonans WHAT HAPPENED WAS (1994) und David O. Russells schräges Regiedebüt SPANKING THE MONKEY (1994).

      Darüber hinaus war Martin auch für den Dialogschnitt der ersten drei Filme von Ang Lee, PUSHING HANDS (1992), THE WEDDING BANQUET („Das Hochzeitsbankett“, 1993) und EAT DRINK MAN WOMAN („Eat Drink Man Woman“, 1994), verantwortlich. Zudem arbeitete die Cutterin an Werbespots für Volkswagen, Holiday Inn und Hewlett Packard. 2007 gehörte sie zur Jury beim Sundance Film Festival, auf dem einige ihrer Filme Premiere gefeiert hatten.


      Julie Weiss (Kostüme)

      Bereits zweimal wurde Julie Weiss für den Oscar® vorgeschlagen. Zunächst für Terry Gilliams Science-Fiction-Film 12 MONKEYS („12 Monkeys“, 1995), dann auch für Julie Taymors Biopic FRIDA („Frida“, 2002), das ihr zudem Nominierungen für den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) wie auch den Award ihrer Gilde, der Costume Designers Guild (CDG), einbrachte. Gewonnen hat sie den Costume Designers Guild Award zweimal, zunächst für Sam Mendes’ auch als „Bester Film“ Oscar®-gekröntes Drama AMERICAN BEAUTY („American Beauty“, 1999), dann schließlich auch für Josh Gordons und Will Specks Komödie BLADES OF GLORY („Die Eisprinzen“, 2007).

      Zu Weiss’ jüngsten Arbeiten zählen Ivan Reitmans romantische Komödie NO STRINGS ATTACHED („Freundschaft Plus“, 2011), Mikael Hafströms Besatzungsdrama SHANGHAI („Shanghai“, 2010), Aaron Schneiders Tragikomödie GET LOW („Am Ende des Weges“, 2009), Emilio Estevez’ in den 1960er Jahre angesiedeltes Ensembledrama BOBBY („Bobby“, 2006), Allen Coulters biografisches Mysterydrama HOLLYWOODLAND („Die Hollywood-Verschwörung“, 2006) und Dean Parisots Komödie FUN WITH DICK AND JANE („Dick and Jane“, 2005), ein Remake des gleichnamigen Hits mit Jane Fonda.

      Darüber hinaus entwarf sie die Kostüme für Ron Howards Western THE MISSING („The Missing“, 2003), Gore Verbinskis erfolgreiches Horror-Remake THE RING („The Ring“, 2002), Scott Hicks’ Stephen-King-Verfilmung HEARTS IN ATLANTIS („Hearts in Atlantis“, 2001) sowie für Sam Raimis Hits THE GIFT („The Gift - Die dunkle Gabe“, 2000) und A SIMPLE PLAN („Ein einfacher Plan“, 1998 ), wie auch für Terry Gilliams schräge Hunter-S.-Thompson-Adaption FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS („Fear And Loathing in Las Vegas“, 1998 ).

      Mit Autor-Regisseur Andrew Bergman verbindet Julie Weiss eine langjährige Arbeitsbeziehung. Bei vier seiner sechs Filme kleidete sie die Darsteller ein, zuletzt bei ISN’T SHE GREAT („Ist sie nicht großartig?“, 2000), davor auch bei den Komödien IT COULD HAPPEN TO YOU („2 Millionen Dollar Trinkgeld“, 1994), HONEYMOON IN VEGAS („Honeymoon in Vegas“, 1992) und THE FRESHMAN („Freshman“, 1990). Als Kostümdesignerin gehörte sie auch zur Crew von Steven Zaillians Drama SEARCHING FOR BOBBY FISHER („Das Königsspiel“, 1993), Herbert Ross’ Ensembledramödie STEEL MAGNOLIAS („Magnolien aus Stahl“, 1989), Robert Townes romantischem Dreiecksdrama TEQUILA SUNRISE („Tequila Sunrise“, 1988 ) und von Lynne Littmans bewegendem Drama TESTAMENT („Das letzte Testament“, 1883).

