Wanted - Special

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      Wanted - Special




      W A N T E D



      Kinostart: 4. September 2008





      DIE BESETZUNG

      Wesley
      James McAvoy

      Sloan
      Morgan Freeman

      Fox
      Angelina Jolie

      Pekwarsky
      Terence Stamp

      Cross
      Thomas Kretschmann

      The Gunsmith
      Common


      Cathy
      Kristen Hager

      The Repairman
      Marc Warren

      Mr. X
      David Patrick O’Hara

      The Exterminator
      Konstantin Khabendsky

      The Butcher
      Dato Bakhtadze

      Barry
      Chris Pratt

      Janice
      Lorna Scott

      Puja
      Sophiya Haque

      Apotheker
      Brian Caspe

      Co-Worker
      Mark O’Neal

      Check-Out Girl
      Bridget McManus


      DER STAB

      Regie
      Timur Bekmambetov

      Story und Drehbuch
      Michael Brandt
      Derek Haas

      Drehbuch
      Chris Morgan

      Comicbuch-Serie
      Mark Millar
      J.G. Jones

      Produktion
      Marc Platt
      Jim Lemley
      Jason Netter
      Iain Smith

      Ausführende Produktion
      Adam Siegel
      Marc Silvestri
      Roger Birnbaum
      Gary Barber

      Kamera
      Mitchell Amundsen

      Produktionsdesign
      John Myhre

      Schnitt
      David Brenner, ACE

      Kostümdesign
      Varya Avdyushko

      Musik
      Danny Elfman



      DIE SYNCHRONISATION

      ROLLE - DARSTELLER/IN - SPRECHER/IN

      Wesley Gibson - James McAvoy - Johannes Raspe
      Sloan - Morgan Freeman - Jürgen Kluckert
      Fox - Angelina Jolie - Claudia Urbschat-Minges
      Pekwarsky - Terence Stamp - Fred Maire
      Cross - Thomas Kretschmann - Thomas Kretschmann
      The Gunsmith - Common - Oliver Stritzel


      Cathy - Kristen Hager - Nathalie Loewenberg
      The Repairman - Marc Warren - Benedikt Weber
      Mr. X - David Patrick O’Hara - Ekkehard Belle
      The Exterminator - Konstantin Khabensky - Arthur Galiandin
      The Butcher - Dato Bakhtadze - Torsten Münchow
      Barry - Chris Pratt - Benedikt Gutjan
      Janice - Lorna Scott - Bettina Redlich
      Puja - Sophiya Haque - Angela Wiederhut
      Apotheker - Brian Caspe - Patrick Schröder



      Buch/Regie: Ian Odle
      Originaltitel: „Wanted“
      Filmlänge: 110 Min.





      DIE PRESSENOTIZ

      Im Jahr 2008 wird die Welt den Helden einer neuer Generation kennen lernen: Wesley Gibson.

      Der visionäre Regisseur Timur Bekmambetov - der die zwei größten Spielfilme in der Geschichte des russischen Kinos schuf, „Wächter des Tages - Day Watch“ und „Ironie des Schicksals. Fortsetzung“ – ist mit seiner spektakulären Comic-Verfilmung „WANTED“ endlich in Hollywood angekommen – und wie!

      Mit fantastischen, noch nie gesehenen Action-Sequenzen, brillanter Bildästhetik, revolutionärer Tricktechnik, atemberaubenden Stunts und knallharten Zweikämpfen schuf er ein visuelles Feuerwerk der Extraklasse. Als hätte man u.a. „Matrix“, die „Bourne“-Filme und eine Handvoll „007“-Abenteuer zu einer hochexplosiven Action-Thriller-Masse verdichtet – und dann gezündet. An diesem Film kommt 2008 keiner vorbei!

      In den Hauptrollen: James McAvoy („Abbitte“, „The Last King of Scotland“), Morgan Freeman („Batman Begins“, „Million Dollar Baby“), Thomas Kretschmann („Der Pianist“, „King Kong“) und Angelina Jolie („Mr. & Mrs. Smith“, „Lara Croft: Tomb Raider“), die noch nie zuvor so sexy, so cool und so absolut tödlich auf der Leinwand zu sehen war.



      KURZINHALT

      Der 25jährige Wesley Gibson (James McAvoy) hat sich im Grunde seines Herzens eigentlich schon abgeschrieben. Seine trübselige berufliche Existenz, sein langweiliger Alltag, sein desolates Liebesleben – er nimmt es hin, in der Überzeugung, dass sich daran in diesem Leben nichts mehr ändern wird.

      Wie man sich irren kann! Als ihn eines Tages die ebenso sinnliche wie mysteriöse Fox (Angelina Jolie) in einem Supermarkt anspricht und erklärt, er sei der Sohn einer - am Tag zuvor - ermordeten Killerlegende, ist das der Auftakt zu einem Crashkurs in Sachen „Lebensveränderung“. Denn plötzlich steht Wes nicht nur mitten in einem Kugelhagel, aus dem ihn Fox gerade noch retten kann, sondern findet sich auch schon im Hauptquartier eines mächtigen Geheimbundes wieder, der es sich zur Aufgabe gemacht hat schlechte Menschen zu killen.

      Sloan (Morgan Freeman), der Anführer dieser Jahrhunderte alten Bruderschaft – Motto: „Töte einen, rette Tausende!“ -, verliert auch keine Zeit aus dem Loser Wes eine versierte Mordmaschine zu machen. Denn die Zeit drängt: Auf Wes wartet eine große Aufgabe, die nur er erfüllen kann: Er soll seinen Vater rächen und den mega-tödlichen Killer Cross (Thomas Kretschmann) vernichten.

      Doch schon bald merkt Wes, dass die Absichten seiner todbringenden Bruderschaft doch nicht ganz so edel sind, wie sie vorgeben. Und zwischen dem neu entdeckten Heldentum und der Herz zerschmetternden Rache schwankend, lernt Wes, dass niemand – weder ein kaltblütiger Vater noch ein vor Wut schäumender Mörder – ihn jemals davon wird abbringen können, sein Schicksal endlich in die eigenen Hände zu nehmen…




      DER INHALT

      Wesley Gibson (James McAvoy) ist ein Durchschnittstyp, der mit hängenden Schultern durchs Leben geht. Ein Leben, das er hasst - und das aus gutem Grund, denn es ist einfach mies.

      Im Job legt es seine ebenso fette wie ekelhafte Vorgesetzte darauf an, Wes vor den Augen seiner - in ihren Schuhschachtel-Büros stumpfsinnig vor sich hinschuftenden - Kollegen zu quälen. Zuhause ist seine Freundin ein sexueller Magnet für jeden, sogar für seinen besten Freund - nur nicht für Wes selbst. So ist es kein Wunder, dass dieser Loser bereits zum zehnten Mal ein Rezept für Beruhigungsmittel gegen Panikattacken benötigt; diese Tabletten schluckt er wie Bonbons zu seinen lieblos und gehetzt eingenommen Mahlzeiten, die meist aus veganischen Tofu-Wraps bestehen. Seinem armseligen Dasein könnte man ebenso gut gleich ein Ende bereiten, um Wes ein lebenslanges Elend zu ersparen. Glücklicherweise ist sein Leben tatsächlich zu Ende – jedenfalls sein altes Leben… und alles nur wegen einer ziemlich scharfen Frau…

      Auftritt Fox (Angelina Jolie), die in einem Supermarkt mit dem Finger am Abzug einer geladenen Schusswaffe frontal auf Wes zukommt. Wie sich schnell herausstellt keine Sekunde zu spät. Denn schon im nächsten Augenblick befindet sich Wes mitten in einem Kugelhagel. Offensichtlich ist er ins Visier eines Killers namens Cross (Thomas Kretschmann) geraten. Fox, die mit bewundernswert präzisier Schuss- und kamikazehafter Fahrtechnik Wes aus diesem letalen Desaster befreit, teilt ihm bei dieser Gelegenheit auch noch gleich mit, dass er in Wahrheit der Sohn einer – am Tag zuvor - ermordeten Killerlegende ist.

      Sein Vater wiederum war Mitglied eines Jahrhunderte alten Geheimbundes, bestehend aus hoch trainierten und begabten Killern, die sich dem unverbrüchlichen Auftrag des Schicksals verschrieben haben. Das Motto dieser mysteriösen Bruderschaft lautet: Töte einen, rette Tausende.

      Für Wes ein bisschen viel Killer-Folklore auf einmal. Doch er hat kaum Zeit durchzuatmen, denn schon befindet er sich im Hauptquartier besagter Bruderschafft. Umringt von Fox, Sloan (Morgan Freeman) – dem geheimnisvollen Anführer der Bruderschaft - und einer Handvoll versierter Killer wird Wes weiter aufgeklärt.

      Für Wes, so sagen sie, sei jetzt die Zeit gekommen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Nicht nur um den ermordeten Vater zu rächen, sondern auch um den Wolf, den Wes selbst in sich trägt, aus der inneren Gefangenschaft zu befreien. Das Töten liege ihm nämlich im Blut. Und jetzt sei die Zeit dafür reif, um - unter der Leitung von Fox und ihrer tödlicheren Truppe – zum Killer gedrillt zu werden.

      Natürlich protestiert Wes vehement gegen eine so bizarr anmutende neue Lebensplanung. Doch dafür ist es längst zu spät. In seinen alten Lebenstrott kann er – das merkt er sehr schnell am eigenen Leib - nicht mehr zurück. Was schon am nächsten Tag seine fette Vorgesetzte (verbal) und sein hinterhältiger „bester Freund“ (dental) zu spüren bekommen.

      Kurz: Grünschnabel Wes wird daraufhin intensiv geschult, um blitzschnelle Reflexe und schier übermenschliche Beweglichkeit zu entwickeln. Denn niemand hat je behauptet, die Ausbildung zum Mörder wäre ein Kinderspiel…

      So wird der ehemalige Faulenzer und Duckmäuser wiedergeboren – als Hoffnungsträger und eiskalter Über-Killer der Bruderschaft. Und Wes beginnt dieses neue Leben – nach anfänglichen Skrupeln – durchaus zu genießen. Schließlich wird er von Sloan auch in das große Geheimnis der Bruderschaft eingeweiht: Ein großer Webstuhl, der Tag und Nacht in Betrieb ist, webt von Zeit zu Zeit ein Stoffmuster, aus dem man einen Namen entziffern kann: den Namen der Person, die als nächstes gekillt werden muss. Und so wird ein Mordauftrag nach dem anderen mit eiskalter Präzision erledigt. Dabei erscheint auch immer wieder Cross auf die Bildfläche, der Wes im Supermarkt erledigen wollte. Doch jedesmal entwischt er wieder den Fängen der Bruderschaft ohne Spuren zu hinterlassen. Endlich findet man aber einen Hinweis auf Cross – ein seltene, feinziselierte Kugel, die nur an einem ganz bestimmten Ort, von einem ganz bestimmten Mann hergestellt wird. Fox und Wes machen sich auf die Reise zu dem Unbekannten: eine Reise, die nicht nur sehr gefährlich ist, sondern auch viel Licht ins Dunkel der Bruderschaft bringen wird. Denn längst schon hat Wes den Verdacht, dass die Absichten seiner todbringenden Bruderschaft doch nicht ganz so edel sind, wie sie vorgibt.

      Während Wes zwischen dem neu entdeckten Heldentum und der Herz zerschmetternden Rache schwankt, muss er erfahren, dass niemand – weder ein kaltblütiger Vater noch ein vor Wut schäumender Mörder – ihn jemals eines Besseren wird belehren können: Wes allein ist Herr über sein Schicksal. Ein Schicksal, das er jetzt endlich in seine eigenen Hände nehmen muss…




      PRODUKTIONSNOTIZEN

      „Höllisch cool“, „einzigartig“, „experimentell“, „ironisch“ und „kreatives Genie“ sind nur einige der Superlative, mit denen Regisseur Timur Bekmambetov, gebürtiger Russe – er stammt aus der Stadt Guryev in Kasachstan – beschrieben wird. Bekmambetovs Visionen bescherten ihm die Regie an seinem ersten englischsprachigen Spielfilm, in Zusammenarbeit mit scharfsichtigen Produzenten und einem preisgekrönten Ensemble und Stab, alles unter der Ägide eines großen US-amerikanischen Filmstudios.

      Wie kam es dazu? Hier etwas Hintergrundinformation…

      2004 kam Bekmambetovs Film „Wächter der Nacht - Night Watch“ in die Kinos. Er entstand mit einem Budget von nur 1,8 Millionen Dollar, spielte aber allein in Russland über 16 Millionen Dollar ein – und wurde so in seinem Heimatland zu einem größeren Erfolg als „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“. Die Fortsetzung von „Wächter der Nacht – Night Watch“ (dem ersten Teil der Trilogie), „Wächter des Tages - Day Watch“, kam Anfang 2006 in die russischen Kinos. Auch dieser Film wurde (mit einem Budget von nur 2,4 Millionen Dollar) als Low-Budget-Produktion eingestuft und entwickelte sich zu einem Riesenhit: in Bekmambetovs Heimat spülte dieser zweite Teil der Trilogie fast 40 Millionen Dollar in die Kinokassen.

      Ungefähr zu dieser Zeit waren die Verantwortlichen bei Marc Platt Productions auf die Erstausgabe von Mark Millars und J.G. Jones’ Comicbuch-Serie „Wanted“ gestoßen; sofort erkannte man das darin enthaltene große Spielfilmpotential… doch das behandelte Thema (eine im Untergrund agierende Bande von Superschurken, welche die Welt in zwei Gruppen aufgespalten haben) verlangte nach einem ungewöhnlichen, neuen Dreh. Also suchte man nach einem neuen, aufregenden und kreativen Filmemacher, der über die vorgezeichneten Grenzen hinaus neue Visionen entwickeln könnte – und nachdem die Produzenten „Night Watch“ gesehen hatten, wussten sie, dass sie ihren Mann gefunden hatten. Wenn Bekmambetov bereits mit einem so eingeschränkten Budget solch einen beeindruckenden Film realisieren konnte, gäbe es kein Halten mehr, wenn der der dynamische Blickwinkel und das düstere Einfühlungsvermögen des Filmemachers erst einmal mit einem großen Budget und den umfassenden Ressourcen einer Studioproduktion ausgestattet wären.

      Produzent Marc Platt meint: „Die visuelle Erfahrung sowie die Filmsprache in Timurs Arbeit sind einzigartig und ungewöhnlich; man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ich war davon überzeugt, dass man seine Stimme einfach einem großen Publikum zu Gehör bringen musste. Indem man ihn und seine Fähigkeiten einsetzt, um aus diesem Stoff eine vollständig neue Welt zu erschaffen, konnten wir etwas wirklich aufregendes, experimentelles entstehen lassen, das dennoch für Zuschauer auf der ganzen Welt zugänglich ist.“

      Bekmambetovs Produktionspartner Jim Lemley fügt hinzu: „Vom ersten Entwurf des Drehbuchs bis zum Beginn der Dreharbeiten benötigten wir zwei Jahre. Es war für uns wichtig, die Grenzen dessen zu überschreiten, was bisher auf der Leinwand zu sehen gewesen ist, und mit neuen Ideen aufzuwarten – ganz egal wie überzogen sie auf dem Papier auch zu wirken schienen -, die das Publikum durch die visuelle Kraft der Bilder einfach umhauen sollten.“

      Hinsichtlich seines Vertrauens in die einzigartige Vision des Regisseurs sagt Lemley: „Man könnte drei Leute in einen Raum bringen, ihnen jeweils die gleiche Kamera in die Hand drücken und sie bitten, die gleiche Einstellung zu drehen; Timurs Bilder würden dabei auf jeden Fall herausstechen und beeindrucken.“

      Zu seinem visuellen Konzept meint Bekmambetov: „Ich habe das Gefühl, dass 100 Ideen in meinem Kopf herumschwirren und untereinander wetteifern, welche von ihnen sich durchsetzen kann. Das führt dazu, dass ein neuer Stil entsteht, etwas, das vielleicht niemand zuvor je gesehen hat. Ich möchte das Publikum in die Action einbeziehen, hautnah; der Zuschauer soll nicht nur dasitzen und gucken, sondern gemeinsam mit der Filmfigur auf die Reise gehen.“

      Das Mantra des Regisseurs scheint bei jedem seiner Projekte der fantastische Realismus zu sein. Seiner Meinung nach sollte es für jede Actionszene, für jede Gefühlsregung, immer eine realistische Basis geben, ganz egal, wie abgefahren die jeweiligen Umstände auch sein mögen. Als Regisseur richtet er sein Augenmerk auf die Details; das bietet für jede Szene einen soliden Einstieg.

      „Die Arbeit an meinem ersten englischsprachigen Film ist gar nicht so anders als bei meinen vorherigen Filmen“, meint Bekmambetov. „Ich versuche einfach mit den Zuschauern zu kommunizieren, mich auf gewisse Weise in sie zu verlieben, und einen guten Film zu machen – also für das Publikum ein guter Geschichtenerzähler zu sein.“

      Weder die Herangehensweise noch der schräge Ton des Regisseurs veränderten sich durch die Arbeit an einem englischsprachigen Film in einem großen US-amerikanischen Filmstudio. Platt fügt hinzu: „Bekmambetov lässt einen sehr sardonischen Ton in seine Arbeit einfließen, der auch in all seinen vorherigen Filmen vorhanden war. Und zwar nicht auf dümmliche, grobe Art, sondern mit einer düsteren, komödiantischen Nuance, die ständig die Ernsthaftigkeit der Ereignisse konterkariert. Genau diese Ironie auf narrativer und visueller Ebene verleiht „WANTED“ seinen absolut einzigartigen Ton.“

      Der schwarze Humor ist ebenfalls in der Vorlage zum Filmstoff enthalten, dem gleichnamigen Comicbuch von Millar und Jones, der ursprünglich als limitierte, sechsbändige Ausgabe ediert wurde. Die Produzenten wollten sich hierbei nicht nur die Filmrechte an einem der meistverkauften Independent-Comics der letzten zehn Jahre sichern, sie hofften auch inständig auf den Segen der Autoren für die Filmversion.

      Als Millar die Filmrechte an Universal veräußerte, hatten er und Jones erst den zweiten Band der Serie herausgebracht. Während sie also noch an der Vervollständigung der Reihe arbeiteten, hatte das Studio bereits den ersten Drehbuchentwurf verfasst.

      Da zwei Gruppen unabhängig voneinander daran schrieben, schlug jedes der Projekte einen eigenen Kurs ein. Millar meint: „Ich habe das ganz entspannt gesehen, denn das Comic-Buch und der Film sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Unabhängig davon, was man für den Film ändert, bleibt mein Buch doch unangetastet. Dennoch war ich glücklich darüber, dass sie immer wieder auf die Comic-Vorlagen zurückgriffen, und als sie dann mein vollständiges Werk vorliegen hatten, wurde durch weitere Drehbuchentwürfe anderer Autoren praktisch das gesamte Material mit aufgenommen. Sie haben zwar die Superschurken-Geschichte abgeändert, die ich im Originalbuch vorgesehen hatte, aber alles andere funktioniert hervorragend.“

      Bevor sie ihre jeweils eigenen Wege gehen, starten also sowohl das Comicbuch als auch die Leinwandversion von „WANTED“ vom selben Ausgangspunkt (das erste Drittel des Spielfilms entspricht den ersten zwei Bänden der Comic-Serie; von da ab wird ein neuer Kurs eingeschlagen). Der Comic-Autor ist der Meinung, dass obwohl die Geschichten an ganz unterschiedlichen Orten spielen, dennoch der Ton, die Figuren und die Erzählweise in beiden Medien auf der gleichen Linie liegen.

