John Rambo (Rambo IV) - Special

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      John Rambo (Rambo IV) - Special


      MILLENNIUM FILMS präsentiert
      eine NU IMAGE-Produktion für
      EQUITY PICTURES MEDIENFONDS GmbH & Co. KG IV

      Einen Film von SYLVESTER STALLONE



      SYLVESTER STALLONE



      JULIE BENZ
      GRAHAM McTAVISH
      MAUNG MAUNG KHIN

      PAUL SCHULZE
      KEN HOWARD
      TIM KANG

      MATTHEW MARSDEN
      REY GALLEGOS
      JAKE LA BOTZ



      Regie Sylvester Stallone
      Drehbuch ART MONTERASTELLI und Sylvester Stallone
      Produzenten Avi Lerner, Kevin King TEMPLETON, John Thompson
      Executive Producers DANNY DIMBORT, BOAZ DAVIDSON, TREVOR SHORT
      Executive Producers ANDREAS THIESMEYER, JOSEF LAUTENSCHLAGER,
      Executive Producers RANDALL EMMETT, GEORGE FURIA
      Associate Producer DAVID MORRELL
      Line Producers RUSS MARKOWITZ, MATT O’TOOLE
      Kamera GLEN MACPHERSON, C.S.C., A.S.C.
      Produktionsdesign FRANCO-GIACOMO CARBONE
      Schnitt SEAN ALBERTSON
      Kostümdesign LIZZ WOLF
      Musik BRIAN TYLER
      Besetzung SHEILA JAFFE, C.S.A.



      Deutscher Kinostart: 14. Februar 2008
      im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
      a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
      www.JohnRambo-derFilm.de




      INHALT

      Seit fast 60 Jahren wehrt sich in Birma (Myanmar) das Bauernvolk der Karen gegen die Unterdrückung durch das birmanische Militär. Aufgrund von Folter, Morden, Vergewaltigungen, Verstümmelungen und häufigen Exekutionen leben eine Million Menschen in Flüchtlingscamps, weitere Millionen flohen in den Dschungel und in die Berge, um sich dem fast aussichtslosen Kampf zu stellen.
      Die Vereinten Nationen bezeichneten die Vernichtung der Karen als „einen langsamen, aber eindeutigen Völkermord“.
      Der Konflikt der Freiheitskämpfer der Karen und der herrschenden birmanischen Armee ist der längste Bürgerkrieg der Geschichte.

      20 Jahre nach dem dritten Film der „Rambo“-Serie hat sich John Rambo (SYLVESTER STALLONE) in den Norden Thailands zurückgezogen, wo er als Skipper auf dem Salween-Fluss arbeitet. Schon 60 Jahre dauert der Konflikt zwischen Birmanen und Karen an der nahen thailändisch-birmanischen Grenze – der längste Bürgerkrieg der Menschheitsgeschichte. Doch Rambo hat das Kämpfen längst aufgegeben. Er lebt allein im Bergdschungel, angelt Fische, fängt und verkauft Giftschlangen. Die Begegnungen mit Sanitätern, Rebellen und Flüchtlingen auf ihrem Weg durch das Kriegsgebiet interessieren ihn nicht.
      Das ändert sich jedoch, als eine Gruppe Missionare den „amerikanischen Flusslotsen“ aufsucht. Sarah (JULIE BENZ) und Michael Bennett (PAUL SCHULZE) erklären Rambo, dass sich seit ihrem letztjährigen Besuch in den Flüchtlingslagern einiges geändert hat: Das birmanische Militär hat die Pfade vermint – das Reisen auf dem Landweg ist inzwischen zu gefährlich. Daher bitten sie ihn, die Gruppe den Salween aufwärts zu lotsen, damit sie den bedrängten Karen in den Bergen Medikamente, Nahrung und Bibeln bringen können. Zunächst lehnt Rambo ab, die birmanische Grenze zu überschreiten, doch schließlich lässt er sich überreden und bringt Sarah, Michael und die übrigen Helfer zu dem vereinbarten Abmarschort im Dschungel.
      Knapp zwei Wochen später sucht Pastor Arthur Marsh (KEN HOWARD) Rambo auf und berichtet, dass die Missionare nicht zurückgekehrt sind. Inzwischen hat er eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen, in seiner Kirchengemeinde Geld gesammelt und einen Söldnertrupp (GRAHAM McTAVISH, MATTHEW MARSDEN, TIM KANG, REY GALLEGOS, JAKE LA BOTZ) angeheuert, der die Verschollenen zurückbringen soll. Rambo will wissen, ob es ein Lebenszeichen der Missionare gibt. Marsh bestätigt, dass Zeugen sie als Gefangene in einem birmanischen Militärlager gesehen haben. Rambo will zwar von Gewalt und Konflikten nichts mehr wissen, weiß aber, dass er gebraucht wird: Er erklärt sich bereit, die Söldner flussaufwärts in das Kriegsgebiet zu führen.
      Es wird ein Abstieg in die Hölle auf Erden.



      ÜBER DIE PRODUKTION


      RAMBO UND DIE RAMBO-FILME
      „Alte Männer beginnen Kriege, junge Männer tragen sie aus.
      Niemand gewinnt. Zwischen den Fronten sterben alle,
      und niemand sagt uns jemals die Wahrheit…“ -- John Rambo

      Rambo als Symbol

      Seit Oktober 1982, als John Rambo in „First Blood“ (Rambo) erstmals auf der Leinwand erschien, gilt der Ausdruck „Rambo“ als Inbegriff eines starken, aber doch verletzlichen Soldaten, eines traumatisierten, aber tödlichen Kämpfers, der sich gegen Unterdrückung und Unrecht zur Wehr setzt. Der erste Film war die Kinoversion des gleichnamigen Romans von David Morrell. Darin ist John Rambo ein ausgestoßener Vietnamveteran, ein äußerst fähiger und hochdekorierter Soldat, der nach einem unpopulären Krieg zum Außenseiter im eigenen Land geworden ist. Drei Filme und zwei Jahrzehnte später ist „Rambo“ in aller Welt und unzähligen Sprachen das Synonym für einen Helden, der sich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzt. In den heutigen Kriegsgebieten von Afghanistan über den Irak bis Birma steht „Rambo“ einerseits für extreme militärische Aggression, andererseits aber auch für einen Mann, der durch die Umstände zur Gewalt gezwungen wird.
      Durch seine Mischung aus deutschen und indianischen Vorfahren hat Rambo eine äußerst robuste körperliche Kondition, ist aber emotional traumatisiert – diese Kombination sprach die Kinozuschauer in aller Welt an und ließ den Filmhelden zu einer globalen Ikone aufsteigen. „Rambo“ wurde in der Politik zum geläufigen Begriff, und der Erfolg der Filmserie katapultierte Stallone in die Gruppe der Spitzenstars jener Jahre. Auch heute, zwei Jahrzehnte später, ist Rambo als Bild und Symbol eine feste Größe in unserer Popkultur. Die ehemalige Soldatin Jessica Lynch sagte 2007 vor dem Parlament aus und bestritt, ihre Gefangennahme im Irak sei ein „Little Girl Rambo“-Szenario gewesen. Und ein Pentagon-Report über die psychologische Betreuung der Soldaten sprach 2007 von einem „Rambo-Problem“.
      „In der ganzen Welt hat ,Rambo‘ den Weg in die Wörterbücher gefunden und auch einen Eintrag im Lexikon bekommen“, sagt Produzent Kevin King. „Im Wörterbuch findet man unter ,Rambo‘ die Definition: ,militärische Aggression‘ [im deutschen Duden heißt es: ,umgangssprachlich für brutaler Kraftprotz‘]. Ganz simpel gesagt geht es um Gut gegen Böse. Unterdrücker gegen Unterdrückte. Außenseiter gegen die Gesellschaft. Bestimmte Aspekte davon leuchten jedermann ein.“
      Wie nie zuvor eine Filmfigur setzte sich Rambo weltweit in den Köpfen der Menschen fest. Bilder von Rambo oder seiner Nachahmer findet man in den Häusern der Rebellenführer im Bergvolk der Karen, in der kargen Berglandschaft des afghanischen Kriegsgebiets, sogar dort, wo Filme verboten, kaum zu bekommen oder praktisch nicht vorhanden sind.
      Als die Filmemacher für den Dreh von „John Rambo“ vor Ort Schauspieler und Hunderte von Statisten suchten, entdeckten sie, dass Rambo sogar den thailändischen und birmanischen Flüchtlingen und Bergbewohnern geläufig ist. „Ich fragte sie: ,Kennt ihr Rambo?‘, und sie antworteten: ,Ja, ja.‘ Sie kennen ihn durchaus“, sagt der in Thailand zuständige Besetzungschef Pasiri „Noiy“ Pana. „Ich fragte einige Birmanen, und sie berichteten, dass sie die Filme in ihren Dörfern und Häusern anschauen. Sie verstecken sich und sehen sich Rambo heimlich an.“
      Im Lauf der Jahre wurde Rambo auf einem Reggae-Album, in zahlreichen Liedern, Gedichten und natürlich in politischen Debatten erwähnt. Im Fernen Osten gibt es Rambo auf Fußmatten und Einkaufstaschen, in Afrika gibt es Rambo-T-Shirts, in Lateinamerika Rambo-Bilder. „Jeder kennt Rambo-Geschichten“, sagt Schauspieler Jake La Botz, der den Gitarre spielenden Söldner Reese verkörpert. „Anfang der 80er-Jahre war ich in Mexiko, fuhr in einem Bus zweiter oder dritter Klasse durchs Land, und auf dem Armaturenbrett klebten Jesus, Maria, Rambo und Tweety – diese vier. Ein heiliges Quartett. Ich begriff, dass Rambo in Mexiko ein Idol wie Che Guevara ist. Er ist das Symbol der Entrechtung – er wehrt sich gegen die moderne Welt. Auch Tweety ist interessant, wahrscheinlich, weil die Katze ihn nie erwischt. Tweety schlägt dem Kater ständig ein Schnippchen.“
      „Wir kennen alle das impulsive Gefühl, die Bösewichte, unsere Gegner mit einem Rundumschlag ausschalten zu wollen“, sagt Schauspieler Paul Schulze, der den Arzt und Missionar Michael Burnett darstellt. „Rambo verkörpert den Einzelgänger, der sich gegen jede Chance durchsetzt und triumphiert. Ich glaube, dass Rambo sich international in diesem Maße etabliert hat, weil nur einer ihn spielt und nur einer ihn spielen kann: Sylvester Stallone. Er verleiht der Figur nach wie vor eine unleugbare Dynamik.“
      Mit Rocky Balboa und John Rambo hat Stallone zwei der langlebigsten und symbolträchtigsten Serienhelden des Kinos geschaffen und verkörpert. Mit beiden Namen verbinden wir eine unverwechselbare Körperlichkeit und Stimme, einen unverkennbaren Gang – der Oscar-preisgekrönte Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler ist von seinen Figuren nicht mehr zu trennen. Ob als Underdog-Boxer Rocky Balboa oder als ausgestoßener Veteran John Rambo, der Selbstjustiz übt – beide Namen stehen für einen Darsteller, der oft einfach nur als „Sly“ oder „Stallone“ bezeichnet wird.
      „Rocky und Rambo sind Stallone-Synonyme. Sly hat diese Figuren definiert“, sagt King über die Markennamen. „Rocky ist Rambos Alter Ego. Wenn Sly morgens aufwacht, hält er sich für Rambo. Und nach dem Frühstückskaffee ist er Rocky. Beiden Figuren wollte er ein angemessenes Serienfinale bieten. ,Rocky Balboa‘ war der letzte Film der ,Rocky‘-Serie und jetzt wird ,John Rambo‘ das letzte Sequel der ,Rambo‘-Serie.“
      Im vergangenen Jahrzehnt haben vor allem die Action-Filme mehr und mehr Science-Fiction- und Fantasy-Elemente übernommen – sie spielen häufig in Alternativ- oder Parallelwelten. Hexen kämpfen gegen Zauberer, Superhelden mit Superkräften bekommen es mit Cyborgs, Robotern, Dämonen und Außerirdischen zu tun. In anderen beliebten Action-Filmen geht es um High-Tech-Raubüberfälle oder Cyber-Kriminalität mit Waffen, Geräten und Fahrzeugen voller Spezialeffekte.
      „Dagegen ist Rambo durchaus ein Mensch, der es mit realen Ereignissen zu tun hat – der Unterschied zwischen ihm und einem Superhelden ist das ethische Motiv der Vergeltung. Rambos Aggression ist nicht übermenschlich, sondern menschlich, brutal und real“, sagt King. „Es geht darum, wer tyrannisiert und wer tyrannisiert wird. Er ist ein Underdog, der aber in der Lage ist, sich zu wehren, wenn er bedrängt wird.“
      Manche halten das Wiederaufleben von Kinoserien wie „Rambo“, „Die Hard“ (Stirb langsam) und „Indiana Jones“ mit jeweils einem vierten Film für eine Reaktion auf den Wunsch der Zuschauer, endlich wieder normale Menschen als Action-Helden zu erleben, die sich mit außergewöhnlichen, aber in der Realität verankerten Problemen auseinandersetzen. „Aktuell gab es eine Flut von Filmfiguren, die wie in den Comics über besondere Fähigkeiten verfügen oder sonstwie im Reich der Fantasie angesiedelt sind“, sagt Produktionsdesigner Franco Carbone, der mit Stallone bereits an „Rocky Balboa“ gearbeitet hat. „Rambo ist dagegen ganz anders. Er ist aus Fleisch und Blut. Sein Heldentum besteht darin, dass er sich in dieser Welt behauptet – er steht mit beiden Beinen auf der Erde.“
      Schauspieler Rey Gallegos, der den ernüchterten Golfkriegsveteranen und jetzigen Söldner Diaz spielt, hält Rambo für einen Archetypen der menschlichen Existenz: „Ganz klar verkörpert Rambo drei essenzielle Aspekte des menschlichen Lebens – das kann man nicht ignorieren: Er muss kämpfen, eine Reise machen und eine Liebe wiederfinden. All das hat er verloren. Jeder Zuschauer wird sofort von der Story gepackt, denn wir erwarten, dass er auf eine Reise geht, dass er kämpft und die Frau rettet. Rambo ist der ultimative Ausdruck für diese Grundelemente.“
      Laut Stallone ist Rambo ganz einfach zu verstehen. „Die Rambo-Figur geht weit zurück auf jenen mythischen Einzelgänger, der gegen seinen Willen ausgewählt wird, eine Aufgabe zu erfüllen – weil das von Geburt an seine Bestimmung ist“, sagt der Autor, Regisseur und Hauptdarsteller des Films. „Rambo appelliert an unsere Rechtschaffenheit, ist unkompliziert, ganz einfach zu verstehen. Recht ist Recht, und Unrecht ist Unrecht. Die Bösen verdienen ihre Strafe, und die Schwachen gilt es zu beschützen. Das bezieht sich auf die Geschichten, mit denen wir aufgewachsen sind – auf den Mythos von Gut und Böse.“


      Die Rambo-Filme
      „Wie kommt ein Amerikaner aus Arizona dazu, im thailändischen Dschungel Giftschlangen zu jagen?“ -- Sarah