      Unter ihren preisgekrönten Arbeiten fürs Fernsehen finden sich die mit Sally Field besetzte Miniserie „A Woman of Independent Means“ („Wechselspiel des Lebens“) und das TV-Drama „The Dollmaker“, in dem Jane Fonda die Hauptrolle spielte. Beide Projekte brachten Julie Weiss einen Emmy® ein. Darüber hinaus erhielt sie fünf weitere Emmy®-Nominierungen. Zuletzt für das mit Annette Bening in der Titelrolle besetzte HBO-Drama „Mrs. Harris“ („Mrs. Harris - Mord in besten Kreisen“), für das sie zudem für den Costume Designers Guild Award vorgeschlagen wurde, davor für den Konzertfilm „Liza Minnelli Live from Radio City Music Hall“, die Miniserie „Evergreen“, das TV-Drama „Little Gloria ... Happy at Last“ und für „The Elephant Man“, die TV-Übertragung einer Bühnenaufführung von Bernard Pomerances gleichnamigem Stück.

      Auch für die Broadway-Uraufführung des Stücks hatte Weiss die Kostüme entworfen, war dafür für den Tony®, Amerikas wichtigsten Theaterpreis, nominiert worden. Darüber hinaus war Weiss, die schon der Fakultät der renommierten Stanford University angehörte und Gastprofessorin an der University of California war, für viele weitere Theaterproduktionen tätig, die am Mark Taper Forum in Los Angeles inszeniert wurden.


      Danny Elfman (Musik)

      Seit mittlerweile 30 Jahren schreibt Danny Elfman die Musik zu Film- und TV-Projekten, gehört zu den vielseitigsten und angesehensten Komponisten der Branche, der vor allem für seine pulsierenden, von sinfonisch-romantischen Tönen durchzogenen Soundtracks bekannt ist. Viermal wurde der Kalifornier bereits für den Oscar® vorgeschlagen. Es begann mit Barry Sonnenfelds Science-Fiction-Komödie MEN IN BLACK („Men in Black“, 1997) und setzte sich fort mit Tim Burtons märchenhaftem Drama BIG FISH („Big Fish - Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht“, 2003) sowie den Gus-Van-Sant-Inszenierungen GOOD WILL HUNTING („Good Will Hunting“, 1997) und MILK („Milk“, 2008 ).

      Elfman hat mit vielen renommierten Regisseuren zusammengearbeitet, ist aber vor allem der musikalische Wegbegleiter von Tim Burton, für den er, von einer kleinen Kreativpause abgesehen, fast alle Filme vertont hat. Burtons Regiedebüt, die Komödie PEE-WEE’S BIG ADVENTURE („Pee-Wees irre Abenteuer“, 1985), markierte auch Elfmans Hollywood-Einstieg.
      Zahllose weitere Burton-Projekte folgten, darunter BATMAN („Batman“, 1989), EDWARD SCISSORHANDS („Edward mit den Scherenhänden“, 1990), außerdem Henry Selicks, von Burton produzierter Animationshit THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS („The Nightmare Before Christmas“, 1993), PLANET OF THE APES („Planet der Affen“, 2001), CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY („Charlie und die Schokoladenfabrik“, 2005) sowie zuletzt ALICE IN WONDERLAND („Alice im Wunderland“, 2010), DARK SHADOWS („Dark Shadows“, 2012) und FRANKENWEENIE („Frankenweenie“, 2012) - Burtons Langfilmversion seines berühmten Kurzfilms von 1984.

      Mehrfach gehörte Elfman auch zur Crew von Regisseur Sam Raimi. So hat auch Raimis Fantasyepos OZ: THE GREAT AND POWERFUL („Die fantastische Welt von Oz“), das am 7.März 2013 in die deutschen Kinos kommen soll, einen Soundtrack von Danny Elfman. Weitere Filme des Kreativduos waren unter anderem die Bestselleradaption A SIMPLE PLAN („Ein einfacher Plan“, 1998 ) sowie die Comichits SPIDER-MAN („Spider-Man“, 2002) und SPIDER-MAN 3 („Spider-Man 3“, 2004). Auch Regisseur Gus Van Sant griff immer wieder auf Danny Elfman zurück, abgesehen von „Good Will Hunting“ und „Milk“ auch bei seiner Satire TO DIE FOR („To Die For“, 1995), seiner Tragikomödie RESTLESS („Restless“, 2011) und zuletzt auch bei seinem Drama PROMISED LAND („Promised Land“, 2012), dessen Drehbuch von Matt Damon mitverfasst wurde.