      Millar sagt: „Die ersten 40 Minuten des Films sind, Szene für Szene, mit dem Buch praktisch identisch, und das hat mir sehr gefallen. In der ersten Drehbuchfassung war das nicht der Fall gewesen, aber nachdem Timur an Bord gekommen war, begeisterte er sich für viele der eher düsteren Aspekte des Stoffs. Ich hatte mir schon gedacht, dass man wohl die eher abgefahreneren Teile des Comics unter den Tisch fallen lassen würde, aber Überschriften, Voice-Overs, Dialoge und ganze Sequenzen wurden unverändert direkt aus dem Buch übernommen. Das hat mir große Freude bereitet. Eines dieser Direkt-Transplantate ist eine meiner Lieblingsszenen, die Eröffnungssequenz, in der ein Typ plötzlich einen Punkt auf seiner Stirn sieht, seine Waffen zieht, aus dem Fenster springt und diesen Mördern hinterher jagt. Es ist wirklich wunderbar, dass auch im Film Einstellung für Einstellung dem Comic gleicht.“

      Der Comic-Autor war nicht nur von der Liebe der Filmemacher zum Detail beeindruckt, sondern auch davon, wie die Drehbuchautoren und Bekmambetov bestimmte Schlüsselszenen aus den ersten beiden Bänden seiner Comicreihe ausweiteten. Millar erklärt: „Es gab einige Szenen, bei denen ich nur wenige Bilder zur Verfügung hatte, denn in einem Comicbuch hat man nicht wirklich viel Platz, um sich auszutoben. Timur und seine Jungs haben diese Szenen angereichert und zu sehr coolen Sequenzen mit tollen Verfolgungsjagden gemacht.“ In Anerkennung der eingefleischten „WANTED“-Comic-Fans sagt Millar: „Im Film gibt es viele dieser kleinen „Ostereier“, die von den Fans des Comics sofort aufgespürt werden können. Der zweite Teil heißt zum Beispiel „F…k You“, und Timur machte sich daraus einen kleinen Spaß, indem er die Worte auf einer Computertastatur zeigte, die auf uns zufliegt, wenn die Hauptszene auf der Leinwand entsteht.“

      Produzent Platt fügt hinzu: „Mark hat Timur wirklich begeistert willkommen geheißen. Das Comicbuch ist fantastisch und gewagt und hat einen ganz besonderen Dreh; genau das wollten wir auch in unser Drehbuch einbauen. Allerdings wollten wir nichts von der Stange… sondern ebenfalls etwas wagen und etwas Besonderes versuchen. Da, wo das Drehbuch sich an die Comicvorlage hält, haben wir kein einziges Wort verändert. Dennoch ist ein Spielfilm natürlich etwas ganz eigenes. Millar steht hinter der Verfilmung, und das bedeutet uns Filmemachern sehr viel.“

      Nicht nur für den Regisseur war es wichtig, dem Erfindungsreichtum der Vorlage gerecht zu werden – er wollte auch Wesleys Suche nach der Wahrheit in einer Welt des Verrats respektieren. „Diese Geschichte handelt eigentlich von der Wahrheit“, fasst Bekmambetov zusammen. „Wesley versucht, einer Welt zu entrinnen, in der die Menschen lügen, und möchte zu den Menschen finden, die die Wahrheit sagen. Auf dieser Reise entdeckt er, dass man sich seinem Schicksal nicht entziehen kann, es aber dennoch zu bestimmen vermag. Man muss selbst entscheiden und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das ist etwas, das jeder von uns zu tun versucht.“

      Die Besetzung – Eine verschworene Gemeinschaft

      In „WANTED“ dreht sich praktisch alles um Wesley; anfangs ist er von einem Comic-„Helden“ allerdings meilenweit entfernt. Er ist unglücklich, ein Fußabtreter für die ganze Welt, der täglich im Hamsterrädchen läuft bis sein erbärmlicher Arbeitstag endlich vorbei ist… Nicht gerade das Holz, aus dem ein groß gewachsener, von Steroiden aufgeblasener und mit markanten Gesichtszügen ausgestatteter klassischer Hauptdarsteller geschnitzt ist. Und dennoch vollzieht sich in Wesley eine beeindruckende Metamorphose – aus bemitleidenswert wird mächtig, als er sein Erbe antritt und seiner inneren Stärke gestattet, das ehemalige Weichei zu übertrumpfen.

      Bekmambetov erklärt: „Wir beobachten, wie Wesley heranreift – er entdeckt seine Fähigkeiten und seine Intelligenz. Anfangs ist er ein schwächliches Kerlchen, der von allen nur als Loser gesehen wird. Das liegt daran, dass er nicht an sich glaubt und nicht weiß, was in seinen Genen steckt. Denn er ist anders. Er ist einzigartig. Als er das entdeckt, wächst er über sich hinaus. Er wird ein Mann, ein Killer. Und dann beginnt er zu erkennen, dass es in seiner Welt Lügen gibt. Also muss er wählen – entweder er glaubt wieder an das, was man ihm erzählt, und schluckt die falschen Wahrheiten, oder er geht seinen eigenen Weg und findet zur echten Wahrheit.“

      Der junge schottische Schauspieler James McAvoy brauchte eine Weile, bis er sich für die Rolle des Wesley entscheiden konnte: „Ich bin nicht daran gewöhnt, jemanden wie mich in einer solchen Rolle zu sehen. Als Filmfan habe ich allerdings doch schon ziemlich die Nase voll davon, immer nur die typischen 1,90 großen Alpha-Männchen in solchen Rollen geboten zu bekommen. Ich freue mich natürlich, dass jemand wie ich für diese Rolle besetzt wurde – nicht unbedingt wegen des Beitrages, den ich als Schauspieler leisten kann, sondern vielmehr weil ich bestimmt nicht die typische Besetzung bin.“

      Bekmambetov sagt: „Mir war bewusst, dass James eine ungewöhnliche Wahl für die Rolle des Wesley ist, aber ich wollte dafür einen echten Schauspieler. Wir brauchten einen Darsteller, mit dem sich die Zuschauer identifizieren können, der wie ein Durchschnittstyp aussieht. Wes verändert sich sehr stark, sowohl innerlich als auch äußerlich. Und James beherrscht diese Veränderungen – wir nehmen ihm die Verwandlung ab. Ich wollte dafür jemanden, der auch Humor mitbringt, denn meiner Meinung nach ist es unmöglich, ohne Humor eine glaubwürdige Fantasy-Welt zu erschaffen. James ist skeptisch und ironisch – und wenn er glaubt, dann glauben die Zuschauer es auch.“

      Platt meint: „Es war fundamental, in dieser Rolle einen Schauspieler zu besetzen, der für das Publikum zugänglich ist. Jemand, der in einer überzeichneten Welt existieren kann, aber dennoch mit emotionaler Wahrhaftigkeit kommuniziert, damit seine Realität zu unserer Realität wird. James geht sehr intelligent an seine Rolle heran, von seinen Gesten bis hin zu seinem Verhalten und der Action. Er will immer genau wissen, was Wesley da tut und warum er es tut, ansonsten ist es für ihn als Schauspieler nicht nachvollziehbar. Die Wandlung von Wesley zu beobachten, so wie James sie mit seiner Kreativität und schauspielerischen Fähigkeiten darstellt, ist eine packende, mitreißende Erfahrung.“

      Bekmambetov erinnert sich: „Anfangs suchten wir nach Mitteln, um die Wandlung, die sich in Wesley vollzieht, sichtbar zu machen - zum Beispiel durch das Haarstyling oder die Garderobe. Dann machten wir in London vor Beginn der Dreharbeiten einen Kameratest, und plötzlich vollzog James die Verwandlung ganz allein, ohne Zuhilfenahme von Kostüm oder Makeup. Er verwandelte sich direkt vor unseren Augen: erst war er dieser blöde Junge, dann schlagartig eine ganz andere Person, fast wie Superman. Es war unglaublich! Da haben wir verstanden, dass wir gar nichts zusätzlich unternehmen mussten – James konnte das schauspielerisch meistern.“

      Der junge schottische Schauspieler interessierte sich nicht nur wegen der Figur und deren Entwicklung für diese Rolle, sondern auch aufgrund der Welt, die der russische Regisseur entstehen lassen wollte: „Mir gefallen Action-Filme, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen – ich mag es, wenn sie Spaß bringen“, sagt McAvoy. „Ab und zu war ich ziemlich schockiert von den Dingen, die Bekmambetov mich zu tun bat, doch insgesamt kamen seine Anweisungen dem Film zugute. Er denkt wirklich anders als die meisten anderen Regisseure. Ich glaube, er ist ein verrücktes, bösartiges Genie, und sein Werk ist unglaublich cool und merkwürdig. Sogar bei großen, emotional aufgeladenen und aufrichtigen Szenen untergräbt er alles mit seiner eigenartigen Sichtweise… auf die ich sehr gut reagiere.“

      Comic-Autor Millar fand besonders Wes’ Übertritt aus dem Büroalltag eines Losers in die aufregende Welt der Untergrundkiller hochinteressant: „Das Konzept eines jungen, tollpatschigen Büroangestellten, der diese Verwandlung durchmacht, um zum ultimativen Killer mit Superkräften zu werden, schien mir interessanter zu sein als die ausladende Superschurken-Story. Ich habe mich schon immer für Geheimbünde interessiert. Mir gefällt auch die Idee einer riesigen Verschwörung von Bösewichtern, die die Fäden ziehen, und die Bruderschaft war meine Version davon. Morgan Freeman dabei zuzuschauen, wie er als Anführer der Geheimorganisation dieses Konzept für die Leinwand umsetzt, war wirklich aufregend.“

      Wie jeder starke Verband wird die Bruderschaft vereint und am Leben gehalten durch ihre Mission: das Gleichgewicht der Welt aufrechtzuerhalten, indem man diejenigen eliminiert, die von den Verstrickungen des Schicksals dazu bestimmt sind, eben dieses Gleichgewicht zu stören und Böses zu tun. Und diese Fäden des Schicksals sind hier nicht nur eine Metapher… denn die Bruderschaft ist tatsächlich eine alte Weberzunft, in deren Hauptsitz der riesige Webstuhl steht, der das Schicksal der Zielpersonen in Stoff hineinwebt. Die Makel auf dem gewobenen Stoff werden in einen binären Code umgesetzt, aus dem die Namen der Todgeweihten entschlüsselt werden. Wenn also jemand wortwörtlich „an der Reihe“ ist, wird die Bruderschaft entsandt, um für die Exekution des Betreffenden zu sorgen. Die Mitglieder der Bruderschaft sehen sich selbst als Werkzeuge des Schicksals.

      Bekmambetov erklärt: „In vielen Mythologien – in Griechenland, Iran, China, Frankreich und Russland – ranken sich um das Weben mythische Kontexte. Weben und die Zukunft zu entschlüsseln sind in unserem Film ein und dasselbe Geschäft. Es geht um das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse… also zwischen Chaos und einer organisierten Welt.“

      Genau wie die Bruderschaft bei der Anwerbung von Wesley waren auch die Filmemacher äußerst wählerisch, als es daran ging, die vielseitigen und talentierten Darsteller zu engagieren, aus denen sich der Geheimbund zusammensetzen sollte. Die unterschiedlichen Figuren sind ein bunt gemischter Haufen, in dem jeder Einzelne über ganz besondere Merkmale und Persönlichkeit verfügt, alle aber die Tatsache gemeinsam haben, dass sie absolut todbringende Killer sind.

      Der Anführer der Bruderschaft ist auch derjenige, der den Willen des Webstuhls auslegt: Sloan. Nachdem er bereits zwei Mal Gott gespielt hat, war es nicht schwer, sich Oscar-Preisträger Morgan Freeman als Kopf des alten Geheimbundes vorzustellen.

      Freeman sagt: „Ich habe schon in vielen, vielen Filmen mitgespielt, deshalb halte ich stets Ausschau nach etwas Neuem, das ich ausprobieren möchte. Denn als Schauspieler möchte man sich ja nicht bis zum Überdruss wiederholen. Als ich das Drehbuch zu „WANTED“ las, fand ich das Konzept sehr anziehend, und Timur ist ein sehr interessanter Regisseur. Diese Elemente plus die übrigen Schauspieler – und die Tatsache, dass ich nicht allzu viele Actionfilme gedreht habe – ergaben ein Ganzes, an dem ich unbedingt teilnehmen wollte.“

      Produzent Platt sagt: „Morgan ist als Mensch wie als Schauspieler so integer, so charakterstark, dass ich einfach alles glauben würde, was er mir erzählt. Jemanden wie ihn hätte man gerne zum Vater, und das ist in unserer Story für Wesley sehr wichtig. Morgan strahlt eine innere Stärke und Kraft aus, ohne dass er sich darum bemühen müsste. Für seine Rolle wollten wir jemanden besetzen, der die Mythologie der Bruderschaft in einer Weise vermitteln kann, dass auch die Zuschauer diese Voraussetzungen akzeptieren.“

      „Persönlich ist Morgan Freeman sehr bodenständig und ehrenhaft“, sagt Bekmambetov. „Wir wollen einfach glauben, was er sagt. Er ist ein Geschäftsmann und leitet die Bruderschaft; er kann Wesley für sich gewinnen, genau wie uns auch. Das war für die Rolle des Sloan ausschlaggebend.“

      Freeman berichtet: „Wirklich beeindruckt haben mich der Tiefgang und die Details, die Timur beitrug. Es gibt eine ganze Geschichte zur Bruderschaft, ein richtiges Handbuch, in dem die Philosophie, der Codex, ihr Erbe als Weber, ihre Waffen, Fähigkeiten und Hierarchien beschrieben werden – alles Dinge, die dem Zuschauer nicht unbedingt bewusst werden, die aber für die Schauspieler und den Stab großartiges Handwerkszeug sind. Das benutzen wir als Richtlinie für die Ausgestaltung unserer Rollen und der gesamten Umgebung. So etwas ist ein echter Luxus, den man nicht immer genießen kann, wenn man für eine Rolle zusagt. Timur ist ein unglaublich kreativer Geist.“

      Die rechte Hand des Anführers der Bruderschaft ist eine Frau: Fox. Es gibt nur wenige Schauspielerinnen, die über die nötige Stärke und Fähigkeiten verfügen, um eine der weltbesten Killerinnen darzustellen und gleichzeitig dieser Figur emotionale Kraft, eine Haltung der inneren Stärke und tiefe Hingabe an die Bruderschaft, deren Codex und Lebensstil zu verleihen – denn ihre Mission lautet, Leben auszulöschen. Aus Sicht der Filmemacher kam für diese Rolle nur eine Schauspielerin in Frage: Angelina Jolie.

      Platt sinniert: „Fox ist eine unglaublich kraftvolle, entschlossene, willensstarke Frau, die in ihrem Leben große Hürden überwinden musste, um zu dieser großartigen Killerin zu werden. Sie wird Wes’ Mentorin, trainiert ihn und hilft ihm, mit den Schwierigkeiten umzugehen: er muss seine Wandlung akzeptieren und verstehen, was mit ihm geschieht. Sie steht ihm auch zur Seite, als es darum geht, den körperlichen Aspekt seiner Wandlung und seiner neuen Tätigkeit zu begreifen. Angelina war für diese Rolle die Traumbesetzung.“

      Produzent Lemley meint: „Fox ist stoisch. Sie ist eine Soldatin, die sich einer guten Sache verschreiben will; in der Bruderschaft hat sie ihren Lebenszweck gefunden. Die Bruderschaft hat ihren Charakter und ihr Dasein bestimmt; Fox ist zu einer hochkarätigen Killerin geworden, die ihren Job sehr ernst nimmt. Und sie kann hart austeilen.“

      Angelina Jolie nimmt ihren Job als Schauspielerin ebenfalls sehr ernst: „Fox glaubt an den Codex“, erläutert sie. „Mir gefällt die Tatsache, dass sie auf gewisse Weise ziemlich einfach gestrickt ist. Sie glaubt daran, dass man die Aufträge erledigen muss, und zeigt keine großen Gefühlsregungen. Wir sollten diesen Film aber nicht allzu ernst nehmen – die Story soll ja Spaß machen, obwohl die Vorstellung, eine Person zu ermorden, um Tausende zu retten, ziemlich interessant ist.“

      Als Schauspielerin, die sich ihren jeweiligen Rollen vollständig hingibt, wusste Angelina Jolie besonders die Tatsache zu schätzen, dass sie Input zum Look ihrer Rolle bekam: „Fox hat binäre Codes auf ihrem Arm, Teile des entschlüsselten Stoffes aus dem Webstuhl des Schicksals. Sie hat auch die Worte „Know Your Rights“ (Kenne deine Rechte) auf verschiedenen Sprachen sowie „Toil and Tears“ (Schweiß und Tränen) eintätowiert, was aus einer Rede von Churchill entnommen ist. Solche Dinge wird das Publikum nicht unbedingt bemerken, aber Fox mit all diesen Tattoos auszustatten bedeutet, dass sie nach einem ganz bestimmten Ehrencodex lebt.“

      Der Regisseur sagt: „Wir hatten großes Glück und waren überglücklich, Angelina engagieren zu können. Sie ist so solide, und eine Nonkonformistin. Außerdem ist sie eine Perfektionistin und will in allem, was sie tut, immer die Beste sein. Sie hat Tiefgang und Talent, ist bodenständig und konzentriert. Sie weiß in jeder Sekunde ganz genau, was sie in der jeweiligen Szene tun will. Sie hat einen ausgeprägten eigenen Blickwinkel, und den muss man verstehen. Wir haben mit ihr am Dialog gearbeitet, und sie hat wirklich dazu beigetragen, ihn eindringlicher zu machen. Bei unserem ersten Treffen haben wir über ihre Rolle gesprochen; von da an war sie stets darum bemüht, alles genau darauf abzustellen, was wir besprochen hatten. Sie ist eine sehr zielstrebige Schauspielerin.“

      Auf dem Papier mag das Thema von „WANTED“ zwar düster und beängstigend klingen, doch Bekmambetov verlieh dem Film seine eigene Dosis an trockenem und abseitigem Humor. Jolie meint: „Mir gefällt es, dass sich dieser Film nicht allzu ernst nimmt… Er ist etwas abgedreht und arbeitet mit dem gewissen Augenzwinkern. Er gibt nicht vor, übermäßig cool zu sein; man fühlt gewisse außergewöhnliche, eher europäisch beeinflusste, funky Elemente. Timur ist ein sehr zielstrebiger, tiefsinniger Kerl, und es ist sehr cool ihn mitten in einem großen Hollywood-Film dabei zu beobachten, wie er etwas Ungewöhnliches dazu beiträgt.“

      Bekmambetov betont umgehend: „Ich habe keinen schwarzen Humor. Das Leben ist eben düster – und der Humor spielt sich innerhalb dieses düsteren Kontextes ab. Wenn sich das Panorama trübt, greifen die Menschen auf den Humor zurück, um zu überleben. Um bei Verstand zu bleiben. Inmitten all dieser Gewalt hilft der Humor den Figuren – und den Zuschauern –, das alles durchzustehen.“

      Ein echter Veterane (und eines der eher ungewöhnlichen Mitglieder außer Dienst der Bruderschaft) ist Pekwarsky, ein Experte für die Munition, die aus dem beeindruckenden, maßgeschneiderten Arsenal der Killer abgefeuert wird. Ihre Schusswaffen brauchen nämlich weitaus mehr Nahrung, als ein durchschnittlicher Laden zu bieten hat. Pekwarskys Kugeln sind kleine Kunstwerke, versehen mit ausgefeilten Gravierungen und ominösen Botschaften (wie „Goodbye“). Diese Kunstwerke sind tödlich, können Kurven fliegen oder die Kugel eines Gegners stoppen, indem sie daran abprallen und so den erwarteten Treffer umlenken.

      Der renommierte britische Schauspieler Terence Stamp spielt Pekwarsky; Stamp steht hier nicht zum ersten Mal in der Verfilmung eines Comics vor der Kamera: seine Darstellung des Furcht erregenden General Zod in „Superman“ (1978) und dessen Fortsetzung (1980) ist unvergesslich. Auch sein Film „Modesty Blaise“ basierte auf einem Comic-Strip. So mag die Comic-Vorlage für den Schauspieler vielleicht eine Rolle gespielt haben, aber manchmal tut auch Mundpropaganda ein Übriges.