      Der Originaltitel des ersten Films, der Ausdruck „first blood“, bezieht sich darauf, dass jemand das erste Blut vergießt und damit die Aggression auslöst. Im ersten „Rambo“-Film tötet Rambo ganz im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung keinen einzigen Menschen. Stattdessen wird der einsame, langhaarige Kriegsveteran Rambo vom Sheriff (BRIAN DENNEHY) aus einem kleinen Gebirgsort gewiesen, obwohl er gar nichts angestellt hat. Als sich der junge Mann der Anweisung des Sheriffs widersetzt, wird er verhaftet, verhöhnt und misshandelt, bevor er dann flieht und durch die Wildnis gehetzt wird. Die Umstände sind gegen Rambo: Er kann seine Kriegserlebnisse nicht verarbeiten und wird auch von diesem neuerlichen Albtraum traumatisiert. Doch aufgrund seiner besonderen Ausbildung als Elitesoldat behauptet er sich mit seiner Intelligenz und seinen Überlebenstechniken. Rambo tötet nicht, wenn er den Angreifer anders unschädlich machen oder aufhalten kann. Am Ende des Films macht der wutentbrannte Veteran den Ort dem Erdboden gleich und erleidet einen ausgewachsenen Nervenzusammenbruch: Schluchzend bricht er in den Armen seines väterlichen Kommandeurs Colonel Trautman (RICHARD CRENNA) zusammen. Im Roman stirbt Rambo.
      „Der erste Rambo-Film unterschied sich von üblichen Action-Filmen, weil er Seele hat“, sagt Schauspieler Tim Kang, der in „John Rambo“ den Söldner En-Joo spielt. „Die Story geht zu Herzen, und ich bin überzeugt, dass wir das Slys Darstellung verdanken. Die Gewalt im Film ist motiviert – Rambo ist ein Getriebener. Und unser Film kehrt mit großer Dynamik zu diesem Konzept zurück.“
      Die Rambo-Filme brachen nicht nur weltweit Kassenrekorde, sondern definierten das Action-Genre jener Jahre neu. Der innerlich verwundete Held Rambo hat ein nachvollziehbares Ehrgefühl, und er verlässt sich ganz einfach ausschließlich auf sich selbst – was Männer aller Altersstufen und Kulturen nachvollziehen konnten.
      „Die Rambo-Filme sprechen das Kind im Manne an – das Kind, das oft in Vergessenheit gerät, wenn die Männer älter werden“, sagt Gallegos. „Manche gehen davon aus, dass das Kind dem Mann weicht, aber in Wahrheit bleibt das Kind vorhanden. Auch ich bin jetzt wieder das Kind, das einen Soldaten an der Seite einer Ikone spielt – an der Seite eines Helden, mit dem wir im Kino aufgewachsen sind.“
      Ergänzt wird Rambos ikonisches Image durch seine wenigen klassischen Waffen und seinen Kampfstil. Bewaffnet ist er mit Pfeil und Bogen, einem selbst geschmiedeten Messer und dem stets präsenten Kopfband – Rambos Einfachheit, ja Primitivität spricht jedermann an.
      „Rambo ist aus der sehr komplizierten modernen Zivilisation ausgestiegen und steht jetzt über allen nationalen und ethnischen Belangen – er lebt einfach und instinktiv“, sagt Carbone. „Rambo ist eine primitive Figur, er repräsentiert die barbarische Natur des Menschen. Als sich Stämme, Gesellschaften und Staaten bildeten, haben wir uns in der Zugehörigkeit zu diesen Gesellschaften spezialisiert – und sehr viele Leute empfinden sich als Außenseiter. Die repräsentiert Rambo auf einer bestimmten Ebene. Er repräsentiert die Entrechteten und einen grundsätzlichen, ruppigen Individualismus.“
      Die Vorgeschichten der jeweiligen Filmhandlungen werden oft übersehen – dabei waren sie innovativ, oft prophetisch, indem sie ihre knochensplitternde, hektisch geschnittene Action in zuvor unbekannte oder noch nicht behandelte politische und soziale Themen verpackten. Der erste Film (Kinostart Oktober 1982) zeigte zum Beispiel die Auswirkung des posttraumatischen Stresssyndroms, lange bevor es allgemein bekannt oder als mentale Funktionsstörung wissenschaftlich anerkannt war. Der 1972 geschriebene Roman wurde in den Drehbuchversionen mehrfach überarbeitet – laut den Produzenten Mario Kassar und Andrew Vanja soll es 26 Versionen geben. Erst als sich Stallone mit seinem Oscar für „Rocky“ zum Spitzenstar entwickelte und für den Rambo-Film interessierte, konnte er gedreht werden.
      „An Rambo schieden sich die Geister, vor allem in der Zeit nach Vietnam“, sagt King. „Hier wurde ein anderer Krieg, ein anderer Kriegsheld gezeigt. In der Reagan-Ära entwickelte sich Rambo zum Symbol – zu einem politischen Symbol in der Konfrontation Osten gegen Westen, Kommunismus gegen Freiheit. Das traf damals den Nerv der Zeit. Letztlich handelt es sich um eine Allegorie. Wenn man sich die Rambo-Filme anschaut, ist er im Grunde ganz friedlich. Er schlägt nur zu, wenn man ihn schlägt. Dann schlägt er zurück.“
      Im zweiten Film „Rambo, First Blood, Part II“ (Rambo II – Der Auftrag; 1985), der von James Cameron und Sylvester Stallone geschrieben wurde, rekrutiert Colonel Trautman (RICHARD CRENNA) Rambo, um Beweise zu erbringen, dass lange nach dem Ende des Vietnamkriegs immer noch amerikanische GIs in Gefangenschaft sind. Die Unterzeilen auf dem Plakat („Kein Mensch, kein Gesetz, kein Krieg kann ihn aufhalten“ und „Diesmal gewinnen wir“) schienen Ausdruck für die Frustration der Amerikaner über den Ausgang des Krieges zu sein und stilisierten Rambo zu einem hehren Siegessymbol. Wie im ersten Film ging es um die Langzeitauswirkungen des Vietnamkriegs, vor allem um die Behandlung der Kriegsgefangenen und die Art, wie sie und andere Soldaten benutzt, missbraucht, missachtet und nach ihrer Rückkehr versorgt wurden. „Ich will nur das, was sie alle wollen“, sagt Rambo am Ende des Films. „Unser Land soll uns so lieben, wie wir es lieben.“
      „Am Anfang war Rambo von seinem geliebten Vaterland, dem er gedient hat, verstoßen worden“, sagt Schauspielerin Julie Benz – sie spielt im neuen Film die einzige weibliche Rolle, die Missionarin Sarah. „Dabei möchte er nur heimkommen dürfen. Er hat seine Fehler – das können wir alle nachvollziehen. Er zeigt beeindruckende Körperkräfte, hat aber auch ein fühlendes Herz. Diesmal erleben wir einen anderen Rambo, eher so wie im ersten Film.“
      Rambos berechtigte Entrüstung darüber, dass das Militär und sein geliebtes Vaterland ihn nicht nur ausgebildet, sondern auch benutzt und missbraucht haben, kam überall auf der Welt gut an. Er wurde als edler Krieger wahrgenommen, ein Soldat, der nur tötet, weil andere ihn töten wollen – sein Motiv ist ausschließlich Selbstverteidigung, die Reaktion auf seine Misshandlung als Gefangener oder Opfer.
      „Rambo als klassischer Archetyp des Kriegers lässt sich in jede Sprache übersetzen“, sagt Darsteller Graham McTavish, der den Söldneranführer Lewis spielt. „Rambo steht in der Tradition von Beowulf und Achilles, überlebensgroßen Helden, die außerhalb der normalen Gesellschaft stehen. Im antiken Griechenland und Rom hätte man Rambo verstanden. Das Tolle an Rambo: Er denkt nicht, er handelt. Er packt die Sache an, während die anderen noch überlegen, was sie machen sollen.“
      In „Rambo III“ (Rambo III; 1988 ) wird er rekrutiert, um seinen einzigen Freund Colonel Trautman zu befreien, der auf einer Geheimmission in Afghanistan entführt worden ist, wo die Russen von 1979 bis 1989 ihr eigenes Vietnam erlebten. Stallones Analyse des Dschihad (heiliger Krieg) und der Mudschaheddin, der heiligen muslimischen Krieger in den afghanischen Stammeskriegen, wirkt so, als ob er heutige Schlagzeilen verarbeitet hätte.
      Knapp fünf Monate nach Ende der Dreharbeiten zu „John Rambo“, als Stallone und die Filmemacher Ende September 2007 am Schnitt arbeiteten, erlebten sie die dramatischen, seltenen Bilder massiver prodemokratischer Proteste in Birma/Myanmar. Die landesweiten, gegen die Militärregierung gerichteten Demonstrationen unter der Führung buddhistischer Mönche in dunkelroten Roben wurden über birmanische Handys in alle Welt übertragen – über das Internet und mithilfe von geschmuggeltem Filmmaterial. Seit zwei Jahrzehnten hat es keine derart umfangreichen prodemokratischen Proteste in Myanmar gegeben.
      Bevor das Militär die Proteste brutal niederschlug, demonstrierten bis zu 100.000 Menschen in den Straßen von Yangon (ehemals Rangoon). Als die Militärregierung beschloss, die Demonstrationen mit Gewalt zu beenden, schlugen Soldaten auf die Demonstranten ein, schossen mit automatischen Waffen in die Menge und setzten Tränengas ein – es gab Todesopfer unter den Zivilisten und Mönchen. Die Regierung blockierte sofort das Internet und überwachte die Telefonleitungen. Buddhistische Klöster wurden durchsucht, Demonstranten zusammengetrieben und inhaftiert. Die Zahl der Toten ist wegen der Geheimhaltung und spärlichen Informationen kaum abschätzbar.
      Im Gegensatz zu den prodemokratischen Demonstrationen 1988 wurde der aktuelle Aufstand nicht von Studenten, sondern von buddhistischen Mönchen angeführt. Er begann im August, als es aufgrund von Benzinpreiserhöhungen zu Protestkundgebungen kam, die die internationale Öffentlichkeit auch auf andere Auswüchse des Machtmissbrauchs durch die über 400.000 Mann verfügende Militärregierung aufmerksam machte.
      „Die Rambo-Filme sind immer in einer realistischen Umgebung angesiedelt“, sagt Produzent John Thompson. „Zunächst war da der entrechtete Vietnam-Veteran. Dann die vermissten Soldaten und Kriegsgefangenen. Der endlose Krieg und die Auseinandersetzungen in Afghanistan. Und bei diesem neuen Film stieß Sly auf eine Story, die kaum bekannt ist: Es geht um den birmanischen Völkermord an den Stammesangehörigen der Karen – er hält bis heute an. Das Umfeld des Films ist also sehr realistisch, und Stallone setzt es sehr clever ein.“
      Dazu Produzent King: „Alle Rambo-Filme sind Allegorien. Immer geht es um symbolische Geschichten des Kampfes Gut gegen Böse. Immer berufen sie sich auf Tatsachen. Als Rambo über die birmanische Grenze geht, erlebt er etwas, was derzeit dort passiert. Viele amerikanische Ex-Söldner und Soldaten fahren flussaufwärts und helfen den Karen. Es gibt Missionare, Landminen und Flüchtlingslager. Sicher bedeutet Kino vor allem Unterhaltung, aber man muss sich auch an die Wahrheit halten.“
      In einer Branche, die von Markennamen und Serienstoffen lebt, hat die Rambo-Filmserie alle Erwartungen übertroffen. Die drei bisherigen Rambo-Filme erreichten jeweils am Startwochenende Platz eins der Kinocharts, sie brachen Kassenrekorde und setzten weltweit Milliarden um. Auch die oft sehr kritischen Rezensionen haben den Filmen und der Figur Rambo nichts anhaben können – er entwickelte sich zu einem globalen Phänomen, überwand Sprach- und Kulturbarrieren. Wieso hatte „Rambo“ den Erfolg, der so vielen anderen versagt blieb?
      „Der Erfolg der Serie liegt meiner Meinung nach darin, dass Rambo ein Underdog ist“, sagt Thompson. „Er geht immer gewaltige Risiken ein. Er beseitigt schier unüberwindliche Hindernisse und triumphiert. Außerdem wird er gründlich missverstanden. Er ist ein Einzelgänger, der uns zum Nachdenken bringt – das können die Zuschauer nachvollziehen.“
      In dieser Hinsicht gleicht Rambo seinem Schöpfer und Alter Ego Stallone. Die meisten seiner Schauspielerkollegen und Mitarbeiter erleben Stallone als intelligenten, lustigen, belesenen und dynamischen Künstler. Ein Mann der Kontraste: Immer fördert er die Diskussion am Set, aber er lässt absolut keinen Zweifel daran, was er erreichen will. Er ist zugänglich, oft verspielt, wird aber auch als nachdenklicher Einzelgänger bezeichnet. Darsteller beschreiben ihn als „Schauspieler-Regisseur“, dem es gelingt, große Charakterdarstellungen aus seinen Kollegen herauszuholen, und doch fallen seine Kritik, seine Regieanweisungen kurz, direkt und manchmal brutal aus. Er ist der geborene Geschichtenerzähler und seit drei Jahrzehnten ein Oscar-preisgekrönter Autor – und dennoch wird er weniger wegen seines Köpfchens als wegen seiner Muskeln geschätzt.
      „Sly ist immer Risiken eingegangen“, sagt Benz. „Der erste ,Rocky‘ war ein Risiko für ihn. Und der erste ,Rambo‘ auch. Und jetzt reaktiviert er die Rolle nach 20 Jahren und tritt mit 60 Jahren als Action-Held vor die Kamera – mit allen Konsequenzen. Sich körperlich diese Kondition anzutrainieren, Regie zu führen und die Übersicht über diese große Produktion zu behalten, mit dem gefährlichen und grausigen Thema Birma umzugehen – all das birgt Risiken. In seiner Karriere ist er nie vor Risiken zurückgeschreckt, und das macht ihn zur Filmlegende, zur Ikone. Er hat keine Angst vor Risiken. Er hat keine Angst davor, eine Bauchlandung zu machen – oder Schlimmeres.“
      La Botz berichtet, wie Stallone jedermann mit seinem Wissen und seiner Energie beeindruckt. „Ich habe keine Ahnung, wie er das schafft, aber jeden Tag zeigt er 100 Prozent Leistung“, sagt La Botz. „Er arbeitet unglaublich konzentriert, sehr engagiert. Ich weiß, dass man ihm vorwirft, er sei zu alt für diese Rolle, aber er sieht nicht so aus und verhält sich nicht wie ein alter Mann. Ich fasse es nicht, dass er 60, 61 Jahre alt ist. Es gibt selbst unter Leuten, die halb so alt sind wie er, nur wenige, die dieses Ding durchziehen könnten. Lass sie also reden. Er packt das. Er ist authentisch.“
      Thompson glaubt, dass Stallone die Verantwortung spürt, Rambo ein Schlusskapitel geben zu müssen: „Sly spürt wohl den Drang, das letzte Kapitel einer berühmten amerikanischen Ikone zu schreiben. Körperlich und mental ist er unermüdlich – er schreibt, führt Regie, steht vor der Kamera, schaut sich die Muster an und überarbeitet die Szenen aufgrund der Filmmuster. Diese Dynamik, dieses Engagement beeindruckt uns alle, inspiriert uns und lässt uns vor Neid erblassen.“

      DIE STORY HINTER „JOHN RAMBO“
      „Du willst ändern, was nicht zu ändern ist. Denn wir sind Tiere.
      Der Krieg da draußen und überall – er liegt uns im Blut.
      Der Krieg ist das Normale – Frieden dagegen nur ein Zufall.
      Das ist nicht zu ändern.
      Wenn man bedroht wird, ist Töten so einfach wie Atmen.“ -- John Rambo

