Elizabeth - Das goldene Königreich - Special

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      Elizabeth - Das goldene Königreich - Special





      E L I Z A B E T H
      - DAS GOLDENE KÖNIGREICH -



      Kinostart: 20. Dezember 2007




      DIE BESETZUNG

      Elizabeth
      Cate Blanchett

      Geoffrey Rush
      Walsingham

      Clive Owen
      Raleigh

      Rhys Ifans
      Robert Reston

      Jordi Mollá
      König Philip II von Spanien

      Abbie Cornish
      Bess

      Samantha Morton
      Mary Stuart



      DER STAB

      Regie
      Shekhar Kapur

      Drehbuch
      William Nicholson
      Michael Hirst

      Produktion
      Working Title Films
      Jonathan Cavendish

      Ausführende Produktion
      Michael Hirst
      Debra Hayward
      Liza Chasin

      Kamera
      Remi Adefarasin

      Produktionsdesign
      Guy Hendrix Dyas

      Schnitt
      Jull Bilcock

      Kostümdesign
      Alexandra Byrne

      Makeup- und Hairdesign
      Jenny Shircore

      Musik
      Craig Armstrong
      Ar Rahman

      Originaltitel: Elizabeth - The Golden Age
      Filmlänge: 114 Minuten





      DER INHALT

      Wir schreiben das Jahr 1585; Queen Elizabeth I. (Cate Blanchett) regiert seit nun bald drei Jahrzehnten in England und muss sich doch noch immer den blutrünstigen Avancen auf ihren Thron sowie der stets lauernden Bedrohung ihrer verräterischen Familie erwehren. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals peitscht der zerstörerische Wind des fundamentalistischen Katholizismus über das Europa des 16. Jahrhunderts hinweg; der spanische König Philip II. (Jordi Mollá) ist die Speerspitze dieser neuen Strömung. Unterstützt von der Kirche in Rom und ausgestattet mit den Waffen der berüchtigten der Inquisition stellt Philip - mit seinem mächtigen Heer und seiner die Meere beherrschenden Armada - eine unmittelbare Bedrohung für die Königin Elizabeth und ihr Land dar: Der düstere und fromme König ist fest entschlossen, die protestantische „Ketzerin“ vom Thron zu fegen und England in den Glanz des Schoßes der römisch-katholischen Kirche zurück zu zwingen.

      Elizabeth bereitet sich auf einen Krieg vor, um ihr Reich zu verteidigen, und muss gleichzeitig darum kämpfen, die Balance zu halten zwischen ihren königlichen Pflichten und ihrer emotionalen Verletzlichkeit, ausgelöst durch die Liebe zu Sir Walter Raleigh (Clive Owen) - einem Nichtadeligen -, denn dieser Mann ist Tabu für eine Königin, die sich mit Leib und Seele ihrem Land verschrieben hat. Unfähig und nicht willens ihrer Leidenschaft nachzugeben, ermutigt Elizabeth ihre Lieblingszofe Bess (Abbie Cornish), sich mit Raleigh sexuell einzulassen, um ihn dadurch bei sich selbst in der Nähe zu haben.

      Durch diese Strategie gerät Elizabeth jedoch mitten in die Liebesgeschichte von Bess und Raleigh - und ihr bleibt keine andere Wahl, als zu beobachten, wie sich die beiden wirklich immer näher kommen. Im wagemutigen und abenteuerlustigen Raleigh sieht Elizabeth nicht nur einen ihr in Intellekt und Temperament ebenbürtigen Geist, sondern auch einen glühenden Verfechter der Verheißungen der Ländereien (das neu entdeckte Amerika!) jenseits der Insel, des unerforschten Globus, der unendlichen… Freiheit. Indem sie Bess auserwählt, ihren Platz einzunehmen, wird Elizabeth letztendlich gezwungen, eine herzzerreißende Entscheidung zu treffen: entweder Frau - oder Königin.

      Während sie ihre Pläne für Übersee entwirft, setzt Elizabeths Berater Sir Francis Walsingham (Geoffrey Rush) seine meisterhaften Manipulationen an ihrem Hofe fort - und damit die Kampagne, die absolute royale Macht zu festigen. Mittels eines ausgeklügelten Spionagenetzes deckt Walsingham ein Mordkomplott auf, das den Thron zu Fall bringen könnte. Doch als er die Verräter demaskiert - darunter vielleicht auch Elizabeths eigene Cousine Mary Stuart (Samantha Morton), setzt er unversehens auch das gesamte englische Reich auf einen Kurs der Zerstörung…



      DIE PRESSENOTIZ

      Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett nimmt in der Fortsetzung des sieben Mal zum Oscar nominierten Films „Elizabeth“, aus dem Jahre 1998, nun in „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ die glanzvolle Titelrolle wieder auf. Ebenso wieder mit dabei Oscar-Preisträger Geoffrey Rush als Sir Francis Walsingham. Der Golden Globe-Gewinner und für den Oscar nominierte Schauspieler Clive Owen („Children of Men“) spielt hier Sir Walter Raleigh, einen wagemutigen Seefahrer, der für Elizabeth eine neue Versuchung verkörpert. Regie - in diesem packenden historischen Drama voll Verrat und Leidenschaft - führte, wie schon beim legendären Kinoklassiker „Elizabeth“, Regisseur Shekhar Kapur. Als Vorlage diente ihm das Originaldrehbuch von William Nicholson („Gladiator“) und Michael Hirst („Elizabeth“).

      „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ erzählt die hoch spannende Geschichte einer ganzen Ära… die Geschichte einer Frau auf ihrem eigenen Kreuzzug, um ihre Liebe zu kontrollieren, ihre Feinde zu unterwerfen und ihre Position als anbetungswürdige Ikone der westlichen Welt zu sichern.

      Die Filmemacher haben ein hochkarätiges Team von Künstlern und Fachleuten um sich geschart, um den Glanz des Hofes von Elizabeth I. genauso wie den rauen Alltag im Leben des 16. Jahrhunderts wieder auferstehen zu lassen. Etliche der historisch bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten Englands wurden als Kulissen eingesetzt, aber auch in den Shepperton Studios am Stadtrand von London wurde gedreht.

      Auch wer den ersten Teil der „Elizabeth“-Saga nicht gesehen hat, wird von der Fortsetzung „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ begeistert sein und sich an der wahrhaft königlichen Schauspielkunst von Cate Blanchett erfreuen. Ein royaler Augenschmaus!



      PRODUKTIONSNOTIZEN

      „Man nennt mich die jungfräuliche Königin.
      Unverheiratet, habe ich keine Herren.
      Kinderlos, bin ich die Mutter meines Volkes.
      Gott gebe mir die Kraft diese schwere Last zu tragen.“
      Queen Elizabeth I


      1998 kam der mutige und packende erste Teil, „Elizabeth“, als Arthouse-Erfolgsfilm in die Kinos. Beflügelt von der mutigen und anspruchsvollen Performance der damals aufstrebenden Schauspielerin Cate Blanchett, der insgesamt hervorragenden Besetzung, der beeindruckenden Erzählweise und der äußerst sinnlichen Inszenierung wurde dieser Film zu einem internationalen Phänomen. „Elizabeth“ wurde für insgesamt sieben Oscars nominiert, u.a. in der Kategorie Bester Film, und auch Cate Blanchett wurde als Beste Schauspielerin nominiert; mit dem Oscar ausgezeichnet wurde Makeup-Designerin Jenny Shircore. Zusätzlich bekam „Elizabeth“ elf BAFTA-Nominierungen (und gewann sechs) sowie drei Golden Globe-Nominierungen, von denen Cate Blanchett als Beste Schauspielerin eine zuteil wurde. Die Magie schien in der Vision des Filmemachers zu liegen, der ein großes historisches Epos auf Bahn brechende und zeitgenössische Weise erzählte und so einem modernen Publikum zugänglich machte, sowie in Shekhar Kapur Regiearbeit, die dem historischen Drama eine spürbaren Hauch von Orient verlieh.

      Während der Produktion von „Elizabeth“ erwogen die Filmemacher die Idee, die Geschichte von Elizabeth I. - beginnend bei dem jungen Mädchen bis hin zur Königin, die 45 Jahre lang regierte - anhand einer Filmtrilogie zu erzählen. Produzent Tim Bevan meint: „Die gesamte Regentschaft von Elizabeth I. konnte nicht auf einen einzigen Film komprimiert werden, denn sie war so lang, es geschah so vieles und sie traf auf so viele herausragende Gestalten.“

      Rund fünf Jahre nach dem weltweiten Erfolg von „Elizabeth“ spürten die Macher, dass die zeit reif für eine Fortsetzung war und Michael Hirst (der das Drehbuch zum ersten Teil geschrieben hatte) und William Nicholson damit zu beauftragen, die Arbeit an dem aufzunehmen, was „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ werden sollte.

      In „Elizabeth“ konzentrierte sich die Geschichte auf die frühen (und etwas ungewissen) Jahre der neu gekrönten Königin. Die junge Queen Elizabeth musste viele Hürden meistern, um an ihrem Thron festhalten zu können, und den Verschwörern und Verrätern in ihrem Umfeld stets einen Schritt voraus sein. Sie konnte sich niemals sicher sein, welchen ihrer Höflinge und Berater sie wahrhaft vertrauen durfte - und so verwandelte sich die willenstarke und raffinierte Elizabeth gegen Ende des ersten Films in eine Königin, die ihr Schicksal selbst bestimmt…

      „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ beginnt rund ein Jahrzehnt nach der Ära, über die im ersten Teil berichtet wurde, und widmet sich den glanzvollen mittleren Jahren ihrer Herrschaft. Auf politischer Ebene beschäftigt sich dieser zweite Teil mit Elizabeths Konflikt mit dem spanischen König Philip II., der - als Herrscher seines eigenen katholischen Reiches und gestützt von der Kirche in Rom, ganz zu schweigen von der skrupellosen Inquisition - als mächtigster Mann der Welt angesehen wurde. Zutiefst fromm, hatte Philip sich geschworen die gesamte Welt mit dem Katholizismus zu überziehen - zu welchem Preis auch immer.

      Als die protestantische Elizabeth 1558 den Thron bestieg, war fast die Hälfte der englischen Bevölkerung noch immer katholisch, doch in einer ihrer typischen, geschickten Entscheidungen beschloss sie, das gesamte Volk als ihre Untertanen zu betrachten, ganz gleich, welcher Religion sie auch angehörten. Ihr Gedankengang war, dass sie vom Volk geliebt worden sei, bevor dieses protestantisch oder katholisch gewesen war. („Ich hege nicht den Wunsch, Fenster in die Seelen der Menschen aufzustoßen“, erklärte sie - und meinte damit: „Denkt was ihr wollt, doch verhaltet euch wie meine protestantischen Untertanen.“ Im Laufe ihrer Herrschaft erwies sich Elizabeth I. als überaus tolerant gegenüber ihren katholischen Untertanen und beschützte sie ständig gegen heftige Anfeindungen und Anstiftungen zur Verfolgung, von denen viele innerhalb ihres eigenen Parlaments gestartet wurden.) Der neue Film beschäftigt sich nun mit der religiösen Toleranz gegenüber dem Fundamentalismus - also mit einem Thema, das auch heute aktuell geblieben ist.