      Stamp erinnert sich: „Ich saß gerade mit Morgan Freeman beim Dinner, und er erzählte mir davon, dass er gerade mit diesem großartigen russischen Regisseur zusammenarbeitete. Ich weiß nicht, ob man mich schon für die Rolle in Betracht zog, oder ob Morgan da mitmischte, aber nachdem ich das Drehbuch bekommen und gelesen hatte, wollte ich einfach mit von der Partie sein. Und Morgan hatte Recht was Timur angeht: er ist ein sehr kreativer Regisseur. Er gibt uns Freiraum, um an der Figur zu arbeiten. Wenn es an die Regieanweisungen geht, legt er großen Wert auf die Strukturen und Emotionen; man muss sich als Schauspieler also schon ins Zeug legen.“

      Pekwarsky ist nicht das einzige Mitglied der Bruderschaft, das mehr zu bieten hat als man zunächst ahnt – genau wie der eiskalte Cross, dessen ursprüngliche Aufgabe bei der Bruderschaft es war, die Auftragsmorde auszuführen, die Sloan aus dem Webstuhl des Schicksals entziffert. Cross verrät die Bruderschaft, greift Fox und Wesley an – nur Minuten nach ihrem ersten Treffen – und entpuppt sich somit als Zielperson, die es mit den Mitteln der Bruderschaft, der er selbst einst angehörte, zu vernichten gilt. Nach Wesleys Aufnahme in die Bruderschaft bekommt er also den Auftrag, Cross zu eliminieren.

      Thomas Kretschmann ist die Idealbesetzung für die Rolle des Cross; er sagte bei dem Filmprojekt zu noch bevor er das Drehbuch gelesen hatte. Der Schauspieler meint: „Cross wird als der beste lebende Killer der Welt bezeichnet. Da ich Deutscher bin, sieht man mich doch sowieso immer als den Schurken, oder? Genau das ist das Wesen des Biests. Cross muss stets cool, präzise und selbstsicher wirken; schauspielerisch gesehen gibt es keinerlei Drama in meiner Darstellung. Wir werden dazu ausgebildet, unsere Darstellung schlicht zu halten; ich versuche immer alles mit so wenig Worten wie möglich deutlich zu machen. Und in diesem Film spreche ich sowieso kaum ein Wort – schlichter geht es also kaum.“

      Der mit dem Grammy Award und Platin-Alben preisgekrönte Musiker Common widmet sich seit kurzem auch der Schauspielerei; 2007 war er in zwei Actionfilmen mit geballter Feuerkraft zu sehen: „American Gangster“ und „Smokin’ Aces“. So wurde aus ihm wohl die logische Wahl für die Rolle des Gunsmith. Doch genau wie Kretschmann war auch er mehr als bereit, sofort mit an Bord zu kommen. Common sagt: „Da ich aus dem Musikgeschäft komme, war es für mich schon überwältigend, eine Rolle in einem Spielfilm an der Seite von James und Morgan und Angelina zu bekommen. Als ich ihre Namen hörte, wollte ich unbedingt dabei sein. An der Seite dieser Menschen, dieser wundervollen Schauspieler sein zu dürfen, sie einfach beobachten und von ihnen lernen zu können - das war eine großartige Erfahrung.“

      Zu seiner Rolle sagt Common: „Der Gunsmith ist ein Waffenmeister, besonders was Schusswaffen angeht. Er weiß einfach alles, was man über Waffen wissen kann: wie man sie erschafft, zusammensetzt, welche Schusstechniken ins Spiel kommen… Dennoch hat er ein gutes Herz, ist unglaublich ausgeglichen und konzentriert.“

      Das Design: A Brave New World

      Sowohl im Comic als auch im Spielfilm bewegen sich die Figuren in einer Welt, die auf den ersten Blick der unseren ähnelt – sich bei genauerem Hinsehen jedoch als abseitig, schräg und am Rande der Realität entpuppt. Die Charaktere bewegen sich nicht nur darin, sondern leben in ihr - auf mächtige, übermenschliche Art.

      Um diese Vision zu verwirklichen wandten sich die Filmemacher an Produktionsdesigner John Myhre, der bereits zwei Mal mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und sich besonders gut mit der Erschaffung einer Realität „am Rande der Realität“ für die Leinwand auskennt.

      Myhre erklärt: „Innerhalb von 15 Sekunden hatte mich Bekmambetov erobert – er ist einfach einer der kreativsten Menschen, die ich jemals getroffen habe. Es ist so beglückend, mit einem anderen Filmemacher zu sprechen und ihn so begeistert und vor guten Ideen sprühend zu sehen… Er hatte ungefähr 3000 Ideen für alles, und jede einzelne davon war toll.“

      Dreharbeiten in Prag

      Obwohl der Film in Chicago spielt, wählte man Prag als Schauplatz der Hauptdreharbeiten. Dabei spielten verschiedene Gründe eine Rolle. Da zu jener Zeit viele weitere Dreharbeiten in Chicago stattfanden, waren die zur Verfügung stehenden Drehorte knapp. Um das wieder auszugleichen, hätte man unerhörte Mengen an Sets erbauen müssen, um die Innenaufnahmen abzudrehen, was finanziell einfach keinen Sinn ergab.

      Platt meint: „Es war zwar schon eine ziemliche Herausforderung, einen Film wie „WANTED“ in Prag zu drehen – und dort Teilansichten von Chicago entstehen zu lassen -, aber es war einfach die beste Wahl. Es stand ausreichend Raum zur Verfügung, und die Nähe zu Moskau – wo wir unsere Effekte machen ließen – war ein Pluspunkt. Wir haben gleichzeitig in Prag gedreht und die Spezialeffekte dazu in Moskau vollendet; wir haben gedreht, geschnitten und das Material dann nach Russland weitergeleitet.“

      Bekmambetov hatte zuvor schon zwei Jahre lang in Prag gearbeitet, bevor er für die Dreharbeiten zu „WANTED“ dorthin zurückkehrte; deshalb war er gut vertraut mit den zur Verfügung stehenden Drehorten, was ein weiterer Vorteil war. Der Look der in Chicago spielenden Innen- und Außenaufnahmen sollte „postindustriell“ sein, eine Mischung aus Stahlträgern, Nieten, grundsätzlich solider Architektur und Backsteinmauern; das alles sollte von Myhre und seinem Team von talentierten Kunsthandwerkern zu einem homogenen Ganzen zusammengefügt werden.

      Locations Supervisor Michael Sharp sagt: „Wir brauchten einen Raum mit einer Deckenhöhe von mindestens drei Stockwerken, um den Webstuhl unterzubringen, aber wir mussten auch so viele Innenaufnahmen wie möglich in genau diesen Räumlichkeiten abdrehen können. Also wählten wir eine alte Zuckerfabrik, die 1914 erbaut wurde und 1956 die Produktion eingestellt hat. Das Gebäude hat eine ziemlich neutrale Architektur und konnte die unterschiedlichen Phasen des Films gut spiegeln; außerdem bot sich uns dort viel Tiefe und die geeignete Umgebung, um fünf verschiede Schauplätze anzusiedeln, darunter auch das wunderbare Webstuhl-Set. Der Boden der gesamten Fabrik wurde aufgearbeitet und verstärkt, damit wir die zweieinhalb Tonnen schwere Ausrüstung dort einsetzen konnten – ohne dabei den wunderbaren Ausblick vom Dach der Fabrik zu verfremden.“

      Teilansichten der Stadt Chicago in einer alten Zuckerfabrik der Belle Époque darzustellen, das stellte Myhre doch vor etliche Herausforderungen: „Wir haben etwas umgestellt und manche Szene der Geschichte nach Innen verlegt, damit wir clever und wirtschaftlich vorgehen konnten, wenn wir dann in Chicago selbst drehten. Bekmambetov wollte dem Film eine spürbare amerikanische Textur geben, und dennoch auch europäische Elemente mit einfließen lassen – das war durch die Drehs in Prag gewährleistet. So konnten wir ein Hybrid entstehen lassen und das jeweils Beste aus beiden Welten nutzen, indem wir Altes und Neues mischen; dieses Thema zieht sich ja wie ein roter Faden durch den Film.“

      Da Bekmambetov die Dreharbeiten und die Spezialeffekte zeitnah verwirklichen wollte, war es für die Produktionsdesigner und die Effektspezialisten umso wichtiger, sich kontinuierlich auszutauschen. Visual Effects Produzent Jon Farhat erklärt: „Wir haben uns wirklich die Begabung und die Ressourcen von John Myhre zu Nutze gemacht; seine Designvorgaben sollten den Look unserer visuellen Effekte, die Entstehung der Bruderschaft, des Klosters und sämtlicher Innenräume bestimmen.“

      Der Webstuhl des Schicksals

      Zu den herausragenden Sets in „WANTED“ gehört der Webstuhl des Schicksals. Im Kern ist der Webstuhl eine sehr einfache Struktur, doch die Fäden, die er webt, entscheiden über Wohl und Wehe der Bewohner des Planeten.

      Bekmambetov und die Drehbuchautoren erschufen eine Mythologie als Background für die Killertruppe und ihre Tätigkeit; dabei bedienten sie sich verschiedener Sagen und Mythen, die Symbole aus der Welt des Webens enthalten. In der Welt von „WANTED“ hatten – Jahrhunderte bevor wir Wes und die Bruderschaft treffen – Stoffweber begonnen, aus ihrer Arbeit einen Code zu entschlüsseln, der Botschaften über die Lage der Welt enthielt. Ein Makel im gewebten Stoff war das Zeichen für einen Makel in der Welt. Dann wurden diese Botschaften zu Befehlen für das erste Mitglied der Bruderschaft. Das Schicksal bestimmte, dass ein Mensch getötet werden müsse, damit die Welt im Gleichgewicht bliebe; ein Killer wird ausgewählt, der den Befehl des Webstuhls ausführen muss, um so theoretisch den Lauf der Welt wieder ins rechte Lot zu bringen.

      Stoffe werden mit sich kreuzenden Fäden gewebt: die vertikal verlaufenden Kettfäden und die horizontal verlaufenden Schussfäden, die mit einem Weberschiffchen, dem so genannten Schützen, hin- und her geschossen werden. Die Makel im gewebten Stoff entstehen durch einen unterbrochenen Faden; die Fehlstellen werden gezählt und ergeben einen binären Code, der zu einem Text entziffert werden kann, aus dem ein Todesurteil gelesen wird.

      Produktionsdesigner Myhre gibt zu: „Ich liebe es, immer wieder etwas Neues zu lernen, und die ganze Welt der Textilfabriken und Webmaschinen war mir anfangs völlig unbekannt. Die Art und Weise, wie man mit Garn und Fäden umgeht, um zahllose verschiedene Stoffe herzustellen, ist einfach beeindruckend.“

      Der Webstuhl des Schicksals spielt im Film eine so zentrale Rolle, dass Myhre sich dafür entschied, das Thema des „Webens“ auf subtile Weise in das gesamte Produktionsdesign aufzunehmen: „Die Grundidee lautet, dass von Anfang an alles miteinander verwoben ist. Wesleys Büro ist z.B. einer dieser grässlichen Orte mit zig klitzekleinen Schuhschachtel-Büros und gewebten Stoffen an den Wänden. Außerhalb der Bruderschaft gibt es Telefonleitungen, die untereinander und übereinander verlaufen und sich kreuzen, wie ein Spinnennetz. Solche unaufdringlichen Bilder finden sich im gesamten Film.“

      Platt meint: „Im Alten Testament gibt es ein ganzes System der Nummerologie, in dem Worten bestimmte Zahlen zugeschrieben werden, die wiederum einen Code ergeben. In vielerlei Hinsicht sind die Mythen, die für diesen Film kreiert wurden, ganz ähnlich.“

      Die Filmemacher inspirierten sich an den über 100 verschiedenen Textilfabriken, die im Umkreis von zwei Stunden Fahrt außerhalb von Prag angesiedelt sind. Für Recherchen besuchten sie die dort funktionierenden Webmaschinen und studierten den Produktionsablauf. Visuelle Eindrücke aus verschiedenen Textilwerken wurden miteinander kombiniert, und der Webstuhl des Schicksals entstand aus der Mischung unterschiedlicher der dort eingesetzten Maschinen.

      Der große Film-Webstuhl selbst wurde aus geliehenen und neu erbauten Teilen zusammengesetzt; die Kombination aus schwarzem Stahl, abgewetztem Holz und Kupfer-Bronze-Elementen erinnert entfernt an eine Maschine aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts (was sehr angemessen war, da der im Film gezeigte Sitz der Bruderschaft genau zu jener Zeit in Chicago erbaut worden sein soll). Im Einklang mit dem subtilen und allumfassenden Mix aus Altem und Neuen entschied sich das Art Department dafür, auch einige ungewöhnliche, moderne Elemente einzufügen, wie Vergrößerungsgläser am Rande des Webstuhls, durch die das Licht auf die darunter stehenden Tische gebrochen wird.

      Weitere Webstühle – im kleineren Maßstab – wurden für das Design der Produktionshalle der Bruderschaft eingesetzt, denn dort befindet sich ja nicht nur das Hauptquartier des Geheimbundes, sondern auch eine funktionierende Textilfabrik. Myhre sagt: „Die Webstühle in der Werkstatt werden teilweise von der darüber liegenden Decke des Raums mit Garn versorgt, und das bildet riesige, fantastische Formen – stellt man einige davon nebeneinander, entsteht ein fast gotisch anmutender Bogen. Es wirkt wie eine alte Kirche oder eine Burg, und dieses Gefühl einer Festung wird in der Bruderschaft in Chicago ganz deutlich. Das Gebäude hat zwei riesige Holzportale an der Front; um hineinzukommen, muss man eine Brücke über einen kleinen Graben überqueren.“

      Sprünge vollführen und Züge entgleisen

      Bekmambetov unterstreicht die Action gerne mit visuellen Effekten – er lässt nicht die gesamte Action per Computer generieren -; daher wurden die Effektspezialisten unter der Leitung von Dominic Tuohy in das Prager/Moskauer-Produktionssystem mit einbezogen. Tuohy erklärt: „Timur hat eine ganz eigene Herangehensweise an die Dinge, und das ist für einen Film wie „WANTED“ großartig. Ich weiß nicht, woher er diese Einfälle bezieht, doch ich hoffe, dass wir seine visuellen Vorstellungen dem Publikum vermitteln konnten.“

      Als ganz besonders notwendig erwies sich diese Synergie während der Produktion bei den beeindruckenden Zug-Sequenzen. Myhre erinnert sich: „Als wir anfangs das Drehbuch lasen, gab es darin eine Parcours-Sequenz (man manövriert sich durch die Stadt, als wären die architektonischen Gegebenheiten ein Hindernis-Parcours) –, aber wir dachten, wir könnten die Action irgendwie pfeffern. Als wir dann Chicago besichtigten, schaute sich Bekmambetov die Hochbahn an und kam auf die Idee, irgendetwas Besonderes auf dem Zugdach zu versuchen.“

      Also baute man etliche Dächer der Hochbahn-Züge in Originalgröße auf einem Green-Screen-Stage, damit die Schauspieler selbst die Stunts auf „echten“ Zügen machen konnten. Tuohy fügt hinzu: „Diese Sequenz spielt am Ende des Films eine große Rolle, also war es sehr wichtig, alles miteinander zu verbinden und gleichzeitig die praktischen und physischen Effekte bestmöglich zu nutzen.“

      Um der Szene noch mehr Dynamik und Tempo zu verleihen, entwarf Tuohy (in Zusammenarbeit mit dem Art Department und dem Regisseur) das Set einer Brücke, die tatsächlich über die Dächer der Zug-Sets bewegt werden konnte, während der Zug selbst fest verankert blieb. „Wir haben die Brücke mit computergesteuerten Seilzügen bewegt, so dass wir genau wussten, wo sie sich gerade befand und mit welcher Geschwindigkeit sie fuhr“, erklärt Tuohy. „So konnten die Künstler darauf vertrauen, ihre eigenen Stunts absolvieren zu können – drei Meter über dem Boden -, denn bei jedem Take gab es den gleichen, sich stets wiederholenden Rhythmus.“

      Bekmambetov vereinfacht: „Der Zug war zu groß, um bewegt zu werden, also haben wir stattdessen die Brücke bewegt!“

      Zusätzlich zu den Hochbahn-Zug-Sequenzen verlangte das Drehbuch nach einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch einen „Pendolino“ (ein Hochgeschwindigkeitszug, der sich in den Kurven auf den Schienen zur Seite neigt, genau wie ein Motorrad). Der Höhepunkt dieser Sequenz ist ein Zugwaggon, der in die Tiefe einer Schlucht stürzt.

      Um dies zu ermöglichen, errichtete man den Pendolino-Waggon auf einem hydraulischen Unterbau, der das Set nicht nur um 360 Grad drehen, sondern den Waggon auch um 32 Grad seitlich kippen konnte… alles innerhalb von wenigen Sekunden. Während der Dreharbeiten wurde der Waggon wirklich fast so schnell herumgewirbelt, wie er bei einem realen Sturz in die Tiefe geschleudert wäre. Tuohy sagt: „In dieser Sequenz entgleist der Zug, und von da an setzten wir unseren Waggon ein, der sich dreht und kippt, um den Aufprall zu simulieren. Wir konnten die Stunt-Crew darin richtig sehen, wie sie herumgeschleudert wurden, genau wie unsere Schauspieler, die in jeder Szene selbst vor der Kamera standen. Es war für alle ganz schön hart, machte die Szene aber weitaus interessanter, da echte Menschen hinter den Sitzen eingeklemmt und hin- und her geworfen werden. Die Schauspieler sagten, es sei wie in einem Wäschetrockner gewesen, die Ärmsten!“


      Kostüme und Makeup

      Die BAFTA-preisgekrönte Stylistin Frances Hannon zeichnete für Frisuren und Makeup verantwortlich. Die verstrichene Zeit und die Verwandlung, die Wes durchmacht, mussten auf der Leinwand sichtbar werden – denn aus dem Büroangestellten wir ein scharfer Killer. Hannon meint: „Zu meinen größten Herausforderungen gehörte die Frage, wie man Wesley in seiner Entwicklung von A bis Z begleiten konnte, während die Veränderungen subtil und glaubwürdig bleiben. Nicht nur sein Aussehen verändert sich, sondern auch sein Innenleben wird anders, und das wollten wir auch sichtbar machen.“

      Diese Wandlung vollzog sich jedoch nicht ohne Schmerzen… im wahrsten Sinne des Wortes. Im Laufe seiner Trainingsphase wird Wes mehrmals verprügelt; Hannon weiß, wie man die Folgen davon auf der Leinwand präsentiert, nachdem sie bereits an etlichen Thrillern und Actionfilmen mitgewirkt hat, darunter „The Da Vinci Code - Sakrileg“ und „Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens“. Doch wie üblich mussten diese Entscheidungen zunächst noch abgesegnet werden; Hannon erläutert: „Ich musste die Dinge mit dem Regisseur besprechen und klären, wo zum Beispiel ein Treffer im Gesicht landen würde, womit geschlagen wurde und wie lange die Wunde sichtbar bleiben sollte. Ich kann einem Schauspieler ja kein dickes blaues Auge verpassen, wenn er am nächsten Tag wieder normal aussehen soll; stattdessen würde ich dann einen kleinen Schnitt anbringen, der tatsächlich abheilen könnte. Bekmambetov wusste ganz genau, was, wo und wann er etwas haben wollte, obwohl wir manche Ideen auch erst im Laufe der Dreharbeiten ausgearbeitet haben.“

      Kostümdesignerin Varya Avdyushko hatte zuvor bereits an „Night Watch“ und „Day Watch“ mit Bekmambetov zusammengearbeitet und ist bereits an sein stets sprudelndes Ideen-Quell gewöhnt: „Bekmambetov hat ständig neue Einfälle, manchmal auch noch zwei Stunden oder noch knapper vor Beginn des Drehs zu einer Szene. Da ich aber schon mit ihm zusammengearbeitet habe, bin ich mit dieser Vorgehensweise vertraut. Seine einzigartigen Einfälle versiegen niemals.“

      Nach Erhalt des Drehbuchs hat Avdyushko die Figuren einzeln analysiert, um ein besseres Verständnis für sie zu entwickeln. So erschuf sie für die Charaktere unterschiedliche Stile und Verhaltensweisen, von denen sie hofft, dass man sie auf der Leinwand nachvollziehen kann: „Wir haben versucht, jeder Figur etwas Eigenes zu geben, besonders den Mitgliedern der Bruderschaft. Der Butcher zum Beispiel ist ein brutaler Bandit und trägt knallgelbe Turnschuhe, die er mit Zellophan umwickelt, damit sie keine Blutspritzer abbekommen. Der Gunsmith braucht keinerlei üppige Ausstattung, er ist sehr sauber und präzise und hat nur das bei sich, was er wirklich braucht. Der Exterminator hat viel mit Ratten zu tun, also hängen an seinem Gürtel verschiedene Behälter und Werkzeuge, die er für den Transport seiner Ratten benötigt.“

      Die Kostümdesignerin arbeitete auch eng mit Produktionsdesigner John Myhre zusammen: „Er zeigte mir die Farben, Texturen und Symbole, die er in seinen Sets einsetzen wollte, und daran haben wir uns für die Garderobe orientiert.“

      Das kreative Thema von Alt und Neu spiegelt sich auch in der Kleidung der Figuren. Avdyushko meint: „Für die Garderobe haben wir Elemente aus Mexiko und der heutigen USA benutzt, bei einigen kleinen Details – wie Knöpfe zum Beispiel – aber auch auf Antiquitäten zurückgegriffen. Die Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil der Figuren und zeigt, wer sie sind und wie sie leben.“

      Killer-Workout

      Bei der Beschreibung der Mitglieder der Bruderschaft und ihres Lebens kann man gar nicht genug betonen, wie wichtig die körperliche Fitness ist. Ihre Körper sind Teil ihres Waffenarsenals. Obwohl die Mitglieder der Bruderschaft keine übermenschlichen Fähigkeiten besitzen, verfügen sie doch über bestimmte, jeweils spezifische Fähigkeiten, die von einem auch noch so eingefleischten Sportstudio-Stammkunden nur schwer nachzuahmen wären.