      Nach dem Erfolg von „Rocky Balboa“, dem letzten Teil der Rocky-Filmserie, beschloss Stallone, auch John Rambos Geschichte mit einem letzten Kapitel zu beenden. „Der Grund ist der gleiche wie bei Rocky – ich wollte mir die Rolle nochmals vornehmen“, sagt Stallone. „Damit ziehe ich unter Rambo den Schlussstrich. Der dritte Rambo-Film war sicher gut gemeint, aber er hat das nicht richtig rübergebracht. Das war 1988 – die Geschichte spielte in Afghanistan, als der Kalte Krieg in den letzten Zügen lag und die Russen sich zurückzogen. Damals scherten sich die Leute allgemein und auch die Medien nicht um Afghanistan, die Mudschaheddin oder die Taliban. Doch seit dem Abzug der Russen und der gegenwärtigen Situation sieht es heute etwas anders aus. Aber damals hat das nicht funktioniert. Ich wollte die Serie mit einem besseren Akkord beenden und der Figur ein Finale gönnen, das ihrem Wesen eher entspricht.“
      Nachdem Millennium Films die Rechte zu den Rambo-Sequels von den Weinstein-Brüdern bei Miramax erworben hatte, fragte Millennium-Produzent John Thompson Stallone, ob er Interesse an einem weiteren Rambo-Film hätte. „Er wollte die Rolle nur aufnehmen, falls er damit durchspielen darf, wo Rambo seitdem gesteckt hat und wie man die Figur abschließend auf den Punkt bringen kann“, sagt Thompson. „Er dachte darüber nach, war aber zu dem Zeitpunkt voll mit ,Rocky Balboa‘ beschäftigt. Es dauerte also eine gewisse Zeit, weil ihn Rocky und der Erfolg des Films reichlich beanspruchten. Wir mussten Geduld haben, bis sich der richtige Zeitpunkt ergab, um unseren Film zu drehen.“
      Für Stallone war eine packende Story unabdingbar: „Wenn ich einen letzten ,Rambo‘ mache, muss er etwas zu sagen haben. Auf keinen Fall sollte es um Drogen oder einen Juwelenraub gehen. Das Thema muss eine menschliche Dimension haben, etwas über unsere Welt aussagen.“
      Seit Jahren machten Ideen und Drehbücher für einen vierten „Rambo“ die Runde. Etliche Storys waren vor dem Hintergrund der bekannten Konflikte im Irak, in Afghanistan, im Sudan, in Kolumbien und sogar in Darfur angesiedelt. Obwohl Thompson und Millennium bereits die Rechte an einem halben Dutzend Drehbücher über Rambo besaßen, legte Stallone Wert auf ein weniger offensichtliches Umfeld – die Story sollte sich auf einen der weniger bekannten Krisenherde beziehen.
      „Ich erkundigte mich und begann mit meinen Recherchen“, sagt Stallone. „Ich rief beim Söldnermagazin Soldier of Fortune und bei den Vereinten Nationen an. Ich fragte: ,Wo auf unserer Erde werden die Menschenrechte am offensichtlichsten und schlimmsten mit Füßen getreten, ohne dass darüber nennenswert berichtet wird?‘ Die Antwort war: ,Birma‘. Die Story bezieht sich auf Tatsachen, auf einen Krieg, der bereits 60 Jahre dauert. Was an Brutalitäten im Film zu sehen ist, erleben diese Menschen dort wirklich. Tatsächlich kann ich die meisten Gräueltaten gar nicht zeigen, weil sie viel zu schrecklich sind. Das ist das wahre Grauen des Krieges.“
      Für den Stamm der Karen, der im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Alliierten gegen die Japaner und das birmanische Militär kämpfte, begann mit dem Waffenstillstand 1945 gleich ein neuer Krieg. Die Karen forderten einen unabhängigen und autonomen Staat, so wie ihn auch die anderen Stämme und Minderheiten des Landes forderten. Großbritannien war jahrzehntelang Kolonialmacht in Birma gewesen – jetzt zogen die Briten ihre Truppen ab, weil es in der Nachkriegszeit im eigenen Land genug Probleme zu lösen galt. So entstand ein neuer birmanischer Nationalismus. Nach dem Zusammenbruch der kolonialen Strukturen und des Königshauses blieb es dem birmanischen Militär vorbehalten, nach Jahren kriegerischer und ethnischer Auseinandersetzungen die Infrastruktur zu verwalten – von den Transportunternehmen über Import- und Exportfirmen bis zum Straßen- und Brückenbau und dem vorhandenen Kommunikationssystem. Als die Verhandlungen über die Unabhängigkeit der Karen 1947 kein Ergebnis brachten, gründeten sie die Gegenregierung Karen National Union (KNU) und nahmen den Unabhängigkeitskampf auf. Und sie kämpfen nach wie vor. Auch 60 Jahre später sind die Karen dem brutalen, systematischen Völkermord durch die birmanische Regierung ausgesetzt.
      „Das hielt ich für das perfekte Sujet, weil es nicht nur um Rambo geht – das passiert tatsächlich“, sagt Stallone. „Durch das Darsteller-Ensemble, die Missionare und die Söldner, steht nicht nur ein Mann im Mittelpunkt. Als ich mit meinen Recherchen begann, dachte ich: ,Wenn ich beides unter einen Hut bekommen könnte – auf den Bürgerkrieg zwischen Karen und Birmanen aufmerksam machen und den Zuschauern gleichzeitig eine gute Abenteuergeschichte präsentieren – wäre das genau das Richtige.‘“
      Auch in anderer Hinsicht bot sich laut Stallone das Thema Birma an, denn Rambo lebte schon im zweiten und dritten Film in Thailand. Wie viele Kriegsveteranen blieb Rambo in Südost-Asien, weil er sich in der amerikanischen Gesellschaft nicht mehr wohl fühlt. Als Stallone 20 Jahre später die Story weiterspann, überlegte er, was Rambo inzwischen erlebt haben könnte, welche Auswirkungen sein mönchischer Lebensstil als Einsiedler hat, wo er wohnt und arbeitet. Er stellte sich einen Mann vor, der von der Welt nichts mehr wissen will, weil er zu viel gesehen und durchgemacht hat. „Er ist ein Außenseiter, der sich aber nicht total abschottet“, sagt Stallone. „Er ist eher ein Aussteiger – total ernüchtert von der Welt. Grundsätzlich zieht er die Einsamkeit vor.“
      Dazu sagt seine Partnerin Benz, „Das ist nicht mehr der Rambo mit den eingeölten Muskeln, nicht der Rambo von vor 20 Jahren. Jahrzehnte sind vergangen, Rambo ist weicher geworden, zeigt mehr Mitgefühl. Man spürt, wie ihn seine Erlebnisse und Erfahrungen aus den ersten drei Filmen mitgenommen haben. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.“
      Rambo erklärt sich bereit, die Missionare unter Führung von Dr. Michael Bennett und seiner Verlobten Sarah flussaufwärts nach Birma zu bringen – aber er willigt nur widerstrebend ein, und erst nachdem er Sarahs Argumente gehört hat. Als die Missionare nicht wie geplant zurückkehren, ist nur Rambo in der Lage, die angeheuerten Söldner zu führen und die Verschollenen aufzuspüren.
      „Rambo will den Missionaren helfen, weil er Sarah offenbar als einen optimistischen Hoffnungsschimmer erlebt“, sagt Stallone. „Vielleicht hat er so etwas als junger Mann zum letzten Mal verspürt, als er Soldat wurde – damals dachte er, er könnte die Welt tatsächlich verändern. Daran glaubt er heute natürlich nicht mehr, aber er sieht sie als seinen Schützling und fühlt sich für sie verantwortlich. Er spürt ihr Gottvertrauen und findet, dass man es respektieren und bewahren sollte.“
      Außerdem kennt Rambo die unvorstellbare Korruption und Brutalität im heutigen Birma – die Folter, Kollektivexekutionen, den Einsatz von Vergewaltigungen als Waffe gegen Kinder und Erwachsene. Rambo ist im nördlichen Bergdschungel an der Grenze zwischen Birma und Thailand herumgekommen, hat dort gelebt und gearbeitet. Er hat miterlebt, wie die Ernten und Dörfer gnadenlos zerstört wurden, er kennt die Opfer der Landminen, die Arbeitslager, in denen geprügelte, halb verhungerte Männer, Frauen und Kinder der Karen dahinvegetieren. Bisher hat er sich immer herausgehalten, doch jetzt spürt er die Verantwortung, er muss eingreifen – egal, welche Hölle ihn auch erwartet.
      „Wir können nicht mal zehn Prozent der Völkermord-Gräuel zeigen, die dort an der Grenze tagtäglich systematisch durchgeführt werden“, sagt King. „Wir haben das genau recherchiert – nichts ist erfunden. Das sind Tatsachen, die sich belegen lassen – keine Gewalt um der Gewalt willen. Seit 60 Jahren werden diese Menschen systematisch ausgerottet – und niemand weiß davon. Niemand kennt das Grauen, das sich dort abspielt.“
      Die Dörfer der Karen-Stämme erstrecken sich von der Stadt Mae Hong Son im Osten durch Zentral-Thailand bis in den Süden von Birma entlang der 2496 Kilometer langen Grenze. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs bemüht sich das mit chinesischen Waffen ausgerüstete birmanische Militär, die Karen-Stämme auszurotten und sich ihr an Bodenschätzen reiches Gebiet anzueignen, in dem Öl, Rubine, Smaragde und Jade gefunden werden. Dass von diesen Umständen kaum etwas bekannt ist, liegt vor allem daran, dass Birma inzwischen keinerlei diplomatische oder Medien-Kontakte zum Westen mehr unterhält. Bekannt wurden allerdings der Studentenaufstand und das Massaker in Rangun am 19. September 1988 und die Rebellen der Karen, die als „Gottesarmee“ bezeichnet wurden – so kam der seit Jahrzehnten andauernde Bürgerkrieg kurzfristig in die Schlagzeilen. Doch 2002 untersagte der thailändische Sicherheitsrat allen Auslandskorrespondenten den Zutritt zu den Flüchtlingslagern und den Sperrgebieten entlang der birmanischen Grenze. Allgemein nimmt man an, dass das Presseverbot als direkte Antwort auf zwei vernichtende Berichte erlassen wurde, die in jenem Jahr von Menschenrechtsorganisationen veröffentlicht wurden: den Report „Lizenz zur Vergewaltigung“ vom Volk der Shan und den Bericht „Brutales Terrorregime“ der Free Burma Rangers, die beide auch im Film erwähnt werden.
      „Die Ereignisse in Birma werden in der Presse deutlich heruntergespielt, weil die Birmanen von sehr mächtigen Leuten und Ländern unterstützt werden“, sagt Stallone. „In unserem Film erzählen wir eine fiktive Geschichte vor einem realistischen Hintergrund. Wir tragen die große Verantwortung, die Geschichte der Karen publik zu machen und dabei unsere erfundene Geschichte möglichst dramatisch und temporeich zu erzählen.“
      Die meisten westlichen Schauspieler und Mitarbeiter im Filmteam hatten noch nie vom Bürgerkrieg zwischen Birmanen und Karen gehört. „Ich wusste praktisch nichts darüber“, gibt McTavish zu. „Ich will nicht anmaßend erscheinen, aber ich glaube wirklich, dass ein Film dieser Größenordnung mehr für die Aufklärung über diesen Konflikt tun kann als die zahllosen Pressekonferenzen der Menschenrechtsorganisationen. Traurig, aber wahr.“
      Natürlich kennen die vor Ort lebenden Schauspieler, Teammitglieder und Statisten den Konflikt. Viele von ihnen haben den Krieg selbst miterlebt und in ihm gelitten. Nun müssen sie Konsequenzen wegen ihrer Mitwirkung im Film fürchten. Schauspieler Muang Muang Khin, einst ein Rebellenführer der KNU, der hier den birmanischen Major Tint spielt, nimmt dieses Risiko in Kauf, um die Welt auf das Schicksal seines Volkes aufmerksam zu machen: „Ich übernahm die Rolle, weil ich die Birmanen hasse – ich musste das einfach spielen. Die Welt muss wissen, wie die Birmanen die Menschen in den Minderheitenregionen ermorden. Wenn der Film anläuft, werde ich mich möglichst unauffällig verhalten, denn der birmanische Geheimdienst ist überall, sogar in Thailand – es könnte zu Vergeltungsmaßnahmen kommen.“
      Die birmanische Regierung und der große Apparat des militärischen Geheimdienstes verbreiten auch in Thailand Angst und Schrecken – Hunderte von Meilen abseits des Kriegsgebiets. „Die birmanische Regierung lässt über diesen Konflikt absolut nichts verlauten. Vielleicht ist ein Projekt wie unseres nötig, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen“, sagt King. „Natürlich gibt es auch andere brennende Themen und Konflikte – Irak, Iran, Afrika – und dieser ist einer von vielen. Aber in diesem Film geht es um einen bestimmten Krieg, einen entsetzlichen Völkermord. Vielleicht können wir zur Bewusstseinsbildung ein wenig beitragen.“
      Dazu Stallone: „Wenn die Welt Rambo kennt, dann nimmt sie vielleicht jetzt auch die Karen zur Kenntnis.“

      DIE STORY UND DIE HAUPTFIGUREN

      „Ich liebe das Leben, ich will nicht sterben, aber ich liebe jedes Leben – und du zeigst deine Liebe nicht durch Worte, sondern durch Taten.
      Was sich nicht ändern lässt, ist vielleicht wirklich nicht zu ändern.
      Aber ein bisschen Hoffnung können wir trotzdem vermitteln… das ist doch auch nicht schlecht, oder?“ -- Sarah

      Stallones und Rambos letztes Kapitel


      Laut Thompson war Stallone in dem Moment der Champion, als er sich bereit erklärte, das letzte Kapitel zu „Rambo“ zu schreiben und zu inszenieren. „Von Anfang an war ich beeindruckt von Slys Arbeitsweise“, sagt Thompson. „Es ist sehr angenehm, wenn der Autor/Regisseur, der ja das Heft in der Hand halten muss, Führungsqualitäten mitbringt. Und diese Gabe ist Sly angeboren. Er spielt. Er schreibt. Er inszeniert. Sofort merkte ich, wie umfassend sich Sylvester Stallone in die Arbeit einbringt. Das ist sein Markenzeichen, sein Charakter. Die Rambo-Figur gehört Sly, und er schafft eine Situation, in der alle Figuren im Film wie ein Aspekt seiner selbst wirken – nicht von Rambo, sondern von Sly. Er hat alle Mitwirkenden inspiriert.“
      Schauspieler Schulze bestätigt Stallones angeborene Führungsqualitäten: „Er weiß genau, wie er seine Mitarbeiter motivieren kann – er hat einen unverwechselbaren Stil. Ich habe Machiavellis ,Der Fürst‘ gelesen – er behauptet, dass Führer vor allem durch Angst und erst in zweiter Linie durch Liebe regieren, und dass die Untertanen ihnen von ganzem Herzen folgen, wenn die Fürsten beides anwenden. Ich glaube, Sly hat das begriffen. Er führt uns, wir haben Angst, vor ihm zu versagen, wir wollen ihn unbedingt beeindrucken. Letztlich folgen wir seinem Vorbild, das in fast manischem Engagement für sein Projekt besteht.“
      Stallone berichtet, dass er den vierten Rambo-Film eigentlich nicht gleichzeitig schreiben und inszenieren wollte. Aber nach der positiven Erfahrung als Autor und Regisseur von „Rocky Balboa“ merkte er, dass er doch lieber alle Bereiche der Produktion kontrollieren wollte, da es sich um das letzte Kapitel dieser Figur handelt. „Hätte jemand anderes die Leitung übernommen, hätte ich das schnell bedauert“, sagt Stallone. „Dann kann ich das Projekt nicht mit meiner Persönlichkeit prägen. Deshalb überlegte ich: ,Wäre es nicht interessant, wenn Rambo Rambo inszeniert?‘ Dadurch vermeidet man einen Vermittler. Die Kommunikation funktioniert direkt und ungefiltert. Falls etwas schiefgeht, muss ich es nicht bedauern. Dann sage ich mir: ,Ich habe mein Bestes gegeben. Ich kann niemandem die Schuld geben außer mir selbst.‘“
      Monatelang recherchierte Stallone die Hintergründe der Story, sprach mit UN-Vertretern, Missionaren und Söldnern. Er wollte zu Rambos Mentalität im ersten Film zurückkehren – zu einem traumatisierten, aber engagierten Mann, den die Gewalt, deren Zeuge er wurde, fast vernichtet hat. Außerdem wollte er Rambos Geschichte ein angemessenes Ende verschaffen.
      „Sly ist jetzt so weit, dass er zu Rambos Ursprüngen zurückkehren will“, sagt Schauspieler Kang. „Zwischen dem ersten und zweiten und auch zwischen dem zweiten und dritten Film ergaben sich weitreichende Unterschiede. Jetzt kehrt er zu den Wurzeln zurück. Er will das aufarbeiten, was die Essenz des ersten Films ausmacht – so schließt sich der Kreis.“
      Gallegos sieht das ganz ähnlich: „Im Grunde geht es darum, dass John Rambo zu sich selbst findet. Eine Zeitlang war ihm fast alles egal, vielleicht hat er seine Ursprünge vergessen, aber die Ereignisse in diesem Film bringen ihn zur Besinnung – er ist wieder der, der er mal war. Im ersten Film erleben wir Rambo als jungen Mann, der aus dem Krieg zurückkehrt und seine Heimat sucht. Und die sucht er immer noch. Daran erinnert er sich, als er die Missionare, die Stammesangehörigen und Söldner erlebt. All diese Vorfälle bringen ihn zur Rückbesinnung auf den Mann, der er meiner Meinung nach immer war. Er findet endlich nach Hause.“


      Die Missionare
      „Dir ist durchaus nicht alles egal. Du glaubst nicht mehr an die Menschen, auch nicht an Gott, aber trotzdem glaubst du noch, eben weil dir nicht alles egal ist.
      Wenn’s dir egal wäre, hättest du uns hergebracht, das Geld genommen, und das wär’s.
      Wir sind dir nicht egal, obwohl wir Fremde sind…“ -- Sarah


      Rambos Heimkehr wird erstaunlicherweise ermöglicht durch christliche Missionare aus den USA. Viele unterschiedliche Organisationen, darunter auch religiöse Gruppierungen, kommen aus aller Welt an die thailändisch-birmanische Grenze, um die Karen zu unterstützen, die überwiegend Christen sind. Diese Gruppen heuern oft Führer vor Ort an und arbeiten mit Rebellen oder Ex-Söldnern zusammen, um Medikamente, Lebensmittel, Unterrichtsmaterial und Bibeln zu den überlebenden Stammesangehörigen zu schmuggeln. Als eine Gruppe dieser Missionare auf Rambo trifft und ihn um Hilfe bittet, will er nichts mit ihnen zu tun haben. Aufgrund seiner grausigen Erlebnisse glaubt er an nichts mehr – nur daran, dass die Menschen auf sich gestellt sind: Bestien, die sich eine bestialische Welt erschaffen. Er ist überzeugt, dass nichts und niemand den Menschen helfen oder sie ändern kann.
      Dennoch ist Rambo wider Erwarten beeindruckt von dem Umstand, dass Sarah und ihr Verlobter ihr gemütliches und sicheres amerikanisches Zuhause aufgegeben haben, um sich in dieses Kriegsgebiet zu wagen. Er weist sie auf ihre Naivität hin und stellt die Wirksamkeit ihrer Methoden infrage – vor allem verweigert er jegliche Hilfe. Dabei kann er sich selbst nicht helfen.
      „Offenbar bringen die Missionare Rambo zum Nachdenken, denn unwillkürlich unterscheidet er Gut und Böse“, sagt Stallone. „Er erlebt den starken Glauben der schönen jungen Frau und ihres Mediziner-Freundes. Er sieht, dass sie ihr gemütliches, sicheres Leben aufs Spiel setzen, um Menschen zu helfen, die sie nicht mal kennen und die am anderen Ende der Welt leben. Das rüttelt ihn wach.“
      „Die christliche Missionarin Sarah ist erstmals mit ihrem Verlobten Michael Burnett im Einsatz“, beschreibt Benz ihre Rolle. „Sarah ist tief gläubig und lässt sich von ihrem Glauben leiten. Auf der anderen Seite steht Rambo, der praktisch an gar nichts glaubt, der nur noch eine leere Hülle ist und sich von jedem wahren menschlichen Kontakt abkapselt. Sie kommen sich auf interessante Weise näher. Sie rettet ihn spirituell, doch dann werden ihr die Augen in Bezug auf die wahren Gräuel des Krieges geöffnet, und sie beginnt sich zu fragen, ob der Glaube überhaupt eine Rolle spielt. Vielleicht reicht der Glaube nicht aus.“
      Rambo erklärt sich bereit, Sarah, Michael und die übrigen Missionare flussaufwärts zum vorher festgelegten Ausgangspunkt ihres Marsches zu bringen. Doch schon auf der Flussfahrt kommt es zu einem Zwischenfall, als sie einem Piratenboot begegnen. Als der Piratenführer Sarah entdeckt und sie entführen will, reagiert Rambo auf eine Weise, die keine Zweifel an den Gefahren im Kriegsgebiet aufkommen lassen. Innerhalb von Sekunden hat er seine Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit vergessen – so wie die Missionare auch ihre letzten noch vorhandenen Illusionen verlieren.
      „Ich spiele den Arzt Michael Burnett; er gehört einer für ganz Asien zuständigen religiösen Bewegung in Amerika an, die das Volk der Karen regelmäßig unterstützt“, sagt Schulze. „Er hat diese Reise schon fünfmal gemacht und lebt nach sehr konkreten und idealistischen Grundsätzen, wie die Welt beschaffen sein sollte und wie er dort hineinpasst. Diese Grundsätze werden im Lauf der Handlung auf eine harte Probe gestellt.“
      Als Blut fließt, sind Burnett und seine Gruppe entsetzt, was Rambo aber nicht beeindruckt. Seine Antwort: „Sie hätten sie 50-mal vergewaltigt und dann jedem von euch den Kopf abgeschnitten!“ Nach einer hitzigen Diskussion fordern Burnett, Sarah und die anderen den Skipper Rambo auf, sie wie geplant am Endpunkt der Bootsreise abzusetzen. Rambo fügt sich, obwohl er spürt, dass er einen Fehler macht. Als er wenige Wochen später erfährt, dass die Gruppe vom birmanischen Militär gefangengenommen worden ist – jenseits aller diplomatischen Kanäle –, erklärt er sich erneut bereit, flussaufwärts zu fahren, weil er sich für die Gruppe verantwortlich fühlt.
      „Auf dieser Reise in die Finsternis empfindet Rambo trotzdem Hoffnung, er hat eine Vision“, sagt Stallone. „Mit Vision meine ich in diesem Fall, dass ein Mensch seine Verzweiflung überwinden kann. Durch seinen Versuch, Sarah und die Missionare zu retten, rettet er in gewisser Weise auch sich selbst.“


      Die Söldner
      „Wenn du für Geld alles machst, verdienst du keinen Orden.“ --School Boy