      Regisseur Kapur sagt: „Indem man in die Geschichte eintaucht, erzählt man schließlich eine zeitgenössische Geschichte über sich selbst. Wozu soll man heute einen Film machen, der in der heutigen Zeit nicht relevant ist? Wozu einen Film machen, der für die heutigen individuellen, politischen oder psychologischen Einstellungen nicht relevant ist? „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ handelt von Cate Blanchett, die Elizabeth für die modernen Zeiten interpretiert. Es geht um den Konflikt zwischen Fundamentalismus und Toleranz, um die Suche nach dem eigenen Selbst, um Göttlichkeit. Es geht um Sterblichkeit und Unsterblichkeit. Das sind alles Themen, mit denen wir uns im eigenen Leben täglich auseinandersetzen.“

      Auf persönlicherer Ebene blickt „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ über die politischen Konflikte hinaus und betrachtet Elizabeth als Frau, die auf ihrem Weg von der Sterblichkeit zur Göttlichkeit ihrer eigenen inneren Konflikt austragen muss - der zum großen Teil auf eine der größten romantischen Leidenschaften ihres Lebens zurückzuführen ist, ausgelöst durch den beeindruckenden Abenteurer und Soldaten Sir Walter Raleigh. Im Kern steckt die Dreiecksbeziehung zwischen Raleigh, Elizabeth und ihrer Lieblingszofe Bess Throckmorton. Die Königin treibt mit dem wagemutigen Raleigh und der bezaubernden Bess ein riskantes Schachspiel… und verschafft sich (durch die junge Bess) eine Ersatzbefriedigung für eine Beziehung, die sie sich selbst nicht auszuleben gestattet. Auf gewisse Weise hofft Elizabeth, die Seele und den Geist von Raleigh für sich zu bewahren, indem sie ihm ihren Körper in Form von Bess überlässt. In dieser riskanten Wette zieht die Königin schließlich den Kürzeren und verliert zuletzt auch die Kontrolle über Raleighs Herz.

      Dies ist (nach den beiden „Bridget Jones“-Filmen) die dritte Produktion von Jonathan Cavendish mit Tim Bevan und Eric Fellner von Working Title Films. Cavendish sagt: „Die Gelegenheit, mit Shekhar zu arbeiten, war sehr reizvoll, und erwies sich als überaus stimulierende Erfahrung. Er ist sehr teamorientiert. Ständig bringt er neue Ideen ein, wirft alte über Bord und hat den Mut und die Vorstellungskraft, die nötig sind, um die Dinge stets zu hinterfragen. Er arbeitet auf metaphorischer und mythischer Ebene und verfolgt unter der sichtbaren Oberfläche stets zwei oder drei weitere Absichten - eine Szene scheint sich um ein bestimmtes Thema zu drehen, handelt jedoch eigentlich von etwas ganz anderem.“

      Nachdem das Drehbuch in Arbeit war, machten sich die Filmemacher daran, das Kreativteam zusammenzustellen, dessen Arbeit bei „Elizabeth“ zu so viel Applaus geführt hatte - insbesondere Kameramann Remi Adefarasin, Kostümdesignerin Alexandra Byrne und Hair- und Makeupdesignerin Jenny Shircore - die alle für einen Oscar nominiert gewesen waren, wobei Shircore die Statuette mit nach Hause nehmen konnte. Auch Cutterin Jill Bilcock, die für ihre Arbeit an „Elizabeth“ eine BAFTA-Nominierung bekommen hatte, war wieder mit von der Partie. Um das Team abzurunden, engagierten die Filmemacher den Produktionsdesigner Guy Hendrix Dyas, dessen mutige Visionen u.a. in Filmen wie „X2“ und „Superman Returns“ zu sehen waren.



      Das Casting: Die Rückkehr der Königin



      Da sich die Geschichte um Elizabeth dreht, war es natürlich unerlässlich, Cate Blanchett in der Hauptrolle zu besetzen. „Ohne Cate als Elizabeth hätte „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ nicht verwirklicht werden können“, sagt Kapur schlicht.

      Interessanterweise war die Oscar-preisgekrönte und viel beschäftigte Schauspielerin Blanchett nicht unmittelbar davon begeistert, erneut diese Titelrolle zu übernehmen. Kapur und Rush versuchten sie im Verlauf eines Abendessens zu überzeugen, und erst danach stimmte sie zu, erneut die Elizabeth zu verkörpern. Blanchett erklärt: „Geholfen hat aber, dass ich die Hedda Gabler in einer Inszenierung in Sydney gespielt hatte und dann 18 Monate später auch in New York. Ich bekam ein Gefühl dafür, dass man, wenn man eine Rolle wieder aufnimmt, viel tiefer darin eintauchen kann.“

      „Ich habe seit „Elizabeth“ viel mehr über das Filmemachen gelernt“, fährt sie fort. „Nun, dies ist eine schwierige Rolle, und es gab Zeiten, da glaubte ich, einfach alles falsch gemacht zu haben und wollte wieder von vorne beginnen. Ich denke, das ist der Beweis für eine wirklich kraftvolle, komplexe Figur - es gibt eine endlose Vielfalt von Möglichkeiten, wie man an eine solche Rolle herangehen kann… Und da ein Film innerhalb einer gewissen Zeit entsteht, ist das eben die Darstellung, für die wir uns in dieser Phase entschieden haben. Elizabeth ist eine Figur, die noch immer die Menschen fasziniert, und das ist der Grund, weshalb man so viele verschiedene Versionen ihrer Lebensgeschichte erzählt hat. Was über sie berichtet wird, hängt eben davon ab, worauf man den Scheinwerfer richtet.“

      Regisseur Kapur sagt: „Für Cate ist dies eine weitaus größere Herausforderung, sie muss mehr agieren als reagieren - Elizabeth ist in dieser Phase weitaus komplexer. Cate liefert eine Performance, in der die Verletzlichkeit, die sie in „Elizabeth“ zeigte, noch erhalten bleibt, nun aber eher unter der Oberfläche dieser weitaus stärkeren Frau schwelt.“

      Auch der Begriff des Scheins - das Elizabeth wortwörtlich inmitten einer Theaterbühne lebte und regierte - ist einer der Aspekte, die Blanchett beschäftigten: „In „Elizabeth“ ging es um Verleugnung, um die Dinge, die man sich selbst versagen muss um herrschen zu können. Sie machte sich selbst zu einer Ikone, zu einem Image, das sie zu politischen Zwecken aufpolierte und verwaltete… und ich hege den Verdacht, dass sie es auch als emotionalen Schutzmechanismus einsetzte. In „DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ geht es in vielerlei Hinsicht um Akzeptanz. In diesem Film habe ich versucht, den Eindruck einer Frau als unausgefüllte Hülle zu erwecken - einer Frau ohne Gefährten, ohne Ehemann, ohne Kinder - die nach etwas sucht, um dieses innere Vakuum zu füllen.“

      „Elizabeth war stets darauf bedacht, sich selbst unter Kontrolle zu halten“, fährt Blanchett fort. „Auch was ihr Image anging. Im Film geht es, neben anderen Themen, auch darum, dass mit fortschreitendem Alter ihre Tauglichkeit als Ehefrau - um mit einer Eheschließung auch Bündnisse mit anderen Ländern zu schließen - zu schwinden begann. Ihre körperliche Attraktivität und ihre Fruchtbarkeit wurden in Frage gestellt. Es geht um den politischen Druck, aber auch um den Druck aus ihrem Inneren. Dinge, die sie lange Zeit unter Verschluss gehalten hat, werden an die Oberfläche gespült, besonders durch ihre Beziehung zu Raleigh.“

      Genau diese Beziehung zu Raleigh war für Blanchett die größte Motivation, erneut die Titelrolle zu übernehmen. Während sich das Drehbuch weiterentwickelte, kam die Ausarbeitung des Liebesdreiecks zwischen Elizabeth, Raleigh und Bess ins Spiel.

      Ein weiterer Anreiz lag für die Hauptdarstellerin in der erneuten Zusammenarbeit mit Regisseur Kapur: „Wir haben einen Draht zueinander“, erzählt die Schauspielerin. „Wir verstehen auf Anhieb, was der jeweils andere vorhat. Er kommt mit einzigartigen Vorschlägen, um eine Szene aufzubauen, doch gleichzeitig ist er an intensiver Zusammenarbeit interessiert und liebt es wirklich, wenn die Schauspieler etwas zu den Szenen beitragen. Er kann sogar eine ganze Szene umdisponieren, um sie auf den Moment, den ein Schauspieler erzeugt hat, abzustimmen, wenn sich das richtig anfühlt.“

      Kapur meint dazu: „Cate ist eine bemerkenswerte Mischung aus Talent, Kontrolle, Verständnis, Intellekt und Emotion. Diese Qualitäten - verbunden mit unglaublicher Selbstdisziplin - erlauben es ihr, nahtlos zwischen den verschiedenen Facetten der von ihr porträtierten Rollen zu wechseln. Es gab keinen Moment, an dem sie nicht an ihrer Rolle arbeitete. Sie arbeitet immer. Wenn sie auch nur zwei Minuten frei hat, hört sie sich ihre Texte auf Band an und denkt darüber nach. Sie ist unschlagbar.“
      Produzent Tim Bevan ergänzt: „Cate hat mit dem ersten Film verstanden, dass sie zu modernen Frauen spricht; in diesem Film hat sie sich damit auseinandergesetzt, welchen Preis man dafür bezahlen muss, wenn man alles haben will. Für Elizabeth ist das die Karriere, der Preis, den sie bezahlt, um allmächtig zu sein, der Preis, den sie bezahlt, weil sie eine Frau in einer Männerwelt ist. Ich glaube, das wird alle Frauen ganz direkt ansprechen.“

      Geoffrey Rush verkörperte bereits in „Elizabeth“ den einflußreichen Berater Walsingham und war auch in diesem zweiten Teil bereits mit an Bord, noch bevor Blanchett zugesagt hatte. Der Oscar-preisgekrönte Schauspieler war mehr als begeistert davon, erneut in die Rolle dieses so mächtigen Mannes schlüpfen zu können, den manche für genauso zwielichtig halten wie er klug war. Rush sagt: „Walsingham war ein Meister der Spionage. Er erarbeitete sich eine sehr mächtige Position an Elizabeths Hof und leitete um 1580 eines der größten Spionagenetzwerke in ganz Europa. Er war ein Intellektueller seiner Zeit und einer der Verantwortlichen dafür, dass eine Herrscherin wie eine göttliche Gestalt wirkte. Walsingham war ein Mensch mit großer Disziplin und Selbstbeherrschung, genau wie seine Königin.“

      In „DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ wird diese Kontrolle bedroht, als Walsingham den Verrat seines Bruders aufdeckt. Obwohl diese Vorkommnisse historisch nicht akkurat sind, wurde diese Wendung aus einem spezifischen Grund eingebaut, wie Rush erläutert: „Shekhar wollte zeigen, was geschieht, wenn mächtige Personen des öffentlichen Lebens von ihren privaten Problemen überwältigt werden… Durch die Mitwirkung seines Bruders an der Verschwörung offenbaren sich uns Walsinghams Ängste und Verwundbarkeit.“

      Ausschlaggebend für Rushs Entscheidung, diese Rolle wieder aufzunehmen, war die Chance, die Figur von Walsingham nun noch weiter auszuarbeiten. Walsingham war der Mentor der jungen Elizabeth gewesen und hatte die unsichere Frau dazu angeleitet, die Last der Verantwortung der Herrschaft auf sich zu nehmen - genau wie es sein unerschütterlicher und philosophischer Standpunkt diktierte. Jahrzehnte später nun findet sich der einst so unverzichtbare Ratgeber auf die Rolle eines nur marginal agierenden Beamten reduziert, da ein Großteil seiner politischen Taktiken und seines Einflusses auf Elizabeth geschwunden ist.

