Harry Potter und der Feuerkelch - Special

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      Harry Potter und der Feuerkelch - Special


      WARNER BROS. PICTURES präsentiert
      eine Heyday Films-Produktion
      einen Film von MIKE NEWELL



      (Harry Potter and the Goblet of Fire)

      DANIEL RADCLIFFE
      RUPERT GRINT
      EMMA WATSON

      Mit
      ROBBIE COLTRANE
      RALPH FIENNES
      MICHAEL GAMBON
      BRENDAN GLEESON
      JASON ISAACS
      GARY OLDMAN
      ALAN RICKMAN
      MAGGIE SMITH
      TIMOTHY SPALL


      Regie MIKE NEWELL
      Produzent DAVID HEYMAN
      nach dem Roman von J.K. ROWLING
      Drehbuch STEVE KLOVES
      Executive Producers DAVID BARRON und TANYA SEGHATCHIAN
      Kamera ROGER PRATT, B.S.C.
      Produktionsdesign STUART CRAIG
      Schnitt MICK AUDSLEY
      Co-Produzent PETER MacDONALD
      Kostümdesign JANY TEMIME
      Musik PATRICK DOYLE


      im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
      a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
      www.harrypotter.de




      KURZINHALT

      In „Harry Potter und der Feuerkelch“, dem vierten Teil der Filmreihe nach den beliebten Harry-Potter-Romanen von J.K. Rowling, wird Harry (DANIEL RADCLIFFE) auf geheimnisvolle Weise als Kandidat für das renommierte Trimagische Turnier ausgewählt, obwohl er das Mindestalter noch gar nicht erreicht hat. In diesem spannenden internationalen Wettbewerb muss er gegen ältere und erfahrenere Schüler von Hogwarts und von zwei konkurrierenden europäischen Zaubererschulen antreten.
      Unterdessen versetzen die Helfershelfer von Lord Voldemort (RALPH FIENNES) die Zauberergemeinde in Angst und Schrecken: Während der Quidditch-Weltmeisterschaft erscheint am Himmel das Dunkle Mal - ein deutliches Zeichen, dass Voldemort nach der Macht greift. Doch auch ein weiterer erschütternder Umstand macht Harry äußerst nervös - er hat noch immer keine Tanzpartnerin für den Weihnachtsball in Hogwarts.



      INHALT

      Harry Potter (DANIEL RADCLIFFE) sieht schweren Zeiten entgegen.
      Er wird von Albträumen geplagt, seine Narbe peinigt ihn mehr als üblich. Deswegen ist er froh, dass er keine Zeit mehr hat, über diese beängstigenden Visionen nachzugrübeln, denn vorerst nimmt er mit seinen Freunden Ron (RUPERT GRINT) und Hermine (EMMA WATSON) an der Quidditch-Weltmeisterschaft teil.
      Doch der Himmel über dem Quidditch-Zeltplatz erstrahlt auf unheimliche Weise: Dort funkelt das Dunkle Mal, das Erkennungszeichen des bösen Lord Voldemort. Beschworen wird es von seinen Gefolgsleuten, den Todessern, die sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben, seit Voldemort (RALPH FIENNES) vor 13 Jahren verschwunden ist – in jener Nacht, in der er Harrys Eltern ermordet hat.
      Harry wünscht sich nichts sehnlicher, als in die sicheren Mauern der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zurückzukehren, wo Professor Dumbledore (MICHAEL GAMBON) ihn beschützen kann. Doch in diesem Jahr läuft nichts so wie sonst.
      Dumbledore kündigt an, dass das Trimagische Turnier, einer der spannendsten und gefährlichsten Wettkämpfe für Zauberer, diesmal von Hogwarts ausgerichtet wird. Je ein Champion wird aus den drei größten und renommiertesten Zaubererschulen ausgewählt, die dann in einer Serie lebensgefährlicher Aufgaben gegeneinander antreten, um den begehrten Trimagischen Pokal zu gewinnen.
      Die Hogwarts-Schüler staunen nicht schlecht, als die eleganten Mädchen der Beauxbatons-Akademie und die grüblerischen Durmstrang-Jungen die Große Halle füllen – alle warten atemlos auf die Wahl ihrer Champions.
      Barty Crouch (ROGER LLOYD PACK) vom Zaubereiministerium und Professor Dumbledore leiten die Zeremonie bei Kerzenlicht, und die Spannung steigt, als der verzauberte Feuerkelch je einen Schüler der Schulen für den Wettkampf auswählt. In einem Funken sprühenden Feuerwerk bestimmt der Kelch Viktor Krum (STANISLAV IANEVSKI), den Quidditch-Superstar von Durmstrang, dann folgt die hervorragende Fleur Delacour (CLÉMENCE POÉSY) von Beauxbatons und schließlich der allseits beliebte Hogwarts-Favorit Cedric Diggory (ROBERT PATTINSON). Doch anschließend spuckt der Kelch unerklärlicherweise einen weiteren Namen aus: Harry Potter.
      Der erst 14-jährige Harry ist drei Jahre zu jung, um an dem strapaziösen Wettkampf teilzunehmen. Er behauptet steif und fest, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat und überhaupt nicht am Wettkampf teilnehmen will. Doch die Entscheidung des Kelchs ist verbindlich – Harry muss antreten.
      Unterstellungen und Neid schlagen hohe Wellen, und die Sensationsreporterin Rita Skeeter (MIRANDA RICHARDSON) heizt die Gegenreaktionen auf Harry Potters Wahl mit ihren unverschämten Klatschkolumnen sogar noch an. Sogar Ron glaubt mittlerweile, dass sein „ruhmsüchtiger“ Freund den Kelch irgendwie dazu gebracht hat, gerade ihn auszuwählen.
      Dumbledore argwöhnt, dass derjenige, der Harrys Namen für das Turnier vorgeschlagen hat, ihn ganz bewusst in Lebensgefahr bringen will. Deshalb bittet er Alastor „Mad-Eye“ Moody (BRENDAN GLEESON), den exzentrischen neuen Professor für die Verteidigung gegen die Dunklen Künste, den jungen Nachwuchszauberer mit seinem hochsensiblen magischen Auge zu bewachen.
      Harry bereitet sich auf die schwierigen Aufgaben des Turniers vor – er muss gegen einen Feuer speienden Drachen antreten, in die Tiefen eines großen Sees tauchen und den Weg durch ein Labyrinth finden, das ein seltsames Eigenleben entwickelt. Doch richtig angst und bange wird ihm vor der größten Herausforderung überhaupt: Wie soll er eine Tanzpartnerin finden, die ihn auf den Weihnachtsball begleitet?
      Drachen, Wasserdämonen und Grindelohs erledigt Harry mit links – doch der Angstschweiß steht ihm auf der Stirn, als er die schöne Cho Chang (KATIE LEUNG) bittet, mit ihm auf den Weihnachtsball zu gehen. Und wenn Ron nicht so abgelenkt wäre, würde er merken, dass sich seine Gefühle für Hermine verändert haben.
      Dann schlägt das Unheil zu – in Hogwarts geschieht ein Mord. Harry leidet immer noch unter seinen Voldemort-Träumen und wendet sich verschreckt an Dumbledore. Doch selbst der ehrwürdige Direktor muss zugeben, dass er mit seinem Latein am Ende ist.
      Während Harry und die übrigen Champions sich mit der letzten Aufgabe und den eigenwilligen Hecken des unheimlichen Labyrinths herumschlagen, werden sie von jemandem oder etwas genau beobachtet. Der Sieg scheint zum Greifen nahe, aber im Angesicht des Trimagischen Pokals lässt sich die Wirklichkeit nicht mehr von den Spukbildern unterscheiden – und ohne Vorbereitung muss sich Harry dem Unvermeidlichen stellen: Er begegnet dem wahren Bösen…



      ÜBER DIE PRODUKTION


      Das vierte Jahr: Champions und Wettkämpfe

      In „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch), dem vierten Film nach den ungeheuer beliebten „Harry Potter“-Romanen von J.K. Rowling, erlebt Harry Potter im vierten Schuljahr an der Howarts-Schule für Hexerei und Zauberei die lustigsten und gefährlichsten Abenteuer seines Lebens.
      Denn Harry muss nicht nur bei einem halsbrecherischen internationalen Turnier gegen seine älteren und erfahreneren Mitschüler antreten, sondern sich auch mit seinem Erzfeind, dem bösen Lord Voldemort, auseinander setzen: Der will wieder die Macht ergreifen – und Harry ein für alle Mal den Garaus machen. Etwas Schlimmeres lässt sich gar nicht vorstellen, oder? Doch! Harry hat nämlich eine Heidenangst davor, eine Tanzpartnerin zum Weihnachtsball in Hogwarts einzuladen.
      Auch für Harry beste Freunde Ron und Hermine bringt das neue Schuljahr tief greifende Veränderungen – vielleicht stellen sie sich endlich der Tatsache, dass sich ihre Gefühle füreinander verändert haben. Während die Teenager ängstlich auf die ungewohnten Hormonschübe reagieren, bahnt sich auch unter den Erwachsenen eine Romanze an: Zwischen Harrys zuverlässigem Ratgeber Hagrid und Madame Maxime, der üppigen Direktorin der Beauxbatons-Akademie, funkt es gewaltig.
      „Dieser Film stellte uns ständig vor neue und sehr schwierige Herausforderungen“, berichtet David Heyman, der die „Harry Potter“-Filmserie produziert. „Wir brauchen einen Regisseur, der einen düster-spannenden Thriller inszenieren kann und den Action-Sequenzen den nötigen Drive verleiht, aber gleichzeitig muss er auch sehr viel Einfühlungsvermögen für die oft komischen Pubertätsängste der Teenager mitbringen. Man braucht sich nur so unterschiedliche Filme wie ,Dance With a Stranger‘, ,Donnie Brasco‘ oder ,Vier Hochzeiten und ein Todesfall‘ anzusehen, um sofort zu merken: Nur sehr wenige Regisseure bringen die Fähigkeiten und die vielseitige Begabung eines Mike Newell mit.“
      „Für mich ist die Story vor allem ein Thriller“, sagt Newell. „Es gibt wunderbare Sequenzen – von der Spannung beim Trimagischen Turnier bis zum Humor und Herzschmerz beim Weihnachtsball, aber das treibende Element ist der traumhafte Thriller, in dem es ein echter Bösewicht auf Harry abgesehen hat – und nur Harry allein in der Lage ist, ihm die Stirn zu bieten.“
      Die gefährlichen Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Zu Beginn der Geschichte leidet Harry unter unheimlichen Albträumen, und seine berüchtigte blitzförmige Narbe brennt wie Feuer. Der Schmerz verwandelt sich in tiefes Schaudern, als Lord Voldemorts fürchterliche Gefolgsleute, die Todesser, den Nachthimmel während der Quidditch-Weltmeisterschaft mit dem Dunklen Mal des niederträchtigen Zauberers erstrahlen lassen. Erstmals kündigen sie damit die Rückkehr ihres Führers an, der vor 13 Jahren verschwunden ist.
      Nicht einmal der ehrwürdige Hogwarts-Direktor Dumbledore weiß, was er von diesen geheimnisvollen Vorgängen halten soll. Um die Gemeinschaft der drei größten europäischen Zaubererschulen zu fördern, kündigt Dumbledore an, dass Hogwarts das Trimagische Turnier ausrichten wird: Zu diesem spannenden Wettkampf werden die Schüler und Lehrer von zwei anderen europäischen Zaubererschulen eingeladen, ein Schuljahr lang in Hogwarts zu leben und zu lernen.
      „Dumbledore will die Zaubererzunft auf die schwierigen Zeiten vorbereiten“, stellt Heyman fest. „Mit seiner Geste unterstreicht er ein Thema des Films: Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.“
      Weil das Trimagische Turnier lebensgefährliche Risiken birgt, bestimmt Barty Crouch, der Chef der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit, dass die teilnehmenden Schüler mindestens 17 Jahre alt sein müssen – was den 14-jährigen Harry und seine Freunde von vornherein ausschließt. Doch nachdem der magische Feuerkelch einen Champion aus jeder der Zaubererschulen als Turnierteilnehmer bestimmt hat, wird erstaunlicherweise noch ein vierter Name genannt: Harry Potter.
      Obwohl Harry protestiert, ist die Entscheidung des Kelchs verbindlich – ihm bleibt keine Wahl: Er muss in dem strapaziösen Turnier gegen die älteren Schüler antreten, die ihm an Zauberfähigkeiten weit überlegen sind.
      „Mir gefällt an Harry vor allem, dass er kein Held im klassischen Sinne ist, kein unüberwindlicher Superman“, sagt Daniel Radcliffe, der sich auf Newells Rat hin zur Vorbereitung Thriller wie „North by Northwest“ (Der unsichtbare Dritte) anschaute. „Harry ist durchaus nicht unverwundbar. Er hat Angst. Obwohl er so viel Unterstützung bekommt, möchte er wohl schon seit langem seine Vergangenheit zu den Akten legen – er will nicht mehr den Helden spielen. Doch als sein Name aus dem Kelch auftaucht, steht er sofort wieder im Rampenlicht. Das bringt ihm Kritik von allen Seiten ein, aber er selbst weiß natürlich am besten, dass er seinen Namen nicht in den Kelch getan hat – also war es jemand anderes.“
      Als Harry seinen zuverlässigen Mentor Dumbledore um Rat und Schutz bittet, stellt er überrascht fest, dass auch der Direktor selbst keine Ahnung hat, was es mit diesen geheimnisvollen Ereignissen auf sich hat. „Harry kann sich auf niemanden mehr verlassen“, sagt Radcliffe. „Erstmals erlebt er Dumbledore als alten Mann, der die Sache nicht mehr im Griff hat – was Harry äußerst verunsichert. Jemand oder etwas schleicht sich in Hogwarts ein und hat es auf ihn abgesehen, aber Dumbledore weiß nicht, was das ist, woher es kommt und wie man es aufhalten kann.“
      „Dumbledore hat das Geschehen nicht mehr unter Kontrolle, er bekommt es mit der Angst zu tun“, sagt Michael Gambon, der wie in „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) den ehrwürdigen Direktor spielt. „Er trägt eine ungeheure Last auf den Schultern, ist für die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Schüler verantwortlich, und als sich das Böse in Hogwarts ausbreitet, fällt ihm kein Rezept dagegen ein.“
      Weil Dumbledore vermutet, dass Harrys Name sicher nicht im Kelch gelandet ist, um ihn gewinnen zu lassen, bittet er Alastor „Mad-Eye“ Moody um Hilfe: Dieser exzentrische Lehrer unterrichtet in Hogwarts seit neuestem die Verteidigung gegen die Dunklen Künste und soll nun mit seinem besonders sensiblen Auge über den Nachwuchszauberer wachen, bis klar ist, was wirklich hinter den unheilvollen Vorfällen steckt.
      Moody ist ein legendärer Auror, ein Jäger der dunklen Zauberer, dem man nachsagt, er habe das halbe Askaban-Gefängnis mit Voldemorts Gefolgsleuten gefüllt. Aber die Frontjahre im Kampf gegen das Böse haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Narben zeugen von seinen Kämpfen, er leidet unter Verfolgungswahn und verlässt sich ganz auf sein magisches blaues Auge, um das Böse, das er in jeder dunklen Ecke vermutet, aufzuspüren und dingfest zu machen.
      „Moody ist ein Revolverheld mit Zauberstab“, sagt Brendan Gleeson – der vielseitige Schauspieler hat sich mit hinreißenden Darstellungen wie in „Braveheart“ (Braveheart), „Cold Mountain“ (Unterwegs nach Cold Mountain), „Troy“ (Troja) und „The Gangs of New York“ (The Gangs of New York) profiliert. „Er hat die Guten vor so vielen Dämonen bewahrt, dass er völlig durchgedreht ist. Als ich mit Mike Newell über die Figur sprach, beschrieb er seinen Eindruck: Moody hat durch seine vielen Verwundungen erheblichen Schaden genommen. Es ist für mich eine sehr interessante Aufgabe, den Spannungsbogen dieser Figur herauszuarbeiten: Moody kommt als halbe Leiche in Hogwarts an, aber mit der Zeit fassen die Kids Vertrauen zu ihm.“
      Moodys Wahnsinn hat durchaus Methode, auch wenn seine ruppige Art der Zuneigung die Schüler oft zu Tode erschreckt und die Kritik seiner Kollegen provoziert. „Mir gefällt vor allem, dass er mich an einige meiner eigenen alten Lehrer erinnert“, sagt Gleeson nachdenklich. „Für Lehrbücher und Samthandschuhe hat er einfach keine Zeit. Er will den jungen Männern und Frauen klipp und klar sagen, mit wem sie es zu tun bekommen: Das Böse gibt es wirklich, und sie müssen ganz genau wissen, worauf sie sich dabei einlassen. Moody ist praktisch der personifizierte Initiationsritus, er beschleunigt ihr Erwachsenwerden. Von der sanften Tour beim Umgang mit Harry und den anderen Schülern hält er nichts, denn sie müssen sich auf die harte Wirklichkeit vorbereiten.“
      „Moody ist eine komplexe, schwierige Figur“, stellt Heyman fest. „Brendan hält das Ungestüm und den Humor der Rolle wunderbar im Gleichgewicht – dadurch wirkt er ebenso furchterregend wie sympathisch.“
      „Ein Schauspieler von Brendans Kaliber und Vielseitigkeit ist die echte Ausnahme“, fügt Newell hinzu, der 1992 mit Gleeson das Familienabenteuer „Into the West“ (Into the West; auch: Das weiße Zauberpferd) gedreht hat. „Vielleicht gilt das ja für alle Iren, jedenfalls bringt Brendan eine Urwüchsigkeit mit, die ihn wild, aber auch staunend-unschuldig wirken lässt. Das passt wunderbar zur Darstellung dieser vielschichtigen Figur.“
      Moodys durchdringend blaues Glasauge gestaltete der für die Monstereffekte zuständige Nick Dudman zusammen mit dem Leiter der visuellen Effekte, Jimmy Mitchell. „Das Auge entwickelt ein Eigenleben“, sagt Newell. „Aber wenn wir verraten würden, wie uns das gelingt, nähmen wir den Zuschauern ihre Illusion.“
      Die Kostümbildnerin Jany Temime ließ sich beim Entwurf zu Moodys typischem schwarzen Mantel von den Italo-Western anregen: Die abgetragene Lederschwarte mit ihren vielen Schnallen wirkt so verschlissen wie ihr Träger. „Moody ist ein Krieger, kennt kein Heim, keine Heimat. Er lebt buchstäblich in seinem Mantel“, vermutet Temime. „Unser Team hat eine Woche gebraucht, um den Mantel angemessen alt und abgetragen aussehen zu lassen – als ob Moody ihn schon sein Leben lang getragen hätte.“
      Während Moody Harry vor den geheimnisvollen, lebensbedrohlichen Mächten zu schützen sucht, muss der Teenager sich mit einer ganz andersartigen Gegnerin herumschlagen – der Sensationsreporterin Rita Skeeter. Skeeter ist so skrupellos wie penetrant – sie schreckt vor nichts zurück, kein Beweggrund ist ihr zu nieder, wenn es um ihre unverschämten Klatschkolumnen geht.
      „Rita schreibt, was die Leute lesen wollen und was sie ihrer Meinung nach bei der Stange hält“, sagt die weltweit geschätzte Schauspielerin Miranda Richardson, bekannt durch Auftritte in so unterschiedlichen Filmen wie „The Hours“ (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit), „Sleepy Hollow“ (Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen), „Enchanted April“ (Verzauberter April) und Mike Newells Hit-Thriller „Dance With a Stranger“ (Dance With a Stranger) von 1985. „Sie setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.“
      „Rita ist aalglatt und unerbittlich, weiß aber ihren Charme einzusetzen – so bekommt sie ihre Knüller“, erklärt Newell. „Miranda ist unglaublich begabt. Ihr Gefühl für komisches Timing ist unübertroffen, aber gleichzeitig kann sie so herrlich bedrohlich auftreten.“
      Skeeter heizt die Stimmung gegen Harry Potter noch an, als er auf seltsame Weise für das Trimagische Turnier ausgewählt wird. Und sie lotet sein Privatleben aus – seins und Hermines. „Eine ekelhafte Person!“, beschwert sich Emma Watson. „Rita hat es offensichtlich auf Hermine abgesehen. Sie erkennt Hermines Schwächen und verstärkt sie noch: Sie merkt, dass Hermine weder als Bücherwurm noch als Streberin gelten will – schlägt also in eine ähnliche Kerbe wie Professorin Trelawney im dritten Film.“
      Wen überrascht es da, dass die extravagante Journalistin sich so schrill kleidet, wie es ihrem Charakter entspricht. „Rita findet, dass sie immer dem Anlass entsprechend gekleidet sein muss: Die äußere Erscheinung ist genauso wichtig wie ihre – höchst eigenwillig interpretierte – Wahrheitspflicht den Lesern gegenüber“, sagt Richardson. „Sie ist überzeugt davon, dass sie als Einzige angemessen angezogen ist.“
      „Ich ließ mich von den 1980ern inspirieren“, sagt Jany Temime über ihre Entwürfe zu Rita Skeeters Outfits. „Knallige Farben, kantige Linien, die mit dem von ihr recherchierten Thema korrespondieren. Ein Beispiel: Als die Wettkämpfer im Trimagischen Turnier ihre erste Aufgabe bewältigen und gegen die Drachen kämpfen, trägt Rita eine Art Schlangenleder mit Schuppen. Als sie beim Tauchen zuschaut, tritt sie nicht zufällig in ekelhaftem Giftgrün auf.“
      Harry bemüht sich redlich, sich nicht von Moodys unorthodoxen Methoden oder Rita Skeeters heimtückischem Klatsch ablenken zu lassen, weil er eine Konfrontation mit Lord Voldemort fürchtet – der dunkle Zauberer hat einst seine Eltern ermordet. „Du-weißt-schon-wer“, wie ihn die Bewohner der Zaubererwelt ängstlich nennen, ist brutal und teuflisch gnadenlos. Harry hat als Einziger den Todesfluch des Dunklen Lords überlebt – ein erstaunliches Kunststück, bei dem sein Gemüt erheblich stärker in Mitleidenschaft gezogen wird, als die Narbe auf seiner Stirn vermuten lässt.
      „Mit dem Begriff ,Feindschaft‘ lässt sich diese Beziehung nur ungenau beschreiben“, sagt Radcliffe. „Harry hasst Voldemort mit jeder Faser seines Körpers. Er will ihn umbringen, weil er seine Eltern auf dem Gewissen hat. Gleichzeitig hat er Todesangst vor ihm.“
      „Es ist sehr schwer, jemanden darzustellen, der das absolut Böse verkörpert“, überlegt Ralph Fiennes, der in seiner Karriere viele heroische, romantische und schurkische Rollen gespielt hat, zum Beispiel in „The Constant Gardener“ (Der ewige Gärtner), „Red Dragon“ (Roter Drache), „Maid in Manhattan“ (Manhattan Love Story), „The English Patient“ (Der englische Patient) und in „Schindler’s List“ (Schindlers Liste), der ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. „Als ich mit Mike über die Figur sprach, wollten wir Voldemort eine gewisse Menschlichkeit verleihen, weil man das ,Böse an sich‘ unmöglich darstellen kann. ,Das Böse‘ wird oft mit knirschenden Zähnen und Geifer gezeigt. Ich wollte Voldemorts Bösartigkeit subtiler und umso fürchterlicher demonstrieren. Sie entsteht aus Angst, Frust und Unglück. Als Kind war Voldemort unerwünscht. Er verlebte eine sehr unglückliche Kindheit – da ist die Ursache seiner Wut, seiner Eifersucht, seines Hasses zu suchen.“
      „Die Liebe ist ein Fremdwort für Voldemort“, stellt Heyman fest. „Er empfindet sie als Schwäche. Er ist die Verkörperung des absolut Bösen, wirkt attraktiv und charismatisch. Ralph ist ein tief schürfender Schauspieler – er versteht es hervorragend, Voldemorts unheimliches Charisma angemessen komplex zu umreißen.“
      Voldemort kocht vor Wut, weil Harry Potters Legende – der Junge, der überlebt hat – ihn selbst in den Schatten stellt. Deswegen hat er die vergangenen 13 Jahre darauf verwandt, die Macht zurückzuerlangen, die er in jener Schicksalsnacht verloren hat, als Harrys Eltern umkamen. Mit Hilfe seines wimmernden Dieners Wurmschwanz nimmt der Dunkle Lord triumphierend wieder menschliche Gestalt an, um Harry ein für alle Mal den Garaus zu machen.
      „Mike wollte unbedingt Voldemorts plötzliche Stimmungsschwankungen, seinen Jähzorn ausloten“, sagt Fiennes. „Manchmal bricht seine Wut auf Harry explosionsartig aus ihm hervor, manchmal kann er aber auch fast freundlich wirken. Man weiß nie so recht, woran man bei ihm ist. Wenn jemand charmant auftritt, aber man dennoch das Gefühl bekommt, dass er urplötzlich gewalttätig werden könnte, wirkt er unglaublich furchterregend. Wenn ich mit jemandem am Tisch sitze, der mir ein Glas Wein und Geschenke anbietet, obwohl ich weiß, dass er meine Frau erstochen hat, dann geht mir das echt an die Nieren.“
      „Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein“, bestätigt Newell. „Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.“
      „Eine sehr anstrengende Erfahrung“, sagt Radcliffe über seine Szenen mit Fiennes. „Ich habe ihm bei der Arbeit zugeschaut und daraus gelernt – wie er seinen Körper, seine Hände einsetzt, vor allem, als Voldemort erstmals wieder menschliche Gestalt annimmt. Einfach fantastisch.“
      „Daniel muss sich einiges von mir gefallen lassen“, schmunzelt Fiennes. „Dieser Junge steht einem Mann gegenüber, der ihm den Finger in die Wunde am Kopf bohrt, lacht und sich am Schmerz des anderen weidet. Er muss die Agonie und die Angst spielen, ohne dies durch viele Worte ausdrücken zu können. Ich bewundere ihn sehr.“
      Wie Voldemort aussehen sollte, wurde lange und sorgfältig überlegt, denn erstmals in der „Harry Potter“-Filmserie erscheint der Dunkle Lord komplett in menschlicher Gestalt. „Als Ralph die Rolle übernahm, fragte mich David Heyman: ,Du wirst ihm doch irgendeine Maske verpassen, nicht wahr?‘“, erinnert sich Newell. „Das habe ich aber gleich abgelehnt. Denn Ralph kann das Böse spielen. Er baggert es aus den Tiefen seiner Psyche hervor. Doch am Wochenende zu Hause überlegte ich dann trotzdem: Eigentlich sollten wir tatsächlich etwas mit seinem Gesicht machen.“
      „Meine Nichten und Neffen wollten unbedingt die Dreharbeiten besuchen, um ihren Onkel Ralph als Voldemort zu erleben“, erinnert sich Fiennes. „Als sie schließlich kamen, erkannten mich gar nicht!“
      Der für die Monstereffekte zuständige Nick Dudman und sein Team entwickelten das Konzept für Voldemorts Make-up: Mit minimalen Maskenteilen und Abziehbildern entstand so die Illusion einer fast durchsichtig blassen Haut – ein Geflecht von Adern zieht sich über seinen Schädel, seine Arme und Hände.
      „Das Make-up ist ebenso einfach wie wirkungsvoll“, stellt Fiennes fest, der sich den Kopf, die Arme und die Brust zu diesem Zweck rasieren ließ. „Ich wollte nur minimales Make-up tragen, um mich möglichst frei bewegen zu können. Wir gehen von der Vorstellung aus, dass Voldemort gerade erst in seine neue Haut geschlüpft ist. Er empfindet den Körper als ungewohnt, probiert ihn aus und genießt die damit verbundenen Kräfte.“
      Für Voldemorts schwarz wallendes Leichentuch verwendete man leichte Seide. Er wirkt dadurch wie ein „schwebendes Reptil“ – so beschreibt Fiennes sein Kostüm. „Wenn man Voldemort in der Gesamtansicht erblickt, trägt er ein schwarzes, wallendes Gewand. Keine Schuhe. Irgendwie passte es nicht, dass er Schuhe trägt. Er ist doch eben erst aus einem Kessel gestiegen.“
      „Uns schwebte ein möglichst einfaches Kostüm vor, das sich von den schweren Anzügen der Professoren abhebt“, fügt Heyman hinzu. „Es wirkt sehr spartanisch, hat kaum Ornamente, weil er von Ästhetik nichts hält. Wenn die Todesser auch auf Schmuck und Flitter stehen, so gilt das nicht für Voldemort.“
      Die gefilmten Bilder überarbeitete später das Effekteteam: Im Computer wurde Fiennes’ Nase abgeflacht und Schlitze hinzugefügt – dieser Schlangenlook verstärkt Voldemorts Slytherin-Herkunft. „Das wirkt echt gruselig“, sagt Heyman über Fiennes’ digitale Verwandlung. „Aber auf sehr subtile, beunruhigende Art.“

