Jennas Kuchen - Für Liebe gibt es kein Rezept - Special

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      Jennas Kuchen - Für Liebe gibt es kein Rezept - Special




      Jennas Kuchen
      Für Liebe gibt es kein Rezept





      KURZINHALT

      Die hübsche Jenna (KERI RUSSELL) ist das Herz von Joe’s Pie Diner, beweist mit ihren immer neuen köstlichen Pie-Kreationen, dass man ein bisschen Glück durchaus kaufen kann. Selbst aber ist sie von Pech verfolgt. Ehemann Earl (JEREMY SISTO) ist ein unberechenbarer Kontrollfreak, der ihre Ehe zum Gefängnis gemacht hat. Und jetzt ist Jenna auch noch schwanger von diesem Mann, den sie nur noch fürchten und verachten kann. Sie wird das Kind austragen, aber nie lieben können, gesteht sie ihren Freundinnen Becky (CHERYL HINES) und Dawn (ADRIENNE SHELLY), die mit ihr im Diner bedienen. Mutterschaft war Jenna bisher so fremd wie Leidenschaft, doch als sie mit Frauenarzt Dr. Pomatter (NATHAN FILLION) eine für sie gefährliche, aber erfüllende Affäre beginnt, entdeckt sie Sex und Liebe neu. Doch kann diese Liebe eine Zukunft haben, wenn ihr Mann von gestern sie nie gehen lassen wird? Noch hat die Zauberin kreativster Leckereien kein Rezept zur Lösung ihrer Probleme. Aber sie wird es finden und mit ihm auch das Süßeste, das sie je erschaffen hat...





      PRESSENOTIZ

      Auf Kellnerinnen muss man häufig warten, doch für diese lohnt es sich. WAITRESS war auf dem Sundance Film Festival ein Publikumsliebling, begeisterte auch die Kritiker. Schauspielerin Adrienne Shelly, bekannt aus Independentperlen wie VERDACHT AUF LIEBE und TRUST – BLINDES VERTRAUEN, schrieb und inszenierte mit WAITRESS ihren dritten und besten Film. Ein romantisches Märchen, das trotzdem im realen Leben verankert ist. Eine charmante Komödie, die Mutterschaft aus ungewohnter und ehrlicher Perspektive betrachtet. Und schließlich auch ein kulinarischer Traum, der mit seinen Pie-Kreationen mehr Süßes bietet, als jeder Film zuvor. Als Kellnerin, die ihren Mann nicht mehr bedienen will, glänzt Keri Russell (MISSION: IMPOSSIBLE III), unterstützt von Adrienne Shelly, Starkomödiantin Cheryl Hines („Lass es, Larry!“) und Nathan Fillion (SERENITY - FLUCHT IN NEUE WELTEN) in der Rolle eines Arztes, der auch für unglückliche Bedienungen ein Rezept hat.



      INHALT

      27 verschiedene Pies sorgen in Joe’s Pie Diner, dem kulinarischen Begegnungszentrum einer Kleinstadt im amerikanischen Süden, für glückliche Gäste. Verantwortlich für die süße Spezialität ist Jenna (KERI RUSSELL), eine von drei Kellnerinnen des Diners. Seit ihre Mutter sie das Backen lehrte, zaubert Jenna immer neue Kreationen aus dem Ofen. Oft ist eine Stimmung, ein starkes Gefühl der Impuls, einen neuen Pie zu erfinden. Wie jetzt auch, als sie in Gegenwart ihrer Kolleginnen und Freundinnen, der frechen Becky (CHERYL HINES) und der schüchternen Dawn (ADRIENNE SHELLY), auf ihren Schwangerschaftstest starrt. Das Ergebnis ist eindeutig: Jenna wird ein Kind bekommen, von ihrem Mann Earl (JEREMY SISTO), der mit seinem besitzergreifenden, kontrollierenden Verhalten die Liebe in ihr erloschen hat. Höchste Zeit, denkt Jenna, den „Ich-will-Earls-Baby-nicht-Pie“ zu backen.

      Abends holt Earl sie ab. Wie jeden Tag kassiert er ihre Tageseinnahmen, wie jeden Tag ist die Fahrt nach Hause von Spannungen gezeichnet, wie jeden Tag versteckt Jenna heimlich ein paar Dollar im Haus, wenn Earl schläft. Auch wenn ihr launischer Mann es ihr verboten hat, am berühmten Pie-Wettbewerb teilzunehmen, träumt Jenna weiter davon. Mit Hilfe des ersparten Geldes will sie dort mitbacken, vielleicht mit einem ihrer Pies den Hauptpreis von 25.000 Dollar gewinnen und dann Earl verlassen. Endlich.

      Früher als erwartet kommt Bewegung in ihr erstarrtes Leben. Als Jenna mit einem Marshmallow-Pie ihre Frauenärztin aufsuchen will, ist diese in den Ruhestand und der junge Dr. Pomatter (NATHAN FILLION) an ihre Stelle getreten. Jenna zögert, vertraut sich dann aber doch dem charmanten, gutaussehenden Arzt an. Seine Gratulation zur Schwangerschaft weist sie von sich, schließlich sei das Kind in einer dieser unseligen Nächte gezeugt worden, in der sie sich Earl, von ihm alkoholisiert, nicht mehr vom Leib hatte halten können. Pomatter wundert sich über dieses Defizit mütterlicher Vorfreude, verspricht aber, sie ab jetzt mit Glückwünschen zu verschonen. Mit dieser neuen Erfahrung und dem Marshmallow-Pie lässt Jenna ihn zurück. Es ist der süße Beginn einer einschneidenden Veränderung beider Leben.

      Als Jenna zum nächsten Routinecheck bereits früh am Morgen, Stunden vor der Praxiseröffnung, antreten soll, stellt sie den jungen Mediziner misstrauisch zur Rede. Einen kurzen Wortwechsel später verlässt sie mit dem Resümee „Sie sind merkwürdig“ aufbrausend die Praxis, kehrt dann aber auf dem Absatz um und fliegt dem verwirrten Arzt in die Arme. Heftig wird auf der Veranda geküsst und das leidenschaftliche Erlebnis später von Jenna auf gewohnte Art verarbeitet. In der Küche, mit einem „Earl-bringt-mich-um-weil-ich-eine-Affäre-habe“- Pie.

      Ihren Freundinnen aus Joe’s Diner erzählt sie nichts davon, doch auch dort geht es längst drunter und drüber. Koch Cal nörgelt im Minutentakt. Becky deutet an, sie habe ein romantisches Geheimnis, redet aber nicht weiter – ein für sie untypischer Verhaltenszug. Dawn wiederum hat einen Stalker im Lokal, der ihr mit Blumen den Hof macht. Ogie (EDDIE JEMISON) ist eigentlich ein Date-Unfall, eingesprungen für einen anderen. Er ignoriert beharrlich die Strategie Dawns, die sich nur auf Fünf-Minuten-Dates einlässt, weil man nicht länger braucht, um absolute Inkompatibilität zu erkennen. Das war bei Ogie nicht anders, ist sich Dawn sicher, doch dieses Mal bleibt ihre Strategie blanke Theorie.


      Doch für die größte Aufregung sorgt weiterhin Jenna. Sie fürchtet die neue Verantwortung, denkt in Gegenwart von Becky und Dawn sogar laut darüber nach, das Baby nach der Geburt zu verkaufen. Und sie hat Angst vor Earl, der ständig Liebe einfordert, ohne sie selbst zu geben. Wie begründet ihre Angst ist, erfährt Jenna bald. Als sie wieder einmal ihre Koffer gepackt hat, wird sie von ihrem Mann ertappt und geschlagen. In ihrer Verzweiflung verrät sie ihm, dass sie ein Kind erwartet. In einer Mischung aus Freude und Verunsicherung zeigt Earl die Hilflosigkeit, die Jenna für immer zur Gefangenen machen wird. Unter Tränen muss sie ihm versprechen, dass sie das Baby nie mehr lieben wird als ihn.


      Für Dr. Pomatter allerdings gilt eine eigene Abmachung. Beim ersten Ultraschall fallen sie übereinander her und setzen ihre leidenschaftlichen Treffen nach kurzer Besinnungsphase Jennas mit noch größerer Frequenz fort. Die emotionale Veränderung des Pie-Profis ist bald auch äußerlich abzulesen. Strahlend schwebt Jenna durch den Diner und scheinbar durch alle Lebenslagen. Fast täglich ist Joe (ANDY GRIFFITH), der Besitzer des Diners, Jennas Gast. Sie ist die Einzige, der gegenüber der alte mürrische Mann Herz zeigt, er der Einzige, der ihres durchschauen kann und Jenna einen Rat auf den Weg gibt: „Fang’ noch einmal neu an“.

      Monate später zieht der Duft verführerischer Pies und der Liebe durch Joe’s Diner. Becky hat eine Affäre mit dem Koch, Jenna noch immer die ihre mit Dr. Pomatter und Dawn heiratet ihren einst verachteten Verehrer, der sie mit süßen Gedichten und großen Gefühlen erobert hat. Mitten in die Hochzeitsfeier platzt Earl, der Jennas verstecktes Geld gefunden hat. Zuhause gelingt es ihr, den wütenden Mann zu beruhigen. Sie hätte alles für das Baby gespart, gesteht sie ihm. Die Wahrheit hinter dieser Lüge ist für Jenna bitter. Das Geld, das ihr die Flucht ermöglicht hätte, ist weg. Und weiterhin empfindet sie nichts für das „verdammte Baby“. Mütter, die von ihren Kindern terrorisiert werden, glaubt sie überall zu sehen. Doch als die Wehen einsetzen, sie ins Krankenhaus kommt, entdeckt sie, dass das Süßeste in ihrem neuen Leben nicht mehr die Pies sein werden...



