Lincoln - Special

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      Lincoln - Special

      TWENTIETH CENTURY FOX,
      DREAMWORKS PICTURES und RELIANCE ENTERTAINMENT präsentieren

      In Zusammenarbeit mit PARTICIPANT MEDIA und DUNE ENTERTAINMENT



      Eine AMBLIN ENTERTAINMENT/KENNEDY/MARSHALL COMPANY
      Produktion



      Ein STEVEN SPIELBERG Film

      Co-Producers. ADAM SOMNER
      KRISTIE MACOSKO KRIEGER

      Costume Designer. JOANNA JOHNSTON
      Music by. JOHN WILLIAMS
      Casting by. AVY KAUFMAN, C.S.A.


      Regie STEVEN SPIELBERG

      Drehbuch TONY KUSHNER
      basiert in Teilen auf dem Buch
      TEAM OF RIVALS: THE POLITICAL GENIUS OF ABRAHAM LINCOLN” von DORIS KEARNS GOODWIN

      Produziert von
      STEVEN SPIELBERG
      KATHLEEN KENNEDY


      Ausführende Produzenten
      DANIEL LUPI
      JEFF SKOLL
      JONATHAN KING

      Ko-Produzenten
      ADAM SOMNER
      KRISTIE MACOSKO KRIEGER


      Photographie
      JANUSZ KAMINSKI

      Produktionsdesign
      RICK CARTER

      Schnitt
      MICHAEL KAHN, A.C.E.

      Kostümdesign
      JOANNA JOHNSTON

      Musik
      JOHN WILLIAMS

      Casting
      AVY KAUFMAN, C.S.A.



      Laufzeit: ca. 145 Minuten
      Kinostart: 24. Januar 2013



      Produktionsnotizen



      „Wenn Sklaverei nicht falsch ist, ist nichts falsch.”
      – Abraham Lincoln, in einem Brief, geschrieben im Dezember 1865


      [JUSTIFY]In den letzten vier Monaten seiner Präsidentschaft– und seines Lebens – manifestierte sich die ganze Größe Abraham Lincolns. Er schlug seine letzte große Schlacht und bewies Leidenschaft und Humanität, als er alles daran setzte, die Nation zu einen – allen Unwahrscheinlichkeiten, allem persönlichen und öffentlichen Druck zum Trotz.

      Steven Spielbergs LINCOLN gewährt einen tiefen Einblick in die schwierigsten und gefährlichsten Stunden eines großen amerikanischen Staatsmannes, in einem Moment, in dem sich die dunklen der Sklaverei gerade lichteten und eine vom Krieg gespaltene Nation wieder zusammen geführt werden musste.

      Das eindringliche menschliche Drama spielt zum Ende des verheerenden Bürgerkrieges. An Lincoln liegt es nicht nur, die Kampfhandlungen zu beenden, es muss ihm auch gelingen, den 13. Verfassungszusatz durchzusetzen, der eine endgültige Abschaffung der Sklaverei gesetzmäßig verankern wird. Diese Tat setzt wahrhaften Mut voraus. Lincoln muss sich all seines Verhandlungsgeschicks und seiner moralischen Stärke besinnen – und wird dafür zur Legende werden. Die Auswirkungen seiner Taten setzen ihn einer starken Belastungsprobe aus, gleichermaßen auf persönlicher wie nationaler Ebene. Aber genau das ist Lincoln immer zuvorderst am Herzen gelegen: Gerechtigkeit für alle – für sein Land und die, die er liebt. Er scheut sich nicht, die Nation zur Einheit zu zwingen, er muss dazu jedoch die Opposition in seiner Regierung von seinen Vorstellungen überzeugen. Nur so kann er sein Ziel erreichen, die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen.
      Der Film basiert auf einem vielschichtigen Drehbuch des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Tony Kushner. Spielbergs schonungslos menschliche Art des Geschichtenerzählens und das subtile Spiel des von Daniel Day-Lewis angeführten Ensembles geleiten den Zuschauer tief hinein in das Herz und die Seele von Lincoln und zeugen von dessen großen Leistungen. Lincoln ist ein Mann der Paradoxe: witzig und würdig, verspielter Geschichtenerzähler und gnadenloser Machtmensch, gerissener Feldherr und verletzlicher Vater. In den dunkelsten Stunden der amerikanischen Geschichte wächst er über sich hinaus, nimmt seine ganz Kraft zusammen, um ein Vermächtnis für die Ewigkeit zu hinterlassen.

      Twentieth Century Fox und DreamWorks Pictures präsentieren in Zusammenarbeit mit Participant Media LINCOLN, inszeniert von Steven Spielberg nach einem Skript von Tony Kushner, das zum Teil auf dem Buch Team of Rivals: The Political Genius of Lincoln von Doris Kearns Goodwin basiert. Die Titelrolle spielt Daniel Day-Lewis, Sally Field, David Strathairn, Joseph Gordon-Levitt, James Spader, Hal Holbrook und Tommy Lee Jones sind seine Co-Stars. Als Produzenten zeichnen Spielberg und Kathleen Kennedy verantwortlich, als ausführende Produzenten firmieren Daniel Lupi, Jeff Skoll und Jonathan King.

      Hinter der Kamera versammelte Spielberg ein vertrautes, bestens eingespieltes Team: Janusz Kaminski fungierte als Chefkameramann, Rick Carter verantwortete das Szenenbild, die Kostüme stammen von Joanna Johnston, Michael Kahn besorgte den Schnitt und John Williams komponierte die Musik – ihr vereintes Talent garantiert einen großen, zeitgemäßen und packenden Film, der zeigt, wie Lincoln im Jahre 1865 eine vom Krieg zerrissene Nation einte und den Lauf der Menschheitsgeschichte nachhaltig veränderte. [/JUSTIFY]


      Auf der Suche nach Lincoln

      [JUSTIFY]In unseren Vorstellungen existiert Abraham Lincoln gleichermaßen als Mythos als auch als Mann aus Fleisch und Blut.

      Heute beschäftigt Lincoln das öffentliche Bewusstsein möglicherweise mehr denn je. Vielleicht einfach deshalb, weil seine charakteristische Silhouette für ein global zu lesendes Symbol steht, dass Macht durchaus auch gerecht eingesetzt werden kann. Oder auch weil er der einzige US-Präsident war, der mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass das große Experiment einer geeinten amerikanischen Nation vielleicht doch zum Scheitern verurteilt sei. Oder ist es einfach die Tatsache, dass ein mit Fehlern behafteter, höchst komplizierter Mann das schier Unmögliche geschafft hat, dass er erbitterte Feinde geeint und unterschiedlichste Menschen dazu gebracht hat, ihre Meinungen einander anzugleichen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.

      Die Idee, Lincoln als Menschen aus Fleisch und Blut zu zeigen, hat Steven Spielberg seit seiner Kindheit nachhaltig beschäftigt. Seit diesen Tagen hat er immer wieder über Lincoln gelesen, über ihn nachgedacht und ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass Lincolns abwechslungsreiches Leben nicht nur ein idealer Stoff für einen Spielfilm wäre, sondern auch etwas für die heutige Zeit zu sagen habe.

      „Ich wollte immer schon eine Geschichte über Lincoln erzählen. Er ist eine der fesselndsten Figuren der Geschichte und meines Lebens”, sagt Spielberg. „Ich erinnere mich, wie ich als Vier- oder Fünfjähriger erstmals das Lincoln Memorial sah. Diese riesige Figur in dem übergroßen Stuhl hat mich richtiggehend erschreckt. Aber dann, als ich mich Schritt für Schritt näher heranwagte, schlug mich sein Antlitz in den Bann. Ich konnte es nie mehr vergessen und seitdem habe ich über diesen Mann auf dem Stuhl nachgedacht.”

      Je mehr Spielberg im Lauf seines Lebens über Lincoln lernte, umso mehr wurde seine Neugierde beflügelt. Er fährt fort: „Lincoln führte unser Land durch die dunkelsten Stunden seiner Geschichte, er sicherte die amerikanische Demokratie und schaffte die Sklaverei ab. Aber ich wollte auch einen Film drehen, der die Vielschichtigkeit Lincolns widerspiegelt. Er war Staatsmann, militärischer Führer, Vater und Gatte – und ein Mann, der stets tief in sich hineinblickte. Ich wollte eine ‚wahre‘ Geschichte über Lincoln erzählen, mir Zynismus und Heldenverehrung ersparen. Ich wollte ihn in seiner ganzen Bandbreite zeigen, Schwächen und verletzliche Stellen inklusive.”

      Es dauerte zehn Jahre, bis Spielberg und Drehbuchautor Tony Kushner, die zuvor bei MUNICH („München“, 2005) kooperiert hatten, den geeigneten Zugang zum Stoff gefunden hatten. Und als sie wussten, wie sie ihre Geschichte erzählen wollten, stellten sie überrascht fest, dass sie dazu nur ein paar wenige, entscheidende Monate im Leben Lincolns beleuchten mussten. Diese würden genügen, den Mann in seiner ganzen Komplexität zu zeigen – das politische Genie, den gepeinigten Familienmann und den brillanter Verteidiger der Vereinigten Staaten von Amerika.

      Spielberg erläutert: „Wir beschlossen, uns auf die letzten vier Monate im Leben Lincolns zu beschränken, denn was er da leistete, war wahrlich monumental. Dabei wollten wir ihn aber als Mensch, als er selbst, nicht als Monument zeigen. Wir hatten das Gefühl, dass wir ihm am besten Genüge leisten würden, wenn wir ihn mitten in seinem kompliziertesten Kampf zeigen würden: Den Stunden und Tagen, in denen er versucht, den 13. Verfassungszusatz im Repräsentantenhaus durchzubringen.”

      Dieses kompakte, allgemeingültige Konzept beflügelte Spielberg. Es sprach alle seine Instinkte als Filmemacher an, unterschied sich dabei aber grundsätzlich von allem, was er bislang gedreht hatte und würde eine vollkommen andere Art von Kinoarbeit in seiner umfangreichen Filmografie darstellen.

      „Normalerweise erzähle ich meine Filme in Bildern, nicht in Worten. In diesem Fall treten die Bilder aber in die zweite Reihe zurück. Abraham Lincoln war ein Mann der Worte, ein Mann, der sich seiner Präsenz wohl bewusst war”, erklärt Spielberg. „Bei LINCOLN interessierte mich nicht so sehr die Bildsprache, sondern dieser ganz persönliche Moment der Geschichte.”

      Indem sie ihren Filmstoff auf die letzten Tage in Lincolns Leben reduzierten, sich auf mitreißende Debatten, politische Manipulationen, Familienzwists sowie die privaten Ängste und Hoffnungen des Präsidenten konzentrierten, gelang es Spielberg und Kushner, die packende – und zweifelsfrei zutiefst menschliche – Geschichte eines der größten Kämpfe in der Geschichte der Demokratie auf den Punkt zu bringen. „Zudem ist der Film wirklich sehr spannend”, merkt Spielberg an, „und man kann ihn durchaus stellenweise als Politthriller lesen.”

      Spielbergs langjährige Produktionspartnerin Kathleen Kennedy stimmt darin überein, dass dieser Film in der langen Karriere seines Regisseurs einen neuen künstlerischen Schritt markiert. „Steven hat sich immer schon für Geschichte begeistert, viele seiner Filme stehen in einem historischen Kontext – EMPIRE OF THE SUN („Das Reich der Sonne“, 1987), SCHINDLER’S LIST (Schindlers Liste, 1993), SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998) – und ich glaube, dass er erkannt hat, dass einige der interessantesten Charaktere auf historischen Ereignisse basieren,” merkt sie an. „Bei LINCOLN wusste Steven jedoch, dass er hier mit einem konventionellen Biopic scheitern würde. Stattdessen entschieden er und Tony sich, Lincolns Lebensleistung als Mensch und Präsident aus einer ganz persönlichen Sicht zu erzählen. Sie konzentrierten sich auf Schlüsselereignisse wie die Abschaffung der Sklaverei, auf große Momente, die zum Ende seiner Präsidentschaft passierten.”[/JUSTIFY]


      Ein Team von Rivalen

      [JUSTIFY]Von Beginn an war sich Spielberg darüber im Klaren, dass es unzählige Bücher über Lincoln gab, die sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit dem Präsidenten auseinandersetzten. Er war auf der Suche nach einem Buch mit einem frischen, unverbrauchten, menschlichen Ansatz. Fündig wurde er bei Doris Kearns Goodwins Team of Rivals: The Political Genius of Abraham Lincoln, das 2005, im Jahr seines Erscheinens, zu einem Mega-Seller avancierte, das man einfach gelesen haben musste.

      Spielberg hatte schon mit Goodwin gesprochen, ehe ihr Buch überhaupt erschienen war. Sie hatten sich bei der Jahrtausendfeier in Washington getroffen und er fragte sie, woran sie denn gerade arbeitete. Er interessierte sich sehr für den Stoff, Jahre bevor das Buch überhaupt fertig war. „Er drehte seine Filme und rief immer wieder von diversen Sets an, um zu fragen, wie’s mit Lincoln stehe. Und dann, eines Tages, optionierte er das Buch”, erinnert sich die Autorin.

      Die Aufregung, die um ihr Buch einsetzte, als es erschien, bewies, dass Goodwin den Nerv der Zeit getroffen hatte. Sie hatte genau über das geschrieben, was die Leute über Lincoln wissen wollten: Wie er es in bewegten und schwierigen Zeiten geschafft hatte, eine gespaltene Nation zu einen, wie er unter verschiedensten Gruppen einen Konsens hergestellt hatte. Das „Team von Rivalen“, auf das der Titel sich bezieht, bezeichnet die drei Männer, die im Präsidentschaftswahlkampf 1860 gegen ihn angetreten waren – und die er nach seiner Wahl alle in sein Kabinett aufnahm. Dieser mutige Schachzug war bezeichnend für Lincolns Führungsqualitäten. Er besaß ein Talent dafür, mit seinen Gegnern umzugehen, er war ein politisches Genie, das es perfekt verstand, Gerechtigkeit und Menschenrechte, über alle kollidierenden Meinungen und unterschiedlichen Ansichten hinweg, durchzusetzen – und den Staatenbund zu vervollkommnen.

      Der vielleicht wichtigste Punkt für die gesamte Nation im Zuge dieser „Wiedergeburt der Freiheit” war es, zum Ende des Bürgerkrieges die Sklaverei abzuschaffen – sie nicht nur symbolisch abzuschaffen, sondern diesen Schritt auch mittels eines Zusatzartikels in der Verfassung zu verankern. Nur so konnte man ein für alle Mal der Sklaverei ein Ende setzen.

      Aber wie hat er das geschafft? Goodwin glaubt, dass ihm dies gelang, weil er sich all die schlimmen Konsequenzen verstellen konnte, sollte er mit seinem Vorhaben scheitern. „Ich meine, dass Lincoln alles daran setzte, den 13. Zusatzartikel in der Verfassung zu verankern – und er glaubte fest an die US-Verfassung –, weil er sich dann sicher sein konnte, dass die Sklaverei in der Folge für immer abgeschafft sein würde. Er setzte dafür all sein politisches Können ein, nutzte alle seine persönlichen Beziehungen und Kontakte, um den 13. Verfassungszusatz durchzubekommen. Nur wenn ihm das gelänge, und nur dann, würde die Sklaverei für immer abgeschafft sein.”

      Sie fügt hinzu: „Ich glaube auch, dass es viel damit zu tun hatte, dass er fest an sein Land glaubte. Und daran, dass dieser Schritt für andere Länder weltweit Hoffnung geben und ein Vorbild sein könnte.”

      Spielberg fand Goodwins Buch durchweg fesselnd. „Man könnte fast auf jeder einzelnen Seite von Doris’ Buch Stoff für einen eigenen Spielfilm finden“, erklärt der Regisseur. „Aber zuallererst gelingt es ihr, Geist und Gemüt Lincolns einzufangen. Dies besaß bei unserer Adaption auch oberste Priorität.”

      Sehr früh, das Projekt nahm gerade erst Formen an, lud Goodwin Spielberg und Tony Kushner zu einem Roundtable-Gespräch mit ausgewiesenen Lincoln-Experten ein, um ihnen einen Einblick in die schwierige Materie zu ermöglichen – und war dann erstaunt, wie bewandert die beiden in Sachen Lincoln waren. „Es war ein wirklich unglaublicher Tag”, erinnert sie sich. „Ich bekam anschließend Emails von all diesen Historikern, die darüber höchst erstaunt waren, wie viel Steven über Lincoln, den Bürgerkrieg, den Abolitionismus, Mary und alles andere wusste. Gleich im Anschluss an die Gesprächsrunde nahmen Tony und ich unsere Emailkorrespondenz auf und begannen, uns über alle Aspekte Lincolns und dessen Lebens auszutauschen. Ich bin überzeugt davon, dass es niemanden gibt, der in punkto Film für diesen Job besser geeignet wäre.” [/JUSTIFY]

      Ein 500-Seiten Drehbuch und ein Durchbruch

      [JUSTIFY]Spielberg war immer schon der Meinung, dass Tony Kushner – er hatte 1993 den Pulitzer-Preis für das Stück „Angels in America” gewonnen und das auf explosiven historischen Tatsachen basierende, Oscar-nominierte Drehbuch zu MUNICH ("München", 2005) geschrieben – genau den kritischen Geist und die Liebe für amerikanische Geschichte besaß, um Goodwins Buch in ein Skript umzuarbeiten.

      Kushner war ebenfalls von dem Buch angetan, hegte aber so seine Zweifel, dass man einem 800-Seiten-Wälzer in einem einzigen Film gerecht werden könnte. „Ihr Buch ist ein Zeugnis der hohen Kunst des Geschichtenerzählens“, weiß er. „Aber es ist gleichzeitig der Beweis dafür, dass man daraus keinen Zwei-Stunden-Film machen kann. Es ist voll von spannenden Ereignisse und wunderbaren Charakteren, es gab keinen narrativen Pfad, mittels dessen es sich filmisch entschlüsseln ließ.”

      Einen anderen Ansatz für LINCOLN zu finden, stellte sich als die große Herausforderung dar. Recht schnell verwarf Kushner die Idee, Lincolns Leben von 1863 bis zu dessen Tod zwei Jahre später zu erzählen, denn auch dies erwies sich als eine viel zu ausufernde Geschichte.

      Vom Buch inspiriert, brachte Kushner ein 500-seitiges Drehbuch zu Papier, einen veritablen Ziegel von einem Manuskript, den er Spielberg überreichte. Der Regisseur erinnert sich: „Es war eines der brillantesten Drehbücher, das ich je gelesen hatte – aber es war ein ausuferndes Epos und in dieser Form schlichtweg unverfilmbar. Als ich es las, sprang mir jedoch eine Passage ins Auge.
      Es waren jene 70 Seiten, in denen er Lincolns Kampf um den 13. Verfassungszusatz beschrieb.” Kushner machte sich erneut an die Arbeit. Er setzte sich noch einmal zwei Jahre hin, um eine schlankere Fassung des Skripts zu erarbeiten. Und dann, wie aus dem Nichts, rief Spielberg an.

      „Ich war im Auto nach Connecticut unterwegs, als Steven mich auf dem Handy anrief”, erinnert sich Kushner. „Er sagte: ‚Ich unterbreite dir mal einen Vorschlag, den du vielleicht verrückt findest. Was hältst du davon, wenn wir uns nur auf einen Monat, den letzten Januar, konzentrieren, und auf den Zeitraum, in dem er den 13. Verfassungszusatz durchboxte?’ Ich erinnere mich, dass mich da ein Schwindelgefühl überfiel und ich den Wagen kurz abstellen musste. Steven fuhr fort: ‚Ich finde gerade diesen Teil der Geschichte höchst spannend und bewegend.’ Und je detaillierter er seine Überlegungen ausführte, umso klarer wurde mir, dass diese wagemutige Entscheidung die Zuschauer wirklich überraschen würde. Das wäre ein Teil von Lincolns Leben, über das die Zuschauer noch nicht so gut Bescheid wussten.”

      Er fährt fort: „Wir fühlten uns beide höchst zeitgemäß, denn heutzutage haben viele Menschen einfach den Glauben an die Regierung verloren. Und dies wäre eine Geschichte, die vermittelt, was für wundersame Dinge ein demokratisches System leisten kann. Dieser Monat war wie eine Linse, durch die man Lincoln mit vollkommener Klarheit studieren konnte. Es waren alle Zutaten da, die ihn definierten – sein Familien- und Seelenleben, sein politisches Genie. Und die Geschichte barg zudem die Spannung einer wirklichen Krise. Er befand sich in einem echten Dilemma: Konnte er die Sklaverei beenden und die Union zusammenhalten? Würde er dies schaffen, bevor die Konföderierten sich ergaben? “

      Diese Konzentration auf eine relativ kurze Zeit in Lincolns Leben erlaubte Kushner es, den Mann genauso zu zeigen, wie er es gewollt hatte.
      Als Mann, der sich Tag für Tag engagiert, der sich Stunde für Stunde in den Untiefen der Politik bewegt, um seine Version einer Nation zu verwirklichen und den Amerikanern eine echte Zukunft zu schenken.

