Marlon Brando
* 3. April 1924 in Omaha; † 1. Juli 2004 in Los Angeles
Marlon Brando wurde am 3. April 1924 in Omaha, Nebraska, als jüngstes von drei Geschwistern geboren. Er wuchs in schwierigen familiären Verhältnissen auf, Mutter und Vater wurden beide alkoholabhängig und ließen sich früh scheiden. Brando wurde mit zunehmenden Alter aufsässig und rebellisch, so besuchte er von 1939 bis 1941 die Shattuck Military Academy in Minnesota, die ihn aus disziplinairischen Gründen vorzeitig auswies.
Ein Jahr später siedelte er nach New York um und frönte seinem Interesse an der Schauspielkust. Er nahm Schauspielunterricht an der "New School of Social Reserch" und wurde später Schüler in dem renommierten "Actors Studio" von Leo Strasberg. Ab 1947 übernahm er einige Rollen am Broadway und machte durch überzeugende Darbietungen in Hollywood von sich Reden. 1950 erhielt Brando seine erste Filmrolle in Fred Zinnemanns Die Männer, in der er einen querschnittsgelähmten Kriegsveteranen verkörperte. Bereits seine zweite Filmrolle in Endstation Sehnsucht (1950) verlieh ihm den Status eines Weltstars - der Film wurde von Kritikern und Publikum begeistert aufgenommen und gewann zahlreiche Filmpreise. Brandos Verkörperung des Stanley Kowalski machte ihn unter amerikansichen Jugendlichen zu einer Ikone, einer Symbolfigur der Männlichkeit, die hohen Identifikationswert bot. Seine Leistung wurde 1952 mit einer Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" belohnt.
Seine Darstellung eines New Yorker Hafenarbeiters, der gegen die korrupte Gewerkschaft rebelliert, in Elia Kazans Die Faust im Nacken (1954) brachte ihm schließlich 1955 den Oscar für die beste Hauptrolle ein. Weitere seiner bekannten Filme der 50er und 60er Jahre umfassten, Das kleine Teehaus (1956), Die jungen Löwen (1958], und Südwest nach Sonora (1966). Einen weiteren Oscar verdankte Brando seiner Hauptrolle des Mafiabosses "Don Vito Corleone" in Francis Ford Coppolas filmischen Meisterwerk Der Pate von 1972, der Oscar-Preisverleihung blieb er allerdings aus Protest gegen die unterdrückten Bürgerrechte der Indianer fern.
Große Aufmerksamkeit erregte in der Folge seine Rolle in Der letzte Tango in Paris (1972), in dem Brando einen verbitterten Witwer spielte, der seinen sexuellen Obsessionen nachgibt und damit mit vielen gesellschaftlichen Tabus bricht. In dem Anti-Kriegs-Epos Apocalypse now aus dem Jahre 1979 konnte er in Gestalt des "Oberst Kurtz" letztmalig für positive Schlagzeilen sorgen, ehe er sich in den 80er Jahren weitestgehend aus dem Filmgeschäft zurückzog. Erst 1989 kehrte er mit Weiße Zeit der Dürre auf die Leinwand zurück und handelte sich prompt eine weitere Oscar-Nominierung, diesmal als bester Nebendarsteller, ein.
Eine familiäre Tragödie, die Brando seelisch schwer zusetzte, ereignete sich 1990, als sein Sohn Christian in einem Eifersuchtsdrama den Freund seiner schwangeren Halbschwester und Tochter Marlon Brandos Cheyenne erschoss. Der Sohn bekam eine 10-jährige Gefängnisstrafe aufgehalst, seine Tochter Cheyenne beging 1995 Suizid auf Tahiti, wo ihr Vater das Südseeatoll Tetiaora besaß.
Seine letzte Filmrolle spielte Brando 2004 in The Score an der Seite von Robert De Niro und Edward Norton.
Marlon Brando verstarb am 01. Juli 2004 80-jährig in Los Angeles, Kalifornien. Seinem Ruf als Rebell wurde er zeit seines Lebens gerecht: Er war vier mal verheiratet und hatte fünf eheliche sowie mindestens zwei uneheliche Kinder, die ihn Millionen an Unterhalt kosteten. Er bekannte sich öffentlich zu seiner homosexuellen Lebensphase und engagierte sich durch Spenden und politische Aktionen für die Rechte von ethnischen Minderheiten wie Indianer oder Afroamerikaner.
Oscar-Nominierungen (8 Noms, 2 Wins)
1952 - Bester Hauptdarsteller für A Streetcar Named Desire
1953 - Bester Hauptdarsteller für Viva Zapata!
1954 - Bester Hauptdarsteller für Julius Caesar
1955 - Bester Hauptdarsteller für On the Waterfront
1958 - Bester Hauptdarsteller für Sayonara
1973 - Bester Hauptdarsteller für The Godfather
1974 - Bester Hauptdarsteller für Ultimo tango a Parigi
1990 - Bester Nebendarsteller für A Dry White Season
Filmografie (Original-Titel):
1950 - The Men
1951 - A Streetcar Named Desire
1952 - Viva Zapata!
1953 - Julius Caesar
1953 - The Wild One
1954 - On the Waterfront
1954 - Désirée
1955 - Guys and Dolls
1956 - The Teahouse of the August Moon
1957 - Sayonara
1958 - The Young Lions
1960 - The Fugitive Kind
1961 - One-Eyed Jacks
1962 - Mutiny on the Bounty
1963 - The Ugly American
1964 - Bedtime Story
1965 - Morituri
1966 - The Chase
1966 - The Appaloosa
1967 - A Countess from Hong Kong
1967 - Reflections in a Golden Eye
1968 - Candy
1969 - The Night of the Following Day
1969 - Queimada
1971 - The Nightcomers
1972 - The Godfather
1972 - Ultimo tango a Parigi
1976 - The Missouri Breaks
1978 - Superman
1979 - Apocalypse Now
1980 - The Formula
1989 - A Dry White Season
1990 - The Freshman
1992 - Christopher Columbus: The Discovery
1994 - Don Juan DeMarco
1996 - The Island of Dr. Moreau
1997 - The Brave
1998 - Free Money
2001 - The Score
2006 - Superman Returns
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