Unter Kontrolle - Special

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      Unter Kontrolle - Special


      Arclight Films & Blue, Rider Pictures und
      Lago Film präsentieren

      Ein Film von Jennifer Lynch



      (Surveillance)

      Executive Producer David Lynch

      Bill Pullman
      Julia Ormond
      Pell James
      Ryan Simpkins


      Regie Jennifer Lynch
      Drehbuch Jennifer Lynch & Kent Harper
      Produzent Marco Mehlitz
      Co-Producer Stephen Onda
      Producer Kent Harper & David Michaels
      Co-Executive Producers Gary Hamilton,
      Jeff Geoffray, Walter Josten
      Executive Producer David Lynch
      Kamera Peter Wunstorf, A.S.C.
      Schnitt Daryl K. Davis
      Musik Todd Bryanton
      Produktionsdesign Sara McCudden
      Kostümdesign Cathy McComb und Sonja Clifton-Remple
      Casting Lina Todd, C.S.A.


      Filmlänge: 97 Minuten
      Deutscher Kinostart: 17. Juli 2007
      im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
      a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
      www.UnterKontrolle-DerFilm.de




      KURZINHALT

      Ein mörderischer Tag auf dem Highway.
      Als die FBI-Agenten Elizabeth Anderson (Julia Ormond) und Sam Hallaway (Bill Pullman) in Captain Billings’ Büro eintreffen, müssen sie bei ihren Ermittlungen zu einer brutalen Mordserie drei widersprüchliche Storys gegeneinander abwägen.
      Ein fanatischer Cop, eine zugedröhnte Kokserin und ein achtjähriges Mädchen waren Zeugen eines Massakers auf der Landstraße. Doch als die Beamten nachhaken, entdecken sie immer mehr Details, die nicht zusammenpassen wollen: Offenbar haben die Zeugen ihre Falschaussagen sorgfältig einstudiert – und die Suche nach „der Wahrheit“ birgt ein hohes Risiko…



      INHALT

      Der Highway führt meilenweit durch eine windige Einöde. Der endlose Horizont scheint in immer weitere Ferne zu rücken – wer hier eine Panne hat, kann ewig warten, bis jemand vorbeikommt.
      In dieser Landschaft nimmt die Langeweile der Polizisten Jack Bennett (Kent Harper) und Jim Conrad (French Stewart) gefährliche Züge an: Sie träumen vom spektakulären Ruhm, wie ihn Gesetzeshüter nur durch die Jagd auf einen Serienmörder oder einen entlaufenen Irren erlangen können.

      Als am nächsten Tag die FBI-Agenten Elizabeth Anderson (Julia Ormond) und Sam Hallaway (Bill Pullman) eintreffen, ist es entlang der Straße tatsächlich zu einer Serie brutaler Morde gekommen. Die örtlichen Polizisten brennen vor Ungeduld und wollen die Verfolgung der Täter aufnehmen, doch die Bundespolizei geht anders vor: Um dem Fall auf den Grund zu gehen, müssen sich Anderson und Hallaway zunächst von den Zeugen berichten lassen, was passiert ist, als sich ihre Lebenswege kreuzten.

      Langsam kommen Einzelheiten ans Licht: Die Polizisten Bennett und Conrad hielten nach Temposündern Ausschau. Bobbi (Pell James) und Johnny (Mac Miller) bretterten mit ihrem kirschroten Plymouth Duster über den Highway und ließen es sich gutgehen.
      Die kleine Stephanie (Ryan Simpkins) und ihre Familie fuhren in dieselbe Richtung – ihre Mutter und ihr neuer Stiefvater sangen vorn Popsongs, ihr Bruder David saß neben ihr auf dem Rücksitz. Laut Stephanie passierte es wie schon so oft, dass die Erwachsenen kleinen Kindern nicht zuhören – egal, wie oft sie versuchte, ihnen begreiflich zu machen, was sie aus dem Fenster beobachtet hatte. Wenn jemand sie ernst genommen hätte, wäre vielleicht alles anders gekommen.
      Während die FBI-Beamten ein bedeutungsvolles Detail nach dem anderen herausbekommen und dabei den Zeugen auf den Zahn fühlen, die sorgsam darauf bedacht sind, ihre wohleinstudierten Lügen aufrechtzuerhalten, stellt sich allmählich heraus, dass die „Wahrheit“, die sie suchen, von jedem Beteiligten einen unerwartet hohen Preis fordert.