      Zu Elfmans weiteren wichtigen Filmen zählen Paul Haggis’ Drama THE NEXT THREE DAYS („72 Stunden - The Next Three Days“, 2010), Guillermo Del Toros Comicverfilmung HELL BOY II: THE GOLDEN ARMY („Hell Boy 2 - Die goldene Armee“, 2008 ), Timur Bekmambetows Actioncomic WANTED („Wanted“, 2008 ), Ang Lees Comicverfilmung HULK („Hulk“, 2003), Rob Marshalls erfolgreiche Musicalverfilmung CHICAGO (Chicago“, 2002), Brian De Palmas Agententhriller MISSION: IMPOSSIBLE („Mission: Impossible“, 1996), Peter Jacksons Horrorhit THE FRIGHTENERS („The Frighteners“, 1996), Taylor Hackfords Stephen-King-Verfilmung DOLORES CLAIBORNE („Dolores“, 1995), Jon Amiels romantisches Drama SOMMERSBY („Sommersby“, 1993) und Warren Beattys Comicadaption DICK TRACY („Dick Tracy“, 1990).

      Zuletzt schrieb Elfman auch die Musik zu Shawn Levys Science-Fiction-Drama REAL STEEL („Real Steel“, 2011), Barry Sonnenfelds Komödienfortsetzung MEN IN BLACK 3 („Men in Black 3“, 2012), David O’Russells Tragikomödie SILVER LININGS PLAYBOOK („Silver Linings“, 2012) und zu Chris Wedges neuem Animationsfilm EPIC („Epic - Verborgenes Königreich“), der am 16. Mai 2013 in die deutschen Kinos kommen soll.

      Danny Elfman wurde 1953 in Los Angeles geboren, wuchs mit einer Leidenschaft für Filmmusik auf und bewunderte viele große Hollywoodkomponisten, vor allem Alfred Hitchcocks langjährigen Wegbegleiter Bernard Herrmann. Die musikalische Vielfalt, die er auch mit seiner 1976 gegründeten New-Wave-Band Oingo-Boingo über 20 Jahre lang unter Beweis stellte, war auch Resultat seiner Entdeckungsreisen, die er als junger Mann in aller Herren Länder machte. Über Oingo-Boingo fiel er auch dem jungen Tim Burton auf, woraus sich eine der kreativ fruchtbarsten Kooperationen der Filmgeschichte zwischen einem Regisseur und einem Komponisten entwickelte.

      Gelegentlich komponierte Elfman auch fürs Fernsehen, darunter die Kultthemen zur langlebigen Animationsserie „The Simpsons“ („Die Simpsons“) und zur satirischen Vorstadtsoap „Desperate Housewives“ („Desperate Housewives“). Darüber hinaus schrieb er auch die Musik zum von Twyla Tharp choreografierten Ballett „Rabbit And Rogue“, des Weiteren die in der Carnegie Hall uraufgeführte Sinfonie „Serenada Schizophrana“ für das American Composers Orchestra und schließlich auch „The Overeager Ouverture“, die Ouvertüre für ein bisher nicht vorliegendes Musical, die in der Hollywood Bowl zur Aufführung kam. Zuletzt komponierte er die Musik für „Iris“, eine um die internationale Filmgeschichte kreisende Show des Cirque du Soleil, die September 2011 am Dolby Theatre in Los Angeles Premiere feierte und dort zehn Jahre lang aufgeführt werden soll. „Es ist nicht schlecht, einen spezifischen Stil zu haben“, erklärt Elfman seinen Karriereleitfaden. „Aber ich ziehe es vor, ein Komponist zu sein, der nie weiß, was er als Nächstes in Angriff nehmen wird.“


      Howard Berger (Make-up-Effekte)