      Dazu brauchte es eine gehörige Portion Training, gerade für die aktivsten Mitglieder der Bruderschaft, also McAvoy und Jolie. Insbesondere James McAvoy musste überzeugend sein, indem er seinen Couch-Potato-Körper in Rekordzeit in einen gestählten Athletenleib verwandelte.

      Personal Trainer Glenn Chapman wurde engagiert, um den von Natur aus sehr schlanken Schauspieler auf die Rolle des Wesley vorzubereiten: „Die größte Herausforderung lag darin, McAvoy an Gewicht zulegen zu lassen. Bei Trainingsbeginn in London, rund zwei Monate vor Beginn der Dreharbeiten, wog er so um die 62 Kilo; zu seinen kräftigsten Zeiten in Prag wog er dann fast 74 Kilo. Da wir nur wenig Zeit zur Verfügung hatten und er an Muskelmasse zulegen musste, haben wir mit einer Kombination aus unterschiedlichen Trainingseinheiten gearbeitet: Gewichtheben, Intervall-Training und wechselndes Tempo.“

      Auch nachdem er bereits für die Rolle zugesagt hatte, war sich McAvoy nicht wirklich bewusst, welche körperlichen Anstrengungen vor ihm lagen, und gibt zu: „Lieber esse ich Hundekot als ins Fitnessstudio zu gehen! Das Training war eine große Veränderung für mich; manchmal hat mich der Trainer so angetrieben, dass ich auf Knien lag und mich fast übergeben musste. Er zwang mich dazu, wirklich ganz, ganz ekliges Zeug zu essen, zu den unmöglichsten Tageszeiten – aber es schien zu wirken. So bekam Wes den Körper, den er brauchte.“

      Innerhalb kürzester Zeit zeigte McAvoys Körper dramatische Veränderungen. Obwohl sein Trainingsprogramm sehr streng und intensiv war, sollte Wesley doch niemals zum Muskelprotz umgestylt werden. McAvoy berichtet: „Das Publikum sollte in Wesley immer jemanden sehen, der vom schlaksigen Loser zu einem sehnig-muskulösen Typ wird… aber nicht mit solchen Muskelbergen, die das Hemd zum Platzen bringen.“

      McAvoys persönlicher Trainingsrhythmus musste umgestellt werden, als er zu den Dreharbeiten nach Prag reiste, und der Sport wurde um die Dreharbeiten herum organisiert. Kampftraining und Kickboxen ersetzten Teile des täglichen Workouts, denn er sollte sich auf die Kampfszenen im Film konzentrieren. McAvoy meint: „Mehr Masse bedeutet nicht immer auch mehr Kraft. Das hat mir in diesem Film wirklich geholfen. Es ist eigentlich egal, ob man muskulös aussieht oder nicht: es geht darum, ob man einen bestimmten Sprung schafft oder sich selbst mit der Kraft seiner Beinmuskeln stemmen kann. Sobald wir begannen die Actionszenen zu drehen und ich keine Zeit mehr hatte, am Ende des Tages mein Training zu absolvieren, konnte ich richtig fühlen, wie meine Muskeln wieder schrumpften. Die Kostüme saßen gleich lockerer als zu Beginn der Dreharbeiten.“

      McAvoy ist in fast jeder Szene des Films präsent; so wurde „WANTED“ für ihn zur größten körperlichen Beanspruchung seiner Schauspielkarriere. Und dennoch wollte er unbedingt viele seiner Stunts selbst übernehmen; die Stunt-Koordinatoren waren der Überzeugung, dass der Schauspieler den Anforderungen gewachsen war, der dann oft für sein Stunt-Double einsprang. McAvoy ging davon aus, dass das Publikum diesen Einsatz von ihm erwartet.

      Unter den vielen Einsätzen gab es ein Manöver, das ihm besonders gefiel: „Mein Lieblingsstunt war der Sprung über die Hochbahn, den ich selbst geschafft habe. Ich hatte natürlich ein Stunt-Double, der die gefährlicheren Sachen übernommen hat und mich unglaublich gut aussehen ließ… aber ich bin selbst über die Brücke gesprungen, und das war total cool.“

      Seine Bruderschafts-Mentorin kam in vielen Action-Szenen dazu; Angelina Jolie sagt: „In einer Szene wird Wesley von mir als Fox verprügelt. Das gesamte Stunt-Team versicherte mir, dass James über echte Stuntman-Qualitäten verfügt wenn es darum geht, einen Schlag wegzustecken oder sich auf den Boden zu schmeißen – und das stimmt. Es ist toll, mit James zusammenzuarbeiten. Eine Szene zu drehen, in der man herumspringen und Leute schlagen kann, macht immer Spaß, aber man will ja nicht zu hart zuschlagen, besonders wenn man einen Schlagring trägt. Es kann lustig, eigenartig oder sogar gefährlich werden, aber alles hängt davon ab, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der so gut wie McAvoy ist.“

      Unglücklicherweise wird Wesley nicht nur von Fox verprügelt… sondern auch von den Bruderschafts-Mitgliedern Repairman (dargestellt vom britischen Schauspieler Marc Warren) und Butcher (Dato Bakhtadze).

      Bakhtadze unterzog sich für seine Messerkampf-Szene mit McAvoy einem harten, zweiwöchigen Stunt-Training und berichtet: „Nach Prag kam ich erst zwei Wochen bevor mein Dreh stattfinden sollte, daher hatte der Fight-Koordinator nicht viel Zeit, um aus mir eine Killermaschine zu machen! Das Stunt-Team hat mir sehr dabei geholfen zu verstehen, wie man kämpft – nicht nur mit der Waffe, sondern besonders bezüglich der Emotionen. Es geht nicht nur um die Bewegungen und das Schwingen der Klinge, sondern darum, was einen überhaupt dazu bringt, genau diese oder eben eine andere Bewegung zu machen.“

      Produzent Marc Platt fügt hinzu: „Alle unsere Schauspieler haben gerne ihre eigenen Stunts gemacht, besonders McAvoy und Jolie. Für diesen Film wurde intensiv trainiert, vor allem mit McAvoy, der sich im Film ja buchstäblich verwandeln muss. Man wird genau erkennen können, wie sich sein Training ausgezahlt hat, denn alles ist realistisch und damit eine aufregende Erfahrung für das Publikum.“

      Viele der Stunts wurden mit 150 Bildern pro Sekunde gedreht, in Super-Slow-Motion. Das bedeutete für die Darsteller (Stunt-Crew und Schauspieler), dass man absolut nichts vor den Kameras verbergen konnte. Wenn ein Schlag nicht richtig saß oder man sich eigenartig fallen ließ, wäre das auf einen Blick zu erkennen. Bekmambetov und Kameramann Amundsen waren hier gnadenlos. Deshalb musste immer und immer wieder geprobt werden… bis jedes Detail stimmte.

      Eine der herausragenden Sequenzen in „WANTED“ ist eine Verfolgungsjagd, in der Fox mit Wesley in einer roten Viper durch die Stadt saust, um Cross, der am Steuer eines Kleinlasters sitzt, zu entkommen. Jolie alias Fox fährt die Viper. Stunt-Koordinator Mic Rodgers erklärt, was man brauchte, um die vom Regisseur gewünschten Einstellungen zu verwirklichen: „Wir haben die Viper so ausgestattet, dass sich Angelina – bei fast 60 Stundenkilometern – seitlich an das Fahrzeug hängen konnte. Sie war zwar angeseilt, aber zur gleichen Zeit auch ziemlich „freischwebend“. Die Kamera war am Heck der Viper montiert, wo sich unsere Kamera-Plattform befindet, und wir haben mit einem Kamera-Motorrad die Verfolgung aufgenommen. Angelina entgeht als Fox haarscharf einem Zusammenprall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, und das wirft sie auf die Fahrerseite der Viper. Dann feuert sie aus allen Rohren auf den Laster von Cross.“

      Für einige der Schauspieler waren es nicht nur die Bewegungen, die zu einem Teil ihrer Rollen wurden, sondern besonders die Waffen. Waffenspezialist Richard Hooper hatte die Aufgabe, die Schützen mit ihren neuen Waffen vertraut zu machen, und erklärt: „Wir haben mit den Schauspielern intensiv trainiert, damit sie sich auf die im Film verwendeten Waffen einstellen konnten. Sie wurden auf zweierlei Arten geschult: Sie lernten die Handhabung der Waffe, wie sie jeder Schütze lernen würde, und dann den speziellen Bruderschafts-Stil, der sich über die Jahrhunderte entwickelte. Damit kann ein Schütze die Kugeln in einer Kurvenbahn um Menschen und Gebäude herumlenken, um niemanden zu treffen, der nicht getötet werden soll. Jedes der Mitglieder der Bruderschaft hat eine ganz eigene Schusstechnik; alle Schauspieler waren hochkonzentriert bei der Sache und sich der Sicherheitsvorkehrungen stets bewusst.“

      Thomas Kretschmann berichtet: „Das Schusswaffentraining war sehr hart für mich. Ich bin erst spät dazugekommen und war deshalb sehr angespannt, denn ich hatte nicht viel Zeit für das Training. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie aus mir innerhalb von nur einer Woche der beste Killer der Welt werden sollte. Meiner Meinung nach hätte ich mindestens ein halbes Jahr Vorbereitung gebraucht. Ich will, dass es gut aussieht, und wenn der Film in die Kinos kommt, werde ich deswegen noch immer nervös sein.“

      McAvoy war einer der Ersten, die von Hooper ausgebildet wurden: „Wenn wir Wesley zum ersten Mal sehen, weiß er absolut nichts über Schusswaffen; er sollte anfangs also ziemlich ungeschickt, tollpatschig und unerfahren wirken. In den verschiedenen Phasen der Ausbildung entwickelt er sich dann weiter, wird immer besser und ist dann irgendwann der Top-Killer.“

      Zur Vorbereitung auf die Rolle des Gunsmith studierte Common das gesamte Waffenarsenal: „Ich habe unterschiedliche Dinge über Schusswaffen gelernt, die ich zuvor nicht wusste. Die Leute denken bei Waffen immer an etwas Böses; entscheidend ist jedoch, wie die Menschen eine Waffe einsetzen – das macht die Waffe zu etwas Gutem oder Bösem. Der Gunsmith setzt seine Waffenkenntnisse als Kunstform ein, um den Auftrag des Webstuhls zu erfüllen.“

      Die in „WANTED“ eingesetzten Waffen sind eine Kombination aus sehr modernen und sehr altertümlichen Waffen – erneut ganz im Einklang mit dem Gesamtkonzept des Films. Denn die Bruderschaft hat jahrhundertealte Traditionen, Sitten, Codes… und Waffen. In „WANTED“ gibt es rund 200 verschiedene Waffentypen. Als uralter Geheimbund hat die Bruderschaft im Laufe der Zeit auch viele Waffen gesammelt und diese dann jeweils umgebaut und verändert, statt immer nur neue anzuschaffen. Diese so entstandenen besonderen Waffen mussten erst entworfen, umgestaltet und dann weiterentwickelt werden, bis sie zum Filmeinsatz kommen konnten.

      Hooper erklärt: „Bekmambetov hat eine etwas eigenartige Sicht auf diese Truppe, und er denkt gerne um die Ecke. Schon sehr bald wurde deutlich, dass er die Fähigkeiten der Bruderschafts-Mitglieder anders sieht – und das sollten die Schusswaffen und Messer auch widerspiegeln.“

      Myhre fügt hinzu: „Moderne Waffen finde ich überhaupt nicht interessant, aber Bekmambetov kam mit seinen fantastischen Einfällen auf die Idee, eine Art Flinte zu benutzen (bei denen ein Feuerstein gegen den Waffenstahl gerieben wird, um Funken zu erzeugen, die die Lunte entfachen). So entwickelten wir das Designkonzept, um eine Flinte in eine Halbautomatik zu verwandeln. Wir erschufen den visuellen Stil und adaptierten so etliche ältere Waffen – fast so, als illustrierten wir ein Manuskript. Der Stil war so außergewöhnlich, dass wir ihn auch auf die zeitgenössischen Waffen übertrugen, indem wir die Gewehrläufe gravierten.“

      Nachdem das Art Department mit den wunderschönen Gravuren der Waffen begonnen hatte, tauchte der Vorschlag auf, das Design auch als Tattoo auf einer Hand fortzuführen. Wenn also ein Mitglied der Bruderschaft nach seiner Waffe greift, setzten sich die Muster auf der Waffe auch auf seiner Haut fort. Haar- und Makeupdesignerin Hannon meint: „Es sollte das Markenzeichen aller Mitglieder der Bruderschaft sein, aber dann entschloss man sich, es nur für eine der Figuren einzusetzen… und das war Fox.“

      Oberste Priorität des Waffenmeisters ist es immer, die Sicherheit der Schauspieler und Crew zu gewährleisten. Die Darsteller müssen nicht nur lernen, mit den Waffen umzugehen und die Handhabung im Film realistisch wirken zu lassen, sondern auch dafür zu sorgen, dass keiner der Beteiligten jemals gefährdet wird. Deshalb wurden nicht nur die Hauptdarsteller in der Handhabung von Schusswaffen geschult, sondern auch die vielen Statisten. Hooper berichtet: „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um sicherzugehen, dass sämtliche Statisten für jede Szene trainiert wurden. Sie haben immer und immer wieder geprobt, damit jeder einzelne genau wusste, was er zu tun hatte.“

      Gibt es also wirklich eine Möglichkeit, altertümliche Waffen zu modernisieren oder Kugeln eine Kurve fliegen zu lassen? Hooper lacht: „Ach, wir hatten einfach Spaß. Ich fürchte, das ist reine Fantasie – aber eine verdammt gute!“

      Kamera, Action: Bekmambetov dreht „WANTED“

      In Prag zu drehen bot noch einen weiteren Vorteil: dort steht eine große Bandbreite architektonischer Stile zur Verfügung, von Jugendstil bis zum kommunistischen Industrialismus, die man als Kulisse einsetzen konnte. Dieses breite Angebot an Gebäuden barg das Potential, unterschiedliche Stile für jede Phase des Films zu wählen, die sich in dem Maße verändern, indem Wes aus der „realen“ Welt in die Welt der Bruderschaft eintaucht.

      Zusätzlich zur brachliegenden Zuckerfabrik bot Prag noch mehr: das berühmte Strahov-Stadium, mit Platz für bis zu 220.000 Zuschauer; die Krivoklát-Burg, 40 Kilometer westlich der Stadt, bereits im 13. Jahrhundert zum ersten Mal errichtet und danach etliche Male wieder aufgebaut, in ihrer jetzigen Form dank einer im 19. Jahrhundert durchgeführten Restaurierung; außerdem etliche andere Schauplätze wie unbenutzte Bahngleise und eine alte Weinkellerei.

      Eine der spektakulärsten Sequenzen – das Zugunglück und der Sturz eines der Waggons in eine Schlucht – wurde tatsächlich in Rumänien gedreht. Locations Supervisor Sharp berichtet: „Von Norwegen bis Chile haben wir nach der geeigneten Schlucht gefahndet, die in Farbe und Ausmaß passen würde. Die Beschaffenheit der Felsen im Abgrund und im Tunnel musste der europäischen Geologie entsprechen. Wir mussten deutlich machen, wo wir uns befinden, um Wesleys Reise nachvollziehbar zu machen und zu belegen, dass er sich weiterentwickelt hat, damit alle anderen Puzzleteile zusammenpassen.“

      Da der Film in Chicago spielt, zog die Produktion nach Abschluss der Hauptdreharbeiten von Prag in die „Windy City“, wo die Außenaufnahmen und Actiondrehs gefilmt wurden. Die Main Unit drehte zwei Wochen lang, darunter den Großteil der Auto-Verfolgungsjagden – Wes und Fox in einer blitzschnellen roten Viper gegen die Polizei und andere Autos -; hier setzten die Filmemacher den berühmten „Wacker Drive“ und den „Lower Wacker“ ein. Täglich waren in den Regionalnachrichten und im Internet Bilder der Dreharbeiten zu sehen, in denen Jolie, McAvoy und Kretschmann am Steuer dieser Boliden saßen.

      Doch an welchem Drehort auch immer man sich befand, der Blick auf die Welt von „WANTED“ ist immer der gleiche – man sieht alles durch Wesleys Augen. Also mussten auch seine Gedanken, seine Gefühle… und ein ganz besonderes Problem sichtbar gemacht werden.

      In seinem ehemaligen Leben litt Wes, wie viele andere Menschen, unter Unsicherheit und Angstgefühlen. Das äußerte sich in so extremer Weise, dass sein Herz anfing zu rasen und er physische und psychische Probleme hatte; er glaubt, alles wäre auf eine Panikattacke zurückzuführen.

      Nachdem er aber von Fox in die Bruderschaft eingeführt wird, erfährt Wes, dass sein Zustand genetisch bedingt ist – ein Erbe seines Vaters, das kein Fluch, sondern in Wahrheit eine besondere Gabe ist. Wenn sein Herz schneller schlägt, strömen gigantische Mengen Adrenalin durch seinen Körper, und wenn sein Inneres rast, scheint sich die Außenwelt in Zeitlupe abzuspielen. Willkommen im Killer-Modus!

      Diese Merkmale zeichnen alle Mitglieder der Bruderschaft aus. Auf diese Weise können sie die Dinge klarer erkennen als der Durchschnittsmensch. In einer Welt, die im Schneckentempo abläuft, verfügt der Killer über mehr Zeit, um nachzudenken, Entscheidungen zu treffen und zu handeln. In diesem Aktionsmodus kann der Kämpfer mit der Präzision eines Edelsteinschleifers in jedem Augenblick genau erkennen, was gerade geschieht – und so mit Leichtigkeit und Selbstsicherheit entscheidende Veränderungen herbeiführen.

      Die visuelle Darstellung dieses Killer-Modus’ war ein komplexes Unterfangen. Bekmambetov wollte ihn in die für „WANTED“ umrissenen Gegebenheiten einfügen: jeder Effekt sollte auf einer emotionalen Grundlage basieren. Wenn Wesley also im Killer-Modus war, mussten auch die Zuschauer in diesen Zustand gebracht werden, und nicht nur als Beobachter von Außen darauf blicken. Und obschon alle Mitglieder der Bruderschaft auf Killer-Modus umschalten können, würde das Publikum alles nur aus Wesleys Blickwinkel sehen.