      Um die Missionare zu retten, ist Rambo in diesem Fall auf Söldner angewiesen. Rambo stand dem Unternehmen von Anfang an ablehnend gegenüber – jetzt steckt er nicht zur zwischen den Missionaren, Söldnern und den birmanischen Soldaten fest, sondern muss sich auch mit seinen Gefühlen für Sarah und seiner persönlichen Sehnsucht nach einem Glauben auseinandersetzen.
      Als Rambo mit den fünf Söldnern flussaufwärts fährt, versucht der Anführer Lewis, dargestellt vom britischen Schauspieler Graham McTavish, herauszubekommen, wer dieser amerikanische Skipper ist. Obwohl Lewis ihn ständig provoziert, kann er Rambo keine Reaktion abringen. „In einer längeren Szene versucht Lewis an Rambo heranzukommen, eine Verbindung zu ihm aufzubauen“, sagt McTavish. „Aber er blitzt immer wieder ab. Rambo zeigt ihm die kalte Schulter.“
      Rambo hat sich noch nie auf Wortgefechte oder bohrende Fragen eingelassen – heute noch weniger als früher. „In den ersten drei Filmen hatte sich Rambo seine Kampfkraft noch bewahrt. Aber 20 Jahre später ist es damit vorbei. Er hat das hinter sich gelassen“, sagt Gallegos. „In Thailand hat er seinen Platz im Leben gefunden – er ist mit seiner Arbeit zufrieden. Aber aufgrund der Umstände der Story erwacht der alte Rambo zu neuem Leben. Er kann nicht verleugnen, wer er ist und immer war.“
      Lewis ist der 150-prozentige Söldner der Gruppe. Bei der Unterstützung der Karen oder sonstwem gibt es für ihn keine menschliche Motivation. Er drückt das so aus: „Ich bin nur hier wegen meiner Ex-Frau und den drei Kindern.“ Mit der Situation vor Ort will er nichts zu tun haben – erst recht nicht, als seine Rettungspläne nicht funktionieren.
      „Lewis hat ein hitziges Temperament, er ist gewalttätig und leicht erregbar“, sagt McTavish. „Er ist nur an dem Geld interessiert, doch am Ende der Story bewährt er sich. Für mich als Darsteller ergibt sich daraus ein interessanter Spannungsbogen.“
      Stallone erlebte in McTavishs Darstellung genau das angemessene Quäntchen überzeugender Rücksichtslosigkeit und Unmittelbarkeit. „Er spielt Lewis sehr realistisch, sehr aggressiv“, sagt er. „Denn er ist nicht der pseudoharte Typ à la Hollywood. Graham McTavish ist ein toller Schauspieler. Beim Vorsprechen hat er schon auf der ersten Seite genau den richtigen Ton getroffen. Das habe ich noch nie erlebt – er warf nur einen Blick auf den Text, konnte ihn sofort auswendig wiederholen und die Rolle spielen.“
      Bei seinen Recherchen über Söldner erfuhr Stallone, dass sie üblicherweise Anfang 20 bis mittleren Alters sind, häufig Ex-Soldaten wie Rambo, die nicht den Weg zum normalen Leben in der Gesellschaft zurückfinden. Viele sind gläubig, oft sind sie Evangelikale. Einige sind verheiratet und schicken Geld nach Hause. Andere brauchen den Adrenalinschub, suchen das Abenteuer. Mit den Drehbuchfiguren Lewis, Diaz, Reese, En-Joo und School Boy setzte Stallone dramaturgisch um, was er bei seinen Begegnungen mit den Söldern erfahren hatte.
      „Der von Jake La Botz gespielte Reese ist wahrscheinlich ein typischer Vertreter jener Soldaten, die das Grauen des Krieges erlebt haben und damit gut umgehen können“, sagt King. „Sie sind mit allen Wassern gewaschen. Sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie haben vor nichts Angst. Sie lecken Blut und bleiben dann im Kriegsgebiet hängen. Sie bewegen sich unter dem Radar und können nicht mehr nach Hause.“
      Gallegos hält auch den von ihm gespielten Diaz für einen typischen Söldner – im Grunde ein ehemaliger Idealist und Familienvater, der jetzt als Söldner sein Geld verdient. „Ursprünglich ist er wohl aus ehrenwerten Gründen Soldat geworden – er wollte sein Land aufrichtig verteidigen und es zu etwas bringen“, sagt er. „Dass er später dabei bleibt, hat auch gute Gründe – er muss seine Familie ernähren, für eine gute Ausbildung seiner Kinder sorgen, indem er das Einzige tut, was er wirklich kann. Er stellt sich bewusst seiner Aufgabe und hat keine Angst – aber sterben will er nicht.“
      Der Söldner En-Joo, den Tim Kang spielt, ist sicher am wenigsten auf seine Aufgabe vorbereitet. „Während der Rettungsaktion scheint er recht unbeeindruckt“, sagt Kang. „Doch es gibt immer wieder Momente, die ihn überraschen. Meistens hält er sich aber ganz wacker. Er will es einfach hinter sich bringen und dann verschwinden.“
      Die Ausnahme bildet School Boy (dargestellt vom britischen Schauspieler Matthew Marsden), der sich durch seinen Perfektionismus und seine Ideale von den anderen absetzt. „Er ist der naivste Söldner der Gruppe“, sagt King. „Er hat hehre Ideale, während die übrigen nur an der Bezahlung interessiert sind. Sie sind verbittert und abgestumpft.“
      Während der Dreharbeiten war Stallone derart von seinen Söldner-Darstellern beeindruckt, dass er ständig neue Dialoge und Szenen für sie schrieb, um ihren Figuren mehr Tiefe zu verleihen. „Das war cool“, sagt Gallegos. „Sly musste sich auf dem Boot um tausend Dinge kümmern, und dennoch bekam er mit, wie wir herumflachsten und gruppendynamisch miteinander umgingen. Und er fing an, das in die Szenen einzubauen. Eines Tages hörte er, wie Jake zur Gitarre sang – und schon beschloss er, auch das im Film zu verwenden.“
      Die Gruppen der Soldaten und Söldner an sich sind bekannte Versatzstücke, wie La Botz feststellt, aber ihr Verhalten nicht: „Im Vergleich zu den meisten Action-Filmen besteht hier der Unterschied darin, dass die Ereignisse nicht vorgezeichnet sind – es wird klar, dass Mitgefühl und Aggression gleichzeitig nebeneinander existieren und die Figuren beeinflussen. Sarah, Michael und Rambo wird klar, was Mitleid in einer brutal gewalttätigen Welt ausrichten kann. Wahres Mitgefühl kann manchmal auch bedeuten, dass man jemandem eine Kugel in den Kopf jagt. Es kann auch bedeuten, dass man einem echten Bösewicht eine Kugel in den Kopf schießt. Es ist ja so einfach, Abstand zu wahren und sich in einem sicheren Leben gemütlich einzurichten. Doch den Figuren in diesem Film ist das nicht vergönnt.“


      Die thailändischen und birmanischen Darsteller
      „Egal, wie böse diese Leute sind – letztlich werden sie verlieren. Sie können sich nicht
      ewig gegen eine vereinte Front behaupten – das ist unmöglich.“ -- Michael Burnett


      Die vielen Schauspieler und Statisten, die vor Ort im Norden Thailands für den Film engagiert wurden, verleihen der Produktion seinen unschätzbar authentischen Look. „Nirgendwo sonst auf der Welt kann man diese Mischung aus typischen Gesichtern und ausgebildeten Profis finden“, beschreibt Thompson seine Erfahrung in Thailand. „Manchmal bleibt die Kamera auf ihren Gesichtern und an ihren Augen hängen. Unglaublich interessante Menschen.“
      Der in Thailand verantwortliche Besetzungschef Pana bekam von Stallone die Beschreibungen der Figuren vorgegeben, und so nahmen die Produzenten Kontakt zu Profi-Schauspielern auf. Doch als Stallone dann die Lebensläufe und Videos bekam, forderte er Pana auf, ihm „echtere Leute“ vorzustellen. Pana gesteht: „Er wollte tatsächliche Karen, gebürtige Birmanen engagieren – also keine Profis, sondern Menschen, die selbst aus diesem Gebiet stammen und den Konflikt kennen. Das überraschte mich, gerade weil es sich ja um einen Action-Film handelt. Für Sly ist es nämlich viel schwieriger, einen Amateur zu inszenieren, dessen Sprache er nicht versteht – aber dennoch wollte er echte Leute. Also trieben wir echte Karen-Flüchtlinge, Amputierte, Opfer von Landminen und ehemalige birmanische Soldaten auf. Und mit denen hat Sly seine Aufgabe bewältigt.“
      Bei der Motivsuche und dem Casting in Thailand merkten alle Beteiligten, dass Rambo überall ein Begriff ist. Der für die Schauplätze zuständige Somchai Santitharangkul erinnert sich: „Bei einem Trip fuhren wir auf Motivsuche sehr tief in den Dschungel, und in dem ländlichen Gebiet trafen wir einige Dorfbewohner und Angehörige eines Bergstamms. Als sie Sly sahen, erkannten sie ihn sofort als Rambo. Sie nannte ihn sogar ,Rambo‘. Selbst die kleinen Kinder kennen ihn. Sly war sicher überrascht, dass die Leute ihn sogar in dieser abgelegenen Ecke erkennen.“
      Suparkorn Kijsuwan (Tok) spielt den Karen-Soldaten Myint, der Rambo und die Söldner zum birmanischen Lager führt. Er stammt aus Thailand, zählt zu den populärsten Jungstars seines Landes und berichtet, dass er als Kind den Spitznamen „Rambo“ erhielt. „Mit meiner Mutter und der Familie habe ich alle drei Teile der Rambo-Serie viele Male angeschaut“, sagt er. „In der Schule war ich der Schulsprecher, ich trug gern Tarnanzüge und Miltäruniformen – deshalb nannten mich meine Freunde nur ,Rambo‘. Alle haben mich so genannt.“
      Der Journalist und Autor Phil Thornton beschreibt in seinem Buch „Restless Souls“ (2006, Verlag Asia Books) über den thailändisch-birmanischen Konflikt, wie er den inzwischen verstorbenen, legendären Karen-Widerstandsführer General Bo Mya traf: „In dem befestigten Haus am Rande von Mae Sot hing ein Poster von Stallones Rambo und eines mit einem Wasserfall – als wir uns setzten, saß der General in der Mitte zwischen den Postern.“ Bo Mya diente im Zweiten Weltkrieg unter britischem Befehl und wurde mit 21 Jahren Karen-Widerstandskämpfer. Er wurde befördert und war schließlich Generalkommandeur und dann Präsident der KNU. Er starb im Dezember 2006, kurz nachdem eine Krankheit ihn gezwungen hatte, nach 60 Jahren Krieg in den Ruhestand zu treten.
      Auch der Widerstandsführer Muang Muang Khin kannte Rambo. Er spielt im Film den fiesen birmanischen Major Tint. Aufgrund des Aufstands im September 1988 in Rangun radikalisierte sich Khins Gesinnung – er war Zeuge des Massakers und wurde später Mitglied der KNU. „Sie forderten friedlich die Wiedereinführung der Demokratie – was mit Kugeln und Knüppeln beantwortet wurde“, sagt Khin. „Viele sind umgekommen. Alle Forderungen wurden vom Militärregime zurückgewiesen. Also ging ich mit Freunden in den Untergrund und kämpfte mit der Waffe in der Hand gegen die Birmanen.“
      Khin berichtet, dass er als Mitglied des Widerstands eine dreimonatige Grundausbildung machte. Danach wurde er zum Offizier befördert und als Ausbilder eingesetzt, der über drei Jahre die Grundausbildung leitete. Der ehemalige Rebell hat noch nie als Schauspieler gearbeitet, aber Stallone war von seiner Biografie und von seinem leidenschaftlichen Engagement für die Sache beeindruckt. „Ich möchte, dass die Welt erfährt, was hier wirklich vor sich geht“, sagt Khin. „In meine Rolle konnte ich meine Erfahrungen einbringen – was ich gesehen und erlebt habe. Ich mache das nach, was Birmanen vor meinen Augen verbrochen haben. Das ist alles.“
      Obwohl Khin vorhat, nach der Uraufführung von „John Rambo“ eine Zeitlang „zu verschwinden“, meint er doch, dass die Sache mögliche Repressalien durchaus wert ist. „Meine Familie und ich sind immer wieder von militärischen Geheimagenten schikaniert worden – schon lange vor meiner Mitwirkung in diesem Film“, sagt er. „Ich glaube nicht, dass wir aufgrund des Films noch schlechter behandelt werden. Wir haben uns daran gewöhnt.“
      Der Profi-Sänger Sai Mhong spielt im Film den birmanischen Piratenanführer – er bekam den Hass des birmanischen Militärs bereits zu spüren: „Als ich die Rolle bekam und mein Name im Internet auftauchte, wurde meine Familie verhaftet und meine Schwester in Birma inhaftiert. Und mein Neffe wurde von birmanischen Soldaten vergewaltigt. Ich weiß nicht, ob das damit zusammenhängt, dass ich mit diesem Film Flagge zeige, aber es ist geschehen. Umso mehr bin ich entschlossen, der Welt diese Brutalität und Gewalt vor Augen zu führen.“
      Das ausgedehnte Netz des birmanischen Geheimdienstes und die Repressalien ließen die Filmemacher wachsam sein, vor allem bei der Verpflichtung von einheimischen Mitarbeitern. Zum Beispiel arbeiteten die Produzenten und Stallone eng mit dem thailändischen Besetzungschef zusammen, um die Anonymität und die Geheimhaltung des Aufenthaltsorts vieler birmanischer und thailändischer Schauspieler und Statisten während der Dreharbeiten zu gewährleisten. „Wir machten uns Sorgen und erklärten ihnen die Situation“, sagt Pana. „Aber sie kannten Rambo und wollten dabei sein. Und vor allem wollte Sly echte Gesichter, echte Karen-Flüchtlinge, echte Birmanen zeigen – er legte großen Wert darauf, dass sie die Story kannten. Das überraschte mich. Es ging ihm darum, mit ihrer Mitwirkung zum Realismus des Films beizutragen – und sie sollten wissen, dass jemand ihre Geschichte erzählt.“
      „Zu den wichtigsten Aspekten dieses Films gehört, dass wir erzählen, was dem Volk der Karen wirklich angetan wird“, sagt Thompson. „Der Film wird das allgemeine Bewusstsein dafür schärfen, dass hier gerade jetzt etwas passiert – das hat uns alle bei der Arbeit inspiriert. Wir hoffen, dass wir die Zuschauer zum Nachdenken bringen, dass sich etwas ändert.“


      DIE PRODUKTION

      „Jeder von uns möchte am liebsten ganz woanders sein.
      Aber jetzt stecken wir drin, weil man uns provoziert hat.
      Ohne Ziel leben, für ein Ziel sterben – such’s dir aus.“ -- John Rambo

      Dreharbeiten in Thailand


      Stallone wollte den Film unbedingt so nah wie möglich an der umkämpften Grenze zwischen Thailand und Birma drehen. Als Produktionshauptquartier wählte er die nördliche Hauptstadt Chiang Mai aus. Die uralte Stadt ist die zweitgrößte des Landes – sie liegt hoch in den üppig bewachsenen Bergen der nordwestlichen Provinzen.
      „Wir arbeiten so authentisch wie möglich, ohne tatsächlich in Birma zu drehen, was uns logischerweise nie erlaubt worden wäre“, sagt King. „Sly legt auf Realitätsnähe größten Wert. Er wollte echte Gesichter vor der Kamera sehen. Unsere Schauspieler und Statisten haben zum Teil in der birmanischen Armee gedient. Echte Stammesangehörige der Karen treten auf, Flüchtlinge und Opfer von Landminen. Im Film wird birmanisch gesprochen. Das ließ sich nur dort machen.“
      Von der Logistik her ist „John Rambo“ eine gewaltige, komplizierte Produktion, an der fast 500 Mitarbeiter beteiligt sind, die fünf verschiedene Sprachen sprechen. Die thailändische Produktionsfirma Legend Films half Millennium Films und den Filmemachern mit den Drehgenehmigungen vor Ort, mit den Auflagen der Behörden und bei der Motivsuche. Ein Teil der Dreharbeiten fand in Nationalparks statt, musste gesondert genehmigt werden und erforderte sorgfältige Maßnahmen zur Erhaltung der Natur. Auch die vielen Flüge und die Unterbringung der internationalen Crew nahmen gigantische Dimensionen an.
      „Unsere Mitarbeiter stammen aus 13 verschiedenen Ländern“, sagt Thompson. „Allein die Schauspieler haben sieben verschiedene Nationalitäten. Jeden Tag sind über 60 Stuntleute und Hunderte von Statisten im Einsatz. Täglich filmen wir mit zwei Drehteams und fünf Kameras gleichzeitig. Wir haben ein Dorf und eine kleine Stadt nachgebaut. Wir mussten ungeheure Mengen von Material und Leuten transportieren – wobei alles präzise wie ein Uhrwerk funktionieren soll.“
      Der Film entstand ausschließlich an Außenschauplätzen – das ständig von Standort zu Standort verlegte Basislager des Teams ähnelte einem militärischen Biwak mit Hunderten von Uniformen und Waffen, Dutzenden von Zelten, Bussen, Wohnwagen und fast 200 Autos, darunter vielen Geländefahrzeugen. Die Dimensionen des Films waren durch die Baumaßnahmen, die Unterbringung, den Transport und die Verpflegung von Darstellern und Stab mit der Versorgung einer kleinen Armee vergleichbar. Außerdem bauten die Filmemacher sechs Boote, darunter Nachbildungen eines birmanischen Marine-Patrouillenboots, das birmanische Piratenboot und Rambos Boot. Für das birmanische Militärlager im Film ließ Carbone fast zwei Hektar Urwald roden und 50 Gebäude errichten. Für das Karen-Dorf in der Nähe wurde ein Hügel eingeebnet – man legte Bewässerungsgräben und terrassenförmige Reisfelder an und baute 34 Hütten aus Bambus. Hinzu kamen Pflanzen, Vieh und andere Tiere.
      „Es ist faszinierend zu erleben, wie man für jede Filmabteilung die besten Fachleute engagiert und aus aller Welt einfliegt“, sagt Thompson. „Alex Gunn und sein Spezialeffekte-Team hat bereits die Filme ,Munich‘ (München) und ,Troy‘ (Troja) mitgestaltet. Das Stuntteam war für ,The Matrix‘ (Matrix) und ,V for Vendetta‘ (V wie Vendetta) verantwortlich. Viele unserer Mitarbeiter haben berühmte Filme gemacht, und Sly weiß, wie man sie alle auf ein gemeinsames Ziel einschwört – als ob er ein Orchester dirigiert. Jeder weiß genau, was er zu tun hat und wie er zum Gelingen des Films beiträgt. Und Sly weiß, wie man sie zusammenbringt.“
      All das in Einklang zu bringen war nicht gerade eine leichte Übung bei einem Film, der ausschließlich draußen in der feuchten, drückenden Hitze mitten in der Natur im Norden Thailands gedreht wurde.
      „Die Kommunikation war wohl das größte Problem, denn wir mussten trotz der Sprachbarrieren, der kulturellen Unterschiede und allen anderen Schwierigkeiten irgendwie zusammenarbeiten“, sagt King. „Das ist schwer, wenn man nicht viel Zeit hat. Jeden Tag müssen wir unser Pensum leisten. Immer wieder gibt es logistische Albträume – Schlammlawinen, die Straßen verschütten, sintflutartige Regengüsse, unerträgliche Hitze, der Transport von Crew und Material auf einen unwegsamen Berg oder auf den Fluss. Abgesehen davon war es toll.“
      Kang berichtet, dass die Dreharbeiten in Thailand, im Dschungel und auf dem Wasser ihm und den anderen Darstellern unschätzbar geholfen haben: „Wenn man buchstäblich in die Natur eintaucht, die Landessprache hört, all das mit eigenen Augen wahrnimmt, dann hat man als Schauspieler einen erheblichen Vorteil“, sagt er. „Wenn ich an den Set komme, ist alles echt. Und ich bin mittendrin. Ich bin so nah am tatsächlichen Schauplatz, wie man ohne Gefahr nur sein kann.“