      Howard Berger wuchs in der kalifornischen Filmmetropole Los Angeles auf. Ermutigt von seinem in der Filmindustrie arbeitenden Vater, träumte Berger davon, ein Profi für spezielle Make-up-Effekte zu werden. Deutlich konkreter wurde dieser Traum, als er mit 13 Jahren sein Idol Stan Winston kennenlernte. Der viermalige Oscar®-Preisträger nahm den jungen Berger unter seine Fittiche, ermutigte ihn, weiter seinen Weg zu gehen, betonte ihm gegenüber aber auch die Wichtigkeit einer guten Ausbildung. Schließlich versprach er, ihm nach dem Highschool-Abschluss eine Chance zu geben, sollte er gute Noten und seine Liebe zum Detail, elementar wichtig für Winstons Arbeit, nachgewiesen haben.

      Stan Winston hielt Wort, gab dem damals 18-jährigen Berger Jobs bei einigen Filmen, an denen Winstons Crew mitarbeitete. Auf diese Weise war Berger noch ohne große Erfahrung unter anderem in die Produktion von James Camerons Welthit ALIENS („Aliens - Die Rückkehr“, 1986), von John McTiernans Science-Fiction-Hit PREDATOR („Predator“, 1987) und von Winstons Regiedebüt PUMPKINHEAD („Pumpkinhead - Das Halloween-Monster“, 1988 ) involviert.

      1988 gründete Berger mit Gregory Nicotero die Firma The KNB EFX Group, Inc. (KNB). Seit 25 Jahren haben die Spezialisten für prosthetisches Make-Up-Design, animatronische Effekte und Creature-Design an über 800 Film- und TV-Projekten mitgearbeitet. Darunter fallen zuletzt Oliver Stones Actiondrama SAVAGES („Savages“, 2012) Joe Carnahans Überlebensdrama THE GREY („The Grey - Unter Wölfen“, 2011), Charles Martin Smiths Familienfilm DOLPHIN TALE („Mein Freund, der Delfin“, 2011), Craig Gillespies Horrorkomödie FRIGHT NIGHT („Fright Night“, 2011), Quentin Tarantinos mehrfach Oscar®-nominierter Hit INGLOURIOUS BASTERDS („Inglourious Basterds“, 2009), Michael Manns biografisches Gangsterdrama PUBLIC ENEMIES („Public Enemies“, 2009) und Michael Bays erfolgreiche Action-Fantasyhits TRANSFORMERS („Transformers“, 2007) und TRANSFORMERS: REVENGE OF THE FALLEN („Transformers - Die Rache“, 2009).




      2006 wurde Howard Berger, stellvertretend für das KNB-Team, in der Kategorie „Best Achievement in Makeup“ mit dem Oscar® ausgezeichnet - für seine Arbeit an Andrew Adamsons Fantasyabenteuer THE CHRONICLES OF NARNIA: THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE („Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia“, 2005). Neben dem Oscar® wurde Berger auch der Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) verliehen. Berger und KNB setzten ihre erfolgreiche Arbeit auch bei den folgenden Teilen des Franchise fort, THE CHRONICLES OF NARNIA: PRINCE CASPIAN („Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“, 2007), wiederum inszeniert von Adamson, und bei Michael Apteds THE CHRONICLES OF NARNIA: THE VOYAGE OF THE DAWN TREADER („Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“, 2010).

      In seiner Karriere hat Berger mit fast jedem Regisseur bei einigen der besten Filme zusammengearbeitet. Darunter fallen Kevin Costners vielfach Oscar®-prämierter Western DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990), Martin Scorseses Gangsterdrama CASINO („Casino“, 1995), Frank Darabonts Stephen-King-Verfilmung THE GREEN MILE („The Green Mile“, 1999), Quentin Tarantinos Actionhits KILL BILL: VOL. 1 („Kill Bill: Vol. 1“, 2003) und KILL BILL: VOL. 2 („Kill Bill: Vol. 2“, 2004), Eli Roths Horrorhit HOSTEL („Hostel“, 2005), Vinzenzo Natalis ungewöhnlicher Science-Fiction-Thriller SPLICE („Splice - Das Genexperiment“, 2009) sowie Albert und Allen Hughes’ Endzeitthriller THE BOOK OF ELI („The Book of Eli“, 2010).