      McAvoy erklärt: „In der Mythologie des Films werden die Sinne der Killer der Bruderschaft geschärft, wenn ihre Herzen bis zu 400 Mal pro Minute schlagen. Sie sind nicht übermenschlich, haben auch keine Superkräfte, aber sie können alles schneller und deutlicher erfassen. So schnelle Entscheidungen zu treffen könnte allerdings, im Vergleich mit allen anderen um sie herum, sehr wohl als übermenschlich angesehen werden.“

      Bekmambetov überschreitet gerne gegebene Grenzen – wie wäre es also damit, die Gesetze der Physik zu durchbrechen? Warum nicht? Gemeinsam mit Kameramann Amundsen entwickelte er eine Schusstechnik, die nur die Bruderschaft beherrscht: sie können Kugeln eine Kurve fliegen lassen (was wiederum mithilfe von Spezialeffekten gewährleistet wurde). McAvoy erläutert das Konzept dahinter: „Die Mitglieder der Bruderschaft können die Kugeln in einer Kurve fliegen lassen, weil die Läufe ihrer Waffen anders sind – die Innenseiten sind nicht bearbeitet, deshalb geraten die Kugeln nicht in Spiralumdrehungen. In unserer Theorie bedeutet das, dass wenn ich mein Handgelenk schwingen lasse - als wäre die Waffe ein Tennisschläger -, die Kugel dann ihr Ziel trifft, die Flugbahn aber eine Kurve beschreibt und nicht nur in gerade Linie verläuft. Man kann also um Dinge herumschießen. Anstatt eine andere Position einnehmen zu müssen, um ein Zielobjekt ins Visier nehmen zu können, braucht man stattdessen nur den Arm richtig zu bewegen.“

      McAvoy und Bekmambetov verbrachten recht viel Zeit damit, die Choreographie festzulegen, mit der man diese Schusstechnik dann auf die Leinwand bannen konnte. Das Ziel war, eine „cool wirkende, aber dennoch funktionale Action zu erschaffen… die mühelos statt angestrengt aussieht“. Etliche Mitarbeiter des Stabs (sowohl aus Amundsens als auch aus Farhats Team) waren auch mit Recherchen befasst, um Bewegungen zu erzeugen, die – sowohl vor der Kamera als auch für die Spezialeffekte - nachvollziehbar und realistisch sind. (Man sollte jedoch davon absehen, bei einem Wissenschaftler oder Physikprofessor um eine Bestätigung dieser „Tatsachen“ zu bitten…)

      Jolie meint: „Ich bin wahrscheinlich die Einzige, der diese Schießbewegungen im Film so schwer fielen. Es ist schon komisch, das ernsthaft zu besprechen und auszuprobieren, aber wenn der von Morgan Freeman gespielte Sloan erklärt, wie es funktioniert, dann beginnt man selbst daran zu glauben.“

      Um den Mythos (vollständig) aus der Welt zu schaffen, fügt McAvoy hinzu: „Also bitte… leider ist das alles nur frei erfunden. Kinder, macht das zuhause bloß nicht nach!“

      Effekte: Kugeln in der Kurve und die Zeit entschleunigen

      Regisseur Bekmambetov findet die Vorstellung, etwas „in der Postproduktion zu korrigieren“, einfach abscheulich. Visuelle Effekte sind seiner Ansicht nach dazu da, eine Einstellung nach dem Dreh zu überhöhen, und nicht, um etwas vollständig Neues zu erschaffen, das es am Set gar nicht gab. Er erklärt: „Für mich sind die Emotionen ausschlaggebend, nicht der Spezialeffekt an sich. Das mag altmodisch klingen, aber so bekomme ich von meinen Schauspielern und dem Stab das, was ich brauche. Ich setze die Spezialeffekte nicht dazu ein, Fehlendes zu kompensieren. Nur das, was eine Figur mit ihren Emotionen ausdrücken kann, wird auf der Leinwand zu sehen sein.“

      Cutter Dmitri Kiselev, der bei „WANTED“ als Second-Unit-Regisseur fungierte, arbeitete in Russland in den letzten zehn Jahren bereits mit Bekmambetov zusammen und beginnt erst jetzt, die Filmvisionen seines Freundes vollständig zu erfassen. Kiselev sagt: „Timur bricht mit so vielen Regeln, ist dabei aber in jeder Einstellung immer auf der Suche nach etwas Natürlichem, Realem, bevor er auch nur in Erwägung zieht, etwas per Computer generieren zu lassen. Seine visuellen Effekte werden immer um einen realen Dreh herum entstehen.“

      Produzent Lemley fügt hinzu: „Als wir das Drehbuch durchgingen und die Sequenzen festlegten, zog sich Bekmambetov in sein „Wissenschafts-Labor“ zurück und kam dann mit vorab visualisierten Sequenzen wieder heraus, die ganz genau illustrierten, welche Einstellungen er wollte und worauf der Fokus der Szene gerichtet sein sollte. Dieser Fokus entsprach immer den spezifischen Emotionen, die von den Figuren vermittelt werden sollten, und den Auswirkungen davon, die mit den visuellen Effekten unterstrichen werden sollten, um die Szene zu vervollständigen.“

      Visual Effects-Produzent Farhat sagt: „Er setzt seine Vorab-Visualisierung als Werkzeug ein – um im Gespräch mit den Verantwortlichen für die Action Klarheit zu schaffen. Aber er schränkt deren Kreativität nicht im Mindesten ein.“

      „Bei Bekmambetov gibt es keine schlechten Ideen“, fährt Farhat fort. „Er weiß, dass es mehr als nur einen Weg gibt, etwas Bestimmtes zu tun, und ist für neue Vorschläge immer offen. Da er aber über viel Erfahrung verfügt, weiß er aber auch, dass es wirklich neue Vorschläge sein müssen.“

      Der Regisseur hat in Moskau seine eigene Spezialeffekte-Firma: Bazelev ist eine auf die Produktion und Postproduktion spezialisierte Einrichtung und fungierte für die Effekte in „WANTED“ als Kontrollstelle. Obwohl nicht alle Effekte unter dem Dach von Bazelev realisiert wurden, überwachte man von dort aus sämtliche außer Haus durchgeführten Arbeiten.

      Farhat sagt: „Wenn man für einen Spielfilm unterschiedliche Einrichtungen beschäftigt, liegt eine der größten Herausforderungen darin, die Kontinuität zu wahren, damit der Look und der Stil umfassend konsistent bleiben. Bazelev arbeitet nicht nur überall in Russland, sondern weltweit. Die visuellen Effekte wurden an verschiedenen Standorten erarbeitet; manche übernahmen die Modellage, andere die Texturen, wieder andere die Animation und so weiter. Bazelev hat eine digitale Pipeline erschaffen, ein digitales Management-System, mit dessen Hilfe man die Entwicklung jeder Einstellung verfolgen und sie mit anderen Sequenzen des Films vergleichen kann. Die unterschiedlichen Abteilungen arbeiten wie eine Einheit – es ist ein virtuelles Unternehmen unter einem Dach.“

      Aber ein Effekt blieb wirklich unter dem Dach von Bazelev: die Erschaffung von computergenerierten Stunt-Doubles. Obwohl Bekmambetov darauf beharrte, so viel Material wie möglich in der wirklichen Welt zu drehen, gab es dennoch einige Dinge – der Killer-Modus in Reinform und die hochriskanten Actionszenen auf dem Dach der fahrenden Züge –, die einfach nicht per Kamera eingefangen werden konnten, noch nicht einmal mithilfe der besten Stunt-Darsteller oder fortschrittlichsten Wireworks-Techniken. Um diese Szenen zu vervollständigen, erschuf man mithilfe von Cyber-Scanning die digitalen Stunt-Doubles.

      Cyber-Scanning muss man sich vorstellen wie eine riesige, dreidimensionale Kopiermaschine, die sich um den jeweiligen Schauspieler dreht (etwa 15 Sekunden lang) und ein 3-D-Modell der Person erstellt. Dieses Modell wird in den Computer übertragen; dann muss man es „riggen“ (man fügt Skelett- und Muskelstrukturen ein und gibt der Oberfläche eine Textur) und einkleiden (mit ebenfalls eingescannter Garderobe). Das daraus entstandene „rig“ muss dann lernen, sich wie der Schauspieler – und das echte Stunt-Double – zu bewegen. Das Ergebnis ist ein digitales Double, das auch vor den riskantesten Stunts nicht zurückschreckt.

      Bekmambetov setzte nicht nur allermodernste Kameratechnik der neuesten Generation ein, sondern in etlichen Szenen auch eine Still-Technik, besonders bei der Verfolgungsjagd auf der Hochbahn. Gemeinsam mit Kameramann Amundsen benutzte der Regisseur sechs synchronisierte 35-mm-Kameras, die auf einer speziellen Plattform montiert waren, die sich um 180 Grad drehen kann. Die Kameralinsen fokussierten die horizontale Oberfläche der Zugdächer, während die Bahn durch Chicago fährt; darüber wurden die Bilder gelegt, um gleichzeitig ein Rundum-Panorama einzufangen. Nachdem alles zusammengesetzt und mit den Green-Screen-Aufnahmen der Schauspieler kombiniert war, entstand im Ergebnis eine Szene mit zylindrischer oder sphärischer Textur sowie einem vollständigen 180 Grad-Überblick auf die Nonstop-Action auf dem Dach der fahrenden Hochbahn.

      Farhat sagt: „Diese Technik hat uns wirklich sehr viel Freiraum gegeben. Wir haben doch alle schon Aufnahmen gesehen, bei denen man eine Reihe von Stills nimmt und sie dann sphärisch zusammensetzt, wobei man eigentlich die Action einfriert und den Blickwinkel verschiebt. In diesem Fall aber tun wir das mit bewegten Bildern. Ich würde sagen, es gehörte zu den schwierigsten Szenen des Films, denn wir setzten wirkliche Schauspieler in eine Welt, die so nicht wirklich existiert.“


      Man kann schon sagen, dass die Erschaffung einer glaubwürdigen Welt, die eigentlich nicht wirklich existiert, die Spezialität von Timur Bekmambetov ist – obwohl er schnell darauf hinweisen würde, dass jene Welt – trotz der ihr eigenen Drehs und Überhöhungen - durchaus Ähnlichkeiten mit der unsrigen aufweist.

      Produzent Marc Platt sagt: „Die Zuschauer werden den Film hoffentlich genießen, sich großartig amüsieren und etwas Originelles zu sehen bekommen. Man sollte schon einen guten Grund haben, um freitags abends ins Kino zu gehen – eine spannende Abenteuerfahrt mit tollen Figuren zu erleben, alles aus der Meisterhand eines wahrhaft visionären Filmemachers. Und genau das haben wir zu bieten.“

      Angelina Jolie meint: „Besonders cool finde ich die Tatsache, dass man sich mit James als Actionheld – er ist ja nicht der typische Action-Darsteller – sehr gut mit der Figur identifizieren kann... Man denkt sich: ‚Wenn ich das wäre, der da in meinem Büro-Schuhkarton schuftete und mein Leben so hassen würde – aber ich hätte Fähigkeiten und wüsste gar nicht, was ich wirklich wert bin… Würde ich das auch schaffen?’ James hat mich sehr überrascht. In diesem Film wird es mehr um Wesleys Geschichte und nicht so sehr um einen idealen Action-Helden gehen. James repräsentiert den Durchschnittstypen, und das ist toll anzuschauen.“

      Aber wie fühlt sich nun der heldenhafte Durchschnittstyp? James McAvoy sinniert: „Ich glaube nicht, dass ich so bald wieder einen Action-Film drehen werde. Der 14jährige Junge in mir war total begeistert von der Arbeit an „WANTED“, und ich weiß die Chance, Wesley darstellen zu können, sehr wohl zu schätzen. Aber um vollkommen ehrlich zu sein: Seit meinem 14. Lebensjahr hatte ich auch nicht so viele Schmerzen wie jetzt. Vielleicht sind Heranwachsende deshalb so heiß darauf, solche Dinge zu tun… Aber es hat mir großen Spaß gemacht.“

      Timur Bekmambetov sagt abschließend: „Der Film „WANTED“ erzählt die Geschichte eines ganz normalen Mannes, der diese vollkommen andere Welt entdeckt… die eigentlich die ganze Zeit über direkt vor seinen Augen lag. Das ist so, als gäbe es das direkt in deiner Nachbarschaft, nur zwei Blocks weiter, aber du bist in deinem ganzen Leben noch nie dort gewesen. Und eines Tages nimmst du einen anderen Weg und findest es. Er wusste einfach nicht, dass es das gibt. Jetzt ist er aber dort – und was wird er tun?“



      DIE BESETZUNG

      JAMES McAVOY (Wesley Gibson)

      James McAvoy wurde 1979 in der Gegend von Scotstoun in Glasgow, Schottland, geboren und hat an der renommierten Royal Scottish Academy of Music and Drama studiert. Im Laufe seiner noch jungen Karriere hat er sich in einer breiten Palette von Rollen am Theater sowie in Film und Fernsehen ausgetestet und wird als eines der größten britischen Schauspieltalente angesehen.

      Er erprobte sich bereits mit kleineren Rollen in hochkarätigen Projekten wie das Erste-Weltkriegs-Drama „Der Preis der Ehre“ (mit Jonathan Pryce und Dougray Scott) sowie der überaus erfolgreichen HBO-Serie „Band of Brothers“ (produziert von Tom Hanks und Steven Spielberg). Aufmerksamkeit erregte er dann in Großbritannien zunächst mit der Rolle des Josh in der Channel 4-Adaption von Zadie Smiths’ beliebtem Roman „White Teeth“ an der Seite von Geraldine James, John Simm und Naomie Harris. Dadurch fiel McAvoy auch in Hollywood auf; 2002 wurde er so für die Rolle des Leo Atreides II in der Emmy-preisgekrönte Miniserie „Children of Dune“ mit Susan Sarandon und Steven Berkoff unter der Regie von Greg Yaitanes engagiert.

      Von da an bekam er immer größere und bedeutendere Rollenangebote; schon bald spielte er den Dan Foster in der BAFTA-preisgekrönten politischen Serie „State of Play“ an der Seite von Bill Nighy, John Simm und Kelly Macdonald. Diese Serie aus der Feder von Paul Abbott und unter der Regie von David Yates lief in Großbritannien im Herbst 2003, auf BBC America dann 2004, und wurde zu einem der erfolgreichsten britischen TV-Exporte der letzten Jahre.

      Er beeindruckte nicht nur durch seine Fernsehrollen, sondern auch auf der Kinoleinwand, zum Beispiel in Stephen Frys Komödie „Bright Young Things“. Zur hochkarätigen internationalen Besetzung gehörten unter vielen anderen auch Emily Mortimer, Dan Aykroyd, Peter O’Toole, Jim Broadbend, Richard E. Grant.

      McAvoy wurde in England immer bekannter, auch durch seine Rolle als Autodieb Steve in der BAFTA-preisgekrönten Channel 4-Serie „Shameless“, die Anfang 2004 im britischen Fernsehen zu laufen begann. Ebenfalls aus der Feder von Paul Abbott, erzählt diese Serie von den Erfolgen und Missgeschicken einer Familie in Manchester. McAvoy bekam für seine Darstellung eine Nominierung bei den British Comedy Awards 2004 in der Kategorie Best Comedy Newcomer.

      Im Jahr 2004 bekam McAvoy in „Inside I’m Dancing“ auch seine erste Hauptrolle; er spielt an der Seite von Romola Garai unter der Regie von Damien O’Donnell. Dieser Film erzählt die Geschichte von Rory, einem jungen Iren, der an Duchenne-Muskel-Dystrophie leidet, der seine hirngeschädigte und gelähmte Freundin im Kampf um körperliche und emotionale Freiheit unterstützt. Von der Kritik hoch gelobt, wurde besonders McAvoys Darstellung hervorgehoben; 2005 bekam er dafür zu den London Film Critics’ Circle Awards eine Nominierung in der Kategorie Britischer Schauspieler der Jahres.

      Im Dezember 2005 startete die lang erwartete und groß angelegte Disney-Verfilmung von „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“; gedreht wurde im zweiten Halbjahr 2004 in Neuseeland. McAvoy spielt in dieser Adaption des Klassikers von C.S. Lewis unter der Regie von Andrew Adamson und an der Seite von Tilda Swinton den Faun Mr. Tumnus. Dieser Film wurde zu einem großen internationalen Erfolg und gehört zu den 20 größten Kassenhits aller Zeiten. 2006 wurde McAvoy auf den BAFTAs mit dem Rising Star Award ausgezeichnet und im gleichen Jahr zu den London Film Critics’ Circle Awards in der Kategorie Bester Britischer Schauspieler des Jahres in einer Nebenrolle nominiert.

      Im Sommer 2005 reiste McAvoy nach Uganda, um die Hauptrolle in „Der letzte König von Schottland“ unter der Regie des mit dem Oscar und dem BAFTA ausgezeichneten Regisseurs Kevin Macdonald zu übernehmen. Dieser Film erzählt die Geschichte von Nicholas Garrigan, ein schottischer Arzt auf medizinischer Mission in Uganda, der sich mit einer der barbarischsten Figuren der Weltgeschichte verstrickt, Idi Amin, dargestellt von Forrest Whitaker. Für seine Rolle bekam McAvoy Nominierungen zum BAFTA, zum Europäischen Filmpreis, zum BIFA und zum London Film Critics’ Circle Award.

      Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien begann McAvoy mit der Arbeit an seiner Hauptrolle in der HBO-Filmadaption des überaus beliebten Buchs „Starter for 10“ von David Nicholls. Produzent war Tom Hanks, Regisseur Tom Vaughan, und zu den weiteren Schauspielern gehörten Alice Eve, Rebecca Hall, Benedict Cumberbatch und Catherine Tate. Der Film feierte 2005 auf dem Internationalen Filmfestival in Toronto Premiere.

      Das nächste Projekt des Schauspielers war „Penelope“ unter der Regie von Mark Palansky mit Reese Witherspoon, Christina Ricci und Richard E. Grant. McAvoy spielt darin einen Mann, der eine junge Frau von ihrem Fluch befreien soll: sie hat eine Schweineschnauze. Die Dreharbeiten zu „Penelope“ Premiere war 2006 auf dem Internationalen Filmfestival in Toronto.

      Im April 2006 reiste der viel beschäftigte McAvoy nach Dublin, um die Dreharbeiten zu „Geliebte Jane“ an der Seite von Dame Maggie Smith und Julie Walters unter der Regie von Julian Jarrold aufzunehmen. McAvoy verkörpert hier den brillanten und wagemutigen Iren Tom Lefroy, dessen Affäre mit Jane Austen (gespielt von Anne Hathaway) sie dazu inspirierte, „Stolz und Vorurteil“ zu schreiben.

      Aus Dublin kehrte McAvoy sofort nach England zurück, um mit der Arbeit an „Abbitte“ zu beginnen, der Adaption des bekannten Romans von Ian McEwan unter der Regie von Joe Wright mit Keira Knightley, Brenda Blethyn und Romola Garai. Darin spielt McAvoy den Robbie Turner, ein Cambridge-Student, der fälschlicherweise der Vergewaltigung bezichtigt wird und im Zweiten Weltkrieg an die Front geht. Premiere war 2007 auf den Filmfestspielen in Venedig. Für diese Rolle wurde McAvoy in der Kategorie Bester Schauspieler zum Golden Globe und zum BAFTA nominiert; ausgezeichnet wurde er vom London Film Critics’ Circle, auf dem Santa Barbara International Film Festival und von den U.K. Regional Critics.

      Im April 2008 zog McAvoy für die Dreharbeiten zu „The Last Station“ nach Deutschland; dieses historische Drama unter der Regie von Michael Hoffman zeigt die Bemühungen des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, der versucht, Ruhm und Reichtum mit seinem Streben nach einem Leben ohne materiellen Luxus zu vereinbaren.