      Produzent Cavendish meint: „Walsinghams Entwicklung in diesem Film ist sehr berührend. Er kann nicht mehr auf seine Fähigkeiten vertrauen; er hat nicht mehr alle Fäden in der Hand. Und Geoffrey verleiht seiner Rolle eine Würde, die beeindruckend anzusehen ist.“
      Genau wie Blanchett war auch Rush davon angetan, erneut mit Regisseur Kapur zusammenarbeiten zu können: „Shekhar ist einer der abenteuerlustigsten und ästhetisch feinfühligsten Filmemacher, mit dem ich jemals zusammengearbeitet habe. Wenn er mit den Schauspielern oder jemandem aus dem Stab spricht, dann verwendet er immer sehr ansprechende Bilder und nicht nur faktische Anweisungen. Er kommuniziert auf sehr phantasievolle Art, und während der Dreharbeiten zu einem Film ist Phantasie etwas Großartiges, das man unbedingt am Leben erhalten sollte. Er tut das mit großem Humor und viel Leichtigkeit - und manchmal auch mit erfrischender Ernsthaftigkeit - und widmet sich den tiefer gehenden Aspekten im Leben unserer Figuren. Das gibt einem mehr Stoff, mit dem man arbeiten kann, und muss nicht unbedingt auf die minutiösen Details der historisch akkuraten Beschreibungen beschränkt sein. Diese Ereignisse sind so kompliziert, dass man eine dramatisch angemessene Form finden muss - letztendlich muss die Geschichte, die man erzählt, die grundlegenden Elemente dessen einfangen, was zwischen diesen Menschen, zwischen diesen Nationen geschieht.“

      An den Hof der etablierten Regentin und ihres verblassenden Löwen kommt nun der wagemutige Seefahrer Sir Walter Raleigh - eine farbenfrohe Figur, um die sich mindestens so viele Mythen ranken wie um Elizabeth selbst. Die Filmemacher waren darauf bedacht, für diese Rolle einen Schauspieler zu besetzen, dessen Fähigkeiten und physische Präsenz dem sagenumwobenen Helden gerecht werden konnten. Die Idealbesetzung war Clive Owen, dem seine eindrucksvolle, durchsetzungsstarke und packende Performance in „Closer“ eine Oscar-Nominierung einbrachte und dessen gereifte Darstellung in „Children of Men“ (2006) gebührend gefeiert wurde. Als Sir Walter Raleigh, der ehrgeizige Seefahrer, der sich einen Weg an den Hof und in das Herz der Königin zu bahnen weiß, erfasst Owen beinahe mühelos den Kern dieser Figur. Produzent Bevan meint: „Clive Owen wurde ins Spiel gebracht, hat für die Rolle des Raleigh vorgesprochen - und war absolut fantastisch.“

      Regisseur Kapur sagt: „Clive ist ein umwerfender Schauspieler; seine Persönlichkeit und sein Aussehen sind für Raleigh total überzeugend. In der Rolle des freien Elektrons, das eintritt und Chaos erzeugt, ist er absolut glaubwürdig.“

      Für Owen war es die Mischung aus Elementen der Alten Welt und zeitgenössischen Aspekten, die diese Rolle so erfreulich machte: „Raleigh brachte frischen Wind, hatte diese Aura von Freiheit und Energie. Er war eine komplizierte Mischung - attraktiv und gebildet, doch gleichzeitig sehr direkt und unglaublich arrogant. Seine Attitüde hat genauso viele beeindruckt wie brüskiert.“

      Blanchett beschreibt die Zuneigung ihrer Figur zu Raleigh nicht so sehr als Liebe, sondern vielmehr als Kombination aus Liebe und Neid: „Es ist nicht das ungestüme Gefühl der Jugend, das sie in „Elizabeth“ mit Dudley erlebte, sondern vielmehr eine sehnsuchtsvolle Ersatzbefriedigung, als würde sie sagen: „Wenn ich doch nur er sein könnte!“ Ich glaube, man kann sich sehr wohl in jemanden verlieben, dem man nacheifern möchte, und mit dieser Person zusammen zu sein bedeutet, durch diese Person zu leben, in ihrem Inneren zu sein, und die Welt durch ihre Augen zu sehen - es bedeutet, ein anderes Leben zu leben, ein anderer Mensch zu sein. Obwohl Elizabeth sehr kultiviert, belesen, eloquent und intelligent war, so war sie dennoch niemals über England hinausgekommen; in Raleigh sah sie einen Helden, der eine neue Welt entdeckt hatte und wahrhaftig dorthin gereist war, wo die Landkarten endeten.“

      Clive Owen meint zur Beziehung zwischen Elizabeth und Raleigh: „Raleigh mag zwar vieles gewesen sein, und sicherlich nicht zuletzt auch sehr ehrgeizig. Seine oberste Priorität war es zunächst, die Finanzierung einer weiteren Expedition zu sichern, und er will die Gunst der Königin gewinnen, damit sie die Kosten übernimmt. Doch unerwartet ist er von ihr beeindruckt und fühlt sich von ihr angezogen. Er war sehr aufrichtig, was ihn auch von den meisten Höflingen unterschied, und genau das fand die Königin wahrscheinlich sehr anziehend.“

      Außerdem war der Schauspieler auch ein Fan des ersten Films: „Das Beeindruckendste an „Elizabeth“ war Shekhars Perspektive, seine Platzierung der Kamera“, sagt Owen. „Die Ereignisse wirken episch, wagemutig, sehr bedeutsam. Und in diesem Film wendet er die gleichen Werkzeuge an. Als Schauspieler werden wir von seinen Vorstellungen nicht eingeengt. Wenn er sieht, wie sich Schauspieler einbringen, wird er das aufnehmen und weiterentwickeln. Das ist eine sehr inspirierende und kreative Arbeitsweise.“

      Owen war sich durchaus der Belastung bewusst, die es bedeutet, eine historische Figur zu verkörpern, doch er machte sich eine Philosophie zu einen, die ganz im Einklang mit den entsprechenden Ansichten der Filmemacher stand: „Es gibt in jedem Film ein Element, das sich mit einer realen Figur auseinandersetzt - an einem gewissen Punkt muss sich der Film von der Geschichtsschreibung lösen, und es liegt in meiner Verantwortung, Raleigh so zu spielen, wie es sich die Filmemacher für seine Funktion in diesem Film vorstellen.“

      Vervollständigt wird das Liebesdreieck durch Elizabeths junge und attraktive Zofe Bess Throckmorton, eine Rolle, deren Besetzung den Filmemachern sehr am Herzen lag. Jonathan Cavendish erklärt: „Sie sollte jemand sein, der Frische, Jugend und Energie versprüht, jemand, den Elizabeth als jüngere Ausgabe ihrer selbst ansehen könnte. Außerdem sollte es eine nicht allzu bekannte Schauspielerin sein, aber über das Talent und Charisma verfügen, um an Cates Seite bestehen zu können.“ Abbie Cornish erfüllte all diese Kriterien und hatte ihr großes Talent bereits mit ihrer beeindruckenden Performance im australischen Film „Somersault“ unter Beweis gestellt.

      Ihr Co-Star Geoffrey Rush, mit dem sie vor kurzem in der australischen Produktion „Candy“ vor der Kamera stand, meint: „Die Kamera liebt sie. Das ist kein Training, keine technische Prozedur, sie verfügt über naturgegebene Kunstfertigkeit. Sie gehört zu diesen großen Talenten, die einen immer darauf aufmerksam machen, dass sich unter der Oberfläche noch weitaus mehr abspielt.“

      Die 25-jährige Abbie Cornish war überaus begeistert von der Chance, die sich ihr bot, um an der Seite einer hochkarätigen Besetzung eine Figur aus einer ihr völlig unbekannten Welt zu spielen: „Es ist etwas Rätselhaftes an Bess, denn sie hat viel Licht, aber auch Schattenseiten. Shekhar hat die Fähigkeit, völlig in einer Sache aufzugehen und sie dann ohne Einschränkungen grenzenlos auszuloten.“

      Die sexuellen und romantischen Verwicklungen waren für Blanchett ebenso interessant, die meint: „Interessant fand ich, eine Königin spielen zu können, die eine Entscheidung getroffen hatte: Sie würde ihre Jungfräulichkeit, also ihren Status als unverheiratete Königin, als politische Waffe einsetzen. Angesichts des Schicksals ihrer Mutter, Anne Boleyn - und da zu jener Zeit viele Frauen im Kindbett starben - war die Ehe und alles, was damit zusammenhing, für Elizabeth wenig begehrenswert. Was könnte sie dadurch gewinnen? Sie entsendet Bess genau wie Prospero die Ariel, um etwas zu erleben, das sie selbst nicht haben kann. Während sie die Fäden dieses Spiels mit Bess und Raleigh in den Händen hält, und beide zueinander treibt, genießt sie es auch. Doch die Spielregeln ändern sich, als Bess und Raleigh sich verlieben und Elizabeth feststellt, dass sie das Spiel nicht mehr unter Kontrolle hat.“
      Am Horizont - und zwar genau am gegenüberliegenden Meeresufer - zeichnen sich für die protestantische Königin noch weitaus größere Schachzüge ab: ihr Gegner ist der katholische König Philip II. von Spanien. Für diese Rolle wurde der spanische Filmstar Jordi Mollá besetzt, der die Filmemacher mit seiner überraschenden Interpretation der Rolle begeisterte. Schauspieler Mollá sagt: „Shekhar beschrieb Philip wie eine Fledermaus - stets betend, immer im Dunkeln -, doch gleichzeitig als mächtigsten Mann seiner Zeit. Mir gefiel die Vorstellung, diese Rahmenbedingungen auszuloten, also den Gedanken, dass er ein so mächtiger Mann war, und dennoch große Komplexe hatte. Ich wollte ihm eine sehr schwächliche Stimme und eine ungewöhnliche Gangart verleihen - Merkmale, die ihn der Lächerlichkeit preisgegeben hätten und die Ursache für seine Minderwertigkeitsgefühle gewesen wären.“ (Seine Feindseligkeit gegen die „Thronräuberin“ Elizabeth lag - über den religiösen Zwist hinaus - vielleicht teilweise darin begründet, dass Philip mit Elizabeths älterer Halbschwester Mary I., der Tochter von König Heinrich VIII. und Katarina von Aragon, verheiratet gewesen war, der englische Thron dann aber an Heinrichs zweite Tochter Elizabeth I. ging. Während Marys kurzer Regentschaft mündete ihr Eifer, England wieder zu einem katholischen Königreich zu machen, in 280 Hinrichtungen wegen Ketzerei - daher ihr Beiname „Bloody Mary“)

      Eine andere Mary, die in der englischen Geschichte eine Rolle spielte, war Mary, die Königin der Schotten, Elizabeths Cousine, Tochter von James V. von Schottland und Mary von Guise, der man wegen ihrer Schönheit, ihres Pechs und ihrer politischen Unfähigkeit gedenkt. Laut Gesetz war Mary nach Elizabeth I. als Thronfolgerin vorgesehen - und in den Augen vieler Katholiken war sie die eigentliche Thronerbin. Dies führte dazu, dass Mary unter Königin Elizabeth I. insgesamt 19 Jahre lang in Gefangenschaft gehalten wurde.