      Auch fürs Fernsehen ist die KNB-Crew regelmäßig tätig und wurde zuletzt in der Kategorie „Outstanding Prosthetic Makeup for a Series, Miniseries, Movie or a Special“ mit dem Emmy® ausgezeichnet für die erste, von Frank Darabont entwickelte Staffel der Hit-Horrorserie „The Walking Dead“ („The Walking Dead“). Zu den weiteren TV-Projekten zählen die von Steven Spielberg mitproduzierte Miniserie „The Pacific“ („The Pacific“) und die Erfolgsserie „Breaking Bad“ („Breaking Bad“).

      Howard Berger lebt mit seiner Frau Mirjam, einer Künstlerin, und den drei gemeinsamen Kindern Kelsey, Travis und Jake im kalifornischen Sherman Oaks. Sein nächstes Großprojekt wird Sam Raimis mit James Franco, Mila Kunis und Michelle Williams besetztes Fantasyepos OZ: THE GREAT AMD POWERFUL („Die fantastische Welt von Oz“, 2013) sein. Folgen wird Peter Bergs Actiondrama LONE SURVIVOR, in dem Mark Wahlberg und Taylor Kitsch die Hauptrollen übernommen haben.


      Gregory Nicotero (Make-up-Effekte)

      Gregory Nicotero ist zusammen mit Howard Berger und Robert Kurtzman Gründer und Gesellschafter der renommierten KNB EFX Group. Aktuell gehört er als Ausführender Produzent, Regisseur, Special-Effects- und Make-up-Designer zum Erfolgsteam der Zombie-Serie „The Walking Dead“ („The Walking Dead“).

      Wie sein Mentor Tom Savini stammt Nicotero aus Pittsburgh. Als Assistent Savinis begann 1985 dort auch seine Karriere mit George A.Romeros Horrorfilm DAY OF THE DEAD („Zombie 2 - Das letzte Kapitel“, 1985).

      Seitdem hat Nicotero mit vielen berühmten, gerade auch dem Fantastischen Film zugeneigten Regisseuren zusammengearbeitet, war bei über 700 Film- und TV-Projekten für spezielles Make-up-Design und Effektsequenzen wie auch für das Design von Monstern und Kreaturen verantwortlich. Darüber hinaus hat er gelegentlich auch als Regieassistent oder Regisseur des 2. Aufnahmeteams gearbeitet.

      Mit seiner Company, die zu den Marktführern der Branche gehört, hat Nicotero spezielles Make-up kreiert und Effekte für fantastische Kreaturen entwickelt unter anderem für Kevin Costners Westernhit DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990), Quentin Tarantinos Kulterfolg PULP FICTION („Pulp Fiction“, 1995), für Frank Darabonts Stephen-King-Adaptionen THE GREEN MILE („The Green Mile“, 1999) und THE MIST („Der Nebel“, 2007), Steven Spielbergs Science-Fiction-Drama MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002), Frank Millers und Robert Rodriguez’ Comicadaption SIN CITY („Sin City“, 2005), Michael Bays Actionspektakel TRANSFORMERS („Transformers“, 2007) und zuletzt auch für Joe Carnahans Überlebensdrama THE GREY („The Grey - Unter Wölfen“, 2011).

      Bei zahllosen weiteren Filme hat er das Make-up für bestimmte Figuren entwickelt und Stars mit prosthetischen Applikationen verändert. Den Beweis dafür liefern unter anderem Sam Raimis Hitfortsetzung ARMY OF DARKNESS („Armee der Finsternis“, 1992), Paul Thomas Andersons Drama BOOGIE NIGHTS („Boogie Nights“, 1997), Jay Roachs Komödienfortsetzung AUSTIN POWERS: GOLDMEMBER („Austin Powers in Goldständer“, 2002), Quentin Tarantinos Actionhits KILL BILL: VOL. 1 („Kill Bill: Vol. 1“, 2003), KILL BILL: VOL. 2 („Kill Bill: Vol. 2“, 2004) und GRINDHOUSE: DEATH PROOF („Death Proof - Todsicher“, 2007), Alexandre Ajas Horror-Remake THE HILLS HAVE EYES („The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen“, 2006), Vinzenzo Natalis Science-Fiction-Thriller SPLICE („Splice - Das Genexperiment“, 2009) und Sam Raimis Horrorhit DRAG ME TO HELL („Drag Me to Hell“, 2009).