      Grundausbildung für Filmleute
      „Du glaubst, dass du hier ganz allein lebst.
      Und trotzdem will ständig jemand was von dir.“ -- Sarah


      Als Stallone entschieden hatte, in Thailand zu drehen, musste er einen Dschungelfluss finden. Das Hauptquartier der Produktion schlug er in der nördlichen Hauptstadt Chiang Mai auf, etwa vier Stunden vom eigentlichen Kampfgebiet an der thailändisch-birmanischen Grenze entfernt. Jeden Tag war das „John Rambo“-Team schon vor Sonnenaufgang mindestens eine Stunde unterwegs, um nördlich der Stadt zu den Schauplätzen in den Bergen, im Regenwald, an pittoresken Wasserfällen, Flüssen, Seen, uralten Höhlen und unwegsamen Schluchten zu fahren.
      „Der Film hat riesige Dimensionen, denn die Menschen wirken in diesem ausgedehnten, unzugänglichen, zugewucherten Kriegsgebiet wirklich sehr klein – die Symbolik ist überwältigend“, sagt Stallone. „Spektakulär an diesem Film ist die Story, das Thema Hoffnung – und der Look liefert dafür die Kulisse.“
      Ohne Innen- oder Studioaufnahmen arbeitete das Team über drei Monate lang unter härtesten Bedingungen – die Filmemacher erlebten Regen, Hagel, Gewitter, Überschwemmungen, hoch gelegene Drehorte, extreme Hitze und stickige Feuchtigkeit. Im Bergdschungel kletterte die Temperatur meist auf 30 bis 35 Grad – durch die Feuchtigkeit stieg die gefühlte Temperatur auf um die 40 Grad. Fast alle Beteiligten stöhnten, dass sie noch nie so körperlich anstrengende Dreharbeiten miterlebt hätten.
      „Das war eine grandios brutale Erfahrung“, sagt Stallone. „Darsteller und Crew mussten Unglaubliches aushalten. Heutzutage, wo Filme vor allem mechanisch und im Computer entstehen, ist das hier wirklich das letzte Beispiel für Dreharbeiten alter Schule. Ich habe noch nie so harte Dreharbeiten erlebt, aber die Mühe hat sich ausgezahlt. Täglich arbeiteten wir bei Temperaturen um 43 Grad – ohne Abkühlung. Die Leute mussten buchstäblich durch den Dschungel marschieren, wo sie zerkratzt, von Insekten gestochen und von Schlangen gebissen wurden. Das fördert die Kameradschaft ungemein. Ich sagte dann immer: ,Wir erleben hier etwas ganz Besonderes. Wenn wir hier fertig sind, werden wir aufatmen, aber wir werden uns auch hierher zurücksehnen.‘“
      Die Dreharbeiten begannen Mitte Februar 2007 in Chiang Mai in der „brennenden Jahreszeit“, der von Januar bis April herrschenden Trockenzeit, in der die Äcker gepflügt werden. Weil das Team in den Bergen im Umkreis der Stadt filmte, erlebte es Luftverschmutzungsrekorde, bevor im Frühjahr die Regenzeit begann. Am Schauplatz der Tim-Luang-Höhle, wo sich die geflohenen Karen laut Drehbuch verstecken und wo die Tall-Boy-Bombensequenzen entstanden, schwebten handtellergroße Schlackenteile in der Luft, der Dschungelboden war von einem Aschenteppich bedeckt. In den abschließenden Wochen, in denen das letzte Feuergefecht und die Abzugssequenz gedreht wurden, litt das Team zusätzlich zur unerbittlichen Hitze auch noch unter dem Rauch, Schmutz, Staub und der brennenden Asche in der Luft.
      „Manchmal drehten wir, während in den Bergen um uns 20 Buschfeuer außer Kontrolle brannten – in diesem Staub und Rauch fand unser Feuergefecht statt, wir mussten herumrennen und Stunts in voller Montur ausführen“, sagt Gallegos. „Die Temperatur fühlte sich wie 50 Grad an, vor den fünf Kameras waren Hunderte birmanische Soldaten, Flammenwerfer, ein Maschinengewehr Kaliber 50, fünf Söldner und Rambo im Einsatz. Das waren die härtesten Dreharbeiten, die ich je erlebt habe.“
      Neben dem Rauch, Schmutz und Staub steckten der Sand, das Gras und die Bäume am Schauplatz der Befreiungssequenz in Baan tap Dua voller Spinnen, Skorpione, Ameisen, Moskitos, Flöhe und anderer bissiger Insekten. Außerdem gab es jede Menge Schlangen – Kobras, grüne Schlangen, Baumschlangen und Vipern.
      „Bei den Dreharbeiten in Thailand war es unglaublich heiß, und wir erlebten die erstaunlichsten Insekten“, sagt McTavish. „Ameisen, die man satteln konnte, um auf ihnen nach Hause zu reiten, und Schlangen in Farben, die man nicht für möglich gehalten hätte. Und es gibt jede Menge – etwa 168 Schlangenarten allein in Thailand, und 165 davon sind giftig. Bei der Arbeit mit dem 2. Drehteam habe ich vier an einem Tag gesehen – eine schlängelte sich am Bein eines Schauspielers hoch.“
      In Rambos erster Szene im Film kehrt er zu seiner Schlangenfarm zurück, wo er lebt und arbeitet. Der Schauplatz des Schlangenfarmdorfs in Baan Chao Na war der erste Drehort, den die Filmemacher in der Region Chiang Mai fanden. Er liegt am Fluss Ping, der mitten durch die Stadt fließt. Das ehemalige Restaurant, wo früher die Touristenboote ablegten, wurde wieder aufgebaut und zur Schlangenfarm des Films umgerüstet, wo es Schlangenvorführungen gibt, wo Rambos Haus und seine Schmiede stehen. Und im Fluss hat Rambo ein Dock für seine Boote gebaut.
      In der Vorbereitungsphase begann Stallone seine Arbeit mit den Schlangen – das Gift der meisten ist tödlich. Er übte für die Sequenzen, in denen Rambo Schlangen fängt. Dabei hantierte er mit Pythons, Kobras und anderen giftigen Schlangen, während die Darsteller und das Team gehörigen Abstand wahrten. Er arbeitete mit Schlangenbeschwörern und filmte zahlreiche Einstellungen mit Schlangen, die ihre Giftzähne noch hatten, wobei man ihnen vorher aber das Gift abgezapft hatte – doch nicht einmal der Schlangenexperte der Produktion wusste genau, ob sie wirklich giftfrei waren. „Manchmal hat die Schlange noch ein bisschen Gift übrig“, sagt der Schlangenfachmann Songporn „Tammy“ Musikadilok. „Trotzdem wollte Sly mit ihnen arbeiten. Es gelang ihm sehr gut, die Schlangen zu packen und unter Kontrolle zu halten.“
      Wochenlang drehte das Team nachts im Dschungel in künstlichem Regen – die Darsteller mussten durch den Schlamm robben, laufen oder durch Bäche und Flüsse waten, sich in Bambushütten ducken oder in Bambuskäfigen ausharren. „Unter der Regenmaschine komme ich mir vor, als ob ich acht Stunden lang angezogen dusche“, sagt Gallegos, „und zwar mit Schlangen und Ungeziefer.“
      Am schlimmsten und unvergesslichsten fanden es etliche Darsteller im Schweinestall des birmanischen Militärlagers. „Die wichtigsten Momente sind wohl nie die einfachen, sondern eher die schwierigen“, sagt Schulze. „Meine Lieblingsszene war, als ich im Käfig über dem Schweinestall hing, während mein Landsmann gekreuzigt und von Schweinen aufgefressen wird. Das war meine Lieblingsszene, weil ich Sly beobachten konnte, der bei der Vorbereitung der Szene bis zu den Knien in Schlamm und Schweinemist stand und hektisch jedermann Anweisungen gab, um die Szene in den Kasten zu bekommen.“
      Weil Schulze den Schweinestall aus der Vogelperspektive erlebte, ist seine Erinnerung wohl etwas angenehmer als die seiner Partnerin Benz. „Die Arbeit mit den Schweinen war absolut traumatisch“, berichtet die Schauspielerin. „Ich wurde unter dem Bambusdach auf den Knien liegend im Stall festgebunden, und dann ließen sie die Schweine herein. 200 Kilogramm schwere, wilde Tiere stürmten auf mich zu, und ich konnte ihnen nicht ausweichen. Es war matschig, kalt, dreckig und nass. Weder körperlich noch emotional hat mich jemals etwas derart mitgenommen.“
      Das riesige, 1,6 Hektar große birmanische Militärlager in der Nähe von Mae Hor Pra bestand aus 50 Gebäuden. Dabei handelte es sich teilweise um Militärzelte und vier oder fünf verschiedene Arten von echten birmanischen Baracken für Offiziere und Mannschaften sowie Versammlungsraum, Messe, Waschräume und Munitionslager. Es gab vier Türme, einer war etwa 17 Meter hoch. Der Bau des Lagers nahm dreieinhalb Monate in Anspruch.
      In einiger Entferung bauten die Filmemacher das Karen-Dorf, das im Film zwei verschiedene Dörfer darstellt, die laut Drehbuch zerstört werden. Ursprünglich wollten die Filmemacher in einem echten Karen-Dorf drehen und schauten sich einige an, aber es stellte sich heraus, dass sie als Drehorte zu unzugänglich und gefährlich gewesen wären. Das Produktionsteam schaute sich aber genau an, wie die Dörfer angelegt sind. Sie bauten schließlich 34 Hütten auf terrassierten Abhängen und verwendeten beim Bau die Werkzeuge der Einheimischen.
      „Beim Bau der Filmsets haben wir keine elektrischen Geräte eingesetzt“, sagt Carbone. „Alles wurde mit Macheten, Handsägen, Schaufeln und mithilfe des einen oder anderen Elefanten gebaut. Wenn eine Leiter gebraucht wurde, musste sie erst vor Ort aus Bambus gebaut werden. In unserer Crew arbeiteten meisterhafte Handwerker, die unsere Erwartungen übertrafen und ein sehr authentisches Dorf errichteten. Tatsächlich kamen Passanten vor Drehstart ins Dorf, schauten sich um und fragten sich, wo die Bewohner wohl wären – so echt sah alles aus! Das war das schönste Kompliment.“
      Beim Roden des fast zwei Hektar großen Lagergeländes im fast undurchdringlichen Dschungel machte das Filmteam eine entscheidende Entdeckung, die das Design nachhaltig beeinflusste. „Als wir den Dschungel abtrugen, fanden wir ein wunderbares Geschenk – den Fluss“, sagt Carbone. „Der Fluss bildet einen großen Bogen um das Lager – wir bauten also eine Straße, die diesen Bogen spiegelt. Wir hatten keine Ahnung, dass er dort war, bevor wir mit dem Straßenbau begannen. Wenn man mit einer unbekannten Größe wie dem Dschungel zu tun hat, muss man wirklich bis zum Ende der Arbeiten warten – erst dann weiß man genau, worauf man sich eingelassen hat.“
      Für die Darsteller und das Filmteam war die Arbeit im Dschungel, das Erklimmen morastiger Abhänge oder der Dreh auf dem Wasser tagtäglich ein Vorstoß in unbekannte Gefilde. „Wir sind gemeinsam durch den Schlamm gerobbt – es war wirklich ein ganz besonderes, magisches Projekt, an dem wir teilhaben durften“, sagt Benz. „Ich komme mir vor, als ob wir gemeinsam einen Krieg überstanden haben. Wir waren sehr ehrgeizig und wollten uns gegenseitig übertrumpfen. Wer krabbelt durch Skorpione und Ameisen, ohne sich zu beschweren? Wer bewältigt jeden Stunt, der von uns erwartet wird? Wer hält es am längsten im Schlamm und Regen aus? Der Film hat uns zusammengeschmiedet.“


      Flussaufwärts
      „Alles sieht gleich aus – das scheint ewig so weiter zu gehen…
      Alles ist so leer.“ -- Sarah


      Die Flussfahrt auf dem Salween war eine Reise auf dem längsten nicht aufgestauten Fluss in Südostasien. Der Salween entspringt in Tibet und fließt 2815 Kilometer durch China, Birma und Thailand, bis er in die Andamanensee mündet. In der chinesischen Provinz Yunnan wird der Fluss Nujiang genannt und hat spektakuläre Schluchten gegraben, die als „Chinas Grand Canyon“ bezeichnet werden. Seit 2003 gehört der Salween zum Weltkulturerbe. In ihm leben fast 100 seltene, gefährdete Tierarten und Fische, und Tausende Pflanzen- und Insektenarten in den Uferbereichen.
      Obwohl immer wieder gefordert wird, Teile des Salween aufzustauen, hat sich der gewaltige Fluss auf seinem Weg durch vier grundverschiedene Länder als starke historische, kulturelle und geografische Einheit behauptet und jedem Wandel getrotzt. Stallone wollte zwar auf dem Salween drehen und inspizierte auch mögliche Locations, aber der Fluss bildet die Grenze zwischen Birma und Thailand und ist Kriegsgebiet.
      „Das ist eine gefährliche Gegend in Thailand, wo sich Birmanen und Karen bekämpfen. Wir mussten also eine Alternative für den Dreh finden“, sagt der für die Schauplätze verantwortliche Somchai. „Wir brauchten Berge und einen breiten Fluss – aber vor Ort konnten wir nicht drehen.“
      Gedreht wurde schließlich auf drei Flüssen in und um Chiang Mai, vor allem auf dem Stausee Mae Ngud im Nationalpark Sri Lanna, etwa eine Stunde nördlich von Chiang Mai und etwa 300 Kilometer von der birmanischen Grenze entfernt. Die breiten Wasserflächen, kleinen Buchten, Schluchten und Berge des Sees ähneln der Landschaft am Salween. Alle Flussszenen, in denen Rambo Schlangen fängt bzw. mit den Missionaren und Söldnern flussaufwärts fährt, wurden dort gedreht. Weitere Salween-Szenen drehte man im Gebiet um Baan tap Dua, und die Szenen am Dock entstanden auf dem Ping-Fluss in Chiang Mai.
      „Der Fluss bildet optisch einen roten Faden durch unsere Geschichte“, sagt Carbone. „Es war sehr schwierig, entsprechende Fluss-Locations zu finden, vor allem weil wir in der Trockenzeit drehten, mit niedrigem Wasserstand. Wir mussten auf Nationalparks ausweichen, und zum Glück fanden wir den Stausee.“
      Ein wesentlicher Teil von „John Rambo“ entstand auf dem See Mae Ngud und in Baan tap Dua. Dazu zählen komplizierte Stunt- und Spezialeffekte-Sequenzen, Bootsjagden und zahlreiche Explosionen. Es ist immer schwierig, auf dem Wasser zu filmen, weil das Team die nötige Ausrüstung, Kameras, Requisiten und Mitarbeiter auf eine ganze Flotte verteilen muss. Dutzende von Booten und Pontons wurden als Taxis und als Plattformen für Ausrüstung, Scheinwerfer, Requisiten, Kostümfundus, Verpflegung, Trinkwasser und Unterbringung der Mitwirkenden eingesetzt – mit regem Hin und Her zwischen Drehort und Ufer. Einige der entlegenen Locations befanden sich in 45 Minuten Entfernung vom Ufer-Quartier – was fast eine weitere Stunde Fahrzeit pro Tag erforderte. Einige Crew-Mitglieder schlugen behelfsmäßige Zelte auf, andere beschlossen, im Wald oder auf Hausbooten auf dem Fluss zu übernachten, um die tägliche Fahrzeit von über zwei Stunden zu sparen. Um die Insekten abzuhalten, gehörten Moskitonetze und Insektensprays zur täglichen Routine. Trinkwasser und Elektrolyt-Getränke, Hüte und Sonnencreme halfen Hitzschläge und Erschöpfung zu verhindern.
      „Der Dreh auf dem Wasser ist schwierig, weil man immer den Elementen ausgesetzt ist“, sagt King. „Filmen auf dem Fluss bedeutet, dass man mitten auf dem Wasser keinerlei Schatten hat. Man kann sich nirgends verkriechen, vor allem wenn so viele Leute und mehrere Kameras im Einsatz sind. Die erbarmungslose Hitze, Regen, Wind und Wellen, Wolken – alles beeinflusst die Arbeit. Eine große Herausforderung.“
      Beim Dreh von „John Rambo“ kamen Probleme mit der Wassertiefe, der Manövrierbarkeit der Boote, dem Gewicht der Ausrüstung und des Teams hinzu. Bei manchen Einstellungen waren vier Generatoren auf einem Ponton im Einsatz – sie lieferten Strom für die vielen Kameras. Dazu kam dann noch das Kamerateam. „Manchmal drohten die Boote und das Dock unterzugehen“, sagt King. „Die Flussaufnahmen waren für die Darsteller und das Team extrem kompliziert.“
      Die schwierigsten Probleme ergaben sich aus dem schwankenden Wasserstand. Sogar auf dem Stausee Mae Ngud fiel der Wasserspiegel nach dem thailändischen Neujahrsfest Songkran so sehr, dass man den Bauplatz am Ufer, an dem man das Piratenboot gebaut hatte, verlegen musste. Schließlich bauten Carbone und sein Team den Set auf einen Frachtkahn, der auf dem Wasser schwamm und sich so dem Wasserstand anpasste – so vermied man es, die Location wechseln zu müssen.
      Der Drehort, an dem die Befreiungsaktion und das abschließende Feuergefecht in Baan tap Dua gefilmt wurden, bot den Filmemachern alles, was sie an Land und zu Wasser brauchten: eine Flussbiegung, hinter der das birmanische Patrouillenboot hervorkommt, einen Sandstrand, viele hohe Bäume, freies Gelände für das große Basislager und eine Anhöhe für das Maschinengewehr Kaliber 50. Dennoch ergab sich ein Problem an diesem „perfekten“ Drehort: Das Wasser fehlte.
      „Sly mochte den Drehort sehr und fragte mich: ,Kannst du den Wasserstand erhöhen?‘“, berichtet Locaton-Manager Somchai. „Ich antwortete: ,Okay, ich versuch’s. Ich erkundigte mich also in den Monaten vor den Dreharbeiten überall, und alle starrten mich ungläubig an – nach dem Motto: ,Bist du wahnsinnig oder was?‘“
      Der Fluss führte kaum noch 30 Zentimeter Wasser – es war unmöglich, die Boote zu Wasser zu lassen. Der Bau eines Staudamms im Dschungel gehört eigentlich nicht zu den Aufgaben eines Produktionsdesigners, und trotzdem bauten Carbone, Somchai und die Crew mithilfe ortsansässiger Dorfbewohner einen Damm, der den Wasserstand um 1,20 Meter erhöhte und so den Einsatz von Schnellbooten, der Pyrotechnik und der Stunts ermöglichte. Die in Thailand als heilig verehrten Elefanten halfen mit, und mit Schaufeln und Macheten wurden die Dämme gebaut. Die abgerichteten asiatischen Elefanten werden immer schon in der Holzwirtschaft eingesetzt – sie bewähren sich vor allem in bergigen Gebieten, in denen Trucks und Traktoren nichts ausrichten können.
      „Die Elefanten schleppten die massiven Betonpfosten heran, denn mit konventionellen Baggern hätte man in dieser entlegenen Gegend unmöglich arbeiten können“, sagt Carbone. „Der gesamte Schauplatz der Befreiungsaktion wurde von Elefanten ausgehoben. Sie haben viele Bäume gefällt, Pfeiler transportiert – wir sind ihnen für ihren Beitrag sehr dankbar. Großartige Tiere – es war beeindruckend, diese gewaltige Aktion mitzuerleben.“
      Sogar als die eigentlichen Dreharbeiten zu dieser Sequenz begannen, waren die Elefanten dabei. Etwa 600 Meter vom Drehort entfernt befindet sich ein Camp, von dem aus Touristen auf Elefanten in den Dschungel reiten. Es kam vor, dass die Elefanten auf den Hügeln hinter dem Set ins Bild liefen. Als das abschließende Feuergefecht gedreht wurde und das Maschinengewehr losratterte, waren die Elefanten etwas verunsichert.
      „Beim ersten Mal waren sie nicht vorbereitet. Wir ahnten nicht, welchen Eindruck das auf sie machen würde“, gibt Somchai zu. „Etwa 50 Elefanten mit Touristen auf dem Rücken wanderten gerade durch den Dschungel – sie bekamen Angst und liefen weg.“ Nach dieser Erfahrung wurden jeglicher Schusswaffengebrauch und alle Explosionen mit dem Elefantencamp rechtzeitig abgesprochen. „Die Elefanten gewöhnten sich mit der Zeit daran – aber die Touristen sicher nicht“, fügt Somchai hinzu.
      Auch Touristen, die auf Flößen den Fluss befahren, mussten die Filmemacher einplanen, als sie den Fluss aufstauten, um eine heftige Kriegssequenz zu inszenieren. „Eines der Bambus-Lager liegt nördlich unseres Sets – sie müssen die Touristen also per Floß an unserem Standort vorbeifahren. Manchmal geraten sie mitten in eine Einstellung. Wir müssen um sie herumplanen und aufpassen, dass sie nicht auf dem Wasser sind, wenn wir die Stunts mit den Schnellbooten drehen“, berichtet Somchai. „Meist verengen sie den Fluss, so dass ein kleiner, ruhiger Kanal für die Bambusflöße entsteht. Doch unser Staudamm verwandelt den Fluss stromaufwärts in einen schnell fließenden Kanal, wie auf einem Wildwasser. Das ist problematisch für die Bambus-Flöße – wir mussten sie für die Touristen instandsetzen. Wir hatten also auch an der Peripherie ständig eine Menge zu tun.“
      Egal, wie schwierig die Dreharbeiten auf dem Wasser auch waren – einen Bonus durften die Darsteller und Crewmitglieder täglich erleben: „Das Beste am Dreh auf dem Fluss war die Rückkehr zum Basislager auf dem Boot, bei der wir die Sonnenuntergänge sehen konnten“, sagt Gallegos. „Während die Sonne hinter den Bäumen verschwand, war alles in leuchtendes Orange und Rot getaucht – die Sonnenuntergänge waren jeden Abend ein Ereignis.“