      Wir sind die Champions

      Eine der ehrwürdigsten Traditionen in der Welt der Zauberer ist das Trimagische Turnier. Der Wettkampf birgt derartige Gefahren, dass er seit über 100 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde. Der magische Feuerkelch wählt drei Champions aus – je einen aus den größten europäischen Zaubererschulen. Sie bekommen die glorreiche Chance, den begehrten Trimagischen Pokal zu gewinnen. Doch wer vom Kelch ausgewählt wurde, kann nicht mehr aussteigen.
      Wenn sich die Champions den drei gefährlichen Phasen des Turniers stellen, können sie sich nur auf ihren Verstand und auf ihren Zauberstab verlassen. Wer eine Aufgabe erfolgreich absolviert, bekommt Hinweise für die nächste: Ohne sie kann kein Champion überleben – vom Sieg ganz zu schweigen.
      Harry Potter und seine Mitschüler staunen nicht schlecht, als die Schüler der anderen Schulen vor dem Trimagischen Turnier durch die Flure von Hogwarts strömen: die anmutigen und schlagfertigen Mädchen der Beauxbatons-Akademie für Zauberei unter Führung der majestätischen Madame Maxime und die stoischen jungen Männer des Durmstrang-Instituts mit ihrem rätselhaften Direktor Igor Karkaroff.
      Als Ersten wählt der Feuerkelch den Champion aus, der Durmstrang vertritt: der bulgarische Quidditch-Superstar Viktor Krum, attraktiv, stoisch und schweigsam. Lange suchte man nach einem bulgarischen Schauspieler, der sowohl vom Aussehen als auch von seinen sportlichen Fähigkeiten den Anforderungen entsprach. Die Filmemacher entschieden sich für den Newcomer Stanislav Ianevski.
      „Viktor Krum ist der beste Quidditch-Sucher der Welt – die Fans und die anderen Spieler beten ihn an“, sagt Ianevski, der Krum mit dem beliebten englischen Manchester-United-Fußballstar Wayne Rooney vergleicht.
      „Stan entspricht der Rolle nicht nur vom Aussehen her – ein grüblerischer dunkler Typ, attraktiv und sportlich – vor allem aber kann er auch spielen“, sagt Newell über Ianevski, der zuvor noch nie als Schauspieler aufgetreten ist.
      Als Vertreterin der Beauxbatons-Akademie wählt der Kelch die schöne und verführerische Fleur Delacour. Diese Rolle übernimmt die französische Schauspielerin Clémence Poésy („Gunpowder, Treason & Plot“, „Bienvenue chez les Rozes“). „Fleur ist sehr elegant und anmutig, steht aber mit beiden Beinen fest auf der Erde“, kommentiert Poésy.
      „Clémence verkörpert die typisch französische Haltung und Würde“, sagt Newell. „Gleichzeitig ist sie aber genau wie Fleur sehr stark und entschlussfreudig.“
      „Clémence bringt als Schauspielerin eine Menge Talent mit“, berichtet Heyman. „Es gelingt ihr, die innere Kraft, Würde und Kühnheit auszudrücken, die von der Beauxbatons-Favoritin im Trimagischen Turnier verlangt wird.“
      Unter den Hogwarts-Schülern herrscht einhellige Begeisterung, als der Kelch den dritten Trimagischen Champion benennt: den Hufflepuff-Favoriten Cedric Diggory. „Cedric verkörpert all das, was man von einem Hogwarts-Champion erwartet“, sagt Newell. „Robert Pattinson ist diese Rolle praktisch auf den Leib geschrieben; er ist ein typischer Engländer mit dem attraktiven, gut geschnittenen Gesicht eines Privatschulzöglings.“
      „Cedric bringt den rechten Kampfgeist mit, ist aber ein sympathischer Typ, der fair spielt und sich an die Regeln hält“, sagt Pattinson („The Ring“).
      „Er ist die Verkörperung des typischen Helden, der am Schluss das Mädchen bekommt – in diesem Fall ist es mein Mädchen!“, fügt Radcliffe hinzu. „Aber letztlich kommen Cedric und Harry gut miteinander aus, weil sie sich achten und beide auf Fairness Wert legen.“

      Die Eröffnung des Trimagischen Turniers

      Die Dreharbeiten zu „Harry Potter und der Feuerkelch“ begannen im späten Frühling 2004 in den Leavesden Studios im englischen Hertfordshire. Nach den Aufnahmen im Studio und an Originalschauplätzen wie der Oxford University, Virginia Water in Surrey, Ashridge in Hertfordshire und Glen Nevis in Schottland fiel die letzte Klappe im März 2005.
      Das wohl kniffligste Problem des Drehs stellten die drei spannenden und gefährlichen Phasen oder „Aufgaben“ des Trimagischen Turniers dar.
      Bei der ersten Aufgabe tritt jeder Champion gegen einen anderen Drachen an. Der Wettkämpfer muss jeweils ein goldenes Ei ergattern, auf dem das gigantische Reptil brütet. Das Schicksal will es, dass Harry dem fürchterlichsten aller Drachen gegenübertritt – dem ungarischen Hornschwanz.
      Diese mitreißende Sequenz beginnt in einer Arena, die aus den schottischen Felsen gehauen wurde. Das riesige Set wirkt wie die Mischung aus einem Steinbruch und einer mittelalterlichen Stierkampfarena – es entstand in zwei Teilen in den Leavesden Studios.
      „Der Set ist eines der größten der gesamten Filmserie, aber für einen Drachenkampf braucht man eben Platz“, berichtet Produktionsdesigner Stuart Craig – der dreifache Oscar-Preisträger („Der englische Patient“; „Gefährliche Liebschaften“; „Gandhi“) erhielt für seine Leistung in „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen) eine weitere Oscar-Nominierung. „Außerdem haben wir die Action nicht nur auf die Arena beschränkt. Wir wollten die gesamte herrliche Kulisse des schottischen Hochlands mit einbeziehen.“
      „Die Drachenjagd geht weit über das Buch hinaus“, erklärt der für die visuellen Effekte verantwortliche Jim Mitchell. „Harry kann sein Geschick auf dem Besen wirklich beweisen, als der Hornschwanz ihn aus der Arena und hoch durch die Berge, über Brücken, Dächer und das Schulgelände jagt.“
      Craig und Mitchell entwarfen den grimmigen Hornschwanz gemeinsam: Das übel gelaunte Monster ist mit einem Stachelpanzer bedeckt. „Ich habe den Look des Hornschwanzes ausführlich mit Stuart diskutiert“, sagt Mitchell. „Sollte er vier Beine haben, oder nur zwei und dafür Flügel? Weil man Drachen oft mit Dinosauriern vergleicht, entschlossen wir uns, ihm einen Raptor-artigen Körper mit Fledermausflügeln zu geben. Außerdem lassen wir ihn uralt aussehen, seine Schwingen sind zerfetzt – er soll den Eindruck machen, als ob er schon sehr viele Jahre auf dem Buckel hat.“
      Während Mitchell und sein Team den Hornschwanz im Computer animierten, konstruierten und bauten John Richardson, Leiter der Spezialeffekte, und Nick Dudman, verantwortlich für die Monstereffekte und Masken, einen „echten Drachen“, ein 13 Meter langes animatronisch gesteuertes Biest, das mit einem voll funktionsfähigen Flammenwerfer ausgerüstet war.
      „Der Drache bewegt sich einerseits mit Hilfe der Animatronik, andererseits durch Bühnenarbeiter, die die Flügel per Hand bewegen“, beschreibt Dudman das Monster, das in der Szene auftaucht, in der Hagrid Harry nachts in den Wald führt, um ihn im Vorfeld des Turniers vor den Drachen zu warnen. „Die Bewegungen werden aus Sicherheitsgründen vom Computer gesteuert, denn der Flammenwerfer hat eine Reichweite von zehn Metern. Beim geringsten Patzer würde auf diese Distanz das halbe Stuntteam gegrillt!“
      „Den Flammenwerfer haben wir sehr lange getestet“, berichtet Richardson. „Dabei musste eine Menge bedacht werden – die Sicherheit der Mitarbeiter am Set steht immer an erster Stelle. Man muss nämlich auch auf Rückzündungen gefasst sein – die Flammen können auch von der Seite kommen.“
      Bei Harrys spektakulärem Kampf mit dem Hornschwanz wurde Daniel Radcliffe durch die Gegend geschleudert und baumelte am Dachrand, während sein Alter Ego von dem gnadenlosen Reptil gejagt wurde. „Der Drachenkampf erforderte großen sportlichen Einsatz und hat mir manchen Schrecken eingejagt!“, sagt Radcliffe. „Bei dem Stunt, als Harry vom Dach stürzt, baumelte ich kopfüber in 13 Meter Höhe buchstäblich an meinen Knöcheln. Dann stürzte ich plötzlich runter – mit dem Kopf zuerst. Angst hatte ich keine, weil unser Stuntteam bestens für unsere Sicherheit sorgt. Aber eine Sekunde lang lief doch mein bisheriges Leben wie ein Film vor meinen Augen ab!“
      Bei der zweiten Aufgabe geraten die Champions sogar noch in größere Gefahr: Sie müssen ihre Freunde in den Wassertiefen des Schwarzen Sees aufspüren und retten. Was die Aufgabe noch komplizierter macht: Ihnen bleibt nur eine Stunde zur Lösung der Aufgabe, denn Harry fürchtet, dass ihre Freunde sonst nie mehr aus den dunklen Tiefen des Lochs auftauchen.
      „Im Schwarzen See gibt es Pflanzen, Felsen und Monster, wie man sie sich in einem schottischen Loch vorstellt – sie können dort Hunderte von Jahren existieren, ohne dass jemand sie entdeckt oder stört“, berichtet Stuart Craig über die von ihm entworfene mythische Unterwasserwelt.
      Die Filmemacher legen Wert darauf, dass die Filmhelden wie durch einen tiefen und trüben Fluss schwimmen – die in Kinofilmen üblichen Unterwasseraufnahmen im klaren blauen Wasser eines Swimmingpools wollten sie unbedingt vermeiden. „Die größten Probleme der Dreharbeiten ergaben sich durch die Unterwassersequenz“, erzählt Heyman. „Aufnahmen in einem echten Loch verboten sich wegen der Kälte des Wassers. Wir testeten ein Verfahren, das als ,Trocken statt nass‘ bezeichnet wird: Man hängt die Schauspieler an Drähte und bläst sie mit der Windmaschine an, um den Unter-Wasser-Eindruck zu simulieren. Aber das Haar wallte nicht überzeugend genug.“
      Im Verlauf von drei Monaten baute das Drehteam eines der größten Unterwasser-Filmbecken Europas: 330 Quadratmeter Grundfläche und sieben Meter Wassertiefe, um die Schauspieler, die Stuntleute, das Taucherteam, das Kamerateam, die Bluescreen und die Kameraausrüstung unterzubringen. „Jeder Wassertropfen wurde alle 90 Minuten gefiltert – es war sicher reiner als Mineralwasser!“, beschreibt Richardson das ausgeklügelte Filtersystem des Beckens.
      Richardson baute mit seinem Team eine spezielle Beobachtungsgalerie – Peter MacDonald und sein Team waren von den Schauspielern, den Tauchern und dem Unterwasser-Kamerateam durch eine besonders gesicherte, sechs Zentimeter dicke Glasscheibe getrennt. Die Anweisungen erhielten die Schwimmer durch den Regieassistenten des 2. Drehteams, Jamie Christopher, über ein ausgeklügeltes Funksystem. Eine „Trockenzone“ wurde eingerichtet, in der Radcliffe und seine Schauspielkollegen ihre Atemmasken für kurze Zeit abnehmen konnten, ohne dass sie auftauchen mussten, was durch den Druckausgleich immer Probleme in den Ohren verursacht.
      Während das Becken noch gebaut wurde, machten Radcliffe und seine Kollegen einen Tauchkursus. „Ich bin nicht gerade ein guter Schwimmer, aber zum Glück fand ich das Schwimmen unter Wasser relativ einfach“, berichtet Radcliffe, der seine sechsmonatige Ausbildung in einem Schwimmbad begann, dann in größere Becken wechselte, um schließlich auf die Dreharbeiten in dem gewaltigen Tank vorbereitet zu sein. „Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.“
      Stunt Co-ordinator Greg Powell verantwortete das Training und die Sicherheitsmaßnahmen für Radcliffe und die übrigen Schauspieler, die jeweils von vier Tauchern und dem Tauchmeister betreut wurden. „Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden“, berichtet Powell, „sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.“
      Insgesamt verbrachte Radcliffe innerhalb von drei Drehwochen 41 Stunden und 38 Minuten unter Wasser. Ein Tauchgang dauerte sogar ganze 75 Minuten. „Das war echt cool!“, behauptet er enthusiastisch.
      Der für die Effekte zuständige Nick Dudman und sein Team vertäuten Puppendoubles von Ron, Hermine, Cho Chang und Fleurs kleiner Schwester Gabrielle Delacour in den auf dem Grund des Beckens installierten Ruinen, wo Harry sich bemüht, die Fesseln seiner Freunde zu lösen. Dudman erklärt das komplizierte Verfahren: „Von jedem Schauspieler fertigten wir Körperabgüsse an. Den Puppen mussten wir jedes Haar einzeln annähen, die Hautfarbe wurde Schicht für Schicht aufgetragen. Es war nämlich notwendig, ein absolut perfektes Abbild vom Original herzustellen – die entsprechenden Bewegungen mussten so aussehen, als ob sie ganz friedlich waren oder schliefen. Um die Puppen im Wasser in der Schwebe zu halten, bauten wir entsprechende Tanks ein, die Kolben ließen sich je nach Bedarf fluten, um die gewünschte Höhe zu gewährleisten.“
      „Dass die Unterwasserszenen gelungen sind, verdanken wir ausschließlich unserem Regisseur des 2. Drehteams, Peter MacDonald“, berichtet Newell anerkennend. „Ohne Peter hätte ich den Film niemals machen können. Seine Geduld und sein Fachwissen bei der Inszenierung dieser umfangreichen Sequenz, die buchstäblich Wochen in Anspruch nahm, sind beispiellos.“
      Der für die visuellen Effekte verantwortliche Jim Mitchell schuf mit seinem Team per Computer eine Unterwasserwelt – von den Ruinen, die vielleicht einst zu Hogwarts gehörten, bis zu den bösartigen Wasserdämonen, die man Grindelohs nennt. „Ich erlebe sie als sehr unangenehme, entfernte Cousins der berühmten Kobolde aus Cornwall!“, beschreibt Mitchell die temperamentvollen Monster.
      Bei der Suche nach seinen Freunden begegnet Harry unter Wasser auch einer Meerjungfrau, und die Filmemacher nahmen sich vor, sie „deutlich von allen bisherigen Meerjungfrauen abzusetzen“, wie Heyman sagt.
      „Stuart und ich verpassten der Meerjungfrau einen Schwanz, der sich seitwärts bewegt, denn auf und ab haben sich die Menschen im Meerjungfrauenkostüm immer bewegt“, erklärt Mitchell. „Außerdem ist das Wesen länger als menschenmöglich, und es hat Haare aus Quallen-Tentakeln.“
      Bei der dritten und letzten Aufgabe müssen die jungen Zauberer den Weg durch ein dichtes und unheimliches Labyrinth finden. Es besteht aus hohen, breiten Hecken und neblig trüben, dunklen Pfaden. Die Champions betreten das Labyrinth während der Dämmerung. Nichts dient ihnen als Orientierung außer einem gruseligen blauen Licht, das im Zentrum des ausgedehnten Parks leuchtet: Dort wartet der begehrte Trimagische Pokal auf sie.
      „Wir hatten den Ehrgeiz, alle bisherigen Labyrinthe an Größe und Höhe in den Schatten zu stellen“, sagt Craig. „Es verwirrt und verstört – es ist einfach beklemmend!“
      Dumbledore ermahnt die Champions, sich in dem lebendigen Labyrinth nicht zu verirren, denn offensichtlich führt es Böses im Schilde. „Diese Warnung kann auch den gegenteiligen Effekt haben“, erklärt Heyman. „Denn das Labyrinth hat eine ungeheure Ausdehnung – die Gefahr, sich darin zu verlieren, ist also einerseits real und fürchterlich. Andererseits handelt es sich um eine lebendige Kreatur, die sich an der Angst mästet: Sie lebt davon, dass die Eindringlinge unsicher werden.“
      „Das Labyrinth ist echt gruselig – man kommt sich vor wie auf einem nächtlichen Friedhof“, kommentiert Newell. „Man bekommt es schon mit der Angst zu tun, wenn man sich vorstellt, dass es sich um das denkbar größte Labyrinth überhaupt handelt. Aber außerdem entwickelt es ein boshaftes Eigenleben, und es gelingt ihm, alle Eindringlinge glauben zu lassen, sie würden den Verstand verlieren. Die Wettkämpfer werden also immer verwundbarer, unkonzentrierter und unmenschlicher. Jedes Mal, wenn man sich im Labyrinth furchtbar erschreckt, verliert man eine weitere Schutzschicht – bis man völlig hilflos dasteht.“
      Während die Dunkelheit zunimmt und die Wettkämpfer immer tiefer einhüllt, verengt sich das Labyrinth buchstäblich, umschlingt sie und greift sie an. Wie bei dem Drachen und dem Unterwasser-Abenteuer entstand auch das „reale“ Labyrinth in Gemeinschaftsarbeit von John Richardson mit seiner Spezialeffekte-Mannschaft und dem Team für visuelle Effekte unter Leitung von Jimmy Mitchell.
      Richardson und Co. bauten mehrere Bereiche des Labyrinths, das 7,50 Meter hoch und 12 Meter lang war. Die computergesteuerten hydraulischen Wände waren so angelegt, dass sie sich jeweils einzeln bewegen ließen – aufs Stichwort bauschten sie sich auf und bedrängten die Schauspieler.
      „Im Innern des Labyrinths befand sich ein schweres Stahlskelett, das die Schauspieler buchstäblich hätte erdrücken können, falls etwas schief lief“, berichtet Richardson. „Wir mussten also verschiedene Sicherheitsvorrichtungen einbauen, damit so etwas nicht passieren konnte… doch wenn man die Angst in den Gesichtern der Schauspieler sieht, dann sieht die ziemlich echt aus!“