      PRODUKTIONSNOTIZEN


      „Ich brauche kein Baby. Ich will keinen Ärger. Ich möchte einfach nur Pies backen. Mehr will ich nicht. Nur Pies backen.“

      ...Jenna in „WAITRESS“


      Appetizer:


      WAITRESS, Publikumsliebling beim Sundance Film Festival, serviert ein süßes, freches und köstliches Stück Leben, zeigt, wie mächtig Freundschaft, Mutterschaft und die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, sein können. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die in einer Kleinstadt ihr hoffnungsloses Leben in eine urkomische und unerwartete Lovestory verwandelt. Mit dieser vor Leben sprühenden romantischen Komödie der etwas anderen Art inszenierte Drehbuchautorin und Regisseurin Adrienne Shelly ihren letzten Film. Keri Russell, zuletzt in MISSION: IMPOSSIBLE III („Mission: Impossible III“, 2006), THE UPSIDE OF ANGER („An deiner Schulter“, 2005) und davor im Serienhit „Felicity“ zu sehen, spielt in einem großartigen Ensemble die Hauptrolle. Verkörpert Diner-Bedienung Jenna, die in einer miesen Ehe gefangen ist und nur Trost darin findet, Pies zu backen, die nicht von dieser Welt sind. Als Dr. Pomatter (Nathan Fillion), der neue, etwas linkische, aber charmante Frauenarzt, in die Stadt zieht, inspiriert das Jenna, ihr Leben zu verändern, etwas weit Befriedigenderes für sie zu erreichen. Ganz sicher wird WAITRESS das Backen von Pies ähnlich populär machen, wie das SIDEWAYS („Sideways“, 2004) mit dem Pinot Noir gelungen ist.


      HINTER DEN FREUDEN VON WAITRESS

      „Baby-schreit-sich-mitten-in-der-Nacht-die-Seele-aus-dem-Leib-und-ruiniert-
      mein-Leben-Pie:“ Pekanüsse und Muskat über einen Käsekucken New Yorker Art. Ohne Deckenkruste...

      ...Jenna in WAITRESS



      Als WAITRESS im Januar 2007 beim Sundance Film Festival uraufgeführt wurde, zeigte sich das Publikum sofort angetan von der schmackhaften, witzigen und emotional letztlich aufbauenden Geschichte eines „Pie-Genies“, das in einer Kleinstadt irgendwo in den Südstaaten in der Klemme steckt und zwischen einem Ehemann, der einen üblen Nachgeschmack hinterlässt, und einer leckeren, aber völlig unpassenden Affäre, einen eigenen Weg finden muss in eine Zukunft, die bisher unvorstellbar war.

      Doch der Erfolg des Films war für jeden, der an der Produktion beteiligt war, gleichzeitig ein bittersüßer Triumph, weil Drehbuchautorin und Regisseurin Adrienne Shelly die Freude nicht mehr mit ihnen teilen konnte. Shelly war auf tragische Weise im November 2006 verstorben - noch bevor sie erfahren konnte, dass ihr Traum wahr geworden und WAITRESS ins Programm des Sundance Film Festival aufgenommen worden war. „Ich kann es nicht fassen, dass ich hier in Park City bin und sie nicht“, erzählte Produzent Michael Roifff während des Festivals der New York Times. „Sie hat es sich so gewünscht, dass ihr Film hier gezeigt wird...es war ein großer Wendepunkt in ihrer Karriere.“


      WAITRESS war für Adrienne Shelly ein Projekt, das aus wahrer Liebe geboren wurde, denn sie schrieb das Drehbuch, als sie mit ihrer Tochter schwanger war. Dieser Film bedeutete für sie den Durchbruch, zeigte die stylistischen Stärken und den Charme ihrer Vorstellungskraft – und im Besonderen ihre unverwechselbare Fähigkeit, zu Magie und Humor ganz normaler Arbeitsleben Zugang zu finden und das für sich zu nutzen. Ihre Karriere hatte Shelly als gefeierte Schauspielerin begonnen, war ins Rampenlicht getreten mit temperamentvollen Darstellungen in Hal Hartleys Independentklassikern THE UNBELIEVABLE TRUTH („Verdacht auf Liebe“, 1989) und TRUST („Trust – Blindes Vertrauen“, 1990), gehörte zuletzt mit Matt Dillon und Lili Taylor auch zum Ensemble von FACTOTUM („Factotum“, 2005). 1996 schrieb und inszenierte Shelly mit SUDDEN MANHATTAN ihren ersten eigenen Film. Dieser die Seele erforschenden New Yorker Komödie folgte die preisgekrönte, unkonventionelle romantische Komödie I’LL TAKE YOU THERE – mit Ally Sheedy in der Hauptrolle einer Frau, die den Mann entführt, der sie abgewiesen hatte.

      WAITRESS ist Shellys dritter und letzter Film, eine in seltener Weise sprühende Komödie, die eine neue Perspektive auf etwas bietet, das es schon immer gab und weiter geben wird: bevorstehende Mutterschaft unter alles andere als idealen Bedingungen. Shelly erklärte, es sei ihre Intention gewesen, „einen Film zu drehen, der sich für Menschen einsetzt, die den richtigen Weg einschlagen. Mir gefällt es wirklich, so etwas zu erschaffen.“ Und außerdem gab sie zu: „Letztendlich ist WAITRESS ein Liebesbrief an mein Baby Sophie.“

      Und in der Tat war es ihre Schwangerschaft, die Shelly inspirierte, die unvergesslichen Figuren von WAITRESS zu entwickeln und mutig eine Zwangslage für ihre Heldin Jenna zu kreieren, an die sich so noch keine andere Komödie gewagt hatte: Dass man namlich eine Höllenangst bei dem Gedanken haben kann, ein Kind in die Welt zu setzen. „Ich schrieb das Drehbuch zu WAITRESS“, erklärte Shelly, „als ich im achten Monat schwanger war und mir die Vorstellung, ein Baby zu bekommen, wirklich Angst einjagte. Ich konnte mir nicht ausmalen, wie mein Leben dann aussehen würde, dass sich alles so drastisch verändern, ich mich selbst nicht wiederkennen würde. Ich hatte fürchterliche Angst und dieses Gefühl bisher weder in einem Buch noch in einem Film thematisiert gesehen.“

      Als Shelly das erkannte, entschied sie sich, dieses Tabu zu brechen. „Die Menschen sprechen nicht über solche Ängste“, erläuterte sie weiter, „aber ich weiß genau, welch große Rolle sie spielen. Man redet nicht darüber, und es ist fast schon ein Sakrileg, offen zu sagen, wie angsterzeugend es ist, Mutter zu werden. Aus diesem Grund wollte ich über diese Ängste einen Film schreiben, ihnen eine Stimme geben. Aber ich wusste auch, dass sich mit einem Kind auch diese andere, ureigene Liebe entwickelt, die man sich nie hatte vorstellen können. Es ist eine Liebe, die sich von allem unterscheidet, das man bisher im Leben erfahren hat – es ist eine vollkommene, extreme und bedingungslose Liebe. Wenn man Mutter wird, verändert sich das Leben auf wunderschöne Weise.“

      Shelly machte ihre schwangere Hauptfigur Jenna zum Mittelpunkt eines potenziell verhängnisvollen romantischen Dreiecks. Während sie ihre schreckliche Ehe mit einem schleimigen, selbstsüchtigen Mann zu überstehen versucht, der so selbstverliebt ist, dass er keine Ahnung hat, wer Jenna wirklich ist, entdeckt sie wilde und leidenschaftliche Gefühle für den neuen Arzt in der Stadt, für den Mann, der ihr Baby zur Welt bringen soll. Aber Shelly stattete Jenna auch mit etwas aus, das „jeden mit ihr versöhnt“, wie es die Regisseurin ausdrückte: nämlich ihr unglaubliches Talent, Pies backen zu können.

      Mit dieser Leidenschaft konnte sich Shelly identifizieren. „Ich habe noch nie einen Pie gesehen, der mir nicht geschmeckt hätte“, bemerkte die Regisseurin während der Dreharbeiten. „Ich hielt es für den Film auch für außerordentlich wichtig, dass Jena eine echte Begabung hat, dass sie in etwas wirklich sehr, sehr gut sein musste, dass auch Spaß machen und für den Zuschauer eine leckere optische Attraktion sein würde. Deshalb sieht man so viele Pies in WAITRESS, so viele verflixte Pies...“


      Neben den Pies, den Darstellungen und Shellys stilisiertem Ansatz für den Film empfahl sich WAITRESS durch einen weiteren positiven Aspekt. Beim Sundance Film Festival wurde der Film mit Beifall überschüttet, was die herzzerreißende Lücke nur noch vergrößerte, die Shellys Abwesenheit hinterlassen hatte. Doch jeder, der sie kannte, stimmt zu, dass Shelly begeistert darüber gewesen wäre, wie glücklich ihr Film seine Zuschauer jetzt macht. Michael Roiff fand dafür in Sundance das passende Resümee: „Obwohl das für mich eine bittersüße und schwierige Zeit ist, konzentriere ich mich auf die kleine Stimme in meinem Kopf. Es ist Adrienne, die zu mir spricht und sagt: ‚Komm schon, das ist doch großartig!’“


      DIE BESETZUNG DER KELLNERINNEN

      „Sobald du damit fertig bist, deine Unüberlegtheiten wegzuwischen, sitze ich an einem deiner Tische, bestelle frisch gepressten Orangensaft, ohne Eis...“

      ...Joe in WAITRESS


      Adrienne Shelly wusste, dass es in ihrer Kleinstadtkomödie darauf ankommen würde, ihre klar gezeichneten Figuren aus der Arbeiterschicht kraftvoll zum Leben zu erwecken. Deshalb war das Casting von entscheidender Bedeutung. Zunächst wurde Jenna besetzt, das Herz von WAITRESS und seine Heldin, die abwechselnd witzig, ängstlich, von Schwindelgefühlen geplagt, respektlos, verliebt, aufgelöst und dann auch wieder bereit ist, ein großes Risiko einzugehen. Es war schwer, all diese Anforderungen zu erfüllen, aber für eine Schauspielerin schien es kinderleicht zu sein. Diese Schauspielerin war Keri Russell, die ihre Karriere als Teenager im Fernsehen, im „Mickey Mouse Club“, begonnen hatte, schließlich die Titelfigur der erfolgreichen Serie „Felicity“ spielte und mit völlig unterschiedlichen Rollen ein aufgehender Stern im Kino wurde. Dabei reichte das Spektrum von THE UPSIDE OF ANGER („An deiner Schulter“, 2005), einem von der Kritik hoch geschätzten Familiendrama, bis zum Actionhit MISSION: IMPOSSIBLE III („Mission: Impossible III“, 2006), in dem sie als Protegé von Tom Cruise zu sehen war. Mit ihrer natürlichen Schönheit hatte sie auch als Model die Kosmetiklinie CoverGirl repräsentiert, doch mit WAITRESS bot sich ihr die Gelegenheit, eine andere härtere Seite und eine scharfe Mischung aus Verletzlichkeit und Witz zeigen zu können.