      Sonnenuntergänge und letzte Kapitel – Stallone beendet Rambo
      „Wir sind Wilde – das ist in Ordnung. Denn sonst kommen wir hier nicht lebend raus.“
      -- John Rambo


      Stallone verwies während der komplizierten und anstrengenden Dreharbeiten zu „John Rambo“ immer wieder darauf, dass die ebenso begeisternde wie aufreibende Produktion „eine der letzten großen Filmerfahrungen alter Schule“ war, die den jungen Crew-Mitgliedern vergönnt sein würde. Eines war Stallone klar: Es war auf jeden Fall seine letzte. „Das war’s – so etwas mache ich persönlich auf keinen Fall noch einmal“, wiederholte Stallone während des Drehs mehr als einmal. „In meinem nächsten Film sitzen zwei Leute am Tisch und unterhalten sich – wie in ,My Dinner With Andre‘ (Mein Essen mit Andre).“
      Stallone ist der Rambo-Darsteller und der Auslöser der Filmodyssee dieser Hauptfigur – wobei ihm die vielen Aufgaben als Autor, Schöpfer und Regisseur des Films leichter fallen als die Hauptrolle. Er spürte sehr wohl die Verantwortung bei dieser Gratwanderung: Einerseits will er das letzte Kapitel zu einem der berühmtesten Helden der Filmgeschichte schreiben, andererseits will er den Zuschauern in aller Welt ein unbekanntes, grausiges Geschichtskapitel nahe bringen. Stallone könnte sich eigentlich auf seinen Millionen und Lorbeeren ausruhen. Oder er könnte Action-Filme vor der Greenscreen in einer klimatisierten Studiohalle drehen. Doch der 60-jährige Autor, Regisseur und Star wollte etwas Authentisches inszenieren: den epischen Abschied einer international beliebten Ikone – John Rambo.
      „Er will niemandem etwas beweisen außer sich selbst – und das treibt ihn an“, sagt King, der Stallone seit vielen Jahren kennt. „Sly ist inzwischen 60 – die Zeiten haben sich geändert, seit er 20 war, aber er fühlt sich nicht alt, und er will aus dem Korsett des Alters ausbrechen, das Stigma überwinden. Mehr denn je weiß er, was er an Erfahrung und Wissen zu bieten hat. Er liebt seine Arbeit, und er ist sehr begabt. Er hat etwas zu sagen.“
      Thompson, der seit über 30 Jahren Filme produziert, erlebte Stallone als Regisseur par excellence. „Ich arbeite erstmals mit Sly zusammen – ich kannte ihn zwar als erfolgreichen Regisseur, lernte ihn nun aber als einen der besten Regisseure kennen, mit denen ich je gearbeitet habe – und ich habe mit sehr vielen gearbeitet“, sagt Thompson. „Er kann überragend mit der Kamera umgehen, die Schauspieler als Ensemble inszenieren – er hat ein untrügliches Auge für Filmbilder. Er weiß genau, was er will, wie er Effekte erreicht und den Gehalt jeder einzelnen Szene so verständlich macht, dass sich der Anschluss zur nächsten Szene ergibt. Kein Moment wird verschenkt. Mich beeindruckt vor allem die Dynamik und die Ökonomie, mit der er bei der optischen Aufbereitung der Story vorgeht.“
      Stallone dreht immer mit mehreren Kameras gleichzeitig – manchmal sind fünf Kameras im Einsatz. In Abstimmung mit Kameramann Glen MacPherson und Kameraassistent Vern Nobles experimentierte Stallone mit Bühnen, Blickwinkeln und Kamerafahrten, um das Geschehen gleichzeitig ins Bild zu bringen. Wer die Kamera einsetzt, um den Schrecken und das Chaos der Kriegssituation einzufangen, lässt Kameraleute mit Steadicams rennen und montiert Kameras auf durch den Dschungel rasende Geländefahrzeuge – Kameraleute springen in Abgründe oder filmen Totalen aus dem Flugzeug. Kameras schwimmen auf dem Fluss, rutschen Abhänge hinab und stürmen in die Bambushütten und -käfige.
      „Sly ist ein sehr interessanter Regisseur“, sagt La Botz. „Er hat ein klares künstlerisches Konzept und handelt ganz aus dem Bauch heraus. Er kommt an den Set, beschließt, was er machen will und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn er durch seine Änderungen manche Leute verrückt macht. Er ist immer sehr konzentriert, voll da – was ich bewundere. Daraus ergibt sich eine sehr lebendige Zusammenarbeit – und ein sehr lebendiger Film. Eine ganz unmittelbare Filmerfahrung.“
      Wie Stallone den Rat der Mitarbeiter einholt, bedenkt und dann am Set Änderungen durchsetzt, mag das Skript-Girl frustrieren, aber er gibt sich eben nie mit etwas zufrieden, das sich noch verbessern lässt. „Sly hört jedem zu – alle können sich am Set an ihn wenden“, sagt King. „Immer wieder überdenkt er seine Entscheidungen. Es kommt vor, dass die Szene schon halb gedreht ist, bis er merkt, dass sie nicht funktioniert, dass sie geändert werden muss. Er beobachtet, wie sich die Dinge entwickeln. So arbeitet er eben.“
      Wie unglaublich konzentriert Stallone am Set bei der Sache ist, wird aus den Kommentaren seiner Darsteller und Kollegen deutlich. Es geht gar nicht so sehr um die vielen Funktionen, die er gleichzeitig erfüllt, sondern um seine Fähigkeit, sich jedem Detail jederzeit voll und ganz zu widmen.
      „Er konzentriert sich hundertprozentig auf jede einzelne seiner Aufgaben“, sagt Kang. „Wenn er mit mir redet, konzentriert er sich ganz auf mich. Dann kommt jemand rüber und stellte eine Frage, und er hört hundertprozentig zu. Nie hat man das Gefühl, dass er halbherzig zuhört und sich dann jemand anderem zuwendet. Er hat alles im Griff.“
      „Er arbeitet ununterbrochen von morgens bis abends“, sagt McTavish. „Ohne Pause. Immer ist er voll da, nie beklagt er sich. Als Regisseur ist Sly ein Teamarbeiter, er inspiriert uns durch seine Energie, seine Konzentration, sein Engagement. Wenn der Mann an der Spitze derart konzentriert vorgeht, wirkt sich das auf die Mitarbeiter aus – ich mache mir das Engagement dann selbst zu eigen.“
      Dazu Schulze: „Ich weiß wirklich nicht, wie er das schafft: Schreiben, Regie führen, die Hauptrolle spielen und dabei die Balance halten. Er inszeniert und spielt den ganzen Tag lang, schaut sich die Muster an, überwacht die Arbeit des 2. Drehteams, fährt eine Stunde lang oder mehr zurück in die Stadt. Am nächsten Tag bringt er überarbeitete Szenen mit, die er oft aufgrund der Muster neu schreibt, und dann folgen wieder zwölf oder 14 Stunden Arbeit im feuchtheißen Dschungel. Das inspiriert mich, aber ich frage mich auch voller Ehrfurcht, wie er das auf die Reihe bekommt. Keine Ahnung, wie er das schafft.“
      Und wenn Schulze sagt: „Er macht alles“, dann übertreibt er nicht einmal. Oft ist Stallone mitten im Geschehen, vor allem wenn die Kameras nicht laufen. „Am Set ist Sly mittendrin, er schaufelt buchstäblich Schweinemist, er hackt Bäume ab und zeigt dann im Handumdrehen eine intensive schauspielerische Leistung, um anschließend sofort zu überlegen, wie die Kamera für die nächste Einstellung aufgestellt werden soll“, sagt Benz. „Da denkt man doch: ,Wow! Das möchte ich auch können.‘ Er inspiriert mich genau wie alle anderen Mitarbeiter. Er ist wirklich intelligent, sehr komisch, charismatisch, und er engagiert sich leidenschaftlich für seine Arbeit. Als Regisseur fordert er sehr viel. Manchmal ist er sehr hart, brutal sogar, aber er treibt uns zu außergewöhnlichen Leistungen an, die wir uns selbst nicht zugetraut hätten.“
      Marsden gesteht: „Ich dachte, ich hätte mich gut vorbereitet, aber was uns erwartete, hätte ich mir nie träumen lassen. Und das ist für einen Schauspieler immer ein ganz besonderes Erlebnis. Sly holt aus allen mehr heraus, als sie selbst je für möglich gehalten hätten. Deshalb ist er eine so inspirierende Führungspersönlichkeit.“
      Benz hatte bisher noch keinen Action-Film gemacht und begann ihr Fitness-Training, sobald sie besetzt worden war. „Ich habe sechs Tage in der Woche zweimal täglich trainiert, weil ich mich als einzige Frau im Ensemble natürlich gegen sehr, sehr hartgesottene Männer durchsetzen muss, nicht zuletzt gegen Sylvester Stallone“, sagt Benz. „Dazu brauche ich logischerweise eine Spitzenkondition. Ich habe mich wirklich angestrengt, mein Durchhaltevermögen zu verbessern.“
      Aber nicht nur die Witterungsbedingungen waren hart, of wurden die Schauspieler und Stuntleute auch durch die Stunts bis zum Anschlag gefordert. „Die rohste Gewalt in diesem Film ist die Action“, sagt Thompson. „Es geht nicht um Maschinengewehre oder anonyme Leute, die in die Luft gejagt werden, es geht nicht um visuelle Effekte. Hier geht es um Nahkampf, um Handfeuerwaffen, um brutale, animalische Action.“
      Stallone und sein Team choreografierten die Stunts und Spezialeffekte sehr präzise, um durch die optischen Schocks das Grauen des Krieges zu vermitteln.
      „Wir verfügen über das beste Team der Welt“, sagt King. „Sly ging mit Alex und Chad all die von ihm geplanten Stunts und Gags genau durch. In diesem Film gibt es jede Menge Spezialeffekte, die uns das Grauen des Krieges sehr unmittelbar nahe bringen.“
      Gunn und der für die Maskeneffekte zuständige John Schoonraad arbeiteten wochenlang an der Vorbereitung der verbrannten Leichen von Männern, Frauen, Kindern und Tieren, die in den bittersten Szenen des Films zu sehen sind. So entstanden Dutzende von „Leichen“ – manche äußerst realistisch für Nahaufnahmen, andere für den Hintergrund. Auch Dutzende von Statisten wurden als Leichen des Karen-Massakers eingesetzt, nachdem die birmanischen Soldaten das Dorf niederbrannt haben.
      Rambos grausiger letzter Einsatz in Thailand wird zum Wendepunkt in seinem Leben. Als er die Söldner zum birmanischen Lager geführt hat, um die Missionare zu retten, merkt er, dass er sein Leben ändern muss. Nachdem er einen weiteren Ausflug in die Hölle, die Menschen ihren Mitmenschen bereiten, knapp überlebt hat, will er dieses Kapitel seines Lebens abschließen. Seine Bemerkung, dass man „ohne Ziel leben oder für ein Ziel sterben“ kann, macht wider Willen auch auf ihn selbst Eindruck. Doch wer ist er eigentlich? Was ist aus ihm geworden?
      Rambo ist ein Mann ohne Vaterland, ein Krieger ohne Krieg. Doch am Ende seines letzten Kinoabenteuers hat er ein Ziel. Dieser Held sieht sein Heil längst nicht mehr in der Ehre, im militärischen Dienst. Stallone beendet die Story von „John Rambo“ mit einem „Hoffnungsstrahl“ für den lange verlorenen Sohn, der inzwischen ein 60-jähriger Mann ist. Als sich der Staub gelegt hat, sehen wir in der letzten Szene, dass Rambo nach Amerika zurückgekehrt ist. Er geht auf einen alten Indianer zu, der auf einer Veranda in der Wüste von Arizona sitzt… und wartet. Beide schweigen.
      Endlich hat Sylvester Stallone John Rambo heimkehren lassen.




      DARSTELLER


      SYLVESTER STALLONE
      John Rambo

      Stallone spielt John Rambo in diesem letzten Film der klassischen Action-Film-Serie. Der international bekannte Schauspieler, Autor und Regisseur stellte die Figur in drei früheren Filmen dar: „First Blood“ (Rambo), „Rambo: First Blood Part II“ (Rambo 2) und „Rambo III“ (Rambo III).
      Ein internationaler Star wurde Stallone mit „Rocky“ (Rocky), den er über einen unbekannten Boxer schrieb, der die Chance bekommt, gegen den Schwergewichtsmeister anzutreten. Viele Produzenten zeigten sich interessiert an dem Drehbuch – aber sie wollten die Hauptrolle einem zugkräftigen Star anvertrauen. Stallone bestand jedoch darauf, diese Rolle selbst zu spielen. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus. „Rocky“ wurde in zehn Oscar-Kategorien nominiert und gewann den Preis als Bester Film von 1976. Stallone selbst stieg zum Superstar auf.
      Mit „Rocky“ und „Rambo“ schuf Stallone zwei der nachhaltigsten Ikonen des Kinos in zwei der erfolgreichsten Kinoserien aller Zeiten. Mit 50 Spielfilmen in über 30 Jahren ist Stallone einer der größten Kassenstars der Filmgeschichte. 2002 wurde er auf dem 21. Kongress der Video Dealers Software Association zum „Action-Star des Jahrtausends“ gekürt.
      Als Darsteller/Drehbuchautor/Regisseur drehte Stallone „Rocky II“ (Rocky II) und „Paradise Alley“ (Vorhof zum Paradies). Als Schauspieler und Co-Autor verantwortete er „F.I.S.T.“ (F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg), „Rambo“, „Rambo 2“, „Rhinestone“ (Der Senkrechtstarter) und „Rambo III“. Co-Autor, Regisseur und Produzent war er bei „Staying Alive“ (Staying Alive). Hauptrollen übernahm er in „Nighthawks“ (Nachtfalken), „Victory“ (Flucht oder Sieg), „Tango & Cash“ (Tango & Cash) und „Lock Up“ (Lock Up – Überleben ist alles). Hauptrollen spielte Stallone auch in „Demolition Man“ (Demolition Man) und „Driven“ (Driven), die beide am Startwochenende die Nr. 1 der Kinocharts verbuchten. Weitere Filme: „Spy Kids 3“ (Mission 3D – Game Over), „Cop Land“ (Cop Land), „Shade“ (Heißes Spiel in Las Vegas), „The Specialist“ (The Specialist), „Assassins“ (Assassins – Die Killer), „Daylight“ (Daylight), „Judge Dredd“ (Judge Dredd) und „Get Carter“ (Get Carter – Die Wahrheit tut weh).
      Der in New York geborene Stallone ging in einem Vorort von Philadelphia zur Schule, versuchte sich dort erstmals als Schauspieler und als Football-Spieler. Er studierte am American College in der Schweiz und an der University of Miami, wo er den Bachelor-Abschluss machte. Er begann zu schreiben und kehrte nach New York zurück, wo er sich um Jobs als Statist und Schauspieler bemühte. Kleine Rollen übernahm er in „Bananas“ (Bananas) und „Klute“ (Klute), bevor er neben Henry Winkler in „The Lords of Flatbush“ (Brooklyn Blues – Das Gesetz der Gosse) auftrat.
      Neben seinen Filmen konzipierte und produzierte Stallone die Action-Serie „The Contender“, die ohne Drehbücher entstand, zunächst auf NBC ausgestrahlt wurde und inzwischen auf ESPN läuft. Stallone gehört zu den Begründern von Planet Hollywood, der international berühmten Kette von Entertainment-Zentren. Außerdem gründete er die Firma INSTONE, in der er sein Konzept einer ganzheitlichen Produktkette im Gesundheits- und Fitnessbereich anwendet. Damit kombiniert er sein lebenslanges Engagement für Fitness mit den Bemühungen berühmter Vertreter der Branche für Sportlernahrung.
      Stallone lebt mit seiner Frau Jennifer Flavin und drei Töchtern in Los Angeles.