      Die Tücken der Pubertät

      Inmitten der Rätsel und spannenden Abenteuer bietet sich in „Harry Potter und der Feuerkelch“ immer wieder Gelegenheit für Szenen, die die Komik und den Herzschmerz des Erwachsenwerdens zeigen. Denn Harry muss sich nicht nur mit seinem plötzlich auftauchenden unsterblichen Feind herumschlagen, beim Trimagischen Turnier dem Tod ins Auge schauen, sich gegen die Einmischungen einer Reporterin und die massive Ablehnung durch seine Mitschüler wehren – er braucht auch eine Tanzpartnerin für den Weihnachtsball. Doch keine Magie hilft bei der peinlichen Unbeholfenheit, Schüchternheit und den Hormonschüben, die nun einmal die Schrecken der Pubertät ausmachen.
      „Zu den wunderbaren Aspekten der Story zählt, dass sich Harry und seine Freunde allmählich für das andere Geschlecht interessieren – mit all der Tollpatschigkeit, die damit verbunden ist“, bemerkt Produzent David Heyman. „Mike Newell hat sehr viel Humor und eine unglaubliche Intuition für komödiantisches Timing – es ist also tragikomisch, mitzuerleben, wie die Teenager versuchen, sich einander zu erklären.“
      Harry und seine Mitschüler sind wie angewurzelt, als die wunderhübschen Beauxbatons-Girls und die unglaublich maskulinen jungen Durmstrang-Männer die Flure von Hogwarts bevölkern.
      „Als die Beauxbatons-Mädchen eintreffen, sind die Hogwarts-Jungen wie vom Donner gerührt“, sagt Newell. „Die Girls wirken derart feminin, dass den Boys – vor allem Ron – die Spucke wegbleibt.“
      Jany Temimes Kostüme betonen die Unterschiede der drei Schulen und die Nervosität, die sich daraus ergibt. „Die Beauxbatons-Mädchen sind raffiniert und sehr selbstbewusst – also kleide ich sie in die sinnlichsten und weiblichsten Stoffe, die ich gefunden habe: feine Seide im Blau der französischen Flagge“, erklärt Temime. „Der Stoff passt sich den Körperformen an und bildet einen starken Kontrast zu den strengen Uniformen, die die Hogwarts-Mädchen tragen. Die Durmstrang-Boys strahlen mit ihrer groben, fast primitiv dicken Wollkleidung, schweren Stiefeln und Wollmänteln eine Männlichkeit aus, wie die Mädchen sie noch nie erlebt haben.“
      Die Ankunft der Gastschüler und der Beginn des Trimagischen Turniers führt zu einer Veränderung in der Beziehung der besten Freunde Harry, Ron und Hermine. Erstmals kommt es zum Streit zwischen Harry und Ron.
      „Ron glaubt, dass Harry seinen Namen in den Kelch getan hat, weil er für den Wettkampf ausgewählt werden wollte“, erklärt Rupert Grint. „Deshalb ist er echt wütend auf Harry und redet nicht mehr mit ihm. Er hat es satt, dass Harry ständig die Aufmerksamkeit auf sich zieht.“
      Dazu Radcliffe: „Harry versucht bereits die Kritik von allen Seiten zu verdauen – man unterstellt ihm, er hätte selbst die Hand im Spiel, um für den Wettkampf ausgewählt zu werden. Gleichzeitig fürchtet er den wahren Grund, der zu seiner Auswahl geführt hat – das wächst ihm einfach über den Kopf. Sein Streit mit Ron ist dafür ein gutes Beispiel.“
      Gleichzeitig sind Harry und Ron auch mit der Suche nach Tanzpartnerinnen für den Weihnachtsball völlig überfordert. Ron kapiert endlich, dass sich seine Gefühle für Hermine verändern. „Hermine ist sehr überrascht, als Viktor Krum mit ihr gehen will“, sagt Emma Watson. „Und Harry und Ron sind von diesem Umstand erst recht schockiert, vor allem Ron, der gerade erst begreift, dass Hermine ein Mädchen ist!“
      „Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl wir uns beide dessen nicht bewusst waren“, überlegt Grint. „Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.“
      „Ron ist völlig fertig, als er Hermine am Arm eines anderen sieht – vor allem, weil der andere sein Idol ist: Viktor Krum“, stellt Heyman fest.
      So panisch hat sich Harry in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt, als er dem sanften Charme seiner Hogwarts-Mitschülerin Cho Chang erliegt. „Mir hat an Harry immer gefallen, dass er auf Romantik und all das Zeug absolut mitleiderregend reagiert“, sagt Radcliffe. „Er hat keinen Schimmer, wie er sich in Gegenwart von Mädchen benehmen soll. Damit ist er in guter Gesellschaft all derer, die sich im Gespräch mit Mädchen unbeholfen vorkommen – das dürfte also wohl alle männlichen Wesen dieser Welt einschließen.“
      Harry nimmt seinen ganzen Mut zusammen und bittet Cho, mit ihm auf den Ball zu gehen – mit bittersüßem Resultat. „Cho mag Harry sehr und sie will ihm nicht wehtun, aber sie hat bereits Cedric Diggorys Einladung angenommen“, sagt die 18-jährige Schauspieldebütantin Katie Leung aus Schottland, die die Rolle der Ravenclaw-Quidditch-Sucherin ergatterte, nachdem ihre Eltern sie überredet hatten, zusammen mit 5000 anderen hoffnungsvollen Mädchen am offenen Casting teilzunehmen.
      Doch auch zwischen den Erwachsenen spinnen sich zarte Liebesbande: Hagrids Herz blüht auf, als er Madame Maxime erblickt, die traumhaft riesige Beauxbatons-Direktorin – diese Rolle übernimmt die renommierte Bühnendarstellerin Frances de la Tour („The Cherry Orchard“/Der Kirschgarten, „Strike It Rich“/Liebesroulette).
      Dazu de la Tour: „Madame Maxime ist zwar 2,54 Meter groß, verdrängt aber völlig ihre gigantischen Ausmaße. Sie beschreibt sich selbst als großknochig! Die beiden kommen zwar aus völlig verschiedenen Welten – Maxime ist elegant und vornehm, Hagrid eher von rustikalem Charme – aber sie mag ihn wirklich.“
      „Die Liebe hat so ihre Tücken, wenn man ein Riese ist“, stellt Robbie Coltrane fest. „Hagrid kann sein Glück gar nicht fassen, als das Beauxbatons-Team eintrifft und er eine Frau erblickt, die sogar noch größer ist als er!“
      Heyman und die Schauspieler würdigen Newells Fähigkeit, dem Film einen unverkennbar britischen Touch zu verleihen. „Mike hat selbst eine Privatschule besucht und weiß genau, was es heißt, im Internat zu leben. Und er hat auch ein präzises Gespür für die jugendliche Anarchie, die man in solchen Schulen oft erlebt“, sagt Heyman. „Es gelingt ihm wunderbar, das Schulleben mit all seinen Unbequemlichkeiten und Peinlichkeiten darzustellen. Wir erleben Hogwarts lebendiger – und britischer – als je zuvor.“
      Daniel Radcliffe sieht das ähnlich: „Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.“
      Newell hatte eine Menge Spaß mit seinen jungen Darstellern – nicht zuletzt auch mit Oliver und James Phelps, die Rons ältere Zwillingsbrüder Fred und George Weasley spielen. Als Fred und George einen Zaubertrank schlucken, um älter zu werden und so den Kelch auszutricksen, damit sie am Turnier teilnehmen können, schießen sie über ihr Ziel hinaus: Zeitweilig verwandeln sie sich in runzelige Greise. Laut Drehbuch sollen sich die Zwillinge gegenseitig die Schuld geben und aufeinander losgehen, aber Newell war bei den ersten Wiederholungen der Szene mit dem Kampfgeist der Phelps-Brüder noch nicht zufrieden.
      „Wer von euch beiden will sich mit mir prügeln?“, fragte der Regisseur. Ungläubig und sehr zögerlich meldete sich Oliver. Er kapierte kaum, was geschah, und schon hatte Newell ihn zu Boden gerungen.
      „Ich wollte meine Ringerkünste eigentlich gar nicht demonstrieren, aber ich ergriff die Gelegenheit, um alle zum Lachen zu bringen – obwohl ich mir dabei eine Zerrung holte, die noch Monate später höllisch wehtat!“, grinst Newell. „Aber manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.“

      Auf spiegelglattem Parkett

      Aufgeregt (und zähneklappernd) bereiten sich die Schüler auf den Weihnachtsball vor – ein Fest mit Abendgarderobe, Gesellschaftstänzen und… Tanzpartnern!
      Das Filmteam inszenierte den aufwändigen Weihnachtsball direkt vor den Feiertagen im Dezember 2004 – ein angemessen farbenfroher Abschluss des Arbeitsjahres im Studio. „Wir wollten die Große Halle für den Weihnachtsball völlig auf den Kopf stellen“, erklärt Newell. „Die Filmhelden und auch die Zuschauer sollen das Gefühl bekommen, dass sie die Halle ganz neu erleben.“
      Für die grandiose Verwandlung der Großen Halle waren Produktionsdesigner Stuart Craig und seine Ausstattungsabteilung zuständig. „Im Roman wird beschrieben, dass die Halle wie ein Eispalast wirkt – Eiszapfen hängen von der Decke“, berichtet Craig. „Wir gingen noch einen Schritt weiter und gestalteten die magische Decke ganz aus Eis. Die Wände sind von glänzendem Silber bedeckt – alles im Saal, die Türen, Fackeln, Fenster und sogar der Kamin sind von Eis bedeckt oder silbrig angemalt.“
      Als i-Tüpfelchen schufen die Innenrequisiteure Stephenie McMillan und Lee Sandales zauberhafte Eisskulpturen, Eis-Drinks und alle nur erdenklichen eisgekühlten Gerichte. „Wir fielen über den Fischmarkt in Billingsgate her und haben buchstäblich alle Hummer, Garnelen und Krebse aufgekauft!“, berichtet McMillan. „Wir mussten sie entsprechend behandeln, damit sie die Hitze der Scheinwerfer aushielten und nicht zu stinken begannen, aber sie ergeben fabelhafte Dekorationen für die weihnachtlich geschmückten Tische.“
      Auch die Darsteller wurden für den Ball völlig neu eingekleidet. „Wir haben allein für den Weihnachtsball 300 Kostüme vorbereitet“, sagt Kostümbildnerin Jany Temime. „Zunächst entwarfen wir die Abendanzüge der Jungen. Jeder trägt eine weiße oder schwarze Krawatte und eine schicke Weste. Harry trägt eine ganz klassische schwarze Weste. Die Slytherin-Schüler wählen weiße Krawatten, weil sie sich für besonders vornehm halten.“
      Ron kommt allerdings nicht so gut davon. „Mein Outfit ist grässlich – ganz aus rosa Spitze und Blumen!“, jammert Rupert Grint. „Aber dann war es doch richtig lustig, als ich es anhatte. Es erinnert an die 1970er-Jahre und ist derart scheußlich, dass es mir schon wieder gefiel!“
      Die Entwürfe für die Mädchenkleider nahmen mehrere Monate in Anspruch: Ein Team aus über 100 Näherinnen und Kunstschneiderinnen fertigte die Kostüme in Leavesden in Handarbeit an. „Die Mädchen waren von ihren Kleidern so begeistert, als ob sie einen echten Ball besuchen würden“, erinnert sich Temime.
      Einen Schlüsselmoment des Abends und der Handlung bildet die immer ernsthafte Hermine mit ihrem großen Auftritt am Arm des Durmstrang-Champions und Quidditch-Superstars Viktor Krum.
      „Hermine sollte ein ganz besonderes Kleid tragen“, sagt Temime über das Kostüm, in das zwölf Meter Chiffon eingearbeitet wurden – das waren drei Monate Arbeit. „Es sollte ein richtiges Märchenkleid werden – alle Kinder sollen den Atem anhalten, wenn sie den Saal betritt.“
      „Hermine hat noch nie etwas Vergleichbares getragen“, stellt Emma Watson fest. „In der Maske wurde ich stundenlang in die Mangel genommen, um mich für die Szene vorzubereiten. Ich wusste genau, dass sich alle Augen auf mich richten würden, als ich den Saal betrat – mir schlug das Herz bis zum Hals!“
      „Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen“, sagt Maskenbildnerin Amanda Knight. „Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.“
      Es war keine einfache Aufgabe, den jugendlichen Darstellern in einem mehrwöchigen Studio-Kursus das Tanzen beizubringen. „Die Mädchen freuten sich sehr auf den Tanz, und den Jungen stand es typischerweise sehr bevor“, berichtet Watson. „Ich tanze sehr gern und gerade die Walzerproben haben viel Spaß gemacht, aber interessanterweise wollte Mike gar nicht, dass wir die Tänze perfekt beherrschen. Er wollte vielmehr unsere Unsicherheit bei den Tanzschritten ins Bild bringen.“
      „Ich war völlig panisch“, sagt Radcliffe. „Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.“
      „Wir haben uns beim Tanz köstlich amüsiert“, sagt Newell, der freimütig gesteht, dass er selbst überhaupt nicht tanzen kann. „Dan stürzt sich mit großem Engagement auf jede Aufgabe, aber es sieht so aus, als ob Gott ihn nicht unbedingt für das Tanzparkett auserwählt hat. Was wiederum perfekt zu seiner Rolle in dieser Situation passt!“
      Doch die steif-förmlichen Tänze sind schnell vorbei – anschließend darf jeder zum wilden Punk-Rock tanzen, wie es ihm gefällt. „Ich erinnere mich an meine Studentenjahre“, berichtet Newell. „Jedes Jahr gab es einen mondänen Abschlussball mit Gesellschaftstänzen, aber gegen Ende vergaßen wir die Förmlichkeiten und hatten unseren Spaß. Dieses Gefühl will ich auch auf dem Weihnachtsball vermitteln – die Teenies lassen echt die Sau raus!“
      Für den Weihnachtsball engagierten Newell und Produzent David Heyman Jarvis Cocker, den legendären Sänger und Songschreiber der britischen Band Pulp, der mit den Mitgliedern seiner neuen Band Relaxed Muscle sowie Drummer Phil Selway und Gitarrist Johnny Greenwood von Radiohead auf der Bühne originale Musiktitel spielt.
      In Zusammenarbeit mit dem berühmten Musikproduzenten Mike Hedges schrieb Cocker drei Songs, mit denen die Band im Film auftritt: „This Is the Night“, „Magic Works“ und „Do the Hippogriff“.
      „Mit Jarvis lässt sich wunderbar arbeiten“, sagt Newell. „Ihm hat die ganze Sache riesig Spaß gemacht. Er erzählte, dass man ihn als Kind ,Vierauge‘ nannte, weil er Brillenträger war. Für die Szene wollte er also Vierauge sein: Er schloss die Augen, und wir sahen, dass auf seine Augenlider Augäpfel gemalt waren!“
      „Es passiert wirklich nicht jeden Tag, dass Band-Mitglieder von Pulp und Radiohead in der Großen Halle auftreten“, grinst Heyman. „Obwohl wir alles nur inszeniert haben, war es wirklich überwältigend zu erleben, wie der Weihnachtsball seine eigene Dynamik entwickelte. Alle Darsteller und Teammitglieder haben das als passende Partyatmosphäre erlebt – zum Jahresausklang absolut angemessen.“