      ÜBER DIE PRODUKTION

      Mit dem packenden Thriller „Surveillance“ (Unter Kontrolle) folgt Jennifer Lynch der Tradition von „Rashômon“ (Rashomon) des großen Regisseurs Akira Kurosawa – damit stellt die Regisseurin, die mit ihrer ganz persönlichen Handschrift oft überrascht, endlich wieder einen neuen Kinofilm vor. Mit Anleihen an den japanischen Meister gestaltet sie eine atemberaubend detailfreudige Story, die aus der Sicht dreier Zeugen erzählt wird. Doch – typisch Jennifer Lynch – nichts ist so, wie man glaubt, nicht einmal am Ende.
      Über den Film und seine Entstehung sagt Lynch: „Vor allem fasziniert mich die Vorstellung, dass die einzelnen Zeugen den Vorfall unterschiedlich wahrnehmen: Jeder hat sein eigenes Leben und sieht die Ereignisse von seinem individuellen Standpunkt aus. Und diese Erfahrungen unterscheiden sich total von denen der anderen. Unsere Geschichte spielt auf einer Straße, die von A nach B führt. Dort sind drei verschiedene Gruppen unterwegs. Alle werden in die Ereignisse hineingezogen. Alle kommen schließlich in die sehr missliche Lage, diese Ereignisse schildern zu müssen. Jeder lügt, gibt aber auch etwas Wahres preis. Weil sie sich schämen, haben sie tief verborgene Gründe für ihre Lügen. Während wir uns also in der Zeit zurückarbeiten, merken wir, dass sie lügen, aber wir lernen sie dabei auch besser kennen.“
      Die drei Gruppen der Hauptfiguren könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Polizisten Jack Bennett und Jim Conrad sind fanatische Beamte, die laut Lynch die berühmte Reality-Serie „Cops“ anschauen, dabei ein Bier trinken und ihre Dienstwaffen streicheln würden. Diese Cops träumen von Heldentaten, haben aber in ihrer Karriere einige unangenehme Entscheidungen treffen müssen, von denen niemand etwas wissen darf.
      Die Junkies Bobbi und Johnny suchen ausschließlich ihr Vergnügen und verhalten sich weitgehend so, wie wir es erwarten würden. Doch durch Bobbis Aussage wird deutlich, dass sie bereit wäre, jedem alles zu verzeihen – nur sich selbst nicht. Egal, was ihr zugestoßen ist – in jedem Fall ist sie überzeugt, dass sie es auch verdient hat, vor allem die schlimmen Erfahrungen.
      Die kleine Stephanie beobachtet und empfindet wie ein Kind. Sie bewertet und urteilt nicht, wie es die Erwachsenen tun. Stephanie erkennt das Kind in Bobbi, und deshalb sieht Bobbi die Kleine als einen Hoffnungsschimmer. Bobbi will Stephanie retten, um sich selbst zu retten – daraus ergibt sich eine starke Bindung zwischen den beiden.
      „Jeder lügt, alle lecken sie ihre offenen Wunden“, erklärt Lynch. „Vor allem das Kind ermöglicht ihnen, die Ereignisse so zu sehen, wie sie sie sehen wollen. Die Perspektive ergibt sich aus dem Gefühl, mit dem man seinem Gegenüber begegnet. Im Grunde hören wir einfach nicht mehr auf das Kind in uns. Denn Kinder nehmen Dinge wahr, deren Bedeutung wir vergessen haben. Wir sind in unserem Ego gefangen, während die Kinder die Details wahrnehmen.“
      Mit „Unter Kontrolle“ kehrt Lynch nach über zehn Jahren auf den Regiestuhl zurück – ihr gefeiertes und oft kritisiertes Spielfilmregiedebüt war „Boxing Helena“ (Boxing Helena).
      „Mein nächstes Projekt sollte ,Unter Kontrolle‘ sein, weil ich die Figuren, diesen Irrsinn, besonders mag“, sagt Lynch. „Eine gute, runde Geschichte, die das Wesen des Menschen erforscht – das fasziniert mich. Kent Harper, mit dem ich einige Kurzfilme produziert habe, zeigte mir ein Skript, in dem es um übernatürliche Vorfälle geht – daraus entwickelten sich andere Ideen. Doch in unserer ersten Drehbuchfassung war das Übernatürliche noch enthalten – in Verbindung mit dem Element des Voyeurismus: Wie ist das, andere Leute zu beobachten? Dann merkte ich: Wenn man es mit Leuten zu tun hat, die sich gegenseitig umbringen und innerlich tot sind, weil ihnen so übel mitgespielt wurde, dann ist es doch viel interessanter, nach den Gründen dieser Taten zu fragen statt danach, wie diese Taten erscheinen. ,Unter Kontrolle‘ lehrt uns das Fürchten, denn wir alle bräuchten nur ganz wenige falsche Entscheidungen zu treffen, und schon würden wir uns selbst und anderen ähnlich wehtun.
      Über die Entwicklung der Handlung sagt Lynch: „Nach dem Zwiebelprinzip legten wir also eine Schale nach der anderen frei, wir geben der Story ihre eigene Stimme. Und die ist unüberhörbar, vor allem am Ende. Das Ende mag ich besonders. Es geht um Licht und Finsternis. Licht und Finsternis sind das eine, das Böse das andere. Was ich als finster wahrnahm, empfand mein Dad (Filmemacher David Lynch) überraschenderweise als böse. In dieser Hinsicht hat er mich total infrage gestellt. Er rief mich mitten in der Nacht an und warf mir vor, dass ich das Drehbuch nicht so enden lassen darf!! Natürlich darf ich das. Es ist genau das richtige Ende für diese Geschichte. Alles läuft auf die Frage hinaus: Wenn wir die Wahrheit sagen – bringt uns das die Rettung?“
      Der Film entstand mit kleinem Budget und engem Drehplan auf den weiten Ebenen um den Ort Regina in der kanadischen Provinz Saskatchewan. Lynch berichtet: „Ich drehe gern sehr schnell – das liegt mir. Ich will die Dynamik in Gang halten. Alles bewegt sich vorwärts. Mal läuft es schneller, mal langsamer, aber alles unterliegt einem stetigen Rhythmus – da noch einen Drehplan draufsetzen zu wollen, ist fast lächerlich. Ich beiße mich durch. Ich würdige den Beitrag jedes Mitwirkenden als Teil des Ganzen. Wir haben dem Wind, den Zecken und dem Regen die Stirn geboten. Dem ganzen Wahnsinn.“
      Lynch arbeitete eng mit ihrem Produzentenpartner Marco Mehlitz zusammen, in dessen umfangreicher Filmografie „Undiscovered“ (Newcomer – Tausche Ruhm gegen Liebe), „The Final Cut“ (The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang) und „Bowling for Columbine“ (Bowling for Columbine) zu finden sind.
      „Marco Mehlitz ist einfach unglaublich“, sagt Lynch über ihren Produzenten. „Er ist nicht nur vom Intellekt und seinen Fähigkeiten her einer der besten Produzenten, die ich je erlebt habe, sondern auch der zugänglichste und – verzeihen Sie den Ausdruck – menschlichste Produzent. Es will schon etwas heißen, wenn jemand weiterhin genau zuhört, auch wenn er in diesem Moment bereits schwerwiegende Entscheidungen treffen muss. Er redet nicht nur mit mir, sondern er hört auch genau zu – das ist wirklich unbezahlbar. Wenn er am Set erscheint und sagt: ,So sieht die Situation jetzt aus‘, dann hat er bereits alle Alternativen von A bis Z abgeklopft. Das ist eine große Begabung. Dadurch darf ich mich sicher fühlen und kann mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren. Seine wunderbare Karriere besteht aus interessanten Entscheidungen – er hat ein Auge für Geschichten. Und es gelingt ihm immer wieder, die richtigen Leute zusammenzubringen. Meine schönsten Erlebnisse verdanke ich Marcos einnehmender Persönlichkeit, seinem Können. Unsere Beziehung ist äußerst vital. Leider kann ich nicht behaupten, dass ich Marco ausgesucht habe – eher hat sich Marco das Projekt ausgesucht, und ich war zufällig involviert! Ich glaube, ich möchte nie mehr mit einem anderen Produzenten arbeiten! Selbst in den schwierigsten Situationen war ich dankbar, weil ich Marco an meiner Seite wusste.“
      Mehlitz ist seit langem auf das Management und die Co-Produktion von Filmprojekten spezialisiert. Er ist Chief Executive Officer/Geschäftsführer und Mitbegründer von Lago Films mit Büros in Berlin und im Potsdamer Studio Babelsberg. Seine nordamerikanische Filmfirma See Films hat ihren Sitz in Los Angeles.
      Mehlitz kam auf die Idee, Lynchs Projekt in der flachen Landschaft der kanadischen Provinz Saskatchewan anzusiedeln. Und Mehlitz war es auch, der diesen typisch amerikanischen Film mit globalem kreativem Input auf die Beine stellte.
      „Die Geldmittel fanden wir ausschließlich in den USA, es handelt sich also um einen amerikanischen Independent-Film“, erklärt Mehlitz. „Das kreative Team besteht aus einem deutschen Produzenten, einem kanadischen Team und Schauspielern aus Großbritannien. Jen hat als Filmemacherin eine unverkennbar amerikanische Handschrift, doch sie gestaltet eine Story über das Menschsein an sich. Ich bin sehr stolz auf unser multinationales Team. Ich mache alles mit Jen zusammen. Wir sind ein Team, das hervorragend funktioniert. Am Set geben die Mitarbeiter und Darsteller kreativen Input, den wir jederzeit begrüßen. So arbeite ich gern, und Jen geht es genauso. Als Team kamen wir nach Kanada, und dort haben wir uns nach Mitarbeitern für die Crew umgesehen. Wir waren uns von Anfang an sehr nah – und so haben wir es auch mit allen gehalten, die dann zu uns stießen.“
      So entwickelte sich eine Kameradschaft am Set, die Schauspieler und Crew-Mitglieder einschloss, wie Julia Ormond, Darstellerin der FBI-Agentin Elizabeth Anderson, bereits am ersten Drehtag erleben konnte: „Jens Energie ist körperlich spürbar. Man merkt das am Engagement der Mitarbeiter – das wirkt sich auf den Set aus. So entsteht eine mystische Atmosphäre, die sich auf die Leinwand überträgt. Jen wirkt ungeheuer stark, sie hat die Energie eines aufsteigenden Phönix. Diese Frau wurde von einer wankelmütigen Branche in die Mangel genommen, einer Branche, die sie bewusst missverstanden und untergebuttert hat. Es hat lange gedauert, bis sie sich davon befreit hat, aber ich spüre, dass dieser Film irgendwie ihre Antwort darauf ist. Jetzt haben wir alle das Gefühl, dass sie sich mit diesem Film an die Spitze katapultieren wird – und wir halten uns alle an ihr fest, weil wir dabeisein wollen. Denn eine gewöhnliche Regisseurin ist sie ganz und gar nicht. Sie ist kein Kopfmensch, viel mehr ,das Tier an sich‘, wie sie gerne sagt. Die kommerziellen Aspekte des Films interessieren uns nicht so sehr wie die kongeniale Umsetzung der Story, die sie erzählen will. Schon seit langem war ich von keinem Projekt mehr so begeistert wie von diesem.“