      Der neue Entwurf erlaubte es Kushner zudem auch, Lincoln als Mann der Widersprüche zu zeigen. So wollte Kushner beispielsweise nicht verschweigen, dass Lincoln zeitweise durchaus nicht gegen die Sklaverei war, um das Auseinanderbrechen der Union zu verhindern. Er wollte herausarbeiten, dass Lincolns Vorgehen eine schwierige Gratwanderung war. „Seine Politik war ein einziger Balanceakt. Er musste den Menschen klar machen, dass mit dem Ende des Bürgerkriegs auch die Sklaverei abgeschafft sein musste, aber er musste dem Norden auch gleichzeitig verständlich machen, dass seine Soldaten nicht dafür starben, um die Sklaverei zu beenden. Diese Differenzierung ist es, die ihn zu so einem großen Präsidenten machte.”

      Kushner wollte auch nicht beschönigen, welcher Mittel sich Lincoln während des Krieges bediente, um seine Ziele durchzusetzen. Nie zuvor – und auch später nie mehr – griff ein US-Politiker zu so drakonischen Mitteln. Er setzte den Habeas Corpus Act, das Gesetz zum Schutz der persönlichen Freiheit, außer Kraft, und ließ die Medien zensieren. „Keine Frage, Lincoln nutzte alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen, rechtmäßige und unrechtmäßige, aber er tat dies aus purer Notwendigkeit. Er wollte den Krieg beenden, die Union zusammen halten. Manchmal hat er, glaube ich, einfach Grenzen überschritten, die definitiv nicht mit der Rechtsprechung in Einklang standen. Diese Tatsachen machen viel von dem Film aus, den wir gedreht haben”, erklärt er.

      All diese Fragen machen Kushners Skript unglaublich lebendig. Zudem lebt es von einem geerdeten Realismus und taucht tief ins Washington D.C. zu Lebzeiten Lincolns ein. Mehr als 140 Charaktere versammelt das Drehbuch, allesamt starke Persönlichkeiten und faszinierende Figuren. „Die Geschichte richtig zu erzählen, war sehr kniffelig”, gesteht Kushner.
      „Aber ich liebe diese Art von verzwickten Drehbüchern, die irgendwie Puzzles gleichen. Ich glaube an die Intelligenz der Zuschauer und ich wusste auch, dass mein Skript in den Händen eines der größten Filmemachers der Geschichte lag.”

      Kushner kamen beim Schreiben des Drehbuchs seine intensiven Recherchen zu Gute. Er baute Dialogpassagen ins Skript mit ein, die er in historischen Dokumenten gefunden hatte, aber ließ stellenweise auch seiner Fantasie freien Lauf. „Das Tolle an dieser Geschichte ist, dass wir wissen, dass all diese Dinge passiert sind, wir aber wiederum nicht wissen, wie alles genau abgelaufen ist. Das gab mir beim Schreiben viel Freiheit. Dieses Skript zu schreiben, war ein Akt der Interpretation – etwas anderes konnte es gar nicht sein.”, fasst er zusammen.

      Und genau dies gefiel Spielberg: „Tony vertiefte sich in die Sprache jener Zeit, brachte sie dann aber mit seinen eigenen Worten zum Ausdruck. Die Sprache im Film ist ein Hybrid aus historischer Recherche und Tonys kunstvollem Umgang mit Sprache.”

      Besonderes Augenmerk verwandte Kushner darauf, herauszuarbeiten, dass sich die Parteipolitik im Jahre 1865 grundsätzlich von der des Jahres 2012 unterschied. „Es ist für uns heute sehr verwirrend, dass die Demokraten damals die konservative Partei waren. Sie bestand vorwiegend aus sezessionistischen Südstaatlern, während die Republikaner progressiv waren, streckenweise sogar radikal”, erklärt er. „Es ist höchst interessant, dass sie die Positionen gewechselt haben.”

      Während er das Drehbuch schrieb, verließ sich Kushner auf Goodwin als zuverlässige Quelle. Auch sie war von der Idee angetan, Lincolns Leben und Wirken in so einem kleinen Zeitfenster festzumachen. „Man erfährt in dieser Geschichte alles Wesentliche über Lincoln – genauso wie in meinem Buch”, merkt sie an. „Man lernt den Melancholiker Lincoln kennen, den humorvollen Lincoln und den Mann, der tief davon überzeugt ist, dass der 13. Zusatzartikel in der Verfassung verankert werden muss.
      Man begreift, warum er bereit war, den ohnehin so verlustreichen Krieg zu verlängern, weil er wusste, dass in punkto Sklaverei kein Kompromiss möglich war. Man sieht, wie er mit sich selbst ringt. Man lernt die Leute kennen, denen er vertraute. Man sieht ihn als geschickten Politiker und als Feldherren mitten im Kampfgetümmel. Die Geschichte am 13. Verfassungszusatz aufzuhängen, war wirklich eine brillante Idee, denn so lernt man alle Facetten Lincolns kennen und spürt, welche Last auf ihm als Präsidenten lag.” Das fertige Drehbuch begeisterte alle, die es lasen. „Tonys Art zu schreiben ist absolut fesselnd”, sagt Kathleen Kennedy. „Sein Skript ist überaus vielschichtig, jedes Detail stimmt und so wird man förmlich in Lincolns Welt hineingezogen.”

      Kushner hatte volles Vertrauen, dass Spielberg sein Drehbuch entsprechend umsetzen könnte – trotz des ungewöhnlichen Ansatzes. „Steven erfindet sich immer wieder neu. Es gibt in seinen Filmen zwar regelmäßig wiederkehrende Elemente, aber dennoch unterscheiden sich seine Arbeiten auf stilistischer Ebene enorm. Er versteht es, sich und seinen Stil immer dem Film anzupassen, den er gerade inszeniert”, weiß er. „Dennoch war ich, als ich den fertigen Film sah, wirklich überwältigt. Steven ist etwas sehr Echtes, sehr Greifbares gelungen. Er hat präzise eingefangen, wie Lincoln gesehen, gedacht und gefühlt hat. Der Film ist ganz im Geiste Lincolns gehalten – bescheiden, ruhig, fokussiert. Und genauso würde ich auch Daniel Day-Lewis’ Spiel beschreiben.”

      Goodwin, die Lincolns Welt wohl besser kennt als jede andere lebende Person, stimmt dem zu. Sie meint, dass es Spielberg gelungen ist, Geschichte lebendig werden zu lassen – so nah, so echt haben die Menschen ihre Ikone noch nie gesehen. „Ich glaube, niemand anderer hätte LINCOLN so inszenieren können. Sein Film ist lebendig, zutiefst human und erzählt gleichzeitig eine Geschichte, die ein breites Publikum anspricht. Wir haben es hier nicht nur mit einem Biopic über Lincoln zu tun. Ich glaube, Steven war sich seiner Verantwortung bewusst“, schließt sie. „Dieser Film zeigt Lincoln wie er war. Und ich hoffe, dass er den Menschen den Glauben wieder zurück gibt, Vertrauen in die Möglichkeit politischer Führung zu fassen.”[/JUSTIFY]


      Daniel Day-Lewis’ Interpretation

      [JUSTIFY]Den Mann, den das Publikum in LINCOLN kennenlernt, ist ein Held – ein komplexer, widersprüchlicher Mann mit Fehlern. Ein moderner Held, wenn man so will. Lincolns Kampf, den 13. Verfassungszusatz durchzusetzen, war nicht nur ein Schlüsselmoment der amerikanischen Geschichte, sondern brachte auch den Mann, der es gesetzlich verankern wollte, an den Rand des Abgrunds. Während er auf dem Kapitol Schritt für Schritt seinen Plan durchsetzte, musste er Zuhause damit fertig werden, bereits zwei Söhne verloren zu haben. Dazu kamen das Zerwürfnis mit seiner schwierigen Frau und die Angst, dass noch ein weiterer seiner zwei Söhne sterben könnte.

      Diese beiden Seiten Lincolns macht der zweifache Oscar-Gewinner Daniel Day-Lewis auf der Leinwand sichtbar. Spielberg dazu: „Ich glaube, dass Daniel, wie auch Tony Kushner, Lincoln ganz intuitiv begriffen haben, in einer Form, die sich nicht klar artikulieren lässt. Ich habe Daniel nie gefragt, wie er sich seiner Figur angenähert hat. Ich habe meinem geschenkten Gaul nie ins Maul geschaut. Ich war einfach nur dankbar. Für Daniel und Tony, ich stand da zwischen diesen Giganten des Theaters und der Schauspielkunst und bemühte mich nur, ihnen nicht im Weg zu stehen. Ich sagte mir: „Freue dich über diese Worte, freu dich an Daniels Spiel und führe Regie so gut du kannst. Und lass die Darsteller einfach ihre langen Schatten werfen.“

      Day-Lewis’ Annäherung an seinen Charakter begann mit den Beschreibungen Kushners, der sich wiederum Lincolns Persönlichkeit von Doris Kearns Goodwin hatte erklären lassen. „Das Konzept des Films bestand darin, Lincoln auf der Leinwand ganz im Geist von Doris auferstehen zu lassen”, erklärt Kushner. „Ich habe unzählige Bücher über Lincoln gelesen, aber ich glaube, dass nur Doris ihn wirklich begriffen hat. Sie hat den knallharten Politiker in ihm gesehen, der kühl und berechnend war, der sogar Freundschaften aufs Spiel setzte, um seine Ziele zu verwirklichen.
      Aber sie hat in ihm auch diesen Mann voller Poesie und Liebe erkannt, einen Mann, der Humor besaß und Witze liebte. Wie schon Walt Whitman sagte, war er überaus vielschichtig.”

      Wie die meisten Leute kannte auch Day-Lewis Lincoln nur oberflächlich, primär durch dessen bekannte Reden, wie die Gettysburg Address. „Aber wie er als Mensch tickte, begriff ich erst, als ich mich mit meiner Rolle auseinandersetzte”, sagt er. Das Drehbuch stellte für ihn einen Lernprozess dar. „In einer überaus differenzierten Art definierte Tony den Mann durch dessen Intellekt, dessen Humor und dessen Melancholie – und das im privaten wie im beruflichen Bereich. Dieser Kontrast beflügelte mich, war so etwas wie Essen und Trinken für mich. Tonys Skript arbeitete die Paradoxien des Mannes heraus, zeigte die Unterschiede zwischen dem homo politicus und dem Privatmann auf.”

      Dann setzte er sich sehr ausführlich mit Team of Rivals und anderen Werken über Lincoln auseinander. Aber das war erst der Anfang. „Doris’ Buch war ein fantastischer Anfang”, sagt Day-Lewis. „Aber durch das Lesen über eine Person dringt man lediglich bis zu einem gewissen Punkt vor. Dann muss man versuchen, die beschriebene Person subjektiv zu begreifen, deren persönliche Erfahrungen nachvollziehen können. Und in diesem Zusammenhang waren Lincolns Schriften von unschätzbarem Wert. Man kann sich durch seine Reden – und auch die Geschichten, die er erzählte – wunderbar in ihn hineindenken.”

      Ein weiterer Schlüssel zu Lincoln, so Day-Lewis, war dessen „Rhythmus”. Er führt aus: „Er hat alles in seinem Tempo gemacht – und nur in seinem Tempo. Bevor er zur Tat schritt, musste er diese logisch und bis zu ihrem Ende durchdenken. Was für andere wie Untätigkeit oder Paralyse aussah, war lediglich ein physischer Eindruck. In Gedanken war er mit seinen Vorhaben beschäftigt, dachte sie Schritt für Schritt durch, um so schließlich zu erkennen, wie er alles tun würde.”


      Eine weitere Seite von Lincolns Rhythmus manifestierte sich in der Art, wie er Geschichten erzählte, um damit ganz verschiedene Effekte hervorzurufen – schwierige Momente füllte er beispielsweise gerne mit Leichtigkeit, er brachte Dinge mit ganz überraschenden Wendungen auf den Punkt. „Es gab da jemanden, der mir sehr nahe stand und heute nicht mehr lebt, der ebensolche Qualitäten als Geschichtenerzähler besaß. Ich bin in meinem Leben einigen Geschichtenerzählern begegnet, bin selbst aber keiner” sagt Day-Lewis. „Diese Qualität schauspielerisch zu finden, hat mir durchaus Kopfzerbrechen bereitet. Dieser kluge, unangestrengte und unmittelbare Witz Lincolns ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das ist ein Punkt, den ich sehr an ihm liebe.”

      Dass man im Film versuchte, Lincolns Humor herauszuarbeiten, freute Goodwin sehr, die während ihrer Recherchen zu dem Schluss gekommen war, dass dies sehr viel von Lincolns Persönlichkeit ausmachte. „Es war wirklich wichtig, dass im Film Lincolns Witz richtig herüberkam”, sagt sie, „und diesen Punkt fand sich sowohl im Skript als auch in Daniels Spiel. Es wird gerne erzählt, dass Lincoln häufig traurig in einem Zimmer herumsaß und dann urplötzlich anfing, eine Geschichte zu erzählen. Schlagartig war er ganz wach, wurde witziger und witziger, seine Augen begannen zu funkeln und mit seiner Stimme modulierte er immer genau den Ton, der zur Geschichte passte. So sehe ich ihn immer vor mir: in Bewegung, beim Geschichtenerzählen.”

      Während einige zeitgenössische Historiker gerne behaupten, dass Lincoln wohl an Depressionen litt, glaubt Kushner, dass dessen Stimmung oft einfach nur die jeweilige Lage der Nation widerspiegelte. „Er war unglaublich empathisch und mitfühlend”, sagt er. „Er verstand es, die Trauer der Leute sehr menschlich und auf liebenswerte Weise zu artikulieren. Er war Präsident während eines wirklich schockierenden Krieges, der das Verhältnis Amerikas zum Tod nachhaltig veränderte. Natürlich gab es Düsternis in ihm – die Umstände ließen nichts anderes zu.”


      Kushner weiter: „Das ist auch eins der Dinge, die Daniel Day-Lewis mit seinem Spiel so wunderbar eingefangen hat: Diese Last der Verantwortung, mit der Lincoln zu kämpfen hatte, und diese Einsamkeit, die damit einhergeht. Der Mann wusste, welche Verantwortung auf ihm lag und was getan werden musste.”

      Und dann waren da noch Lincolns hagere Gestalt, sein zerklüftetes Gesicht und seine Stimme. Er war kein, wie häufig fälschlicherweise angenommen wird, Bariton, sondern vielmehr ein Tenor. Er sprach eher hoch, vor allem, wenn ihn etwas aufregte oder begeisterte. Auch das hat Day-Lewis perfekt eingefangen – er verstand es genau, sowohl Lincolns Körpersprache als auch dessen Stimme zu imitieren. „Es ist geradezu unglaublich, wie Daniel Lincoln verkörpert”, weiß Kathleen Kennedy, „und dabei verstand er es gleichzeitig, Lincoln als Mensch zugänglich zu machen. Es war sensationell wie er und Steven am Set harmonierten. Ich habe Steven noch nie so eng und vertraut mit jemandem zusammenarbeiten sehen.”

      Diese Übereinstimmung fußte auf dem gemeinsamen Respekt für Lincoln, sagt Day-Lewis. „Es war ein unglaubliches Vergnügen, dass Steven und Tony mir gestatteten, diesen Mann zu erforschen und spielen. Ich glaube, ich habe bislang noch nie jemanden, den ich gespielt habe, so geliebt – und wahrscheinlich wird mir das so auch nie wieder passieren.“

      Auf das Arbeitsverhältnis mit Spielberg angesprochen, führt Day-Lewis aus: „Er ist sehr offen. Im kreativen Bereich gibt es da nichts Besseres. Man besitzt einerseits viel Freiheit, muss sich aber vorgegebenen Strukturen fügen – das ist eine starke Kombination. Zudem ist Steven sehr selbstsicher. Und diese Selbstsicherheit überträgt sich auf alle, die mit ihm kooperieren.”

      Spielberg und Day-Lewis einigten sich darauf, dass das Set eine Oase sein sollte, wo nur Lincolns Welt existierte. Spielberg bat seine Schauspieler und das Team, sich vollkommen ins Washington, D.C. des 19. Jahrhunderts hineinzudenken.
      „Um die damalige Stimmung der Nation einzufangen, mussten wir am Set für höchstmögliche Authentizität sorgen”, sagt Spielberg, „und das taten wir auch. Bis auf die Kameras und die Monitore sah alles aus wie zu Lincolns Lebzeiten.”

      Produktionsdesigner Rick Carter erinnert sich, wie er quasi durch die Zeit reiste, als Day-Lewis erstmals den Set betrat: „Ich bin immer noch nicht darüber hinweggekommen, wie ich ihn das erste Mal sah”, räsoniert Carter. „Ich sah nicht Daniel Day-Lewis vor mir, sondern den US-Präsidenten des Jahres 1865. Ich sah Abraham Lincoln. Punkt.” [/JUSTIFY]


      Lincolns Familie

      [JUSTIFY]Neben dem außergewöhnlichen politischen Genie, das an die Demokratie glaubte und den 13. Zusatzartikel in der Verfassung verankerte, gab es auch noch den ebenso faszinierenden Privatmann Lincoln. Während er auf dem Kapitol und dem Schlachtfeld seine Feinde bekämpfte, musste er auch zu Hause schwere Krisen überstehen. Da war zum einen seine starke, leidgeprüfte Frau, zum anderen der Sohn, der unbedingt in den Krieg ziehen wollte, den Lincoln zu beenden gedachte.

      Für die Rolle der First Lady Mary Todd Lincoln wandte sich Spielberg an Sally Field, die für ihre Parts in NORMA RAE („Norma Rae“, 1979) und PLACES IN THE HEARTS („Ein Platz im Herzen“, 1984) mit Oscars prämiert wurde. Field hat hier die Rolle einer Frau übernommen, die ebenso schwierig und komplex war, wie ihr viel berühmterer Ehemann. Die Tochter einer wohlhabenden, einflussreichen Familie aus Kentucky erkannte Lincolns Potenzial, Präsident zu werden in dem Moment, in dem sie ihn kennen lernte. Nach einem kurzen, aber stürmischen Umwerben heiratete sie ihn im Alter von 23 Jahren. (Sie sagte einst über Lincoln: „Ich wusste, dass er eines Tages Präsident der USA sein würde. Hätte ich das nicht gedacht, hätte ich ihn nie geheiratet, denn man sieht ja, dass er nicht hübsch ist.”)

      Ihr Ehemann wurde Präsident, aber mit dem Erfolg kamen auch die Probleme. Ihr gemeinsames Leben war beherrscht von Unruhe, Tragödie und Streit. Nur einer ihrer vier gemeinsamen Söhne erlebte das Erwachsenenalter. Des Weiteren stellte es ein großes Problem dar, dass sie aus den Südstaaten stammte, was ihr im Lauf des Bürgerkriegs fast das Herz brach, weil sie förmlich zwischen den Fronten aufgerieben wurde. Als First Lady fiel sie in Ungnade, weil sie sehr viel Geld zur Sanierung des Weißen Hauses ausgab, das über die Jahre zusehends verfallen war, und wurde zudem für ihre Überspanntheit öffentlich an den Pranger gestellt. Ihre Qualen erreichten bei der Ermordung ihres Mannes den Höhepunkt. Gepaart mit dem Tod ihres jüngsten Sohnes Tad ging es mit ihr von da an nur noch bergab. Sie wurde zeitweilig in eine Nervenheilanstalt eingewiesen und starb schließlich fast vergessen – dabei hatte sie ein wahrhaft außergewöhnliches Leben gelebt.

      Fields Aufgabe bestand darin, Mary aus der Welt des Mythos zu befreien und sie zu einer Frau und Mutter zu machen, die in einer sehr schwierigen Ehe lebt. „Sally hatte in vielerlei Hinsicht eine der schwierigsten Rollen des Films”, weiß Kathleen Kennedy. „Viel wurde über Marys Schmerz wegen des Verlusts ihrer Kinder und ihre Trauer über den Krieg geschrieben. Sally hätte das mit ihrem Können ganz geradeheraus spielen können. Aber sie legte ihren Part sehr zurückgenommen und komplex an. Man kann ihr ansehen, dass sie als Mary sehr schwere Zeiten durchmacht, aber sie reißt sich gleichzeitig am Riemen, gibt sich stark und unterstützt in der Rolle der First Lady eisern ihren Mann.”

      Field recherchierte ausgiebig über Mary, hoffte die Frau zu entdecken, die sich wirklich hinter all den Gerüchten und Halbwahrheiten verbarg. Sie las zahllose Bücher, bereiste Marys Häuser und traf sich mit Historikern und Sammlern von Erinnerungsstücken. „Überall wo ich war, sammelte ich ‚Stücke’ von ihr”, sagt sie.