      „In dem Moment, wo sie vor mir Platz nahm, wusste ich, dass sie unsere Jenna war“, sagte Adrienne Shelly während der Dreharbeiten. „Sie hatte einfach das richtige Temperament, sie packte dich wirklich am Herzen. Ich war mir sofort sicher, dass sie unsere Hauptfigur war.“ Keri Russell fand das smarte und mit bissigen Dialogen geschriebene Drehbuch unwiderstehlich: „Es ist eine Geschichte über das Verliebtsein und über die Vielfältigkeit, wie sich Liebe entwickelt“, erklärt die Schauspielerin. „Ich fand das Drehbuch gleichermaßen witzig und traurig, es war für mich eines der besten Skripts, die ich je gelesen hatte. Außerdem bot es mir die Gelegenheit, eine Figur zu spielen, die ernster und nüchterner sein musste, während um mich herum alle so komisch waren. Das war einfach eine Herausforderung, im Verlauf solcher Szenen nicht zu lachen.“

      Am Set fühlte sich Russell zusätzlich inspiriert durch die elektrisierende Atmosphäre, die sich unter den Schauspielern entwickelte. „Jeder ließ sich auf diesen Film aus den richtigen Gründen ein“, führt Russell aus. „Ich hatte den Eindruck, dass alle Beteiligten etwas begeisterter und engagierter bei der Sache waren, als ich das bisher bei Dreharbeiten erlebt hatte.“

      Trotz gemischter Gefühle behielt Russell während des Sundance Film Festival ihre Euphorie, ganz besonders, als sie sah, wie der Film aufgenommen wurde. „Wenn man den Film mit Publikum sieht, erkennt man erst richtig, wie hoffnungsvoll, zärtlich und süß der Film ist. Genau diese Empfindungen wünscht sich der Zuschauer meiner Ansicht nach.“

      Während Keri Russells Figur auf schwierigem Territorium einen Kurs sucht, weil sie schwanger wird, obwohl sie in einer miesen Ehe steckt, helfen ihr der Humor, die Unterstützung und die ähnlich große Sehnsucht ihrer Kolleginnen von Joe’s Diner nach einem besseren Leben, das durchzustehen. Wie zum Beispiel die unscheinbare Dawn, die Adrienne Shelly selbst spielt mit einem herzlichen, unerschrockenen Geek-Touch. Oder auch die freche Becky, feurig zum Leben erweckt von Cheryl Hines, die für ihre Rolle als Larry Davids Frau in der HBO-Hit-Sitcom „Curb Your Enthusiasm“ („Lass es, Larry!“) zweimal für den Emmy nominiert wurde.

      „Ich bin ein großer, großer Fan von Cheryl Hines“, gestand Adrienne Shelly während der Dreharbeiten. „Deshalb war ich wirklich begeistert, als sie zu uns stieß. Sie ist einfach urkomisch.“ Ganz besonders gefiel Hines die Kameradschaft, die sich zwischen ihr, Keri Russell und Adrienne Shelly am Set entwickelte. „Jeder war großartig und so talentiert“, erinnert sich Hines. „Ich empfand es als Privileg, mit den anderen Schauspielern an diesem Film mitarbeiten zu können. Wir freundeten uns alle an, und es hat einfach Spaß gemacht, eine Zeitlang in dieser so andersartigen Welt von Joe’s Diner zu leben.“ Neben Keri Russell, Adrienne Shelly und Cheryl Hines gab es noch eine weitere weibliche Schlüsselfigur, die sich dem Ensemble gegen Ende der Produktion anschloss. Das war Shellys zu diesem Zeitpunkt gerade mal 22 Monate alte Tochter Sophie, die in den letzten Szenen des Films Jennas kleines Mädchen spielt. Szenen, die als besonders berührend in Erinnerung bleiben, zeigen sie doch die enge Bindung zwischen Mutter und Kind.


      TROTTEL, VERFÜHRER UND FREUNDE: DIE BESETZUNG DER MÄNNER

      „Ich werde nie wieder davon sprechen, wie verrückt das alles ist, wie sehr es mir Leid tut, wie schlecht mein Urteilsvermögen ist und dass ich dich niemals wieder berühren werde.“

      ...Dr. Pomatter in WAITRESS


      In seiner Thematik über die Macht von Frauenfreundschaften, über Solidarität und Mutterliebe wird WAITRESS - in dramatischen und komischen Momenten - zumeist angetrieben von den urkomischen und vertrauten Problemen, die die Protagonistinnen des Films mit den Männern haben. Dessen war sich Adrienne Shelly bewusst und überlegte deshalb mit besonderer Sorgfalt, wie sie die männlichen Rollen besetzen würde. Dabei ging es ihr um vielschichtige Darstellungen, denn die Figuren sollten witzig bleiben, wütend machen, aber auch wahrhaftig sein.

      Für Jennas lausigen, egozentrischen, eifersüchtigen und kontrollierenden Ehemann hatte Shelly immer Jeremy Sisto im Visier, mit dem sie erstmals 1999, beim Dreh des kleinen New Yorker Thrillers DEAD DOG, zusammengearbeitet hatte. Seitdem war es mit Sistos Karriere steil bergauf gegangen, hatte er fesselnde Figuren gespielt in der preisgekrönten HBO-Serie „Six Feet Under“ („Six Feet Under – Gestorben wird immer“) und an der Seite Holly Hunters im hoch gelobten Kinodrama THIRTEEN („Dreizehn“, 2003). Zuletzt war der Schauspieler, der sich mit seiner großen Intensität einen Namen gemacht hat, in der Serie „Kidnapped“ zu sehen.

      „Ich wusste, dass Jeremy als Jennas Ehemann sehr eindringlich sein würde, was er schließlich auch war“, äußerte sich Adrienne Shelly in einem während der Dreharbeiten geführten Interview. Sisto wiederum war fasziniert, wie Shellys humorvolles und sonnig positives Drehbuch eine typisch düstere Situation, die bei einer schrecklich zerrütteten Ehe nun einmal vorliegt, auf den Kopf stellt. „Sie erlaubt dem Zuschauer, über bestimmte Figuren zu lachen, die in anderen Filmen vielleicht nur schwer erträglich wären“, sagt Sisto. „Und trotzdem geht dabei nichts vom Schmerz und der Bitterkeit verloren.“

      Shellys Drehbuch überzeugte Sisto, etwas zu wagen, dem er lange aus dem Weg gegangen war: sich an einer Komödie zu versuchen. Wie Sisto zugibt, zieht ihn dieses Genre normalerweise nicht unbedingt an, aber die Gelegenheit zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Shelly motivierte ihn, diese für ihn ungewohnte satrirische Rolle zu spielen. „Ich habe Adrienne als Schauspielerin und Regisseurin schon immer bewundert“, gesteht Sisto ein. „Das Drehbuch unterschied sich sehr von meinen bisherigen Filmen, war wirklich süß und witzig. Es war eine Komödie aus dem richtigen Leben, damit konnte ich umgehen. Es ging nicht um Pointen, sondern um Charaktermerkmale und Persönlichkeiten.“

      Um die Eigenarten des selbstsüchtigen Earl besser verstehen zu können, musste Sisto etwas Mitgefühl für diese Figur entwickeln, ganz gleich, wie ungeheuerlich sich Earl als Ehemann benahm. „Meines Erachtens ist Earl im Grunde genommen sehr unsicher“, beschreibt Sisto seine Rolle. „Genau deshalb will er auch seine Frau ganz in seiner Nähe behalten. Es ist sicher ein vielschichtiger Charakter mit widersprüchlichen Eigenschaften. Das war es auch, was mich an dieser Figur so interessierte.“

      Die andere Seite von Jennas Yin-Yang-Liebesdreieck bildet Dr. Pomatter, der neue und einzige Frauenarzt in der Stadt. Es ist die romantischste Figur im Film, die von Nathan Fillion zum Leben erweckt wird. Für den liebenswerten Arzt, der sich plötzlich ehebrecherisch von einer schwangeren Patientin angezogen fühlt, wollte Adrienne Shelly „den Inbegriff des gutaussehenden Mannes finden, der sich dessen überhaupt nicht bewusst ist.“ Was das anbetrifft, war Nathan Fillion, ein aufstrebender Star, der für seine Rollen in Joss Whedons Sci-Fi-Serie „Firefly“ („Firefly – Der Aufbruch der Serenity“) und der Filmadaption SERENITY („Serenity – Flucht in neue Welten“, 2005) kultische Verehrung genießt, für Adrienne Shelly die perfekte Besetzung. „Er ist wirklich ein großer Trottel“, äußerte sich Shelly lachend am Set, „aber er sieht irgendwie aus wie Harrison Ford. Er war ideal für diese Rolle.“

      Auch für Fillion stellte diese Figur etwas Neues dar: „Ich habe Raumschiffkapitäne und Polizeichefs gespielt, aber noch nie einen Frauenarzt!“ Wie seine Kollegen wurde auch Fillion vom Humor und den schmerzlichen Aspekten der Geschichte angezogen. „Am besten gefällt mir an diesem Drehbuch, dass es nicht um Präsidenten oder Spione, sondern um reale Menschen in einem echten Diner geht. Es ist ein Stück Leben, ein Stück vom Lebens-Pie.“

      Um die Besetzung der wichtigsten Rollen zu komplettieren, gelang es Shelly, die Legende Andy Griffith zu engagieren. Er spielt Joe, den Besitzer von Joe’s Pie Diner, der hinter seiner mürrischen Fassade ein Herz für Jenna und ihre Misere hat, auch wenn er das niemanden wirklich sehen lässt. „Mit der Besetzung von Andy Griffith wurde für mich ein Traum wahr“, erläuterte Shelly im Jahr 2005. „Als er sich uns anschloss, kniffen wir uns immer wieder und pfiffen die Titelmusik von „The Andy Griffith Show“. Seine Darstellung im Film ist wirklich wunderbar, er bricht einem wirklich das Herz.“

      Andy Griffith im Ensemble zu haben, verlieh dem Set eine einzigartige Aura, so empfanden es seine Kollegen. „Man hört seine Stimme, die so eigenartig beruhigend ist“, erinnert sich Nathan Fillion. „Es ist so, als höre man seinem Onkel oder Großvater zu, wenn er einem gerade etwas erzählt. Er strahlt etwas aus, das einem das Gefühl gibt, dass man ihn schon ein Leben lang kennt.“