      Zu Lynchs hochkarätiger Besetzung gehören so berühmte Namen wie Ormond und Bill Pullman, der renommierte Charakterdarsteller Michael Ironside, die brillanten Komiker French Stewart und Cheri Oteri, die Newcomerin Ryan Simpkins und Lynchs Co-Autor Kent Harper.
      „Ach, die Schauspieler und das Team“, seufzt Lynch. „Ich habe unglaubliches Glück, in dieser Runde arbeiten zu dürfen. Man träumt von etwas, und dann entsteht daraus ein gigantisches Projekt – mindestens zehnmal am Tag kneife ich mir in den Arm und frage mich: Ist das wirklich mein Leben? Ich drehe mich auf unserer Straße um, schaue sie alle an und grinse innerlich wie äußerlich, weil das so toll ist.“
      Die Arbeit mit den Darstellern bestand vor allem darin, sie mit in den kreativen Prozess einzubinden – Lynch forderte sie oft auf, zu improvisieren und so ihre Figuren weiterzuentwickeln.
      „Es geht um Beobachtung“, sagt Lynch. „Sowohl im Film als auch bei der Arbeit mit den Schauspielern. Ich beobachte andere dabei, wie sie mich beobachten. Es geht um die Überprüfung meines Verhaltens und des Verhaltens der anderen. Man verhält sich anders, wenn andere dabei sind – eine natürliche Abwehrreaktion. So etwas finde ich äußerst spannend. Ich habe mir diese Filmfiguren zwar ausgedacht, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem diejenigen, die dazustoßen, um die Figuren zum Leben zu erwecken, sie besser kennen als ich. Ich muss also eine Menge von ihnen lernen, wenn sie in die Haut dieser Figuren schlüpfen. Als Regisseurin muss ich letztlich irgendwann den Schlussstrich ziehen, aber oft sind die Gedanken, die sich die Schauspieler über ihre Rollen gemacht haben, unschätzbar wertvoll.“
      Lynch fährt fort: „Julia Ormand war die große Überraschung – es ist das reine Vergnügen, mit ihr zu arbeiten. Sie ist eine Dame, eine Frau und sehr menschlich. Wie sie sich in diesen Film einbringt, begeistert mich, denn sie zeigt eine hervorragende Leistung. Und sie entdeckt Fähigkeiten in sich, von denen sie noch gar nichts wusste. Natürlich fallen den Darstellern bestimmte Rollen leichter als andere, aber auf diese Aufgabe hat sie regelrecht gewartet. Was sie hier leistet, ist ein echtes Geschenk für die Produktion.“
      „Ich bin ein großer Fan von Bill Pullman“, berichtet Lynch weiter. „Er gehört zu den echten Spitzentalenten, die wir haben. Und er schreckt vor nichts zurück – er macht es sich wirklich nicht leicht. Fast hätte er damals in ,Boxing Helena‘ mitgespielt, und bin ich sehr stolz darauf, dass er diesmal dabei ist.“
      „Von Pell James hatte ich bereits gehört, ich kannte ihre Filme. Doch hier zeigt sie eine ganz neue Seite von sich. Pell hat eine wunderbare Ausstrahlung, die mir schon an dem Tag auffiel, als ich sie kennenlernte – sie hatte ihr neugeborenes Baby an der Brust, als wir über ihre Rolle sprachen.“
      „Ryan Simpkins hat sich ihre Kindlichkeit bewahrt – das ist heute in der Branche eine große Seltenheit. Deshalb ist sie die perfekte Besetzung für Stephanie. Ryan ist ein Kind, aber ein Kind, das schauspielern kann. Sie ist von Natur aus unerschrocken und total unschuldig – genau das muss sie in ihrer Rolle ausdrücken. In ihrer Unschuld liegt eine Weisheit, die den Erwachsenen fehlt, weil sie ihrem Ego die Herrschaft überlassen. Unsere verlorene Unschuld ist unsere tapferste Eigenschaft. Stephanie repräsentiert das Kind in uns allen, das wir beiseite geschubst haben – daher ist sie die Mutigste von allen.“
      „Cheri Oteri. Cheri Oteri. Wow. Vor ein paar Tagen fuhren wir zufällig im selben Wagen vom Set nach Hause. Da hatte ich Gelegenheit, ihr zu sagen, dass sie mit ihrer Darstellung auf eine universelle Wahrheit gestoßen ist – ich war von diesem Moment völlig gefangen, völlig überwältigt von den Emotionen, die sie ausdrückt. Ich war derart hingerissen, dass mir jemand in die Rippen knuffen musste, damit ich endlich ,Cut‘ rief. Ich habe ihr gesagt, dass sie etwas ganz Großes leistet. Sie bringt eine ungeheure Begabung mit. Ich freue mich, dass der Damm jetzt gebrochen ist. Ob sie komisch ist? Ja. Ist sie eine Schauspielerin, die Leistungen vollbringt, wie sie noch niemand gesehen hat? Durchaus.“
      „Mein Gott, French Stewart! French Stewart ist der Cop. Als wir uns kennenlernten, WAR er einfach einer der beiden Cops – die Rolle ist wie für ihn geschrieben, und ich traute sie ihm natürlich zu. Aber darüber hinaus hat er das gewisse Etwas, mit dem er jeden Tag eine Perle kreiert. Er ist sehr angenehm im Umgang. Jeden meiner Vorschläge nimmt er in sich auf und setzt ihn in zehnfacher Potenz um. Ich hoffe, dass er auf seine Leistung genauso stolz ist wie ich.“
      „Vielleicht überrascht es manche, dass ich Komiker in diesen Rollen besetzt habe“, gibt Lynch zu. „Ich kann das am besten mit der Geburt meines Kindes vergleichen: Die Schmerzen waren entsetzlich – aber dennoch habe ich die ganze Zeit gelacht. Die Wehen lösen das in mir aus. Doch wenn man etwas vollbringt, wirkt das sehr befreiend. Gleichzeitig muss ich mich immer wieder infrage stellen, denn ich bin eben nicht allwissend. Aber ich weiß genau, welches Gefühl die Figuren und die Story ausdrücken sollen. Und die Schauspieler sind dabei die besten Mitarbeiter. Denn genau das sind sie, sie sind durchaus keine Marionetten, sondern Mitarbeiter, die zur Verbesserung der Geschichte beitragen. Komische Menschen wirken sehr real und gleichzeitig unendlich traurig – mit einem Wort: menschlich. Das Bedürfnis, andere zum Lachen zu bringen, ihnen Freude zu bereiten, empfinde ich als unbändige, wahrhaftige Kraft. Am liebsten wären wir alle die Person, die die Wahrheit sagt. Doch die Wahrheit ist komisch.“
      „Ich finde Drehorte an sich wunderbar“, fährt Lynch fort. „Am Set fühle ich mich in meinem Leben mit Abstand am wohlsten. Zwischen dem Erwachen am Morgen und dem Schlafengehen erschaffen wir etwas, was es vorher noch nicht gab. Und zwar in Teamarbeit. Das ist reine Magie. Wir tun so, als ob. Aber gleichzeitig ist das Knochenarbeit. Mich erinnert das an meine Kindheit, an meine Lebensträume. Eine Geschichte zu erzählen, sie sichtbar, greifbar zu machen, ist ein Reifungsprozess. Es gibt nichts Schöneres, als mit kreativen Leuten zusammenzuarbeiten. Alle sind sie Rädchen in einem Uhrwerk: Wenn wir nicht alle gemeinsam funktionieren, wird die Zeit falsch angezeigt. Diesmal läuft die Uhr auf die Sekunde genau.“
      Wenn Lynch über ihr Publikum spricht, klingen Erfahrungen mit Konflikten durch, aber auch großer Respekt.
      „Auf jeden Fall drehe ich meine Filme für mich selbst“, gibt sie zu. „Das habe ich über das Filmemachen gelernt: Das Schönste an diesem Beruf ist das Drehen, die Arbeit am Set. Es geht um meine Vorstellungen, um meine kreative Vision, die ich mit den anderen gemeinsam umsetzen will. Das erfüllt mich mit Freude. Wenn ich dann über die Zuschauer nachdenke, überlege ich mir, wie der Film aus meiner Sicht aufgenommen und beurteilt werden sollte. Man darf sich nicht völlig vom Publikum abhängig machen, aber man will es auch nicht von oben herab belehren. Die Leute sind clever, keine Idioten. Wenn ich ihnen eine Geschichte erzähle, muss ich ihr gerecht werden – sie richtet sich an ein cleveres Publikum. Wenn ich die Zuschauer anspreche, muss ich integer sein. Als ob man mit dem Liebsten nachts im Bett liegt und ihm mit geschlossenen Augen eine Spukgeschichte erzählt. Wenn ich dem Publikum jedes einzelne Detail dieser Story erklären müsste, dann würden alle Aspekte, die mir dabei am Herzen liegen, einfach verpuffen. Dieses Risiko muss ich eingehen. Das trifft vor allem auf einen Kinofilm zu, denn wenn er fertig ist und ich sage: ,Hier habt ihr ihn‘, dann wird er sofort beurteilt. Ich befinde mich also in einer sehr prekären Situation. In Bezug auf die Zuschauer denke ich daher: ,Hoffentlich nehmen sie das, was ich ihnen präsentiere, auf eine Art wahr, die ihnen Freude macht.‘ Mehr kann ich nicht tun. Wenn mir jemand ,Unter Kontrolle‘ zeigen würde, würde ich darauf abfahren. Aber ich bin in jedem Fall dankbar für diese Chance – sogar wenn die Leute nicht darauf abfahren. Unser Film ist eine Achterbahnfahrt, ein Jahrmarktsvergnügen – wir haben natürlich keine Heilmethode für den Krebs erfunden. Kaufen Sie sich Ihr Popcorn und Ihre Cola, legen Sie noch eine Tüte Bonbons drauf, und nehmen Sie Platz. Lassen Sie sich in dunkle Gefilde entführen, in die Sie sich selten freiwillig wagen; lachen Sie über die komischen Szenen – denn so ist das Leben. In diesem Film gibt es Szenen, die Sie – hoppla! – absolut nicht erwartet haben!“
      „Deswegen wollte ich diesen Film drehen“, grinst Lynch abschließend. „Vom Konzept her und während der gesamten Entwicklung konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als ihn zum Leben zu erwecken.“