      Die Schauspielerin gelangte zu der Überzeugung, dass Mary in diesen Tagen zum Teil so heftig kritisiert wurde, weil man ihren Mann so sehr liebte. „Irgendwie hat man sie dämonisiert, weil man ihn auf einen Sockel gehoben hat”, merkt sie an. „Lincoln war ein nobler Mann, der sich ganz diesem schrecklichen, blutigen Krieg verschrieben hatte, und so ergab sich diese verlockende Mär, dass er mit einem Drachen verheiratet war. Den Menschen gefiel der Gedanke zu sagen: ‚Oh, der arme Mann, mit wem er sich da herumschlagen muss!’. Und das stimmt vielleicht auch – aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Lincoln konnte auch ein sehr distanzierter, kalter Mann sein. Aber Mary glaubte immer an seine Brillanz und zweifelte nie daran, dass es ihm gelingen würde, die Welt zu verändern. Und das tat er auch.”

      Da Mary aus den Südstaaten stammte, war es klar, dass Mitglieder ihrer Familie bei den Konföderierten kämpften. So gab es dann auch Politiker, die an Marys Loyalität zweifelten. Aber sie ließ sich nicht beirren, beharrte auf der Pro-Union-Politik ihres Mannes und war auch von dessen Sieg in Bezug auf den 13. Verfassungszusatz überzeugt. „Vor allem aber glaube ich, dass Mary Pro-Lincoln war”, sagt Field. „Sie war eine sehr kluge Frau, aber in jenen Tagen gab es für Frauen keinen Platz außer am Esstisch und so konnte sie ihren Mann nur im Hintergrund beistehen. Sie war politisch überaus versiert und von Anfang an eine Vertraute ihres Mannes. Doch als sie ins Weiße Haus einzogen, verlor sie ein wenig von dem Einfluss den sie auf Abe hatte. Nun hatte er Seward als Berater und sie hatte das Gefühl, dass sie an Wichtigkeit einbüßte. Dann traf sie Willies Tod heftig. Ihr Schmerz war gewaltig. Aber ich denke, dass sie fest daran glaubte, dass sie wieder zu ihrem Mann zurückfinden würde – genauso wie der Film es zeigt.”

      Field genoss die Möglichkeit, die Essenz einer langen und intensiven Ehe voller unterschiedlichsten Emotionen als Partnerin von Daniel Day-Lewis auf der Leinwand darzustellen. Schon früh begannen sie, auf höchst ungewöhnliche Art miteinander zu proben. Sie schrieben einander Emails – und das in Sprache und Art ihrer Figuren. „Er fing an, mir kleine Limericks und Notizen zu schicken, ganz unerwartet, und so bauten wir eine gewisse Intimität auf”, erzählt Field.
      Bevor die Dreharbeiten begannen, trafen sie sich nur einmal und statt eine Kutschfahrt zu machen, was Mary oft mit Abe zusammen unternommen hatte, spazierte Field mit Day-Lewis durch die Stadt Richmond um die tiefe Vertrautheit des von ihnen gespielten Ehepaars zu ergründen. Obwohl nie offiziell geprobt wurde, sagt Field, dass sie vom ersten Drehtag an das Gefühl hatte, „dass dies der Mann war, mit dem ich schon sehr lange Zeit verheiratet war und der mich förmlich zum Wahnsinn trieb.”

      Day-Lewis fühlt ganz ähnlich. Er sagt: „Ich glaube, wir haben beide ganz dem Stoff vertraut und versuchten zu ergründen, was die Beziehung von Abe und Mary ausmachte. Als wir spielten, war Sally immer die Person, mit der ich als Lincoln mein Leben teile.”

      Field merkt an, dass die Authentizität des Filmsets und die Art wie Spielberg den Dreh stimmungs- und gefühlsmäßig in der Historie verankerte, dem ganzen Entstehungsprozess ungeheuer zuträglich war. „Ich habe noch nie bei einem Film mitgewirkt, bei dem so viel Wert auf Details gelegt wurde”, kommentiert sie. „Es machte überaus viel Sinn, die ganze Zeit über in Lincolns Welt zu bleiben – es war eine höchst angenehme Art zu arbeiten.”

      Besonders genoss sie es, mit Spielberg zu arbeiten. „Ich habe das Glück gehabt, mit vielen wirklich talentierten Regisseuren zu arbeiten, aber einen besseren als Steven gibt’s nicht”, weiß sie. „Er verfolgt unermüdlich seine Vision, ist aber durchaus auch gewillt, etwas zu ändern, wenn dies dem Film zuträglich ist. Er denkt sich immer neue Möglichkeiten aus, etwas zu drehen, zu verbessern. Und er bietet seinen Schauspielern verschiedene Ideen an wie etwas gespielt und aufgenommen werden kann.”

      Obwohl der Film Field tief in Amerikas Vergangenheit entführte, sah sie auch immer, was er für die heutige Zeit aussagt. „LINCOLN fühlt sich unglaublich zeitgemäß an”, sagt die Schauspielerin.
      „Ich glaube, dass die Story nicht nur für die heutige USA Gültigkeit besitzt, wo jeder seinen ganz eigenen politischen Überzeugungen nachhängt, sondern dass sie auch weltweit funktioniert. Es geht um die komplizierte Natur der Demokratie, wie schwierig es ist, sie aufrecht zu erhalten. Das wird hier sehr deutlich. Es wird aufgezeigt, dass die Menschen, wenn sie sich selbst regieren wollen, sehr hart daran arbeiten müssen. Sie müssen dies mehr wollen, als das Leben selbst.”

      Die Ehe der Lincolns wurde zudem durch den Umstand belastet, dass Robert, der älteste Sohn des Paares, unbedingt in die Armee der Union eintreten wollte, um seinen Beitrag am Krieg zu leisten. Er war 21 Jahre alt und ein vielversprechender Harvard-Student, er hätte nicht wie viele andere junge Männer in den Krieg ziehen müssen, aber Robert Lincoln wollte unbedingt Teil dieses historischen Moments sein. Seine Eltern waren da ganz anderer Meinung. Sie wussten um die hohe Zahl der Gefallenen, sie waren immer noch vom Tod ihres Sohnes Willie traumatisiert und versuchten alles, um Robert zu bewegen, Zivilist zu bleiben.

      Den ältesten Sohn Lincolns, den einzigen, der das Erwachsenenalter erreichte, spielt Joseph Gordon-Levitt, den man durch seine Rollen in (500) DAYS OF SUMMER („(500) Days of Summer“, 2009), INCEPTION („Inception“, 2010), 50/50 („50/50 – Freunde fürs (Über)leben“, 2011), THE DARK KNIGHT RISES („The Dark Knight Rises“, 2012) oder LOOPER („Looper”, 2012) kennt. Er versuchte, sich in Bob Lincolns Dilemma hineinzudenken. „Dank seiner privilegierten Position wusste Bob, dass er eigentlich ein Glückspilz war – denn wer möchte schon in einem Krieg kämpfen, in dem so viele Menschen ihr Leben lassen?” sagt Gordon-Levitt. „Gleichzeit ist er, durch seine besonderen Lebensumstände, nicht Teil dessen, was gerade in seinem Land passiert. Und das ist hart für ihn, denn er glaubt an die Gründe für den Krieg, er glaubt an die Menschenrechte und aus dieser Überzeugung heraus will er auch kämpfen.”

      Wie Field kommunizierte Gordon-Levitt zunächst auch in höchst zeitgemäßer Form mit Daniel Day-Lewis: Man schrieb sich Mails. „Es war wirklich etwas bizarr, mit einem Mann zu mailen, den ich mein ganzes Leben lang bewundert habe”, räsoniert er. „Aber es war ein echtes Vergnügen. Er ist so großzügig und zuvorkommend in dem was er schreibt. Es hat mir wirklich viel bedeutet, als er mir schrieb, dass ich genau der Schauspieler war, mit dem er hier zusammenspielen wolle.”

      Am ersten Drehtag schickte Day-Lewis Gordon-Levitt dann noch eine Nachricht, die er in einer Handschrift verfasste, die der Lincolns glich. „Und dann traf ich ihn, kurz bevor die Kameras liefen, im Kostüm des Präsidenten. Es war toll wie dies alles geschah”, sagt der Schauspieler. „Ich war sofort drinnen in der Welt, in der wir drehten.”

      Gordon-Levitt sagt, dass ihm bei diesem Film besonders gefiel, dass auch die dunkleren Seiten von Lincolns Charakter herausgearbeitet wurden – Seiten, die man so im Kino noch nicht gesehen hat. „Dieser Film macht aus Lincoln keinen Heiligen”, weiß er. „Dass es ihm gelang, die Sklaverei abzuschaffen, war wirklich eine große Leistung. Aber der Film zeigt auch, welche Kompromisse er dafür eingehen musste, Dinge, die durchaus fragwürdig waren. Bob steht dafür auch als exemplarische Figur. Er hatte nie wirklich die Möglichkeit, eine gute Beziehung zu seinem Vater aufzubauen. Das war eins der großen Opfer, die Lincoln in seinem Leben bringen musste. Geschichte wird von Menschen gemacht und Lincoln wird hier als Mensch gezeichnet. Er besitzt Schwächen, ist zeitweise ein Heuchler und daneben ein Mann der Stärke und der Tugend.”

      In seinem Verhältnis zu Field erging es Gordon-Levitt ähnlich. „Wir sprachen uns mit ‚Mama’ und ‚Sohn’ an – das mag vielleicht für Außenstehende komisch klingen, aber es half uns beim Spielen sehr, die Dinge fühlten sich so realistischer an”, fasst er zusammen.

      Lincolns jüngster Sohn Tad – ein isoliertes, kränkliches Kind, das der Präsident aus tiefstem Herzen liebte und mit dem er gerne spielte – wird von dem Australier Gulliver McGrath verkörpert, den man zuletzt an der Seite von Johnny Depp in DARK SHADOWS („Dark Shadows”, 2012) sehen konnte. Gulliver gefielen der Humor und das Gefühl, die dieser Part mitbrachte. „Tad hat sowohl urkomische wie auch höchst emotionale Szenen mit seinem Vater”, sagt er. „Er bringt das Beste in seinem Papa zum Vorschein: Rücksichtnahme und Güte.”

      Gulliver arbeitete eng mit Spielberg zusammen, um sich in Tads Welt einzufinden – eine höchst ungewöhnliche Welt, denn es war dem Jungen erlaubt, im Weißen Haus herumzutoben. Oft platzte er in Besprechungen seines Vaters hinein, in denen dieser gerade mit den klügsten Köpfen der Nation diskutierte. „Steven legte Wert darauf zu zeigen, wie unbefangen und spielerisch Tad mit seinem Vater umging. Die Leute betonen immer wie gut Steven mit Kindern umgehen kann – und ich stimme dem voll zu. Er war wirklich fantastisch zu mir.”

      Gleichzeitig entwickelte er eine gute Beziehung zu Day-Lewis, was der Vater-Sohn-Beziehung auf der Leinwand überaus zuträglich war. „Sogar wenn die Kameras gerade einmal nicht liefen, behandelte er mich wie ein Vater. Er umarmte mich, und zerzauste mir die Haare”, erzählt Gulliver. „Gemeinsam mit Daniel und Sally reiste ich 150 Jahre zurück in die Geschichte und bewegte mich in denselben Räumen wie Lincoln. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass ich nur Text aufsagte, alles kam mir echt und wundervoll vor.”

      Dann gab es da noch jemanden, der ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des Lincoln-Haushalts war: Elizabeth Keckley, eine ehemalige Sklavin, die nach einer abenteuerlichen Reise zunächst Näherin im Weißen Haus wurde, dann Vertraute und Modistin von Mary Lincoln. Sie setzte sich zudem als Aktivistin für Frauen, Kinder und befreite Sklaven ein. In LINCOLN wird sie von Gloria Reuben gespielt, einer kanadischen Schauspielerin und Sängerin, die man aus der langlebigen TV-Serie „ER” kennt

      Reuben bezeichnet Keckley als „eine ungewöhnliche Frau.” Sie erklärt: „Sie wurde in die Sklaverei hineingeboren und kaufte sich 37-jährig mit 1.200 Dollar frei. Sie war in der Kunst des Nähens hochbegabt, das Handwerk hatte sie von ihrer Mutter gelernt, und sie stattete zunächst Frauen der Gesellschaft und Politikergattinnen aus, ehe sie nach D.C. zog, wo sie sich mit Mary Todd Lincoln anfreundete und deren Schneiderin wurde.”

      Im Zuge ihrer Recherchen über Keckleys ungewöhnliches Leben stellte Reuben fest, zu welch wichtigem Bestandteil des Lincoln-Haushalts die Frau wurde, welch enge Beziehung sie zu Mary, trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft, aufbaute. „Auch Elizabeth hatte einen Sohn, Soldat in der Union-Armee, verloren, und so verstanden Mary und sie sich auf einer emotionalen Mutterebene”, merkt Reuben an. „Sie avancierte zum ruhenden Pol im Weißen Haus.”

      Die Möglichkeit, so eng mit Sally Field zusammenzuarbeiten, bereitete Reuben eine besondere Freude. „Wir wurden sofort gute Freundinnen”, erzählt sie. „Wir haben uns augenblicklich bestens verstanden und ich denke, dass Sally die Idealbesetzung für den Part der Präsidentengattin ist. Sie ist nämlich wie Mary, sie ist klug, witzig und sie nimmt ihre Umgebung wahr. Und dann besitzt sie noch dieselbe Kämpfernatur wie Lincolns Frau.“

      Besonders bewegend fand Reuben die Szene, in der der 13. Verfassungszusatz verabschiedet wird. Sie beobachtet den Vorgang in den Räumen der Congressional Chamber. „Es war sehr bewegend wie die Szene gefilmt wurde, in der der 13. Zusatzartikel in Richmond, Virginia, Eingang in die Verfassung findet. Es war im besten Sinn des Wortes überwältigend”, erinnert sie sich. [/JUSTIFY]


      William H. Seward und Lincolns Team

      [JUSTIFY]Die vielleicht spannendste Verbindung in Abraham Lincolns politischem Leben war die zu seinem Außenminister William Henry Seward, der lange Jahre sein erbitterter Gegenspieler gewesen war.
      Seward unterlag 1860 in der umstrittenen republikanischen Präsidentschaftskandidatur dem rasch aufstrebenden Lincoln und war daraufhin auf diesen wenig gut zu sprechen. Sobald er aber im Kabinett des Präsidenten saß, wurden Seward und Lincoln eingeschworene Verbündete im Kampf zur Rettung der Union.

      Beide verfügten über einen scharfen Geist und fochten so manchen Kampf miteinander aus, entwickelten darüber aber tiefen Respekt füreinander. Doris Kearns Goodwin erklärt: „Seward war zunächst ein entschiedener Gegner Lincolns, er ging davon aus, dass er Präsident werden und Lincoln sein Untergebener sein würde. Aber spätestens 1865 hatte er Lincoln zu schätzen gelernt, wurde dessen engster Berater und Freund.”

      Für die Rolle des Seward, einem Mann von überaus komplexer Persönlichkeit, der von sich glaubte, dass er das Zeug besaß, Präsident zu sein, wählten die Filmemacher David Strathairn. Er ist einer der vielseitigsten Leinwandschauspieler und war schon für einen Oscar nominiert worden, für einen Part, in dem er ebenfalls eine historische Persönlichkeit spielte: die Nachrichtenlegende Edward R. Murrow in George Clooneys GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK („Good Night, and Good Luck”, 2005).

      Strathairn war davon begeistert, aus welchem Blickwinkel der Film erzählt wurde. „Man bekommt hier einen ganz ungewöhnlichen Einblick in Lincolns Seele und dessen Zeit”, sagt er. „Ich denke, dass Steven und Tony genau den Nerv getroffen haben, der Lincoln ausmacht – dieser innere Zwist, der auftritt, wenn eine große Persönlichkeit große Ziele verfolgt. Man sieht den Preis, den Lincoln dafür zahlt, die Finsternis, die er durchschreiten muss. Und am Ende steht dann die Frage, ob der Zweck die Mittel gerechtfertigt hat.”

      Seinen eigenen Forschungen zu Folge fand Strathairn heraus, dass Sewards Blick auf Lincoln sich mit der Zeit drastisch veränderte – am Anfang stand tiefe Bestürzung und Wut, am Ende Zuneigung, die sich kaum in Worte fassen lässt. „Seward war zunächst indigniert darüber, dass seiner Meinung nach ein Mann ohne soziale Fähigkeiten den Einzug ins Weiße Haus geschafft hatte. Aber letztendlich empfand er tiefen Respekt für Lincoln”, sagt Strathairn. „So schrieb er in einem Brief an seine Frau: ‚Er ist der Beste von uns’. Lincoln war für ihn ein ausgemachter Ehrenmann.”

      Als Strathairn mit Day-Lewis zu arbeiten anfing, wusste er augenblicklich, dass das Casting vom Schicksal bestimmt war. „Es hätte keine andere Wahl getroffen werden können”, weiß er. „Daniel besaß genau diese magischen Fähigkeiten, derer es bedarf, um Lincoln auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Er setzte den Ton für den Film und wir alle folgten ihm.”

      Ebenso begeistert war er von Spielbergs Regie. „Steven ist sehr großzügig, sehr lebendig und legt viel Wert aufs Detail. Ich hatte das Gefühl, dass wir hier wirklich etwas Neues kreierten”, kommentiert Strathairn. „Er hat der Einführung des 13. Amendment wunderbar Tribut gezollt, aber er hat auch jeden anderen Moment des Films zu etwas Besonderem gemacht – und das war überaus aufregend.”

      Für den Part des Francis Preston Blair, seines Zeichens mächtiger Südstaatenpolitiker und republikanischer Reformer, der ein enger, aber auch streitbarer Berater Lincolns war, griff Spielberg auf einen Kinoveteranen, den Oscar- nominierten Hal Holbrook zurück. Er selbst hatte schon mehrfach Lincoln gespielt, darunter in einer TV-Serie der 1970er Jahre. Er ist ein ausgemachter Geschichtsfan, der das 19. Jahrhundert aus verschiedensten Perspektiven studiert hat, darunter in seiner langlebigen Theaterrolle als Mark Twain. Nicht zuletzt aus diesem Grund fühlte sich Holbrook sofort zu dem Projekt hingezogen.

      „Es ist nicht nur ein Film über Lincolns letzte Tage, sondern auch die Geschichte eines politischen und moralischen Konflikts, der heute noch in unserem Land nachhallt”, weiß Holbrook. „Der Film ist so persönlich, dass die Zuschauer sich im Geist, im Herzen und in der Kleidung dieses ungewöhnlichen Mannes wiederfinden werden.”
      Holbrook war sich sogleich darüber im Klaren, dass der 73-jährige Blair nicht auf der Seite der Geschichte stand. Blair bekämpfte Lincoln in dessen Bemühen um den 13. Verfassungszusatz, er strebte vielmehr einen sofortigen Friedensvertrag mit der Konföderation an. Es war sogar so, dass er sich im Januar 1965, mit einer Vollmacht Lincolns ausgestattet, heimlich mit Jefferson Davis, dem Präsidenten der Konföderierten traf, um zu eruieren, ob ein schnelles Kriegsende im Bereich des Möglichen lag.

      „Blair war ein sehr mächtiger, reicher und interessanter Mann, der während des Krieges zum Berater Lincolns aufstieg”, erklärt Holbrook. „ Blair war aber sehr von der Lebensart der Südstaaten beeinflusst, so war er auch nicht für eine totale Abschaffung der Sklaverei. Er strebte, wenn man so will, eine für beide Seiten verträgliche Lösung der Sklaverei an. Als es dann dazu kam, dass Soldaten zu Tausenden fielen, wollte er vor allem den Krieg beenden. Und als er sah, dass es eine Möglichkeit gab, den Sezessionskrieg zu beenden, setzte er alles daran, dies zu tun – auch ohne Abschaffung der Sklaverei.”

      Holbrook, der Lincoln selbst schon gespielt hatte, war begeistert, wie Day-Lewis den Präsidenten verkörperte. „Ihm zuzusehen, wie er Lincoln zum Leben erweckte, war für mich eine sehr persönliche Angelegenheit”, gibt Holbrook gerne zu. „Ich genoss es, sein Spiel zu studieren, ich sah ihm gerne ins Gesicht. Er hat diese Rolle perfekt ausgefüllt – äußerlich und auch mit der nötigen Portion Herz.”

      Zudem gab es noch eine kleine Gruppe von Männern in Lincolns Team, die maßgeblich an der Durchsetzung des 13. Verfassungszusatzes beteiligt waren. Die wirkliche Größe ihres Beitrags lässt sich nicht genau festmachen, aber sie waren sicherlich nicht ohne Bedeutung. Sie waren Handlanger Sewards, gehorsame politische Strippenzieher, vergleichbar mit heutigen Lobbyisten. Im Film werden sie, mit komischem Appeal, von John Hawkes, James Spader und Tim Blake Nelson verkörpert.