      Wie jeder Schauspieler, der sich dem Film anschloss, war auch für Griffith Shellys Umgang mit den Figuren der Köder. Dazu kam, dass er von Shellys Selbstbewusstsein als Regisseurin beeindruckt war. „Das Drehbuch gefiel mir wirklich sehr“, erzählt Griffith. „Adrienne ist eine gute Autorin, aber sie ist auch sehr kreativ in ihrer Inszenierung. Sie hat meine Figur in ihrem Kopf gehört und bei mir nicht locker gelassen, damit ich sie auch genauso spiele.“

      Letzten Endes erfüllten die Schauspieler nicht nur diese sehr individuellen Charaktere mit Leben, sondern entwickelten sich auch zu einem fest zusammengeschweißten, harmonisch zusammenarbeitenden Ensemble – ein magisches Ergebnis, das Adrienne Shelly begeisterte. Michael Roiff fasst die Eindrücke noch einmal zusammen: „Jeder an diesem Film Beteiligte hat so hart gearbeitet, war so talentiert und großartig, dass es unmöglich ist, auch nur einen herauszunehmen, der nicht für den Film von entscheidender Bedeutung war. Es war einfach traumhaft.“

      WAITRESS UND DIE PIES

      „Nur ein Pie! Er ist absolut meisterlich. Pure Schönheit...wie sich jeder Geschmack einzeln entwickelt, einer nach dem anderen, wie die Kapitel eines Buchs. Zuerst schmeckt man ein exotisches Gewürz...nur einen Hauch davon...und dann wird man überflutet von Schokolade, dunkel und bittersüß wie eine alte Liebesaffäre...

      ...Joe in WAITRESS


      So wichtig wie die Figuren waren in WAITRESS auch die Pies. Sie werden optisch so lecker präsentiert, dass der Film so schmackhaft ist, wie er emotional berührt. Für Adrienne Shelly waren die Pies immer von entscheidender Bedeutung: „Ich liebe es, Pies zu backen. Ich glaube, dass ich deshalb dem Film wirklich eine Sinnlichkeit geben wollte, die mit Essen in Verbindung steht. Ich mag Apfelpie, ich mag Key-Lime-Pie, ich mag Lemon-Meringue-Pie und Pekanuss-Pie. Ebenso diesen Turtle Pie, den ganz besonders, mit Karamel, Schokolade und Nüssen.“

      Für Jennas einfallsreiche und evokative Pies dachte sich Adrienne Shelly eigene Rezepte aus, mit oft einzigartigen Kombinationen von Zutaten. Darunter finden sich beispielsweise der:

      - Ich-will-Earls-Baby-nicht-Pie: eine Quiche mit Eiern und Brie-Käse, in deren Zentrum geräucherter Schinken.

      - Tritt-in-den-Hintern-Pie: Rahmeiercreme mit Zimt.

      - Ich-hassse-meinen-Mann-Pie: „Man nimmt Bitterschokolade, süßt sie nicht. Macht damit einen Pudding und gibt eine Menge Karamel dazu.“

      - Baby-schreit-sich-mitten-in-der-Nacht-die-Seele-aus-dem-Leib-und-ruiniert-
      mein-Leben-Pie: Käsekuchen auf New Yorker Art, dazu Pekanüsse, mit Brandy behandelt, und Muskat.

      - Earl-bringt-mich-um-weil-ich-eine-Affäre-habe-Pie: auf einem Schokoladenboden mit Schokoladenrand zerdrückt man Brombeeren und Himbeeren.

      - Ich-will-keine-Affäre-denn-das-wäre-falsch-und-ich-will-nicht-dass-Earl-mich
      -umbringt-Pie: Vanilleeierkrem mit Bananen. Bananen bereithalten...“

      - Schwangere-jämmerliche-in-Selbstmitleid-erstickende-Loserin-Pie:
      „Klumpige Haferflocken mit Obstkuchen zerdrücken und mischen. Natürlich flambieren...“

      Mehr als 200 unterschiedliche Pies zu backen, erwies sich für die Filmemacher als große Herausforderung - eine allerdings köstliche, wenn auch die Taille erweiternde Herausforderung. Obwohl für die letzten Szenen des Films, in denen allein ungefähr 50 Pies vor dem Auge des Betrachters ausgebreitet wurden, ein „Pie-Berater“ engagiert wurde, wurden die meisten Leckereien des Films von Adrienne Shelly selbst, unterstützt von Produzent Michael Roiff und der Ausstattungsabteilung, kreiert. Roiff erinnert sich, wie der ungewöhnliche Meerjungfrau-Marshmallow-Pie (Jennas Lieblingspie und der erste, mit dem sie das Herz von Dr. Pomatter erobert) in letzter Minute von ihm und Adrienne Shelly zusammengestellt wurde: „Wir haben immer mehr Zutaten beigemischt, bis der Pie unseren ästhetischen Ansprüchen genügte.“

      Obwohl bei der Herstellung der Pies oft improvisiert wurde, erinnert sich Roiff, dass „Adrienne Shelly eine sehr genaue Vorstellung von jedem dieser Pies hatte. Mir fällt ein, wie ich zum Einkaufen der Zutaten für den Spaghetti-Pie ging und Adrienne mir noch hinterherrief: ‚Vergiss den Parmesan nicht!’“

      Viele der Leckereien, wie etwa der sündhafte, im Vorspann gezeigte Bananen-Schokoladen-Pie, durfte die Crew nach Feierabend genießen. Aber unglücklicherweise schmeckten sie nicht alle so gut, wie sie aussahen. „Er schmeckte so übel“, verrät Roiff Details zum besagten Spaghetti-Pie, „dass der arme Jeremy Sisto ihn kaum runterbrachte, um seine Szene abzudrehen.“

      HINEIN IN DEN SONNENUNTERGANG: DAS ENDE DER DREHARBEITEN ZU WAITRESS

      „Weine nicht, Baby, ich werde dir einen Pie backen“

      ...Jenna in WAITRESS


      Schauplatz der Dreharbeiten von WAITRESS war das kalifornische Canyon County, in dem perfekt der kleinstädtische Süden von Joe’s Diner zum Leben erweckt werden konnte. Mit nur 20 ausgefüllten Drehtagen war es eine Blitzproduktion. Kameramann Matthew Irving drehte alles auf 35mm-Film, ließ das Material traditionell photochemisch statt digital bearbeiten, was der einfachen Komödie Eleganz verlieh. Die Postproduktion war bereits abgeschlossen und der Film im Grunde fertig, als Adrienne Shelly verstarb.

      Für Shelly gehörten das enorme Drehtempo, das Minibudget und der damit verbundene, für das unabhängige Filmemachen so typische Druck zum Spaß und zu den Herausforderungen von WAITRESS, die sie genoss. „Ich habe schon oft an Low-Budget-Filmen mitgearbeitet“, erzählte sie in der Produktionsphase. „Irgendwie bin ich in der Branche mit diesen Filmen aufgewachsen. Ich glaube, ich war 21, als ich meinen ersten Film drehte. Wir brauchten dafür nur 75.000 Dollar, drehten ihn auf 35mm und in nur zehn Tagen. Ich war die Hauptdarstellerin und hatte für jede Szene nur einen Versuch. Wir schliefen sozusagen im gleichen Zimmer – das Make-up-Mädchen, das Scriptgirl und ich – und alle in Schlafsäcken. Ich habe Filme mit lächerlich kleinem Budget gedreht, bei denen man sehr kreativ sein konnte. Deshalb weiß ich, wie man Kompromisse schließt und Dinge zum Laufen bringt.“

      Doch bei WAITRESS gab es allem Anschein nach nur wenige kreative Kompromisse. Es ist Shellys bester Film und eine Hommage an ihre furchtlose und von Energie geprägte Lebensauffassung. In einem ihrer letzten Interviews, die während der Dreharbeiten gemacht wurden, blickt die Drehbuchautorin, Regisseurin und Schauspielerin in die leicht verschmutzte Linse einer Kamera, was auf dem Band schließlich das strahlende Sonnenlicht eines wolkenlosen Tages akzentuiert. Während Shelly spricht, bläst ein leichter Wind, tanzen ein paar goldene Blätter durch den Bildausschnitt.

      „Ich spüre, dass ich ständig von hunderten von Leuten umgeben bin, die unserem Film die Daumen drücken“, sagt Shelly. „Das ist einfach ein wunderbares Gefühl und wenn alles vorbei ist, werde ich sehr traurig sein. Denn dieses Set – so kitschig sich das jetzt anhören mag- ist von Liebe erfüllt.“


      DIE ADRIENNE SHELLY FOUNDATION

      Die Adrienne Shelly Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung, die dem Andenken an Shelly gewidmet ist. Mit Hilfe von Stipendien und speziellen Förderprogrammen unterstützt sie die künstlerische Arbeit von Schauspielerinnen, Autorinnen und Regisseurinnen durch finanzielle Hilfe und Beratung durch den Beirat der Stiftung, der sich aus Schauspielern, Regisseuren, Produzenten, Komponisten, Juristen, PR-Profis sowie aus Spezialisten aus Wissenschaft und Handel zusammensetzt. Den Geist, die Großzügigkeit und den Mut von Adrienne widerspiegelnd, ist es das Ziel der Stiftung, die enorme Leidenschaft und das Engagement von Künstlerinnen bei der Gestaltung eigener Werke anzuerkennen und ihnen ganz besonders in Zeiten des Übergangs und der größten Mühen Unterstützung und Anleitung zukommen zu lassen. Dem Beirat gehören an:

      Rosanna Arquette: Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin, bekannt unter anderem durch DESPERATELY SEEKING SUSAN („Susan...verzweifelt gesucht“, 1985), AFTER HOURS („Die Zeit nach Mitternacht“, 1985), PULP FICTION („Pulp Fiction“, 1994), SEARCHING FOR DEBRA WINGER (2002) und die Serie „What about Brian?“.

      Michelle Byrd: Geschäftsführerin des Independent Feature Project

      Sasha Eden: Schauspielerin, ausführende Produzentin, künstlerische Leiterin des Women’s Expressive Theater (WET).