      Entschlossen, das Blut einer anderen Königin nicht zu vergießen, erhob Elizabeth jedes Mal Einwände, wenn ihre politischen Berater ihr die Hinrichtung von Mary empfahlen, und schob die Entscheidung hinaus. Doch Mary wurde ständig in Verschwörungen verwickelt, in denen Elizabeth nach dem Leben getrachtet wurde und Mary auf den Thron gebracht werden sollte, was dieser schließlich zum Verhängnis wurde (die letzte Verschwörung, der sogenannte „Babington Plot“, von der manche meinen, sie sei von Walsingham initiiert worden, wird in „DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ thematisiert). Als Mary 1587 in Fotheringhay Castle wegen Hochverrats hingerichtet wurde, war Elizabeth 44 Jahre alt. Und Marys Hinrichtung war auch der Auslöser dafür, dass Philip seine Armada gegen Elizabeth und England angreifen ließ.
      Die zweifach Oscar-nominierte Schauspielerin Samantha Morton (für Woody Allens „Sweet and Lowdown“ sowie für ihre mitreißende Darstellung einer irischen Einwanderin in „In America“) freute sich auf die Chance, eine so legendäre und umstrittene historische Frauenfigur verkörpern zu können. Morton sagt: „Mary hat mich als Charakter fasziniert, und Shekhars Haltung zu ihr war sehr aufregend, erfrischend und gewagt - er zielte nicht auf die Kontroverse ab, sondern darauf, ihre Essenz einzufangen. Er nähert sich allen Figuren in einer sehr frischen und originellen Weise, indem er versucht, durch das, was bereits gesagt oder getan wurde, nicht vorbelastet zu sein. Während er für den Stoff also einen gesunden Respekt empfindet, gewährt er den Schauspielern dennoch vollkommene künstlerische Freiheit.“

      Zu seinen Entscheidungen meint Regisseur Kapur: „Ich würde nicht sagen, dass ich mir in Bezug auf die Geschichtsschreibung zuviel Freiheiten genommen hätte, denn die gesamte Geschichte beruht auf Interpretation. Nehmen wir einmal an, wir würden heute ein Gespräch führen, und wenn du morgen jemandem von unserem Gespräch berichtest - das erst einen Tag zurückliegt -, dann wird das deine Interpretation unseres Gesprächs sein. Mit 400 Jahren Abstand unterscheiden sich Interpretationen dann noch mehr. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass im Laufe der Jahre die Geschichte von Menschen festgehalten wurde, die für ein bestimmtes Regime arbeiteten - sie waren Geschichtsschreiber für die Herrscher ihrer Zeit, und wenn das Werk dem jeweiligen Herrschenden nicht gefiel, wurde dem Autor der Kopf abgehackt. Deshalb musste die Geschichte zugunsten des Herrschenden abgeändert werden. Was ich nun im hier und jetzt tue, ist einfach eine Geschichte zu erzählen, weil sie mir aus heutiger Sicht anziehend erscheint… aus Gründen, die mich persönlich ansprechen.“



      Kostüme und Makeup, die einer Königin würdig sind



      Kostümdesignerin Alexandra Byrne hat erneut eine spektakuläre Garderobe für Cate Blanchett als Elizabeth kreiert. Byrne erläutert: „Der Vorteil, schon am ersten Film mitgearbeitet zu haben, lag darin, dass ich jene Epoche sehr gut kenne, weil ich für „Elizabeth“ die notwendigen Recherchen durchgeführt hatte. Das gab mir in gewisser Weise die Freiheit, dieses Mal einen anderen Blick auf die Epoche zu werfen, mehr über Elizabeth zu lesen, und nicht nur die Referenzwerke zu studieren.“

      „Je mehr ich über sie las“, fährt die Kostümbildnerin fort, „desto mehr Bezüge fand ich hinsichtlich ihrer erstaunlichen Erscheinung, ihrer überragenden Kleider und ihrer Schönheit; ich war überzeugt davon, dass wir den heutigen Zuschauern etwas von diesem Gefühl vermitteln mussten, indem wir ihr Äußeres etwas leichter zugänglich machten als es in historischen Dramen vielleicht normalerweise der Fall ist.“

      Byrne bezog ihre Inspiration für den richtigen Look aus dem Werk des spanischen Modedesigners Balenciaga, der für seine Kollektionen der 1950er Jahre verschiedene historische Gemälde interpretiert hatte, darunter auch Werke aus dem elizabethanischen Zeitalter: „Das war der große Sprung für mich… In ihrer Zeit war Elizabeth eine Fashion-Ikone, und ich wusste, dass dies der Weg war, um sie für das heutige Publikum verständlich zu gestalten.“

      Blanchett sagt dazu: „Elizabeth choreographierte ihre Auftritte gemäß des Images, das sie vermitteln musste - und genau dieses Konzept haben wir für den Film aufgegriffen. Vieles an der Garderobe und dem Makeup gewährt tiefere Einsichten und ist eng mit dem Subtext des Films verbunden. Morag Ross hat 16 Perücken erschaffen, und viele davon reflektieren ihren Gemütszustand; manche sind flott, manche tragisch. Wir haben viel über die öffentliche und die private Person gesprochen; Alex Byrne hat höchst beeindruckende Gewänder entworfen. Ihr Sinn für Farben ist sehr emotional und visuell überaus packend. Eine der eindrucksvollsten Kostümentwicklungen sieht man, wenn sich Elizabeth Tilbury zuwendet und ihr Herz gegenüber Raleigh verschließt: sie ist wie in eine Rüstung gegossen, eine Vision auf dem weißen Pferd; Elizabeth ist eine Kriegerin, ihre eigene Jeanne d’Arc.“

      Geoffrey Rush stimmt zu: „Die meisten Zuschauer haben eine Vorstellung davon, wie es zu jener Zeit wohl war, doch nur selten denkt man daran, wie funky und aufregend, sexy und mitreißend manches gewesen sein muss. Alex hat erfolgreich damit gespielt und einen neuen Dreh für die Darstellung der Garderobe gefunden; sie hat der Ausstattung neues Leben eingehaucht und die Kleidung für die Menschen des 21. Jahrhunderts viel zugänglicher gemacht.“

      Byrne selbst konnte durch die Mitwirkung am zweiten Teil des Films ihre künstlerische Vision des ersten Teils noch weiter ausbauen: „In „Elizabeth“ treffen wir ein Mädchen, also eigentlich eine Prinzessin, die zur Königin wird. Sie traf bewusste Entscheidungen darüber, wie sie sich präsentieren würde, und bezog ihre Selbstsicherheit auch aus ihrer Garderobe. Nun hat sie ihre Regentschaft gefestigt, sitzt schon länger auf dem Thron, hat ihre Paläste nach ihrem eigenen Geschmack eingerichtet, und das spiegelt sich in ihrem Kleidungsstil wider. Sie ist selbstsicher, und sie ist die Königin… die sich auf eine Reise zur Unsterblichkeit begibt.“

      Eine der Herausforderungen für Byrne war die Tatsache, dass es keine typische „gekrönte Königin-sitzt-auf-dem-Thron-Szene gibt. Das etablieren wir mit dem roten Gewand in der Eröffnungssequenz des Films, wo wir sie bei der Arbeit als Königin sehen. Von da an stellen wir fest, dass die sowohl offizielle, förmliche Gewänder als auch informelle Kleidung trägt und sich stets ihrer Funktion als öffentliche Person bewusst ist.“

      Einer der wohl bedeutendsten öffentlichen Auftritte der Herrscherin war wohl der vor ihren Truppen, unmittelbar vor der Schlacht gegen die spanische Armada. Schauspielerin, Regisseur und Designerin waren sich absolut einig, dass die Erscheinung der Königin ihren Willen widerspiegeln sollte, als einer der Soldaten gesehen zu werden, als jemand, der bereit ist, mit den Truppen zu dienen, zu kämpfen und zu sterben. Der daraus resultierende Look - eine mutige Kämpferin, in eine fast mittelalterlich anmutende Rüstung gehüllt, die Haare offen, ein weißes Pferd reitend - weckt Erinnerungen an eine andere berühmte weibliche Soldatin. Byrne sagt: „Auf gewisse Weise ist das ein PR-Auftritt und eine Realität. Natürlich werden die Zuschauer an Jeanne d’Arc erinnert… ob die Königin aber wirklich eine Rüstung trug oder im Damensattel ritt, wissen wir nicht; um aber unsere Geschichte zu erzählen, war das eine zentrale Szene.“

      Ebenfalls von großer Bedeutung war für Kapur die Beziehung zwischen Elizabeth und Bess, also die Tatsache, dass sie „die gleiche Person sind - Bess ist die sterbliche Seite der göttlichen Elizabeth. Es ging darum, was die eine als Reaktion auf die andere tragen sollte. Das erwies sich als sehr interessant, denn beide sind sehr unterschiedliche Schauspielerinnen, und doch mussten sie sich gegenseitig spiegeln, die eine musste das Echo der anderen sein. Und zwischen ihnen steht Raleigh.“

      Als Mann des elisabethanischen Zeitalters mit eingeschränkten finanziellen Mitteln - Raleigh ist ein Bürgerlicher und für sein Auskommen auf Geldzuwendungen angewiesen - würde jemand wie er lediglich einen Satz Kleider besitzen, also hatten die Designer nicht den Luxus, ihn so auszustaffieren wie die übrigen Höflinge. Byrne erklärt: „Es gibt aus der damaligen Zeit viele Darstellungen von Raleigh, doch eigenartigerweise ist er Mitten in Westindien oder wo auch immer er sich befindet stets wie ein Höfling gekleidet, denn so wollte man ihn eben bei Hofe wahrnehmen. Tatsache ist jedoch, dass jemand wie er seinerzeit nur ein Gewand hatte - und damit wäre er zur See gefahren, nass geworden, wieder getrocknet, hätte Risse und geflickte Stellen am Wams… und hätte wahrscheinlich viel praktischere Kleidung getragen. Also haben wir mit der Vorstellung gearbeitet, dass er in seinen Kleidern über die Meere gesegelt war, und diese Kleider sich im Verlauf der Reisen verändert hätten… denn man muss bedenken, es dauerte jeweils vier Monate hin und vier Monate zurück.“

      Die Kostümdesignerin arbeitete mit Clive Owen an den Entwürfen und versicherte dem Schauspieler, dass „die Kniebundhosen gut werden würden! Er war deswegen ziemlich beunruhigt. Doch gegen Ende (der Dreharbeiten) haben sie ihm wohl ziemlich gut gefallen… sie kleideten ihn wie eine zweite Haut. Diese Beinkleider verleihen dem Träger eine bestimmte Gangart und eine gewisse Ausstrahlung. Und er trägt sie wie kein anderer!“

      Jenny Shircore wurde für das Makeup und Hairdesign in „Elizabeth“ mit einem Oscar und einem BAFTA Award ausgezeichnet; der zweite Teil des Films war für sie eine willkommene Gelegenheit, Elizabeths Looks weiterzuentwickeln und aus dem jungen Mädchen eine reifende Frau zu machen, die sich ihrem Schicksal als Königin von England stellt. Für „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ konnte die Designerin nun aus der reifenden Frau eine ewiglich göttliche Königin machen.

      Shircores vorangegangene Recherchen beschäftigten sich mit der Darstellung jener Epoche; sie konnte auf bestehende Materialien zurückgreifen, um die mittleren Jahre der Königin auszugestalten. Sie berichtet: „Shekhar hatte die Vision, aus Elizabeth ein strahlendes Wesen zu machen, schon im ersten Teil wie auch in diesem Film, und genau das haben wir umzusetzen versucht. Außerdem sollte sie wie eine überaus mächtige Frau wirken, die ein sehr kontrolliertes und akkurat durchgeplantes Image pflegte.“

      Morag Ross, Blanchetts persönlicher Visagist, fügt hinzu: „Für mich ging es darum, die Essenz von Elizabeth zu zeigen. Es gab schon etliche Produktionen zu dieser Figur, daher war es uns besonders wichtig - um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu fesseln - etwas ganz neues zu versuchen, und dennoch das bekannte Erscheinungsbild beizubehalten. Ich möchte gerne glauben, dass wir dieser Bild-Ikone gerecht geworden sind - und eine Prise Besonderes hinzugefügt haben.“



      Epoche machen: Der Look und die Sets



      Ganz im Einklang mit der „frischen und aufregenden“ Perspektive des Regisseurs auf den Filmstoff kam der junge und innovative Produktionsdesigner Guy Hendrix Dyas - der seine Laufbahn als Illustrator bei verschiedenen anspruchsvollen Projekten begann und mit Blockbustern wie „X2“ und „Superman Returns“ erfolgreich den Sprung ins Designmetier schaffte - mit an Bord, um gemeinsam mit Kapur und seinen „Elizabeth“-Veteranen Adefarasin, Byrne und Shircore sowie der Cutterin Bilcock zusammenzuarbeiten.