      MORGAN FREEEMAN (Sloan)

      Morgan Freeman wurde für seine Nebenrolle in Clint Eastwoods „Million Dollar Baby“ 2005 mit einem Oscar ausgezeichnet. Er hat außerdem drei weitere Oscar-Nominierungen erhalten: Die erste 1987 für seine packende Darstellung eines selbstmörderischen Zuhälters in „Glitzernder Asphalt“ – die ihm auch die Preise der Los Angeles Film Critics Association, des New York Film Critics Circle und der National Society of Film Critics als Bester Nebendarsteller sowie Nominierungen zum Independent Spirit Award und zum Golden Globe einbrachte -, die zweite 1989 für die Filmversion seiner bereits preisgekrönten Broadway-Rolle in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“, die dritte dann 1994 für „Die Verurteilten“ unter der Regie von Frank Darabont.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a. Luc Bessons „Unleashed - Entfesselt“, „Ein ungezähmtes Leben“, „Batman Begins“, „Lucky Number Slevin“, die Komödie „Bruce Allmächtig“ und deren Fortsetzung „Evan Allmächtig“, Ben Afflecks „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“, Robert Bentons „Fest der Liebe“, der Oscar-preisgekrönte Dokumentarfilms „Die Reise der Pinguine“, bei dem er als Erzähler fungierte, und Rob Reiners „Das Beste kommt zum Schluss“.

      Demnächst wird man ihm im nächsten Kapitel der Batman-Saga - „The Dark Knight“ - sowie im Krimi „The Code“ sehen können, die beide noch 2008 in die Kinos kommen sollen.

      Freeman stammt aus Memphis und begann seine Schauspielkarriere in den 60er Jahren am Theater in New York; für kurze Zeit war er als Mechaniker bei der Air Force. In den 70ern wurde er zu einer landesweit bekannten Fernsehpersönlichkeit, als er den beliebten Easy Reader für das Kinderprogramm „The Electric Company“ schuf, und setzte gleichzeitig seine Arbeit am Theater fort. Für seine herausragende Darstellung in „The Mighty Gents“ wurde er 1978 mit dem Drama Desk Award und dem Clarence Derwent Award ausgezeichnet und für einen Tony nominiert. Für seine Rolle als Coriolanus auf dem New York Shakespeare Festival bekam er außerdem einen Obie Award.

      1984 wurde ihm für seine Rolle als The Messenger in der gefeierten Produktion von Lee Breuers „The Gospel at Colonus“ an der Brooklyn Academy of Music ein weiterer Obie Award zuteil; 1985 gewann er mit derselben Rolle einen Drama-Logue Award. Die Rolle als Hoke Colburn in Alfred Uhrys mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetem Drama „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ brachte Freeman seinen dritten Obie ein. Sein letzter Bühnenauftritt war als Petruchio an der Seite von Tracey Ullman in „The Taming of the Shrew“ im Delacorte Theater während des New York Shakespeare Festivals.

      1993 gab Freeman sein Spielfilmregiedebüt mit „Bopha! – Kampf um Freiheit“; kurz darauf gründete er Revelations Entertainment, um Projekte zu produzieren, die zum Thema Menschlichkeit mit Aufklärung und Inspiration beitragen. Neueste Produktion unter diesem Banner war Brad Silberlings Komödie „10 Items or Less“, in der Freeman an der Seite von Paz Vega zu sehen war.

      Außerdem war er u.a. auch noch in folgenden Kinofilmen zu sehen: „Brubaker“, „Harry & Son“, „Die Aufsässigen“, „Marie – Eine wahre Geschichte“, „Süchtig“, „Johnny Handsome – Der schöne Johnny“, „Glory“, „Im Glanz der Sonne“, „Erbarmungslos“, „Sieben“, „Steven Spielbergs „Amistad“, „Hard Rain“, „…denn zum Küssen sind sie da“, „Deep Impact“, „Nurse Betty“, „Im Netz der Spinne“, „High Crimes – Im Netzt der Lügen“, „Krieg der Welten“ und „Der Anschlag“.


      TERENCE STAMP (Pekwarsky)

      Terence Stamp kam in Bow, London, zur Welt. Sein Spielfilmdebüt gab er 1962 in Peter Ustinovs Adaption von Herman Melvilles „Die Verdammten der Meere“. Stamps Leistung in der Titelrolle brachte ihm nicht nur eine Oscar-Nominierung ein, sondern auch internationale Aufmerksamkeit.

      Nach diesem Erfolg arbeitete Stamp mit einigen der renommiertesten Filmemacher der Industrie zusammen. Er hatte an der Seite von Samantha Eggar eine Hauptrolle in William Wylers Adaption von John Fowles’ „Der Fänger“ inne und stand unter der Regie von Joseph Losey im von Joe Janni produzierten „Modesty Blaise – Die tödliche Lady“ vor der Kamera. Gemeinsam mit Janni arbeitete Stamp an zwei weiteren Filmen: John Schlesingers Adaption von Thomas Hardys „Die Herrin von Thornhill“ mit Julie Christie und Ken Loachs erstem Spielfilm „Geküsst und geschlagen“.

      Stamp ging dann nach Italien, um in Federico Fellinis „Toby Dammit“ eine Hauptrolle zu übernehmen, einer 50minütigen Episode der Adaption nach Edgar Allan Poe unter dem Titel „Spirits of the Dead“. Mehrere Jahre lang lebte Stamp dann in Italien und arbeitete in dieser Zeit u.a. in Pier Paolo Pasolinis „Teorema – Geometrie der Liebe“ an der Seite von Silvana Mangano.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a. Allan Cookes „Das zweite Leben des Mr. Soames“, Richard Donners „Superman“ und Richard Lesters „Superman II – Allein gegen Alle“ (in der Rolle des kryptonianischen Schurken General Zod), Peter Brooks’ „Meetings With Remarkable Men“, Stephen Frears’ „Die Profi-Killer“, Richard Franklins „Link, der Butler“, Ivan Reitmans „Staatsanwälte küsst man nicht“, Michael Ciminos „Der Sizilianer“ und Oliver Stones „Wall Street“. Sein Film „Prince of Shadows“ unter der Regie von Pilar Miró wurde auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

      Zu Beginn seiner vierten Dekade als Schauspieler schlüpfte er für die Komödie „Priscilla – Königin der Wüste“ in einige der besten Entwürfe der Oscar-preisgekrönten Kostümbildner Lizzy Gardiner und Tim Chappel; mit von der Partie waren auch Guy Pearce und Hugo Weaving unter der Regie von Stephan Elliott.

      1999 machte ihn seine Hauptrolle in Steven Soderberghs „The Limey“ – der vor begeisterten Kritikern auf den Filmfestspielen in Cannes Premiere feierte – auch unter der jüngeren Generation der Kinogänger wieder bekannt. Für seine Darstellung in diesem Film bekam er 2000 eine Nominierung zum Independent Spirit Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller sowie für den Preis des London Film Critics’ Circle (ALFS) in der Kategorie Bester Britischer Schauspieler.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören auch George Lucas’ Blockbuster „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, „Bowfingers größte Nummer“ von Frank Oz mit Steve Martin und Eddie Murphy, „Red Planet“ mit Val Kilmer, die französische Liebeskomödie „Meine Frau die Schauspielerin“ mit Charlotte Gainsbourg, „Partyalarm“ mit Ashton Kutcher, „Die Geistervilla“ mit Eddie Murphy – in der Rolle des diabolischen Butlers Ramsley – und „Elektra“ mit Jennifer Garner in der Titelrolle.

      Vor kurzem war er im Remake der beliebten TV-Serie „Get Smart“ als Siegfried zu sehen; er spielt – an der Seite von Steve Carell und Anne Hathaway – den Sprecher der infamen KAOS-Organisation. 2009 kommt er mit „Valkyrie“ unter der Regie von Bryan Singer an der Seite von Tom Cruise in die Kinos; dieser Film basiert auf der Geschichte von Graf Stauffenberg und des gescheiterten Mord-Komplotts gegen Hitler.

      Vor kurzem hat Stamp die Produktion von „Yes Man“ an der Seite von Jim Carrey abgeschlossen.

      Zusätzlich zu seiner Schauspielkarriere ist Stamp ein angesehener Schriftsteller und Autor. Er hat bereits drei Bände seiner Memoiren veröffentlicht, darunter „Stamp Album“ (eine Hommage an seine verstorbene Mutter), außerdem einen Roman mit dem Titel „The Night“ sowie in Zusammenarbeit mit Elizabeth Buxton auch ein Kochbuch mit Rezeptvorschlägen für Weizen- und Milchallergiker.


      THOMAS KRETSCHMANN (Cross)

      Thomas Kretschmann wurde mitten im Niemandsland geboren – in einer Gegend, die im Laufe der letzten 50 Jahre mehrmals ihre nationale Zugehörigkeit wechselte, und erst zu Deutschland, dann zu Polen, dann zu Russland gehörte. In der DDR, wo er als Teenager für die olympische Schwimmmannschaft trainierte, stellte er mehrere neue Rekorde auf – entschloss sich dann jedoch für die Schauspielerei. Mit 20 Jahren gelang ihm zu Fuß die Flucht aus der DDR über Ungarn, Jugoslawien und Österreich; er ging als politischer Flüchtling nach West-Berlin, um frei von den Fesseln des Kommunismus ein neues Leben zu beginnen. Drei Jahre lang nahm er Schauspielunterricht und hielt sich mit unterschiedlichen Jobs über Wasser; dann wurde er eingeladen, Mitglied am Schillertheater zu werden.

      1991 gab er in „Der Mitwisser“ sein Spielfilmdebüt und wurde mit dem renommierten Max-Ophüls-Preis in der Kategorie Bester Newcomer ausgezeichnet. Durch seine darauf folgende Rolle im Weltkriegs-Drama „Stalingrad“ (von den Machern von „Das Boot“) trat er dann ins internationale Rampenlicht: er stand u.a. in „Die Bartholomäusnacht“, Dario Argentos „The Stendhal Syndrome“ und „Prinz Eisenherz“ vor der Kamera. Der US-amerikanische Zuschauer sah ihn dann wohl zum ersten Mal in „U-571“ unter der Regie von Jonathan Mostow. Daraufhin hatte er eine Hauptrolle in „Blade II“ von Guillermo del Toro, war an der Seite von Adrien Brody unter der Regie von Roman Polanski im Oscar-preisgekrönten „Der Pianist“ zu sehen und drehte „King Kong“ von Peter Jackson sowie „Next“ unter der Regie von Lee Tamahori.

      Obwohl Kretschmann nicht viel für das Fernsehen gearbeitet hat, spielte er doch die Titelrolle im TV-Film „Have No Fear: The Life of Pope John Paul II“.

      Demnächst wird er in „The Young Victoria“ an der Seite von Emily Blunt zu sehen sein; gerade hat er die Dreharbeiten zu „Valkyrie“ mit Tom Cruise abgeschlossen.

      Thomas Kretschmann lebt mit seiner Ehefrau und den drei Kindern in Los Angeles.


      COMMON (The Gunsmith)

      2006 gab der Grammy-preisgekrönte Musiker Common mit einem Auftritt in „Dave Chappelle’s Block Party“ sein Spielfilmdebüt. Im Januar 2007 gab er dann in „Smokin’ Aces“ an der Seite von Jeremy Piven, Ben Affleck, Alicia Keys und Ryan Reynolds unter der Regie von Drehbuchautor Joe Carnahan auch sein Schauspieldebüt. Im November 2007 war er mit Denzel Washington in „American Gangster“ unter der Regie von Ridley Scott zu sehen. Sein neuester Spielfilm ist David Ayers „Street Kings“ mit Keanu Reeves und Forest Whitaker.

      Berühmt wurde Common zuvor als einer der poetischsten und angesehensten Hip-Hop-Texter; er hat bereits mehr als sechs Alben herausgebracht: „Can I Borrow a Dollar?“, „Resurrection“, „One Day It’ll All Make Sense“, „Like Water for Chocolate“ und „Electric Circus“. 2004 produzierte er gemeinsam mit dem aus Chicago stammenden Rap-Megastar Kanye West „Be“, das für vier Grammys nominiert wurde. Im Juli 2006 bekam sein Video zur Single „Testify“ zwei Nominierungen zu den MTV Video Music Awards, darunter auch in der Kategorie Bestes Hip-Hop-Video.

      Im Sommer 2007 brachte Common sein von der Kritik gefeiertes, siebtes Album heraus: „Finding Forever“ eröffnete auf Platz eins der Billboard 200 Album Chart und wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. Gerade hat der die Produktion seines neuesten Albums „Invincible Summer“ abgeschlossen, seit Juni 2008 auf dem Markt ist.

      2007 brachte Common seine Soji-Hutkollektion heraus und gründete die Common Ground Foundation, eine Stiftung, die der Gesellschaft zugute kommen und junge Menschen zur Entfaltung ihres Potentials bringen soll und sich besonders an unterprivilegierte Heranwachsende in Großstädten der USA wendet.

      Zusätzlich möchte Common der jüngeren Generation ein besseres Verständnis von Selbstwertgefühl und Liebe vermitteln, indem er die kulturelle Bedeutung von Hip-Hop in die Kinderbücher einfließen lässt, die er geschrieben hat: „The Mirror and Me“ spricht von Lebenserfahrung und dem Wesen und der Seele des Menschen; „I Like You but I Love Me“ wurde für einen NAACP Image Award nominiert; sein drittes Buch „M.E. (Mixed Emotions“) ist gerade auf den Markt gekommen.


      ANGELINA JOLIE (Fox)

      Angelina Jolie wurde bereits mit einem Oscar und drei Golden Globes ausgezeichnet; sie gehört zu den talentiertesten Hauptdarstellerinnen in Hollywood. Unter ihren neueren Spielfilmen sind Robert Zemeckis’ „Die Legende von Beowulf“ und Michael Winterbottoms von der Kritik gefeierter „Ein mutiger Weg“, die dramatische, auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte von Marianne und Daniel Pearl. Jolies Darstellung in diesem Film brachte ihr Nominierungen für den Golden Globe, den SAG, den Preis der Broadcast Film Critics und den Independent Spirit Award ein.

      Vor kurzem war sich auch in Clint Eastwoods „The Exchange“ zu sehen und hat außerdem ihre Stimme der Figur der Tigerin an der Seite von Jack Black in „Kung Fu Panda“ (DreamWorks) geliehen. Zu ihren neuen Filmen gehört auch die mit Spannung erwartete Adaption von Ayn Rands Roman „Atlas Shrugged“.

      Außerdem war sie u.a. in folgenden Spielfilmen zu sehen: „Der gute Hirte“ an der Seite von Matt Damon unter der Regie von Robert De Niro, „Mr. & Mrs. Smith“ neben Brad Pitt, „Alexander“ von Oliver Stone mit Colin Farrell und Anthony Hopkins sowie „Sky Captain and the World of Tomorrow“ mit Jude Law und Gwyneth Paltrow. Ihre Stimme war auch im Animationsfilm „Große Haie – Kleine Fische“ unter der Regie der Schöpfer von „Shrek“ zu hören, neben weiteren Stars wie Will Smith, Robert De Niro und Jack Black. Sie war außerdem im Thriller „Taking Lives – Für dein Leben würde er töten“ an der Seite von Ethan Hawke zu sehen, war die Titelheldin der „Lara Croft“-Filme - 2001 in „Lara Croft: Tomb Raider“, 2003 dann in „Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens“ – und spielte im provokativen Drama „Jenseits aller Grenzen“ die Mitarbeiterin einer UN-Hilfsorganisation.

      2001 stand sie für „Orignal Sin“ an der Seite von Antonio Banderas unter der Regie von Michael Cristofer, dem Autor und Regisseur von „Gia“, vor der Kamera. Im Jahr davor spielte sie neben Nicolas Cage und Robert Duvall als Autodiebe im Erfolgsfilm „Nur noch 60 Sekunden“, einer Produktion von Jerry Bruckheimer, sowie in der romantischen Komödie „Leben oder so ähnlich“.

      Ihre Darstellung als Psychiatrie-Patientin in „Durchgeknallt“ brachte ihr den Oscar ein, zusätzlich den dritten Golden Globe, den Broadcast Film Critics Award, den ShoWest Supporting Actress of the Year Award sowie einen SAG als Beste Nebendarstellerin ein. Dieser Film basiert auf der wahren Geschichte von Susanna Kaysen und wurde mit Winona Ryder unter der Regie von James Mangold verfilmt.

      Davor war sie als Polizeianfängerin an der Seite des von Denzel Washington gespielten Veteranen im Krimi „Der Knochenjäger“ von Phillip Noyce zu sehen, außerdem in Mike Newells „Turbulenzen - und andere Katastrophen“ mit Billy Bob Thornton und John Cusack. „Leben und lieben in L.A.“ brachte ihr in der Kategorie Breakthrough Performance einen Preis des National Board of Review ein; dieses Charakter-Drama unter der Regie von Willard Carroll wartete mit einer hochkarätigen Besetzung auf, darunter Sean Connery, Gena Rowlands, Madeleine Stowe, Ellen Burstyn, Gillian Anderson und Dennis Quaid.

      Für den HBO-Film „Gia“ wurde Jolie von der Kritik begeistert gefeiert und für ihr Porträt des Supermodels Gia Carangi, das an AIDS verstarb, mit Nominierungen zum Golden Globe, SAG und Emmy bedacht. Auch für ihre Darstellung im TV-Epos als Cornelia, der Ehefrau des umstrittenen Gouverneurs von Alabama, „George Wallace“ - an der Seite von Gary Sinise unter der Regie von John Frankenheimer -, bekam Jolie eine Emmy-Nominierung, außerdem ihren ersten Golden Globe sowie eine CableACE-Nominierung.

      Neben David Duchovny und Timothy Hutton stand sie für Regisseur Andy Wilson in „Playing God“ vor der Kamera, davor für die vierstündige Hallmark-Miniserie „True Women“ unter der Regie von Karen Arthur, basierend auf Janice Woods Windles Romanbestseller, sowie in Annette Haywood-Carters „Foxfire“ und Iain Softleys „Hackers – Im Netz des FBI“.

      Als Mitglied des renommierten MET Theatre Ensemble Workshop wurde sie am Lee Strasberg Theatre Institute ausgebildet, außerdem von Jan Tarrant in New York und Silvana Gallardo in Los Angeles.

      Internationale Anerkennung wurde ihr auch für ihr humanitäres Engagement zuteil. Sie ist die erste Preisträgerin des Citizen of the World Award der United Nations Correspondents Association und wurde außerdem 2005 mit dem Global Humanitarian Award geehrt. Im Februar 2007 wurde sie im Council of Foreign Relations aufgenommen, um für die Amtszeit von fünf Jahren auch die jüngere Generation im Hinblick auf auswärtige Beziehungen auszubilden.

      Angelina Jolie ist außerdem Sonderbotschafterin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). In dieser Funktion unterstützte sie die Verabschiedung des Unaccompanied Alien Child Protection Act und gründete das National Center for Refugee and Immigrant Childern, eine Hilfsorganisation, die Asyl suchenden Minderjährigen kostenlose anwaltliche Beratung stellt.



      DER STAB


      TIMUR BEKMAMBETOV (Regie)

      Der aus Kasachstan stammende Timur Bekmambetov zeichnete als Co-Autor und Regisseur für den größten Kassenerfolg der russischen Filmgeschichte verantwortlich: „Wächter des Tages - Day Watch“ (2006), der Fortsetzung des explosiven internationalen Kinohits „Wächter der Nacht - Night Watch“, ein Fantasy-Thriller, zu dem er gemeinsam mit Sergej Lukyanenko das Drehbuch verfasste.

      Vor seiner Tätigkeit als Filmemacher studierte Bekmambetov am Moskauer Institut für Ingenieurswissenschaften; einen weiteren Abschluss machte er 1987 am A.N. Ostrovsky Institut für Theaterwissenschaften in Taschkent im Hauptfach Setdesign für Theater und Film.

      Nach mehreren Jahren Militärdienst wandte er sich der Werbebranche zu; 15 Jahre war er der kreative Kopf und Regisseur hinter etlichen preisgekrönten Kampagnen, die auch seine eigene Filmvisionen beeinflussen sollten. Viele seiner Werbespots wurden sowohl in Russland als auch weltweit mit Preisen ausgezeichnet; im Jahr 2000 wurde er Mitglied der Russischen Akademie der Werbung.