      Jennifer Lynch, Co-Drehbuch, Regie

      Jennifer Lynch war erst 19 Jahre alt, als sie das Drehbuch zu „Boxing Helena“ (Boxing Helena) schrieb. Mit 22 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „The Secret Diary of Laura Palmer“ (Das geheime Tagebuch der Laura Palmer). Ihr Buch hielt sich 15 Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times. 1993 profilierte sie sich im Alter von 24 Jahren als jüngste Regisseurin der amerikanischen Filmgeschichte, als sie ihr „Boxing Helena“-Drehbuch inszenierte. Der Film war im selben Jahr für den Grand-Jury-Preis in Sundance nominiert.

      Als Frau in der Filmbranche

      „Ob es einen Unterschied macht, dass ich als Frau an diesem Film arbeite? Durchaus. Wenn man Mutter ist, sieht man die Dinge anders, auch durch die Augen des Kindes. Man bekommt eine neue Chance, Dinge als Wunder wahrzunehmen. Und man bekommt eine neue Chance, die Dinge unvoreingenommen und bedingungslos zu lieben. Komischerweise kann ich mich gar nicht recht an die Zeit erinnern, als ich noch kein Kind hatte. Ich war immer Mädchen und Frau, habe mich entsprechend ausgedrückt. Ich weiß also nicht, ob ich den Film anders drehen würde, wenn ich nicht Mutter meiner Tochter oder Tochter meiner Mutter wäre.“
      „Die große Kraft der Menschheit liegt in den Augen eines Kindes. Und in diesem Film gibt es Frauen, die erheblich stärker sind als die Frauen, die wir jahrelang auf der Leinwand erlebt haben. Eine normale Mutter verhält sich sicher nicht so, wenn sie gerade mal nicht am Herd steht… oder vielleicht doch. Jedenfalls verhält sich die Mutter meiner Tochter so, wenn sie nicht am Herd steht!“
      Als Filmemacherin vertritt Lynch eindeutige Standpunkte. Vor kurzem produzierte sie etliche Kurzfilme, darunter „Some of an Equation“ und „Handicap City“. Als Darstellerin wirkte sie in dem Kurzfilm „Slumming“ mit. Daneben inszenierte sie 1995 die Episode „Quadriplegia, Nymphomania, and HIV-Positive Night“ zur Fernsehreihe „Joe Bob’s Drive-In Theater“, und sie verfasste Episoden zur TV-Serie „Friday the 13th“ (Erben des Fluchs).

      Momente mit Knalleffekt

      „Ich finde es toll, wenn die Zuschauer in den merkwürdigen Momenten plötzlich überlegen: ,Äh, also das sollte mir eigentlich keinen Spaß machen.‘ Mir ist das beim Drehen gewisser Szenen genauso gegangen. Ist es nett oder angemessen, wenn es mir Spaß macht, Köpfe platzen zu lassen? Vielleicht! Aber objektiv gesehen doch wohl eher nicht. Doch tief im Herzen finde ich diese Aspekte der Story richtig lustig.“
      „Die langen Tage auf dem Highway, unter den extremen Witterungsbedingungen, die Kameradschaft im Team, der unermüdliche Einsatz, all das Engagement und Herzblut – darüber rede ich am liebsten. Die Schönheit der Straße, der Himmel, der sich vom diesigen Blau ins Weiß der Wolken verwandelt, dann in Sturmwolken, die Regen und 100 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit bringen, Frösche, die so bizarr quaken, dass sie fast wie Zikaden klingen, Trucks, Mitarbeiter, zerbeulte Autos, Leute, die eine Art Folter ertragen müssen… was die Filmfiguren ertragen müssen, musste auf andere Art auch unser Team aushalten: Mutter Natur hat uns fertiggemacht. Doch gerade die Tragödie lässt uns zusammenrücken, stimmt’s? In schlimmsten Zeiten findet man die besten Freunde!!“

      Beobachtung

      „Ich weiß nicht, wie ich aussehe, wenn ich Regie führe. Ich weiß nicht, wie es ist, mich dabei zu beobachten, denn ich gehe ganz in dieser Situation auf und bin mir meiner selbst überhaupt nicht mehr bewusst. Ich kann mir also nicht vorstellen, wie es ist, wenn andere mich bei der Arbeit beobachten. Aber ich denke darüber nach, wenn ich DVDs anschaue und andere Regisseure bei der Arbeit sehe; ich hoffe, dass mir das hilft, und ich freue mich, wenn ich erkenne, dass es bei dieser Arbeit keine ,richtige‘ Methode geben kann. Alles hängt von der eigenen Persönlichkeit ab. Damit das funktioniert, muss man gewisse Regeln befolgen – aber es kommt immer darauf an, wie man sie anwendet. Wenn die Zuschauer meiner Arbeit etwas Interessantes abgewinnen, ist das wunderbar.“
      „Ich bin kein Fernsehmensch. Der Bildausschnitt interessiert mich, aber den sehe ich auf dem Monitor. Für mich gibt es keinen Grund, mich von den Schauspielern fernzuhalten. Dadurch würde alles nur viel komplizierter. Ich finde es ungeheuer wichtig und aufschlussreich, den Schauspielern so nah wie möglich zu sein. Hoffentlich wirkt sich das auf den Film aus.“
      Jennifer Lynch stammt aus Philadelphia/Pennsylvania, sie wuchs in Los Angeles auf und studierte an der Interlochen Arts Academy in Michigan. Vor allem die unschätzbare Zusammenarbeit mit ihrem Vater David Lynch an seinen Filmen „Blue Velvet“ (Blue Velvet), „Dune“ (Dune – Der Wüstenplanet) und anderen trug zu ihrer Ausbildung bei.

      Geschichten mit unterschiedlichen Perspektiven

      „Rein von der Technik her war es schwierig, die Perspektiven klar voneinander zu trennen. Im Grunde erzählen drei Leute dieselbe Geschichte, die jeder aber ganz unterschiedlich wahrnimmt. Wie sieht die jeweilige Story also aus? Welche Farbe hat sie? Was fehlt? Was ist wichtig in der Kindergeschichte im Vergleich zur Story der Drogenabhängigen, die manches nicht mitbekommt, weil sie zugedröhnt ist? Oder im Vergleich zum Cop, der gerade in eine andere Richtung schaut? Jede Szene bekommt so eine eigene Perspektive, und die ergeben ein verstörendes, kompliziertes Ballett des Geschichtenerzählens. Jeder Beteiligte übernimmt einen Part in der Geschichte, der absolut deutlich werden muss, und jeder muss die ganze Geschichte aus seiner Perspektive darstellen.“
      „Bei der Erstellung des Drehplans gaben wir den Schauspielern höchste Priorität. Jeder Schauspieler lügt in Bezug auf die Ereignisse. Sie stellen also nicht nur eine Lüge dar, sondern sie müssen wirklich lügen. Das sieht man ihren Gesichtern an. Und wenn das FBI sie verhört, spielt sich etwas auf den Gesichtern ab, das sie sozusagen verrät – so etwas passiert nur, wenn man lügt. Das war das Einzige, was wir beim Drehplan bedenken mussten. Es war wichtig, mit der ersten Nacht anzufangen und in dieser Reihenfolge weiterzumachen.“
      Lynch lebt heute mit ihrer Tochter Sydney in Los Angeles.