      Dyas sagt: „Schon beim ersten Treffen mit den Produzenten wurde deutlich, dass sie sehr klare Vorstellungen davon hatten, was sie für den Film wollten, da sie über Jahre hinweg darüber gesprochen und den Stoff entwickelt hatten. Es war sehr wichtig, die Welt, die sie in „Elizabeth“ erschaffen hatten, zu erweitern, und ich fand das Konzept von Working Title, einen sehr mutigen und modernen Kostümfilm zu realisieren, einfach fantastisch.“

      „Der Auftrag, die Dimensionen zu erreichen, von denen sie sprachen, war für mich eine großartige Herausforderung“, fährt Dyas fort. „Was das Design angeht, liegt der große Unterschied zwischen „Elizabeth“ und „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ in der Größenrelation zwischen der Königin und ihrer Umgebung. Im ersten Teil wirkt sie von der sie umgebenden Architektur wie erdrückt; das förderte den Eindruck, dass sie isoliert war, eine junge Frau, die sich inmitten der politischen Verwicklungen ihrer Ära verlor. Im zweiten Teil hat sie nun ihre Welt wirklich gut im Griff, und aus diesem Grund musste sie - metaphorisch gesehen - im Verhältnis zur sie umgebenden Architektur auch größer wirken.“

      An diese Vorgaben hielt sich das Team, als man sich auf die Suche nach geeigneten Drehorten begab und mit den Setdesigns begann. Schließlich wurde beschlossen, „DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ in den majestätischen und architektonisch bedeutsamen Kathedralen im Süden Englands zu drehen, in Wells und Winchester, deren Dimensionen zwar recht ausladend sind, die jedoch Detailansichten in kleinerem Maßstab bieten (z.B. sehen wir Elizabeth nicht um eine einzige massive Steinsäule, sondern durch eine Allee von Säulen wandeln, die in etwa die gleiche Fläche umfassen). Die Einbettung in einen anderen Größenmaßstab lässt die Königin inmitten ihrer Umgebung stärker erscheinen. Gleichzeitig gibt es an diesen Drehorten mehr klassisch feminine Schmuckelemente, wie florale Motive in der Steinmetzarbeit, „zartere“ Wasserspeier, einen wärmeren und cremigeren Farbton der Steine. All diese Aspekte betonen räumlich die Tatsache, dass sich die Königin in ihrer Umgebung nun wohler fühlt.

      Dyas freute sich auf die Arbeit an diesen Drehorten: „Es war eine Notwendigkeit. Was auch immer wir uns gemeinsam vorzustellen vermögen - die Architektur dieser Kathedralen ist einfach unglaublich und spektakulär, und es wäre dumm von uns, sich diese Räume nicht zu Nutze zu machen. Sie verleihen dem Projekt eine weitere Dimension, und Shekhar und Remi Adefarasin sind einfach großartig darin, einen Raum zu betrachten und sehr schnell zu entschlüsseln, auf welche Weise man sie noch größer und dramatischer wirken lassen kann.“

      Nachdem die Räumlichkeiten verschiedener Kathedralen so umgestaltet wurden, dass sie als Palastinterieur dienen konnten, hatten Dyas und sein Team die schwierige Aufgabe, diese Drehorte anhand der Sets zu verbinden, die sie entworfen und in den Shepperton Studios errichtet hatten. Das Ergebnis: die Privatgemächer der Königin, die mit größter Sorgfalt hinsichtlich der Details und der historischen Genauigkeit ausgestaltet wurden.

      Dyas Erfahrung als Illustrator war ebenfalls nützlich, während er sich dem noch so kleinsten Detail widmete - und in Betracht ziehen musste, wie Wasser eine Wand hinunter rinnt und wie Holz unter jeweils unterschiedlichen Bedingungen wirklich altert. Die einzelnen Sets wurden miteinander kombiniert, um eine umfassende „visuelle Sprache“ für das Produktionsdesign zu kreieren. Diese Herangehensweise hatte den Vorteil, dass man nicht nur beeindruckende Sets erschuf, die zu den historischen Drehorten passten, sondern die auch den Darstellern eine glaubwürdige und authentische Welt zur Verfügung stellten, in der sie ihre Figuren agieren lassen konnten.

      Und der weitere Vorteil bei Dyas’ Designstil? Regisseur Kapur ist dafür bekannt, dass er spontane Entscheidung hinsichtlich der Platzierung der Kamera trifft. Dyas meint: „Wenn er beschließt, eine Nahaufnahme des Kopfes von einem Schauspieler direkt vor einer bestimmten Wand zu drehen, hätte ich ein großes Problem, wenn genau diese Wand nicht so realistisch wie möglich wäre. Und da wir von hoch auflösenden Kameras sprechen, ist ein absolut hochkarätiges Finish einfach unverzichtbar.“

      All diese Aspekte führten dazu, dass das Designteam alle Hände voll zu tun hatte, denn einige der Texturen, die sie zu erschaffen hofften, konnten nur erzeugt werden, indem man genau dem Arbeitsablauf folgte, den die damaligen Handwerker vor Jahrhunderten tatsächlich anwendeten. „Ich muss sicherstellen, dass Shekhar die Freiheit hat, mit der Kamera jederzeit in jede Richtung blicken zu können und dabei das Gefühl zu haben, dass er etwas authentisches und reales vor der Linse hat, und dass das Publikum nicht von Dingen abgelenkt wird, die fehl am Platz erscheinen.“

      Dyas glaubt, der Entwurf des Sets für die Privatgemächer der Königin sei seine bisher größte Herausforderung gewesen: Kapur beauftragte ihn damit, ein Set ganz ohne Wände zu erschaffen; die Idee war, eine leicht versetzte Reihe von Bögen und Säulen zu errichten, durch die der Regisseur und sein Kameramann ohne Einschränkungen drehen konnten. Das würde es ihnen auch ermöglichen, sich mit der Kamera zu bewegen und besondere Tiefe zu erzeugen, wobei sie die Einstellungen ständig verändern und gleichzeitig einen lebendigen visuellen Eindruck erwecken konnten, der das Publikum in seinen Bann zieht. Zu Kapurs Stil gehören auch Off-Kamera-Stimmen, bei denen die Zuschauer erst nach dem Sprecher suchen müssen und die Kamera den Blickwinkel verändert, bis die jeweilige Figur ausgemacht wird. Dyas errichtete das ultimative Kapur-Set: ein visuelles Puzzle, das endlos viele Möglichkeiten zur Kameraplatzierung und für unterschiedliche Blickwinkel bot.

      Die Authentizität wurde nicht nur durch das Gesamtdesign, sondern auch anhand der Materialien gewährleistet, die bei der Errichtung der Sets Verwendung fanden. Indem man echte Baustoffe einsetzte - Granit für die Böden, gerade in den Privatgemächern der Königin; wunderschöne und kostbare Intarsien aus verschiedenen Hölzern, hervorgehoben durch Muster, die in Gips gearbeitet, dann eingefärbt und geölt wurden, um den antiken Hölzern nahe zu kommen -, erschuf der Designer ein Set, das nicht nur echt aussieht, sondern auch in Klang und Raumgefühl echt ist.

      Jonathan Cavendish meint: „Guy ist erstaunlich, er ist unglaublich talentiert. Seine Sorgfalt für jedes Detail und sein Streben nach Perfektion sind außergewöhnlich.“

      Zusätzlich zu den Palast-Sets sollte Dyas auch Raleighs Schiff, „The Tyger“, nachbilden, eine herausragende Konstruktion im Originalmaßstab, die für die Szene eingesetzt wurde, in der Raleighs Männer für England gegen die spanische Armada kämpfen. Um das Beste aus dem Produktionsbudget zu machen, wurde „The Tyger - mit neuer Ausstattung und von einer anderen Seite aus gefilmt - dann im Film auch als spanische Galeone eingesetzt.
      Kapur erläutert: „Was das Schiff angeht, konnten wir keine Kompromisse machen. Wenn man einen Film dreht, in dem die spanische Armada vorkommt, ist es unverzichtbar ein Schiff zu haben, auf und in dem wir von allen Seiten drehen konnten um zu zeigen, wie das Leben auf See damals wirklich war. Raleighs Figur ist so verführerisch und attraktiv, eben weil er lange Zeit auf See verbracht hat - also war sein Schiff von herausragender Bedeutung.“

      Die entstandene Struktur war 60 Meter lang und bestand aus 15 Zentimeter dicken Holzplanken, die auf ein gigantisches Stahlgerüst geschraubt waren. The Tyger war auf einer sehr großen, beweglichen Unterkonstruktion befestigt, die ein Schiff auf See unter verschiedenen Wetterbedingungen simuliert - bei Wind und Wetter, bei Flaute oder inmitten einer Seeschlacht. Der Bau des Schiffs dauerte etliche Monate, denn nachdem das Stahlgerüst auf der Unterkonstruktion befestigt war, wurde jede einzelne Holzplanke einer heftigen Prozedur unterzogen: das Holz wurde geflammt, um abstehende Fasern zu entfernen und nur die widerstandsfähigeren Kernfasern zum Vorschein zu bringen, wodurch der Rumpf wettergegerbt und abgenutzt wirkte.

      Nach dieser Alterungskur kamen die Maler ins Spiel, Gerüste wurden aufgebaut, damit die Crew auf den Decks arbeiten und die Details hinzufügen konnte, die ein leidgeprüftes Kriegsschiff aus jener Zeit ausmachen: Reling, Leitern und wunderschöne handgeschnitzte Figuren. Auch die Segel wurden genäht, dann gealtert, zerfetzt und (in rauer Seefahrermanier) wieder geflickt um den Eindruck zu erwecken, sie seien bereits mehrfach von Kanonenkugeln durchlöchert worden.

      Dann stand man vor der großen und unfassbar komplizierten Aufgabe, die Takelage des Schiffes aufzuziehen - und dazu gehörte der Einsatz von historisch verbürgten Methoden, um Tausende Meter geteerten Schiffstau zu verknoten. „Das muss der Traum eines jeden Designers sein, auch nur einmal im Leben die Chance zu haben, irgendein Schiff zu entwerfen und zu bauen“, meint Dyas. „Ehrlich gesagt, je älter das Schiff, desto mehr Charakter hat es und desto interessanter ist es. The Tyger zu bauen und dann zu beobachten, wie heroisch Clive auf dem Deck aussah - nun, das war eine große Ehre und einer der Höhepunkte in meiner Karriere.“



      On the Road: Dreharbeiten vor Ort



      Die Drehorte für „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ ermöglichten den Mitwirkenden eine Tournee durch einige der beeindruckendsten Kathedralen Englands - sowie durch Kirchen, opulente Residenzen und staatliche Parkanlagen - und gab ihnen außerdem Gelegenheit, diese Geschichte vor ganz außergewöhnlichen Kulissen zu erzählen, die alle in der englischen Vergangenheit eine große Rolle gespielt haben.

      Die Dreharbeiten begannen in der Westminster Cathedral, der größten und bedeutendsten katholischen Kirche in England und Wales. Einfach in der Mitte der Kathedrale zu stehen und den enormen Raum auf sich wirken zu lassen, der sich ganz ohne Säulen oder Stützpfeiler entfaltet, ist schier atemberaubend. Der expansive Freiraum ist typisch für den exotischen byzantinischen Stil der Kathedrale, der von ihrem Architekten John Francis Bentley bevorzugt wurde, und der sich - mit wenigen Veränderungen - hervorragend eignete, um im Film als Palast von El Escorial in Spanien zu fungieren. Hier drehten die Filmemacher zwei Nächte lang die Szenen mit dem spanischen König Philip II., dem zu seiner Zeit mächtigsten Mann der Welt.