      Seine Spielfilmkarriere nahm 1992 ihren Lauf, als er mit Gennadi Kayumov am Drehbuch und der Regie von „Peshavar Waltz“ zusammenarbeitete. Dieser Film bekam auf dem tschechischen Filmfest in Karlovy Vary die Auszeichnungen in den Kategorien Beste Regie und Bestes Schauspielensemble.

      1999 war er als Produzent und Regisseur verantwortlich für einen TV-Acht-Teiler, „Our `90s“. Im Jahr 2000 war er Regisseur und Co-Produzent (gemeinsam mit Roger Corman) des Spielfilms „The Arena“. 2002 realisierte er als Regisseur und Co-Produzent (mit Bakhyt Kilibayev) den Film „GAZ – Russian Cars“.

      Derzeit arbeitet er für Focus Features gerade am Animationsfilm „9“ und schloss sich mit Universal zusammen, um russische Spielfilme zu produzieren und zu vertrieben.


      MICHAEL BRANDT & DEREK HAAS (Story und Drehbuch)

      Die Autoren Michael Brandt und Derek Haas sind die treibende Kraft hinter so packenden, tempo- und abwechslungsreichen Drehbüchern wie das zu „2 Fast 2 Furious“.

      Vor kurzem verfassten sie das Remake von „Todeszug nach Yuma“ mit Russell Crowe und Christian Bale in den Hauptrollen; die Story handelt von einem Willenskampf zwischen einem Farmer und dem Banditen, den er gefangen genommen hat. Unter der Regie von James Mangold eröffnete dieser Western im September 2007 auf Platz eins in den amerikanischen Kinos.

      Brandt und Haas lernten sich 1989 als Studenten an der Baylor University kennen. Brandt machte seinen Master in Filmwissenschaften, Haas in englischer Literaturwissenschaft. Bereits Mitte der 90er begann das Duo, gemeinsam Drehbücher zu schreiben.

      „2 Fast 2 Furious“ war ihr erstes verfilmtes Werk und spielte 2003 weltweit über 236 Millionen Dollar ein. Darauf folgte der Kinderfilm „Catch That Kid“ mit Kristen Stewart und Corbin Bleu in den Hauptrollen.

      Zusätzlich zu ihrer erfolgreichen Geschäftspartnerschaft hat Brandt vor kurzem seine erste Spielfilmregie übernommen: „Countdown“ – basierend auf Richard Mathesons Story „Death Ship“ – wird von Haas produziert. Der erste Roman aus der Feder von Haas, „The Silver Bear“, ist ein Thriller über das Leben eines Mörders und wird im Juli 2008 von Pegasus Books auf den Markt gebracht.


      CHRIS MORGAN (Drehbuch)

      Los Angeles ist die Geburts- und Heimatstadt von Chris Morgan. Schon auf dem College begann er, Drehbücher zu verfassen; die erste Verfilmung nach seiner Vorlage war „Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben“ mit Kim Basinger. Darauf folgte Universals explosiver Action-Thriller „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“.

      Sein allerneuestes Projekt, Universals „Fast & Furious“, wartet erneut mit Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster und Michelle Rodriguez auf und wird gerade in Los Angeles gedreht.

      Seine Freizeit verbringt Chris gerne mit seinen beiden Töchtern, Maya und Chloe, sowie seiner Ehefrau Michelle.


      MARK MILLAR (Comicbuch-Reihe)

      Mark Millar verfasste einige der erfolgreichsten englischsprachigen Comics der letzten Jahre und ist seit sechs Jahren ungeschlagen der meist verkaufte, in Amerika lebende britische Autor. Zu seinen aktuellen Projekten gehören „Ultimates 2“ mit Zeichner Bryan Hitch, „Ultimate Fantastic Four“ mit Greg Land, und „Marvel Civil War“ mit Steve McNiven. „Civil War“ ist Marvels absoluter Bestseller der letzten Dekade und wurde anlässlich der Demaskierung von „Spiderman“ in allen Medien, von CNN bis MTV, ständig gefeatured. Millar ist auch Senior Autor und Story Consultant bei Marvel Entertainment in New York und schuf seine eigene unabhängige „Millarworld“ Buchreihe. Millarworld wurde 2004 ins Leben gerufen, um neue, von den Schöpfern selbst verwaltete Comics, TV-Serien und Filme entstehen zu lassen. Der erste in dieser Reihe veröffentliche Titel war „WANTED“.

      Millar stammt aus Coatbridge, Schottland, wo er am 24. Dezember 1969 geboren wurde. Als Heranwachsender vertrieb er sich nur allzu gerne die Zeit mit genau den Ablenkungen, die wir alle liebten, und als sich die Gelegenheit bot, brach er sein Studium ab und widmete sich hauptberuflich der Schriftstellerei. Nach Jobs bei 2000AD und DC Comics sowie einer kurzfristigen Tätigkeit im britischen Fernsehen kam sein erster Erfolg mit „The Authority“ für Wildstorm Productions sowie einer Serie von Hits bei Marvel. Diese begannen mit der Kreation von „Ultimate X-Men“ und „The Ultimates“, dann kamen „Marvel Knights Spider-Man“, „Ultimate Fantastic Four“, „Wolverine“ und „Civil War“.

      Außerhalb von Marvel erschuf er den Bestseller „Superman: Red Son“, „Wanted“, „Chosen“ und „The Unfunnies“. Zu seinen neuesten Werken unter dem Banner von Millarworld gehört „Kick-Ass“, „der brutalste Comic in der Geschichte der Menschheit“, für den Millar erneut mit John Romita, Jr. zusammenarbeitete, dem Zeichner von Erfolgen wie „Wolverine“ und Co-Schöpfer von Frank Millers „Daredevil: Man Without Fear“.

      Derzeit arbeitet Millar an zwei großen Superhelden-Drehbüchern und betätigt sich als ausführender Produzent an der Verfilmung einer seiner Schöpfungen. Er ist außerdem Verfasser der monatlichen Millarworld-Kolumne im SFX-Magazin und schreibt zusätzlich Beiträge für verschiedene britische Zeitungen und Zeitschriften. Miller lebt mit seiner Ehefrau Gillian, der gemeinsamen Tochter Emily und vielen Haustieren – darunter zwei Kaninchen, zwei Meerschweinchen, ein Hamster und zwei Goldfische – in Schottland und hegt keinerlei Pläne, dieses Land jemals zu verlassen, obwohl er gerne auf Reise geht und seine Sonnenbräune pflegt.


      J.G. JONES (Comicbuch-Reihe)

      J.G. Jones mag Sie nicht. Er hat Sie auch niemals gemocht und Ihnen auch niemals jene anonyme Karte zum Valentinstag geschickt. Er will, dass Sie sofort damit aufhören, Steinchen gegen sein Zimmerfenster zu werfen und ihn anzurufen, nur um dann aufzulegen. Und übrigens: Halten Sie sich auch vom Erdgeschoss fern.

      Als Spätberufener stieg Jones in die Comic-Welt ein, nachdem seine Karriere als weltberühmter Maler nicht so ganz klappte. Er hat schon immer gezeichnet, anfangs mit der wenig bekannten Technik des Autotürzerkratzens mittels eines Schraubendrehers. Die Comicbranche erklärte sich als erste bereit, für seine Kritzeleien auch Geld zu bezahlen.

      Zu seinen Werken gehören Titel wie „Shi“, „Black Widow“, „Marvel Boy“ und „Wonder Woman: The Hiketeia“ sowie die neue Hardcover-Ausgabe von „Wanted“, außerdem etliche Cover-Illustrationen, darunter viele für „Codename: Knockout“, „Y: The Last Man“, „Wonder Woman“ und die wöchentliche DC Comics-Serie „52“.

      Jones ist in Louisiana aufgewachsen, wo er Überlebenstechniken lernte, die sich für den Alltag in und um New York City nur schlecht eigneten – manche davon können einen sogar in den Knast bringen. Jetzt wissen Sie Bescheid.

      Zurzeit lebt er im großartigen Bundesstaat New Jersey und möchte, dass Sie wissen, dass das Internet Sie nicht erretten wird – wenn Sie möchten, können Sie aber gerne eine Nachricht hinterlassen.



      MARC PLATT (Produktion)

      Marc Platt ist unabhängiger Produzent und verwirklicht mit seiner Firma, Marc Platt Productions, sowohl Spielfilme als auch TV- und Theaterproduktionen.

      Zu seinen Spielfilmproduktionen gehören u.a. Erfolgshits wie „Natürlich blond“ und „Natürlich blond 2“ mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle, die weltweit jeweils über 150 Millionen Dollar einspielten, außerdem „Honey“, „Josie and the Pussycats“, „Der perfekte Mann“ und „Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts“.

      In diesem Jahr soll neben „WANTED“ auch „Rachel Getting Married“ in die Kinos kommen; Regie führt Oscar-Preisträger Jonathan Demme, die Hauptrollen spielen Anne Hathaway und Debra Winger. Zu seinen neuen Projekten zählen außerdem „Scott Pilgrim vs. the World“ unter der Regie von Edgar Wright mit Michael Cera und „Nine“ von Rob Marshall.

      Platt produzierte das Broadway-Erfolgsmusical „Wicked“, der derzeit am Broadway, in London, Chicago, Los Angeles, Tokio und Stuttgart spielt und in den USA auf Tournee ist; demnächst werden neue Ensembles auch in Australien und in Holland auf den Bühnen stehen. Als Produzent zeichnete er auch für das Broadway-Debüt des Tony-preisgekrönten Stücks von Richard Greenberg verantwortlich, „Three Days of Rain“; in den Hauptrollen spielten Julia Roberts, Paul Rudd und Bradley Cooper unter der Regie des zweimaligen Tony-Preisträgers Joe Mantello. Auch Matthew Bournes Ballet „Edward Scissorhands“ war sein Werk und feierte in London, Asien und den USA große Erfolge; dafür wurde Produzent Platt mit seinem zweiten Drama Desk Award geehrt.

      Einen Golden Globe gewann er in der Kategorie Beste Miniserie mit „Empire Falls“ mit Ed Harris, Helen Hunt, Philip Seymour Hoffman, Paul Newman und Joanne Woodward in den Hauptrollen. Als ausführender Produzent zeichnete Platt auch für „One Upon a Mattress“ (ABC) mit Carol Burnett und Tracey Ullman sowie für die Emmy-preisgekrönte Miniserie „The Path to 9/11“ (ABC) verantwortlich.

      Vor der Gründung seiner eigenen Produktionsfirma arbeitete Platt als Vorsitzender der Produktionsabteilung in drei großen Studios (Orion, TriStar und Universal). In dieser Funktion entwickelte und steuerte er die Produktion von Filmen wie „Das Schweigen der Lämmer“, „Schlaflos in Seattle“, „Philadelphia“, „Besser geht’s nicht“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“, „Jerry Maguire –Spiel des Lebens“, „American Pie“, „Out of Sight“, „October Sky“ und „Die Mumie“.

      Platt ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, der Academy of Television Arts & Sciences und der The Broadway League.


      JIM LEMLEY (Produktion)

      Jim Lemley arbeitet zurzeit mit Produktionskollegen Tim Burton und Timur Bekmambetov für Focus Features am postapokalyptischen Animationsfilm „9“ unter der Regie von Shane Acker; die Stimmen im Originalfilm gehören u.a. Elijah Wood und Jennifer Connelly.

      Jüngst war er ausführender Produzent des mehrfach zum Oscar nominierten „Schmetterling und Taucherglocke“; dieser Film basiert auf den Memoiren von Jean-Dominique Bauby, Regie führte Julian Schnabel.

      Seine Laufbahn begann Lemley bei Icon Productions mit Filmen wie „Maverick“, „Ludwig van B.“, „Braveheart“, „Anna Karenina“ und „Payback - Zahltag“. Seine eine Dekade währende Zusammenarbeit mit Mel Gibson endete 2002 als ausführender Produzent von „Wir waren Helden“ von Randall Wallace.

      Seine erste unabhängige Produktion war dann die mittelalterliche Liebesgeschichte „Tristan + Isolde“, bei der er für Ridley und Tony Scott als ausführender Produzent fungierte. 2004 arbeitete er mit Bonnie Curtis für DreamWorks an „Red Eye“ unter der Regie von Wes Craven mit Rachel McAdams und Cillian Murphy in den Hauptrollen.

      Zu seinen neuen Projekten gehören u.a. „God Mode“ für Focus und „The Red Star“ für Universal; bei beiden wird Timur Bekmambetov Regie führen; außerdem „Vamped“ mit Produzentin Mindy Marin unter der Regie von Kevin Reynolds sowie die Komödie „Slanted and Enchanted“ mit Chris Columbus’ Produktionsfirma 1492 und Warner Bros.


      JASON NETTER (Produktion)

      Jason Netter gründete Kickstart Productions 1999 als Produktionsfirma für Spiel- und Animationsfilme; dieses Unternehmen gehört zu den wenigen in der Branche, die über Erfahrung in sämtlichen Unterhaltungsmedien verfügen. Kickstart hat derzeit über 30 Projekte in der Entwicklungs-Pipeline, dazu etliche weitere, die bereits in Zusammenarbeit mit Filmstudios und TV-Sendern ausgearbeitet wurden.

      Als Produzent bei Kickstart betätigt sich Netter derzeit an unterschiedlichen Spielfilmen: „The Red Star“ bei Universal, „Battle Chasers“ bei Fox, „Robotech“ bei Warner Bros., „The Boys“ bei Sony, „Major Bummer“ für John Wells Productions und „The Couriers“ für Intrepid.

      Zur neuen Ernte der Produktionen von Netter mit Kickstart gehören auch TV-Sendungen wie „Johnny Dynamite“ bei NBC, „The Preacher“ für HBO, „Ms. Tree“ bei Oxygen, die Animations-Serie „The Pro“ bei Spike und ein TV-Film mit dem Titel „Snowed“ für Nickelodeon. Zu seinen neuesten Projekten gehören die 22 Episoden der Serie „Painkiller Jane“ für den Sci Fi Channel, der Pilotfim zu „Nobody“ bei ABC, die Serie von Animations-Kurzfilmen „Happy Monster Band“, die gerade für eine zweite Staffel vom Disney Channel übernommen wurde, sowie der Animations-Fernsehfilm „The Amazing Screw-On Head“, ebenfalls für den Sci Fi Channel. Derzeit produziert Kickstart außerdem die TV-Animationsserien „Wolverine & the X-Men“ für Nicktoons, „Happily N’Ever After 2“ für Lionsgate und die Animationsserie „Brave“ für das Cartoon Network Europe.


      IAIN SMITH (Produktion)

      Iain Smith wurde 1949 in Glasgow geboren und machte 1971 seinen Studienabschluss an der London Film School. Mehrere Jahre lang arbeitete er dann in London, bevor er in sein Heimatland Schottland zurückkehrte, um für das British Film Institute „My Childhood“ zu realisieren, den ersten Teil der preisgekrönten Trilogie von Bill Douglas.

      Gemeinsam mit Jon Schorstein gründete Smith dann seine eigene Produktionsfirma und produzierte TV-Werbespots, Dokumentarfilme, Kindersendungen und Low-Budget-Dramen; 1978 zeichnete er für die Produktion von Bertrand Taverniers „Der gekaufte Tod“ mit Romy Schneider und Harvey Keitel verantwortlich. Ein Jahr später verwirklichte er gemeinsam mit David Puttnam und Hugh Hudson „Die Stunde des Siegers“ mit Ian Charleson und Ben Cross in den Hauptrollen.

      Als Line-Producer betätigte er sich an etlichen Filmen von David Puttnam, darunter Bill Forsyths „Local Hero“ mit Burt Lancaster und Peter Riegert, Roland Joffés „Killing Fields – Schreiendes Land“ mit Sam Waterston und Dr. Haing S. Ngor sowie Joffés „Mission“ mit Robert De Niro und Jeremy Irons. Als Produzent zeichnete er auch für Brian Gilberts „Der Märchenprinz“ verantwortlich.

      1987 gründete er Applecross Productions und arbeitete unter diesem Banner als Co-Produzent von Richard Marquands „Hearts of Fire“ mit Bob Dylan und Rupert Everett, dann an „Killing Dad“ von Michael Austin. 1991 war er Co-Produzent von Roland Joffés „Stadt der Freude“ mit Patrick Swayze und Pauline Collins; 1992 fungierte er als ausführender Produzent bei Ridley Scotts „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ mit Gérard Depardieu und Sigourney Weaver.

      1994 co-produzierte Smith „Mary Reilly“ unter der Regie von Stephen Frears mit Julia Roberts in der Titelrolle, dann Luc Bessons „Das fünfte Element“ mit Bruce Willis – produziert von seiner Firma Zaltman Films Ltd. für Gaumont. Dann zeichnete Smith bei Columbia Pictures für „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt verantwortlich, außerdem für Jon Amiels „Verlockende Falle“ mit Sean Connery und Catherine Zeta-Jones bei 20th Century Fox.

      Daraufhin betätigte er sich als ausführender Produzent von „Spy Game – Der finale Countdown“ für Universal Pictures und Beacon Communications mit Robert Redford und Brad Pitt unter der Regie von Tony Scott sowie an Anthony Minghellas „Unterwegs nach Cold Mountain“ mit Jude Law, Nicole Kidman und Renée Zellweger. Als Produzent fungiert er bei Oliver Stones „Alexander“ mit Colin Farrell, Angelina Jolie und Anthony Hopkins, bei Darren Aronofskys „The Fountain“ für New Regency/Warner Bros. mit Hugh Jackman, Rachel Weisz und Ellen Burstyn sowie jüngst bei Alfonso Cuaróns „Children of Men“ für Strike Entertainment und Universal Pictures.

      Iain Smith ist Mitglied des Vorstandes des U.K. Film Council und von Creative Scotland. Er betätigte sich am Scottish Film Council, am Scottish Film Production Fund, am Scottish Film Training Trust sowie als Dekan der National Film and Television School. Derzeit hat er den Vorsitz des Film Skills Strategy Committee inne, gehört der British Advisory Group an und leitet die Children’s Film and Television Foundation.

      2005 wurde ihm ein BAFTA Scotland in der Kategorie Herausragende Leistung im Film zuteil.


      ADAM SIEGEL (Ausführende Produktion)

      Adam Siegel ist Präsident von Marc Platt Productions; zu dieser Firma kam er im Jahr 2000, nachdem er an der renommierten Wesleyan University in Connecticut seinen Studienabschluss gemacht hatte. 2006 wurde er zum Präsidenten befördert.

      Zu seinen neuen Projekten als ausführender Produzent unter diesem Banner gehören u.a. „Scott Pilgrim vs. the World“ unter der Regie von Edgar Wright („Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz“) mit Michael Cera („Juno“, „Superbad“) und „Drive“, bei dem Hugh Jackman die Hauptrolle sowie die Produktion übernehmen soll. In „Scott Pilgrim vs. the World“ muss Titelheld Scott, gespielt von Michael Cera, die sieben Ex-Geliebten seiner Freundin im Kampf besiegen. „Drive“ erzählt die Geschichte eines Stuntmanns (Jackman) in Hollywood, der entdeckt, dass man ihn ermorden lassen will.


      MARC SILVESTRI (Ausführende Produktion)

      Marc Silvestri ist Mitbegründer und Vorsitzender von Image Comics, Inc. und Gründer sowie Vorsitzender von Top Cow Productions, Inc., dem Herausgeber der Comic-Miniserie „Wanted“ von Mark Millar und J.G. Jones.

      Silvestri gehört zu den erfolgreichsten Comic-Künstlern der Gegenwart; seine Karriere umspannt bereits über zwei Jahrzehnte. Unter dem Banner von Top Cow erschuf er Hits wie „Witchblade“ und „The Darkness“, dazu etliche weitere beliebte Titel wie „Cyberforce“ und „Hunter-Killer“. Für Marvel Comics arbeitete er außerdem an „Uncanny X-Men“, „Fantastic Four“ und „Wolverine“.

      Berühmt ist er auch für seine Fähigkeit, kommende Talente auf einen Blick zu erkennen und junge Künstler zu fördern, die dann zu Top-Stars der Comicbranche werden, darunter z.B. Michael Turner („Fathom“), Dave Finch („New Avengers“), Billy Tan („Uncanny X-Men“), Joe Benitez („Supergirl“), Brandon Peterson („Ultimate X-Men“) und Michael Choi („X-23: Target X“).