      Zu den Projekten, bei denen er am Set Make-up-Effekte überwachte, zählen unter anderem Quentin Tarantinos mehrfach Oscar®-nominierter Hit INGLOURIOUS BASTERDS („Inglourious Basterds“, 2009), Nimród Antals Franchise-Fortsetzung PREDATORS („Predators“, 2019) und die von Steven Spielberg und Tom Hanks für HBO mitproduzierte Miniserie „The Pacific“ („The Pacific“). Wie Geschäftspartner Howard Berger war auch Nicotero in die Entstehung von Andrew Adamsons Fantasyabenteuer THE CHRONICLES OF NARNIA: THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE („Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia“, 2005) involviert und wurde in der Kategorie „Best Make-up Hair“ mit dem Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ausgezeichnet.

      Nicoteros jüngste Arbeit vor HITCHCOCK war der mit Russell Crowe und Lucy Liu besetzte Martial-Arts-Film THE MAN WITH THE IRON FISTS („The Man with the Iron Fists“, 2012), den Rapper RZA inszenierte. HITCHCOCK folgen werden Quentin Tarantinos mit Spannung erwarteter Western DJANGO UNCHAINED („Django Unchained“, 2012), der am 17. Januar 2013 in den deutschen Kinos starten soll, und Sam Raimis Fantasyepos OZ: THE GREAT AND POWERFUL („Die fantastische Welt von Oz“) – ein modernes Update von Frank Baums Abenteuern aus dem Lande der Munchkins und der bösen Hexe des Westens.
      Darüber hinaus ist Nicotero auch involviert in Robert Rodriguez’ und Frank Millers Comicfortsetzung SIN CITY: A DAME TO KILL FOR („Sin City 2“) und in Alexandre Ajas mit Daniel Radcliffe besetztes Fantasydrama HORNS.

      2010 inszenierte Nicotero nach eigenem Drehbuch seinen ersten Kurzfilm THE UNITED MONSTER TALENT AGENCY. Diese komische Geschichte über eine fiktive Firma, die Hollywoods klassische Monsterfilme der 1930er, 1940er und 1950er Jahre mit „echten“ Monstern versorgte, wurde weltweit auf über 60 Filmfestivals gezeigt und dort häufig auch als „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet. Nach dieser Feuertaufe hat Nicotero bei bisher zwei Folgen der zweiten und dritten Staffel von „The Walking Dead“ Regie geführt. Zweimal hintereinander wurde er für seine Make-up-Effekte zu dieser Erfolgsserie mit dem Emmy® ausgezeichnet, gewann diesen wichtigsten TV-Preis auch für die Miniserien „The Pacific“ und „Dune“ („Der Wüstenplanet“).

      Darüber hinaus erhielt er auch zwei Emmy®-Nominierungen für Visuelle Effekte. Zum einen in der Kategorie „Outstanding Special Visual Effects for a Series“ für „The Walking Dead“, zum anderen in der Kategorie „Outstanding Special Visual Effects in a Supporting Role“ für den spektakulären Tod von Drogenboss Gus Fring in der Hitserie „Breaking Bad“ („Breaking Bad“). Schließlich gehörte er als Koautor und ständiger Regisseur zum Kreativteam von „Torn Apart“ und „Cold Storage“ – zwei Internetablegern des „The-Walking-Dead“-Franchises. Der Lohn für seine Arbeit war ein Preis, den ihm die Writer’s Guild of America in der Kategorie „Outstanding Achievement in Writing Derivative New Media“ verlieh.

      Nicotero lebt mit seiner Frau Shari, einer Regieassistentin, und den zwei gemeinsamen Kindern Deven (10) und Alyssa (7) in Los Angeles. Beide Sprösslinge wissen, dass es keine Zombies gibt, „weil Dad sie erschafft.“



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