      DARSTELLER

      DANIEL RADCLIFFE
      Harry Potter

      Wieder übernimmt der inzwischen 16-jährige Daniel Radcliffe die Rolle des jungen Harry Potter in „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch), seinem vierten Film in der erfolgreichen „Harry Potter“-Serie.
      Mit dieser Rolle sicherte sich Daniel schlagartig seinen Weltruhm. Der Variety Club of Great Britain kürte ihn im Februar 2002 zum Besten Nachwuchsdarsteller. Im April 2002 erhielt er den italienischen Filmpreis David di Donatello für seine außergewöhnliche Darstellung des Harry und seinen Beitrag zur Zukunft des Kinos.
      Seinen ersten Bildschirmauftritt hatte Daniel im Dezember 1999, als er in der gefeierten BBC-Serie „David Copperfield“ den jungen David darstellte. Simon Curtis führte Regie, eine weitere Hauptrolle übernahm Dame Maggie Smith, die jetzt in der „Harry Potter“-Serie neben ihm als Professorin McGonagall zu sehen ist.
      Sein Kinodebüt absolvierte er als Leinwandsohn von Jamie Lee Curtis und Geoffrey Rush in John Boormans „The Tailor of Panama“ (Der Schneider von Panama).
      Im November und Dezember 2002 war er der „Überraschungsgast“ in mehreren Vorstellungen der mit dem Olivier Award preisgekrönten Komödie „The Play What I Wrote“, die Kenneth Branagh am Wyndhams Theatre im Londoner West End inszenierte.
      In seiner Freizeit beschäftigt sich Daniel weiterhin besonders mit Filmen und Musik, vor allem schätzt er Rock und die britischen Indie-Bands.


      RUPERT GRINT
      Ron Weasley

      Wieder spielt der 17-jährige Rupert Grint den jüngsten Weasley-Bruder und besten Freund von Harry Potter. „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen) war zwar sein erster Profi-Auftritt, doch durch sein Naturtalent kam er bei der Kritik und den Zuschauern in aller Welt bestens an. Die britischen Kritiker nominierten ihn in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller.
      Seit dem ersten „Harry Potter“-Film trat er neben Simon Callow und Stephen Fry als übermütiger junger Professor in Peter Howitts „Thunderpants“ auf. Natürlich war er kürzlich auch wieder als Ron Weasley in „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) und „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) zu sehen.
      Rupert ist das jüngste von fünf Geschwistern. Er stellt viele Ähnlichkeiten zu seiner Rolle Ron fest – auch er muss die abgelegte Kleidung seiner älteren Geschwister tragen, und wie Ron kann er Süßigkeiten niemals widerstehen!
      Er hat bereits in der Schule und mit einer Amateurgruppe Theater gespielt. Unter anderem war er als Gangster Rooster in „Annie“ und in einer „Peter Pan“-Inszenierung zu sehen. In der Schule trat er als Rumpelstilzchen in „Grimm Tales“ auf.
      Seit ihn das Publikum vor etlichen Jahren als unglaublich hübschen und witzigen Jüngsten der Weasleys kennen lernte, ist er ungeheuer gewachsen – als reifen jungen Mann von 17 Jahren kann man Rupert heute oft auf dem Golfplatz entdecken, wenn er nicht gerade vor der Filmkamera steht.


      EMMA WATSON
      Hermine Granger

      Die 15-jährige Emma Watson ist auch im neuen Abenteuer als liebenswerter Bücherwurm Hermine Granger zu sehen – obwohl Hermine sich inzwischen außer Büchern auch für andere Dinge zu interessieren beginnt!
      Im ersten „Harry Potter“-Film spielte Emma ihre erste Profi-Rolle, aber schon als kleines Kind hat sie in etlichen Schulaufführungen großen Lob eingeheimst.
      Ihre hervorragende Darstellung der Hermine brachte Emma weltweit eine riesige Fangemeinde ein – außerdem gewann sie zwei Jahre hintereinander den renommierten AOL Award als Beste Nebendarstellerin in „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) und „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban). Aktuell wählten die Leser des Magazins Total Film sie zur Besten Nachwuchsdarstellerin für ihre Leistung in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“.
      Emma ist neben ihrer Begeisterung für die Filmarbeit auch eine fähige Hockeyspielerin – sie engagiert sich neben dem Unterricht in allen möglichen sportlichen Schulaktivitäten, zum Beispiel Netzball, Tennis, Schlagball und Leichtatlethik. Außerdem interessiert sie sich für Kunst – ihre Studiogarderobe läuft den anderen in Bezug auf Farbenpracht und Einfallsreichtum eindeutig den Rang ab! Weitere Hobbys: Unternehmungen mit Freunden und Verwandten, Reisen, Tanzen (Streetjazz, HipHop, Salsa, das Einstudieren von Gesellschaftstänzen für ihren Auftritt in „Harry Potter and the Goblet of Fire“/Harry Potter und der Feuerkelch) und Singen.


      TOM FELTON
      Draco Malfoy

      Der 18-jährige Tom ist wie in den drei ersten „Harry Potter“-Filmen wieder als Harry Potters Erzfeind und Slytherin-Schüler Draco Malfoy zu sehen.
      Tom arbeitet bereits seit neun Jahren als Profi-Schauspieler. Sein Kinodebüt gab er 1996 als Peagreen in Peter Hewitts „The Borrowers“ (Ein Fall für die Borger). Unter anderem spielte er 1999 Jodie Fosters Leinwandsohn Louis in „Anna & the King“ (Anna und der König).
      Außerdem ist er in etlichen britischen Fernsehserien aufgetreten: als James in „Bugs“ (Bugs – Die Spezialisten) und als Thomas Ingham neben Clive Owen in „Second Sight“ (Second Sight – Das Auge des Gesetzes). Hauptrollen übernahm er in zwei Hörspielen für die BBC: als Ioeth in „The Wizard of Earthsea“ und als Hercule in „Here’s to Everyone“.
      Aufmerksamkeit erregte Tom erstmals 1995 in einer Reihe wichtiger Fernsehwerbespots. Schon früh bewährte er sich als Darsteller. Und in jeder freien Minute angelt er begeistert Karpfen.


      STANISLAV IANEVSKI
      Viktor Krum

      In „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) übernimmt Ianevski die Rolle des Viktor Krum, der als ausgewählter Durmstrang-Schüler im Trimagischen Turnier gegen Hogwarts und Beauxbatons antritt.
      Der 20-jährige Bulgare wurde völlig zufällig in seinem britischen Internat für die Rolle des Krum entdeckt. Er besuchte das englische Internat schon seit vier Jahren, als die „Harry Potter“-Besetzungschefin Fiona Weir in der Schule nach Talenten Ausschau hielt und ihn zufällig auf dem Flur sprechen hörte! Weir fragte dann beim Leiter der Theaterabteilung an, ob Stanislav bereit wäre, für die Rolle des Viktor Krum vorzusprechen. Nach seinem Vorsprechen kam Stanislav bereits in die engere Wahl, aber aufgrund eines Schultermins konnte er am zweiten Vorsprechen nicht teilnehmen und nahm also an, dass er damit seine Chancen für die Rolle praktisch verspielt hatte.
      Doch er bekam eine weitere Chance und stand daraufhin ganz oben auf der Kandidatenliste. Er hat zwar noch keine Profi-Rolle gespielt, doch in seiner Familie hat die Schauspielerei durchaus Tradition – die Besetzungschefin erkannte sofort sein Naturtalent.
      Nach einem weiteren Treffen mit der Besetzungschefin wurde er schließlich eingeladen, Mike Newell kennen zu lernen – den Regisseur von „Harry Potter und der Feuerkelch“. Der eröffnete Stanislav, dass er die Rolle des Viktor Krum spielen sollte.
      Wenn er nicht vor der Kamera steht, ist Stanislav wie Krum ein vielseitiger Sportler: Tennis, Fußball, Rugby, Leichtathletik und Schwimmen.


      KATIE LEUNG
      Cho Chang

      Die 18-Jährige übernimmt in „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) die Rolle der Cho Chang, die in Hogwarts als Ravenclaw-Schülerin Harry Potters Aufmerksamkeit erregt.
      Damit spielt Katie ihre erste Profi-Rolle und ihre erste Rolle überhaupt!
      Im Februar 2004 meldete sie sich zu einem offenen Vorsprechen und wurde unter 5000 Mädchen für die Rolle der Cho Chang ausgewählt. Katie hatte zuvor weder gespielt noch Schauspielunterricht genommen. Ganz zufällig sah ihr Vater einen Werbespot auf einem chinesischen Fernsehkanal, der zum Vorsprechen aufforderte. Katie fand die Idee „einfach witzig“ und wollte ihr Glück versuchen, obwohl sie an jenem Tag eigentlich viel lieber einkaufen gegangen wäre!
      Beim Casting-Termin stand Katie mit Tausenden von Mädchen in der Schlange, die alle unbedingt Cho Chang spielen wollten. Nach der ersten Auswahl traute Katie ihren Ohren nicht, als sie in die engere Wahl kam – die Besetzungschefin lud sie zu weiteren Vorsprechterminen ein. Weil sie keinerlei Schauspielerfahrung hatte, ging sie davon aus, dass sie die Rolle nicht bekommen würde. Weitere Vorsprechtermine und Testaufnahmen folgten. Und schließlich bekam ihre Mutter den Anruf, dass Katie die Cho Chang in „Harry Potter und der Feuerkelch“ spielen sollte.
      Katie begeistert sich für Musik und hört alles gern: Rhythm & Blues, Pop, Rock, HipHop, und sie spielt auch Klavier.


      MATTHEW LEWIS
      Neville Longbottom

      Der 15-Jährige spielt in „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) wieder Harry Potters treuen Freund Neville Longbottom.
      Schon mit fünf Jahren gab Matthew sein Bühnendebüt in einem Amateurensemble. Die Rolle des Neville bekam er aufgrund eines offenen Vorsprechens in seiner Heimatstadt Leeds.
      Er hat bereits Hauptrollen in einer Reihe von Fernsehserien gespielt, zum Beispiel in „Heartbeat“, „City Central“, „Where the Heart Is“, „Sharpe“ (Die Scharfschützen), „Emmerdale“, „Dalziel and Pascoe“ und „Some Kind of Life“.
      Wenn Matthew nicht im Filmstudio arbeitet, ist er gern mit seinen Freunden zusammen, er liest und schreibt Kurzgeschichten, hört Rockmusik, spielt Computerspiele und treibt Sport, vor allem spielt er gern Golf. Daneben gehörte er den Air Cadets an (Organisation zur Ausbildung von Flugschülern unter dem Dach der Royal Air Force), und er interessiert sich seit kurzem sehr für das Filmemachen. Außerdem begeistert er sich für den Leeds Football Club.


      ROBERT PATTINSON
      Cedric Diggory

      Pattinson spielt Cedric Diggory, den Schulsprecher und offiziellen Hogwarts-Vertreter beim Trimagischen Turnier. Auf seltsame Weise wird Cedric dann natürlich in letzter Minute durch die zusätzliche Auswahl von Harry Potter unterstützt.
      Der 19-Jährige begann seine Profi-Karriere kürzlich mit seinem Auftritt in Uli Edels TV-Mehrteiler „Die Nibelungen“ neben Sam West und Benno Fürmann.
      Zuvor gehörte er zum Ensemble der Barnes Theatre Group. Er spielte die Hauptrolle des George Gibbs in Thornton Wilders „Our Town“ (Unsere kleine Stadt); den Lord Evelyn Oakleigh in Cole Porters „Anything Goes“; und den Alec in „Tess of the D’Urbervilles“. Kürzlich war er als Malcolm in „Macbeth“ (Macbeth) am OSO Arts Centre im Londoner Stadtteil Barnes zu sehen.


      CLÉMENCE POÉSY
      Fleur Delacour

      Fleur ist Schülerin der Mädchenschule Beauxbatons – sie wird ausgewählt, beim Trimagischen Turnier gegen Harry Potter, Cedric Diggory und Viktor Krum anzutreten.
      In den Augen des britischen Publikums ist Poésy bereits geadelt, denn sie profilierte sich mit der überzeugenden Darstellung der schottischen Königin Maria Stuart in der erfolgreichen BBC-Miniserie „Gunpowder, Treason & Plot“ mit Robert Carlyle unter der Regie von Gillies MacKinnon.
      „Gunpowder“ war die erste wichtige englischsprachige Rolle der französischen Schauspielerin – so konnte sie beweisen, dass sie auch außerhalb ihrer Heimat und in einer fremden Sprache bestehen kann. Wie kaum ein anderer französischer Schauspieler beherrscht sie sogar mehrere englische Dialekte und Akzente – sie wechselt problemlos zwischen der Rolle der sittsamen, in Frankreich erzogenen Königin und einer aufgekratzten Jugendlichen aus Amerika.
      Nach Abschluss der Dreharbeiten zu „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) flog Poésy nach Prag, um eine Hauptrolle in der neuen NBC-Serie „Revelations“ zu übernehmen. Unter der Regie von Lili Zanuck wirken auch Bill Pullman und Natascha McElhone mit. Dieses zeitgenössische Drama beruft sich auf Motive aus der biblischen Offenbarung des Johannes – der unschuldig wirkenden Blondschopf spielt darin zwei düstere Rollen, darunter einen moralisch verworfenen, gefallenen Engel.
      Während ihre Karriere im Ausland an Dynamik gewinnt, hat sich die junge Französin 2005 auch für eine Reihe neuer Projekte in ihrer Heimat verpflichtet. Dazu zählen „Mon prisonnier“, ein Kostümfilm von Laurent Bouhnik („24 heures de la vie d’une femme“) mit Louis Garrel („The Dreamers“/Die Träumer) und François Berléand; und „Les Animaux domestiques“, in dem sie die Hauptrolle übernimmt. Diese Liebesgeschichte wirft einen ätzend scharfen Blick auf die Welt des Reality-TV, inszeniert vom französischen Nachwuchsregisseur Eric Forestier.
      In Frankreich hat Poésy durch ihre Auftritte in hoch gelobten Filmen bereits einen guten Namen. 2002 spielte sie die Hauptrolle in Nina Grosses Film „Olgas Sommer“, und sie spielte die Magalie Rozes (die Filmtochter von Carole Bouquet) in Francis Pallaus „Bienvenue chez les Roses“.
      Auch Fernsehfilme und Miniserien haben sie sehr populär gemacht. Hauptrollen spielte sie in Olivier Perays TV-Serie „La vie quand même“ (2002; international bekannt als „Life After All“), und in Patrice Martineaus „Tania Boréalis“.
      Schon in zartem Alter begann sie ihre Bühnenkarriere in Etienne Guichards „Le Dragon“ und in „Mai ’45 Mai ’95“. Obwohl ihre Profi-Filmografie bereits sehr umfangreich ist, hat Poésy weiterhin das Gefühl, dass sie immer noch viel lernen muss. Inzwischen ist sie in die renommierteste Schauspielschule Frankreichs aufgenommen worden: das Conservatoire National.


      ROBBIE COLTRANE
      Rubeus Hagrid

      Wieder spielt Coltrane den beliebten Rubeus Hagrid, den Hogwarts-Hausmeister und Teilzeit-Lehrer. Er ist eng mit Harry, Ron und Hermine befreundet.
      Coltrane gehört zu den aktivsten und angesehensten britischen Film- und Fernsehschauspielern. In den 30 Jahren seiner Karriere hat er zahlreiche Preise gewonnen. Bisher hat er 40 Kinofilme gedreht, darunter aktuell „Ocean’s 12“ (Ocean’s 12) in der Rolle des Matsui, und natürlich „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen), „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) und „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban). Mit dem ersten Film wurde er für den British Academy Award (BAFTA) und den Preis der Londoner Filmkritiker nominiert, und er gewann den Preis als Bester schottischer Darsteller.
      Weitere Filme: Allen and Albert Hughes’ „From Hell“ (From Hell); die Bond-Filme „The World Is Not Enough“ (James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug) und „GoldenEye“ (James Bond 007 – Goldeneye) in der Rolle des Valentin Zukovsky; für Warner Bros. Pictures „Message in a Bottle“ (Message in a Bottle); „Buddy“ (Buddy – Mein haariger Freund); „The Pope Must Die“ (Ein Papst zum Küssen); „Henry V“ (Henry V.); „Let It Ride“ (Alles auf Sieg); „Absolute Beginners“ (Absolute Beginners); „Defense of the Realm“ (Atom, Lüge und was kommt danach?; auch: Button – Im Sumpf der Atommafia); „Mona Lisa“ (Mona Lisa) und „Nuns on the Run“ (Nonnen auf der Flucht), der ihm 1991 bei den British Film Awards der Zeitung Evening Standard den Peter Sellers Award for Comedy einbrachte.
      Seine wohl populärste Rolle spielte Coltrane als Fitz in der international gepriesenen und sehr beliebten Fernsehserie „Cracker“ (Für alle Fälle Fitz). Die drei Staffeln der phänomenal erfolgreichen Serie haben eine beeindruckende Anzahl von Preisen eingeheimst, darunter 1995 und 1996 den BAFTA für die Beste Dramatische Serie; den Royal Television Society Award als Bestes Drama; 1993 den Preis für die Beste Serie von der Broadcasting Press Guild (Gewerkschaft der Rundfunkpresse) und den amerikanischen Kabel-TV-Preis ACE für den Besten TV-Film/Miniserie.
      Coltrane selbst wurde für seine Darstellung des abgebrühten, Sprüche klopfenden Polizeipsychologen mit Preisen geradezu überhäuft. Den BAFTA für den Besten TV-Darsteller gewann er unglaubliche drei Jahre hintereinander (1994, 1995 und 1996); 1993 den Preis als Bester Darsteller von der Broadcasting Press Guild; 1994 die Silberne Nymphe als Bester Darsteller auf dem Television Festival Monte Carlo; 1994 den Darstellerpreis der Royal Television Society; den Darstellerpreis der französischen Festival International de Programmes Audiovisuels (FIPA) und den ACE-Darstellerpreis.
      Aktuell wirkte er in der absolut letzten Folge der äußerst erfolgreichen Serie „Frasier“ (Frasier) mit. Zuvor trat er in der von der Kritik gefeierten zweiteiligen ITV-Miniserie „The Planman“ (Jack Lennox – Einer zieht die Fäden) auf – er spielte die Hauptrolle und fungierte auch als Executive Producer.
      Bekannt wurde Coltrane 1978 in dem Stück „Slab Boys“ am Londoner Traverse Theatre und am Hampstead Theatre, bevor er sich Anfang der 80er-Jahre mit Auftritten in „Alfresco“, „Kick up the Eighties“, „Laugh? I Nearly Paid My Licence Fee“ und „Saturday Night Live“ sehr schnell in der Comedy-Szene etablierte.
      Er ist in 13 Folgen der britischen Serie „Comic Strip“ aufgetreten, außerdem in zahlreichen weiteren Serien, zum Beispiel in der dritten Staffel von „Blackadder“ (Blackadder) und in „Blackadder Christmas Special“ (Black Adders Weihnachtsgeschichte; auch: Black Adders Schwarze Weihnacht). Außerdem wurde er als Danny McGlone in Tony Smiths „Tutti Frutti“ in der Kategorie Bester Darsteller für den BAFTA nominiert.