      JULIE BENZ
      Sarah Miller

      Julie Benz spielt neben Michael C. Hall die Hauptrolle in der berühmten Showtime-Krimiserie „Dexter“, deren zweite Staffel derzeit in den USA läuft. Dexter ist zufällig ein Serienmörder, und mit ihrer Darstellung von Dexters ahnungsloser Freundin Rita gewann Benz 2006 den Golden Satellite Award. Auf Lifetime spielte Benz die Hauptrolle in dem Thriller „Circle of Friends“. Demnächst ist sie in dem unabhängig produzierten Spielfilm „Kill Your Darlings“ zu sehen, einer schwarzen Roadmovie-Komödie über Selbstmörder.
      Ihre bekannteste Rolle spielte Benz als böse Vampirin Darla in der WB-Serie „Buffy“ (Buffy – Im Bann der Dämonen) und später in der Hit-Serie „Angel“ (Angel – Jäger der Finsternis). Eine gelegentliche Rolle spielte sie in der Kultserie „Roswell“ (Roswell). Zu ihren Spielfilmen gehören „As Good As It Gets“ (Besser geht’s nicht), die Ursula in „George of the Jungle 2“ (George, der aus dem Dschungel kam 2), die Tri-Star-Produktion „Jawbreaker“ (Der zuckersüße Tod) und „The Brothers“ für Sony/Screen Gem.
      TV-Serienepisodenrollen spielte sie in „Navy NCIS“ (Navy CIS), „Peacemakers“, „The King of Queens“ (King of Queens), „Supernatural“ (Supernatural) und „CSI: Miami“ (CSI: Miami). Neben Marsha Mason trat Benz in dem Hallmark-Film „The Long Shot“ auf. Eine Hauptrolle übernahm sie in Steven Spielbergs DreamWorks-Miniserie „Taken“ (Taken) für den SciFi-Channel. Und sie gehörte neben S. Epatha Merkerson und Jimmy Smits zur Besetzung der Emmy-preisgekrönten HBO-Produktion „Lackawanna Blues“, die Halle Berry produzierte. Als Sprecherin von Captain Miranda Keys wirkt Benz in dem beliebten Videogame „Halo 2“ mit.
      Mit drei Jahren begann Benz Schlittschuh zu laufen – sie nahm an Profi-Wettkämpfen teil, bis sie 16 Jahre alt war. Sie erreichte in den USA den 13. Rang und trat in den Ausscheidungen der Singles und im Eistanz an. Die Trainingsbedingungen waren hart, aber sie reiste in dieser Zeit durch die gesamten USA und rund um die Welt. Benz kam als Tochter eines Gefäßchirurgen in Pittsburgh zur Welt – die Mediziner haben in der Familie eine lange Tradition. Doch als sie ihre Eislaufkarriere aufgab, bewarb sie sich für eine Rolle in der Theaterinszenierung einer örtlichen Laiengruppe und ergatterte den Part. Schon bald nahm sie unter den Fittichen zweier bekannter Besetzungschefs an der Westküste Schauspielunterricht. Und seitdem wird sie auch von dem New Yorker Künstlermanager Vincent Cirrincione vertreten. Nach ihrem Schauspielstudium an der New York University zog sie nach Los Angeles und begann dort ihre Karriere.
      Dort wohnt sie heute mit ihrem Mann, dem Schauspieler John Kassir, und den beiden Border-Collies Duncan und Gracie.


      PAUL SCHULZE
      Dr. Michael Bennett

      Schulze wurde mit gelegentlichen Auftritten in den Ensembles der berühmten, Emmy-preisgekrönten Serien „The Sopranos“ (Die Sopranos) als Pater Phil Intintola und in „24“ (24) als Ryan Chapelle bekannt. Schulze spielte Dutzende von Polizisten, Offizieren, Anwälten oder Medizinern unter anderem in Episoden der Serien „Justice“ (Justice), „The Closer“ (The Closer), „CSI: Crime Scene Investigation“ (CSI – Den Tätern auf der Spur), „Navy NCIS“ (Navy CIS), „Law & Order“ (Law & Order), „JAG“ (J.A.G. – Im Auftrag der Ehre), „Without a Trace“ (Without a Trace – Spurlos verschwunden), „Strong Medicine“ (Strong Medicine: Zwei Ärztinnen wie Feuer und Eis), „The Division“ (Lady Cops – Knallhart weiblich), „The West Wing“, „Roswell“ (Roswell) und „Homicide, Life on the Streets“ (Homicide).
      Zu seinen Kinorollen zählen „Zodiac“ (Zodiac – Die Spur des Killers), „Blindsight“, „Crazylove“, „Panic Room“ (Panic Room), „Last Writes“, „Don’t Say a Word“ (Sag’ kein Wort), „Mimic 2“ (Mimic 2), „Drowning Mona“ (Der Fall Mona), „Kiss Toledo Goodbye“, „Grind“ (Auf der Strecke geblieben), „Flirt“ (Flirt), „Clockers“ (Clockers), „Laws of Gravity“ und „The Unbelievable Truth“ (Verdacht auf Liebe).


      MATTHEW MARSDEN
      School Boy

      Bekannt wurde Marsden als Chris Collins in der beliebten britischen TV-Serie „Coronation Street“. Diese Serie brachte ihm 1997 bei der Verleihung der National Television Awards den Preis als Beliebtester Newcomer ein. 1998 nahm der Schauspieler die Hit-Single „She’s Gone“ mit Destiny’s Child auf – sie ist auch auf seinem gleichnamigen Soloalbum zu hören. Seine erste Single „The Heart’s Lone Desire“ kletterte auf Platz eins der britischen Pop-Charts. Schon bald erhielt Marsden Hauptrollen in etlichen TV- und Spielfilmen, darunter „Shiner“ (Shiner – Jenseits von Gut und Böse), „Black Hawk Down“ (Black Hawk Down), „The Legacy“, „Helen of Troy“ (Helena von Troja), „Anacondas: The Hunt for the Blood Orchid“ (Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee), „Tamara“ (Tamara – Tochter des Teufels), „DOA: Dead or Alive“ (Dead or Alive) und „Resident Evil: Extinction“ (Resident Evil: Extinction).
      Weitere TV-Gastrollen: „Navy NCIS“ (Navy CIS), „CSI: Miami“ (C.S.I.: Miami) und „Emily’s Reasons Why Not“ (Emilys Liste). Am Anfang seiner Karriere trat er in der Serie „Emmerdale“ auf. Es folgte die Hauptrolle in der Serie „Island“. Marsden stammt aus Walsall in den englischen West Midlands. Er liest ebenso gern, wie er Sport treibt. Neben Fußball, Rad fahren, Tauchen und Boxen ist er Träger des schwarzen Gürtels im Tae Kwon Do, er hat das PADI-Tauchdiplom, und er trainiert mit der Kampfschwimmerkompanie der deutschen Bundesmarine. Sein Interesse an den Künsten wurde geweckt, als er Mitglied des berühmten National Youth Theatre war. Den Bachelor im Fach Schauspiel machte er an der Middlesex University.


      GRAHAM McTAVISH
      Lewis

      Nachdem McTavish schon jahrelang in seiner Heimat Großbritannien aufgetreten ist, zog er vor Kurzem nach Los Angeles. Aufmerksamkeit erregte er zunächst als Warden Ackerman in der Serie „Red Dwarf“. Gelegentlich trat er als Gerry Talbot in der beliebten, langjährigen Serie „Casualty“ auf, als Urbo in der berühmten HBO-Miniserie „Rome“ (Rom) und als Pete Larson in der Serie „The Bill“.
      Zu McTavishs Spielfilmen gehören „Sisterhood“, „Pandemic“, „King Arthur“ (King Arthur), „Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life“ (Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens), „King Lear“, „Macbeth“ und „The Wind in the Willows“ (Sturm in den Weiden). Zu seinen TV-Filmen und Miniserien zählen „Return to Treasure Island“, „For Queen & Country“ (Für Königin und Vaterland), „Erik the Viking“ (Erik, der Wikinger), „Merlin“ (Merlin), „The Stretch“, „Red Cap“, „Charles II: The Power & The Passion“, „D-Day 6.6.1944“ (D-Day – Entscheidung in der Normandie) und „Empire“ (Empire). Gastrollen übernahm er in den Serien „Ghost Whisperer“ (Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits), „Dinotopia“ (Dinotopia), „Murder City“, „Rosemary & Thyme“, „Ali G Indahouse“ (Ali G in da House) und „Highlander“ (Highlander).


      KEN HOWARD
      Arthur Marsh

      Mehrere Generationen von Fans schätzen Howard seit seinen beliebten Hauptrollen in TV-Serien, in denen er seit den 1970er-Jahren aufgetreten ist, vor allem als Coach Reeves in der klassischen MTM-Serie „The White Shadow“. Mit anderen konzipierte Howard diese Serie, in der er seine Erfahrungen als einziger weißer Spieler in seinem Highschool-Basketballteam verarbeitete. Seitdem ist Howard in zahlreichen Bühnenstücken und fast 90 Filmen und TV-Produktionen aufgetreten, darunter aktuell in den Kinofilmen „Still Waters“, „Smother“, „Michael Clayton“ (Michael Clayton), „In Her Shoes“ (In den Schuhen meiner Schwester) und „Dreamer“ (Dreamer – Ein Traum wird wahr).
      Gelegentlich spielt Howard den pensionierten Lieutenant Max Cavanaugh in der beliebten NBC-Serie „Crossing Jordan“ (Crossing Jordan) und den Walt Callahan in der Showtime-Serie „Huff“. Gastrollen übernahm er in den Serien „Cane“, „Law & Order, Special Victims Unit“ (Law & Order: New York), „The Nine“, „Curb Your Enthusiasm“ (Lass es, Larry!), „Conviction“, „Ghost Whisperer“ (Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits), „George Lopez“, „The Office“, „The West Wing“, „The Practice“ (Practice – Die Anwälte), „Diagnosis Murder“ (Diagnose – Mord), „Arli$$“ sowie in zahlreichen Episoden der Serien „Melrose Place“ (Melrose Place), „Hotel“ (Hotel) und „Murder, She Wrote“ (Mord ist ihr Hobby; auch: Immer wenn sie Krimis schrieb...). Neben „The White Shadow“ hat Howard in etlichen anderen beliebten und erfolgreichen TV-Serien Hauptrollen übernommen, darunter „The Colbys“ (Die Colbys – Das Imperium), „Dynasty“ (Der Denver-Clan), „The Manhunter“ und „Adam’s Rib“ (Adams kesse Rippe).
      Sein Spielfilmdebüt gab Howard 1970 in „Tell Me That You Love Me, Junie Moon“. Weitere Kinohauptrollen: „1776“ (1776 – Rebellion und Liebe), „Independence“, „Such Good Friends“ (So gute Freunde), „Clear and Present Danger“ (Das Kartell), „Tactical Assault“ (Top Jets – Angriff aus den Wolken), „The Net“ (Das Netz), „Ulterior Motives“ (Teuflische Intrigen), „At First Sight“ (Auf den ersten Blick) und „Oscar“ (Oscar – Vom Regen in die Traufe). Zu seinen Miniserien und TV-Filmen gehören „Perfect Murder, Perfect Town“ (Es geschah in Boulder), „The Thorn Birds“ (Die Dornenvögel), „Rage of Angels“, „OP Center“ (Countdown des Schreckens), „Mastergate“, „He’s Not Your Son“ (Die Stimme des Herzens), „Murder in New Hampshire“ (Mord in New Hampshire) und „Memories of Midnight“ (Schatten der Macht).
      Howard stammt aus dem kalifornischen El Centro. Er studierte am Amherst College und machte seine Schauspielausbildung an der Yale University in New Haven/Connecticut. Er studierte noch in Yale, als er 1968 am Broadway in Neil Simons „Promises, Promises“ (Das Appartement) auftrat. Den Tony gewann er als Bester Nebendarsteller mit der Rolle eines jungen Sporttrainers in „Child’s Play“. Den Thomas Jefferson spielte er in dem Tony-preisgekrönten Musical „1776“ – dieselbe Rolle spielte er auch in der Kinoversion. Weitere Broadway-Auftritte: „Equus“ (Equus), „Seesaw“, „The Norman Conquests“ (Normans Eroberungen) und „1600 Pennsylvania Avenue“.
      Den Emmy erhielt Howard als Erzähler in der Dokumentation „The Body Human, Facts For Boys“. Daneben hat er über 30 Bestseller-Hörbücher aufgenommen.


      REY GALLEGOS
      Diaz

      Gallegos begann seine Laufbahn als Tänzer auf der Bühne. Er ging auf Tournee und trat in Musikvideos auf. Erst vor sieben Jahren begann er seine Karriere als Schauspieler – inzwischen enthält seine Filmografie viele beeindruckende Rollen in TV-Episoden und Spielfilmen. Sein Fernsehdebüt gab er 2000 als Bösewicht in der Serie „The King of Queens“ (King of Queens). Einen Gärtner spielte er in der schnell wieder abgesetzten Serie „Bette“ (Bette). Schon bald übernahm Gallegos Gastrollen in Serien wie „The Practice“ (Practice – Die Anwälte), „Star Trek Enterprise“ (Star Trek – Enterprise), „Angel“ (Angel – Jäger der Finsternis), „Strong Medicine“ (Strong Medicine: Zwei Ärztinnen wie Feuer und Eis), „NYPD Blue“ (New York Cops – N.Y.P.D. Blue), „24“ (24), „CSI, Miami“ (C.S.I.: Miami), „Without a Trace“ (Without a Trace – Spurlos verschwunden), „Monk“ (Monk), „Charmed“ (Charmed – Zauberhafte Hexen), „CSI, NY“ (C.S.I.: New York) und „Standoff“. Auf der Leinwand spielte er in „Spider-Man 3“ (Spider-Man 3), „American Wedding“ (American Pie 3 – Jetzt wird geheiratet), „Bad Boys II“ (Bad Boys II), „Death Row“, „Voodoo Moon“, „Frozen Stars“, „Wish“ und „Monkey Trouble“ (Immer Ärger mit Dojo).


      TIM KANG
      En-Joo

      Spielfilmrollen übernahm Kang aktuell in „Mr. Sadman“, außerdem in „What Remains“, „Spectropia“, „The Forgotten“ (Die Vergessenen), „Two Weeks’ Notice“ (Ein Chef zum Verlieben), „Robot Stories“, „Justice“ und „Flight Safety“. Auf dem Bildschirm spielte er den Detective Kent „Yoshi“ Toshihara in der berühmten Serie „Third Watch“ (Third Watch – Einsatz am Limit). Gastrollen absolvierte er in den Serien „The Sopranos“ (Die Sopranos), „Monk“ (Monk), „Ghost Whisperer“ (Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits), „Chappelle’s Show“ (Chappelle’s Show), „Law & Order: Criminal Intent“ (Criminal Intent – Verbrechen im Visier) und „Law & Order: Trial by Jury“.
      Kang stammt aus San Francisco. Seinen Bachelor in Politikwissenschaft machte er an der University of California in Berkeley. Dann machte er seinen Master im Fach Kunst am A.R.T. Institute unter dem Dach der Harvard University in Cambridge/Massachusetts, bevor er seine Schauspielerkarriere begann.


      JAKE LA BOTZ
      Reese

      La Botz begann seine Laufbahn als Schauspieler, nachdem er als Sänger/Songschreiber und mit Live-Auftritten dem Schauspieler/Regisseur und unabhängigen Filmemacher Steve Buscemi aufgefallen war, der La Botz als bluessingenden Knastbruder in dem Film „Animal Factory“ (The Animal Factory – Rache eines Verurteilten) besetzte. La Botz sang im Film zwei eigene Songs und trug weitere Lieder zum Soundtrack des Films bei. Als Stallone La Botz am Set von „John Rambo“ (John Rambo) Gitarre spielen hörte, schrieb der Autor/Regisseur weitere Szenen, in denen La Botz als Reese Gitarre spielt und singt. Außerdem steuert La Botz eigene Musik zum Soundtrack des Films bei.
      La Botz verbindet seine lebenslange Leidenschaft für die Musik mit seinen immer umfangreicheren Aufgaben als Schauspieler und Musiker in Spielfilmen und TV-Produktionen. Als er selbst trat er in dem Spielfilm „Ordinary Madness“ auf, zu dem er auch die Filmmusik schrieb. Den Homer spielte er in „The Grey“, zu dem er auch den Soundtrack lieferte. Ein Blueshammer-Mitglied spielte er in dem Film „Ghost World“ (Ghost World), einen Abtreibungsgegner in „13 Moons“, einen Schweißer in Buscemis „Lonesome Jim“ (Lonesome Jim) und Eddie in „One Night With You“. Als Troubadour trat er in der Serie „Gilmore Girls“ (Gilmore Girls) auf. Als Komponist war er an dem Video „The Life and Legend of Bob Wall“ und am Film „Temple Street Blues“ beteiligt. Soundtracks schrieb er zu „Unbeatable Harold“ und „The Insatiable“.
      La Botz stammt aus Chicago. Seine frühe Begeisterung für die Musik äußerte sich in dem Interesse für den Punkrock und auch für die legendäre Blues-Szene in seiner Heimatstadt. Er bereiste Europa, Mexiko und die USA, dort vor allem das Mississippi-Delta und andere Regionen des Südens. La Botz wurde durch seine zahlreichen Tourneen durch die USA bekannt – er trat in Tattoo-Salons, Gospelkirchen, Blues-Clubs und Bars auf.




      HINTER DER KAMERA


      SYLVESTER STALLONE
      Drehbuch/Regie
      Siehe Darsteller.