      Hawkes (THE SESSIONS, „The Sessions – Wenn Worte berühren”, 2012), der als Robert W. Latham auftritt, beschreibt die drei als mit allen Wassern gewaschene Politopportunisten, als Männer also, wie man sie heutzutage bestens kennt. „Diese Drei zogen im Hintergrund die Fäden, machten sich an willensschwache Demokraten heran und überzeugten sie, für den 13. Zuastzartikel zu stimmen”, erklärt er. „Ich liebte diesen Teil der Geschichte – und noch besser gefiel mir, wie Steven Spielberg ihn inszenierte.”

      Spader, der W. N. Bilbo, einen Rechtsanwalt aus Nashville, spielt, ließ sich vom Skript locken. „Tony Kushner ist es vorzüglich gelungen, die Seward-Lobbyisten zu einem unterhaltsamen Trio werden zu lassen”, sagt er. „Er hat mit Bilbo eine sehr interessante Figur kreiert, die ihre Szenen mit kinetischer Energie füllt.“

      Tim Blake Nelson, der bereits bei MINORITY REPORT („Minority Report”, 2002) mit Spielberg kooperierte, sagt, dass er hier einen ganz anderen Regisseur kennengelernt hat. „Ich glaube, Steven passt sich als Regisseur immer dem Stoff an, den er gerade dreht. Bei LINCOLN ging es ihm vor allem darum, dass alle Figuren organisch harmonierten. So habe ich mit zwei Regisseuren gearbeitet, die nur Steven in einer Person zu vereinen versteht.”[/JUSTIFY]


      Das Repräsentantenhaus

      [JUSTIFY]Der Ausgang zur Abstimmung über den 13. Varfssungszusatz Repräsentantenhaus war bis zum letzten Augenblick ungewiss – die Debatte wurde überaus heftig geführt, der Druck auf die verschiedenen Parteien war groß und immer wieder wechselten die Abgeordneten der Kammer ihre Meinung. LINCOLN zeichnet ein überaus farbiges Bild jener Ereignisse im Kongress des Jahres 1865, die amerikanische Politik wird hier in ihrer ganzen Größe und Exzentrik gezeichnet und es wird gezeigt, wie Menschen mit verschiedensten Einstellungen schlussendlich doch zu einem gemeinsamen Entschluss kommen können.
      Eine Schlüsselfunktion in der wogenden Debatte spielte Thaddeus Stevens, ein Abgeordneter aus Pennsylvania, ein sogenannter „Radikal-Republikaner”, der sich nicht nur für die Emanzipation der Sklaven einsetzte, sondern die komplette Abschaffung des Systems der Sklaverei forderte, wohl wissend, dass das Wirtschaftssystem der Südstaaten auf ihr fußte. Der für seine Wortgewandtheit und seinen scharfen Geist bekannte Stevens war eine weitere überlebensgroße Figur im Umfeld Lincolns – und so war es auch überaus passend, dass die Filmemacher sich entschieden, diesen Part mit Tommy Lee Jones zu besetzen, den man aus zahlreichen unvergesslichen Leinwandauftritten kennt, unter anderem – Oscar-gekrönt – als Deputy Samuel Gerard in THE FUGUTIVE („Auf der Flucht“, 1993).

      „Wie Tommy Lee Jones Thaddeus Stevens spielte, war schlichtweg perfekt”, sagt Kathleen Kennedy. „Wir haben uns fast nicht mehr beruhigen können. Ich habe Tony Kushner immer wieder gefragt: ‚Hat Stevens das wirklich gesagt?’. Ich glaube, Tommy Lee Jones hat instinktiv verstanden, wer Stevens war. Ihm sagte dessen Intelligenz zu, und dass er bei seinem Kampf um das, was er für richtig hielt, zutiefst menschlich blieb. Er wusste auch, was für Folgen es nach sich ziehen würde, sollte der 13. Zusatzartikel tatsächlich in Kraft treten. Das würde für ihn einen ganz persönlichen Kampf bedeuten, Kompromisse müssten dann gefunden werden, um alle beteiligten Parteien zu befriedigen.”

      Day-Lewis sagt über Jones: „Ich glaube, ich habe nie spannendere Arbeitstage erlebt als die mit Tommy Lee Jones. Und das hat damit zu tun, was er alles anbot, wie er sich für seinen Part ins Zeug legte.”

      Sally Field hatte besonderen Spaß in jener Szene, in der sie als Mary Lincoln heftig mit dem von Jones gespielten Stevens aneinander gerät. Stevens war damals Chef des Steuerbewilligungsausschusses und wollte die Präsidentengattin ins Gefängnis werfen lassen, weil sie zu viel Geld für die Renovierung des Weißen Hauses ausgegeben hatte. „Ich glaube, Mary verachtete Thaddeus”, erklärt sie.
      „Für sie war er der leibhaftige Teufel, nicht nur weil er versuchte, sie einsperren zu lassen, sondern auch weil er ein Radikaler war, der oft gegen ihren Mann opponierte, obwohl sie beide derselben Partei angehörten. Wie auch immer, in Bezug auf den 13. Verfassungszusatz stand er auf Lincolns Seite. Was für ein schillernder Charakter!”

      Stevens’ bestgehütetes Geheimnis ist vielleicht dessen Haushälterin, Lydia Hamilton Smith, eine Witwe, die 25 Jahre für ihn arbeitete und während dieser Zeit zahlreiche wichtige Kontakte knüpfte, die ihr später halfen, eine Karriere als Geschäftsfrau zu starten – eine Seltenheit für eine schwarze Frau im 19. Jahrhundert. Stevens und Smith standen sich sehr nahe, schmuggelten Sklaven in die Freiheit und waren nach Meinung vieler Historiker ein heimliches Liebespaar. In der Rolle von Lydia Smith ist die Golden Globe- und Emmy-Gewinnerin S. Epatha Merkerson zu sehen.

      Es war Tony Kushners Skript, das sie sofort ansprach. „Ich liebe Tonys Menschlichkeit, seine Dialoge, sein Herz und seinen Humor”, sagt sie. „Als er mich anrief, um zu fragen, ob ich Interesse hätte, Lydia zu spielen, begann ich mich mit ihr auseinanderzusetzen. Sie ist eine spannende Figur, eine schwarze Geschäftsfrau, zu einer Zeit, wo es so etwas eigentlich gar nicht gab. Das faszinierte mich.”

      Besonders genoss Merkerson die Gelegenheit, den 13. Zusatzartikel zur Verfassung im Film laut vorzulesen. „Das war laut Steven einer der Teile des Films, die am meisten Ehrfurcht einflößten – und er hat ihn perfekt inszeniert. Hier steht Lydia, eine schwarze Frau, die zu einer Zeit lebt, in der ihre schwarzen Mitbürger geschlagen, vergewaltigt und ermordet, deren Kinder entführt wurden, und rezitiert jenen Zusatzartikel, der ihrem Volk endlich die Freiheit garantiert. Eine für sie erlösende Situation. Eine Erleichterung für die Frau, die unter Lebensgefahr Sklaven in die Freiheit geschmuggelt hat.”

      Eine weitere wichtige Rolle spielte zu jener Zeit im Repräsentantenhaus der beredte, aufrührerische New Yorker Abgeordnete Fernando Wood, der mit den Südstaaten sympathisierte. Wood wird von Lee Pace zum Leben erweckt, den man demnächst im Kino in Peter Jacksons THE HOBBIT („Der Hobbit: Eine unerwartete Reise”, 2012) wird bewundern können. Pace sagt, dass er sich für seine Rolle nicht nur vom historischen Wood inspirieren ließ, sondern durchaus auch moderne „Vorbilder“ für diesen Part fand. „Ich legte meinen Charakter so an, wie viele Politiker heute sind. Sie kämpfen um des Kämpfens Willen, machen sich einfach nur wichtig, denn ‚solange ihr Name in der Zeitung steht, sind sie von Relevanz’.” Unter denen, die im letzten Augenblick ihre Meinung bezüglich des Verfassungszusatzes änderten, war auch Clay Hawkins, der Kongressabgeordnete aus Ohio. Ihn verkörpert Walton Goggins, den man bestens aus seinen Parts in den TV-Serien „The Shield” und „Justified” kennt. Hawkins war ein Demokrat, der die Sklaverei nicht unterstützte, es aber als politisch gefährlich einschätzte, für den 13. Verfassungszusatz zu stimmen. Goggins zum Dilemma seiner Figur: „Für manche der Abgeordneten ging es um Moral – meine Figur musste aber auch damit rechnen, getötet zu werden, sollte sie für den Verfassungszusatz stimmen. Hawkins wägte genau ab, was im Land vor sich ging, schloss auch ein Friedensangebot von Seiten der Südstaaten nicht aus. Und dann war da noch die Frage seiner persönlichen Sicherheit. Er entschied sich schließlich, auf sein Gewissen zu hören.”[/JUSTIFY]


      Lincolns Welt

      [JUSTIFY]LINCOLN entführte Steven Spielberg nicht nur zu einem der bewegendsten Momente der amerikanischen Geschichte, sondern auch auf neues visuelles Terrain – lebendiger Minimalismus war diesmal angesagt, roh, aber stark. Dieses Wagnis ging er mit einem Team bewährter Künstler ein, die ihn schon jahrelang bei seinen Filmen begleitet hatten, darunter sein Chefkameramann Janusz Kaminski, Cutter Michael Kahn, Szenenbildner Rick Carter, die Kostümdesignerin Joanna Johnston und Komponist John Williams.
      Obwohl alle diese Männer und Frauen es verstanden, fast blind mit Spielberg zu kooperieren, wussten sie genau, dass sie sich diesmal auf eine ganz anders geartete Reise begeben würden.

      „Diesmal war es eine sehr ruhige, sehr intime Produktion, denn Steven ging es hier um Worte und Schauspielkunst“, erläutert Kathleen Kennedy. „Es sollte eine sehr persönliche Erfahrung werden.”

      Janusz Kaminski, der für SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998) und SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste”, 1994) Oscars gewonnen hatte, stand vor der schwierigen Aufgabe, die richtigen Bilder zu finden – und das für eine Geschichte, die oft davon lebt, was ein Mann sagt. „Bei diesem Film müssen die Zuschauer richtig zuhören”, erklärt er. „Als ich also anfing, mich mit dem Skript zu beschäftigen, überlegte ich mir sofort, wie ich Worte in Bilder umsetzen könnte. Es war mir und Steven sofort klar, dass wir in punkto Bilder Zurückhaltung üben mussten. Die Kamera sollte die Ereignisse möglichst elegant, dabei aber unaufdringlich einfangen. Die Sprache und die Schauspieler sollten im Vordergrund stehen.”

      Er fährt fort: „Uns lag daran, die Zuschauer einen Lincoln entdecken zu lassen, den sie so noch nicht kannten. Der Film sollte einen zweifelnden, verletzlichen Lincoln präsentieren. Und ich glaube, dass meine Kameraarbeit, in Zusammenhang mit Stevens zurückhaltender Inszenierung, die menschliche Seite des Präsidenten gut einfängt.”

      Kaminski strebte einen sehr zurückhaltenden Look an, aber er wollte auch eine Textur und eine Farbpalette, die das Publikum ansprachen – der Film sollte nicht nur historisch wirken, sondern auch beim zeitgenössischen Publikum ankommen und transportieren, dass so etwas auch heute noch passieren könnte. Kathleen Kennedy erzählt: „Steven und Janusz diskutierten ewig darüber, wie sie Licht und Farben einsetzen sollten. Steven wollte keinen Schwarzweiß-Film und auch keinen, in dem Sepiatöne dominieren.
      Sie entschieden sich schlussendlich für reiche, gesättigte Farben, die die Qualität von Schwarzweiß-Aufnahmen besaßen. Wir haben über 145 Sprechrollen im Film, entsprechend war es wichtig, dass diese die Story vorantreiben und nicht notwendigerweise die Kameraarbeit. Das stellte für Steven eine ganz neue Herausforderung dar.”

      Obwohl Kaminski und Spielberg sich im Vorfeld Hunderte von historischen Bildern und Fotografien ansahen, verließen sie sich, einmal am Set angekommen, eher auf ihren Instinkt. Sie suchten nach der Kraft in den ruhigeren Momenten – beispielweise wenn Lincoln und Grant sich auf der Veranda unterhalten und davor geisterhaft anmutende Soldaten einem unbekannten Schicksal entgegen reiten. Oder wenn Lincoln im Zwielicht eines Fensters steht und ihm klar wird, dass der 13. Zusatzartikel gerade verabschiedet und somit der Sklaverei ein Ende gesetzt wurde. „Steven fürchtet sich nie vor starken Bildern”, kommentiert Kaminski „Er setzt diese als transzendentale Momente des Geschichtenerzählens ein.”

      Einige von Kaminskis Lieblingsszenen spielen im Trubel des Repräsentantenhauses. „In diesen Szenen geht es ums Schauspielen, um die Kunst der Debatte. Hier zeugen ein paar interessante Dolly-Bewegungen von Stevens visueller Sensibilität, aber er hält sich sichtlich zurück”, erklärt er.

      Diese Szenen elektrisierten Kathleen Kennedy. „Die Kamera bewegt sich in diesen Szenen nie, es sei denn, es dient der Erzählung. Steven wollte zeigen wie Menschen, in diesem Fall Politiker, ticken, wie Demokratie funktioniert. Also wurden hier Dialoge nicht einfach im klassischen Schuss-Gegenschuss-Verfahren aufgelöst. Das Publikum sollte einen echten Eindruck davon bekommen, wie hier argumentiert wurde”, sagt sie. „Vor allem wollte Steven die Lebendigkeit einfangen, mit der dieser politische Kampf geschlagen wurde.”

      Kaminski setzte bezüglich des Lichts bei diesem Film auf historischen Realismus. Wir befinden uns in den 1860ern, Lincolns Welt wird durch Gas- und Öllampen beleuchtet”, erklärt er. „Wir bauten stark auf existierende Lichtquellen, auf Licht, das durch Fenster fiel, auf Licht von Lampen, aber wir setzen auch künstliches Licht, wenn es uns beim Erzählen half. Nebelmaschinen kamen wegen der richtigen Stimmung zum Einsatz, denn die Räume, in denen sich Lincoln aufhielt, waren stets verqualmt. Die Menschen pafften Pfeifen, rauchten Zigarren, es gab keine Entlüftung und so waren alle Räume rauchgeschwängert.”

      Kaminski entdeckte bei LINCOLN nicht nur eine andere Seite des US-Präsidenten, sondern auch bei dem Regisseur, mit dem er schon so oft zusammengearbeitet hatte. „Das war nicht nur ein weiterer Film, den ich mit Steven gemacht habe“, sagt er. „Kein Film ist bei Steven wie der vorhergehende, aber LINCOLN war etwas ganz Besonderes. Er ist Entertainment und erzählt gleichzeitig eine Geschichte von großer Wichtigkeit.”

      Kaminskis Kameraarbeit war für LINCOLN von ebenso großer Wichtigkeit wie das Szenenbild von Rick Carter, der in der historisch so bedeutsamen (Südstaaten-)Stadt Richmond, Virginia, das Washington D.C. des Jahres 1865 des Films nachbaute.

      Auch Carter war von der Art wie Lincoln im Skript porträtiert wurde tief beeindruckt und erkannte sofort, dass von ihm hier im Bezug auf das Produktionsdesign viel Fingerspitzengefühl verlangt wurde. „Die Herausforderung bestand für mich darin, ein eher intimes Szenenbild für eine große Geschichte zu entwerfen”, erläutert er. „Der Film spielt in Lincolns Welt, in seinem Büro, in seinen Wohnräumen und auf den Straßen, die er entlangging. Die Fülle, die Komplexität dieser Welt musste sorgfältig herausgearbeitet werden und die Ausstatter wandten ihr ganzes Können auf, um diese Welt in all ihren Details so realistisch wie möglich auferstehen zu lassen – und sie mussten dabei auch ein wenig expressionistisch bleiben.”

      Die zurückgenommene Kameraarbeit und die elegante Einfachheit des Produktionsdesigns waren das zentrale Konzept des Films. „Wir haben Wert darauf gelegt, den Film überaus sorgfältig zu designen. Ob man nun Washington D.C. sieht oder die Schlachtfelder, nie soll das vom eigentlichen Fokus ablenken – sprich, immer stehen Lincoln, seine Freunde, seine Familie oder seine Gegner im Zentrum”, sagt Carter.

      Früh begann Carter mit der Suche nach dem richtigen Drehort für den Film. Er bereiste Tennessee und Virginia, sah sich historische Bürgerkriegsstätten an, um das richtige Gespür für den Film zu entwickeln. Von allen möglichen Drehorten, die er vorfand, überzeugte ihn Richmond, Virginia, am meisten. Hier fand er die gut erhaltenen Gebäude, mittels derer er das 19. Jahrhundert wieder aufleben lassen konnte.

      In Richmond lebt unsere Geschichte in einer Art weiter wie sonst nirgendwo im Rest des Landes”, erklärt er. „Hier hallt unser Historie wider, weil Richmond die aristokratische Version Amerikas zur Mitte des 19. Jahrhunderts repräsentiert. Die Stadt lag im Herzen unseres Kulturkampfs, als der Bürgerkrieg losbrach. Diesen Ort hat Lincoln mehr geprägt als jeden anderen. Er wurde zwar in Springfield, Illinois, geboren, aber in Richmond hat er die Weichen für ein neues Amerika gestellt und die Nation endgültig geeint.”

      Spielberg war von dieser Wahl begeistert. „Richmond öffnete uns bereitwillig alle Türen und machte es uns sehr leicht, unsere Geschichte zu erzählen”, berichtet er. „Es war übrigens auch ein geradezu heilendes Gefühl, dass wir unseren Film im Herzen der alten Konföderation umsetzen durften.”

      Doris Kearns Goodwin glaubt, dass es Lincoln viel Freude bereitet hätte, dass Richmond, das Herz der Konföderation, ausgewählt wurde, um für Washington, D.C. zu stehen. „Ich meine, dass es Lincoln wirklich gefallen hätte, dass die Bewohner und ihre Stadt es gerne sahen, dass vor Ort ein Film über ihn und sein Leben gedreht wurde”, erklärt sie.
      „Hier passt alles perfekt. – es sieht aus wie im alten Amerika. Im Kapitol Richmonds bekommt man wirklich ein Gefühl dafür, welch Intimität Kongressdebatten besitzen können.”

      „Es machte wirklich Sinn, den Film hier zu drehen“, fährt Carter fort. „Es gibt in der Nähe ehemalige Schlachtfelder, das Parlamentsgebäude steht hier, das dem Weißen Haus verblüffend ähnlich sieht, und es existieren in Petersburg Häuser, die sich über die Jahrzehnte kaum verändert haben. Und das Beste von allem: Wir durften überall drehen, sogar auf dem Anwesen des Gouverneurs.”

      Die richtigen Locations zu finden, war die eine Sache, aber es war ebenso wichtig, die richtigen Interieurs zu gestalten, um den Zuschauern einen lebendigen Eindruck zu geben, in welcher Umgebung der Präsident damals gewohnt und gearbeitet hat. Einer von Carters Lieblingssets war Lincolns Büro, das nur unweit von seinen Wohnräumen im Weißen Haus lag. Als er und sein Team es bauten, wurde kein noch so kleines Detail vergessen. „Ich wollte, dass sein Büro möglichst genauso aussah wie es damals war”, sagt er. „Die Gewebe, die Farben sollten stimmen. Ich wollte das Büro möglichst akkurat rekonstruieren, Schlachtpläne, Landkarten, die Briefe auf seinem Schreibtisch, die Bilder an den Wänden, die Tapeten.... Natürlich musste das Design dabei das narrative Element des Films unterstützen, aber ich wollte dem Publikum zugleich zeigen wie es damals war, im Weißem Haus Lincolns zu leben.”

      Und da war noch etwas, was Carter unbedingt vermitteln wollte: „Ich wollte die Stimmung und die Atmosphäre der Hallen einfangen, die Lincoln durchschritt, es gab also auch ein impressionistisches Element in meiner Arbeit.

      Das Kapitol Richmonds wurde im Jahr 1788 gebaut und im klassizistischen Stil vom Gründervater Thomas Jefferson entworfen. Es eignete sich, obwohl kleiner als die eigentlichen Räumlichkeiten der Kammer in Washington D.C., hervorragend für die Innenaufnahmen des US-Repräsentantenhauses.
      „Ich mochte, dass es sich anfühlte, als würden sich die Kongressmänner dauernd auf die Füße treten”, sagt Carter. „Man bekommt einen sehr guten Eindruck davon, wie die Debatten abgelaufen sein müssen.”