      DARSTELLER

      BILL PULLMAN
      Sam Hallaway

      „Ich spiele Sam Hallaway, der mit seiner Partnerin zu einem grausigen Tatort gerufen wird – dort sind auf einem finsteren Straßenstück tags zuvor etliche Morde begangen worden. Wir haben drei Zeugen, die ähnlich wie in „Rashômon“ ihre eigene Version erzählen – und wir müssen herausfinden, was nun stimmt.“
      „Ich hatte schon früh von dem Projekt gehört, weil ich Jennifer kenne. Natürlich war ich begeistert, als sie unerwartet anrief und sagte: ,Lies das Buch, und dann reden wir darüber. Wenn es dir nicht gefällt, macht das auch nichts.‘ Mir gefiel es durchaus. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich hier eine Ästhetik spüre, die sich deutlich von Davids (Jennifers Vater, Filmemacher David Lynch) unterscheidet, der seinerseits manisch, punkig und scharfsinnig in der Tiefe schürft. Meine Antwort: Bitte lass mich mitmachen.“
      „Mit diesem Film betreten die Zuschauer ein sehr geheimnisvolles Reich, das oft sehr verstörend wirkt. Total abgedreht finde ich, wie Jennifer eine gespenstische Lust daran entwickelt. Anders kann man das nicht bezeichnen. Sie sorgt dafür, dass wir in diese Welt gesogen werden, bevor wir das überhaupt merken. Bald entsteht eine dynamische Situation, in der einfach alles möglich ist. Ein sehr unsicheres Pflaster. Dabei müssen wir durchaus nicht in Düsterkeit versinken, um die Filmstory zu erzählen – sie ist eher lebensnah – manchmal passieren eben die schlimmsten und überraschendsten Dinge, die Menschen reagieren völlig unvorhersehbar.“
      Bill Pullman ist der Schauspieler an sich – ein extrem begabter Darsteller, der mit seiner Rollenauswahl die gesamte Bandbreite des amerikanischen Kinos abdeckt. Er machte eine Theaterausbildung, fühlt sich aber vor der Filmkamera oder auf dem TV-Bildschirm ebenso heimisch. Er ist ein Jedermann, ein Held des Alltags: Den Präsidenten der Vereinigten Staaten in Roland Emmerichs „Independence Day“ (Independence Day) spielt er genauso überzeugend wie den leicht abartigen Saxophonisten Fred Madison in David Lynchs „Lost Highway“ (Lost Highway) oder den Mafia-„Ausputzer“ in John Dahls „You Kill Me“ (You Kill Me) – als Pullman an der Montana State University lehrte, gehörte zu seinen Studenten auch Dahl, der ihm später eine Rolle in dem Film „The Last Seduction“ (Die letzte Versuchung) gab.
      Bill Pullman begann seine Profi-Karriere 1983 auf New Yorker Bühnen und gab bald darauf sein Filmdebüt – inzwischen umfasst seine Filmografie fast 50 Spielfilme.
      Dazu zählen Komödienhits („Ruthless People“/Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone; „Spaceballs“/Spaceballs; „Casper“/Casper), dramatische Stoffe („The Serpent and the Rainbow“/Die Schlange im Regenbogen; „The Accidental Tourist“/Die Reisen des Mr. Leary; „Igby Goes Down“/Igby!), romantische Komödien („Sleepless in Seattle“/Schlaflos in Seattle; „While You Were Sleeping“/Während du schliefst), Action („Independence Day“), Thriller („Malice“/Malice – Eine Intrige), Western („The Virginian“/Land der Gesetzlosen; „Wyatt Earp“/Wyatt Earp – Das Leben einer Legende), Film noir („Die letzte Verführung“; „Lost Highway“; „The Zero Effect“/Zero Effect), Horror („The Grudge“/Der Fluch – The Grudge) und TV-Miniserien („Revelations“/Revelations – Die Offenbarung).
      Aktuell abgedreht hat er „Bottle Shock“ mit Alan Rickman, „Phoebe in Wonderland“ mit Elle Fanning und Felicity Huffman, „You Kill Me“ (You Kill Me) mit Ben Kingsley, „Nobel Son“ mit Alan Rickman und „Your Name Here“ (eine fiktive Fantasie über die letzten Tage des Autors Philip K. Dick).
      Theaterrollen übernahm er am Broadway in der Welturaufführung von Edward Albees „The Goat“ (Die Ziege oder Wer ist Sylvia), die ihm eine Drama-Desk-Nominierung einbrachte, und in Albees aktuellem Stück „Peter & Jerry“ sowie in Inszenierungen von neuen Stücken der Autoren Beth Henley (mit Holly Hunter) und Thomas Babe (mit Tom Waits). Vor kurzem erhielt er eine Nominierung für den Helen Hayes Award mit seiner Leistung „The Subject Was Roses“ (Ein Rosenstrauß) am Kennedy Center in Washington/DC.
      Pullman inszenierte die Episode „A View Through the Window“ für die TV-Reihe „Night Visions“. Für Turner Network Television inszenierte und produzierte er den Film „The Virginian“ (Land der Gesetzlosen), der 2000 als Bester Film mit dem Wrangler Award ausgezeichnet wurde.
      Seit 1998 ist Pullman „Botschafter“ der Gesellschaft für Multiple Sklerose. Er ist Vorstandsmitglied der Cornerstone Theater Company, die sich um gemeinschaftliche Theaterprojekte bemüht, um Gemeinden ohne Theater zu versorgen. Und er engagiert sich für Gesundheitsförderungsprojekte in seiner Heimatstadt Hornell/New York, wo sein Vater als Arzt tätig war.
      Seinen Bachelor machte Pullman am State University College in Oneonta/New York und seinen Master als Theaterregisseur an der University of Massachusetts in Amherst. Zwei Jahre lehrte er in der Theaterabteilung der Montana State University in Bozeman, bevor er sich nach New York aufmachte.


      Julia Ormond
      Elizabeth Anderson

      „Ich habe die Rolle angenommen, weil ich solche Projekte selten angeboten bekomme – ich finde es aufregend, etwas Neues auszuprobieren. Ich war begeistert von der Story und wollte Jennifer unbedingt davon überzeugen, dass ich die Richtige für die Rolle bin. Ich hatte Glück. Ich kann es im Grunde immer noch nicht fassen, dass wir eines Tages in dem Café saßen – ich sagte: ,Lässt du mich bitte, bitte diese Rolle spielen?‘ Und sie sagte: ,Ja.‘“
      „Es gibt Gewaltszenen, ohne dass sie besonders betont werden oder eine spezielle Botschaft transportieren. Es geht um den Hang zur Gewalt in uns allen, in der Gesellschaft. Vom künstlerischen Standpunkt ist das sehr interessant. Aber alles geschieht im lockeren Umgangston, gar nicht forciert. ,Unter Kontrolle‘ ist kein einfacher Film, aber er ist hervorragend gelungen.“
      „Für mich ist dabei sehr wichtig, dass dieser gewalttätige, aggressive Film von einer Frau inszeniert wird. Vor allem in der Filmbranche, aber auch ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass es für weibliche Aggressionen keinen Platz gibt – wie Frauen mit Wut umgehen, findet einfach nicht statt; wir sollen immer nett sein und uns um andere kümmern. Für mich sind es also sehr wichtige Fragen, die der Film aufwirft: Wie entsteht Gewalt in unserer Mitte, wie können wir sie erkennen? Die Gesellschaft duldet die Gewalt, und Gewalt hat die Tendenz, sehr schnell außer Kontrolle zu geraten.“
      „Ich habe viel für die Uno gearbeitet, und ich finde es interessant, dass die Gesellschaft eine gewisse Ebene der Gewalt duldet, bei der wir uns arrogant zurücklehnen und behaupten, uns könnte das nie passieren. Doch hier stellt sich eine Frau diesem Problem mit sehr handfesten Methoden und bringt es auf den Punkt: Niemand weiß, wer zu was fähig ist.“
      „Ich hoffe, dass die Zuschauer den Film so begreifen, wie er gemeint ist. Warum darf Quentin Tarantino so etwas zeigen? Er wird als Ausnahmetalent gefeiert, doch wenn eine Frau das macht, sind die Leute schockiert! Es gibt grundsätzliche Unterschiede in der Art und Weise, wie Frauen und Männer mit Gewalt umgehen. Jen geht nie den leichten Weg. Ihr Film ist immer fest in der Story verankert.“
      Julia Ormond ist eine atemberaubende Schauspielerin, deren bemerkenswerte Begabung und Fähigkeiten in einigen der beliebtesten Filmen aller Zeiten zur Geltung kommen. In Kürze ist sie in zwei mit Spannung erwarteten Filmen zu sehen: David Finchers „The Curious Case of Benjamin Button“ und Steven Soderberghs „Guerilla“.