      Kapur erklärt: „Es war ein so fantastischer Drehort. Es war schwierig, denn der Raum ist so gigantisch, und man will alles mit der Kamera einfangen, aber man muss selektiv sein. Dimension bedeutet hier die Fähigkeit der Kamera, sich zu bewegen und in Bewegung zu bleiben, um immer mehr Dinge zu entdecken.“

      Danach reiste die Produktion ins Hatfield House in Hertfortshire, der Residenz der Gräfin von Salisbury und eines der berühmtesten Anwesen in Großbritannien. Hier dekorierten die Filmemacher die nördliche Eingangshalle und die Rüstungskammer, indem die Holzpaneele mit Stein verkleidet wurden, um in die Privaträume von Mary auf Chartley Hall verwandelt zu werden, wo sie vor ihrer Hinrichtung einige Zeit lang gefangen gehalten wurde. Teile des Hatfield House - insbesondere die Marble Hall, die Grand Staircase und die Long Gallery - wurden außerdem für die Szenen in Walsinghams Wohnsitz in London genutzt.

      Die St. Bartholomew Church ist eines von Londons Juwelen und best gehüteten Geheimnissen. Die schöne normannische Kirche wird von den schmalen Straßen und Passagen von Smithfield fast verborgen; an diesem Ort drehten die Filmemacher einen der Schlüsselmomente des Films: Marys Hinrichtung durch Enthaupten (die tatsächlich im Fotheringhay Castle stattfand, der 1627 dem Erdboden gleichgemacht wurde). Da man die letzen drei schrecklichen und doch großartigen Stunden im Leben von Mary auf wenige Filmminuten komprimieren musste, wählten die Filmemacher herausragende, historisch verbürgte Augenblicke aus und verwoben sie zu einer meisterhaften Einstellung, in der man sieht, wie Mary eintritt (und dabei die protestantischen Gebete des Dean of Peterborough ignoriert), auf das Schaffott steigt, ihr schwarzes Gewand ablegt - wobei ein rotes Unterkleid zum Vorschein kommt, also in der Farbe der katholischen Märtyrer -, ihrem Henker verzeiht und schließlich ihren Kopf bereitlegt.

      Geschichtsforscher Justin Pollard erinnert sich: „Diese Szene machte großen Eindruck auf den Stab und die über 100 Schauspieler und Statisten im Raum. Trotz der Scheinwerfer und Kameras hatte man das Gefühl, der echten Hinrichtung beizuwohnen.“ Ein Übriges trug dazu auch die Filmmusik aus der Feder der Komponisten Craig Armstrong und Ar Rahman, die sich über die insgesamt stille Szene erhob und an den Kirchenmauern widerhallte, während Samantha Morton als Mary ihre letzten Schritte tat.

      Dann ging es in die Winchester Cathedral, einem großartigen Bauwerk im Westen Englands, mit dessen Errichtung im Jahr 1079 begonnen wurde, 13 Jahre nachdem William der Eroberer aus der Normandie kam und England besetzte. Der Ostflügel der Kirche wurde um 1200 ausgebaut und das Kirchenschiff um 1400 vollständig umgebaut. Die Filmemacher drehten vier Tage lang in der Winchester Cathedral, die im Film als St. Paul’s Cathedral fungiert (das Original wurde im Großen Brand von London im Jahr 1666 vernichtet und dann abgetragen, um Platz für das jetzige Bauwerk zu schaffen).

      Mit ihrem hohen Deckengewölbe und großen Glasfenstern ähnelt Winchester Cathedral in ganz erstaunlicher Weise der ursprünglichen St. Paul’s Cathedral. Die Filmemacher sezten die Lady Chapel als Chapel Royal ein (in der Elizabeth zum Beten kommt und auf ihre Mörder in spe trifft); gedreht wurde auch im spektakulären Kirchenschiff (in dem sich eine der dramatischsten Szenen des Films abspielt: Elizabeth ruft gegen die spanische Armada zu den Waffen).

      Unter Elizabeths Herrschaft war in London eine intensive Bautätigkeit aufgenommen worden, und die Filmemacher begrüßten die Idee von Produktionsdesigner Dyas, der St. Paul’s als Baustelle inklusive noch angebrachter Gerüste zeigen wollte. Diese Darstellung hatte außerdem den Vorteil, dass Regisseur Kapur Gelegenheit hatte, durch dieses Gerüst hindurch zu filmen. (Da während der Dreharbeiten an der Winchester Cathedral tatsächlich echte Restaurationsarbeiten in Gang waren, engagierten die Filmemacher echte Steinmetze als Statisten, die dann während des Drehs wahrhaftig arbeiteten.)

      Der nächste Drehort war dann das St. John’s College in Cambridge, das zweitgrößte der zur University of Cambridge gehörenden Colleges. Gegründet wurde St. John’s im Jahr 1511 von Lady Margaret Beaufort, der Mutter des Königs Heinrich VII. (und somit Elizabeths Urgroßmutter) auf dem Grundstück des ehemaligen mittelalterlichen St. John Hospitals. Die erste Bauphase lief von 1511 bis 1520 und bietet demnach die perfekte Kulisse für eine der sagenumwobenen Szenen aus Elizabeths Ära: die erste Begegnung der Königin mit Raleigh, als er seinen Umhang auf dem Boden ausbreitete, um eine Schlammpfütze zu überbrücken… damit die königlichen Füße nicht schmutzig wurden.

      Aber stimmt diese Geschichte auch? Historiker Pollard meint: „Nun, es gibt in damaligen zeitgenössischen Dokumenten keinen Beleg dafür; diese Anekdote wird von Thomas Fuller zum ersten Mal im Jahr 1663 erwähnt. Aber genau so etwas würde sehr gut zu Raleighs Wesen passen, und es war genau die Art von Auftreten, das der Königin gefiel. Wir haben beschlossen, diese Szene zu verwenden - einerseits, weil es ein so viel sagendes Bild ist, andererseits, weil es auch nach all diesen Jahrhunderten ein wunderbarer Weg ist, um Raleigh und die Königin zusammenzubringen.“

      Die Filmemacher blieben dann noch in Cambridge, um die Szene auf der königlichen Barke zu drehen (auf der Walsingham das delikate Thema der Eheschließung anspricht, während Elizabeth auf der Themse nach London fährt). Die Barke selbst hat ihren ganz eigenen historischen Wert, denn sie wurde u.a. bereits im Fred Zinnemann-Filmklassiker „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ eingesetzt. Bei diesen Drehs wurden die Filmemacher von anhaltenden Regengüssen stark behindert, die für alle Beteiligten eine echte Herausforderung waren, besonders für die Kostümbildner und Produktionsdesigner, die gegen Wind und Wetter ankämpfen mussten, um die Schauspieler (und die Ausstattung) trocken und bei angemessen königlichem Aussehen zu halten.

      Eine weitere wunderbare normannische Kathedrale war dann der nächste Drehort: Ely Cathedral, die einst im 12. Jahrhundert auf einer „Insel“ inmitten des als „Fen“ bekannten Sumpfgebietes errichtet worden war. In dieser flachen, feuchten Landschaft schien die Kathedrale auf dem Sumpf zu schweben, was ihr den Beinamen „Das Schiff des Fen“ einbrachte. Ely Cathedral fungiert im Film als Elizabeths Hof in Whitehall.

      „Die Wahl dieses Drehortes, und auch der anderen Kathedralen“, erklärt Pollard, „soll uns die damaligen Dimensionen vermitteln - sowohl das Gefühl, am großartigen und majestätischen Hofe zu sein als auch den Eindruck der Verletzlichkeit und Verwundbarkeit angesichts der kalten, harten Steinfassaden. Außerdem gibt uns das natürlich Gelegenheit, die breit gefächerte Pracht und Fülle des architektonischen Kulturerbes in England zu feiern.“

      Die Filmemacher verbrachten fast zwei Wochen in Ely und drehten zuerst im Kirchenschiff die Schlüsselszenen, in denen Elizabeth den spanischen Botschafter mit der spanischen Intrige konfrontiert und in die Königin auf die Nachricht reagiert, dass Mary hingerichtet worden sei. Letztgenannte ist typisch für Kapurs Markenzeichen: gedreht wurde von weit oben in der achteckigen Kathedrale, und so erlebt man Elizabeth als verwundbares menschliches Wesen inmitten des Meeres aus Stein. Pollard sagt: „Das Gebäude wird zum Bestandteil der Geschichte: es ist ein ausladender, starrer Widerhall von Elizabeths Gefühlen.“

      Dann drehte man in der Lady Chapel, die von Produktionsdesigner Dyas umdekoriert worden war, um als Kulisse für Raleighs ersten Auftritt bei Hofe zu fungieren - ein weiterer symbolträchtiger Raleigh-Moment, als er die aus der Neuen Welt mitgebrachten Kartoffeln und den Tabak vorstellt. Außerdem drehte man dort das Galabankett zu Ehren des österreichischen Erzherzogs Karl von Habsburg, der als möglicher Ehemann für Elizabeth in Betracht gezogen wird. Pollard erklärt: „Das Eintreffen von Elizabeths möglichem Freier gibt Anlass für ein üppiges Bankett, bei dem wir hoffen, etwas vom exotischen Flair des damaligen Lebens am Hofe vermittelt haben zu können - als Hintergrund für die Action, die sich um Elizabeth, Walsingham, Bess und Raleigh dreht.“

      In den 1580er Jahren war die Welt von den Europäern gerade einmal zur Hälfte ausgekundschaftet worden; die Verheißungen der fernen Länder und unermesslichen Reichtümer lagen gleich hinter dem Horizont. Deshalb beschlossen die Filmemacher, die traditionelle Bankett-Szene mit diesem Sinn für Exotik zu würzen: es gibt eine wundervolle Auswahl an historischen, nach Originalrezepten und Illustrationen zubereiteten Gerichten, darunter Kranichpasteten, kandierte Früchte, gefüllten Pfau und Zuckerelefanten. Zur Unterhaltung der Gäste wurde eine ganze Menagerie aufgeboten: Papageien aus der Neuen Welt, eine indische Pythonschlange, ein Affe und sogar ein Zebra. (Pollard sagt: „Solche Tiere wurden den gekrönten Häuptern oft von anderen Monarchen geschenkt, und es herrschte ein reger Wettbewerb um den Besitz von besonders seltenen Exemplaren.“)

      Die Produktion zog dann an den nächsten Drehort: in Brean Down im West Country - eine der dramatischsten Landschaften an der Küste von Somerset - wurde Elizabeths berühmte Tilbury-Rede gedreht, in der sie unmittelbar vor der Schlacht gegen die spanische Armada die englischen Truppen anfeuert. Produzent Cavendish erklärt: „Die Tilbury-Rede kennzeichnet den Augenblick - geschichtlich gesehen und auch in unserem Film -, an dem Elizabeth das Kommando über die Schlacht übernimmt. Damit beginnt ihre Entwicklung von einem sterblichen Wesen hin zu einer eher göttlichen Präsenz.“

      Pollard fügt hinzu: „Cate zu Pferde auf der Klippe von Brean Down zu sehen - in Rüstung und Kettenhemd, die speziell für den Film angefertigt wurden, mit dem Wasserfall aus rotem Haar im Wind… Man begreift auf Anhieb, welchen Eindruck Elizabeths Erscheinung auf die hoffnungslos in Unterzahl liegenden Kämpfer gehabt haben muss. Als die Sonne sich in der auf Hochglanz polierten Rüstung spiegelte, muss sie mehr einem Engel als einem Menschen geglichen haben, und jeder Mann und jeder Junge vor Ort hoffte wohl, dass sie die Siegesgöttin verkörperte.“

      Die steinige Halbinsel, gesprenkelt mit einem Lager aus Tudor-Zelten (die mittels Computeranimation repliziert wurden, um das Camp größer erscheinen zu lassen), war als Drehort ausgewählt worden, weil sie genau die richtige Mischung aus inspirierender Landschaft mit besonderen Merkmalen bot: es ist genau die richtige Kulisse für einen der wichtigsten Momente im Film. Doch das beeindruckende Panorama hatte auch etliche Herausforderungen zu bieten: man steht fast 100 Meter über dem Meeresspiegel, die Schauspieler und der Stab mussten per Busshuttle auf die steilen Klippen gebracht werden, während die sportlichsten Naturen sich (zusammen mit den Pferden) zu Fuß hinauf wagten.