      Ein Gefühl von Realität herzustellen, lag auch der Kostümdesignerin Joanna Johnston am Herzen, die ihre Kleidungsstücke nach Originalvorlagen fertigte. Sally Field weiß, dass Johnstons Arbeit für den Film von essenzieller Bedeutung ist. „Sie ist eine wirkliche, wahre Künstlerin”, sagt Field. „Der Großteil von Marys Kleidern entspricht Originalvorlagen, die man von Fotografien und Gemälden her kennt – bis hin zum letzten Kleid, das Mary bei Lincolns Tod trägt. Wir arbeiteten eng zusammen und es war eine wunderbare Kollaboration.”

      David Strathairn über Johnstons Arbeit: „Sie schneiderte uns wirklich außergewöhnliche Kleidung aus Originalmaterial, das die Jahre überdauert hatte. Diese Kleidungsstücke machen wirklich Leute und wenn alle um einen herum so historisch gewandet sind, fühlt man sich in eine vergangene Epoche transportiert. Man hatte das Gefühl, wirklich im 19. Jahrhundert zu sein.”

      Zwischen Rick Carter und Joanna Johnston entwickelte sich eine wunderbare Synchronität, weil sie verstanden, dass dies für LINCOLN von großer Wichtigkeit war. Kathleen Kennedy dazu: „Joanna und Rick arbeiteten künstlerisch eng zusammen, sie stimmten ihre Farbpaletten aufeinander ab. Mary und Elizabeth Keckley tragen diese wunderbaren Kostüme in Braun- und Pflaumentönen, die Rick in seinem Szenenbild aufnimmt und die Janusz entsprechend ausleuchtet.”

      Auch die Make-up-Designerin Lois Burwell betrieb aufwändige Studien, um mit ihren Masken den Charakteren die nötige Glaubwürdigkeit zu geben. Bei Daniel Day-Lewis musste erkennbar sein, wie er als Präsident mit sich rang – und das musste sich auf seinem Gesicht widerspiegeln. „Es war eine sehr schwere Zeit für Lincoln und wenn man sich alte Fotos ansieht, erkennt man wie sein Gesicht zusehends verfiel – so als hätte er selbst am Krieg teilgenommen. Dieser Stress sollte in seinen Zügen zu erkennen sein.
      Wir wollten sicherstellen, dass Steven seine Vision von Abraham Lincoln auch auf der Leinwand wiederfand – auf Lincolns Haut, in seinen Gesichtszügen – und natürlich sollte Daniel ein Make-up haben, das ihn bei seinem Spiel nicht behinderte”, fasst sie zusammen.

      Day-Lewis ließ sich das Haar wachsen, damit man ihm die berühmte Lincoln-Tolle frisieren konnte. Auch einen Bart ließ er sich stehen, doch damit dieser auch dem der berühmtesten Lincoln-Fotos glich, kam zudem ein wenig Farbe zum Einsatz. Burwell, die zunächst fürs Lincoln-Make-up drei Stunden brauchte, kürzte den Schminkprozess dank ihrer Routine bald auf eine Stunde und 15 Minuten herunter. Burwell sagt, dass ihr Make-up nur deshalb so überzeugend wirkt, weil Day-Lewis voll in seiner Rolle aufging. „Egal wie gut man als Maskenbildner ist, ein aufgemalter Bart wird immer wie ein aufgemalter Bart aussehen, wenn der Schauspieler ihn nicht zu tragen weiß”, erläutert sie. „Daniel hat sehr viel ins Make-up mit eingebracht – es war echtes Teamwork.”

      Gleichzeitig engagierte Burwell zahlreiche Perückenmacher, die für die unterschiedlichen Kopf- und Barthaare der zahllosen Darsteller zuständig waren – Schnurrbärte und Koteletten inklusive. Die vielleicht markanteste Perücke musste für Thaddeus Stevens gefertigt werden, der all seine Haare krankheitsbedingt verloren hatte. Man bot Tommy Lee Jones, der Stevens spielt, eine künstlich gefertigte Glatze an, doch er lehnte ab. Er ließ sich eine Glatze schneiden, die er nur einmal, in einem entscheidenden Moment des Films, enthüllt.

      Die ganze Liebe zum Detail offenbarte sich für Spielberg, als er sich in den Schneideraum zurückzog, wo er gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter, dem Oscar-prämierten Cutter Michael Kahn, den Film montierte. Kahn stand vor der schwierigen Aufgabe, den richtigen, einen organischen, langsam ansteigenden Rhythmus für LINCOLN zu finden. „Wir kamen schnell überein, dass wir uns hier Zeit nehmen mussten. Die Zuschauer müssen bei diesem Film zuhören, um zu verstehen”, sagt er. „Wir wollten unserem Publikum die Möglichkeit geben, alle Charaktere ausgiebig zu studieren.
      Es sollte über die Worte der Figuren nachdenken können. Und bei dieser Besetzung ist das für die Zuschauer doch ein echter Genuss.”

      Das gedrehte Material in den richtigen erzählerischen Fluss zu bekommen, stellte die beiden Männer vor eine der größten Herausforderungen ihrer gemeinsamen Karriere. „Steven rang damit, was in den Film hinein musste und was er weglassen konnte. Es waren sehr schwierige Entscheidungen zu treffen, denn es gibt hier so viele psychologische und politische Schlüsselmomente zu beachten“, sagt Kahn. „Dauernd fragt man sich: ‚Brauche ich diese Szene später noch oder kann ich sie kürzen oder gar weglassen?’. Es war ein überaus komplexer Prozess.

      Letztendlich, so Kahn, sticht LINCOLN aus Spielbergs Schaffenswerk heraus. „Steven gibt gerne zu, dass er noch nie einen Film mit so viel Dialog gemacht hat, einen Film, in dem Worte so schwer wiegen. Wir waren uns sehr wohl dessen bewusst, dass wir hier in Sachen Emotionen keinen Fehler machen durften”, sagt der Cutter. „Ich glaube, er hat hier eine seiner besten Arbeiten abgeliefert. Der Film nimmt historische Figuren und erweckt diese auf der Leinwand zum Leben. Man lernt über Amerika, über Demokratie und erfährt, was für ein besonderer Mensch Lincoln war.”

      All diese Elemente spiegeln sich auch in John Williams’ Soundtrack zu LINCOLN wider. Doch auch für den amerikanischen Komponisten, der in seiner langen Karriere 47 Mal für einen Oscar nominiert war und diesen auch fünfmal gewann, bedeutete der Film eine ganz neue Erfahrung. Der Mann, der so viele eingängige, unvergessliche Scores verantwortet hat, sagt: „Diese Zusammenarbeit mit Steven unterschied sich grundsätzlich von jeder zuvor. So haben wir gemeinsam noch nie gearbeitet. Für LINCOLN habe ich einen sehr breiten Klangteppich gewählt. Es gibt mehrere sehr unterschiedliche, sehr diskrete musikalische Themen, die sich nicht überschneiden. Auch in Sachen Textur und Orchestrierung unterscheidet sich hier meine Arbeit von der zu Stevens früheren Filmen. Es ist ein sehr ruhiger Soundtrack mit vielen Variationen, er ist sehr breit und stellenweise auch sehr vornehm.”
      Williams begann seine Arbeit mit dem Stück, das die größten Herausforderungen an ihn stellte – die Musik, die Lincolns zweite Antrittsrede als Präsident untermalt. „Die Schwierigkeit bestand darin, eine Musik zu finden, die den von Daniel Day-Lewis vorgebrachten Worten ebenbürtig ist”, erklärt er. „Ich startete mit einer Art Hymne und baute dies dann weiter aus. Gleichzeitig musste das Stück einfach bleiben, ein kleines Kunstwerk, das Daniels wunderbaren Vortrag perfekt unterstützt.”

      Eine kraftvolle Einfachheit war die Grundlage des gesamten Scores. In einer anderen Schlüsselsequenz reitet Lincoln durch City Point, Virginia, vorbei an Hunderten von gefallenen Soldaten. Hier setzte Williams auf ein Pianosolo. „Wir wollten den Toten unseren Respekt erweisen, die ganze Tragik des Krieges zum Ausdruck bringen und diesen Moment der Reflexion unterstützen. Gleichzeitig sollte gezeigt werden, wie schwierig es ist, so eine Katastrophe wieder gut zu machen”, erläutert er.

      An anderen Stellen verändert sich die Musik von Augenblick zu Augenblick. Wenn Sewards Lobbyisten beispielsweise losziehen, um die letzten Kandidaten zu überzeugen, doch für den 13. Verfassungszuatz zu votieren, setzt Williams auf rhythmische Country-Violinen, beim Einzug der ersten Afro-Amerikaner auf die Tribüne des Repräsentantenhauses baut er auf die lyrische Kraft eines vollen Orchesters.

      Um seine vielseitige Musik einzuspielen, ergriff Williams die Möglichkeit, endlich einmal mit einem Orchester zusammenzuarbeiten, das er sich seit vielen Jahren schon für einen Spielberg-Film gewünscht hatte: das renommierte Chicago Symphony Orchestra, bei dem Williams gelegentlich als Gastdirigent wirkt. „Es ist eines der bedeutendsten amerikanischen Orchester und ich habe schon immer zu Steven gesagt, dass wir einmal etwas gemeinsam mit ihm machen sollten. Und als wir mit der Arbeit zu LINCOLN begannen, sagte Steven: ‚Wäre das nicht die ideale Gelegenheit, mit dem Chicago Symphony zu arbeiten?’.
      Nicht nur, dass Lincoln aus Illinois stammt, Chicago liegt zudem im Herzen unseres Landes und Steven gefiel wohl die Idee, die Energie des Herzens unserer Nation in den Film mit einzubringen.”

      Spielberg fasst zusammen: „Ich war immer schon der Überzeugung, dass wenn wir unsere Vergangenheit verstehen, wir es leichter haben, unsere Zukunft zu formen. Dies hilft uns zu wissen, wohin wir gehen wollen. So gesehen ist LINCOLN relevanter denn je. Seine Präsidentschaft ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein moderner Führungsstil aussehen kann. Er hat Dinge erreicht, die heute wichtiger sind denn je. Er hat sich für die Demokratie eingesetzt, klar gemacht, dass es dafür Fairness, Leidenschaft, Respekt und Toleranz braucht – und manchmal auch einen guten Sinn für Humor. Das ist die Seele von LINCOLN.”[/JUSTIFY]



      DIE SCHAUSPIELER


      DANIEL DAY-LEWIS
      Präsident Abraham Lincoln

      [JUSTIFY]Von seinen ersten Rollen an konnte Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis Publikum und Kritiker gleichermaßen begeistern, wechselte mühelos vom Arbeiterklasse-Punk in MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE („Mein wunderbarer Waschsalon“, 1985) zum geckenhaften Viktorianer in der Merchant/Ivory Produktion A ROOM WITH A VIEW („Zimmer mit Aussicht“, 1986). Diese Rollen brachten ihm 1986 den New York Critics Circle Award als bester Nebendarsteller, zwei Oscars als bester Schauspieler, drei BAFTA Awards und einen Golden Globe, ebenfalls als bester Schauspieler, ein. Day-Lewis gewann außerdem zweimal den Screen Actors Guild Award, den New York Critics Circle Award insgesamt viermal sowie dreimal den Los Angeles Film Critics Award.
      Auch wenn Day-Lewis vom Beginn seiner Karriere an eine hochgelobte Rolle nach der anderen spielte, so war doch seine Figur des Autors, Künstlers und zerebral gelähmten Christy Brown in MY LEFT FOOT („Mein linker Fuß“, 1989) von Jim Sheridan, die ihm seinen ersten Oscar als bester Schauspieler einbrachte.

      Eine weitere Nominierung für den Academy Award erhielt er für IN THE NAME OF THE FATHER („Im Namen des Vaters“, 1993), seiner zweiten Zusammenarbeit mit Sheridan – der wahren Geschichte eines Mannes, der zu Unrecht für 15 Jahre im Gefängnis sitzt – und eine weitere für sein Porträt von Bill the Butcher in Martin Scroseses GANGS OF NEW YORK („Gangs of New York“, 2002). 2008 erhielt Day-Lewis dann seinen zweiten Oscar als bester Darsteller für seine Rolle als Ölmagnat Daniel Plainview in Paul Thomas Andersons THERE WILL BE BLOOD („There Will Be Blood“, 2007). Zu weiteren wichtigen Rollen des Ausnahme-Schauspielers zählen die des amerikanischen Abenteurers Hawkeye in THE LAST OF THE MOHICANS („Der letzte Mohikaner“, 1992) und des aristokratischen Newland Archer in THE AGE OF INNOCENCE („Zeit der Unschuld“, 1993), seiner ersten Zusammenarbeit mit Martin Scorsese.

      Geboren in London (inzwischen aber irischer Staatsbürger) hatte Day-Lewis seinen ersten Kontakt mit dem Schauspielen bereits zu Schulzeiten im englischen Kent. Er debütierte auf der Bühne in „Cry, the Beloved Country“ und im Alter von 14 Jahren auf der Leinwand in SUNDAY BLOODY SUNDAY („Sunday, Bloody Sunday“, 1971, wo er allerdings nicht im Abspann auftauchte). Später wurde seine Bewerbung für die renommierte Bristol Old Vic Theatre School angenommen, die er drei Jahre lang besuchte und für die er schließlich auch spielte. In den 1970er und frühen 1980er Jahren arbeitete er auf der Bühne, für die Bristol Old Vic Theatre Company, die Royal Shakespeare Company und das Royal National Theatre für namhafte Stücke wie „Another Country”, „Dracula”, „Futurists” und „Hamlet“, in letzterem spielte er die Titelrolle.

      Zu weiteren Filmrollen von Day-Lewis zählen seine Auftritte in Philip Kaufmans THE UNBEARABLE LIGHTNESS OF BEING („Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, 1987), für die er hoch gelobt wurde, und in dem Arthur Miller-Klassiker THE CRUCIBLE („Hexenjagd“, 1996), in dem er unter der Regie von Nicholas Hytner neben Winona Ryder den Puritaner John Proctor spielte.

      Des Weiteren tat er sich erneut mit Jim Sheridan zusammen und spielte die Hauptrolle in THE BOXER („Der Boxer“, 1997) und war später in Rebecca Millers kraftvollem und poetischem Film THE BALLAD OF JACK AND ROSE (2004) zu sehen. 2009 übernahm er den Hauptcharakter in Rob Marshalls filmischer Adaption des Broadway-Musicals NINE („Nine“) neben Judi Dench, Nicole Kidman, Penélope Cruz, Marion Cotillard und Kate Hudson. [/JUSTIFY]


      SALLY FIELD
      Mary Todd Lincoln

      [JUSTIFY]Sally Field wurde bereits zweimal mit dem Oscar asugezeichnet, für ihre Leistungen in Robert Bentons PLACES IN THE HEART („Ein Platz im Herzen“, 1984), für den sie auch einen Golden Globe erhielt, und Martin Ritts NORMA RAE („Norma Rae“, 1979), für den sie außerdem neben einem Golden Globe den New York Film Critics Circle Award, den National Board of Review Award, den Los Angeles Film Critics Association Award, eine Ehrung durch die National Society of Film Critics und den Preis als beste Schauspielerin beim Filmfestival von Cannes Film bekam. Außerdem erhielt Field Golden Globe-Nominierungen für ihre Arbeit an SMOKEY AND THE BANDIT („Ein ausgekochtes Schlitzohr“, 1977), ABSENCE OF MALICE („Die Sensationsreporterin“, 1981), KISS ME GOODBYE („Liebesgrüße aus dem Jenseits“, 1982), STEEL MAGNOLIAS („Magnolien aus Stahl“, 1989) und FORREST GUMP („Forrest Gump“, 1994). Zu ihren zahlreichen Rollen zählen auch Engagements in EYE FOR AN EYE („Auge um Auge“, 1995), MRS. DOUBTFIRE („Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“, 1993), SOAPDISH („Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper“, 1991), NOT WITHOUT MY DAUGHTER („Nicht ohne meine Tochter“, 1990), THE END („Nobody Is Perfect“, 1978), HOOPER („Um Kopf und Kragen“, 1978), STAY HUNGRY („Mr. Universum“, 1976, ihre erste Hauptrolle), sowie in PUNCHLINE („Der Knalleffekt“, 1988) und MURPHY’S ROMANCE (1985), die beide von ihrer Firma Fogwood Films produziert wurden.

      Field wurde im kalifornischen Pasadena geboren und wuchs dort in einer Show-Business-Familie auf. Sie begann ihre Karriere 1964 in der TV-Serie „Gidget“. 1967 stand sie für „Flying Nun“ vor der Kamera und wirkte außerdem bis zum Alter von 25 Jahren in drei TV-Serien mit. Später erhielt sie Emmys für ihre Titelrolle in der Miniserie „Sybil“ und für ihre Arbeit an „ER“. Weiter wurde sie für Emmys nominiert, und zwar für ihre Auftritte in Showtimes „A Cooler Climate“ und der NBC Miniserie „A Woman of Independent Means“, die sie auch koproduzierte und für die sie eine Golden Globe-Nominierung erhielt. Man konnte Field in der ABC Drama-Serie „Brothers & Sisters“ aus den Jahren 2006 und 2011 sehen, und für ihre Figur der Nora Walker wurde sie mit einem Screen Actors Guild Award, einem Emmy sowie zwei Golden Globe-Nominierungen ausgezeichnet.

      Ihr Regiedebüt feierte Field 1996 mit dem ABC Fernsehfilm „The Christmas Tree“, für den sie auch am Drehbuch mitarbeitete und in dem Julie Harris die Hauptrolle spielte. Sie führte auch bei einer Episode der HBO-Miniserie „From the Earth to the Moon“ und 2000 bei ihrem ersten Spielfilm BEAUTIFUL („Beautiful“) mit Minnie Driver Regie.

      2002 debütierte Field in Edward Albees „The Goat, or Who Is Sivia“ am Broadway und erhielt 2004 fantastische Kritiken für ihre Rolle der Amanda in Tennessee Williams‘ „The Glass Menagerie“ am Kennedy Center. Erst kürzlich, im Juli 2012, sah man Field als Tante May in THE AMAZING SPIDER-MAN („The Amazing Spider-Man“, 2012). Field arbeitet seit 2002 beim Board of Directors of Vital Voices mit. Sie fungierte außerdem als Mistress of Ceremony bei den Vital Voices Global Leadership Awards Galas, die von 2002 bis 2011 im Kennedy Center veranstaltet wurden. Außerdem war sie von 1995 bis 2010 beim Board of Directors des Sundance Institutes tätig. Sally Field hat drei Söhne und vier Enkelkinder.[/JUSTIFY]


      DAVID STRATHAIRN
      William Seward

      [JUSTIFY]David Strathairn gewann für sein beeindruckendes Porträt des legendären CBS-Nachrichtensprechers Edward R. Murrow in George Clooneys für den Oscar nominiertem Drama GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK („Good Night, and Good Luck“, 2005) den Coppa Volpi bei den Filmfestspielen von Venedig und wurde außerdem für einen Oscar, einen Golden Globe sowie für die Screen Actors Guild Awards, BAFTA und die Independent Spirit Awards nominiert. Er gewann darüber hinaus einen Emmy als bester Nebendarsteller für den HBO-Film „Temple Grandin“ 2011 und wurde für einen weiteren für sein Porträt des John Dos Passos in HBOs „Hemingway & Gellhorn“ nominiert.

      Die Nominierung für den Independent Spirit Award 2005 war bereits die vierte seiner erfolgreichen Karriere, die 1980 mit seinem Spielfilm-Debüt in John Sayles erstem Film RETURN OF THE SECAUCUS 7 („Die Rückkehr nach Secaucus“) begann. Strathairn arbeitete danach noch an sieben weiteren Projekten mit Sayles und gewann für seine Rolle in CITY OF HOPE („City of Hope“, 1991) den Independent Spirit Award als bester Nebendarsteller sowie weitere Nominierungen für PASSION FISH („Passion Fish“, 1992) und LIMBO („Wenn der Nebel sich lichtet – Limbo“, 1999).

      Strathairn wirkte als Co-Star an zahlreichen von der Kritik hochgelobten Filmen mit, darunter Tim Robbins‘ Regie-Debüt BOB ROBERTS („Bob Roberts“, 1992), Penny Marshalls A LEAGUE OF THEIR OWN („Eine Klasse für sich“, 1992), LOSING ISAIAH („Die andere Mutter“, 1995), Sydney Pollacks THE FIRM („Die Firma“, 1993), SNEAKERS („Sneakers – Die Lautlosen“, 1992), Taylor Hackfords Adaption des Stephen King-Romans DOLORES CLAIBORNE („Dolores“, 1995), Jodie Fosters HOME FOR THE HOLIDAYS („Familienfest – und andere Schwierigkeiten“, 1995) und zwei Projekte mit Curtis Hanson: THE RIVER WILD („Am wilden Fluß“, 1994) und der Oscar-gekrönte L.A. CONFIDENTIAL („L.A. Confidential“, 1997). Für Letzteren teilte sich Strathairn eine Screen Actors Guild Award-Nominierung mit seinen Ensemble-Kollegen.