      Filmauswahl:

      1989
      TRAFFIK (TV)
      Regie: Alistair Reed

      1990
      THE BEST MAN TO DIE (TV)
      Regie: Herbert Wise

      1993
      THE BABY OF MACON
      Dt: Das Wunder von Macon
      Regie: Peter Greenaway

      1994
      NOSTRADAMUS
      Dt: Nostradamus – Prophezeiungen des Schreckens
      Regie: Roger Christian

      CAPTIVES
      Dt: Gefesselt
      Regie: Angela Pope

      LEGENDS OF THE FALL
      Dt: Legenden der Leidenschaft
      Regie: Edward Zwick

      1995
      SABRINA
      Dt: Sabrina
      Regie: Sydney Pollack

      FIRST KNIGHT
      Dt: Der erste Ritter
      Regie: Jerry Zucker

      1997
      SMILLA’S SENSE OF SNOW
      Dt: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
      Regie: Bille August

      1998
      SIBIRSKI ZIRJULNIK/THE BARBER OF SIBERIA
      Dt: Der Barbier von Sibiren
      Regie: Nikita Mikhalkov

      1999
      ANIMAL FARM (TV; nur Stimme)
      Dt: Animal Farm
      Regie: John Stephenson

      2000
      PRIME GIG
      Regie: Gregory Mosher

      2003
      RESISTANCE
      Dt: Resistance
      Regie: Todd Kormanicki

      2004
      IRON JAWED ANGELS (TV)
      Dt: Alice Paul – Der Weg ins Licht
      Regie: Katja Von Garnier

      2006
      INLAND EMPIRE
      Dt: Inland Empire – Eine Frau in Schwierigkeiten
      Regie: David Lynch

      THE WAY (TV)
      Regie: Rod Holcomb

      2007
      I KNOW WHO KILLED ME
      Dt: Ich weiß, wer mich getötet hat
      Regie: Chris Sivertson

      2007
      MR AND MRS SMITH (TV)
      Regie: Doug Liman


      Theater:

      MY ZINC BED
      Dt: Mein Zinkbett
      Royal Court, London
      Autor/Regie: David Hare

      THE REHEARSAL
      Almeida Theatre, London
      Regie: Ian McDiarmid

      TREATS
      Dt: Herrenbesuch
      Regie: Geraldine McEwan

      PLAYING THE WIFE
      Regie: Tim Piggott-Smith

      FAITH, HOPE & CHARITY
      Regie: Heribert Sasse

      ARMS AND THE MAN
      Dt: Helden
      Royal Exchange, London
      Regie: Casper Wrede

      THE CRUCIBLE
      Dt: Hexenjagd
      Regie: John Doyle

      HARVEY
      Dt: Mein Freund Harvey
      Regie: Terry Whale

      THE RIVALS
      Regie: John Durnin

      WUTHERING HEIGHTS
      Regie: Jane Collins


      Ryan Simpkins
      Stephanie

      „Stephanie ist acht Jahre alt und sehr clever. Sie fährt mit ihrer Familie in die Ferien. Sie beobachtet etwas, aber niemand nimmt sie ernst. Sie erzählt es der Polizei, aber wieder nimmt sie niemand ernst. Deshalb versucht sie Bobbi zu helfen. Niemand hört Stephanie zu, weil sie noch ein Kind ist, denn die Leute hören Kindern nun mal nicht zu, obwohl sie das öfter tun sollten. Die Eltern hören zwar, was sie sagt, aber sie hören nicht zu.“
      „Natürlich gibt es gruselige Szenen im Film, denn es ist ja ein Thriller. Am gruseligsten für mich wird es, wenn ich vor den Killern davonlaufen und alles mitansehen muss. Das war gruselig, weil es so echt ist. Kleine Kinder sollten den Film nicht sehen, weil sie wahrscheinlich zu viel Angst bekommen.“
      „Ich möchte den Zuschauern sagen, dass sie den Leuten zuhören sollten, wenn sie etwas mitzuteilen haben. Es ist wirklich wichtig, während der Fahrt den Kindern auf dem Rücksitz zuzuhören.“
      Die außergewöhnliche junge Schauspielerin Ryan Simpkins ist bereits in zahlreichen Filmen aufgetreten und ist demnächst in Sam Mendes’ „Revolutionary Road“ (Revolutionary Road) zu sehen.

      Filmauswahl:

      2003
      FALLEN ANGEL (TV)
      Regie: Michael Switzer

      2004
      SCIENCE WITH ME! MR. HEISEN-BEAR & FIZZY SODA SCIENCE
      Regie: Matthew Pellowski

      2006
      SHERRYBABY
      Regie: Laurie Collyer

      2007
      GARDENS OF THE NIGHT
      Regie: Damien Harris

      2008
      GARY THE TENNIS COACH (auch: BALL’S OUT: THE GARY HOUSEMAN STORY)
      Regie: Danny Leiner

      2009
      PRIDE AND GLORY
      Regie: Gavin O’Connor


      Pell James
      Bobbi

      Pell James war aktuell in David Finchers „Zodiac“ (Zodiac – Die Spur des Killers) zu sehen. Weitere Filme: die ThinkFilms-Produktion „The King“ (The King oder Das 11. Gebot) mit Gael Garcia Bernal und William Hurt, produziert von Ed Pressman; Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ (Broken Flowers) mit Bill Murray für Focus Features; sowie „Undiscovered“ (Newcomer – Tausche Ruhm gegen Liebe) für Lakeshore Entertainment und Lionsgate Films. Ihre nächste Filmrolle übernimmt sie in Peter Callahans „Against the Current“ neben Joseph Fiennes.


      French Stewart
      Officer Jim Conrad

      „Jim ist ein Kleinstadtpolizist und genau wie sein Partner Jack meistens total gelangweilt. Deswegen machen sie gern Jagd auf Raser, die sie einschüchtern, um ihnen Geld abzuknöpfen. Die beiden warten immer darauf, dass etwas passiert, aber in dieser Einöde passiert eben nie etwas. Doch dann kommt es plötzlich zu einem gravierenden Vorfall – das erleben die beiden wie Kinder in einem Spielzeugladen.“
      „Meine Rolle ist wunderbar, weil sie mich verwirrt. Ich bin lange in Sitcoms aufgetreten, und zuvor konnte ich auf der Theaterbühne spielen, was ich wollte. Doch inzwischen bin ich sechs Jahre lang auf dem Bildschim über Möbel gestolpert. Ich muss mich jetzt wieder neu beweisen und die Leute überzeugen, dass ich auch andere Rollen spielen kann. Jen ist die Erste, die mir eine neue Richtung eröffnet.“
      „Es ist toll, eine ganz andere, düstere Rolle zu spielen – als Schauspieler, und nicht als Comedian. Meine Fans wird das überraschen. Und meine Mutter erst recht! Ein toller Film, eine Story, die ganz unterschiedliche Lebensläufe plötzlich in eine gemeinsame Geschichte münden lässt. Hervorragend.“
      „Durch die Arbeit mit Jen kann ich einen Traum verwirklichen. Sie hat ein wunderbares Skript geschrieben. Beim Lesen dachte ich: ,Da möchte ich sofort loslegen.‘ Doch beim eigentlichen Dreh sieht plötzlich vieles ganz anders aus – aber sie mag Schauspieler und vertraut ihnen. Und sie fordert uns immer wieder auf, uns selbst einzubringen. Manche Szenen sind genau vorgeschrieben, und bei anderen dürfen wir völlig frei improvisieren. Ihr ist egal, wer was im Einzelnen beiträgt – Hauptsache, der Film wird dadurch besser. Sie arbeitet sehr gern mit dem Team und den Darstellern zusammen. Jeder Einzelne ist ihr wichtig. Sie vermittelt jedem das Gefühl, dass nur er allein die jeweilige Aufgabe erfüllen kann. Dadurch entsteht eine Atmosphäre des Vertrauens, der Kameradschaft, wie man sie nicht an jedem Set findet. Ich wusste nicht, was mich erwartete, denn ich hatte nur Jennifers Drehbuch gelesen, wusste nicht, wie sie ist, denn ich kannte sie bisher nicht. Doch sobald man sie kennenlernt, spürt man ihre Großzügigkeit. Ihr Humor ist rabenschwarz – was mir sehr liegt: Nichts schockiert sie. Das Team findet das toll – man kommt sich vor, als ob ein Seemann das Kommando führt. Eine tolle Frau.“

      French Stewart lernte sein Handwerk an der American Academy of Dramatic Arts. Seine wohl bekannteste Rolle spielte er als Harry Solomon in der erfolgreichen TV-Serie „3rd Rock From the Sun“ (Hinterm Mond gleich links). Doch gerade seine dramatischen Rollen zeigen seine Vielseitigkeit und Bandbreite als Darsteller.