      Annette Insdorf: Leiterin des Eingangsstudiums im Bereich Film an der Columbia University

      Hal Hartley: Autor-Regisseur, bekannt durch THE UNBELIEVABLE TRUTH („Verdacht auf Liebe“, 1989), TRUST („Trust – Blindes Vertrauen“, 1990), SIMPLE MEN („Simple Men“, 1992) und FAY GRIM (2006).

      Andrew Hollander: Komponist, Songschreiber, Produzent, bekannt durch I’LL TAKE YOU THERE (1999), GRAY MATTERS (2006), WAITRESS (2007), Mitbegründer der Sugarbox Studios und von Company X Media.

      Ted Hope: Produzent, bekannt durch THE SAVAGES (2007), THE ICE STORM („Der Eissturm“, 1997), IN THE BEDROOM („In the Bedroom“, 2001), 21 GRAMS („21 Gramm“, 2003), FRIENDS WITH MONEY („Freunde mit Geld“, 2006), FAY GRIM (2006).

      John Logigian: Entertainmentberater und Rechtsanwalt

      Bennett Miller: Regisseur von THE CRUISE (1998 ) und CAPOTE („Capote“, 2005).

      Peter Newman: Produzent von SMOKE („Smoke – Raucher unter sich“, 1995), THE SQUID AND THE WHALE („Der Tintenfisch und der Wal“, 2005) und THE GOSPEL ACCORDING TO JANIS (2008 ).

      Reid Rosefelt: PR-Berater, Filmemacher

      Paul Rudd: Schauspieler, bekannt durch ANCHORMAN: THE LEGEND OF RON BURGUNDY („Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“, 2004), THE 40 YEAR OLD VIRGIN („Jungfrau (40), männlich, sucht“, 2005), und KNOCKED UP („Beim ersten Mal“, 2007).

      Keri Russell: Schauspielerin, bekannt durch THE UPSIDE OF ANGER („An deiner Schulter“, 2005), MISSION: IMPOSSIBLE III („Mission: Impossible III“, 2006), WAITRESS („Waitress“, 2007) und AUGUST RUSH (2007).

      Jen Small: Gründerin von Orchard Pictures, Produzentin von TODAY’S MAN (2006) und THE TOE TACTIC (2008 ).

      Emily Deschanel: Schauspielerin, bekannt durch die TV-Serie „Bones“ („Bones – Die Knochenjägerin“) und die Filme GLORY ROAD („Spiel auf Sieg“, 2006), THE ALAMO („The Alamo“, 2004) und COLD MOUNTAIN („Unterwegs nach Cold Mountain“, 2003).

      Fisher Stevens: Schauspieler und Produzent, bekannt durch FACTOTUM („Factotum“, 2005), UPTOWN GIRLS („Uptown Girls – Eine Zicke kommt selten allein“, 2003) und SLOWBURN (2005).

      Die Webseite der Stiftung ist zu finden auf adrienneshellyfoundation.org <adrienneshellyfoundation.org/>. Die Seite erklärt die Ziele der Stiftung und ermöglicht, online eine Spende zu leisten. Spenden können außerdem direkt an folgende Adresse gehen: The Adrienne Shelly Foundation, 16 West 22nd Street, 11th Floor, New York, NY 10010.



      DIE BESETZUNG

      Keri Russell (Jenna)

      Kino- und TV-Zuschauern ist Keri Russell wohl bekannt. Erstmals machte die Schauspielerin durch die Titelrolle einer charmanten Collegestudentin im TV-Hit „Felicity“ („Felicity“) auf sich aufmerksam. Nur vier Monate nach der TV-Premiere der hoch gelobten Serie erhielt Keri Russell einen Golden Globe in der Kategorie „Beste Schauspielerin in einer Drama-Serie“.

      Seit der Einstellung von „Felicity“ konnte man die heute 31-Jährige in einer Reihe von großen Kinofilmen sehen. Darunter fallen Mike Binders Dramödie THE UPSIDE OF ANGER („An deiner Schulter“, 2005), Randall Wallaces Vietnamdrama WE WERE SOLDIERS („Wir waren Helden“, 2002), John Fortes Romanze MAD ABOUT MAMBO („Kick it with Samba – Heiße Rhythmen, große Liebe“, 2000), Dan Rosens Thriller DEAD MAN’S CURVE („Mörderische Freunde“, 1998 ), Michael Davis’ romantische Komödie EIGHT DAYS A WEEK („Mein Traummädchen von nebenan“, 1997) sowie Martin Weisz’ kontrovers diskutiertes Horrordrama ROHTENBURG (2006). Zuletzt konnte man über Russell in einer für sie ungewöhnlichen Rolle als entführte Agentin in J.J. Abrams’ Actionsequel MISSION: IMPOSSIBLE III („Mission: Impossible III“, 2006) staunen.

      Nach Adrienne Shellys romantischer Komödie WAITRESS („Waitress“, 2007) hat Russell zwei weitere Filme abgedreht. In Kirsten Sheridans Fantasydrama AUGUST RUSH (2007) spielt sie an der Seite von Robin Williams, in Autor-Regisseur David Auburns psychologischem Drama THE GIRL IN THE PARK (2007) sind Sigourney Weaver und Kate Bosworth ihre Partnerinnen.

      Keri Russell ist die jüngste Repräsentantin von CoverGirl, der erfolgreichsten Kosmetikserie Amerikas. Damit schloss sich die Schauspielerin einem prominenten Model-Team an, dem aktuell unter anderem Christie Brinkley, Molly Sims und Queen Latifah angehören. Erstmals warb sie für den Konzern im Spätsommer 2006.

      Zu den letzten TV-Auftritten der vielseitigen Darstellerin zählen die unter anderem von Simon Wincer inszenierte, von Steven Spielberg als ausführender Produzent betreute Miniserie „Into the West“ („Into the West“) sowie das im 2.Weltkrieg angesiedelte Liebesdrama „The Magic of Ordinary Days“, das für die Reihe Hallmark Hall of Fame entstand.

      Darüber hinaus debütierte Russell 2005 in der Off-Broadway-Inszenierung von Neil LaButes Drama „Fat Pig“ auf der Bühne, spielte Jeannie, die sich an ihrem, von Jeremy Piven verkörperten Ex-Freund rächen wollte, weil er es gewagt hatte, sich in ein übergewichtiges Mädchen zu verlieben.


      Nathan Fillion (Dr. Pomatter)

      Der kanadische Schauspieler erlangte Kultstatus als Captain Malcolm Reynolds in Joss Whedons hoch gelobter Sci-Fi-Serie „Firefly“ („Firefly – Der Aufbruch der Serenity“). Fillion gehörte auch dem Ensemble der kürzlich eingestellten Serie „Drive“ an. Die von Tim Minear als ausführender Produzent betreute Actionserie stellte ein illegales Cross-Country-Autorennen in den Mittelpunkt – mit Fillion als Landschaftsgärtner, der widerwillig am Rennen teilnimmt,um seine entführte Frau zurückzubekommen.

      Im Kino war Fillion zuletzt an der Seite von Elizabeth Banks in James Gunns Horrorkomödie SLITHER („Slither – Voll auf den Schleim gegangen“, 2006) sowie in Patrick Lussiers Horrorsequel WHITE NOISE 2 („White Noise: Fürchte das Licht“, 2007) zu sehen. Davor stand Fillion in einer Reihe gänzlich unterschiedlicher Projekte vor der Kamera. Für Regisseur Joss Whedon spielte er auch in der Filmversion von SERENITY („Serenity – Flucht in neue Welten“, 2005), für Steven Spielberg trat er in SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998 ) als Soldat auf, der ursprünglich für den gesuchten Ryan gehalten wurde. Zu seinen weiteren Filmen zählen unter anderem Harvey Khans Indie-Thriller WATER’S EDGE („Wicked Game – Ein böses Spiel“, 2003), Hugh Wilsons romantische Komödie BLAST FROM THE PAST („Eve und der letzte Gentleman“, 1999), Patrick Lussiers Horrorfilm DRACULA 2000 („Wes Craven präsentiert Dracula“, 2000) und Pete Jones’ Komödie OUTING REILLY (2004).

      Im Fernsehen gehörte Fillion zum Ensemble des Soap-Dauerbrenners „One Life to Live“, wurde für seine Rolle für einen Emmy nominiert. Außerdem hatte er Rollen im TV-Film „Ordeal in the Arctic“ („Absturz in die weiße Hölle“) sowie in den Serien „Two Guys and a Girl“ („Ein Trio zum Anbeißen“), „Buffy the Vampire Slayer“ („Buffy – Im Bann der Dämonen“), „Pasadena“ („Das Geheimnis von Pasadena“) und an der Seite von Alicia Silverstone in „Miss Match“ („Kate Fox & die Liebe“).

      Der in Edmonton, im kanadischen Bundesstaat Alberta geborene Schauspieler wollte ursprünglich High-School-Lehrer werden und studierte an der University of Alberta. Später trat er in einigen Bühnenproduktionen beim Edmonton Fringe Festival sowie mit einigen Komödiengruppen in seiner Heimatstadt auf. Schließlich entschloss er sich, sich eine Karriere als Schauspieler in New York und Los Angeles aufzubauen.


      Cheryl Hines (Becky)

      Bereits zweimal erhielt die Komödiantin für ihre Rolle als Larry Davids Ehefrau Cheryl in der mit Golden Globe und Emmy ausgezeichneten Comedyshow „Curb Your Enthusiasm“ („Lass es, Larry!“) eine Emmy-Nominierung. Die von Larry David, einem der kreativen Köpfe der Hit-Sitcom „Seinfeld“ („Seinfeld“), konzipierte Comedyserie wurde nach der sechsten Staffel eingestellt und für eine Reihe von Emmys nominiert, darunter Cheryl Hines in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“, Larry David in der Kategorie „Bester Darsteller“ und die Show selbst in der Kategorie „Best Comedy Series“.