      Mit seiner Ehefrau Bridget lebt Silvestri derzeit in Los Angeles.


      ROGER BIRNBAUM (Ausführende Produktion)

      Gemeinsam mit Gary Barber gründete Roger Birnbaum die Produktions-, Finanzierungs- und Vertriebsgesellschaft Spyglass Entertainment; ebenfalls gemeinsam fungieren sie als Co-Vorsitzende und CEOs. Sämtliche Projekte des Unternehmens werden unabhängig entwickelt und finanziert.

      Zu den Kassenerfolgen unter diesem Banner gehören viele Produktionen, vom Kinohit „The Sixth Sense“ mit Bruce Willis, der weltweit 661 Millionen Dollar einspielte, angefangen bis hin zum höchst erfolgreichen „Bruce Allmächtig“, der 485 Millionen Dollar in die Kinokassen spülte. Weitere Produktionen von Spyglass sind u.a. Oscar-nominierte Favoriten wie „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“ mit Tobey Maguire und „Insider“ mit Russell Crowe und Al Pacino. Insgesamt bekam Spyglass über 26 Oscar-Nominierungen und wurde drei Mal mit der begehrten Statuette ausgezeichnet.

      Weitere Filmerfolge von Spyglass sind z.B. „Der Graf von Monte Cristo“ mit Jim Caviezel und Guy Pearce, „Shanghai Noon“ und dessen Fortsetzung „Shanghai Knights“ mit Jackie Chan und Owen Wilson, „Keeping the Faith – Glauben ist alles“, „Der Einsatz“ mit Al Pacino und Colin Farrell, „Per Anhalter durch die Galaxis“ mit Sam Rockwell und Mos Def sowie „Der Babynator“ mit Vin Diesel.

      Als Co-Finanziers und ausführende Produzenten betätigten sich die Spyglass-Partner auch an „Die Legende des Zorro“ und dessen Fortsetzung „Die Maske des Zorro“ mit Catherine Zeta-Jones und Antonio Banderas unter der Regie von Martin Campbell sowie an „Die Geisha“, der Adaption des Romanbestsellers unter der Regie von Rob Marshall („Chicago“). Beide Filme wurden international von Spyglass vertrieben und spielten weltweit jeweils über 150 Millionen Dollar ein. „Die Geisha“ wurde außerdem hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet, darunter mit drei Oscars.

      2006 zeichnete Birnbaum für die Co-Finanzierung und Produktion des Action-Abenteuers „Antarctica – Gefangen im Eis“ verantwortlich, basierend auf der wahren Überlebensgeschichte einer Meute von Schlittenhunden in der Antarktis. Dieser Film zog viele Zuschauer in die Kinos und spielte weltweit über 120 Millionen Dollar ein. Spyglass produzierte und finanzierte auch den Krimi-Thriller „Die Regeln der Gewalt“, dem Regiedebüt des gefeierten Autors Scott Frank. Im Sommer 2007 brachte Spyglass „Evan Allmächtig“ und mit Walt Disney Pictures auch „Underdog – Unbesiegt weil er fliegt“, ein auf der beliebten Cartoon-Serie basierender Spielfilm, in die Kinos.

      2008 co-finanzierte Spyglass eine wundervolle Palette von Spielfilmen darunter der höchst erfolgreiche „27 Dresses“ mit Katherine Heigl – den Birnbaum produzierte -, „The Ruins“, ein Horror-Thriller in Zusammenarbeit mit DreamWorks, M. Night Shyamalans neuester paranoider Thriller „The Happening“, und die Komödie „The Love Guru“, in der Mike Myers für das Drehbuch mitverantwortlich zeichnete und neben Justin Timberlake und Jessica Alba auch vor der Kamera stand. Spyglass arbeitet derzeit an der Postproduktion der Ferienkomödie „Four Christmases“ mit Reese Witherspoon und Vince Vaughn, die New Line gegen Jahresende in die Kinos bringen wird.

      Vor der Gründung von Spyglass Entertainment hatte Birnbaum Caravan Pictures mitbegründet, wo er u. a. verantwortlich zeichnete für Kinohits wie „Rush Hour“, „Sechs Tage und sieben Nächte“, „Inspector Gadget“, „Grosse Point Blank – Ein Mann – ein Mord“, „Die drei Musketiere“, „Angels – Engel gibt es wirklich“ und „Während du schliefst“.

      Davor war Birnbaum Präsident der weltweiten Produktionsabteilung und ausführender Vize-Präsident von 20th Century Fox gewesen, wo er sich u.a. um Filme wie „Kevin – Allein zu Haus“, „Der Feind in meinem Bett“, „Edward mit den Scherenhänden“, „Hot Shots!“, „Mein Vetter Winnie“, „Der letzte Mohikaner“, „Stirb langsam 2“ und „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“ kümmerte. Vor dieser Zeit arbeitete Birnbaum als Präsident der Produktionsabteilung von United Artists, wo er auch für den beliebten, Oscar-preisgekrönten „Rain Man“ verantwortlich zeichnete.

      Zu Beginn seiner Laufbahn produzierte er „Gnadenlos verliebt“ von Rob Reiner und „Das Geheimnis des verborgenen Tempels“, die beide in Zusammenarbeit mit Stevens Spielbergs Amblin Entertainment präsentiert wurden. Für das Fernsehen war er ausführender Produzent der TV-Filme „Scandal Sheet“, „Happily Ever After“, „When Your Lover Leaves“ und der preisgekrönte „All the Kids Do It“.

      Birnbaum stammt aus Teaneck, New Jersey, und studierte an der University of Denver. Seine erfolgreiche Karriere begann als Vize-Präsident von A&M Records und Arista Records, bevor er sich dann auf die Produktion von Spielfilmen verlegte. Derzeit fungiert er als künstlerischer Co-Direktor des AFI Conservatory, betätigt sich im Beirat des UCSB am Center for Film, Television and New Media. Zusätzlich ist er Mentor des USC Peter Stark Producing Program sowie des UCLA Graduate Film Program.


      GARY BARBER (Ausführende Produktion)

      Gemeinsam mit Roger Birnbaum gründete Gary Barber die Produktions-, Finanzierungs- und Vertriebsgesellschaft Spyglass Entertainment; ebenfalls gemeinsam fungieren sie als Co-Vorsitzende und CEOs. Sämtliche Projekte des Unternehmens werden unabhängig entwickelt und finanziert.

      Zu den erfolgreichen Produktionsentscheidungen unter diesem Banner gehören z.B. der Kinohit „The Sixth Sense“ mit Bruce Willis, der weltweit 661 Millionen Dollar einspielte und sechs Oscar-Nominierungen bekam, außerdem „Der Graf von Monte Cristo“ mit Jim Caviezel und Guy Pearce, „Keeping the Faith – Glauben ist alles“ mit Ben Stiller und Edward Norton, „Shanghai Noon“ und dessen Fortsetzung „Shanghai Knights“ mit Jackie Chan und Owen Wilson, „Der Einsatz“ mit dem dynamischen Hauptdarstellerduo Al Pacino und Colin Farrell.

      Als ausführender Produzent und Co-Finanzier betätigte sich Barber an zwei Meilensteinen des Kinos: „Bruce Allmächtig“ mit Jim Carrey und Jennifer Aniston, der weltweit über 485 Millionen Dollar einspielte und zu den erfolgreichsten Komödien aller Zeiten zählt, sowie „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“, die Geschichte eines legendären Rennpferdes, mit Tobey Maguire, Chris Cooper und Jeff Bridges; dieser Film bekam mit sieben Oscar-Nominierungen.

      Dann produzierte Barber „Der Babynator“, eine Familienkomödie mit Vin Diesel, die weltweit rund 200 Millionen Dollar Einspielergebnis brachte, und „Per Anhalter durch die Galaxis“, die Adaption des Bestsellers von Douglas Adams, die weltweit 100 Millionen Dollar einbrachte.

      Als Co-Finanzier und ausführender Produzente betätigte er sich auch an „Die Legende des Zorro“, der Fortsetzung des Kinoerfolges von 1998 „Die Maske des Zorro“ mit Catherine Zeta-Jones und Antonio Banderas unter der Regie von Martin Campbell sowie an der Adaption des Romanbestsellers „Die Geisha“ mit Ziyi Zhang und Ken Watanabe unter der Regie von Rob Marshall („Chicago“); dieser Film wurde für sechs Oscars nominiert und gewann den begehrten Preis in drei Kategorien. Insgesamt erhielt Spyglass bisher 26 Oscar-Nominierungen.

      2006 zeichnete Barber für die Co-Finanzierung und Produktion des Walt Disney Pictures Action-Abenteuers „Antarctica – Gefangen im Eis“ verantwortlich; 2007 produzierte und finanzierte Spyglass auch „Unsichtbar – Zwischen den Welten“ und „Die Regeln der Gewalt“. Im Sommer 2007 brachte Spyglass „Evan Allmächtig“ und mit Walt Disney Pictures auch „Underdog“, ein auf der beliebten Cartoon-Serie basierender Spielfilm, in die Kinos.

      Das laufende Jahr erweist sich für Spyglass als besonders erfolgreich, darunter mit dem Kinohit „27 Dresses“ – den Barber produzierte und Spyglass mitfinanzierte -, ebenso mit „The Ruins“ - ein Horror-Thriller in Zusammenarbeit mit DreamWorks -, M. Night Shyamalans neuestem paranoider Thriller „The Happening“ und der Komödie „The Love Guru“, in der Mike Myers für das Drehbuch mitverantwortlich zeichnete und neben Justin Timberlake und Jessica Alba auch vor der Kamera stand.

      Noch im Herbst oder Winter 2008 will Spyglass „Flash of Genius“ herausbringen, ein auf wahren Begebenheiten basierendes Drama, das sich über drei Jahrzehnte hinweg abspielt. Derzeit arbeitet Spyglass an der Postproduktion von „Four Christmases“ mit Oscarpreisträgerin Reese Witherspoon und Vince Vaughn.

      Als erfahrener Veteran der Branche war Barber direkt verantwortlich für die Leitung von Unternehmen - in den Bereichen Spielfilmproduktion und Vertrieb, Auslandsvertrieb von Theater-, Video- und TV-Produktionen, Vorführungen, Musikaufzeichnungen und Musikverlage -, die er von A bis Z mit aufbaute.

      Barber war ehemals Vize-Vorsitzender und CEO von Morgan Creek Productions. Während seiner achteinhalbjährigen Tätigkeit für dieses Unternehmen zeichnete er für sämtliche Tagesgeschäfte der Firma verantwortlich, darunter die Spielfilmproduktion, der Auslandsvertrieb, Musik, Vorführungen und interaktive Medien.

      Als Produzent oder ausführender Produzent stand er hinter über 60 Spielfilm- oder TV-Produktionen, darunter der Kinohit, mit dem Jim Carrey 1994 durchstartete: „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“, sowie dessen erfolgreiche Forsetzung „Ace Ventura – Jetzt wird’s wild“, außerdem der Blockbuster „Robin Hood – König der Diebe“ mit Kevin Costner in der Titelrolle.


      MITCHELL AMUNDSEN (Kamera)

      Mitchell Amundsen arbeitet durchgängig mit Regisseur Michael Bay zusammen, seit dieser 1996 mit „The Rock – Fels der Entscheidung“ sein Regiedebüt gab. Zu ihren neuesten gemeinsamen Filmen gehört der Kinohit „Transformers“. Amundsen arbeitete als Kameramann vor kurzem auch am 3-D-Dokumentarfilm-Überraschungserfolg „Hannah Montana & Miley Cyrus: Best of Both Worlds in Concert“.

      Zu Amundsens weiteren Werken als Kameramann zählen auch Luc Bessons „Transporter 2“ mit Jason Statham und Alessandro Gassman sowie Martin Scorseses neuer Dokumentarfilm „Shine a Light“ über die Rolling Stones, für den er an der Seite etlicher weiterer renommierter Kameramänner (darunter z.B. Robert Richardson, Stuart Dryburgh, Robert Elswit, Tony C. Jannelli, Ellen Kuras, Andrew Lesnie, Emmanuel Lubezki, Anastas N. Michos und Declan Quinn) die Auftritte der „A Bigger Bang“-Tour der Band aufzeichnete.

      Seit über 15 Jahren gehört Amundsen zu den gefragtesten Kameramännern der Spielfilm-, TV-, Werbe- und Video-Branche. Zu seinen Filmen als Second-Unit-Kameramann gehören außerdem u.v.a. „Mission: Impossible III“, „Antarctica – Gefangen im Eis”, „Ein Duke kommt selten allein“, „Das Vermächtnis der Tempelritter“, „Die Bourne Verschwörung“, „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“, „Bad Boys II“, „Fluch der Karibik“ und „Pearl Harbor“. Davor arbeitete er als Kamera-Operator bei verschiedenen Hollywood-Hits, z.B. „Armageddon – Das jüngste Gericht“, „Fletchers Visionen“ und „In the Line of Fire – Die zweite Chance“.


      JOHN MYHRE (Produktionsdesign)

      Für das Produktionsdesign in Rob Marshalls „Die Geisha“, in dem er das Japan vom Anfang des 20. Jahrhunderts wieder auferstehen ließ, wurde John Myhre mit seinem zweiten Oscar ausgezeichnet. Den ersten hatte er für seine Arbeit an der preisgekrönten Leinwandversion des Musicals „Chicago“ erhalten, für das Myhre das Ambiente der Jazz-Ära im Chicago der 20er Jahre perfekt einfing und den unvergesslichen Gesangsnummern auch noch eine gehörige Portion Glamour verpasste. „Chicago“ war eines der meist gepriesenen und ausgezeichneten Musicals aller Zeiten und Myhres erste Zusammenarbeit mit Regisseur Marshall.

      Vor kurzem arbeitete Myhre an der höchst erfolgreichen Filmadaption des legendären Broadway-Musicals „Dreamgirls“, was ihm seine vierte Oscar-Nominierung einbrachte. Die erste hatte er 1999 für seine Darstellung von England im 16. Jahrhundert in Shekhar Kapurs preisgekröntem historischem Epos „Elizabeth“ mit Cate Blanchett in der Titelrolle erhalten. Für „Die Geisha“, „Chicago“ und „Elizabeth“ wurde Myhre jeweils auch für einen BAFTA und zum Art Directors Guild Award (ADGA) nominiert. Gewonnen hat er den ADGA für „Die Geisha“; eine weitere Nominierung zu diesem Preis wurde ihm für „Dreamgirls“ zuteil.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören u.v.a. die Erfolgskomödie „Die Geistervilla“ mit Eddie Murphy, Michael Manns gefeierte Filmbiographie „Ali“ mit Will Smith in der Titelrolle und Bryan Singers Blockbuster-Actionfilm „X-Men“.

      Sein Produktionsdesign für das erfolgreiche TV-Special „Tony Bennett: An American Classic“ brachte Myhre (gemeinsam mit Tomas Voth und Barbara Cassel) einen Emmy ein.

      Vor kurzem wurde Myhre auf dem Camerimage Film Festival für sein Lebenswerk ausgezeichnet; 2006 wurde er auf dem Hollywood Film Festival zum Produktionsdesigner des Jahres gekürt.


      DAVID BRENNER (Schnitt)

      Der Oscar-preisgekrönte Cutter David Brenner hat mit so unterschiedlichen Regisseuren wie Oliver Stone, Adrian Lyne und Roland Emmerich zusammengearbeitet. Timur Bekmambetov lernte Brenner 2005 kennen, als er für den US-Start von „Night Watch“ als Berater fungierte.

      Vor kurzem zeichnete er für den Schnitt von „World Trade Center“ unter der Regie von Oliver Stone verantwortlich. Seine langjährige Zusammenarbeit mit Stone brachte ihm 1990 mit „Geboren am 4. Juli“ den Oscar für den Besten Schnitt ein. Zu seinen weiteren Werken unter der Regie von Stone gehören „The Doors“, „Zwischen Himmel und Hölle“ und „Talk Radio“; auch bei Stones früheren Filmen „Wall Street“, „Platoon“ und „Salvador“ zeichnete Brenner als Cutter mitverantwortlich.

      Brenner arbeitet auch häufig mit Regisseur Roland Emmerich zusammen; „Independence Day“ brachte Brenner z.B. den Golden Satellite Award der International Press Academy ein. Weitere gemeinsame Filme sind „The Day After Tomorrow“ und „Der Patriot“.

      Unter der Regie von Adrian Lyne übernahm Brenner der Schnitt an „Lolita“ und in Mitverantwortung an „Untreu“; mit James Mangold realisierte er „Identität“ und „Kate & Leopold“; mit Vincent Ward „Hinter dem Horizont“; mit James Foley „Fear“, mit Curtis Hanson „Am wilden Fluss“ und mit Irwin Winkler „Night and the City“.


      VARYA AVDYUSHKO (Kostümdesign)

      Kostümbildnerin Varya Avdyushko hat mit Regisseur Timur Bekmambetov bereits an vier Projekten zusammengearbeitet: den russischen Box-Office-Rekordhalter und internationalen Hit „Day Watch“ – der 2007 auf der Berlinale im Wettbewerb lief -, der explosive Hit „Night Watch“ – 2005 ebenfalls auf der Berlinale -, „The Arena“ mit Karen McDougal, Lisa Dergan und Olga Sutulova sowie der TV-Film „Irony of Fate 30 Years Later“ von Channel One Russia.

      Im russischen Kino machte sie sich durch ihre hyper-realistischen Kostümentwürfe schnell einen Namen; sie bediente sich einer großen Bandbreite von Original-Kleidungsstücken, die sie in Second-Hand-Läden und in Flohmärkten in Moskau, St. Petersburg, Paris, London und Jamaica zusammentrug. Bei ihrer Arbeitsphilosophie geht es mit den Kostümen nicht um die Stoffe, Schnitte oder Muster, sondern immer um die Story und Charaktere; dies verwirklicht sie, indem sie billigen Imitationen aus dem Weg geht und stattdessen immer auf wirkliche, lebensechte Garderobe setzt.


      DANNY ELFMAN (Musik)

      Danny Elfman ist einer der vielseitigsten, produktivsten und erfolgreichsten Komponisten der zeitgenössischen Filmbranche. Für seine Musik zu „Good Will Hunting“, „Men in Black“ und „Big Fish“ war er jeweils zum Oscar nominiert; am bekanntesten ist er wahrscheinlich für seine Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton, mit dem er an 13 Filmen arbeitete, darunter „Pee-wees irre Abenteuer“, „Beetlejuice“, „Batman“ – der Elfman einen Grammy in der Kategorie Beste Instrumentalmusik und eine Nominierung in der Kategorie Best Score einbrachte -, „Edward mit den Scherenhänden“, „Batman Rückkehr“, „Nightmare before Christmas“ – für den ihm eine weitere Grammy-Nominierung in der Kategorie Best Score zuteil wurde -, „Mars Attacks!“, „Sleepy Hollow“, „Planet der Affen“, „Charlie und die Schokoladefabrik“ und „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“.

      Er komponierte die Filmmusik zum Oscar-preisgekrönten Musical „Chicago“ sowie für die Erfolgsfilme „Spider-Man“ und „Spider-Man 2“. Zu seinen weiteren Werken gehören „Hulk“, „Red Dragon“, „Men in Black 2“, „Lebenszeichen - Proof of Life“, „Family Man – Eine himmlische Entscheidung“, „Ein einfacher Plan“, „Dolores“, der Grammy-nominierte „Dick Tracy“, „Darkman – Der Mann mit der Gesichtsmaske“, „Sommersby“, „Dead Presidents“, „Black Beauty“, „To Die For“ und „Mission: Impossible“.

      Zu seinen neuesten Kompositionen gehört die Filmmusik zu „Operation: Kingdom“, „Nacho Libre“, „Schweinchen Wilbur und seine Freunde“, „Wunder der Tiefe 3 D“ und „Hulk“; derzeit arbeitet er gerade an „Hellboy – Die goldene Armee“ und „Das sechste Element“.


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