      Dann machten sich die Filmemacher auf zur Wells Cathedral, mit deren Bau im Jahr 1180 begonnen wurde. Das beeindruckende Bauwerk hat zusammen mit den umliegenden Gebäuden acht Jahrhunderten widerstanden und beherrscht noch immer das Stadtbild von Wells im Herzen von Somerset. Eine außergewöhnliche Treppe verbindet den Nordflügel mit dem Chapter House und fungiert im Film als Eingangshalle von Whitehall Palace; laut Pollard ist es „das Portal des Palasts, also der Übergang von der Außenwelt in die dünne Luft des Lebens am Hofe“.

      Bevor die Produktion wieder in die Shepperton Studios zurückkehrte, drehte man noch in der Waverley Abbey - also in den langsam verfallenden Ruinen eines fast vergessenen Klosters -, die im Film als Treffpunkt der katholischen Verschwörer dient, außerdem in Dorney Court - seit über 450 Jahren Wohnsitz der Familie Palmer und unter Denkmalschutz gestellt -, das im Film als Raleighs Haus fungiert, und schließlich im Petworth Park, der großartigen, von „Capability“ Brown gestalteten Gartenlandschaft, die in Turners Gemälden für die Ewigkeit gebannt wurde, die im Film in der Reitszene zu sehen ist, in der Elizabeth und Raleigh einen Moment der Zweisamkeit erleben.


      Für Regisseur Kapur war es eine leichte Entscheidung, sich erneut dem Filmstoff über eine der größten Herrscherinnen aller Zeiten zuzuwenden. Seiner Meinung nach erwies sich die historische Figur von Elizabeth I. als scharfsichtige Strategin, intellektuelle Monarchin und geborene Führungskraft. Doch auch angesichts einer historischen Figur von so überragender Bedeutung ist das, was den Filmemacher am meisten interessiert, das wahre Wesen dieser einsamen Frau, die alles ertrug… die Königin, die sich selbst einer höheren Macht beugen musste: „Trotz des starken Willens und der Macht, die wir Menschen zu haben glauben, sind wir doch den höheren Mächten des Schicksals unterworfen. Genau das war mein Leitgedanke für die Herangehensweise an diesen Film, genau wie für die Kameraeinstellungen. Es ist eine große Oper und ein Mythos… besonders heute, ganze vier Jahrhunderte später.“



      DIE BESETZUNG


      CATE BLANCHETT (Elizabeth)

      Seit sie ihren Studienabschluss am National Institute of Dramatic Art (NIDA) in Australien machte, hat Cate Blanchett viele Theaterrollen gespielt, besonders mit der Company B, einer Schauspieltruppe mit wechselnder Besetzung (darunter auch Geoffrey Rush, Gillian Jones und Richard Roxburgh) die in der Belvoir Street ansässig und deren Regisseur Neil Armfield ist. Zu ihren Rollen gehörten u.a. Miranda in „The Tempest“, Ophelia in „Hamlet“ (für die sie für einen Green Room Award nominiert wurde), Nina in „The Seagull“ und Rose in „The Blind Giant is Dancing“.

      Mit der Sydney Theater Company (STC) war sie in folgenden Inszenierungen zu sehen: Caryl Churchills „Top Girls“, David Mamets „Oleanna“ - für die sie mit dem Preis der Theaterkritiker in Sydney in der Kategorie Beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde -, Michael Gows „Sweet Phoebe“ (ebenfalls am Croyden Warehouse in London aufgeführt) und Timothy Dalys „Kafka“ (auch mit der The Griffin Theatre Company stand sie in dieser Inszenierung auf der Bühne und wurde mit dem Preis des Critics Circle als Beste Newcomerin ausgezeichnet).

      Mit der Truppe des Almeida Theatre spielte Cate Blanchett 1999 die Rolle der Susan Traherne in David Hares „Plenty“ am Londoner West End.

      Zu ihren TV-Auftritten gehören u.a. Hauptrollen in „Bordertown“ und „Heartland“, beide für die Australian Broadcasting Commission.

      Zu ihren Spielfilmen zählen z.B. die Rolle als Susan Macarthy in Bruce Beresfords „Paradise Road“, die Lizzie in „Heiraten ist Glückssache“, eine anti-romantische Komödie unter der Regie von Cherie Nowlan, für die Cate Blanchett mit dem Preis des Australian Film Institute (AFI) und dem der Sydney Film Critics in der Kategorie Beste Nebendarstellerin ausgzeichnet wurde, und an der Seite von Ralph Fiennes die Rolle der Lucinda in „Oscar und Lucinda“ unter der Regie von Gillian Armstrong, die ihr eine AFI-Nominierung in der Kategorie Beste Schauspielerin einbrachte.

      1998 spielte Cate Blanchett die Titelrolle im von der Kritik gefeierten „Elizabeth“ unter der Regie von Shekhar Kapur und wurde hierfür mit einem Golden Globe in der Kategorie Beste Schauspielerin in einem Drama sowie mit einem BAFTA als Beste Schauspielerin in einer Hauptrolle ausgezeichnet; außerdem wurden ihr der Preis als Beste Schauspielerin von Seiten der Kritikerverbände in Chicago, London und Toronto zuteil, der Preis der Online Film Critics, der Variety Critics und die Auszeichnung U.K. Empire Award zuteil. Zusätzlich war sie in der Kategorie Beste Schauspielerin auch für einen Screen Actors Guild (SAG) Award sowie für einen Oscar nominiert.

      1999 war sie an der Seite von John Cusack in „Turbulenzen - und andere Katastrophen“ zu sehen, einer schwarzen Komödie über Flugzeuglotsen unter der Regie von Mike Newell, außerdem in „Ein perfekter Ehemann“ von Oliver Parker sowie in „Der talentierte Mr. Ripley“ unter der Regie von Anthony Minghella, für den sie in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen BAFTA nominiert war. Zusätzlich spielte sie in „The Gift - Die dunkle Gabe“ unter der Regie von Sam Raimi und in Sally Potters „In stürmischen Zeiten“, der auf den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte und für den Cate Blanchett mit den Preisen des National Board of Review und des Kritikerverbandes von Florida in der Kategorie Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde.

      2001 war sie an der Seite von Bruce Willis und Billy Bob Thornton in „Banditen“ unter der Regie von Barry Levinson zu sehen und wurde für den Golden Globe sowie den SAG in der Kategorie Herausragende Nebendarstellerin nominiert. Zu ihren weiteren Filmen gehören außerdem „Schiffsmeldungen“ mit Kevin Spacey unter der Regie von Lasse Hallström - basierend auf dem 1994 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten gleichnamigen Roman von Annie E. Proulx - sowie die Rolle der Elfenkönigin Galadriel in „Der Herr der Ringe: Die gefährten“, dem ersten Teil von Peter Jacksons auf J.R.R. Tolkiens Fantasy-Romanen basierenden Trilogie. Für die drei letztgenannten Filme wurde sie vom National Board of Review 2001 in der Kategorie Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Die Rolle der Galadriel nahm sie auch 2002 in „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“, dem zweiten Teil der Trilogie, sowie 2003 in „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ wieder auf.

      2002 stand sie für die Titelrolle in dem auf Sebastian Faulks Romanbestseller basierendem Film „Die Liebe der Charlotte Gray“ unter der Regie von Gillian Armstrong vor der Kamera, außerdem an der Seite von Giovanni Ribisi in „Heaven“ von Tom Tykwer, der auf der Berlinale Premiere feierte und mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde.

      2003 drehte sie unter der Regie von Joel Schumacher „Die Journalistin“, nach der wahren Geschichte der irischen Journalistin, die 1996 von Drogendealern ermordet wurde. Diese Titelrolle brachte ihr eine Golden Globe-Nominierung in der Kategorie Beste Performance einer Schauspielerin in einem Spielfilm ein sowie eine Nominierung des Filmkritikerverbandes von Washington, D.C. in der Kategorie Beste Schauspielerin. Im gleichen Jahr war sie an der Seite von Tommy Lee Jones auch im Thriller „The Missing“ von Ron Howard zu sehen.

      2004 spielte sie in „Coffee & Cigarettes“ unter der Regie von Jim Jarmush gleich zwei Rollen - sich selbst und ihre eigenen Cousine. Diese Performance brachte ihr 2005 eine Nominierung zum Independent Spirit Award in der Kategorie Beste Nebendarstellerin ein.

      Im Juli 2004 kehrte sie zur Sydney Theatre Company zurück, um die Titelrolle in Andrew Uptons Adaption von „Hedda Gabler“ zu übernehmen. Die Inszenierung wurde von der Kritik begeistert aufgenommen, Cate Blanchett mit dem renommierten Helpmann Award in der Kategorie Beste Bühnenschauspielerin ausgezeichnet. Außerdem stand sie nach etlichen Jahren erneut für einen australischen Film vor der Kamera: „Little Fish“ unter der Regie von Rowan Woods brachte ihr den AFI Award als Beste Schauspielerin ein.

      Mit einem Oscar wurde sie für die Rolle als Katherine Hepburn in „Aviator“ von Martin Scorsese ausgezeichnet, außerdem bekam sie dafür auch einen BAFTA und einen SAG Award, wurde von verschiedenen Kritikerverbänden anerkannt und bekam eine Nominierung für den Preis der Hollywood Foreign Press Association.

      2006 stand sie an der Seite von Brad Pitt in „Babel“ von Alejandro González Iñárritu vor der Kamera. Dieser Film wurde mit einem Golden Globe ausgezeichnet und Nominierungen zu verschiedenen Preisen, darunter eine für den Oscar sowie eine für den SAG in der Kategorie Bestes Ensemble. Zu ihren weiteren Filmen gehören „The Good German“ mit George Clooney unter der Regie von Steven Soderbergh sowie „Tagebuch eines Skandals“ mit Judi Dench - für den Cate Blanchett für den Golden Globe, den SAG und den Oscar nominiert wurde. Im Jahr 2006 wurden die Schauspielerin und ihr Ehemann Andrew Upton zu Co-Regisseuren der Sydney Theatre Company ernannt; ihre Debütsaison beginnt 2009.

      In diesem Jahr wurde Cate Blanchett auf dem Filmfestival in Venedig für ihr Porträt von Bob Dylan in Todd Haynes’ „I’m Not There“ mit dem Preis als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Derzeit steht sie gerade für den vierten Teil von „Indiana Jones“ an der Seite von Harrison Ford unter der Regie von Steven Spielberg vor der Kamera und hat gerade die Dreharbeiten zu „The Curious Case of Benjamin Button“ mit Brad Pitt unter der Regie von David Fincher abgeschlossen; diese beiden Filme sollen 2008 in die Kinos kommen.


      GEOFFREY RUSH (Walsingham)

      Geoffrey Rush ist einer der renommiertesten Schauspieler der Gegenwart und nahm seine Karriere am australischen Theater auf; seither stand er in über 70 Inszenierungen auf der Bühne und wirkte in mehr als 20 Spielfilmen mit.