      Weitere Filme, in denen Strathairn zu sehen war, sind MEMPHIS BELLE („Memphis Belle“, 1990), A MAP OF THE WORLD (1999), SIMON BIRCH („Simon Birch“, 1998), LOST IN YONKERS („Trouble in Yonkers“, 1993), MISSING IN AMERICA („Missing in America“, 2005), Michael Hoffmans Adaption von A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM („Ein Sommernachtstraum“, 1999), Philip Kaufmans TWISTED („Twisted – Der erste Verdacht“, 2004), THE BOURNE ULTIMATUM („Das Bourne Ultimatum“, 2007) von Paul Greengrass und THE TEMPEST („The Tempest – Der Sturm“, 2010) mit Helen Mirren. Derzeit kann man Strathairn am Broadway neben Jessica Chastain in „The Heiress“ sehen.[/JUSTIFY]


      JOSEPH GORDON-LEVITT
      Robert Lincoln

      [JUSTIFY]Joseph Gordon-Levitt stand in THE DARK KNIGHT RISES („The Dark Knight Rises“, 2012), Christopher Nolans drittem und letztem Batman-Film, vor der Kamera, der im Juli 2012 in die Kinos kam. Man konnte ihn außerdem in zwei weiteren aktuellen Filmen sehen: LOOPER („Looper“, 2012), für den er erneut mit Rian Johnson, dem Regisseur von BRICK („Brick“, 2005) zusammenarbeitete und in dem Action-Thriller PREMIUM RUSH („Premium Rush“, 2012) von David Koepp. Kürzlich debütierte er auch als Regisseur von DON JON’S ADDICTION. Er inszenierte nach einem Drehbuch, das er selbst geschrieben hat, und besetzte Scarlett Johansson und Julianne Moore in den Hauptrollen.

      Weitere Filme mit Gordon-Levitt sind 50/50 („50/50 – Freunde fürs (Über)leben“, 2011) von Jonathan Levine mit Seth Rogen, Anna Kendrick und Bryce Dallas Howard, für den er eine Golden Globe-Nominierung erhielt, Christopher Nolans für einen Oscar nominiertes Action-Drama INCEPTION („Inception“, 2010) neben Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard und Ellen Page, Spencer Sussers HESHER („Hesher – Der Rebell“, 2010) mit Natalie Portman und Rainn Wilson (Sundance Film Festival 2010), Marc Webbs (500) DAYS OF SUMMER („(500) Days of Summer“, 2009) mit Zooey Deschanel, für den er Nominierungen für einen Golden Globe, einen Independent Spirit Award und einen People’s Choice Award erhielt.
      Außerdem übernahm er Rollen in dem internationalen Action-Hit G.I. JOE: THE RISE OF COBRA („G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“, 2009) von Stephen Sommers, Spike Lees Weltkriegs-Drama MIRACLE AT ST. ANNA („Buffalo Soldiers ‚44 – Das Wunder von St. Anna“, 2008), in Kimberly Peirces kontroversem Drama STOP-LOSS („Stop-Loss“, 2007), in dem er neben Ryan Phillippe zu sehen war, und THE LOOKOUT („Die Regeln der Gewalt“, 2007), dem Regiedebüt von Scott Frank. Zusätzlich erhielt Gordon-Levitt beste Kritiken für seine Arbeit an Independent-Filmen wie John Maddens KILLSHOT („Killshot – Gnadenlose Jagd“, 2007) mit Diane Lane und Mickey Rourke, Lee Daniels SHADOWBOXER (2005), Rian Johnsons preisgekröntem Debüt-Film BRICK („Brick“, 2005), MYSTERIOUS SKIN („Mysterious Skin – Unter die Haut“, 2004) von Drehbuchautor und Regisseur Gregg Araki und MANIC („Manic - Weggesperrt“, 2001) mit Don Cheadle.

      Zu Beginn seiner Karriere gewann Gordon-Levitt den Young Artist Award für seine erste größere Rolle in Robert Redfords Drama A RIVER RUNS THROUGH IT („Aus der Mitte entspringt ein Fluß“, 1992). Danach sah man ihn in ANGELS IN THE OUTFIELD („Angels – Engel gibt es wirklich!“, 1994), THE JUROR („Nicht schuldig“, 1996), HALLOWEEN: H20 („Halloween: H20“, 1998) und 10 THINGS I HATE ABOUT YOU („10 Dinge, die ich an dir hasse“, 1998).

      Auch dem Fernsehpublikum ist Gordon-Levitt wohlbekannt, für seine Hauptrolle in der preisgekrönten NBC-Comedy-Serie „3rd Rock From the Sun“. Während der sechs Staffeln, die er in der Serie vor der Kamera stand, gewann er zwei YoungStar Awards und teilte sich außerdem drei Nominierungen für den Screen Actors Guild Award für herausragende Leistungen eines Comedy Serien-Ensembles. Nach der Serie nahm sich Gordon-Levitt eine kurze Auszeit von der Schauspielerei und besuchte die Columbia University. Gordon-Levitt gründete und leitet eine gemeinschaftliche Produktionsfirma namens hitRECord.org, die aus einer Online-Community von Tausenden von Künstlern aus der ganzen Welt besteht.

      Die Firma veranstaltet Kurzfilmabende und Live-Unterhaltung bei den Sundance und den South by Southwest Filmfestivals, tourt durch einige der führenden Colleges des Landes, veröffentlichte das „Tiny Book of Tiny Stories“ (herausgegeben von HarperCollins im Dezember 2011) und veröffentlichte vergangenen Herbst ein/e DVD/Buch/CD mit dem Namen „RECollection: Volume 1“.

      Als aufstrebender Drehbuchautor und Regisseur im eher traditionellen Sinne adaptierte Gordon-Levitt die Kurzgeschichte von Elmore Leonard „Sparks“ für einen 24-minütigen Kurzfilm, der beim Sundance Film Festival 2009 gezeigt wurde.[/JUSTIFY]


      JAMES SPADER
      W.N. Bilbo

      [JUSTIFY]James Spader ist ein Schauspieler mit einem Faible für das Extreme, der seine Karriere auf der Erforschung der dunkleren Seiten des Menschen aufgebaut hat. Für seine Rolle in Steven Soderberghs SEX, LIES, AND VIDEOTAPE („Sex, Lügen und Video“, 1989) erhielt er den begehrten Preis als bester Schauspieler auf dem Festival von Cannes. Außerdem spielte er neben Albert Brooks, Helen Mirren und Jeffrey Wright in Sidney Lumets CRITICAL CARE („Critical Care“, 1997) einen jungen, lüsternen Arzt inmitten eines scheinheiligen profitgierigen Krankenhaus-Systems. In einer seiner brisantesten Rollen stand er in David Cronenbergs CRASH („Crash“, 1996) vor der Kamera. Darin mimt er einen Mann, der nach einem Autounfall ein von Sex und Gewalt geprägtes Leben führt. Adaptiert von J.G. Ballards Kult-Roman „Crash“ gewann der Film in Cannes den Spezialpreis der Jury. Spader war außerdem neben Maggie Gyllenhaal in dem von der Kritik gefeierten SECRETARY („Secretary“, 2002) zu sehen. Der Lions Gate Film von Steven Shainberg, der auf Mary Gaitskills Roman „Bad Behavior“ basiert, gewann den Grand Jury Preis beim Sundance Film Festival.

      Außerdem stand Spader für John Herzfelds 2 DAYS IN THE VALLEY („2 Tage L.A.“, 1996) neben Charlize Theron, Roland Emmerichs STARGATE („Stargate“, 1994) mit Kurt Russell, Mike Nichols‘ WOLF („Wolf – Das Tier im Manne“, 1994) mit Jack Nicholson und Michelle Pfeiffer, Luis Mandokis WHITE PALACE („Frühstück bei ihr“, 1990) neben Susan Sarandon, THE MUSIC OF CHANCE („Musik des Zerfalls“, 1993) nach Paul Austers Roman, Tim Robbins‘ politischer Satire BOB ROBERTS („Bob Roberts“, 1992) und Curtis Hansons BAD INFLUENCE („Todfreunde – Bad Influence“, 1989) vor der Kamera. Weiterhin sah man ihn in Robert Rodriguez‘ SHORTS („Das Geheimnis des Regenbogensteins“, 2009).

      Im Fernsehen zog Spader die Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum durch sein Porträt des Anwalts Alan Shore in der ABC-Serie „The Practice“ auf sich. Für die Rolle gewann er Emmys als bester Hauptdarsteller in den Jahren 2004 und 2005, sowie noch einmal 2007 für "Boston Legal“. Damit ist Spader der erste Schauspieler der für die Darstellung derselben Figur in zwei verscheidenen Serien mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

      Erst kürzlich war Spader wieder im Fernsehen zu sehen, in der erfolgreichen Comedy-Serie „The Office“, als Robert California. Außerdem war der vielseitige Schauspieler in der Saison 2009/2010 am Broadway in der Original-Inszenierung von „Race“ zu sehen, einem provokanten Stück von Autor und Regisseur David Mamet.[/JUSTIFY]


      HAL HOLBROOK
      Preston Blair

      [JUSTIFY]Hal Holbrook wurde 1925 in Cleveland geboren, wuchs aber überwiegend in South Wymouth, Massachusetts auf. Im Alter von zwölf Jahren wurde er auf die Culver Military Academy geschickt, wo der das Schauspielen für sich entdeckte. Im Sommer 1942 erhielt Holbrook sein erstes bezahltes, professionelles Engagement, er spielte am Cain Park Theater in Cleveland den Sohn in „The Man Who Came to Dinner“. Im Herbst des gleichen Jahres schrieb er sich unter Anleitung seines lebenslangen Mentors Edward A. Wright für das Fach Theater an der Universität in Ohio ein.
      Holbrooks berühmte Mark Twain-Darstellung erwuchs aus einem Projekt an der Denison University. Er und seine erste Frau Ruby hatten eine Zwei-Personen-Show ins Leben gerufen, in der sie Charaktere von Shakespeare bis Twain spielten. Holbrooks erster Solo-Auftritt als Mark Twain fand 1954 am Lock Haven State Teachers College in Pennsylvania statt.

      In diesem Jahr bekam Holbrook eine Rolle in der TV-Seifenoper „The Brighter Day”. Doch bereits im folgenden Jahr gab Holbrook abends wieder den Twain im Greenwich Village Nightclub, während er tagsüber für die Seifenoper vor der Kamera stand. In den sieben Monaten, die er in dem Club auftrat, entwickelte er selbst ein zwei-stündiges Programm und eignete sich auch ein passendes Timing an. Am Ende sah Ed Sullivan ihn und ermöglichte ihm für seinen Twain eine landesweite Fernsehsendung.

      1959, nach fünf Jahren Erforschens der Figur Mark Twain und dem nötigen Feinschliff, den er bei zahlreichen Auftritten in Kleinstädten überall in Amerika entwickelte, eröffnete er in New York ein winziges Off-Broadway-Theater. Seine Show war ein riesiger Erfolg.

      Holbrook stieg aus der Seifenoper aus und tourte, nachdem seine Show 22 Wochen in New York gelaufen war, wieder durch die Lande, wobei er unter anderem vor Präsident Eisenhower beim Edinburgh International Festival auftrat. Das US-Außenministerium entsandte ihn nach Europa, wo er als erster amerikanischer Schauspieler seit dem Zweiten Weltkrieg auch hinter dem Eisernen Vorhang auftrat.
      Seine weiteren Stationen am Theater waren der Hotspur in „Henry IV, Part I“ beim Shakespeare Festival in Stratford, Connecticut und dann der Lincoln in „Abe Lincoln in Illinois“ auf einer Off-Broadway-Bühne. 1963 schloss er sich der Lincoln Center Repertory Company in New York an und spielte in „Marco Millions“, „After the Fall“, „Incident at Vichy“ und “Tartuffe“. Es folgten Hauptrollen am Broadway: „The Glass Menagerie”, „The Apple Tree,” „I Never Sang for My Father”, „Man of La Mancha” und „Does a Tiger Wear a Necktie?” neben dem jungen Al Pacino.
      Zwischenzeitlich gab Holbrook weiterhin jedes Jahr den Mark Twain und erhielt 1966, für sein zweites Engagement am Broadway in New York, einen Tony und den New York Drama Critics‘ Circle Award, gefolgt von einer Emmy-Nominierung 1967 für ein 90-minütiges Fernseh-Special namens „Mark Twain Tonight!“

      1970, nach einem Dutzend Stücken in New York, zog es ihn nach Hollywood, wo er die Hauptrolle in der brisanten Fernsehserie „The Senator“ spielte, die acht Emmys abräumte. In den seither vergangenen 42 Jahren drehte Holbrook zirka 50 Fernsehfilme und Miniserien, wurde für zwölf Emmys nominiert und gewann fünf davon: für „The Senator“ (1970), „Pueblo“ (1974), als bester Schauspieler des Jahres (ebenfalls 1974), Sandburgs „Lincoln“ (1976) und als Moderator und Erzähler in „Portrait of America“ (1989). Er trat in den beiden Sitcoms „Designing Women“ und „Evening Shade“ vor die Kamera und hatte Gastauftritte in „West Wing“, den Sitcoms „Becker“ und „Hope & Faith“ sowie in „The Sopranos“, „NCIS“, „ER“, „Sons of Anarchy“ und „The Event“.

      Mit THE GROUP („Die Clique“) begann im Jahre 1966 Holbrooks Leinwandkarriere. Seither konnten ihn Kinobesucher in mehr als 40 Filmen sehen, darunter in MAGNUM FORCE („Callahan“, 1973), MIDWAY („Schlacht um Midway”, 1976), ALL THE PRESIDENT’S MEN („Die Unbestechlichen“, 1976), CAPRICORN ONE („Unternehmen Capricorn“, 1978), THE FOG („The Fog – Nebel des Grauens“, 1979), CREEPSHOW („Die unheimlich verrückte Geisterstunde“, 1982), WALL STREET („Wall Street“, 1987), THE FIRM („Die Firma“, 1993), MEN OF HONOR („Men of Honor“, 2000), THE MAJESTIC („The Majestic“, 2001), INTO THE WILD („Into the Wild“, 2007), für den er auch eine Oscar-Nominierung erhielt, THE EVENING SUN (2009), FLYING LESSONS (der 2010 beim Sonoma International Film Festival Premiere feierte) und WATER FOR THE ELEPHANTS („Wasser für die Elefanten“, 2011). Erst kürzlich beendete er die Arbeiten an PROMISED LAND (2012).

      Während seiner langjährigen Karriere trat Holbrook jedes Jahr als Mark Twain auf, darunter auch bei seinem dritten und vierten Engagement in New York 1977 und 2005 und auf seiner Welt-Tour aus Anlass des 150. Geburtstags von Mark Twain, die in London begann und in Neu Delhi endete. Auch sonst stand er weiterhin immer wieder auf der Bühne: 1983 in New York in „Buried Inside Extra“, 1984 in „The Country Girl“, in „King Lear“ 1990, 1997 in „An American Daughter“ sowie in regionalen Theatern in den Stücken „Our Town“, „Uncle Vanya“, „Merchant of Venice“, „King Lear“, „Be My Baby“, „Southern Comforts“ (in den beiden Letzteren mit seiner Frau Dixie Carter) und auf einer landesweiten Tournee mit „Death of a Salesman“.
      Holbrook erhielt Ehrendoktorwürden für Geisteswissenschaften von der Ohio State University und der University of Hartfort, einen Ehrendoktor of Humane Letters vom Ursinus College, einen Ehrendoktor der Literaturwissenschaften vom Elmira College, einen Ehrendoktor der schönen Künste von Kenyon und seine Alma Mater von der Denison University. 1996 erhielt er den Edwin Booth Award, 1998 den William Shakespeare Award von der Shakespeare Theatre Company in Washington D.C., im Jahr 2000 wurde er in die Theatre Hall of Fame in New York aufgenommen, 2003 wurde er vom US-Präsidenten mit der National Humanities Medal ausgezeichnet und schließlich erhielt er im Jahr 2012 eine Medaille von der American Academy of Arts and Letters.

      Im September 2011 erschien „Harold“, der erste von zwei Teilen von Holbrooks Memoiren. Er arbeitet weiter am zweiten Teil, der zeitlich an das erste Buch anschließen wird. Holbrook lebt in Los Angeles und Tennessee und hat mit seiner, inzwischen verstorbenen, Frau, der Schauspielerin und Sängerin Dixie Carter, fünf Kinder.


      TOMMY LEE JONES
      Thaddeus Stevens

      [JUSTIFY]Als einer der beliebtesten und talentiertesten Schauspieler Hollywoods bringt Oscar-Preisträger Tommy Lee Jones seinen ausgeprägten Charakter in jeden Film ein. Sein Spielfilm-Debüt gab Jones mit LOVE STORY („Love Story“, 1970) und war danach in seiner bisher 40 Jahre andauernden Karriere in folgenden Filmen zu sehen: EYES OF LAURA MARS („Die Augen der Lara Mars“, 1978), COAL MINER’S DAUGHTER („Nashville Lady”, 1980) – für den er seine erste Golden Globe-Nominierung erhielt – STORMY MONDAY („Stormy Monday“, 1987), THE PACKAGE („Die Killer-Brigade”, 1989), JFK („JFK – John F. Kennedy – Tatort Dallas”, 1991), UNDER SIEGE (Alarmstufe: Rot“, 1992), THE FUGITIVE („Auf der Flucht“, 1993), HEAVEN & EARTH („Zwischen Himmel und Hölle“, 1993), THE CLIENT („Der Klient“, 1994), NATURAL BORN KILLERS („Natural Born Killers“, 1994), BLUE SKY („Blue Sky“, 1994), COBB („Homerun“, 1994), BATMAN FOREVER („Batman Forever“, 1995), MEN IN BLACK („Men in Black“, 1997), U.S. MARSHALS („Auf der Jagd“, 1998), DOUBLE JEOPARDY („Doppelmord“, 1999), RULES OF ENGAGEMENT („Rules – Sekunden der Entscheidung“, 2000), SPACE COWBOYS („Space Cowboys“, 2000), MEN IN BLACK 2 („Men in Black 2“, 2002), THE HUNTED („Die Stunde des Jägers“, 2002), THE MISSING („The Missing“, 2003), THE THREE BURIALS OF MELQUIADES ESTRADE („Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada“, 2005), A PRAIRIE HOME COMPANION („Robert Altman’s Last Radio Show“, 2006), IN THE ELECTRIC MIST („Mord in Louisiana“, 2008), THE COMPANY MEN („Company Mem“, 2010) und CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER („Captain America: The First Avenger“, 2011).

      1994 erhielt er den Oscar als bester Nebendarsteller für sein Porträt des unnachgiebigen U.S. Marshal Samuel Gerard in dem Kassenschlager AUF DER FLUCHT. Für diese Rolle erhielt er außerdem den Golden Globe. Bereits drei Jahre zuvor hatte er seine erste Oscar-Nominierung erhalten, und zwar für seine Rolle als Clay Shaw in Oliver Stones JFK – JOHN F. KENNEDY – TATORT DALLAS.

      2007 sah man Jones in dem hochgelobten Film IN THE VALLEY OF ELAH („Im Tal von Elah“, 2007), für den er als bester Darsteller für den Oscar nominiert wurde, und, im gleichen Jahr, spielte er im Oscar-gekrönten Film NO COUNTRY FOR OLD MEN („No Country For Old Men“, 2007) eine der Hauptrollen. Bei dem Film, der auf dem Roman von Cormac McCarthy basiert, zeichnen für Regie und Drehbuch Joel und Ethan Coen verantwortlich. Dieses Jahr spielte er in MEN IN BLACK 3 („Men in Black 3“, 2012) erneut Agent K und stand im August neben Meryl Streep in HOPE SPRINGS („Wie beim ersten Mal“, 2012) vor der Kamera.

      Außerdem schloss Jones kürzlich die Dreharbeiten zu EMPEROR („Emperor“, 2012) in Neuseeland unter der Regie von Peter Webber ab, in dem er General Douglas MacArthur spielt. Der Film wurde dieses Jahr beim Toronto International Film Festival vorgestellt. Des Weiteren drehte er für Regisseur Luc Besson in Frankreich MALAVITA.
      1995 versuchte er sich erstmals als Regisseur und drehte die von der Kritik gelobte TV-Adaption von Elmer Keltons Roman „The Good Old Boys“ für TNT. Außerdem stand er in dem Fernsehfilm selbst vor der Kamera, neben Sissy Spacek, Sam Shepard, Frances McDormand und Matt Damon. Sein Porträt des Hewey Calloway brachte ihm Nominierungen für den Screen Actors Guild Award und einen CableACE Award ein.