      Filmauswahl:

      1994
      STARGATE
      Dt: Stargate
      Regie: Roland Emmerich

      SEINFELD (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Seinfeld

      THE LARRY SANDERS SHOW (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Die Larry Sanders Show

      1996
      BROKEN ARROW
      Dt: Operation: Broken Arrow
      Regie: John Woo

      MAD TV (TV-Show; Moderation)
      Dt: Mad TV

      1997
      MCHALE’S NAVY
      Dt: McHale’s Navy
      Regie: Bryan Spicer

      1998
      JUST SHOOT ME! (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Just Shoot Me! – Redaktion durchgeknipst/auch: Shooting Stars

      2000
      CHARMED (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Charmed – Zauberhafte Hexen

      2001
      THAT 70’S SHOW (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Die Wilden Siebziger

      2007
      BONES (TV-Serie; Gastrolle)
      Dt: Bones – Die Knochenjägerin


      Kent Harper
      Officer Jack Bennett

      „Jack ist extrem nervös, ein bisschen durchgedreht – ihm geht eine Menge im Kopf herum. Im Grunde ist er gelangweilt, weil in dieser Gegend nichts los ist. Er hat einen nervösen Zeigefinger, schießt gern, aber es gibt nichts, auf das man schießen könnte. Also nehmen Jim und er alles aufs Korn, was sie finden. Wir gehören wohl eher zu den Bösen als zu den Guten, aber richtig schlimme Jungs sind wir auch nicht. Irgendwie sorgen wir für Abwechslung, für ein bisschen Action. Wir wollen unseren Spaß haben. Wir sind völlig isoliert in dieser einsamen Gegend und verlieren dadurch jedes Maß.“
      „Ich war mir mit Marco und Jen einig, dass ich unter meine Arbeit als Autor einen Schlussstrich ziehen sollte, sobald die Dreharbeiten begannen – von diesem Moment an konzentrierte ich mich nur noch auf meine Aufgabe als Darsteller. Ich habe Marco das Original-Drehbuch geschickt – er biss an und stellte die Finanzierung auf die Beine. Ich kann nur ehrfürchtig staunen: Endlich wird mein Traum Wirklichkeit. Es war fantastisch, für Jen auch als Schauspieler arbeiten zu dürfen. Jen überarbeitet das Skript, während wir drehen – ich spiele nur meine Rolle und konzentriere mich ganz auf meine Darstellung.“
      „French und ich haben zusammen vorgesprochen – er war mir von Anfang an sehr sympathisch. Wir sind sofort zu einem Team zusammengewachsen. In diesem Film passieren Dinge, die ich wirklich und wahrhaftig fühlen wollte – mir war klar, dass das über normales Schauspielern hinausgeht – wir haben uns buchstäblich in die Rollen eingelebt.“
      „Es war toll, als Jen sich bereiterklärte, uns improvisieren zu lassen. Sie weiß genau, wie sie die Szenen drehen will, und sie kennt die Figuren derart genau, dass sie unseren Improvisationen zuschauen kann und immer darauf achtet, dass wir nicht zu sehr vom Kurs abkommen. Aber sie lässt uns unsere Freiheit.“
      „Es ist für mich wirklich eine große Ehre, zusammen mit diesen Darstellern auftreten zu dürfen. Die Schauspielerei habe ich nur angefangen, um so etwas mitzuerleben. Und ich bin begeistert. Immer geht es um Kunst und um Unterhaltung, die die Zuschauer mitreißen soll.“
      Kent Harper ist Co-Autor von „Surveillance“ (Unter Kontrolle) und übernimmt außerdem die Rolle des Officers Jack Bennett. In der Filmbranche begann er als Assistent in allen Abteilungen, um die Branche aus jeder Warte kennenzulernen. Als er genug Erfahrungen gesammelt hatte, wurde er der persönliche Assistent der Produzenten, um sich auch in dieser Richtung weiterzubilden. Gleichzeitig machte er eine intensive zweijährige Schauspielausbildung am Sanford Meisner Theatre, um auch diese Leidenschaft auszuleben. Er lernte die Methoden von Stanislavski, Strasberg und Uta Hagen, er improvisierte und übte sich in ausländischen Akzenten und Dialekten, um dann seine Kenntnisse in Kurzfilmen und Spielfilmen anzuwenden.
      1997 gründete Harper seine Produktionsfirma Film Star Pictures. Er produziert und entwickelt Independent-Projekte und arbeitet dabei mit bedeutenden Produzenten wie Michel Shane („Catch Me if You Can“/Catch Me if You Can – Mein Leben auf der Flucht; „I, Robot“/I, Robot) und Fred Caruso („Blue Velvet“/Blue Velvet) zusammen. Als Schauspieler und Produzent war Harper an drei Kurzfilmen beteiligt, darunter „You Always Stalk the Ones You Love“ mit James Franco („Spider-Man“/Spider-Man; „James Dean“/James Dean) und Scott Caan („Novocaine“/Novocaine – Zahn um Zahn).
      Seit Februar 2008 produziert Harper „The Other Side“. Darin übernimmt er auch eine Hauptrolle neben Giovanni Ribisi. Weitere Darsteller sind Katie Holmes, Woody Harrelson, Jason Lee und Lili Taylor.


      Cheri Oteri
      Mom

      „Ich spiele Stephanies Mutter. Wir fahren in die Ferien, durchqueren den Staat und geraten dort in eine gefährliche Situation.“
      „Ich las das Drehbuch und staunte über die Detailfülle. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte, eine Vergangenheit, eigene Probleme. Eine düstere Geschichte, doch das Düstere ist kein Selbstzweck. Jede Figur hat ihre Funktion. Meine Figur heißt einfach nur ,Mom‘, doch es ist faszinierend, wie genau sie definiert wird. Ich freute mich sehr darauf, ihre düsteren, dramatischen und komischen Szenen spielen zu dürfen, weil sie sehr realistisch sind.“
      „Mom hat zum zweiten Mal geheiratet, hat einen neuen Mann und Kinder aus erster Ehe. Sie bemüht sich sehr und kann das auch manchmal zeigen, aber man merkt, dass sie sich gefühlsmäßig übernommen, zu viel um die Ohren hat.“
      „Weil ich mit Jen arbeiten darf, weil sie mir vertraut, bemühte ich mich sehr, sie zufrieden zu stellen. Ich weiß diese Chance wirklich zu schätzen. Ich hatte gleich das Gefühl, dass sie mir den Vorzug gab. Eine erstaunliche Frau.“
      „Wir drehen einen sehr dramatischen Thriller mit wirklich interessanten Figuren. Jeder hat darin seine Aufgabe. Die Besetzung ist großartig – es kommt selten vor, dass bei derart vielen Figuren jede einen so intensiven Spannungsbogen bekommt. Jennifer ist das bestens gelungen.“
      „Die wahren Kinder in unserem Auto sind eigentlich Hugh Dillon und ich. Von Anfang an benahmen wir uns ziemlich kindisch, machten Quatsch und hörten nie auf. Es war schön, ihn kennenzulernen. Wir haben in diesem Auto wirklich eine Menge Zeit verbracht! Nach dieser Erfahrung habe ich mir geschworen, nie im Leben einen Urlaub per Auto zu machen! Aber durch Hugh wurde es sehr lustig. Noch nie habe ich in den Drehpausen derart viel gelacht wie bei diesem Film.“
      Die Komikerin Cheri Oteri wurde als Autorin und Darstellerin in der berühmten Comedy-Show „Saturday Night Live“ bekannt. Durch ihr Timing und ihre sorgfältig ausgearbeiteten Figuren stieg sie zum klassischen amerikanischen Comedian in der Tradition von Lucille Ball, Gilda Radner und Goldie Hawn auf. Demnächst ist Oteri neben Jessica Simpson in Steve Miners „Major Movie Star“ zu sehen, zu dem sie auch das Drehbuch geschrieben hat.
      Zu ihren Filmen zählen „Shrek the Third“ (Shrek der Dritte), „Southland Tales“ (Southland Tales), „Inspector Gadget“ (Inspektor Gadget), „Liar Liar“ (Der Dummschwätzer) und „Austin Powers: International Man of Mystery“ (Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat).