      RALPH FIENNES
      Lord Voldemort

      Fiennes übernimmt die begehrte Rolle eines der gefürchtetsten Schurken der Literatur – er spielt den bösen Lord Voldemort.
      Er studierte zunächst Kunst, merkte dann aber, dass die Schauspielerei ihn mehr begeisterte. Sein Handwerk lernte er an der Royal Academy of Dramatic Arts in London. Im Sommer nach seinem Abschluss trat er im Freilichtheater des Londoner Regent’s Park in „Twelfth Night“ (Was ihr wollt), „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum) und „Ring Around the Moon“ auf.
      1987 wurde er ins Ensemble des Royal National Theatre und 1988 in die Royal Shakespeare Company aufgenommen. Auf der Bühne war er in „Sechs Personen suchen einen Autor“, „Fathers and Sons“ und „Ting Tang Mine“ am National Theatre sowie in gefeierten Auftritten in „The Plantagenets“ (die drei Teile von Shakespeares „Henry VI.“ [König Heinrich VI.] und „Richard III“ [König Richard III.]) mit der Royal Shakespeare Company zu sehen. Außerdem spielte er in „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts), „King John“ (König Johann), „Troilus and Cressida“ (Troilus und Cressida), den Berowne in „Love’s Labour’s Lost“ (Verlorene Liebesmüh’), den Edmund in „King Lear“ (König Lear) und „The Man Who Came to Dinner“.
      1991 übernahm Fiennes seine erste TV-Rolle in der preisgekrönten Serie „Prime Suspect“ (Heißer Verdacht). Sein Kinodebüt gab er als Heathcliffe in „Wuthering Heights“ (Stürmische Leidenschaft). Anschließend spielte er in Peter Greenaways „The Baby of Mâcon“ (Das Wunder von Mâcon), aber es war sein Auftritt als Heathcliffe, der Hollywood auf ihn aufmerksam werden ließ. Spielberg besetzte ihn neben Liam Neeson als Nazi-Offizier Amon Goeth in dem gefeierten „Schindler’s List“ (Schindlers Liste). Diese Nebenrolle brachte ihm den British Academy Award (BAFTA), die Preise der National Society of Film Critics (Verband der US-Filmkritiker) und der New Yorker Filmkritiker sowie Nominierungen für den Oscar und den Golden Globe ein. Die Londoner Filmkritiker kürten ihn zum „Schauspieler des Jahres 1994“.
      Weitere wichtige Rollen folgten in einer Reihe viel gepriesener Filme: Robert Redfords „Quiz Show“ (Quiz Show); der Oscar-preisgekrönte „The English Patient“ (Der englische Patient), der Fiennes eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte; „Oscar and Lucinda“ (Oscar und Lucinda); „The End of the Affair“ (Das Ende einer Affäre) und „Red Dragon“ (Roter Drache). Außerdem trat er in „Onegin“ (Onegin), „Sunshine“ (Ein Hauch von Sonnenschein), „Spider“ (Spider) und „Maid in Manhattan“ (Manhattan Love Story) auf.
      Aktuell übernahm Fiennes die Hauptrolle in Fernando Mereilles’ Filmfassung von John Le Carrés „The Constant Gardener“ (Der ewige Gärtner), anschließend tritt er in der Merchant- Ivory-Produktion „The White Countess“ auf. In „Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit“ (Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen) spricht er den hinterhältigen Victor Quartermaine. Und in Martha Fiennes’ „Chromophobia“ spielt er eine Nebenrolle.
      Im Dezember 2002 wurde am Royal National Theatre Christopher Hamptons neues Stück „The Talking Cure“ (Die Methode) uraufgeführt. Unter der Regie von Howard Davies spielte Fiennes darin den Carl Jung. 2003 trat er mit der Royal Shakespeare Company als Titelheld von Ibsens „Brand“ (Brand) auf; Regie führte Adrian Noble. Im Frühjahr 2005 übernahm er die Rolle des Marc Antony in Deborah Warners neuer Bühneninszenierung von „Julius Caesar“ (Julius Caesar).


      SIR MICHAEL GAMBON
      Albus Dumbledore

      Gambon spielt wieder Albus Dumbledore, den weisen und geschätzten Direktor von Hogwarts.
      Gambons Karriere begann 1963 am Edwards/MacLiammoir Gate Theatre in Dublin. Er gehörte zum Originalensemble der National Theatre Company am Old Vic unter Laurence Olivier und trat in vielen Stücken auf, bevor er nach Birmingham ging, wo er den „Othello“ (Othello) spielte. In den folgenden 40 Jahren hat sich Gambon als einer der größten Bühnendarsteller seiner Zeit etabliert – er gewann den Olivier Award mit Alan Ayckbourns „A Chorus of Disapproval“ (Ein Chor der Entrüstung), „The Life of Galileo“ (Leben des Galilei) und „Volpone“ (Volpone oder Der Fuchs). Für letztere Rolle erhielt er 1995 auch den Darstellerpreis der Londoner Tageszeitung Evening Standard.
      Filmfans kennen ihn als Hauptdarsteller in Peter Greenaways „The Cook, the Thief, His Wife and Her Lover“ (Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber). Seitdem spielte er in „The Gambler“ (Dunkle Tage in St. Petersburg), „Dancing at Lughnasa“ (Tanz in die Freiheit; auch: Ein Sommer und eine Nacht), „Plunkett & Mcleane“ (Plunkett & Mcleane), „The Last September“, Tim Burtons „Sleepy Hollow“ (Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen), „The Insider“ (The Insider), „High Heels and Low Lifes“ (Verbrechen verführt), „Charlotte Gray“ (Die Liebe der Charlotte Gray), Robert Altmans „Gosford Park“ (Gosford Park), John Frankenheimers „Path to War“, Conor McPhersons „The Actors“, Mike Nichols’ „Angels in America“ (Engel in Amerika) und Kevin Costners „Open Range“ (Open Range – Weites Land).
      Seine wohl schönste Rolle verkörperte Gambon in Dennis Potters TV-Serie „The Singing Detective“ (Der singende Detektiv). Dafür wurde er als Bester Darsteller von der British Film Academy (BAFTA), der Broadcasting Press Guild (Gewerkschaft der Rundfunkkritiker) und der Royal Television Society ausgezeichnet. Weitere Fernsehrollen übernahm er auf BBC in „Wives and Daughters“, in Charles Sturridges gefeiertem „Longitude“ (Längengrad) und zuletzt in Stephen Poliakoffs „A Family Tree“.
      Aktuell war Gambon auf der Bühne neben Lee Evans in Matthew Warchus’ Inszenierung „End Game“ (Endspiel) zu sehen. Zu seinen zahlreichen Theaterauftritten gehören die Titelrollen in „Macbeth“ (Macbeth), „Coriolanus“ (Coriolanus) und „Othello“, Simon Grays „Otherwise Engaged“ (Nicht erreichbar), Alan Ayckbourns „The Norman Conquests“ (Normans Eroberungen), „Just Between Ourselves“ (Ganz unter uns) und „Man of the Moment“ (Der Held des Tages), neben Ralph Richardson in „Alice’s Boys“, Harold Pinters „Old Times“ (Alte Zeiten), die Titelrolle in „Uncle Vanya“ (Onkel Wanja) und „Veteran’s Day“ mit Jack Lemmon.
      Im Ensemble der Royal Shakespeare Company übernahm er die Hauptrollen in Harold Pinters „Betrayal“ (Betrogen) und „Mountain Language“, Simon Grays „Close of Play“ (Ende des Spiels), Christopher Hamptons „Tales From Hollywood“ (Geschichten aus Hollywood), Ayckbourns „Sisterly Feelings“ (Je nachdem, wer mit wem) und „A Small Family Business“ (Familiengeschäfte) sowie David Hares „Skylight“ (im Londoner West End und auch am Broadway). Weitere Hauptrollen: „Richard III“ (König Richard III.), „Othello“, „Tons of Money“ (Geld wie Heu), „A View From the Bridge“ (Blick von der Brücke) und Yasmina Rezas „Unexpected Man“ (Der Mann des Zufalls; das Stück wechselte vom Theater Barbican ins West End). Aktuell trat er in Nicholas Hytners „Cressida“-Inszenierung am Almeida Theatre, Patrick Marbers Inszenierung „The Caretaker“ (Der Hausmeister) im West End und in Stephen Daldrys „A Number“ (Die Kopien) am Royal Court auf.


      BRENDAN GLEESON
      Mad-Eye Moody

      Der international geschätzte Brendan Gleeson stammt aus Dublin. In „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) übernimmt er die Rolle von Mad-Eye Moody, dem neuen Lehrer für die Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
      Gleeson hat früher selbst als Lehrer gearbeitet. Nach zehn Jahren im Klassenzimmer entschloss er sich aber, seinen Traum zu verwirklichen und sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Er wurde Mitglied des irischen Theaterensembles Passion Machine. Seine erste Filmhauptrolle spielte er in „I Went Down“ (Tough Boys – Zwei rechnen ab; auch: Irish Crime). Großes Aufsehen erregte er 1998 mit der Titelrolle in John Boormans „The General“ (Der General; auch: Der Meisterdieb von Dublin), der Biografie des irischen Kriminellen Martin Cahill, die ihm die Darstellerpreise der Bostoner und der Londoner Filmkritiker sowie der Irish Film and Television Association einbrachte.
      In den vergangenen Jahren ist Gleeson durch seine Mitwirkung in vielen erfolgreichen Filmen sehr bekannt geworden. Aktuell spielte er den mächtigen, betrogenen König Menelaos in Wolfgang Petersens „Troy“ (Troja). Weitere Auftritte: August Nicholson in M. Night Shyamalans „The Village“ (The Village – Das Dorf), Anthony Minghellas „Cold Mountain“ (Unterwegs nach Cold Mountain), Ridley Scotts „Kingdom of Heaven“ (Königreich der Himmel) und Neil Jordans „Breakfast on Pluto“.
      Sein Filmdebüt gab er 1990 in Jim Sheridans „The Field“ (Das Feld). Es folgten kleine Rollen in „Far and Away“ (In einem fernen Land), „Michael Collins“ (Michael Collins), Mike Newells „Into the West“ (Into the West; auch: Das weiße Zauberpferd) sowie „The Butcher Boy“ (The Butcher Boy – Der Schlächterbursche). Bekannt wurde er als Hamish, Williams Wallaces (Mel Gibson) breitschultriger Gefährte, in „Braveheart“ (Braveheart, 1995).
      Aktuell wirkte Gleeson in Danny Boyles „28 Days Later“ (28 Days Later) und Martin Scorseses „Gangs of New York“ (Gangs of New York) mit. Zu den vielen weiteren Filmrollen des talentierten Schauspielers zählen auch Ron Sheltons „Dark Blue“ (Dark Blue), John Boormans „Tailor of Panama“ (Der Schneider von Panama) und „Country of My Skull“ (In My Country), Steven Spielbergs „Artificial Intelligence: A.I.“ (A.I. – Künstliche Intelligenz) und John Woos „Mission: Impossible II“ (Mission: Impossible II). Fernsehrollen übernahm Gleeson in „The Treaty“, „The Snapper“ (The Snapper) und „Kidnapped“.
      Zu seinen zahlreichen Theaterauftritten gehören „King of the Castle“, „The Plough and the Stars“ (Der Pflug und die Sterne), „Prayers of Sherkin“, „The Cherry Orchard“ (Der Kirschgarten) und „The Paycock“ am Gaiety Theatre in Dublin sowie auf dem Chicago Theatre Festival. 2001 kehrte er auf die Bühne zurück: Am Dubliner Peacock Theatre trat er in Billy Roches Stück „On Such as We“ unter der Regie von Wilson Milam auf.


      JASON ISAACS
      Lucius Malfoy

      Jason Isaacs übernimmt in „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) wieder die Rolle des skrupellosen Todessers Lucius Malfoy. Vom romantischen Herzensbrecher in Rodrigo Garcias „Nine Lives“ mit Robin Wright Penn und dem unterdrückten Vorort-Vater in „Chumscrubber“ (beiden wurden in Sundance 2005 uraufgeführt) bis zum urkomischen, sexistischen und homophoben Filmstar in Donal Logues „Tennis Anyone“ beweist Isaacs aufs Neue, dass er das Chamäleon unter den Schauspielern seiner Generation ist. Inzwischen hat er die Komödie „Friends With Money“ mit Catherine Keener, Jennifer Aniston, Joan Cusack und Frances McDormand abgedreht. Als Nächstes folgt „Good“, die Kinofassung des preisgekrönten Stücks mit Hugh Jackman in einer weiteren Rolle.
      Isaacs doppelter Einsatz als Captain Hook und Mr. Darling in P.J. Hogans Spielfilm „Peter Pan“ (Peter Pan) begeisterte die Kritiker – LA Weekly nannte ihn „eine Offenbarung“, und die britische Times behauptete, er sei „ganz einfach der beste Leinwand-Hook aller Zeiten“.
      2003 brachte er die Kritiker mit der bittersüßen Liebeskomödie „Passionada“ zum Staunen. Etliche Rezensenten – darunter Rex Reed – verglichen ihn mit „dem jungen Cary Grant“. Ein Jahr zuvor war er als köstlich verschlagener Lucius Malfoy im Warner-Bros.- Pictures-Blockbuster „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) zu sehen. Im selben Jahr war er als dickköpfiger Captain Mike Steele in Ridley Scotts von der Kritik gefeiertem Kassenknüller „Black Hawk Down“ (Black Hawk Down) praktisch nicht zu erkennen.
      Als weltgewandter internationaler Spion trat er neben Jackie Chan in „The Tuxedo“ (Tuxedo – Gefahr im Anzug) auf, in John Woos „Windtalkers“ (Windtalkers) war er Nicolas Cages Vorgesetzter, und in „Sweet November“ (Sweet November) mit Keanu Reeves und Charlize Theron trug er ein sensationelles, schulterfreies, mit Pailletten besetztes Kleid.
      Seit er als Colonel William Tavington neben Mel Gibson in „The Patriot“ (Der Patriot) aufgetreten ist und allen die Schau gestohlen hat, kann sich Isaacs vor Angeboten nicht mehr retten – diese Leistung brachte ihm eine Nominierung für den Preis der Londoner Filmkritiker ein. Weitere Rollen: ein Priester in Neil Jordans „The End of the Affair“ (Das Ende einer Affäre), Professor Quincy, der „klügste Mann der Erde“, in dem Blockbuster „Armageddon“ (Armageddon), der IRA-Offizier Cow Pat Keegan in „Divorcing Jack“ (Starkey) und der schmierige Lord Felton neben Dennis Quaid in „Dragonheart“ (Dragonheart). In „The Last Minute“ durfte er singen und tanzen. Außerdem hat er in drei Filmen seines Freundes, des Regisseurs Paul Anderson, mitgewirkt: im Science-Fiction-Thriller „Event Horizon“ (Event Horizon – Am Rande des Universums), in „Soldier“ (Space Force Soldier) mit Kurt Russell und im britischen Kultfilm „Shopping“ (Shopping). Wer genau aufpasst, kann ihn auch in einer Gastrolle ohne Nennung im Abspann in Andersons „Resident Evil“ (Resident Evil) und in Mike Figgis’ Experimentalfilm „Hotel“ entdecken. Sein Filmdebüt gab Isaacs neben Jeff Goldblum und Emma Thompson in „The Tall Guy“ (Das lange Elend).
      Aktuell übernahm er die Gastrolle eines Fotoreporters aus Belfast in drei Episoden der NBC-Serie „The West Wing“ sowie die Hauptrolle in Phillip Noyces Pilotfilm zur Showtime-Serie „Brotherhood“.
      Nach der Ausbildung an der renommierten Central School of Speech and Drama in London spielte er zwei Staffeln lang den gutmütigen Chas in der Banker-Hitserie „Capital City“ (Capital City); in Lynda La Plantes schlagzeilenträchtigem „Civvies“; einen authentischen Fußballspieler, der in Ungnade fällt, in Paul Greengrass’ „The Fix“ sowie des Weiteren einen schwulen Unterweltboss, eineiige Zwillinge – einer gut, der andere böse –, einen Mann, der sein Gedächtnis verliert, und zwei verschiedene Drogendealer namens Des. In der CBS-Miniserie „The Last Don“ (Der letzte Pate) war er wieder als Priester zu sehen, der unter großen Druck gerät, sein Schweigegelöbnis zu brechen.
      Im Londoner National Theatre trat er als Louis in der gefeierten Inszenierung des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Stücks „Angels in America – parts 1 & 2“ (Engel in Amerika) auf. Am Royal Court Theatre spielte er in Gary Mitchells „The Force of Change“ und den Mussolini in Craig Raines „1953“ am Almeida Theatre. Er trat auch im King’s Head und fünfmal auf dem Edinburgh Festival auf.
      Jason Isaacs stammt aus Liverpool. Während seines Jura-Studiums an der Bristol University wirkte er als Regisseur und/oder Hauptdarsteller in 20 Stücken mit. Wenn er sich nicht gerade in eine neue Rolle einlebt oder einen Akzent antrainiert, kehrt er in sein Londoner Domizil zurück und versucht sich zu erinnern, wie seine normale Stimme eigentlich klingt, damit seine Tochter ihn am Telefon auch wiedererkennt.


      GARY OLDMAN
      Sirius Black

      Oldman spielt wieder Harrys Paten Sirius Black, dem man übel mitgespielt hat und der kürzlich aus dem Askaban-Gefängnis entkommen ist.
      1979 begann Oldman seine Karriere mit zahlreichen Auftritten an Londoner Bühnen. Zwischen 1985 und 1989 war er nur am Londoner Royal Court beschäftigt. 1985 zeichnete ihn das Londoner Magazin Time Out für seine Leistung in „The Pope’s Wedding“ (Die Hochzeit des Papstes) als Bester Nachwuchsdarsteller aus. Im selben Jahr teilt er sich den Darstellerpreis der Londoner Kritiker mit Sir Anthony Hopkins.
      Heute gilt er als einer der renommiertesten und begabtesten Filmschauspieler. Zu sehen war er unter anderem in Ridley Scotts „Hannibal“ (Hannibal), Oliver Stones „JFK“ (John F. Kennedy – Tatort Dallas), Tony Scotts „True Romance“ (True Romance), Luc Bessons „Léon“ (Léon – Der Profi), Francis Ford Coppolas „Bram Stoker’s Dracula“ (Bram Stoker’s Dracula) und als Beethoven in „Immortal Beloved“ (Ludwig van B. – Meine unsterbliche Geliebte).
      1997 und 1998 trat Oldman in „The Fifth Element“ (Das fünfte Element), „Air Force One“ (Air Force One) und „Lost in Space“ (Lost in Space) auf. Durch diese Filme und Coppolas „Dracula“ stieg er in die kleine Gruppe von Schauspielern auf, die schon viermal mit ihren Filmen am Startwochenende Platz 1 der Kinocharts erreichten.
      1995 gründete Oldman mit Manager und Produktionspartner Douglas Urbanski die Produktionsfirma The SE8 Group, die Oldmans Regiedebüt „Nil by Mouth“ (von ihm auch geschrieben) produzierte. Der Film eröffnete 1997 den Wettbewerb des 50. Filmfestivals in Cannes, und Kathy Burke wurde als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Oldman selbst gewann auf dem Edinburgh Film Festival 1997 den Regiepreis von Channel 4.
      1998 wurde „Nil by Mouth“ von der British Film Academy (BAFTA) als Bester britischer Film und für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien Bester Darsteller und Beste Darstellerin.
      Weitere wichtige Filmrollen spielte Oldman in „Sid & Nancy“ (Sid & Nancy), Stephen Frears’ „Prick Up Your Ears“ (Prick Up Your Ears; auch: Das stürmische Leben des Joe Orton), Tom Stoppards „Rosencrantz and Guildenstern are Dead“ (Rosenkranz & Güldenstern); Nic Roeg and Dennis Potters „Track 29“ (Track 29 – Ein gefährliches Spiel), „Criminal Law“ (Der Frauenmörder), „Chattahoochee“ (Chattahoochee), „Murder in the First“ (Murder in the First) und „State of Grace“ (Im Vorhof der Hölle). 1999 betreute Oldman als Executive Producer den SE8 Group/Douglas Urbanski-Film „The Contender“ (Rufmord – Jenseits der Moral), der drei Oscar-Nominierungen erhielt. Oldman selbst übernahm eine der Hauptrollen.
      Fans der Fernsehserie „Friends“ (Friends) erinnern sich an Oldmans Gastauftritt als betrunkener Schauspieler – für diese Leistung bekam er eine Emmy-Nominierung. Auf dem Bildschirm war er auch in Mike Leighs „Meantime“ (Meantime) und in „The Firm“ zu sehen, den der inzwischen verstorbene Alan Clarke inszenierte.
      Nach „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) trat Oldman aktuell als Jim Gordon in „Batman Begins“ (Batman Begins) auf.