      Im Kino war Hines zuletzt an der Seite von Robin Williams in Barry Sonnenfelds Komödie RV („Die Chaoscamper – R.V.“, 2006) sowie in Scott Marshalls Komödie KEEPING UP WITH THE STEINS (2006) zu sehen. Außerdem gehörte sie mit Woody Harrelson und Ray Romano zum Ensemble von Zak Penns Poker-Komödie THE GRAND (2007) und von Autor-Regisseur Scott Lews Komödie BICKFORD SCHMECKLER’S COOL IDEAS (2006), die Chris und Paul Weitz als ausführende Produzenten betreuten. Zu Hines’ weiteren Filmen zählen Angela Robinsons Disney-Komödie HERBIE FULLY LOADED („Herbie Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch“, 2005), John Hamburgs romantische Komödie ALONG CAME POLLY („...und dann kam Polly“, 2004), Nisha Ganatras Komödie CAKE (2005) sowie Cameron Watsons Teendrama OUR VERY OWN (2005), in der sie neben Allison Janney, Keith Carradine und Jason Ritter zu sehen war.

      Darüber hinaus hat Hines im Fernsehen zusätzliche Erfahrung als Produzentin und Sprecherin bei Animationsprojekten gesammelt. Als ausführende Produzentin betreute sie die hoch gelobte, auf Improvisation setzende Sitcom „Campus Ladies“, inszenierte auch einige Folgen selbst. Außerdem wurde Hines von Jeffrey Katzenberg höchstpersönlich ausgewählt, die weibliche Hauptrolle in der unter Löwen spielenden Animationsserie „Father of the Pride“ zu sprechen.

      Als Mitglied des Groundlings Theater verbrachte Hines eine Menge Zeit damit, Sketche und Improvisationskomik zu schreiben und aufzuführen. Cheryl Hines lebt mit Ehemann Paul und der gemeinsamen Tochter Catherine Rose in Los Angeles.


      Jeremy Sisto (Earl)

      Jeremy Sisto besonderes Talent besteht in der Darstellung fesselnder, aber dennoch charmanter Figuren. Ein Talent, das ihm Anerkennung in Film, Fernsehen und auf der Bühne eingebracht hat. Vor TV-Kameras stand Sisto zuletzt für die von der Kritik gelobte NBC-Serie „Kidnapped“, spielte darin den auf Entführungsfälle spezialisierten Profi Knapp, der sich außerhalb des Gesetzes bewegt, um Entführungsopfer zu befreien oder Familien in Entführungsfällen zu beraten.

      Der in Chicago geborene Schauspieler begann seine Karriere früh auf der Bühne, spielte am Goodman Theater in einer Inszenierung von Tennessee Williams’ letztem Stück „A House Not Meant To Stand“ und außerdem an der Seite von Brian Dennehy in Bertolt Brechts „Galileo Galilei“. In Los Angeles trat Sisto unter anderem auf am Geffen Playhouse in Richard Greenburgs mit dem Tony ausgezeichneten Drama „Take Me Out“ (eine Darstellung, die ihm einen Los Angeles Drama Critics Circle Award einbrachte) sowie am Ahmanson Theater in Sidney Kingsleys „Dead End“. Vor kurzem feierte Sisto auch sein Broadway-Debüt in der Bühnenversion von Thomas Vinterbergs Dogma-Drama FESTEN („Das Fest“, 1998 ).

      In der Rolle von Rachel Griffiths manisch-depressivem Bruder Billy Chenoweth gehörte Sisto auch fünf Jahre lang zum Ensemble der preisgekrönten Familienserie „Six Feet Under“ („Six Feet Under – Gestorben wird immer“). Zu seinen weiteren TV-Engaments zählen unter anderem die Titelrollen in den Miniserien „Jesus“ („Die Bibel – Jesus“) und „Julius Caesar“ („Julius Caesar“).

      Seit 1991 zeigt Sisto auch im Kino seine Stärken, glänzte dabei in der Darstellung unterschiedlichster Charaktere. So sah man ihn mit Jim Caviezel in Simon Brands Thriller UNKNOWN („Unknown“, 2006), als Freund Holly Hunters in Catherine Hardwickes Teendrama THIRTEEN („Dreizehn“, 2003), in Amy Heckerlings High School-Komödie CLUELESS („Clueless – Was sonst?“, 1995), als Marathonläufer Frank Shorter in Robert Towns Sportdrama WITHOUT LIMITS (1998 ), in Ridley Scotts Drama WHITE SQUALL („White Squall“, 1996), in Peter O’Fallons Gangsterkomödie SUICIDE KINGS („Suicide Kings“, 1997), in Lucky McKees Horrorfilm MAY („May“, 2001), als Jennifer Lopez’ Bruder in Luis Mandokis Drama ANGEL EYES („Angel Eyes“, 2001) sowie als Serienmörder in Brett Leonards Thriller HIDEAWAY („Das Versteckspiel“, 1995). Außerdem übernahm Sisto eine Rolle in Jeff Renfros und Marteinn Thorssons Horrordrama ONE POINT O („One Point Zero“, 2004), das er auch koproduzierte. Es wurde beim Sundance Film Festival uraufgeführt. Nach WAITRESS hat Sisto zwei weitere Filme abgedreht, zum einen Alan Whites, mit Heather Graham besetztes Drama BROKEN (2006) sowie Damian Harris’ Geschwisterdrama GARDENS OF THE NIGHT (2007).


      Andy Griffith (Old Joe)

      Andy Griffith ist vor allem durch seine Hauptrollen in den sehr populären TV-Serien „The Andy Griffith Show“ und „Matlock“ („Matlock“) bekannt. In den Fünfzigerjahren trat er regelmäßig in der „Ed Sullivan Show“ und der „Steve Allen Show“ auf. 1955 stand er am Broadway in der Komödie „No Time For Sergeants“ auf der Bühne, wurde für seine Darstellung mit einer Tony-Nominierung belohnt und spielte die Rolle auch in Mervyn LeRoys Verfilmung NO TIME FOR SERGEANTS („Blindgänger der Kompanie“, 1958 ). Es war sein zweiter Kinofilm, nachdem er ein Jahr zuvor in Elia Kazans provokativem und prophetischem Mediendrama A FACE IN THE CROWD („Ein Gesicht in der Menge“, 1957) sein Filmdebüt gefeiert hatte.

      In der in den Sechzigerjahren enorm populären „Andy Griffith Show“ war der Komödiant als herzlicher Kleinstadtsheriff zu sehen, der einfache, aber tief empfundene Lebensweisheiten zum Besten gab. Die Familienserie, in der der spätere Erfolgsregisseur Ron Howard seinen Sohn spielte, zählte zu den erfolgreichsten Serien der TV-Geschichte, zeugte einige erfolgreiche Spin-offs und ist auch heute noch in Wiederholungen zu sehen.

      Mit seiner 1972 lancierten Produktionsgesellschaft produzierte Griffith mehrere TV-Filme und TV-Serien. 1981 wurde er für seine Darstellung des Ash Robinson im TV-Krimi „Murder in Texas“ („Scheidungsgrund – Mord“) für einen Emmy nominiert. Seine populäre Anwaltserie „Matlock“, in der er die Titelrolle spielte, startete 1986 im Programm, wurde von ihm auch produziert. Auch diese Figur transzendierte gelegentlich das Serienformat, wurde Mittelpunkt einiger TV-Filme.

      Die akademische Ausbildung des Multitalents ging ursprünglich in eine andere Richtung. Griffith hat einen Abschluss in Musik von der University of North Carolina at Chapel Hill.




      DIE FILMEMACHER


      Adrienne Shelly (Regie, Drehbuch, Dawn)

      Bis zu ihrem tragischen Tod am 1. November 2006 in New York führte Adrienne Shelly ein Doppelleben als Mutter und preisgekrönte Filmemacherin. Die exzellente Darstellerin hatte große Rollen in mehr als 20 Independentfilmen, darunter in den Hal-Hartley-Inszenierungen THE UNBELIEVABLE TRUTH („Verdacht auf Liebe“, 1989) und TRUST („Trust – Blindes Vertrauen“, 1990). Zuletzt zu sehen war sie unter anderem in zwei Dokumentationen über Frauen im Film, Rosanna Arquettes SEARCHING FOR DEBRA WINGER (2002) und IN THEIR OWN WORDS, eine Reihe, die für den Independent Film Channel entstand. Ihre letzte Rolle vor WAITRESS füllte Shelly in Bent Hamers Charles-Bukowski-Verfilmung FACTOTUM („Factotum“, 2005) aus, die - mit Matt Dillon, Marisa Tomei und Lili Taylor besetzt - 2006 beim Sundance Film Festival und auf dem Film Festival von Cannes gezeigt wurde.

      Als Drehbuchautorin und Regisseurin zeichnete Shelly vor WAITRESS für die Komödie SUDDEN MANHATTAN (1997) und die mit Ally Sheedy besetzte Dramödie I’LL TAKE YOU THERE (1999) verantwortlich. Shellys Regiearbeiten wurden landesweit auf diversen Filmfestivals gezeigt, darunter beim Telluride Film Festival, beim Los Angeles Film Festival sowie beim U.S. Comedy Arts Festival in Aspen, wo sie in der Kategorie „Beste Regie“ ausgezeichnet wurde. Zusätzlich zu ihren drei Spielfilmen schrieb und inszenierte Shelly auch drei Kurzfilme, darunter LOIS LIVES A LITTLE (1997), der eine Nominierung für einen Cable Ace Award erhielt.

      Shelly gehörte zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des in New York veranstalteten GenArt Film Festivals, übernahm dort die Programmierung der Reihe „Women Shorts“. Auch bei anderen Filmfestivals rund um die Welt zählte Shelly zum Vorstand, darunter in Rotterdam, dem U.S. Film Fest in Dallas, Festivals in Portugal sowie dem Aspen Shorts Fest. Darüber hinaus war sie Schauspiellehrerin in den One on One Studios in Manhattan und leitete zuletzt einen Workshop in Drehbuchschreiben, Schauspielerei und Regie an der New York University. Schließlich schrieb und inszenierte die vielseitige Künstlerin zahllose Stücke für Theatergruppen wie Naked Angels, Westbeth Theater und Alice’s 4th Floor, war darüber hinaus fünf Jahre lang künstlerische Leiterin der Missing Children Theater Company.

      Adrienne Shelly wurde in Long Island geboren, studierte Film an der School of Communication in Boston und im Nebenfach kreatives Schreiben. Mit Ehemann Andy Ostroy hatte sie eine Tochter namens Sophie.


      Michael Roiff (Produktion)

      Michael Roiff lebt und arbeitet als unabhängiger Filmproduzent in Los Angeles. WAITRESS ist sein erster Kinofilm, produziert und finanziert von seiner Produktionsgesellschaft Night & Day Pictures.