      2005 stand er für den von der Kritik umjubelten Film THE THREE BURIALS OF MEQUIADES ESTRADA vor der Kamera, führte Regie und produzierte diesen außerdem. Der Film debütierte beim Filmfestival von Cannes und brachte Jones einen Preis als bester Darsteller sowie dem Autor Guillermo Arriaga die Auszeichnung für das beste Drehbuch ein. Der Film handelt von Freundschaft und Mord am Rande der texanisch-mexikanischen Grenze.

      Für HBO führte Jones bei „The Sunset Limited“ Regie. Der Fernsehfilm wurde im Februar 2011 erstmals ausgestrahlt und basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Cormac McCarthy. Jones und Samuel L. Jackson spielen die Hauptrollen.
      Der nächste Film unter seiner Regie wird THE HOMESMAN sein, das Porträt einer Pionierin und eines Schlitzohrs, die drei verrückte Frauen auf ihrer Odyssee von Nebraska nach Iowa begleiten und dabei den Elementen trotzen.

      Auch im Fernsehen kann Jones auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken. 1983 gewann er den Emmy als bester Hauptdarsteller für sein Porträt von Gary Gilmore in „The Executioners Song“ und war 1989 für einen Emmy und einen Golden Globe® für „Lonesome Dove“ nominiert. Zu seinen weiteren zahlreichen TV-Engagements zählen Rollen in „The Amazing Howard Hughes“, der American Playhouse-Produktion „Cat on a Hot Tin Roof“, „The Rainmaker“ für HBO, die HBO/BBC-Produktion „Yuri Nosenko, KGB“ und „April Morning“.

      1969 gab Jones in John Osbornes „A Patriot for Me“ seinen Einstand am Broadway. Zu seinen weiteren Broadway-Auftritten zählen Rollen in „Four on a Garden“ mit Carol Channing und Sid Caesar sowie „Ulysses in Nighttown“ mit dem inzwischen verstorbenen Zero Mostel.

      Jones wurde im texanischen San Saba geboren und arbeitete für kurze Zeit mit seinem Vater auf den Ölfeldern, ehe er die St. Mark’s School of Texas und anschließend die Harvard University besuchte, wo er seinen Abschluss in Englisch cum laude machte.



      DER STAB


      STEVEN SPIELBERG
      Regie/Produktion

      [JUSTIFY]Steven Spielberg ist einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Filmemacher und einer der wichtigsten Partner von DreamWorks Studios. Die 2009 gegründete Filmfirma wird von Spielberg und Stacey Snider gemeinsam mit der Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group geleitet.

      Des Weiteren inszenierte Spielberg, der kommerziell erfolgreichste Regisseur aller Zeiten, Blockbuster wie JAWS („Der weiße Hai“, 1975), E.T. – THE EXTRATERRESTRIAL („E.T. – Der Außerirdische“, 1982), die INDIANA JONES-Serie („Jäger des verlorenen Schatzes“, 1981, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“, 1984, „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, 1989, „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, 2008) und JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993). Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen hat er bereits drei Mal den Oscar gewonnen.
      Seine ersten beiden Academy Awards erhielt er in den Kategorien Beste Regie und Bester Film für den international hoch gelobten SCHINDLER’S LISTE („Schindlers Liste“, 1993), der es insgesamt auf sieben Oscars brachte. Der Film wurde auch von vielen wichtigen Kritikerorganisationen zum besten Film des Jahres 1993 gewählt. Zudem gewann er sieben BAFTA Awards und drei Golden Globes, jeweils auch in den Sparten Bester Film und Beste Regie. Und schließlich wurde Spielberg mit dem Directors Guild of America (DGA) ausgezeichnet.

      Seinen dritten Oscar erhielt Spielberg, erneut in der Sparte Beste Regie, für das Zweite-Weltkriegs-Drama SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“), der 1998 in Nordamerika das beste Box-Office-Ergebnis des Jahres erzielte. Gleichzeitig war er einer der meist ausgezeichneten Filme des Jahres. Er gewann weitere vier Oscars, zwei Golden Globes für den besten Film und die beste Regie sowie mehrere Preise von Kritikervereinigungen in den gleichen Kategorien. Darüber hinaus durfte Spielberg einen weiteren DGA Award und – gemeinsam mit den anderen Produzenten des Films – einen Producers Guild of America’s (PGA) Award in Empfang nehmen. Im selben Jahre überreichte die PGA Spielberg für dessen historischen Verdienste um die Filmindustrie den renommierten Milestone Award.
      Oscar-Nominierungen für die beste Regie erhielt er außerdem für MUNICH („München“, 2005), E.T. – THE EXTRA-TERRESTRIAL, RAIDERS OF THE LOST ARK und CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND („Unheimliche Begegnung der dritten Art“, 1977). Zusätzlich gab es DGA Award-Nominierungen für diese Filme sowie für JAWS, THE COLOR PURPLE („Die Farbe Lila“, 1985), EMPIRE OF THE SUN („Das Reich der Sonne“, 1987) und AMISTAD („Amistad“, 1997).
      Aktuell gibt es keinen anderen Regisseur, der es auf mehr DGA Award-Nominierungen gebracht hat als Spielberg (derzeit zehn). Im Jahre 2000 erhielt er von der DGA den Lifetime Achievement Award. Des Weiteren ist er Träger des von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergebenen Irving G. Thalberg Award, des Cecil B. DeMille Award der Hollywood Foreign Press, der Kennedy Center Honor und von diversen weiteren Ehrungen.

      Zuletzt realisierte Spielberg den 3D-Animationsfilm THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi“, 2011), der den Golden Globe als bester Animationsfilm gewann. Des Weiteren inszenierte er WAR HORSE („Gefährten“, 2011), der auf dem gleichnamigen, preisgekrönten Roman basiert und dessen Bühnenadaption ein großer Hit in London und New York wurde und den Tony für das beste Broadway-Drama erhielt. WAR HORSE wurde für sechs Oscars nominiert, darunter auch als bester Film. 2011 produzierte Spielberg J.J. Abrams‘ Kassenschlager SUPER 8 („Super 8“, 2011) und war ausführender Produzent von Michael Bays drittem TRANSFORMERS-Abenteuer („Transformers 3“, 2011), der weltweit mehr als eine Milliarde Dollar einspielte. Als nächstes wird er bei der Fox- und DreamWorks-Koproduktion ROBOPOCALYPSE Regie führen. Der Startschuss fällt im März 2013, der Kinostart ist für den 25. April 2014 vorgesehen.

      Spielbergs Karriere begann im Jahre 1968 mit dem Kurzfilm AMBLIN. Dieser brachte ihm als jüngstem Regisseur aller Zeiten einen mehrjährigen Vertrag mit einem großen Studio ein. Er inszenierte mehrere Episoden von Fernsehserien wie „Night Gallery“, „Marcus Welby, M.D.“ und „Columbo“ und machte 1971 mit dem Fernsehfilm „Duel“ auf sich aufmerksam. Drei Jahre später gab er sein Kinodebüt mit THE SUGARLAND EXPRESS („Sugarland Express“, 1974), bei dem er auch als Koautor fungierte. Danach folgte JAWS, sein erster Film, der an der Kinokasse die 100-Millionen-Dollar-Marke durchbrach.

      1984 gründete Spielberg mit Amblin Entertainment seine eigene Produktionsfirma. Unter dem Amblin-Banner diente er als Produzent bzw. ausführender Produzent bei Hits wie GREMLINS („Gremlins – Kleine Monster“, 1984), THE GOONIES („Die Goonies“, 1985), BACK TO THE FUTURE I, II und III („Zurück in die Zukunft“, 1985, „Zurück in die Zukunft 2“, 1989, „Zurück in die Zukunft 3“, 1990), WHO FRAMED ROGER RABBIT? („Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, 1988), AN AMERICAN TAIL („Feivel – Der Mauswanderer“, 1986), TWISTER („Twister“, 1996), THE MASK OF ZORRO („Die Maske des Zorro“, 1998) und die MEN IN BLACK-Filme („Men in Black“, 1997, „Men in Black 2“, 2002, „Men in Black 3“, 2012). 1994 tat sich Spielberg mit Jeffrey Katzenberg und David Geffen zusammen und gründete mit ihnen die DreamWorks Studios. Das Studio war bei der Kritik wie auf kommerzieller Ebene gleichermaßen erfolgreich und brachte das Kunststück fertig, drei Mal hintereinander den Oscar in der Kategorie Bester Film zu gewinnen, und zwar mit AMERICAN BEAUTY („American Beauty“, 1999), GLADIATOR („Gladiator“, 2000) und A BEAUTIFUL MIND („A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“, 2001). Weitere Kinofilme, die DreamWorks produziert oder koproduziert hat sind unter andererm: die TRANSFORMERS-Blockbuster, Clint Eastwoods Zweite-Weltkriegs-Dramen FLAGS OF OUR FATHERS („Flags of Our Fathers“, 2006) und LETTERS FROM IWO JIMA („Letters From Iwo Jima“, 2006, der eine Oscar-Nominierung als bester Film bekam), MEET THE PARENTS („Meine Braut, ihr Vater und ich“, 2000) und MEET THE FOCKERS („Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“, 2004) und THE RING („Ring“, 2002), um nur einige wenige zu nennen. Unter der Ägide von DreamWorks inzenierte Spielberg außerdem WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten“, 2005), MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002), CATCH ME IF YOU CAN („Catch Me If You Can”, 2002) und A.I. ARTIFICIAL INTELLIGENCE („A.I. – Künstliche Intelligenz“, 2001).

      Doch Spielbergs Erfolg beschränkt sich nicht nur auf die Kinoleinwand. So fungierte er als ausführender Produzent der langlebigen, Emmy-gekrönten Fernsehserie ER, die von seiner Firma Amblin Entertainment sowie von Warner Bros. Television für NBC produziert wurde.

      Aufgrund der Erfahrungen, die sie bei SAVING PRIVATE RYAN gemeinsam gemacht hatten, taten sich Spielberg und Tom Hanks erneut zusammen und produzierten die HBO-Miniserie „Band of Brothers“, die auf Stephen Ambroses Buch über eine Einheit der US-Armee im Europa des Zweiten Weltkriegs basiert. Neben vielen weiteren Preisen wurde dieses Projekt sowohl mit dem Emmy als auch dem Golden Globe in der Sparte Beste Miniserie ausgezeichnet. Hanks und Spielberg arbeiteten vor kurzem wieder zusammen. Dieses Mal fungierten sie als ausführende Produzenten der vielbeachteten HBO-Miniserie „The Pacific“, die sich dieses Mal mit den Marines, die während des Zweiten Weltkriegs im Pazifik Dienst taten, beschäftigt. „The Pacific“ gewann acht Emmys, darunter auch den für die beste Miniserie.

      Zu dem TV-Formaten, die Spielberg ebenfalls als ausführender Produzent betreute, zählen die Emmy-gekrönte SciFi-Channel-Miniserie „Taken“, die TNT-Miniserie „Into the West“ und die Showtime-Serie „The United States of Tara“. Im Moment ist er ausführender Produzent von TNTs „Falling Skies“ und NBCs „Smash“.

      Neben seiner Arbeit als Filmemacher widmet Spielberg seine Zeit wohltätigen Zwecken. Seine Arbeit an SCHINDLER’S LIST führte zur Gründung der Righteous Persons Foundation, der sämtliche Gewinne, die der Film generierte, zu Gute kamen. Des Weiteren gründete er die Survivors of the Shoah Visual History Foundation, die im Jahre 2005 in die USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education umfirmiert wurde. Darüber hinaus ist Spielberg Ehrenvorsitzender der Starlight Children’s Foundation.[/JUSTIFY]


      KATHLEEN KENNEDY
      Produktion

      [JUSTIFY]Die siebenfach Oscar-nominierte Kathleen Kennedy ist heute eine der erfolgreichsten und am meisten respektierten Produzentinnen und Managerinnen der Filmindustrie. Mitte 2012 heuerte sie bei Lucasfilm Ltd. an und fungiert derzeit gemeinsam mit George Lucas als Co-Vorsitzende der Firma.
      Als Beweis ihres Ansehens in der Filmbranche hält sie die Position der Vizepräsidentin der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences (AMPAS) inne. Zugleich sitzt sie im Board of Governors. Zu ihren Arbeiten als Produzentin zählen drei der kommerziell erfolgreichsten Werke der Kinogeschichte: E.T. – THE EXTRA-TERRESTRIAL („E.T. – Der Außerirdische“, 1982), JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993) und THE SIXTH SENSE („The Sixth Sense“, 1999).

      Bevor sie bei Lucasfilm anfing, stand Kennedy der Kennedy/Marshall Company vor, die sie 1992 gemeinsam mit dem Regisseur und Produzenten Frank Marshall gegründet hatte. Zu den aktuellen Projekten von Kennedy/Marshall gehören THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi“, 2011), der auf der von Georges Remi erfundenen Comic-Figur basiert, WAR HORSE („Gefährten“, 2011) nach dem Roman von Michael Morpurgo und Clint Eastwoods HEREAFTER („Hereafter – Das Leben danach“, 2010) mit Matt Damon, ein düsterer Blick auf das Leben, den Tod und was dazwischen liegt. Zudem fungierte Kennedy (mit George Lucas) als ausführende Produzentin beim vierten Abenteuer der Indiana Jones-Serie INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, 2008), der von Steven Spielberg inszeniert und von Frank Marshall produziert wurde.

      Unter der Flagge von Kennedy/Marshall produzierte Kennedy Filme wie THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON ( „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, 2008, dreifacher Oscar-Gewinner sowie weitere zehn Mal nominiert) THE SIXTH SENSE (sechs Academy Award-Nominierungen, darunter auch als bester Film), SEABISCUIT („Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“, 2003, sieben Oscar-Nominierungen, darunter auch als bester Film) und SNOW FALLING ON CEDARS („Schnee, der auf Zedern fällt“, 1999). Zudem produzierte die die Independent-Hits PERSEPOLIS („Persepolis“, 2007, Oscar-Nominierung für den besten Animationsfilm) und LE SCAPHANDRE ET LE PAPILLON („Schmetterling und Taucherglocke“, 2007, Golden Globe für die beste Regie und den besten Auslandsfilm).

      Kennedy begründete ihre Karriere als Produzentin mit einer erfolgreichen Kooperation mit Steven Spielberg, bei dem sie als Produktionsassistentin anfing, und zwar bei 1941 („1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood“, 1979). Im Anschluss daran arbeitete sie mit Spielberg bei RAIDERS OF THE LOST ARK „(Jäger des verlorenen Schatzes“, 1981) zusammen, war assoziierte Produzentin bei POLTERGEIST („Poltergeist“, 1982) und gab danach ihren Einstand als Produzentin bei E.T. (der ihr ihre erste Oscar-Nominierung bescherte). Während E.T. zum internationalen Phänomen heranreifte, arbeitete sie schon gemeinsam mit Marshall und Lucas an der Produktion von INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM („Indiana Jones und der Tempel des Todes“, 1984).

      1982 gründete Kennedy mit Spielberg und Marshall Amblin Entertainment. Über Amblin produzierte und führte sie zwei der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten: die JURASSIC PARK-Filme (1993–2001) und die BACK TO THE FUTURE-Trilogie („Zurück in die Zukunft“, 1985–1989). Spielbergs THE COLOR PURPLE („Die Farbe Lila“, 1985) brachte ihr ihre zweite Oscar-Nominierung ein. Bei SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste“, 1993) der 1993 als bester Film einen Academy Award gewonnen hat, war sie als ausführende Produzentin beteiligt. Außerdem produzierte sie Spielbergs EMPIRE OF THE SUN („Das Reich der Sonne“, 1987), A.I. – ARTIFICIAL INTELLIGENCE („A.I. – Künstliche Intelligenz“, 2001) und WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten“, 2005). Ferner war sie Produzentin bzw. ausführende Produzentin zahlreicher Kritikerlieblinge und Boxoffice-Hits wie zum Beispiel TWISTER („Twister“, 1996), THE BRIDGES OF MADISON COUNTY („Die Brücken am Fluss“, 1995), THE FLINTSTONES („Flintstones – Die Familie Feuerstein“, 1994), WE’RE BACK! A DINOSAUR’S STORY („4 Dinos in New York”, 1993), NOISES OFF („Noises Off! Der nackte Wahnsinn“, 1992), HOOK („Hook“, 1991), CAPE FEAR („Kap der Angst“, 1991), THE LAND BEFORE TIME („Das Land vor unserer Zeit“, 1988), WHO FRAMED ROGER RABBIT? („Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, 1988), YOUNG SHERLOCK HOLMES („Die Abenteuer des jungen Sherlock Holmes“, 1985), AN AMERICAN TAIL: FEIVEL GOES WEST („Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen“, 1991), THE GOONIES („Die Goonies“, 1985) und GREMLINS („Gremlins – Kleine Monster“, 1984). Auch das Regiedebüt von Frank Marshall, ARACHNOPHOBIA („Arachnophobia“, 1990), zählt zu ihren Produktionen.
      Unlängst endete ihre Amtszeit als President der Producers Guild of America, die ihr 2006 ihre höchste Ehre zu Teil werden ließ, den Charles Fitzsimmons Service Award. 2008 erhielt sie gemeinsam mit Frank Marshall den David O. Selznick Award for Career Achievement der Producers Guild of America.

      Kennedy, die in den kleinen nordkalifornischen Städten Weaverville und Redding aufwuchs, studierte an der San Diego State University, die sie im Fach Telekommunikationswissenschaften erfolgreich abschloss. Noch während ihrer Studienzeit begann sie für eine Fernsehstation in San Diego zu arbeiten. Nach Jobs als Kamerafrau, Video-Cutterin und Koordinatorin der News-Produktion produzierte Kennedy die Talkshow „You’re On“. Danach ging sie nach Los Angeles und arbeitete mit John Milius zusammen, bevor die Kooperation mit Spielberg begann.[/JUSTIFY]


      TONY KUSHNER
      Drehbuch

      [JUSTIFY]Folgende Theaterstücke gehen auf das Konto von Tony Kushner: „A Bright Room Called Day“, „Angels in America, Parts One and Two“, „Slavs!“, „Homebody/Kabul“, „Caroline, or Change“, ein Musical, das er zusammen mit der Komponistin Jeanine Tesori verfasste, und „The Intelligent Homosexual’s Guide to Capitalism and Socialism with a Key to Scriptures“.

      Zudem schrieb Kushner das Libretto für die Oper „A Blizzard on Marblehead Neck“, erneut zusammen mit Tesori. Darüber hinaus adaptierte und übersetzte er Pierre Corneilles „The Illusion“, S.Y. Anskys „The Dybbuk“, Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“ sowie das englischsprachige Libretto zu der Oper „Brundibár“ von Hans Krasa. Kushner zeichnet für die Drehbücher zu Mike Nichols‘ ANGELS IN AMERICA („Engel in Amerika“, 2003) und Steven Spielbergs MUNICH („München“, 2005) verantwortlich.

      Des Weiteren hat er folgende Bücher geschrieben: Brundibar mit Illustrationen von Maurice Sendak, The Art of Maurice Sendak, 1980 to the Present und Wrestling with Zion: Progressive Jewish-American Responses to the Israeli-Palestinian Conflict, das er gemeinsam mit Alisa Solomon verfasste.

      Kushner ist Träger des Pulitzer-Preises und wurde unter anderem mit zwei Tonys, drei Obies, zwei Evening Standard Awards, einem Olivier Award, einem Emmy und einer Oscar-Nominierung ausgezeichnet. 2008 war er der erste Empfänger des Steinberg Distinguished Playwright Award. Er lebt zusammen mit seinem Ehemann Mark Harris in Manhattan.[/JUSTIFY]

      DANIEL LUPI
      Ausführende Produktion

      [JUSTIFY]Erst vor kurzem produzierte Daniel Lupi Paul Thomas Andersons THE MASTER („The Master“, 2012) mit Philip Seymour Hoffman und Joaquin Phoenix in den Hauptrollen. Zwei weitere von Andersons Filmen hat er ebenfalls realisiert: THERE WILL BE BLOOD („There Will Be Blood“, 2007) und PUNCH-DRUNK LOVE („Punch-Drunk Love“, 2002).
      Als ausführender Produzent fungierte Lupi bei Paul Weitz‘ LITTLE FOCKERS („Meine Frau, unsere Kinder und ich“, 2010), Brad Silberlings LAND OF THE LOST („Die fast vergessene Welt“, 2009), Robert Redfords LIONS FOR LAMBS („Von Löwen und Lämmern“, 2007), Jim Sheridans GET RICH OR DIE TRYIN‘ („Get Rich Or Die Tryin‘“, 2005), Jesse Dylans KICKING & SCREAMING („Fußballfieber – Elfmeter für Daddy“, 2005) und Peter Segals 50 FIRST DATES („50 erste Dates“, 2004).[/JUSTIFY]

      JEFF SKOLL
      Ausführende Produktion

      [JUSTIFY]Jeff Skoll ist ein Wohltäter und sozial veranlagter Unternehmer. Als Gründer und Vorsitzender der Skoll Foundation, von Participant Media und dem Skoll Global Threats Fund erweckt er seine Vision von einer friedlichen und gedeihenden Welt zum Leben.
      Skoll gründete Participant Media im Jahre 2004 mit der Überzeugung, dass eine gut erzählte Geschichte die Kraft zur Inspiration besitzt und sozialen Wandel förmlich erzwingen kann. Filme, die von Participant unterstützt werden, werden von sozialen Kampagnen begleitet, um die Menschen für die Themen, die in diesen Werken angesprochen werden, zu sensibilisieren.