      ALAN RICKMAN
      Professor Snape

      Alan Rickman gehört zu den bedeutendsten britischen Film-, Fernseh- und Theaterdarstellern; er hat sich mit höchst unterschiedlichen Rollen in aller Welt einen guten Namen gemacht: „Love, Actually“ (Tatsächlich Liebe), „Die Hard“ (Stirb langsam); „An Awfully Big Adventure“ (Eine sachliche Romanze); „Dogma“ (Dogma), „Bob Roberts“ (Bob Roberts); „Truly Madly Deeply“ (Wie verrückt & aus tiefstem Herzen); „Close My Eyes“ (Schließe meine Augen, begehre oder töte mich); „The January Man“ (Im Zeichen der Jungfrau) und „Galaxy Quest“ (Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall).
      Nominierungen der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) erhielt er für „Sense & Sensibility“ (Sinn und Sinnlichkeit) und „Michael Collins“ (Michael Collins). Diesen Preis gewann er als Bester Nebendarsteller in „Robin Hood: Prince of Thieves“ (Robin Hood – König der Diebe). Der Evening Standard kürte ihn mit seinen Rollen in „Truly Madly Deeply“, „Close My Eyes“ und „Robin Hood: Prince of Thieves“ zum Filmschauspieler des Jahres. Die Titelrolle in „Mesmer“ (Mesmer) brachte ihm den Darstellerpreis auf dem Filmfestival in Montreal ein. Aktuelle Filme: „Blow Dry“ (Über kurz oder lang); „The Search for John Gissing“ und „Play“ (den Anthony Minghella für das Großprojekt „Beckett on Film“ inszenierte).
      Als rätselhafter russischer Mönch und Titelheld in dem HBO-Film „Rasputin“ (Rasputin) gewann Rickman 1996 den Emmy, den Golden Globe und als Hervorragender Hauptdarsteller den Preis der Screen Actors Guild (Gewerkschaft der Filmschauspieler). Weitere Fernsehrollen übernahm er in „Something the Lord Made“ (Emmy-Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller), „Benefactors“; „Revolutionary Witness“; „Spirit of Man“; „Pity in History“; „Barchester Chronicles“; „Busted“; „Thérèse Raquin“ und „Romeo & Juliet“ (Romeo & Julia).
      Als Regisseur inszenierte Rickman „Wax Acts“ mit Ruby Wax im Londoner West End und Sharman MacDonalds Stück „The Winter Guest“ sowohl am West Yorkshire Playhouse als auch am Almeida Theatre in London. Mit MacDonald schrieb er dann auch das Drehbuch der Filmversion, die er selbst mit Emma Thompson in der Hauptrolle inszenierte. Der Film lief im Wettbewerb in Venedig und gewann drei Preise. Auf dem Chicago Film Festival wurde er als Bester Film ausgezeichnet.
      Als Mitglied der Royal Shakespeare Company spielte er die Hauptrolle in „Les Liaisons Dangereuses“ (Gefährliche Liebschaften) im West End und auch am Broadway, wo er für den Tony nominiert wurde. Weitere Rollen mit der RSC: „Mephisto“; „Troilus and Cressida“ (Troilus und Cressida); „As You Like It“ (Wie es euch gefällt); „Love’s Labours Lost“ (Verlorene Liebesmüh’); „Antony & Cleopatra“ (Antonius und Kleopatra); „Captain Swing“; und „The Tempest“ (Der Sturm). Er hat sich aber vorwiegend auf zeitgenössisches Theater konzentriert: „Fears and Miseries of the Third Reich“ am Glasgow Citizens Theatre; „The Carnation Game“ und „The Summer Party“ am Crucible in Sheffield; „Commitments“ und „The Last Elephant“ am Bush Theatre; „Bad Language“ im Hampstead Theatre Club; „The Grass Widow“, „The Lucky Chance“ und „The Seagull“ (Die Möwe) am Royal Court.
      Am National Theatre übernahm Rickman die Hauptrolle in „Antony & Cleopatra“, und in den Riverside Studios er spielte die Titelrolle in „Hamlet“ (Hamlet) unter der Regie von Robert Sturua, dem gefeierten Regisseur des georgischen Rustaveli-Theaters. Dreimal ist Rickman auf dem Edinburgh Festival aufgetreten: in dem Doppelprogramm „The Devil Is an Ass“ und „Measure for Measure“ (Maß für Maß), mit dem er auch auf Europatournee ging; in „Brothers Karamazov“ (Die Brüder Karamasow) mit anschließender Tournee durch die UdSSR, und in Yukio Ninagawas „Tango at the End of Winter“, das später im Londoner West End lief und Rickman den Darstellerpreis der Zeitschrift Time Out einbrachte.
      Aktuell trat Rickman in der gefeierten West-End-Inszenierung von Noel Cowards „Private Lives“ (Hochzeitsreise) auf. Er gewann den Variety Club Award und den Theatre Goers Award (Preis der Theaterbesucher), und er war für den Olivier Award und den Preis der Tageszeitung Evening Standard nominiert. Die gesamte Spielzeit am Albery Theatre war ausverkauft – dann wechselte das Ensemble an den Broadway, wo Rickman in der Kategorie Bester Darsteller für den Tony nominiert wurde.


      DAME MAGGIE SMITH
      Professorin McGonagall

      Dame Maggie Smith ist ganz einfach eine der größten Schauspielerinnen der Welt – auf Bühne und Leinwand. Sie wird von ihren Kollegen und ihrem Publikum gleichermaßen verehrt. Zu ihren zahllosen Auszeichnungen gehören zwei Oscars und die Orden Commander of the British Empire und Dame of the British Empire. Den Emmy gewann sie für ihre Leistung in Richard Loncraines „My House in Umbria“ (Mein Haus in Umbrien) mit Chris Cooper. Mit ihrer aktuellen Rolle in Robert Altmans gefeiertem „Gosford Park“ (Gosford Park) wurde sie für den Oscar, den Golden Globe und den British Academy Award nominiert.
      Dame Maggie Smith wirkte kürzlich neben Judi Dench und Daniel Brühl in Charles Dances „Ladies in Lavender“ (Der Duft von Lavendel) mit.
      Ihre erste Theaterrolle spielte sie 1952 in der Oxford University Drama Society. Als Profi trat sie erstmals 1956 in der New Yorker „New Faces“-Revue auf. 1959 wurde sie in die Old Vic Company aufgenommen und begann sofort Preise zu sammeln. 1962 gewann sie den Darstellerinnenpreis des Evening Standard als Doreen in „The Private Ear“ und als Belinda in „The Public Eye“.
      1963 wurde sie Ensemblemitglied am National Theatre und spielte neben Laurence Olivier als „Othello“ die Desdemona. Weitere Erfolge verbuchte sie mit „Black Comedy“, „Miss Julie“ (Fräulein Julie), „The Country Wife“ (Die Unschuld vom Lande), „The Beaux Stratagem“ (Stutzerlist) und „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts).
      Doch es war ihre Darstellung in „The Prime of Miss Jean Brodie“ (Die besten Jahre der Miss Jean Brodie), mit der sie 1969 schlagartig dem großen Kinopublikum bekannt wurde. Sie gewann den Oscar und den Preis als Beste Darstellerin der Society of Film and TV Arts. Anschließend spielte sie in den Filmen „Travels With My Aunt“ (Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin) und „Death on the Nile“ (Tod auf dem Nil). 1977 gewann Smith ihren zweiten Oscar und den Golden Globe mit Neil Simons „California Suite“ (Das verrückte California-Hotel).
      Begeisterungsstürme löste auch Alan Bennetts „A Private Function“ (Magere Zeiten; mit Partner Michael Palin) aus: Sie erhielt den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), den Golden Globe, den Preis des Variety Clubs und ihre fünfte Oscar-Nominierung. Weitere Erfolge: Merchant/Ivorys „A Room With a View“ (Zimmer mit Aussicht); „The Lonely Passion of Judith Hearne“ (Die große Sehnsucht der Judith Hearne; BAFTA als Beste Darstellerin); Steven Spielbergs „Hook“ (Hook); „Sister Act“ (Sister Act – Eine himmlische Karriere); „The Secret Garden“ (Der geheime Garten); „Richard III“ (Richard III.), „The First Wives Club“ (Der Club der Teufelinnen); „Washington Square“ (Washington Square); „Tea With Mussolini“ (Tea mit Mussolini; ein weiterer BAFTA als Beste Darstellerin), „The Last September“ und Callie Khouris „The Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood“ (Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern) neben Sandra Bullock.
      Während ihrer glänzenden Film- und Fernsehkarriere ist Smith der Bühne immer treu geblieben. Die Titelrolle in „Hedda Gabler“ (Hedda Gabler) spielte sie 1970. Ihren zweiten Variety Club Award als Beste Darstellerin gewann sie als Mrs. Millamant in „The Way of the World“ (Der Lauf der Welt). Theaterrollen übernahm sie auch in „Night and Day“ (Nacht und Tag) und Edna O’Briens „Virginia“ (Virginia). Letzteres Stück brachte ihr den Evening Standard-Preis als Beste Bühnendarstellerin ein. Weitere bedeutende Bühnenauftritte: „The Interpreters“, „Infernal Machine“, „Coming in to Land“, „Lettice and Lovage“ (Lettice und Liebstöckel; ausgezeichnet mit dem Tony für die Beste Darstellerin), „The Importance of Being Earnest“ (Bunbury), „Three Tall Women“ (ausgezeichnet mit dem Evening Standard-Preis als Beste Darstellerin), „A Delicate Balance“ (Empfindliches Gleichgewicht) und Alan Bennetts „Lady in the Van“. Aktuell war sie neben Judi Dench in David Hares „The Breath of Life“ zu sehen.
      Zu ihren wesentlichen Fernsehauftritten zählen „Mrs. Silly“ für Granada Televsion, ausgezeichnet mit dem BAFTA für die Beste TV-Darstellerin, „Memento Mori“ (Memento) auf BBC, „Suddenly Last Summer“ und „Talking Heads: Bed Among the Lentils“, ausgezeichnet mit dem Darstellerinnenpreis der Royal Television Society, sowie auf BBC „All the King’s Men“ und „David Copperfield“.
      1970 erhielt Smith den Orden Commander of the Britisch Empire (CBE), 1990 wurde sie zur Dame Maggie Smith erhoben, als sie mit dem DBS geehrt wurde. 1991 wurde sie mit dem Shakespeare-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet, sie ist Ehrenmitglied des British Film Institute und erhielt 1993 den Silbernen BAFTA. Sie ist Schirmherrin der Jane Austen Society.


      TIMOTHY SPALL
      Peter Pettigrew alias Wurmschwanz

      Spall spielt wieder den rückgratlosen Wurmschwanz, Voldemorts treuen Diener, der Harry Potters Eltern verraten hat.
      Seit über 20 Jahren ist den Film- und Fernsehzuschauern Spalls Gesicht bekannt – berühmt wurde er als glückloser Barry in der BBC-TV-Serie „Auf Wiedersehen Pet“. Seitdem ist er in über 30 Filmen aufgetreten, darunter in Mike Leighs „Secrets and Lies“ (Lügen und Geheimnisse) und „Topsy Turvy“ (Topsy Turvy – Auf den Kopf gestellt), mit denen Spall jeweils für den British Academy Award (BAFTA) und den Preis der Londoner Filmkritiker nominiert wurde. Für den British Independent Film Award und den Preis der Filmkritiker wurde er in der Kategorie Bester Darsteller bzw. Bester Nebendarsteller mit seinem Auftritt in Peter Cattaneos „Lucky Break“ (Lucky Break) nominiert. Nominierungen für den British Industry Film Award und den europäischen Filmpreis brachte ihm Leighs „All or Nothing“ (All or Nothing) ein.
      Aktuell war Spall neben Jim Carrey in „Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events“ (Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse) zu sehen. Zu seinen zahlreichen Filmauftritten gehören auch Cameron Crowes „Vanilla Sky“ (Vanilla Sky), Kenneth Branaghs Musical-Fassung von „Love’s Labours Lost“ (Verlorene Liebesmüh’) und Branaghs „Hamlet“ (Hamlet), Mike Leighs „Life Is Sweet“ (Life Is Sweet), Bernardo Bertoluccis „The Sheltering Sky“ (Der Himmel über der Wüste), Clint Eastwoods „White Hunter, Black Heart“ (Weißer Jäger, schwarzes Herz), Richard Loncraines „My House in Umbria“ (Mein Haus in Umbrien), Douglas McGraths „Nicholas Nickleby“ (Nicholas Nickleby), Stephen Hereks „Rock Star“ (Rock Star), Christopher Miles’ „The Clandestine Marriage“, Brian Gibsons „Still Crazy“ (Still Crazy) und Simon Wincers „Young Indie“ (Die Abenteuer des jungen Indiana Jones).
      Auch mit Fernsehdramen hat sich Spall einen hervorragenden Namen gemacht. Mit seiner Rolle als Mr. Venus in Julian Farinos von der Kritik gefeierter BBC-Verfilmung von Charles Dickens’ Roman „Our Mutual Friend“ wurde Spall in der Kategorie Bester Darsteller für den BAFTA nominiert. Als Bester Darsteller wurde er von der Broadcasting Press Guild TV (Gewerkschaft der TV-Kritiker) ausgezeichnet. Stephen Poliakoffs „Shooting the Past“ brachte ihm die Darstellerpreise Cinéma Tout Ecran und Prix d’Italie ein. BAFTA-Nominierungen bekam er für „Shooting the Past“ und Danny Boyles „Vacuuming Completely Nude in Paradise“ (Splitternackt staubsaugen im Paradies). Zuletzt trat er in der TV-Serie „Cherished“ auf.
      Neben seinen Film- und Fernsehrollen schätzt das Publikum aber auch Spalls Bühnendarstellungen, darunter in Stephen Daldrys „This Is a Chair at the Royal Court“, Robert LePages Inszenierung von „A Midsummer’s Night Dream“ (Ein Sommernachtstraum) am National Theatre, Mike Leighs „Smelling a Rat“, Trevor Nunns „The Three Sisters“ (Drei Schwestern), „Nicholas Nickleby“ und „Merry Wives of Windsor“ (Die lustigen Weiber von Windsor) mit der Royal Shakespeare Company sowie David Jones’ „Baal“ (Baal), ebenfalls mit der Royal Shakespeare Company.


      PEDJA BJELAC
      Igor Karkaroff

      Bjelac spielt den rätselhaften Direktor der Knabenschule Durmstrang.
      Er begann seine Karriere in seiner Heimat Jugoslawien, wo er nach wie vor zu den Spitzenstars des Films und Fernsehens zählt. Dort war er zum Beispiel in „Stand By“ und „120 SA 80“ zu sehen. Außerdem trat er in verschiedenen europäischen Produktionen auf, darunter „Harrison’s Flowers“ in Frankreich und „The Final Victim“ in Belgien.
      Amerikanische Zuschauer kennen ihn aus der US-Teenie-Komödie „Eurotrip“ (Eurotrip).
      Im Fernsehen war er auf NBC in „Cries of Innocence“, in „Ariana’s Quest“ und „Children of Dune“ (Dune) zu sehen.
      In Großbritannien trat Bjelac neben Damian Lewis und Ioan Gruffudd in „Warriors“ (Warriors) sowie neben Rufus Sewell in „Charles II“ auf.


      FRANCES DE LA TOUR
      Madame Maxime

      Erstmals wirkt Frances de la Tour im „Harry Potter“-Ensemble mit – sie übernimmt die Rolle der Madame Maxime, der riesigen Direktorin der französischen Mädchenschule, der Beauxbatons-Akademie für Zauberei, eine jener drei Schulen, die im Trimagischen Turnier antreten.
      Sie begann ihre Karriere 1965 im Ensemble der Royal Shakespeare Company in London. Seitdem zählt sie zu den führenden Bühnenschauspielerinnen in Großbritannien. Sie ist in über 35 Bühnenstücken aufgetreten und dafür mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet worden: Den Variety Club Award als Beste Darstellerin erhielt sie für Noel Cowards „Fallen Angels“ (Gefallene Engel), den Olivier Award für „A Moon for the Misbegotten“ (Ein Mond für die Beladenen) von Eugene O’Neill und sowohl den Olivier Award als auch den Preis der Tageszeitung Evening Standard für Tom Kempinskis „Duet for One“ (Duett für eine Stimme).
      Weitere wichtige Theaterauftritte: die Helena in Peter Brooks berühmter Inszenierung von „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum), die Rosalind in „As You Like It“ (Wie es euch gefällt), die Titelrolle in „Hamlet“ (Hamlet), „Small Craft Warnings“ (Small Craft Warnings) von Tennessee Williams, die Titelrolle in „St. Joan“ (Die heilige Johanna), Martin Shermans „When She Danced“ mit Vanessa Redgrave – dafür erhielt sie den Olivier Award als Beste Nebendarstellerin, „Lillian“, ein Ein-Personen-Stück nach dem Leben von Lillian Hellman, die Olga Knipper in „Chekhov in Tsaritsin“, aufgeführt auf Russisch und Englisch, „Greasepaint“, ein japanisches Ein-Personen-Stück von Inoue, Edward Albees „Three Tall Women“ mit Maggie Smith, „Blinded by the Sun“, Edward Albees „The Play About the Baby“, „The Forest“, Cleopatra neben Alan Bates in „Antony and Cleopatra“ (Antonius und Cleopatra), „The Good Hope“, Strindbergs „The Dance of Death“ (Totentanz) zunächst mit Alan Bates, ein zweites Mal dann mit Ian McKellen, und „The History Boys“.
      Auf dem Bildschirm war sie in über 20 Rollen zu sehen, darunter in „Duet for One“ – diese Leistung brachte ihr eine Nominierung für den Preis der British Film Academy (BAFTA) ein.
      Weitere Fernsehrollen: Miss Jones in der Serie „Rising Damp“, „A Kind of Living“, Dennis Potters „Cold Lazarus“ (Cold Lazarus), „Tom Jones“, Patrick Marbers „The Egg“, „Poirot: Death on the Nile“ sowie Gastauftritte in den Serien „Born & Bred“ und „Waking the Dead“.
      Für die Kinoversion von „Rising Damp“ gewann sie den Darstellerinnenpreis des Evening Standard. Hauptrollen übernahm sie in Michael Cacoyannis’ Verfilmung von „The Cherry Orchard“ (Der Kirschgarten), Richard Curtis’ „Love, Actually“ (Tatsächlich Liebe) und in dem mit Spannung erwarteten „The History Boys“ von Alan Bennett und Nick Hytner.