      Roiff wuchs in Boston auf, studierte in Harvard Regierungs- und Verwaltungswesen und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Trotz eines Backgrounds in diesem Bereich und darüber hinaus in der Theaterszene wollte er ursprünglich in der Finanzwelt Karriere machen. Nach beruflichen Etappen bei CIBC World Markets und The Parthenon Group entschloss er sich aber, diese Welt hinter sich zu lassen und eine Karriere in Hollywood aufzubauen.

      Unmittelbar nach seinem Umzug nach Los Angeles begann Roiff lokale Theaterstücke zu produzieren. Mit der Gründung von Night & Day Pictures schaffte er mühelos den Übergang zur Filmbranche. Die unabhängige Filmproduktions- und Filmfinanzierungsgesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, qualitativ hochwertige Kinofilme auf den Markt zu bringen, die ihren Schwerpunkt in einer guten Geschichte und interessanten Charakteren haben.

      Derzeit bereitet Roiff nach einem Drehbuch von Eric Schmid den Spielfilm AMERICAN SON vor, den Neil Abramson inszenieren wird. Der von Roiff und Danielle Renfrew produzierte Film begleitet einen jungen Marine während seiner letzten Urlaubstage im kalifornischen Bakersfield, bevor er in den Irak versetzt wird.

      Ebenso in Vorbereitung ist die Verfilmung von Matt de la Penas Buch BALL DON’T LIE. Brin Hill adaptiert und inszeniert die Geschichte eines Jungen, der im staatlichen Pflegeelternsystem herumgeschubst wird, bis er beim Streetball in einer Sporthalle in Venice seine richtige Familie entdeckt.


      Todd King (Ausführende Produktion)

      Nach seinem Filmstudium an der University of California und an der California State University Northridge begann Todd King seine Laufbahn in der Filmbranche als Assistent in der Entwicklungsabteilung von ITC Productions. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem am TV-Drama „Guts And Glory: The Bill Johnson Story“ sowie am Agentendrama „Secret Weapons“ („Spion im Bett“) mit, das mit Geena Davis und Linda Hamilton in den Hauptrollen ebenfalls fürs amerikanische Fernsehen entstand.

      Weil er praxisbezogen mehr über den Produktionsprozess lernen wollte, wurde er Produktionsassistent, stieg schnell zum Produktionsleiter auf. Diesen Posten bekleidete er unter anderem bei Gregory McClatchys Horrorfilm VAMPIRES AT MIDNIGHT („L.A. Midnight“, 1988 ), Jackie Kongs Komödie NIGHT PATROL (1984), dem Thriller DOUBLE THREAT („Double Threat – Tödliches Verlangen“, 1993) und dem Sci-Fi-Actionfilm FUTURE ZONE (1990), beide inszeniert von David A. Prior, sowie bei den Thrillern LAST CALL („Last Call - Eiskalte Rache einer Frau“, 1991) und LEGAL TENDER („Dead Instinct – Leidenschaft ohne Grenzen“, 1991) – beide unter der Regie von Jag Mundhra. Darüber hinaus gehörte er als Line Producer zur Crew von Anne Goursauds erotischem Horrorfilm EMBRACE OF THE VAMPIRE („Nosferatu – Vampirische Leidenschaft“, 1994).

      1993 nahm er eine Stelle bei Imperial Entertainment an, war assoziierter Produzent von Robert Radlers Actionfilm SHOWDOWN („American Karate Tiger“, 1993) und Koproduzent des TV-Thrillers „Silk Degrees“, des TV-Fantasyabenteuers „To the Ends of Time“ („Ritter der Zeit“) und von Craig Harmanns von der Kritik gelobten Kriminalfilm BOOGIE BOY („Hard Proof“, 1998 ).

      Nach seiner Zeit bei Imperial Entertainment schloss er sich Screenland Pictures an, war ausführender Produzent von Steven Brills schwarzer Komödie LATE LAST NIGHT („Mit Vollgas durch die Nacht“, 1999), die - mit Emilio Estevez, Steven Weber und Catherine O’Hara in den Hauptrollen besetzt - ihre Premiere beim American Film Institute/LA Film Festival feierte. Den gleichen Posten bekleidete King auch bei James D. Sterns Waffendrama IT’S THE RAGE (1999), in dem Joan Allen, Jeff Daniels, Anna Paquin, Gary Sinise und David Schwimmer zentrale Rollen übernahmen. Uraufgeführt wurde der Film beim International Film Festival von Toronto.

      Januar 2000 wurde King zum Executive Vice President von Scanbox Pictures USA ernannt, beaufsichtigte danach eine Reihe von Projekten in der Entwicklungsphase. Nachdem die Firma im folgenden Jahr an VCL verkauft wurde, verließ er sie, produzierte für Creative Entertainment Max Makowskis TABOO („Taboo – Das Spiel zum Tod“, 2002). Der in Osteuropa gedrehte Thriller hatte seine Premiere beim Sundance Film Festival 2002.

      Im folgenden Jahr koproduzierte King mit Nick Nolte, James Woods, Daryl Hannah und Anthony Edwards in den Hauptrollen das Drama NORTHFORK (2003), das die Brüder Mark und Michael Polish inszenierten. Außerdem war King ausführender Produzent von Chris Fishers Serienkillerthriller NIGHTSTALKER (2003), in dem Roselyn Sanchez die Hauptrolle spielte. Beide Filme wurden 2003 auf dem Sundance Film Festival gezeigt.

      Zu Kings jüngeren Projekten zählen Katrina Holden Bronsons, mit Johnny Knoxville und Juliette Lewis besetztes Vater-Tochter-Drama DALTRY CALHOUN (2005), das Quentin Tarantino als ausführender Produzent betreute. Außerdem produzierte King mit Dan Jinks und Bruce Cohen, den Produzenten von AMERICAN BEAUTY („American Beauty“, 1999), THE NINES (2007), das Regiedebüt des renommierten Drehbuchautors John August. Das ungewöhnliche Drama mit Hope Davis und Ryan Reynolds in den Hauptrollen wurde 2007 ebenfalls beim Sundance Film Festival uraufgeführt. King, der als Drehbuchautor unter anderem für Gary Ellis’, mit Armand Assante und Norman Reedus besetzten Thriller TOUGH LUCK (2003) verantwortlich zeichnet, gehört derzeit zusammen mit Quentin Tarantino zum Produzententeam von Larry Bishops Bikerfilm HELL RIDE, der 2008 in die Kinos kommen soll.


      Jeff Rose (Ausführende Produktion)

      WAITRESS markiert die erste Filmproduktion der ehemaligen PR- und Marketingführungskraft Jeff Rose, dem Gründer von The Rose Group. Die enge Zusammenarbeit mit Michael Roiffs Company Night & Day Pictures in allen Produktionsphasen bis hin zum Filmstart empfand Rose als sehr fruchtbar. In dem Projekt konnte er alle Erfahrungen aus seiner Arbeit für Künstleragenturen, unabhängige Filmverleiher und dem Marken-Marketing ein- und zusammenbringen. Die in Los Angeles ansässige Rose Group übernimmt Marketing- und PR-Aufgaben für führende Marken und Firmen aus der Unterhaltungsindustrie.

      Zu den Kunden, für die The Rose Group über die Jahre tätig wurde, zählen unter anderem Playboy, First Look Studios, Roxy, Quiksilver, Campari, TiVo und SKYY Vodka. Vor der Gründung von The Rose Group war Jeff Rose Geschäftsführer von B/W/R Public Relations und davor Vice President of Production & Acquisitions bei Miramax Films. Dort überwachte er die Produktion aller Miramax-Filme und erwarb die Verleihrechte für fertiggestellte Filme anderer Produktionsfirmen. Darüber hinaus hat Rose, der seine Karriere bei Rogers & Cowan Public Relations begann, in der Filmabteilung der William Morris Agency als Künstleragent gearbeitet.


      Danielle Renfrew (Ausführende Produktion)

      Danielle Renfrew ist eine erfahrene und anerkannte unabhängige Produzentin, deren Spektrum von volksnahen Dokumentationen bis hin zum Kinofilm reicht. Ihre Produzentenlaufbahn begann sie mit der Kurzdokumentation zum Thema Abtreibung DEAR DR. SPENCER (1998 ), die ihr eine Emmy-Nominierung einbrachte. Kurz darauf produzierte sie für den Sender PBS die dreiteilige Dokumentation FROM THE BACK ALLEYS TO THE SUPREME COURT AND BEYOND. Die Trilogie wurde mehrfach ausgezeichnet, erhielt unter anderem eine Oscar®-Nominierung, einen Emmy sowie die Gold Medal der Corporation for Public Broadcasting.

      Im Jahr 2000 feierte Renfrews erste Kinoproduktion, Greg Harrisons Drama GROOVE („Groove – 130 bpm“, 2000) ihre Premiere beim Sundance Film Festival. Der dort von Sony Pictures Classics erworbene Film war das Porträt einer einzigen Nacht in der Raveszene von Los Angeles und brachte der Produzentin landesweites Presse-Interesse sowie eine Nominierung für den Independent Spirit Award ein.

      In den folgenden Jahren produzierte Renfrew eine Reihe gänzlich unterschiedlicher Projekte. Darunter fallen Greg Harrisons mit Courteney Cox besetzter Psychothriller NOVEMBER (2004), Amanda Michelis Dokumentarfilm DOUBLE DARE (2004), bei dem unter anderem Quentin Tarantino und Steven Spielberg zu Wort kamen, sowie Katrina Holden Bronsons Familienfilm DALTRY CALHOUN (2005), in dem Johnny Knoxville und Elizabeth Banks die Hauptrollen spielten.

      Für NOVEMBER erhielt Renfrew eine weitere Nominierung für einen Independent Spirit Award, während DOUBLE DARE, eine Dokumentation über Hollywoods Stuntfrauen, als Bester Dokumentarfilm mit neun Publikums- und Jurypreisen ausgezeichnet wurde.

      Renfrews aktuelles Projekt ist Neil Abramsons Drama AMERICAN SON, außerdem bereitet sie zusammen mit Sidney Kimmel Entertainment THE RADIOACTIVE BOY SCOUT vor. Die Produzentin lebt in Los Angeles und tritt gelegentlich als Gastsprecherin auf beim Graduate Film Program der University of California, bei der Film Arts Foundation in San Francisco, bei Film Independent sowie beim Sundance Institute.