      Bis zum heutigen Tage fungierte Skoll als ausführender Produzent von 33 Filmen, die es insgesamt auf fünf Oscars und 22 Nominierungen für den Academy Award brachten. Unter anderem war Participant an der Realisierung folgender Werke beteiligt: GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK („Good Night, And Good Luck”, 2005), NORTH COUNTRY („Kaltes Land”, 2005), SYRIANA („Syriana“, 2005), AN INCONVENIENT TRUTH („Eine unbequeme Wahrheit”, 2006), THE KITE RUNNER („Drachenläufer”, 2007), CHARLIE WILSON’S WAR („Der Krieg des Charlie Wilson”, 2007), THE VISITOR („Ein Sommer in New York – The Visitor”, 2007), COUNTDOWN TO ZERO („Countdown to Zero“, 2010), WAITING FOR SUPERMAN (2010), FOOD, INC. („Food Inc. – Was essen wir wirklich?”, 2008), THE HELP („The Help“, 2011), CONTAGION („Contagion“, 2011), THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL („Best Exotic Marigold Hotel“, 2011) und PROMISED LAND (2012). 2009 gründete Participant seine digitale Dependance TakePart.com, ein soziales Netzwerk, das Menschen dazu bringen soll, sich um jene Dinge zu kümmern, die bei der Gestaltung ihres Lebens wichtig sind. 2012 gründete TakePart außerdem ein digitales Magazin auf MSN und ein YouTube-Netzwerk.[/JUSTIFY]


      JONATHAN KING
      Ausführende Produktion

      [JUSTIFY]Jonathan King steht der Spielfilmabteilung von Participant Media vor. Participants Projekte sind von der Idee beseelt, dass eine gut erzählte Geschichte unsere heutige Welt positiv verändern kann. Zu den aktuellen Veröffentlichungen von Participant gehören THE HELP („The Help“, 2011), CONTAGION („Contagion“, 2011), THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL („Best Exotic Marigold Hotel“, 2011) und NO („No“, 2012).
      Der Film des chilenischen Regisseurs Pablo Larrain wurde in diesem Jahr in Cannes mit dem Filmkunstpreis ausgezeichnet. Bevor er bei Participant anfing, arbeitete King als Produzent bzw. leitender Angestellter bei Firmen wie Focus Features, Laurence Mark Productions und Miramax Films. Zu den Filmen, an denen er mitgewirkt hat, zählen DREAMGIRLS („Dreamgirls“, 2006), FINDING FORRESTER („Forrester – Gefunden!“, 2000), STUDIO 54 („Studio 54“, 1998), GUINEVERE („Das Mädchen und der Fotograf“, 1998) und JUDAS KISS („Judas Kiss“, 1998). Seine Filmkarriere startete er im New Yorker Büro von MGM/UA, für die im Bereich Buch, Theater und Independent-Film nach geeigneten Projekten suchte.

      Im Moment ist King Mitglied im Beirat für das Outfest Legacy Project, eine Partnerschaft mit dem UCLA Film and Television Archive, das es sich zum Ziel gesetzt hat, wichtige Arbeiten des homosexuellen Kinos zu restaurieren und zu erhalten. Außerdem gehört er dem Dean’s Advisory Council der Florida State University Film School an und er ist im Vorstand des John Alexander Project, eines neuen Non-Profit-Unternehmens, das sich der Pflege und der Unterstützung von innovativem investigativem Journalismus verschrieben hat. King lebt im kalifornischen Venice.[/JUSTIFY]


      JANUSZ KAMINSKI
      Kamera

      [JUSTIFY]Janusz Kaminski hat bei einigen der denkwürdigsten Filme in der Geschichte des Kinos als Chefkameramann operiert. Der aus Polen stammende Kaminski erfreut sich bereits einer sehr langen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Steven Spielberg. Diese begann im Jahre 1993 bei dem Fernsehfilm „Class of `61“, bei dem Spielberg als ausführender Produzent diente. In der Folge bündelten sie ihre einzigartigen Talente bei folgenden Leinwandwerken: SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste“, 1993, für den Kaminski seinen ersten Oscar in der Sparte beste Kamera gewann), THE LOST WORLD: JURASSIC PARK („Vergessene Welt: Jurassic Park“, 1997), AMISTAD („Amistad“, 1997, Oscar-Nominierung), SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998, für den er seinen zweiten Oscar bekam), A.I. – ARTIFICIAL INTELLIGENCE („A.I. – Künstliche Intelligenz“, 2001), MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002), CATCH ME IF YOU CAN („Catch Me If You Can“, 2002), THE TERMINAL („Terminal“, 2004), WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten“, 2005), MUNICH („München“, 2005), INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, 2008) und WAR HORSE („Gefährten“, 2011).

      Bei folgenden Filmen zeichnete Kaminski ebenfalls als Chefkameramann verantwortlich: HOW DO YOU KNOW („Woher weißt du, dass es Liebe ist?“, 2010), FUNNY PEOPLE („Wie das Leben so spielt“, 2009), LE SCAPHANDRE ET LE PAPILLON („Schmetterling und Taucherglocke“, 2007, Oscar-Nominierung), JUMBO GIRL (2004), JERRY MAGUIRE („Jerry Maguire – Spiel des Lebens“, 1996), TALL TALE („Pecos Bill – Ein unglaubliches Abenteuer im Wilden Westen“, 1995), HOW TO MAKE AN AMERICAN QUILT („Ein amerikanischer Quilt“, 1995), LITTLE GIANTS („Kleine Giganten“, 1994), THE ADVENTURES OF HUCK FINN („Die Abenteuer von Huck Finn“, 1993) und KILLER INSTINCT („Killer Instinct – Im Netz des Todes“, 1991).

      Als Regisseur trat Kaminski bei LOST SOULS („Lost Souls – Verlorene Seelen“, 2000) und HANIA (2007, hier setzte er auch das Licht) in Erscheinung. Bei der aktuellen Produktion AMERICAN DREAM ist er ebenfalls als Kameramann und Regisseur aktiv.


      RICK CARTER
      Produktionsdesign

      [JUSTIFY]Für sein „überirdisches“ Produktionsdesign von James Camerons Megahit AVATAR („Avatar – Aufbruch nach Pandora“, 2009) wurde Rick Carter 2010 mit einem Oscar und einem BAFTA Award ausgezeichnet. Derselbe Film brachte ihm außerdem einen Art Directors Guild Award für seine herausragende Leistung in der Sparte Produktionsdesign bei einem Fantasyfilm ein. Seine erste Oscar-Nominierung bekam Carter für seine Arbeit an Robert Zemeckis‘ FORREST GUMP („Forrest Gump“, 1994).
      Erst kürzlich besorgte Carter das Produktionsdesign für Steven Spielbergs WAR HORSE („Gefährten“, 2011).

      Zuvor hatte er bereits bei mehreren Werken mit dem gleichen Regisseur zusammengearbeitet, und zwar bei MUNICH („München“, 2005), WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten“, 2005), A.I. – ARTIFICIAL INTELLIGENCE („A.I. – Künstliche Intelligenz“, 2001), AMISTAD („Amistad“, 1997) sowie bei dem Blockbuster JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993) und dessen Fortsetzung THE LOST WORLD: JURASSIC PARK („Vergessene Welt: Jurassic Park“, 1997). 2011 war er Produktionsdesigner bei Zack Snyders Fantasy-Epos SUCKER PUNCH („Sucker Punch“).

      Auch mit Robert Zemeckis verbindet Carter eine langjährige Zusammenarbeit. So war er bei THE POLAR EXPRESS („Der Polarexpress“, 2004), CAST AWAY („Verschollen“, 2000), WHAT LIES BENEATH („Schatten der Wahrheit“, 2000), DEATH BECOMES HER („Der Tod steht ihr gut“, 1992) sowie beim zweiten und dritten Teil von BACK TO THE FUTURE („Zurück in die Zukunft 2“, 1989, „Zurück in die Zukunft 3“, 1990) für das Produktionsdesign verantwortlich.

      Am Anfang seiner Karriere war Carter für das Design der Serie „Amazing Stories“ zuständig, die von Spielbergs Amblin Entertainment produziert wurde. Die Arbeit an dieser Serie brachte ihn außerdem mit so renommierten Regisseuren wie Martin Scorsese und Clint Eastwood zusammen.[/JUSTIFY]


      MICHAEL KAHN
      Schnitt

      [JUSTIFY]Michael Kahn ist einer der herausragenden Cutter aller Zeiten. Er bekam Oscars für den besten Schnitt bei den Filmen RAIDERS OF LOST ARK („Jäger des verlorenen Schatzes“, 1981), SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste“, 1993) und SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998), alle unter der Regie von Steven Spielberg. Mit insgesamt sieben Oscar-Nominierungen ist er der höchstdekorierte Cutter der Spielfilmgeschichte. Zusätzlich wurde er mit zwei BAFTA Awards ausgezeichnet und für vier weitere nominiert.

      Im letzten Jahr besorgte Kahn den Schnitt von Spielbergs kombiniertem Live-Action/Animationsabenteuer THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi“, 2011) und dem Oscar-nominierten WAR HORSE („Gefährten“, 2011). Während seiner einzigartigen, nunmehr vier Jahrzehnte andauernden Karriere avancierte Kahn zum Schnittmeister von unzähligen Filmen, die inzwischen zu Klassikern gereift sind. Dazu gehören CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND („Unheimliche Begegnung der dritten Art“, 1977), THE COLOR PURPLE („Die Farbe Lila“, 1985), EMPIRE OF THE SUN („Das Reich der Sonne“, 1987), ALWAYS („Always“, 1989), ICE CASTLES („Eisfieber“, 1978), INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE („Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, 1989), INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM („Indiana Jones und der Tempel des Todes”, 1984) RAIDERS OF THE LOST ARK und INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, 2008).

      Darüber hinaus besorgte Kahn den Schnitt zu diesen Leinwandwerken: PIRATES OF THE CARIBBEAN: ON STRANGER TIDES („Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten”, 2011), PRINCE OF PERSIA: THE SANDS OF TIME („Prince of Persia: Der Sand der Zeit”, 2010), MUNICH („München”, 2005), WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten”, 2005), THE TERMINAL („Terminal”, 2004), CATCH ME IF YOU CAN („Catch Me If You Can”, 2002), ALIVE („Überleben!”, 1993), ARACHNOPHOBIA („Arachnophobia“, 1990), FATAL ATTRACTION („Eine verhängnisvolle Affäre“, 1987), THE GOONIES („Die Goonies“, 1985), POLTERGEIST („Poltergeist“, 1982), 1941 („1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood“, 1979), EYES OF LAURA MARS („Die Augen der Laura Mars“, 1978) und THE RETURN OF A MAN CALLED HORSE („Der Mann, den sie Pferd nannten II“, 1976).

      Fürs Fernsehen besorgte Kahn den Schnitt zu dem Film „Eleanor and Franklin“. Seine Karriere begann er als Cutter der populären TV-Serie „Hogan’s Heroes“.[/JUSTIFY]

      BEN MORRIS
      Überwachung der visuellen Effekte

      [JUSTIFY]Ben Morris begann seine Karriere mit dem Design von Performance-Kontroll-Systemen für Projekte wie George Millers BABE („Ein Schweinchen namens Babe“, 1995). Zudem überwachte er die Realisierung von computergenerierten Massenszenen für Ridley Scotts GLADIATOR („Gladiator“, 2000). Als Mitglied des VFX-Teams für die TV-Serie „Dinotopia“ kam er im Jahre 2000 zu Framestore, wo er die bewegungsgesteuerten Kameras in die computergenerierten Charakter-Animations-Systeme integrierte. Hierfür wurde er sowohl mit einem Emmy als auch mit einem Award der VES (Visual Effects Society) ausgezeichnet.

      Die Eichhörnchen-Sequenz in Tim Burtons CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY („Charlie und die Schokoladenfabrik“, 2005) gab ihm die Gelegenheit, sich im Bereich Charakter-Animation weiterzuentwickeln. Zudem leitete Morris jenes Team, das für die computergenerierten Charaktere vom Lorek, Ragnar und einigen weiteren bewaffneten Bären aus Chris Weitz‘ THE GOLDEN COMPASS („Der goldene Kompass“, 2007) zuständig war. Dafür wurde er mit einem Oscar und einem BAFTA Award in der Kategorie Beste visuelle Effekte ausgezeichnet.

      Für Mike Newells PRINCE OF PERSIA: THE SANDS OF TIME („Prince of Persia – Der Sand der Zeit“, 2010) schuf er die computergenerierten Schlangen und die entsprechende Umgebung, die zum Showdown des Films im so genannten Sandraum zu sehen sind.

      Auch bei Steven Spielbergs Erste-Weltkriegs-Film WAR HORSE („Gefährten“, 2011) arbeitete Morris mit und wurde hierfür mit einer BAFTA-Nominierung belohnt.[/JUSTIFY]


      JOANNA JOHNSTON
      Kostümdesign

      [JUSTIFY]Bereits bei INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM („Indiana Jones und der Tempel des Todes”, 1984) arbeitete Joanna Johnston das erste Mal mit Steven Spielberg zusammen, und zwar als Assistentin des Oscar-prämierten Kostümdesigners Anthony Powell. Diesem assistierte sie auch bei Filmen wie EVIL UNDER THE SUN („Das Böse unter der Sonne“, 1981) und Roman Polanskis TESS („Tess“, 1979).

      Ebenfalls als Assistentin des Kostümdesigners fungierte sie bei OUT OF AFRICA („Jenseits von Afrika“, 1985), für den Milena Canonero eine Oscar-Nominierung erhielt. Zudem assistierte sie Tom Rand bei dessen für den Oscar nominierten Arbeit für THE FRENCH LIEUTENANT’S WOMAN („Die Geliebte des französischen Leutnants“, 1981) und bei THE SHOOTNG PARTY („Die letzte Jagd“, 1985).

      Mit Steven Spielberg verbindet Johnston eine langjährige Kooperation. So fungierte sie bei Filmen wie SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998), MUNICH („München”, 2005), INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE („Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, 1989), WAR OF THE WORLDS („Krieg der Welten”, 2005) und WAR HORSE („Gefährten“, 2011) als dessen Kostümdesignerin.

      Auch mit Regisseur Robert Zemeckis arbeitet sie sehr häufig zusammen, und zwar bei diesen Kinofilmen: WHO FRAMED ROGER RABBIT? („Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, 1988), BACK TO THE FUTURE PART II („Zurück in die Zukunft 2“, 1989), BACK TO THE FUTURE PART III („Zurück in die Zukunft 3“, 1990), DEATH BECOMES HER („Der Tod steht ihr gut“, 1992), CONTACT („Contact“, 1997), CAST AWAY („Verschollen“, 2000), THE POLAR EXPRESS („Der Polarexpress“, 2004) und der Oscar-gekrönte FORREST GUMP („Forrest Gump“, 1994). Bei folgenden Filmen hat Johnston ebenfalls das Kostümdesign besorgt: M. Night Shyamalans THE SIXTH SENSE („The Sixth Sense“, 1999) und UNBREAKABLE („Unbreakable – Unzerbrechlich“, 2000), Paul und Chris Weitz‘ ABOUT A BOY („About a Boy“, 2002), für den sie für einen Costume Designers Guild Award nominiert wurde, sowie Richard Curtiz‘ LOVE ACTUALLY („Tatsächlich… Liebe“, 2003) und THE BOAT THAT ROCKED („Radio Rock Revolution“, 2009).
      Johnston arbeitete außerdem mit Bryan Singer an VALKYRIE („Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat“, 2008) und aktuell bei JACK THE GIANT KILLER.[/JUSTIFY]

      JOHN WILLIAMS
      Musik

      [JUSTIFY]Im Verlauf seiner einzigartigen, nunmehr sechs Jahrzehnte andauernden Karriere avancierte John Williams zu einem der angesehensten und erfolgreichsten Komponisten für den Film und die Konzertbühne. Und er gehört weiterhin zu Amerikas herausragendsten und produktivsten Musikern.

      Mittlerweile hat Williams für mehr als 100 Filme die Musik komponiert oder als musikalischer Leiter fungiert. Dazu zählen alle sechs STAR WARS-Filme („Krieg der Sterne“, 1977, „Das Impeerium schlägt zurück“, 1980, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, 1983, „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“, 1999, „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“, 2002, „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“, 2005), die ersten drei HARRY POTTER-Filme („Harry Potter und der Stein des Weisen”, 2001, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“, 2002, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, 2004), SUPERMAN („Superman“, 1978), JFK („JFK – Tatort Dallas“, 1991), BORN ON THE FOURTH OF JULY („Geboren am 4. Juli“, 1989), MEMOIRS OF A GEISHA („Die Geisha“, 2005), FAR AND AWAY („In einem fernen Land“, 1992), THE ACCIDENTAL TOURIST („Die Reisen des Mr. Leary“, 1988) und HOME ALONE („Kevin allein zu Haus“, 1990).

      Die über 40 Jahre andauernde künstlerische Zusammenarbeit zwischen Williams und Regisseur Steven Spielberg brachte einige von Hollywoods renommiertesten und erfolgreichsten Filme hervor, darunter SCHINDLER’S LIST („Schindlers Liste“, 1993), E.T.: THE EXTRA-TERRESTRIAL („E.T. – Der Außerirdische“, 1982), JAWS („Der weiße Hai“, 1975), JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993), CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND („Unheimliche Begegnung der dritten Art“, 1977), die INDIANA JONES-Trilogie, SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998, MUNICH („München”, 2005), THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi“, 2011) und WAR HORSE („Gefährten“, 2011).
      Auch im Bereich Fernsehen war John Williams höchst aktiv. So komponierte er für mehr als 200 TV-Filme die Musik, darunter die bahnbrechenden, frühen Episodenserien „Alcoa Theatre“, „Kraft Mystery Theater“, „Chrysler Theatre“ und „Playhouse 90“ sowie die Themenmelodien für „NBC Nightly News“ („The Mission“), „NBC’s Meet the Press“ und das PBS-Kunst-Format „Great Performances“. Des Weiteren komponierte er die Hymen für die Sommerolympiaden von 1984, 1988 und 1996 sowie für die Winterolympiade 2002. Er gewann fünf Oscars und erhielt 47 Nominierungen für den Academy Award, keine noch lebende Person wurde öfter nominiert, zudem erhielt er die zweitmeisten Nominierungen überhaupt in der Geschichte der Academy. Darüber hinaus wurde er mit sieben British Academy Awards (BAFTA), 21 Grammys, vier Golden Globes, fünf Emmys und zahlreichen Goldenen- und Platin-Schallplatten ausgezeichnet. 2003 wurde Williams für seine Verdienste um die olympische Bewegung mit dem Olympischen Orden, der höchsten Auszeichnung, die das IOC zu vergeben hat, geehrt. Im Dezember 2004 wurde ihm die prestigeträchtige Kennedy Center Honor verliehen, 2009 folgte die National Medal of Arts, die höchste Auszeichnung, die die US-Regierung an Künstler vergibt.

      Im Januar 1980 übernahm John Williams die Leitung des Boston Pops Orchestra als 19. Dirigent seit der Gründung 1885. Er folgte damit dem legendären Arthur Fiedler nach. Im Dezember 1993 trat er nach 14 höchst erfolgreichen Spielzeiten zurück, seitdem führt er den Titel Boston-Pops-Ehrendirigent. Außerdem ist er Artist-in-Residence in Tanglewood. Williams hat viele Konzerte geschrieben, darunter zwei Sinfonien sowie Konzerte für verschiedene der weltweit führenden Orchester, etwa ein Cello-Konzert für das Boston Symphony Orchestra, ein Fagott-Konzert für die New Yorker Philharmoniker, ein Trompetenkonzert für das Cleveland Orchestra und ein Hornbläserkonzert für das Chicago Symphony Orchestra.

      Im Jahre 2009 komponierte und arrangierte Williams speziell für die Antrittszeremonie von Präsident Barack Obama „Air and Simple Gifts“. Im September des gleichen Jahres feierte das Boston Symphony mit einen neuen Konzert für Harfe und Orchester namens „On Willows and Birches“ Premiere.[/JUSTIFY]



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