      FRANCO-GIACOMO CARBONE
      Produktionsdesign

      Mit Autor/Regisseur/Schauspieler Stallone hat Carbone bereits an „Rocky Balboa“ (Rocky Balboa) gearbeitet. Er stattete eine große Bandbreite von Spielfilmen aus, zum Beispiel „Bug“ (Bug), „Hostel“ (Hostel; auch Kostüme), „Down in the Valley“ (Down in the Valley), „Starship Troopers 2: Hero of the Federation“ (Starship Troopers 2: Held der Föderation), „Perfect Opposites“ (Das perfekte Paar), „Wonderland“ (Wonderland) und „Cabin Fever“ (Cabin Fever).


      GLEN MACPHERSON, C.S.C., A.s.c.
      Kamera

      Zu MacPhersons Filmen zählen „One Missed Call“ (One Missed Call) ,„Trick ’r Treat“ (Süßes, sonst gibt’s Saures!) „16 Blocks“ (16 Blocks), „Rebound“ (Volltreffer – Ein Supercoach greift durch), „Walking Tall“ (Walking Tall – Auf eigene Faust), „My Baby’s Daddy“, „Friday After Next“ (Friday After Next), „All About the Benjamins“ (All About the Money), „Exit Wounds“ (Exit Wounds – Die Copjäger), „Camouflage“ (Camouflage – Alles nur Tarnung) und „Romeo Must Die“ (Romeo Must Die).
      MacPherson stammt aus Kanada. Als Kameramann drehte er Dutzende von TV-Filmen und Serien, darunter „Max Q“ (Max Q – Emergency Landing), „Calm at Sunset“ (Lockruf des Meeres), „Captains Courageous“ (Harvey und der Käpt’n), „Bye Bye Birdie“, „The Substitute“ (Exitus; auch: Die Wahrheit führt zum Tod)), „The Sea Wolf“ (Der Seewolf) und „Conspiracy of Silence“ (Verschwörung des Schweigens).


      BRIAN TYLER
      Musik

      2006 gewann Tyler den Preis der American Society of Composers, Authors, and Publishers (US-Verwertungsgesellschaft für Musik-Produkte) für seine Musik zum Kinofilm „Constantine“ (Constantine). 2002 verbuchte er eine Emmy-Nominierung für seine Musik zu dem TV-Film „Last Call“.
      Aktuell komponierte er die Scores zu den Spielfilmen „Bangkok Dangerous“, „Aliens vs. Predator, Requiem“ (Aliens vs. Predator 2), „War“, „Partition“, „Finishing the Game“, „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ (The Fast and the Furious: Tokyo Drift), „Bug“ (Bug), „Annapolis“ (Annapolis) und „The Greatest Game Ever Played“ (Das größte Spiel seines Lebens). Weitere Kinoarbeiten: „Paparazzi“ (Paparazzi), „Frailty“ (Dämonisch), „Last Stand“, „The Hunted“ (Die Stunde des Jägers), „Darkness Falls“ (Der Fluch von Darkness Falls), „Vampires: Los Muertos“ (John Carpenters Vampires: Los Muertos), „Timeline“ (Timeline – Bald wirst du Geschichte sein) und „The Big Empty“ (The Big Empty).
      Tylers Musikthemen aus seinem Soundtrack zu „Children of Dune“ (Dune – Die Kinder des Wüstenplaneten) werden immer wieder gern für Trailer zu Kinofilmen verwendet, darunter zu „Master and Commander“ (Master and Commander – Bis ans Ende der Welt), „Sahara“ (Sahara – Abenteuer in der Wüste), „Cinderella Man“ (Das Comeback – Für eine zweite Chance ist es nie zu spät) und „The Chronicles of Narnia, The Lion, the Witch and the Wardrobe“ (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia).
      Tyler hat auch als Dirigent, Orchestrator und Musikproduzent gearbeitet und er hat viele Soundtracks nicht nur geschrieben, sondern auch musiziert.


      LIZZ WOLF
      Kostümdesign

      Zuvor arbeitete Lizz Wolf mit am Entwurf der Kostüme zu „The Black Dahlia“ (Black Dahlia). Als Assistentin des Kostümbildners war sie an dem preisgekrönten „Dreamgirls“ (Dreamgirls), an „The Rules of Attraction“ (Die Regeln des Spiels) und „Spy Game“ (Spy Game – Der finale Countdown) beteiligt. Als Garderobiere wirkte sie unter anderem an „Deck the Halls“ (Blendende Weihnachten), „Dodgeball – A True Underdog Story“ (Voll auf die Nüsse), „Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl“ (Fluch der Karibik), „Traffic“ (Traffic – Die Macht des Kartells), „Bounce“ (Bounce – Eine Chance für die Liebe), „Picking Up the Pieces“ (Ich hab’ doch nur meine Frau zerlegt), „The Muse“ (Die Muse), „Armageddon“ (Armageddon – Das jüngste Gericht) und „Senseless“ (Senseless) mit. Als Supervisor der Kostümabteilung oder Garderobiere arbeitete Wolf an den Filmen „The Last Word“ (Story Stripper – Schmutzige Zeilen), „Family Prayers“ (Family Affairs – Mein Vater der Spieler) und „The Borrower“ (Alienkiller).


      SEAN ALBERTSON
      Schnitt

      Mit Autor/Regisseur/Schauspieler Sylvester Stallone arbeitete Albertson bereits an „Rocky Balboa“ (Rocky Balboa). Er ist seit über 20 Jahren als Cutter im Spielfilm- und TV-Bereich tätig – zu seinen Arbeiten zählen „E-Ring“ (E-Ring), „North Shore“, „Clive Barker’s Saint Sinner“ (Saint Sinner), „Two Blind Mice/Bedford Springs“, „Trash“, „The Last Ride“ und „Shoot the Moon“. Er schnitt die Serie „Lost“ (Lost) und war als zusätzlicher Cutter an „The Cat in the Hat“ (Ein Kater macht Theater) beteiligt.


      AVI LERNER
      Produzent

      Mit den Executive Producers Danny Dimbort und Trevor Short ist Lerner Haupteigner und Partner der Firma Nu Image, Inc., die sie gemeinsam gegründet haben, und Millennium Films. Als Co-Vorsitzender von Nu Image, Inc. und Millennium Films hat Lerner über 300 Filme verantwortet. Lerner begann seine Laufbahn in der Filmbranche als Geschäftsführer einer Kinokette. 1984 produzierte er seinen ersten Film, das Action-Abenteuer „King Solomon’s Mines“ (Quatermain – Auf der Suche nach dem Schatz der Könige) mit Sharon Stone. Seitdem profiliert er sich als einer der erfolgreichsten und renommiertesten Produzenten von Action-, Science-Fiction- und Katastrophenfilmen und als Pionier im internationalen Videovertrieb.
      Ursprünglich entstanden unter dem Nu-Image-Label vor allem Action-Filme und Thriller. 1996 wurde Millennium Films gegründet, um der Nachfrage nach hochkarätigen künstlerischen Filmen und Filmen mit höherem Budget gerecht zu werden. Die beiden Abteilungen haben in weniger als 15 Jahren 230 Filme produziert, darunter aktuelle Kinofilme wie „The Black Dahlia“ (Black Dahlia), „88 Minutes“ (88 Minutes), „The Wicker Man“ (Wicker Man – Ritual des Bösen), „Lonely Hearts“ (Lonely Hearts Killers) und „16 Blocks“ (16 Blocks). Demnächst zeigen Nu Image/Millennium „The Cleaner“, „Mad Money“, „The Contract“ (The Contract), „Day of the Dead“ und „Major Movie Star“.


      JOHN THOMPSON
      Produzent

      Thompson wuchs in Rom auf. Zu seinen bedeutenden Filmen in der italienischen Kinobranche der 1980er- und 1990er-Jahre zählen Franco Zeffirellis „Otello“ (Otello; zwei Oscar-Nominierungen, im Wettbewerb in Cannes, Preis der amerikanischen Kritiker); Claude d’Annas „Salome“ (Salome; im Wettbewerb in Cannes); Lina Wertmüllers „Camorra“ (Camorra; vier Donatello-Preise; im Berlinale-Wettbewerb); Liliana Cavanis „Interno berlinese“ (Leidenschaften; vier Donatello Awards, im Berlinale-Wettbewerb); Paul Schraders „The Comfort of Strangers“ (Der Trost von Fremden; im Wettbewerb in Cannes); Ivan Passers „Haunted Summer“ (Schwarzer Sommer; im Wettbewerb in Venedig); Jerzy Skolimowskis „Torrents of Spring“ (Wenn die Masken fallen; im Wettbewerb in Cannes) und Giuseppe Tornatores „Stanno tutti bene“ (Allen geht’s gut; im Wettbewerb in Cannes).
      1998 kehrte Thompson nach Los Angeles zurück, um in Avi Lerners Firma Millennium Films die Produktionsabteilung zu übernehmen. Bei Millennium produzierte oder co-produzierte er Paul Charts „American Perfekt“ (Kopf oder Zahl – Ein mörderisches Spiel; im Wettbewerb in Cannes); Susanna Styrons „Shadrach“ (Shadrach; im Wettbewerb in Venedig); Rory Kellys „Some Girl“ (Some Girl; auch: Alles nur Sex; Regiepreis auf dem Independent Film Festival in Los Angeles); Audrey Wells’ „Guinevere“ (Das Mädchen und der Fotograf); George Hickenloopers „The Big Brass Ring“ (Die Akte Romero); außerdem „Prozac Nation“, „Nobody’s Baby“, „The Replicant“ (Replicant), „Try Seventeen“ (All I Want) und „Undisputed“ (Undisputed – Sieg ohne Ruhm), um nur einige zu nennen. Vor Kurzem produzierte er Richard Donners Action-Thriller „16 Blocks“ (16 Blocks), Jon Avnets „88 Minutes“ (88 Minutes), Brian De Palmas Filmversion des James-Ellroy-Romans „The Black Dahlia“ (Black Dahlia) und „King of California“ (King of California) mit Michael Douglas.


      KEVIN KING TEMPLETON
      Produzent

      In Sylvester Stallones Produktionsfirma Rogue Marble Productions ist King Templeton Manager – seit 20 Jahren arbeitet er für die Firma. Aktuell produziert er den gefeierten „Rocky Balboa“ (Rocky Balboa) für MGM. Als Executive Producer betreute er die Spielfilme „Driven“ (Driven) und „Avenging Angelo“ (Avenging Angelo). Weitere Produktionen: „D-Tox/Eye See You“ (D-Tox – Im Auge der Angst), „Get Carter“ (Get Carter – Die Wahrheit tut weh) und Miramax’ „Cop Land“ (Cop Land). Als Vice President of Marketing war er für das Magazin Pop Star tätig.
      Für das Fernsehen entwickelte und produziert King Templeton den CBS-Pilotfilm „Father Lefty“.


      DANNY DIMBORT, BOAZ DAVIDSON, TREVOR SHORT
      Executive Producers

      Die drei haben Hunderte von Filmen für Nu Image/Millennium Films finanziert und produziert. Danny Dimbort ist auch Co-Vorsitzender von Nu Image/Millennium. Er ist Spezialist für den internationalen Vertrieb sowie für den US- und internationalen Videomarkt. Vor der Gründung von Nu Image war Dimbort in den 80er-Jahren Executive Vice President von Cannon Films. Als Cannon und Pathé 1990 MGM übernahmen, wurde er bei MGM Chef des internationalen Vertriebs. 1992 verließ er MGM, um mit Avi Lerner Nu Image, Inc. zu gründen.
      Trevor Short arbeitete mit Avi Lerner in dessen südafrikanischer Nu Metro Entertainment Group, bevor er 1992 zum Chief Financial Officer von Nu Image/Millennium aufstieg. Als einer der drei Chefs von Nu Image/Millennium ist Short verantwortlich für die juristischen, finanziellen und verwaltungstechnischen Belange der Firma.
      Short stammt aus Harare/Zimbabwe. Seinen Jura-Bachelor machte er an der University of Rhodesia, und seinen Abschluss als Betriebswirt an der Universität von Kapstadt. 1980 stieg er in die Handelsbankbranche ein und entwickelte im Lauf der Zeit verschiedene Steuermodelle, um internationale Spielfilme in Südafrika zu produzieren. Neben seiner Tätigkeit als Leiter der Finanzabteilung in Konzernen wurde er im Bereich Filminvestitionen und Steuergesetzgebung der entscheidende Berater der südafrikanischen Regierung.
      Boaz Davidson stammt aus Tel Aviv. Als Teenager schrieb er Gedichte und Kurzgeschichten für Jugendmagazine. Nach dem Militärdienst in Israel begann er Drehbücher zu schreiben und studierte an der Londoner Film School Regie und Drehbuchschreiben. Dann kehrte er nach Israel zurück und schrieb und inszenierte viele erfolgreiche israelische Filme, zu denen auch der autobiografische „Lemon Popsicle“ (Eis am Stiel) gehört, der nach wie vor der erfolgreichste israelische Film aller Zeiten ist und auch weltweit Erfolg verbuchte. Aus diesem Grund entstanden neun Fortsetzungen. Zu seinen berühmten israelischen Filmen zählen auch „Charlie Ve’hetzi/Charlie and a Half“, „Hagiga B’Snuker/Snooker“ und „Alex Holeh Ahavah/Alex Is Lovesick“.
      1980 tat sich Davidson in den USA mit Menahem Golan und Yoram Globus, den Produzenten von „Eis am Stiel“, und ihrer umtriebigen Firma Cannon Films zusammen. Mit ihnen drehte er etliche Filme, zum Beispiel den 80er-Jahre-Hit „The Last American Virgin“ (Die letzte amerikanische Jungfrau).
      1992 stieß er zu Nu Image, der gerade von Avi Lerner, Danny Dimbort und Trevor Short in Los Angeles gegründeten Firma, für die er viele Filme schrieb und inszenierte, darunter „Looking for Lola“ (Macarena).
      Insgesamt hat Davidson über 75 Spielfilme produziert und über 40 Filme geschrieben und/oder inszeniert. Inzwischen betreut er die Filme meist als Chef der Produktions- und Kreativabteilung der Firma. Zu seinen aktuellen Filmen zählen „16 Blocks“ (16 Blocks), „The Black Dahlia“ (Black Dahlia), „Lonely Hearts“ (Lonely Hearts Killers), „The Wicker Man“ (Wicker Man – Ritual des Bösen), „Home of the Brave“ (Home of the Brave), „King of California“ (King of California) und „Mad Money“.


      ANDREAS THIESMEYER, JOSEF LAUTENSCHLAGER, DR. FLORIAN LECHNER
      Executive Producers

      Andreas Thiesmeyer begann seine Laufbahn als Manager für Vertrieb, Künstler und Repertoire bei der Deutsche Grammophon/Polydor (Polygram). 1981 bis 2001 arbeitete Andreas Thiesmeyer für die Münchner Bavaria Film als Geschäftsführer der Tochterfirma Bavaria Entertainment und Produzent von Fernsehfilmen und Serien. Er entwickelte und produzierte eine Reihe sehr erfolgreicher TV-Sitcoms sowie Varieté-, Musik-, Quiz- und Gameshows fürs deutsche Fernsehen.
      2001 gründete Thiesmeyer zusammen mit Josef Lautenschlager und Gerd Köchlin die Equity Pictures AG. Equity war Partner von Nu Image/Millennium Films bei einer Reihe von Filmen, darunter „The Black Dahlia“ (Black Dahlia), „The Wicker Man“ (Wicker Man – Ritual des Bösen), „16 Blocks“ (16 Blocks) und „Lonely Hearts“ (Lonely Hearts Killers).
      Josef Lautenschlager bringt eine Menge Erfahrung auf dem Gebiet der geschlossenen Fonds und Finanzierungen mit. Er begann Mitte der 80er-Jahre als Management-Berater für verschiedene Medien-, Immobilien- und Schiffbau-Fonds-Auftraggeber und hat seitdem für etliche führende Investment-Firmen gearbeitet.
      2001 kam er als Chief Financial Officer zu Equity Pictures. Aufgrund seiner Erfahrungen im Fonds-Management hat er maßgeblich am Aufbau des Mediafonds-Investment-Netzwerks von Equity Pictures mitgewirkt. Aufgrund dieses finanziell soliden Konzepts hat der Equity Pictures Media Fund in den vier Jahren seit seiner Gründung ein gesundes und stetiges Investment-Wachstum erbracht.
      Dr. Florian Lechner leitet neben seiner Tätigkeit als Manager bei Equity Pictures seine eigene Management-Beratungsfirma. Er will als Katalysator der Konsolidierung auf dem deutschen Medienfonds-Sektor wirken. Seine Erfahrungen im Medienbereich sammelte er als leitender Manager bei ApolloMedia und InternationalMedia. Ursprünglich arbeitete er im Bereich strategischer Beratungen und privater Eigenkapitalgeschäfte – er war als Unternehmer in Spanien tätig, nachdem er in ganz Europa für The Boston Consulting Group gearbeitet hatte. Er promovierte im Fach Jura an den Universitäten in Wien und Madrid. Seinen Hochschulabschluss in Betriebswirtschaft macht er an der Duke University in den USA.


      RANDALL EMMETT, GEORGE FURLA
      Executive Producers

      Die beiden Partner in der Firma Emmett/Furla Films haben als Produzenten oder Executive Producers fast 15 Filme zusammen mit Nu Image/Millennium Films produziert, darunter „King of California“ (King of California), „The Contract“ (The Contract), „Finding Rin Tin Tin“ (Rin Tin Tin), „Room Service“, „Edison“ (Edison), „16 Blocks“ (16 Blocks), „The Wicker Man“ (Wicker Man – Ritual des Bösen), „Cleaner“, „Home of the Brave“ (Home of the Brave), „88 Minutes“ (88 Minutes), „Day of the Dead“ und „Mad Money“.
      Emmetts und Furlas erster gemeinsamer Film war „Speedway Junkie“ (Speedway Junkie). Es folgten „Good Advice“ (Good Advice – Guter Rat ist teuer) und die berühmten „Narc“ (Narc) und „Wonderland“ (Wonderland). Weitere Spielfilme: „Pop Princess“, „Room Service“, „Micronauts“ und „A Love Song for Bobby Long“ (Love Song for Bobby Long).
      Emmett stammt aus Miami und absolvierte die renommierte Schule für darstellende Kunst, New World School of Arts. Dann studierte er in New York City an der School of Visual Arts. Furla stammt aus Chicago und kam über die Wall Street zur Entertainment-Branche. Seinen wissenschaftlichen Bachelor machte er an der University of Southern California. Dann arbeitete er im Fonds- und Wertpapierhandel für die international bekannte Maklerfirma Cantor Fitzgerald.



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