      Michael Ironside
      Captain Billings

      „Ich spiele Captain Norris Billings, der in den Mordfällen ermittelt. Die Serienkiller sind noch nicht gefasst – für meine Stadt ist das eine schwierige Situation. Das FBI schickt zwei Agenten, die den Tatort untersuchen sollen. Die glauben, dass wir das nicht allein schaffen. Einen meiner Leute hat es erwischt, und jetzt wird mein Revier für die Vernehmung der Zeugen benutzt.“
      „Es ist das reine Vergnügen, mit Jen zu arbeiten. Ich habe über 150 Filme gedreht, aber nur fünf, sechs der Regisseure hatten eine präzise Vorstellung davon, was sie wollten und wie sie das erreichen konnten. Sie gehört dazu. Das bringt Spaß, das sorgt für Überraschungen. Und sie ist ein kluger Kopf. Weniger autoritär als eine starke Teamleiterin. Sie schafft eine so sichere Atmosphäre, dass man durchaus Risiken eingehen mag. Alle Beteiligten bringt sie dazu, ihr Bestes zu geben – Darsteller wie Mitarbeiter.“
      Ironsides bekanntes Gesicht hat starke, unvergessliche Rollen geprägt – mit seinen intensiven Darstellungen definierte er im Laufe seiner Karriere den „ruppigen Guten“, aber auch abstoßende Schurken. Seine wichtigsten Rollen spielte er in „Total Recall“ (Die totale Erinnerung – Total Recall), „The Perfect Storm“ (Der Sturm), „Starship Troopers“ (Starship Troopers), „Top Gun“ (Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel) und „Scanners“ (Scanners – Ihre Gedanken können töten). Bekannt wurde er aber vor allem mit seinen TV-Serienauftritten in „SeaQuest 2032“ (SeaQuest DSV) und „V“ (V – Die Außerirdischen kommen).





      HINTER DER KAMERA


      Peter Wunstorf, A.S.C.
      Kamera

      „Bei der Vorbereitung entwickelte ich mit Jennifer vier oder fünf verschiedene optische Konzepte für den Film. Drei davon werden den Figuren zugeordnet, die die Geschichte erzählen. Mit jeder Figur variieren wir den Look und die Emotionalität. Jack bekommt zum Beispiel eine gestochen scharfe Farbpalette, die fast an einen alten James-Dean-Film erinnert: ausgebleichte Farben, scharfe Bilder, niedrige Kamerapositionen, die ihn wie einen Superhelden zeigen. Bobbi ist mit Koks zugedröhnt, deshalb wirken ihre Bilder exaltiert, grobkörnig, mit verrückten, ausgeflippten Kamerabewegungen. Stephanie wird aus der Sicht eines kleinen Mädchens gezeigt, aber in einer Hyperrealität. Das Polizeirevier ist die neutrale, objektive Außenwelt, die bei uns ihren eigenen Look bekommt.“
      „Das zentrale Ereignis, das zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Blickpunkt aller Beteiligten gezeigt wird, war sehr schwierig zu filmen. Die Farbpalette habe ich zunächst mit der Regisseurin entwickelt. Wie sieht die Welt der Figuren aus? Wie sieht die Figur sich selbst? Ich muss die Vorstellungen der Regisseurin interpretieren, mich in ihren Kopf versetzen. In der Vorbereitungsphase haben wir einige Testaufnahmen gemacht – so bestimmten wir ein gemeinsames Konzept für jede der Figuren. Dann ist es an mir auszutüfteln, wie man das filmen kann. Wir entwickeln sehr deutlich definierte Looks, wobei die Zuschauer die Kameraarbeit aber nicht bewusst wahrnehmen sollen – in diesem Moment würden wir zu weit gehen. Wir gehen durchaus nicht subtil vor, aber wir finden ein Gleichgewicht zwischen der Geschichte, die es zu erzählen gilt, und den knalligen Bildern.“
      „Wir haben mit Panavision-Kameras gedreht – jeden Tag hatten wir zwei Kameras im Einsatz, und bei großen Stunts sogar vier. Wir verwenden vier unterschiedliche Typen von Kodak-Filmmaterial. Außerdem manipulieren wir das Filmmaterial bei der Entwicklung, so dass am Ende fünf unterscheidbare Looks entstehen. Wir drehten auf 35mm – mit je drei Perforationslöchern pro Einzelbild, im Breitbildverfahren (Bildverhältnis 1:2,35), aber nicht mit anamorphotischen Linsen, denn dadurch entsteht ein viel besserer Look, den wir in der digitalen Bearbeitungsphase manipulieren können.“
      Wunstorfs Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Formaten konnte er in großen Studioproduktionen, bei Independent-Filmen und Fernsehserien einsetzen.

      Filmauswahl:

      1994
      DOUBLE HAPPINESS
      Dt: Double Happiness
      Kamera
      Regie: Mina Shum

      1996
      MILLENNIUM (TV-Serie; Pilotfilm)
      Dt: Millennium – Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst
      Kamera
      Regie: David Nutter

      1997
      DRIVE, SHE SAID
      Kamera
      Regie: Mina Shum

      1998
      HEART OF THE SUN
      Kamera
      Regie: Francis Damberger

      1999
      TOTAL RECALL: THE SERIES (TV-Serie; Episode: „Machine Dreams Part 1)
      Dt: Total Recall 2070 – Maschinenträume
      Kamera
      Regie: Mario Azzopardi

      2000
      SNOW DAY
      Dt: Schneefrei
      Kamera des 2. Drehteams
      Regie: Chris Koch

      JAMES CAMERON’S DARK ANGEL (TV-Serie, Pilotfilm)
      Dt: Dark Angel
      Kamera
      Regie: David Nutter

      THE VIRGINIAN (TV)
      Dt: Land der Gesetzlosen
      Kamera
      Regie: Bill Pullman

      2001
      SMALLVILLE (TV-Serie; Pilotfilm)
      Dt: Smallville
      Kamera
      Regie: David Nutter, Michael W. Watkins

      2002
      LONG LIFE, HAPPINESS & PROSPERITY
      Kamera
      Regie: Mina Shum

      2004
      THE FINAL CUT
      Dt: The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang
      Kamera des Zoe-Teams und des 2. Drehteams
      Regie: Omar Naim

      2005
      BROKEBACK MOUNTAIN
      Dt. Brokeback Mountain
      Kamera des 2. Drehteams
      Regie: Ang Lee


      Marco Mehlitz
      Produzent

      Marco Mehlitz kann als Produzent bereits 15 Jahre Erfahrung in der Filmbranche vorweisen. Derzeit ist er Chief Executive Officer/Geschäftsführer und Mitbegründer von Lago Film mit Büros in Berlin, München und im Studio Babelsberg. Seine amerikanische Filmfirma See Films hat ihr Hauptquartier in Los Angeles.
      Zuvor war er CEO von Cinerenta – er verantwortete alle finanziellen, kreativen und Produktionsaspekte der Cinerenta-Filmstaffel. Für Cinerenta produzierte Mehlitz „Undiscovered“ (Newcomer – Tausche Ruhm gegen Liebe; 2005), „The Devil’s Rejects“ (TDR – The Devil’s Rejects; 2005), „Ripley Under Ground“ (Ripley Under Ground; 2005), „The Cave“ (The Cave; 2005), „Just Friends“ (Wild X-mas; auch: Just Friends – No Sex; 2005), „The Woods“ (The Woods; 2005), „The Final Cut“ (The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang; 2004), „The Human Stain“ (Der menschliche Makel; 2003) und „Confidence“ (Confidence; 2003).
      Von 1999 bis 2001 war Mehlitz verantwortlicher Manager und Leiter der Produktionsfirma VIF/Time – er überwachte alle internationalen Produktionen in den USA, Canada, Neuseeland sowie in Zentral- und Osteuropa. In dieser Funktion produzierte Mehlitz Michael Moores „Bowling for Columbine“ (Bowling for Columbine; 2002), „The Vector File“ (The Vector File; 2002), „Where Eskimos Live“ (2002), „Ozzie“ (2001), „MythQuest“ (2001), „Cartouche – Prince de faubourgs“/„Cartouche – Prince of the Streets“ (2001), „Love the Hard Way“ (Love the Hard Way – Atemlos in New York; 2001) und „Eisenstein“ (2000).
      Derzeit produziert Lago Film Jaco van Dormaels „Mr. Nobody“, eine internationale Co-Produktion mit Belgien und Frankreich.
      Marco Mehlitz wuchs in Berlin und in den Vereinigten Staaten auf. Hochschulabschlüsse kann er in politischen Wissenschaften, deutscher Literatur und Medien-Unternehmensberatung vorweisen. Mehlitz begann seine Laufbahn am Theater, bevor er Produzent wurde. Er ist Mitglied der Producers Guild of America, der europäischen Filmakademie und der Deutschen Filmakademie. Er lehrt das Fach Internationale Filmproduktion an den Filmschulen in Berlin, Ludwigsburg und Tel Aviv.
      Derzeit lebt Mehlitz mit seiner Frau und seinem siebenjährigen Sohn in Berlin. Er arbeitet abwechselnd in Deutschland, Frankreich und Nordamerika.


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