      ROGER LLOYD PACK
      Barty Crouch

      Der vielseitig begabte Darsteller spielte seine wohl bekannteste Rolle in der äußerst beliebten BBC-Serie „Only Fools and Horses“, obwohl sich die Fans auch gern an seinen Owen Newitt neben der „fetten Dame“ Dawn French in der BBC-Serie „The Vicar of Dibley“ erinnern.
      Kinorollen übernahm Lloyd Pack in britischen und in Hollywood-Produktionen. Dazu zählen unter anderem „Fiddler on the Roof“ (Anatevka), „Interview With the Vampire“ (Interview mit einem Vampir), „The Young Poisoner’s Handbook“ (Das Handbuch des jungen Giftmischers), „The Hollow Reed“ (Hollow Reed – Lautlose Schreie), „The Avengers“ (Mit Schirm, Charme und Melone) sowie aktuell „Vanity Fair“ (Vanity Fair) mit Reese Witherspoon.
      Auch auf dem Bildschirm hat Lloyd Pack seine Wandlungsfähigkeit bewiesen. Zu sehen war er in „Dirty Deeds“, „Heartbeat“, „Tom Jones“, „Kavanagh“, „Oliver Twist“, „Born & Bred“, „The Bill“ und „Where the Heart Is“. Daneben war er auch auf der Theaterbühne erfolgreich – zahlreiche Auftritte absolvierte er an weltberühmten Theatern wie dem Lyric, dem Old Vic, dem National und aktuell dem Donmar Theatre. Er spielte in „Wild Honey“ und „One for the Road“ (Noch einen Letzten; für beide Leistungen wurde er als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet), aber auch in „Futurists“, „Rosmersholm“ (Rosmersholm), „School for Wives“ (Die Schule der Frauen), „Flea in Her Ear“ (Floh im Ohr), „Art“ (Kunst) und „The Dark“ am Donmar. 1984 gewann Lloyd Pack den Drama Award der British Theatre Association.


      MIRANDA RICHARDSON
      Rita Skeeter

      Die vielseitige britische Schauspielerin Miranda Richardson übernimmt im Ensemble von „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) die Rolle der neugierigen Reporterin Rita Skeeter vom Daily Prophet – sie schreckt vor nichts zurück, um ihre Story über Harry Potter und das Trimagische Turnier zu bekommen.
      Richardson lernte ihr Handwerk an der Old Vic Drama School und bewährte sich dann in den unterschiedlichsten Rollen, bevor sie 1985 in Mike Newells bewegendem „Dance With a Stranger“ (Dance With a Stranger) ihr beeindruckendes Leinwanddebüt gab: Sie spielte Ruth Ellis, die letzte Frau, die in England hingerichtet wurde.
      Hervorragende Kritiken erhielt sie mit ihrer Rolle als erotische IRA-Terroristin in Neil Jordans „The Crying Game“ (The Crying Game) und für Mike Newells „Enchanted April“ (Verzauberter April), der ihr den Golden Globe einbrachte. Zweimal wurde sie bisher für den Oscar nominiert: mit Louis Malles „Damage“ (Verhängnis) und Brian Gilberts „Tom & Viv“ (Tom & Viv).
      Weitere Filme: Steven Spielbergs „Empire of the Sun“ (Das Reich der Sonne), Robert Altmans „Kansas City“ (Kansas City), Tim Burtons „Sleepy Hollow“ (Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen), „The Apostle“ (Apostel!), „All for Love“ (St. Ives – Alles aus Liebe), „Get Carter“ (Get Carter – Die Wahrheit tut weh), „Spider“ (Spider), „The Hours“ (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit) mit Meryl Streep und Nicole Kidman, „The Actors“ und „Churchill: The Hollywood Years“. Als Sprecherin war sie in „Chicken Run“ (Hennen rennen) zu hören.
      Auch ihre Fernsehrollen haben ihr zahlreiche Ehrungen eingebracht. Ihr erster TV-Auftritt war Königin Elizabeth I. in der irrwitzigen „Blackadder“-Serie mit Rowan Atkinson. Aktuell war sie in dem BBC-Film „The Lost Prince“ zu sehen, der ihre eine Golden-Globe-Nominierung einbrachte, außerdem in „Merlin“ (Merlin; eine weitere Golden-Globe-Nominierung) und „Alice“ (Alice im Wunderland). Gastauftritte absolvierte sie in der Serie „Absolutely Fabulous“ (Absolutely Fabulous). 1994 gewann sie den Golden Globe für ihre Hauptrolle in dem HBO-Film „Fatherland“ (Vaterland). Eine weitere TV-Rolle übernahm sie in „Dance to the Music of Time“.
      Aktuell trat sie als Madame Giry in Joel Schumachers Kinofilm „The Phantom of the Opera“ (Das Phantom der Oper) auf. Ihre neuesten Projekte sind der Spielfilm „Wah-Wah“ mit Emily Watson und Gabriel Byrne sowie der Fernsehfilm „Friends and Crocodiles“ mit Bill Nighy.


      DAVID TENNANT
      Barty Crouch junior

      Tennant spielt in „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) den Sohn von Barty Crouch.
      Im Kino war er zuletzt in Stephen Frys viel gepriesenem „Bright Young Things“ und im Fernsehen in „The Deputy“ zu sehen. In dem Animationsfilm „Free Jimmy“ ist er in einer Sprechrolle zu hören.
      Als renommierter klassischer Schauspieler übernahm Tennant etliche Hauptrollen im Ensemble der Royal Shakespeare Company, zum Beispiel den Probstein in „As You Like It“ (Wie es euch gefällt), Romeo in „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), den Antipholus von Syracus in „The Comedy of Errors“ (Komödie der Irrungen) und den Captain Jack Absolute in „The Rivals“. Mit seiner Leistung in „Lobby Hero“ am Donmar Warehouse und am New Ambassador Theatre wurde er 2003 in der Kategorie „Bester Schauspieler 2002“ für den Laurence Olivier Theatre Award nominiert.
      Im Fernsehen spielt Tennant demnächst die Hauptrolle in „Casanova“. Er ist auch in einer Reihe bekannter TV-Serien aufgetreten, zum Beispiel in „Mrs Bradley Mysteries“, „People Like Us“, „Love in the 21st Century“ und „Foyle’s War“.



      HINTER DER KAMERA


      MIKE NEWELL
      Regie

      Der berühmte englische Regisseur Mike Newell inszeniert „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch), den vierten Teil der beliebten „Harry Potter“-Serie von J.R. Rowling. In seinem Regiestuhl saßen zuvor Chris Columbus bei Teil 1 und 2 sowie Alfonso Cuarón bei Teil 3. Newell ist der erste Brite, der bei einem „Harry Potter“-Film die Regie übernimmt.
      Aktuell inszenierte Newell Julia Roberts und Julia Stiles in „Mona Lisa Smile“ (Mona Lisas Lächeln). Sein wohl bekanntester Film ist der romantische Komödienhit „Four Weddings and a Funeral“ (Vier Hochzeiten und ein Todesfall) von 1994, der mehrfach auszeichnet wurde und zwei Oscar-Nominierungen erhielt, darunter auch in der Kategorie Bester Film. Newells Karriere umfasst mittlerweile 40 Jahre. Er inszenierte den viel gepriesenen „Enchanted April“ (Verzauberter April), der dreifach für den Oscar nominiert war und sowohl Miranda Richardson als auch Joan Plowright den Golden Globe einbrachte; „Into the West“ (Into the West; auch: Das weiße Zauberpferd) mit Ellen Barkin und Gabriel Byrne und der Musik von Patrick Doyle; sowie Sir Anthony Hopkins in „The Good Father“ (The Good Father – Die Liebe eines Vaters), der 1985 mit dem Prix Italia ausgezeichnet wurde.
      Weitere bedeutende Filme von Mike Newell: „Pushing Tin“ (Turbulenzen – und andere Katastrophen) mit John Cusack, Billy Bob Thornton und Angelina Jolie – der Film erhielt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch nach einer Vorlage, „Donnie Brasco“ (Donnie Brasco) mit Johnny Depp und Al Pacino sowie abermals im Team mit Komponist Patrick Doyle, „An Awfully Big Adventure“ (Eine sachliche Romanze), „Amazing Grace and Chuck“ (Schweigende Stimmen) und „Soursweet“ (Chinese Blues).
      Nach Abschluss seines Studiums an der Cambridge University begann Newell bei Granada Television in Manchester als Produktions-Azubi und arbeitete sich schnell zum Regisseur empor. Zu seinen vielen Fernsehfilmen zählen „Them Down There“, „Ready When You Are, Mr McGill“ (Sind wir so weit, Mr. McGill?), „Destiny“ und „The Melancholy Hussar“ (Der traurige Husar) sowie etliche angloamerikanische Co-Produktionen wie „Blood Feud“ (Verfolgt bis in den Tod) und „Common Ground“ auf CBS.
      Sein Spielfilmdebüt gab er 1977 mit „The Man in the Iron Mask“ (Der Mann mit der eisernen Maske) mit Richard Chamberlain, Louis Jourdan, Ralph Richardson und Jenny Agutter. Seine erste US-Regie übernahm er mit „The Awakening“ (Das Erwachen des Sphinx) – die Hauptrollen spielten Charlton Heston und Susannah York. Es folgten „Bad Blood“ (Böses Blut), der TV-Film „Birth of a Nation“ und dann der beeindruckende „Dance With a Stranger“ (Dance With a Stranger) mit Miranda Richardson und Rupert Everett. Der Film wurde in Cannes mit dem Prix de la Jeunesse ausgezeichnet und brachte Newell weltweites Renommee ein.
      Mit seiner Firma Dogstar Films fungierte Newell als Executive Producer bei „Photographing Fairies“ (Elfengarten) mit Ben Kingsley, „Best Laid Plans“ (Best Laid Plans) mit Reese Witherspoon, „Ripley’s Game“ (Ripley’s Game) mit John Malkovich, „200 Cigarettes“ (Eine Nacht in New York) mit Ben Affleck und Kate Hudson, „High Fidelity“ (High Fidelity) mit John Cusack und Jack Black sowie Steven Soderberghs „Traffic“ (Traffic – Macht des Kartells), der vier Oscars gewann.


      DAVID HEYMAN
      Produktion

      Hayman produziert auch den vierten Teil in der Serie von Verfilmungen der äußerst erfolgreichen „Harry Potter“-Erzählungen von J.K. Rowling.
      Nach vielen Arbeitsjahren in den USA kehrte Heyman 1997 nach Großbritannien zurück und gründete die Firma Heyday Films, um seine hervorragenden Kontakte in den USA und Europa zu nutzen und internationale Filme jeder Größenordnung zu produzieren.
      Aufgrund des enormen Erfolgs von „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen) und „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) richtete Heyday Films ein Büro in Los Angeles ein. Das erste dort realisierte Projekt war „Taking Lives“ (Taking Lives) mit Angelina Jolie und Ethan Hawke. Heyman entwickelt auch weiterhin eine große Bandbreite von Projekten in den USA und in Großbritannien. Dazu zählen Alfonso Cuaróns „The History of Love“, „Yes Man“ mit Jack Black, Mike White und David Dobkin und die Filmfassung des Comics „The Exec“ – Chris Nolan („Memento“) übernimmt die Regie. Dann folgt die Bestseller-Verfilmung „The Curious Incident of the Dog in the Night-Time“, die Steve Kloves nach seinem eigenen Drehbuch inszeniert.
      Auf dem Kinobetreiberkongress „ShoWest“ wurde Heyman zum Produzenten des Jahres 2003 gekürt – er ist damit der erste britische Produzent, dem diese Ehre zuteil wurde.
      Heyman hat Schulen in England und den USA besucht. Sein Berufseinstieg absolvierte er als Laufbursche der Produktion bei Milos Formans „Ragtime“ (Ragtime) und David Leans „A Passage to India“ (Reise nach Indien). 1986 wurde Heyman in Los Angeles bei Warner Bros. Manager im kreativen Bereich und betreute Filme wie „Gorillas in the Mist“ (Gorillas im Nebel) und „GoodFellas“ (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia). Ende der 80er-Jahre stieg er zum Vizechef bei United Artists auf, entschied sich dann jedoch, es als unabhängiger Produzent zu versuchen. Seine erste eigene Produktion war Ernest Dickersons „Juice“ (Juice – City War) mit Tupac Shakur und Omar Epps in den Hauptrollen. Es folgten etliche weitere Filme, darunter auch Greg Mottolas Low-Budget-Klassiker „The Daytrippers“ (Seitensprung in Manhattan) mit Liev Schreiber, Parker Posey, Hope Davis, Stanley Tucci und Campbell Scott.


      STEVE KLOVES
      Drehbuch

      Kloves liefert auch das Drehbuch zum vierten Film der „Harry Potter“-Serie.
      Sein Karriereeinstieg war 1984 das Skript zur Jaffe-Lansing-Produktion „Racing With the Moon“ (Die Zeit verrinnt – Die Navy ruft), eine Pubertätsgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, die Richard Benjamin mit Sean Penn, Elizabeth McGovern und Nicolas Cage in einer seiner ersten und wichtigsten Rollen inszenierte.
      1989 drehte Kloves seinen ersten eigenen Film, die dramatische Komödie „The Fabulous Baker Boys“ (Die fabelhaften Baker Boys) mit Jeff Bridges, Beau Bridges und Michelle Pfeiffer. Kloves hatte auch das Drehbuch geschrieben. Der Film wurde vierfach für den Oscar nominiert, Michelle Pfeiffer gewann den Golden Globe und den Darstellerpreis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA).
      Vier Jahre später schrieb und inszenierte Kloves den Psycho-Thriller „Flesh and Bone“ (Flesh and Bone) mit Dennis Quaid, Meg Ryan und Gywneth Paltrow.
      Seitdem verfasste Kloves das Drehbuch zu Curtis Hansons „The Wonderboys“ (The Wonderboys), in dem Michael Douglas, Tobey Maguire und Frances McDormand die Hauptrollen spielen; Curtis Hanson übernahm die Regie und Produktion; Kloves wurde als Autor des Drehbuchs nach einer Vorlage zum ersten Mal für den Oscar nominiert.
      Kloves schrieb die Drehbücher zu „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen), „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) und „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban).
      Demnächst schreibt und inszeniert er „The Curious Incident of the Dog in the Night-Time“, den David Heyman produziert.


      DAVID BARRON
      Executive Producer

      Barron ist erneut als Executive Producer im „Harry Potter“-Team dabei – er hatte bereits an „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) mitgewirkt.
      Er begann seine Laufbahn als Produzent in der Fernsehwerbung, um bald darauf auch Film- und Fernsehprojekte zu betreuen.
      Zu Barrons aktuellen Projekten zählen „Sahara“ (Sahara) mit Matthew McConaughey und Penélope Cruz sowie „Three Bad Men“, der sich in der Vorbereitungsphase befindet.
      Seit vielen Jahren ist er in der Filmbranche tätig. Als Aufnahmeleiter oder Regieassistent war er an „The French Lieutenant’s Woman“ (Die Geliebte des französischen Leutnants) und „The Killing Fields“ (The Killing Fields – Schreiendes Land) beteiligt. Dann überwachte er die Produktion von „Revolution“ (Revolution); „Legend“ (Legende); „The Princess Bride“ (Die Braut des Prinzen); „The Lonely Passion of Judith Hearne“ (Die große Sehnsucht der Judith Hearne); „Hell Bound“ (Hellbound: Hellraiser II); „Night Breed“ (Cabal – Die Brut der Nacht) und Franco Zeffirellis „Hamlet“ (Hamlet).
      1991 übernahm er als Manager die Verantwortung für die Produktion von George Lucas’ ehrgeizigem Fernsehprojekt „The Young Indiana Jones Chronicles“ (Die Abenteuer des jungen Indiana Jones). Anschließend betreute Barron „The Muppet Christmas Carol“ (Die Muppets-Weihnachtsgeschichte). 1993 wurde er Associate Producer in Kenneth Branaghs Produktionsteam. Dessen „Frankenstein“ (Mary Shelley’s Frankenstein) betreute er als Produktionsleiter. Damit begann seine lockere Partnerschaft mit Branagh – sie arbeiteten auch an „In the Bleak Midwinter“ (Ein Wintermärchen); Oliver Parkers „Othello“ (Othello; einer Co-Produktion mit Luc Roegs Firma Dakota Films), „Hamlet“ (Hamlet) und „Love’s Labour’s Lost“ (Verlorene Liebesmüh’) zusammen.
      David Barron entwickelt auch weiterhin Projekte für Branagh und dessen Shakespeare Company. Unabhängig davon gründete er im Frühjahr 1999 zusammen mit dem britischen Regisseur Paul Weiland seine eigene Firma Contagious Films.


      TANYA SEGHATCHIAN
      Executive Producer

      Im Zuge ihrer engen Zusammenarbeit mit Alfonso Cuarón bei „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) stieg Tanya Seghatchian zum Executive Producer auf – diese Funktion übernahm sie jetzt auch bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch). Als Co-Produzentin betreute sie zuvor „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen) und „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens).
      Neben der „Potter“-Serie produzierte Seghatchian aktuell den mehrfach preisgekrönten „My Summer of Love“ (My Summer of Love) des Autors/Regisseurs Pawel Pawlikowski. Der Film erhielt den Michael Powell Award als Bester Film des Jahres 2004 sowie von der British Film Academy (BAFTA) den Alexander Korda Award 2005 als Herausragender britischer Film des Jahres.
      Daneben ist sie als Interview-Moderatorin bekannt geworden und war Gastgeberin des ausverkauften Skript-Forums Orangeword Screenwriting Series mit Oscar- und BAFTA-nominierten Drehbuchautoren. Bevor sie David Heyman bei der Gründung seiner Firma Heyday Films half und dann die beliebten Bücher von J.K. Rowling entdeckte, war Seghatchian Redakteurin von Jimmy McGoverns preisgekrönter BBC-Serie „The Lakes“. Außerdem produzierte und inszenierte sie mehrere BBC-Dokumentationen, die für den BAFTA nominiert wurden.
      Sie hat an der Cambridge University studiert, an der sie das legendäre Ensemble Cambridge Footlights Theatre Company leitete.


      ROGER PRATT, B.S.C.
      Kamera

      Der Oscar- und BAFTA-Kandidat Roger Pratt arbeitet auch an „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) mit, nachdem er zuvor bei Wolfgang Petersens „Troy“ (Troja) und natürlich bei „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) hinter der Kamera stand.
      Zu Pratts bekannten Arbeiten zählt auch der hoch gelobte und preisgekrönte „Iris“ (Iris). Eine Oscar-Nominierung erhielt er für Neil Jordans „The End of the Affair“ (Das Ende einer Affäre) mit Ralph Fiennes und Julianne Moore, der ihm auch die erste von seinen beiden BAFTA-Nominierungen einbrachte. Die zweite Würdigung durch die BAFTA bekam er für „Chocolat“ (Chocolat… ein kleiner Biss genügt!), für den er zum dritten Mal von der British Society of Cinematographers (Vereinigung der britischen Kameraleute) nominiert wurde. Weitere Filme: „The Fisher King“ (Der König der Fischer) mit Jeff Bridges und Robin Williams, „12 Monkeys“ (12 Monkeys) mit Bruce Willis und „Shadowlands“ (Shadowlands) mit Anthony Hopkins.
      Zu seinen bedeutenden Kinofilmen gehören außerdem „Grey Owl“ (Grey Owl) mit Pierce Brosnan, „The Avengers“ (Mit Schirm, Charme und Melone) mit Ralph Fiennes, „In Love and War“ (In Love and War), „Mary Shelley’s Frankenstein“ (Mary Shelley’s Frankenstein) von und mit Kenneth Branagh, „Mona Lisa“ (Mona Lisa), „Batman“ (Batman), „High Hopes“ (Hohe Erwartungen), „Paris by Night“ (Paris bei Nacht), „Dutch Girls“ und „102 Dalmatians“ (102 Dalmatiner). Mitte der 1970er-Jahre begann Pratt seine Zusammenarbeit mit Regisseur Terry Gilliam: 1983 drehte er als Kameramann die Episode „The Crimson Permanent Assurance“ (Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung) zu „Monty Python’s The Meaning of Life“ (Monty Python’s Der Sinn des Lebens) und 1985 Gilliams „Brazil“ (Brazil).
      Außerdem drehte er etliche Fernsehfilme und Serien, zum Beispiel „King Lear“ (1999), „Bernard and the Genie“ (Bernie und der Weihnachtsgeist; 1991), Jim Henson’s „Storyteller: Greek Myths“ (1990), „Scoop“ (Scoop – Sensationsnachricht; 1987) sowie Mike Leighs Regiearbeiten „The Short and the Curlies“ (1987) und „Meantime“ (Meantime; 1981).