      Robert Bauer (Ausführende Produktion)

      Robert Bauer ist Mitbegründer der Produktionsgesellschaft UNCLE, die vom Firmensitz in Santa Monica aus Werbespots, Musikvideos, sowie Film- und Fernsehprojekte produziert. Unter den vielen Produktionen der Company finden sich unter anderem der Kurzfilm WAITING FOR WOODY (1998 ), das Regiedebüt des kürzlich für einen Oscar® nominierten Schauspielers und Autors Grant Heslov, weiters Hank Azarias Kurzfilm NOBODY’S PERFECT (2004) und Adam Goldbergs Regieerstling SCOTCH AND MILK (1998 ). Zuletzt produzierte Bauer im Auftrag von Coca Cola einen für den internationalen Markt konzipierten 3-D-Film und die von ihm mitentwickelte Komödienserie „Head Case“, die für den Kabelsender Starz!/Encore entstand.


      Matthew Irving (Kamera)

      Mit WAITRESS lief zum dritten Mal ein Film auf dem Sundance Film Festival, für den Matthew Irving hinter der Kamera stand. Bereits sein Debüt, passenderweise ONE (1999) betitelt und von Tony Barbieri inszeniert, wurde auf Robert Redfords Festival uraufgeführt und erhielt Anerkennung von allen Seiten. Für die Seattle Times war ONE „einer der zehn besten Filme des Jahres“, und das Filmmaker Magazine hob Irving als „eines der 25 neuen Gesichter des Independentfilms“ hervor. Kurz darauf feierte auch Greg Harrisons Ravedrama GROOVE („Groove – 130 bpm“, 2000), zu dem Irving pulsierende Bilder lieferte, seine Premiere in Sundance, wurde schließlich bei den Independent Spirit Awards 2001 in der Kategorie „Bester Film“ nominiert.

      WAITRESS ist Irvings 13.Kinofilm und ein weiteres Beispiel für die unterschiedlichen Genres seiner Filmografie. Dazu gehören unter anderem die von Rob McKittrick inszenierte Teenkomödie WAITING („Abserviert“, 2005), Katrina Holden Bronsons, von Quentin Tarantino als ausführender Produzent betreutes schrulliges Charakterdrama DALTRY CALHOUN (2005), aber auch Michael Davis’ haarsträubende Horrorkomödie MONSTER MAN (2003). Großes Lob erntete Irving vor allem für die „präzise Bildeinteilung und Kameraführung“ sowie für seine „ausgeprägte Beachtung von Farbe, Licht und Textur“.

      Irving wuchs in New Jersey auf, absolvierte ein Magisterstudium an der School of Cinema/Television der University of Southern California, und lebt in Los Angeles mit seiner Frau Cindy Bear - einer Regisseurin und Schauspielerin, die er 1998 auf dem Sundance Film Festival kennen lernte.


      Ramsey Avery (Produktionsdesign)

      Ein sehr vielfältiger beruflicher Background zeichnet Ramsey Avery aus, der in den unterschiedlichsten Bereichen der Unterhaltungsbranche Erfahrungen sammeln konnte. Dabei reicht das Spektrum von kleinen, nichtgewerkschaftlichen Lokaltheatern in Los Angeles bis hin zu 75-Millionen-Dollar-Attraktionen für Disneys Vergnügungsparks. Neben WAITRESS war Avery für eine weitere Independentkomödie, Andrew Wallers TAKING 5 (2007), als Produktionsdesigner tätig. Außerdem bekleidete er bei Trey Parkers Puppensatire TEAM AMERICA: WORLD POLICE („Team America“, 2004) eine Aufsichtsposition im Ausstattungsteam und arbeitete in diesem Bereich, die verschiedensten Aufgaben wahrnehmend, auch mit an Steven Spielbergs Sci-Fi-Hits MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002) und A.I. ARTIFICIAL INTELLIGENCE („A.I. – Künstliche Intelligenz“, 2001).

      Avery hat am California Institute of the Arts Bühnenbild studiert, arbeitete nach seinem Abschluss unter anderem für „The Cosby Show“ („Die Bill Cosby Show“), „Roseanne“ („Roseanne“) und andere Sitcoms und Pilotfilme, war außerdem als Ausstatter oder Produktionsdesigner für die unterschiedlichsten Projekte tätig. So etwa für Spots mit dem „Energizer Bunny“, dem Maskottchen von Energizer Batterien, für „Wheaties“ mit Sportikone Michael Jordan, für Spots mit Rod Stewart oder für ein Dodge Commercial, das beim Superbowl ausgestrahlt wurde. Kürzlich wandte er sich wieder verstärkt dem Werbedesign zu, darunter für die Marken Budweiser und Snickers. Außerdem arbeitete er mit an den Trailern zu Steve Hickners und Simon J.Smiths Animationsprojekt BEE MOVIE („Bee Movie – Das Honigkomplott“, 2007) sowie im gleichen Aufgabenbereich an Mike Newells Bestsellerverfilmung HARRY POTTER AND THE GOBLET OF FIRE („Harry Potter und der Feuerkelch“, 2005).

      Darüber hinaus hat er immer wieder regionalen Theatern als Bühnenbildner zur Verfügung gestanden - von der Westküste bis zur Ostküste. Schließlich entwarf er auch Weihnachtsdekoration für die Aufführung von Charles Dickens’ „A Christmas Carol“ am Geva Theatre, für Martina McBrides Weihnachtstouren 2002 und 2003, sowie für die WINTERLIT-Feiertagsdekoration von Santa Monica. Für seinen Designbeitrag zum Animation Pavilion in Disneys California Adventure Theme Park wurde er mit dem THEA Award ausgezeichnet, dem „Oscar®“ der Vergnügungsparkbranche. Sein vielleicht ausgefallenstes Projekt bleibt aber bisher Design und Organisation einer königlichen Hochzeit für eine saudiarabische Prinzessin.


      Annette Davey (Schnitt)

      Seit 1994 ist die Australierin als Cutterin im Filmgeschäft tätig und hat dabei an den unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt. Darunter fallen Jeff Stanzlers Thriller SORRY, HATERS (2005), Christopher Münchs Bruderdrama HARRY & MAX (2004), Vincent Gallos kontroverses Drama THE BROWN BUNNY (2003), Todd Stephens’ Drama GYPSY 83 (2001), Christopher Münchs Drama THE SLEEPY TIME GAL (2001), Sondra Lockes Thriller TRADING FAVORS („Boy Meets Girl – Liebe ist nicht ungefährlich“, 1997), Adam Coleman Howards Thriller DARK HARBOR („Dark Harbor“, 1998 ) sowie Christopher Goodes Regiedebüt DEAD DOG (2000).

      Des Weiteren gestaltete Davey auch eine Reihe von TV-Projekten mit, darunter die populäre Sci-Fi-Serie „Battlestar Galactica“ („Battlestar Galactica“) sowie die Serien „Haunted“ und „Fame“ („Fame“). Schließlich gehörte Davey auch zu den Cutting-Crews von Ami Canaan Manns Drama MORNING (2000), von Pedrag Antonijevics Kriegsdrama SAVIOR („Savior – Soldat der Hölle“, 1998 ) sowie von Gabriela Cristianis und Penelope Buitenhuis’ Dramödie LADIES ROOM (1999).


      Andrew Hollander (Komponist, Songschreiber)


      Als Filmkomponist besitzt Andrew Hollander eine einzigartige Begabung, wobei seine Erfahrungen als Songschreiber und Musikproduzent die Bindung zum Arthouse- und Independentfilm zusätzlich verstärken. Für WAITRESS schrieb Hollander nicht nur den Soundtrack, sondern im Team mit Adrienne Shelly auch den Song „Baby Don’t You Cry (The Pie Song)“. Ein Wiegenlied, das von Keri Russells Figur im Film gesungen und darüber hinaus von Quincy Coleman während des Filmabspanns interpretiert wird.

      Anfang 2006 komponierte Hollander die Musik zur mit Heather Graham, Sissy Spacek, Thomas Cavanaugh und Molly Shannon besetzten Komödie GRAY MATTERS (2006) und darüber hinaus auch mit einem Partner einen weiteren, über den Abspann gelegten Song, den er auch produzierte. Für Drehbuch und Regie des Films war Sue Kramer verantwortlich, Produzent war Bob Yari, der auch Paul Haggis’ Oscar®-Hit CRASH („L.A. Crash“, 2004) mitproduzierte, als ausführender Produzent trat Alexander Payne, Regisseur von SIDEWAYS („Sideways“, 2004) und ELECTION („Election“, 1999) in Erscheinung.

      Zu Hollanders anderen wichtigen Filmen zählen Jeremy Steins Komödie THE PHOTOGRAPHER (2000) mit Maggie Gyllenhaal in der Hauptrolle, sowie Adrienne Shellys romantisches Drama I’LL TAKE YOU THERE (1999). Dafür schrieb Hollander den Soundtrack, war außerdem Mitkomponist und Produzent von „The Bastard Song“, der von David Johansen, dem legendären Leadsänger der New York Dolls, interpretiert wurde.

      Darüber hinaus hat Hollander zuletzt einige Songs geschrieben und produziert für die Newcomerinnen Britney Christian und Pixie Lott (Island/DefJam) sowie für die Countrysängerinnen Tyla Lynn und Shanna Crooks. Außerdem steuerte er Musik bei zum Video „A Little Less Sixteen Candles“ der Alternative-Rocker Fall Out Boy. Auch für das Debütalbum der Indie-Rock-Sensation Your Vegas schrieb und produzierte Hollander einige Tracks.

      Nachdem er zu drei Alben der Jazz-Ikone Yusef Lateef am Piano seinen Beitrag leistete, zog Hollander 1995 nach New York, begann Filmmusik zu komponieren und in der kultisch verehrten, letztlich von EMI unter Vertrag genommenen Indieband Mr. Henry Klavier, Akkordeon und Orgel zu spielen. Nach zwei Alben und ausgiebigen Konzerttouren, im Laufe derer Mr.Henry unter anderem als Vorgruppe der Counting Crows, Live, Squirrrel Nut Zippers und Old 97s auftraten, löste sich die Band auf, konzentrierte sich Hollander fortan auf Filmmusik, Songschreiben und Produktion. Der vielseitige Musiker ist Mitbegründer der Sugarbox Studios in New York und pendelt beruflich zwischen New York und Los Angeles.


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