      STUART CRAIG
      Produktionsdesign

      Für seine überragenden Leistungen im Bereich des Produktionsdesigns ist Craig oft ausgezeichnet worden – aktuell als Ausstatter des Jahres auf dem Hollywood Film Festival. Der Preis wurde ihm von Chris Columbus überreicht. Beeindruckenderweise wurde er mit allen drei bisherigen „Harry Potter“-Filmen für den British Academy Award (BAFTA) nominiert. Die visionären Sets des ersten Films brachten ihm den Preis der Londoner Tageszeitung Evening Standard und eine Oscar-Nominierung ein.
      Seit seinem ersten Oscar für Richard Attenboroughs „Gandhi“ (Gandhi; auch BAFTA-Nominierung, 1981) und dem BAFTA für David Lynchs „Elephant Man“ (Der Elefantenmensch) vor über 20 Jahren hat Craig zahlreiche Preise gewonnen.
      Den zweiten Oscar erhielt er 1988 für Stephen Frears’ „Dangerous Liaisons“ (Gefährliche Liebschaften; ebenfalls BAFTA-Nominierung), und 1996 räumte er mit Anthony Minghellas „The English Patient“ (Der englische Patient) ab: ein dritter Oscar, eine weitere BAFTA-Nominierung, und der Preis für hervorragendes Produktionsdesign der Society of Motion Picture & Television Art Directors, USA (US-Gesellschaft der Film- und Fernsehausstatter).
      Für den Oscar nominiert war er außerdem mit Richard Attenboroughs „Chaplin“ (Chaplin, 1991) und Roland Joffes „The Mission“ (Mission, 1986). Hugh Hudsons „Greystoke: The Legend of Tarzan, Lord of the Apes“ (Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen, 1982) brachte ihm eine weitere BAFTA-Nominierung ein.
      Neben seinen zahlreichen preisgekrönten Arbeiten hat er viele weitere Filme gestaltet, zum Beispiel „Cal“ (Cal; auch Produktion, 1983), „Cry Freedom“ (Schrei nach Freiheit, 1986), „Memphis Belle“ (Memphis Belle, 1988 ), „The Secret Garden“ (Der geheime Garten, 1992), „Shadowlands“ (Shadowlands, 1993), „Mary Reilly“ (Mary Reilly, 1994), „In Love and War“ (In Love and War, 1996), „The Avengers“ (Mit Schirm, Charme und Melone, 1997) und „The Legend of Bagger Vance“ (Die Legende von Bagger Vance, 1999).


      MICK AUDSLEY
      Schnitt

      Audsley gibt mit „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) seinen Einstand im „Harry Potter“-Team.
      In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Audsley als Cutter einige der wichtigsten Filme in Großbritannien und den USA mitgestaltet. Für „Dangerous Liaisons“ (Gefährliche Liebschaften) erhielt er eine Nominierung der British Film Academy (BAFTA). Und den TV-BAFTA bekam er für Stephen Frears’ „The Snapper“ (The Snapper).
      Aktuelle Filme: John Maddens „Proof“, Mike Newells „Mona Lisa Smile“ (Mona Lisas Lächeln), Stephen Frears’ „Dirty Pretty Things“ (Kleine schmutzige Tricks), „High Fidelity“ (High Fidelity) und „Captain Corelli’s Mandolin“ (Corellis Mandoline).
      Hinzu kommen „The Avengers“ (Mit Schirm, Charme und Melone), „The Serpent’s Kiss“ (Der Schlangenkuss), „The Van“ (Fisch & Chips), „12 Monkeys“ (12 Monkeys), „Interview With the Vampire“ (Interview mit einem Vampir), „Hero“ (Ein ganz normaler Held) und „The Grifters“ (Grifters). Weitere Filme: „We’re No Angels“ (Wir sind keine Engel), Mike Newells „Soursweet“ (Chinese Blues), „Prick Up Your Ears“ (Prick Up Your Ears/Das stürmische Leben des Joe Orton), „Comrades“ (Rebellion der Rechtlosen), „Sammy and Rosie Get Laid“ (Sammy and Rosie tun es), „My Beautiful Laundrette“ (Mein wunderbarer Waschsalon), „Walter and June“, „Dance With a Stranger“ (Dance With a Stranger; ebenfalls inszeniert von Mike Newell), „The Hit“ (The Hit/Die Profi-Killer), „An Unsuitable Job for a Woman“ und „My Way Home“ (Mein Weg zurück).


      PETER MACDONALD
      Co-Produktion

      Bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) ist MacDonald wieder als Regisseur des 2. Drehteams und als Produzent dabei. Schon bei den ersten drei „Harry Potter“-Filmen übernahm er die Regie des 2. Drehteams.
      In verschiedenen Funktionen hat MacDonald eine erstaunlich reichhaltige Filmografie akkumuliert. Als Kameramann betreute er etwa 30 Filme, darunter „Zardoz“ (Zardoz), „Cromwell“ (Cromwell – Krieg dem König), „Ragtime“ (Ragtime), „Murder on the Orient Express“ (Mord im Orientexpreß), „The Return of the Pink Panther“ (Der rosarote Panther kehrt zurück), „A Bridge Too Far“ (Die Brücke von Arnheim), „Gorky Park“ (Gorky Park), „Legend“ (Legende), „Superman – The Movie“ (Superman – Der Film), „Superman II“ (Superman II – Allein gegen alle), „Yentl“ (Yentl) und „Cabaret“ (Cabaret).
      Anschließend wurde er Regisseur des 2. Drehteams/Kameramann und arbeitete an etlichen Großproduktionen wie „Nowhere to Run“ (Ohne Ausweg), „The Hound of the Baskervilles“ (Der Hund von Baskerville), „Cleopatra“ (Cleopatra), „Just Visiting“ (Just Visiting), „Dragonslayer“ (Der Drachentöter), „The Company of Wolves“ (Die Zeit der Wölfe), „Shining Through“ (Wie ein Licht in dunkler Nacht), „Excalibur“ (Excalibur), „Labyrinth“ (Die Reise ins Labyrinth), „Cry Freedom“ (Schrei nach Freiheit), „Tango & Cash“ (Tango & Cash), „Rambo: First Blood Part II“ (Rambo II – Der Auftrag), „The Empire Strikes Back“ (Das Imperium schlägt zurück), „Zulu Dawn“ (Die letzte Offensive), „Batman“ (Batman) und „Batman & Robin“ (Batman & Robin) und natürlich bei den „Harry Potter“-Filmen.
      Als Executive Producer fungierte er bei „Graffiti Bridge“ (Graffiti Bridge), „Tango & Cash“ und „The Quest“ (The Quest – Die Herausforderung).
      MacDonald hat sich auch als eigenständiger Regisseur einen guten Namen gemacht, er inszenierte Kassenknüller wie „Rambo III“ (Rambo III), „Mo’ Money“ (Meh’ Geld), „The Neverending Story III“ (Die unendliche Geschichte III – Rettung aus Phantásien) „Harbour Lights“, „Supply & Demand“ und „Legionnaire“ (Der Legionär). Daneben übernahm er die Regie der zweistündigen Folge „Young Indiana Jones and the Phantom Train of Doom“ (Indiana Jones und der Geisterzug des Todes) aus der Serie „The Young Indiana Jones Chronicles“ (Die Abenteuer des jungen Indiana Jones) sowie einer Folge der HBO-Serie „Tales From the Crypt“ (Geschichten aus der Gruft).


      JANY TEMIME
      Kostüme

      Temime entwarf die Kostüme zu „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) und übernimmt bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) dieselbe Funktion. Zwischendurch lieferte sie die Kostüme zu „Bridget Jones: The Edge of Reason“ (Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns).
      In den vergangenen zehn Jahren ist sie sehr fleißig gewesen – sie hat an über 20 preisgekrönten Spielfilmen mitgewirkt. Die Waliser Variante des British Academy Award (BAFTA) gewann sie mit ihren Kostüme zu Marc Evans’ „House of America“ mit Steven Mackintosh, Matthew Rhys und Sian Phillips; und auf dem Filmfestival in Utrecht gewann sie 1995 das Goldene Kalb für Marleen Gorris’ Oscar-preisgekrönten „Antonia“ (Antonias Welt).
      Weitere Filme: Mel Smiths „High Heels and Low Lifes“ (Verbrechen verführt) mit Minnie Driver und Mary McCormack, Todd Komarnickis „Resistance“ (Resistance) mit Bill Paxton und Julia Ormond, Werner Herzogs „Invincible“ (Invincible – Unbesiegbar) mit Tim Roth, Marleen Gorris’ „The Luzhin Defence“ (Luschins Verteidigung) mit John Turturro und Emily Watson und „Gangster No. 1“ (Gangster No. 1) mit David Thewlis, Malcolm McDowell und Paul Bettany.
      Außerdem arbeitete sie an Andy Hursts „You’re Dead“ (You’re Dead) mit Rhys Ifans und John Hurt, „The Commissioner“ (Der Commissioner – Im Zentrum der Macht), ebenfalls mit John Hurt, Mike van Diems „Karakter“ (Karakter), der 1998 den Oscar als Bester fremdsprachiger Film gewann, George Sluizers „Crime Time“ (Crime Time), Paula van der Oests „De nieuwe moeder/The New Mother“, Frans Weisz’s „Hoogste tijd“/Last Call“, Ate de Jongs „All Men Are Mortal“, Digna Sinkes „Belle van Zuylun – Madame de Charriere“ und Theu Boermans’ „1000 Rosen“ (1000 Rosen), der 1994 auf dem Filmfestival in Utrecht das Goldene Kalb als Bester Film gewann.
      Temimes bedeutendste Fernseharbeiten sind Bram van Erkels Serie „In naam der konigin/In the Name of the Queen“, Pieter Verhoeffs Miniserie „De vuurtoren/The Lighthouse“, ausgezeichnet mit dem Goldenen Fipa-Preis auf dem Fernsehfestival in Nizza, und Theu Boermans’ Miniserie „De partizanen/The Partisans“, die 1995 in Utrecht gleich doppelt mit dem Goldenen Kalb ausgezeichnet wurde – für Temimes Kostüme und als Bestes TV-Drama.


      PATRICK DOYLE
      Musik

      Doyle ist bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) erstmals für die Musik verantwortlich.
      Er hat sich als Komponist mit einer Reihe hochkarätiger Filme profiliert. 1995 gewann er den Preis der Filmkritiker von Los Angeles mit seiner Musik zu „A Little Princess“ (Little Princess).
      Aktuell schrieb Doyle die Soundtracks zu „Man to Man“, „Nanny McPhee“, „Secondhand Lions“ (Löwen aus zweiter Hand) und „Calendar Girls“ (Kalender Girls). Weitere Titel: Mike Newells „Donnie Brasco“ (Donnie Brasco), „Mrs. Winterbourne“ (Mrs. Winterbourne), „Sense and Sensibility“ (Sinn und Sinnlichkeit; Oscar- und Golden-Globe-Nominierung für die Originalmusik), „Carlito’s Way“ (Carlito’s Way), „Indochine“ (Indochine), die aktuelle Dickens-Verfilmung „Great Expectations“ (Große Erwartungen), „Killing Me Softly“ (Killing Me Softly), „Gosford Park“ (Gosford Park), „Bridget Jones’s Diary“ (Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück) und „Blow Dry“ (Über kurz oder lang).
      Doyle studierte Klavier und Gesang an der Royal Scottish Academy of Music and Drama. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er als Klavierlehrer, bevor er 1978 sein erstes Werk mit der Musical-Komödie „Glasvegas“ auf dem Edinburgh Festival präsentierte. Fortan fuhr er zweigleisig: Er arbeitete als Schauspieler und schrieb Filmmusiken für das britische Fernsehen, zum Beispiel in Schottland „Charlie Endell“ und für die BBC „The Butterfly Hoof“.
      1987 wurde Doyle Mitglied in Kenneth Branaghs Renaissance Theatre Company, in der er Aufgaben als Darsteller, Komponist und Dirigent fand. Seine „Eintrittskarte“ war die musikalische Untermalung der Fernsehfassung von Shakespeares „Twelfth Night“ (Was Ihr wollt) nach der erfolgreichen Theaterinszenierung des Ensembles.
      Anschließend komponierte Doyle seine erste Kinofilmmusik für Branaghs gefeierte Version von „Henry V“ (Henry V.). Natürlich arbeiteten die beiden auch an Branaghs folgenden Filmprojekten zusammen: „Dead Again“ (Schatten der Vergangenheit; Golden-Globe-Nominierung für die Originalmusik), „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts), „Mary Shelley’s Frankenstein“ (Mary Shelley’s Frankenstein), „Hamlet“ (Hamlet; Oscar-Nominierung für die Originalmusik) und „Love’s Labour’s Lost“ (Verlorene Liebesmüh’). Außerdem schrieb er die Musik zu den Bühneninszenierungen „As You Like It“ (Wie es euch gefällt), „King Lear“ (König Lear) und „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum).


      NICK DUDMAN
      Entwurf der Fabelwesen und Make-up-Effekte

      Mit seinem Team schuf Nick Dudman die Make-up-Effekte und die animatronischen Fabelwesen für alle bisherigen Filme der Serie: „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Harry Potter und der Stein der Weisen), „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) und „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“ (Harry Potter und der Gefangene von Askaban). Mit dem dritten Film erhielt er eine Nominierung der British Film Academy (BAFTA).
      Dudmans erster Job in der Filmbranche betraf den Jedi-Meister Yoda – er war während der Dreharbeiten zum „Star Wars“-Abenteuer „The Empire Strikes Back“ (Das Imperium schlägt zurück) Azubi beim britischen Maskenbildner Stuart Freeborn.
      Vier Jahre lang lernte Dudman bei Freeborn, er arbeitete unter anderem an „Superman II“ (Superman II – Allein gegen alle) und „Top Secret!“ (Top Secret!). Dann bekam er das Angebot, das britische Make-up-Labor bei Ridley Scotts „Legend“ (Legende) zu leiten. Seitdem wirkte Dudman an „Mona Lisa“ (Mona Lisa), „High Spirits“ (High Spirits – Die Geister sind willig), „Interview With the Vampire“ (Interview mit einem Vampir), „Batman“ (Batman) und „Judge Dredd“ (Judge Dredd) mit.
      1995 weitete er seinen Tätigkeitsbereich auf die Animatronik und großformatige Monstereffekte aus, als er das Angebot erhielt, für Luc Bessons bei „The Fifth Element“ (Das fünfte Element) die 55 Mitarbeiter der Monsterabteilung anzuleiten.
      Anschließend verantwortete er die Abteilungen Fabelwesen und Maske bei etlichen Kassenknüllern, darunter „Star Wars: Episode 1 – The Phantom Menace“ (Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung), „The Mummy“ (Die Mumie) und „The Mummy Returns“ (Die Mumie kehrt zurück).
      Daneben werden in Dudmans Firma Pigs Might Fly Kunstblut und Make-up-Produkte hergestellt und verkauft, außerdem bietet er Kurse für spezielle Make-up-Effekte an.


      JIMMY MITCHELL
      Leitung der visuellen Effekte

      Jimmy Mitchell ist bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) wieder dabei. In gleicher Funktion war er an „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ (Harry Potter und die Kammer des Schreckens) beteiligt. Zwischen diesem Projekt und „Feuerkelch“ arbeitete er an „Pirates of the Carribean“ (Der Fluch der Karibik).
      Seit Mitchell 1990 bei Industrial Light & Magic (ILM) anfing, hatte er maßgeblichen Anteil an den innovativen Computergrafik-Sequenzen in „Jurassic Park“ (Jurassic Park), „Death Becomes Her“ (Der Tod steht ihr gut) und „Terminator 2: Judgment Day“ (Terminator 2 – Tag der Abrechnung) – alle diese Filme gewannen Oscars für ihre visuellen Effekte.
      Als Leiter der visuellen Effekte bei ILM gestaltete Mitchell auch „Jurassic Park III“ (Jurassic Park III), „Sleepy Hollow“ (Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen), „October Sky“ (October Sky), „Mighty Joe Young“ (Mein großer Freund Joe), der in der Kategorie Visuelle Effekte für den Oscar nominiert wurde, „Contact“ (Contact), „Mars Attacks!“ (Mars Attacks!) und „Eraser“ (Eraser; Co-Leitung der visuellen Effekte).
      Als Leiter der Computergrafikabteilung, Animator und Modellbauer betreute Mitchell das Dschungelabenteuer „Jumanji“ (Jumanji) mit Robin Williams. Leiter der Computergrafik war er bei „The Mask“ (Die Maske), technischer Leiter bei „Jurassic Park“ und „Der Tod steht ihr gut“, Animator und technischer Leiter bei „Star Trek VI: The Undiscovered Country“ (Star Trek VI – Das unentdeckte Land) und technischer Leiter bei „Terminator 2“.


      JOHN RICHARDSON
      Leitung der Spezialeffekte

      Der Oscar- und BAFTA-Gewinner hielt bei der Gestaltung der Spezialeffekte zu allen drei bisherigen „Harry Potter“-Filmen die Zügel in der Hand und ist auch bei „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (Harry Potter und der Feuerkelch) wieder dabei.
      1962 kam Richardson als 16-Jähriger zum Film: Er ging bei seinem Vater Cliff Richardson in die Lehre, der als Special-Effects-Pionier schon 1921 in der Filmbranche angefangen hatte. Gemeinsam arbeiteten sie an „The Victors“ (Die Sieger), „Lord Jim“ (Lord Jim), „Battle of Britain“ (Luftschlacht um England), „Help“ (Hi-Hi-Hilfe!) und vielen anderen.
      Ab 1967 übernahm Richardson selbst die Verantwortung, zum Beispiel bei „The Devils“ (Die Teufel), „Straw Dogs“ (Wer Gewalt sät), „Young Winston“ (Der junge Löwe) und „The Omen“ (Das Omen). Für seine Leistungen ist er oft gepriesen worden – den Oscar und den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) gewann er mit „Aliens“ (Aliens – Die Rückkehr). Zwei weitere Oscar-Nominierungen erhielt er für „Cliffhanger“ (Cliffhanger – Nur die Starken überleben; er verantwortete die real aufgenommenen Tricks und den Flugzeugabsturz) und „Starship Troopers“ (Starship Troopers).
      Nachdem er 1976 „A Bridge Too Far“ (Die Brücke von Arnheim) abgeschlossen hatte, übernahm Richardson seinen ersten von acht James-Bond-Filmen. Weitere Titel: Richard Donners „Ladyhawke“ (Der Tag des Falken), George Lucas’ „Willow“ (Willow) und Ron Howards „Far and Away“ (In einem fernen Land). Seitdem arbeitet er vorwiegend in Kalifornien: „Ghost in the Machine“ (Der Killer im System), Warren Beattys Produktion „Love Affair“ (Perfect Love Affair), inszeniert von Glenn Gordon Caron (Richardson schuf die visuellen und real gedrehten Effekte sowie die Notlandung des Flugzeugs), „Bushwacked“ (Durchgeknallt und auf der Flucht), „The American President“ (Hallo, Mr. President) und „Broken Arrow“ (Operation Broken Arrow).
      In den 70er-Jahren arbeitete er an „The Day of the Jackal“ (Der Schakal), „The Great Gatsby“ (Der große Gatsby), „Barry Lyndon“ (Barry Lyndon), „Rollerball“ (Rollerball) und „Superman“ (Superman – Der Film).
      Er hat alle Arten von Special Effects erstellt: mechanische und physische Tricks, Pyrotechnik, Explosionen und Modell-Effekte. Vielfach übernahm er die Leitung von Modell-, Action- oder 2. Drehteams, wobei er sehr gern selbst mit Hand anlegt.
      In den letzten Jahren betreute Richardson die Spezialeffekte zu Renny Harlins „Deep Blue Sea“ (Deep Blue Sea), die Miniaturmodelle in „The World Is Not Enough“ (Die Welt ist nicht genug) und Brett Ratners „The Family Man“ (Family Man). Hinzu kommen die Modell-Sequenzen in „Die Another Day“ (Stirb an einem anderen Tag), dem aktuellsten Film der James-Bond-Serie.

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