      Für seine mitreißende Darstellung im HBO-Film „The Life and Death of Peter Seller“ wurde Rush mit einem Emmy, einem Golden Globe und dem SAG Award ausgezeichnet. Dann war er an der Seite von Heath Ledger in „Candy - Reise der Engel“ von Neil Armfield zu sehen sein. Vor kurzem war er mit „Fluch der Karibik - Am Ende der Welt“ erneut in der Rolle des Captain Barbossa auf der großen Leinwand; zu seinen weiteren neueren Filmen zählen auch „Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“, „Fluch der Karibik“ und der Oscar-nominierte „München“ unter der Regie von Steven Spielberg.

      Große Aufmerksamkeit errege Rush mit der Hauptrolle in „Shine - Der Weg ans Licht“ von Regisseur Scott Hicks; Rush verkörperte darin den Pianisten David Helfgott und wurde für diese Rolle mit dem Oscar in der Kategorie Bester Schauspieler ausgezeichnet. Zusätzlich wurden ihm etliche weitere Preise zuteil: der Golden Globe, der SAG Award, der BAFTA, der Preis des australischen Filmkritikerverbandes und der Broadcast Film Critics, der des AFI sowie die Auszeichnungen der Kritikerverbände in New York und Los Angeles. Für seine Darstellung in Philip Kaufmans „Quills - Macht der Besessenheit“ bekam er ebenfalls eine Oscar-Nominierung, ebenso wie für „Shakespeare in Love“, der ihm außerdem auch eine Nominierung zum Golden Globe einbrachte.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a. „Ein (Un)möglicher Härtefall“, „Findet Nemo“, „Ned Kelly“, „Lantana“, „Frida“, „Der Schneider von Panama“, „Haunted Hill“, „Mystery Men“, „Elizabeth“, „Les Misérables“, „Zum Teufel mit der Seele“, „Children of the Revolution“, „Oscar und Lucinda“ und „Starstruck“.

      Seinen Studienabschluss machte Rush im Fach Englisch an der University of Queensland, bevor er dann an die Jacques Lecoq School of Mime and Theater in Paris ging. Danach kehrte er nach Australien zurück und war u.a. in der Bühneninszenierung von „King Lear“ sowie an der Seite von Mel Gibson in „Waiting for Godot“ zu sehen. Vor kurzem wurde er für seine Performance in „Exit the King“ von der Kritik stürmisch gefeiert.

      Anfang der 1980er Jahre war Rush eines der Hauptmitglieder in Jim Sharmans Pioniertruppe, dem Lighthouse Ensemble, und stand in etlichen Klassiker auf der Bühne. Seine Theaterauftritte brachten ihm viele Auszeichnungen ein, darunter den Preis des Sydney Critics Circle in der Kategorie Herausragendste Performance, den Variety Club Award in der Kategorie Bester Schauspieler und 1990 den Victorian Green Room Award für seine hochgelobte Darstellung in Neil Armfields „The Diary of a Madman“. Nominierungen für den Preis des Sydney Critics Circle in der Kategorie Bester Schauspieler bekam er auch für seine Hauptrollen in Gogols „The Governement Inspector“, Tschechovs „Uncle Vanya“ und Mamets „Oleanna“. 1994 wurde ihm für seine Theaterkarriere der renommierte Sidney Myer Performing Arts Award zuteil.

      Geoffrey Rush lebt mit seiner Ehefrau und den zwei Kindern in Melbourne, Australien.


      CLIVE OWEN (Raleigh)

      Clive Owens Performance in der Titelrolle von Mike Hodges Überraschungserfolg „Der Croupier“ riss etliche Kritiker zu begeisterten Vergleichen mit Schauspiellegenden wie Bogart, Mitchum und Connery hin.

      Die Aufmerksamkeit des britischen Publikums erregte Owen zunächst an der Seite von Catherine Zeta-Jones in Jack Golds TV-Filmadaption von „The Return of the Native“. Zu seinen britischen TV-Rollen gehören außerdem Andrew Grieves „Lorna Doone“, Andy Wilsons „An Evening With Gary Lineker“, Diarmuid Lawrences „The Echo“ und David Blairs „Split Second“. Und erst vor kurzem spielte er in den BBC-Krimi „Second Sight“ die Rolle des Ross Tanner.

      Seine Spielfilme sind u.a. Beeban Kirdons „Vroom! - Ab in die Freiheit“, Stephen Poliakoffs „Schließe meine Augen - Begehre oder töte mich“ und „Century“, Sean Mathias’ „Bent“, Joel Hershmans „Greenfingers - Harte Jungs & zarte Triebe“ und Robert Altmans hochkarätig besetzter „Gosford Park“.

      Am Theater spielte er gefeierte Rollen wie den Romeo am Young Vic, die Hauptrolle in Sean Mathias’ Inszenierung von Noel Cowards „Design for Living“ sowie in Patrick Marbers Originalproduktion „Closer“ am Royal National Theatre. Im Herbst 2001 stand er in London in Laurence Boswells Inszenierung von Peter Nichols’ „A Day in the Death of Joe Egg“ auf der Bühne sowie in der „The Hire“-Serie der Internet-Kurzfilme von BMW vor der Kamera, jeweils für John Frankenheimer, Ang Lee, Wong Kar-Wai, Guy Ritche und Alejandro González Iñárritu.

      Clive Owens darauf folgende Filmrollen trugen noch mehr zu seinem brillanten und vielfältigen Oeuvre bei: er spielte im romantischen Kriegsdrama „Jenseits aller Grenzen“ mit Angelina Jolie, in Mike Hodges Thriller „Dead Simple“, im Actiondrama „King Arthur“ sowie in „Sin City“ an der Seite von Bruce Willis, Benicio del Toro, Rosario Dawson und Jessica Alba.

      2005 wurde er für seine Darstellung des Larry in „Hautnah“ unter der Regie von Mike Nichols mit einem Golden Globe ausgezeichnet und für den Oscar nominiert; er stand dabei mit Julia Roberts, Jude Law und Natalie Portman vor der Kamera.

      Im gleichen Jahr war er an der Seite von Jennifer Aniston auch in „Entgleist“ zu sehen; 2006 hatte er an der Seite von Denzel Washington und Jodie Foster die Hauptrolle in Spike Lees „Inside Man“ inne, und vor kurzem war er mit Julianne Moore und Michael Caine in „Children of Men“ von Alfonso Cuarón zu sehen. Zu seinen jüngsten Filmen zählt auch der Actionthriller „Shoot ’Em Up“ mit Paul Giamatti und Monica Belucci; Drehbuch und Regie übernahm Michael Davis.


      RHYS IFANS (Robert Reston)

      Rhys Ifans gehört zu den besten britischen Schauspielern der Gegenwart. Er ist in Wales geboren und aufgewachsen, besuchte die Jugendtheaterschule des Theatre Clwyd in Mold und war in vielen TV-Programmen in walisischer Sprache zu sehen, bevor er sich intensiv seiner Filmkarriere widmete.

      Seinen Durchbruch hatte er 1999 in Roger Michells „Notting Hill“ an der Seite von Julia Roberts und Hugh Grant; für diese Darstellung wurde Ifans zum BAFTA in der Kategorie Beste Performance eines Nebendarstellers nominiert. Davor war er in Charles McDougalls „Heart - Jeder kann sein herz verlieren“, Kevin Allen „Das Chaoten.Kaff“ (neben seinem Bruder Llyr Evans), in Anthony Hopkins „August“ und Karl Francis’ „Streetlife“ zu sehen gewesen.

      Seit 1999 hat er über 20 Spielfilme gedreht, darunter Andy Hursts „You’re Dead“, Clare Kilners „Janice Beard“, Edward Thomas’ „Extreme Risk“, Dominic Ancianos „Love, Honour and Obey“, Ed Byes „Kevin & Perry tun es“, Howard Deutchs „Helden aus der zweiten Reihe“, Steven Brills „Little Nicky - Satan Junior“, Michel Gondrys „Human Nature - Die Krone der Schöpfung“, Rony Yus „Formula 51“, Mike Figgis’ „Hotel“, Lasse Hallströms „Schiffsmeldungen“ und Shane Meadows „Once Upon a Time in the Midlands“.

      Außerdem war er auch in Jeff Balsmeyers „Danny Deckchair“, Mira Nairs „Vanity Fair“, Roger Michells „Enduring Love“ - für den Ifans vom Empire Magazin für den Best British Actor Award nominiert wurde - zu sehen, dann in Martha Fiennes’ „Chromophobia“, Francesca Josephs „Four Last Songs“ und Peter Webbers „Hannibal Rising - Wie alles begann“. Gerade hat er die Dreharbeiten zu Pawel Pawlikowskis „The Restraint of Beasts“ abgeschlossen.

      Am Theater stand er u.a. am Donmar Warehouse in Robert Delameres „Accidental Death of an Anarchist“ sowie in Michael Sheens „Bad Finger“ auf der Bühne, am National Theatre in Matthew Warchus’ „Volpone“ und Roger Michells „Under Milk Wood“, am Duke of York Theatre in Hettie MacDonalds „Beautiful Thing“, am Royal Court Theatre in James MacDonalds „Thyestes“ sowie am Royal Exchange in Braham Murrays „Smoke“ und in Ronald Harwoods „Poison Pen“.

      Zu seinen neueren TV-Filmen gehört auch die Rolle des Peter Cook in Terry Johnsons „Not Only But Always“, für die er mit dem BAFTA TV Award in der Kategorie Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Weitere seiner Fernsehfilme sind z.B. „Shakespeare Shorts“, „Trial & Retribution“, „The Two Franks“, „Judas and the Gimp“, „Night Shift“, „Spatz“, „Burning Love“ und „Review“. 2005 hatte Ifans mit der Rockband Oasis einen Gastauftritt im Video zu ihrer Single „The Importance of Being Idle“ und nahm für sie auf der NME-Preisverleihung die Auszeichnung für das Video des Jahres 2005/2006 in Empfang.


      JORDI MOLLÁ (König Philip II. von Spanien)

      Der Schauspieler, Regisseur, Maler und Autor Jordi Mollá ist einer der renommiertesten Künstler Spaniens.

      Er absolvierte seine Ausbildung am Institut für Theaterwissenschaften in Barcelona und nahm auch in Italien, Ungarn und England Schauspielunterricht. Als Darsteller war er in vielen Filmen zu sehen, darunter für so anerkannte Regisseure wie Bigas Luna, Pedro Almodóvar, PEter Greenaway, Montxo Armendáriz, Ricardo Franco und Fernando Colomo.

      Zu erstem Ruhm kam Mollá 1992 in Bigas Lunas „Jamón, Jamón“; seither stand er u.a. in Montxo Armendáriz’ „Treffpunkt Kronen-Bar“ (1994) vor der Kamera, außerdem in Pedro Almodóvars „Mein blühendes Geheimnis“ (1994), Gerardo Veras „La Celestina“ (1996) - für diese Rolle bekam er eine Nominerung zum Goya Award als Bester Darsteller - und in Ricardo Francos „Lucky Star“ (1997), für den er mit dem Butaca Award als Bester Katalanischer Filmschauspieler und auf der Ondas-Preisverleihung mit dem Preis als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde, auf dem Filmfestival in Mar del Plata einer der Preisträger in der Kategorie Bester Darsteller war und außerdem für einen Goya nominiert wurde. Weitere seiner Spielfilme sind Fernando Colomos „Los Años Bárbaros“ (1998 ), Bigas Lunas „Volavérunt (1999), Mateo Gils „Nobody Knows Anybody“ (1999) - dafür wurde ihm eine Nominierung zum Fotograma Platas Award als Bester Schauspieler zuteil -, Gerardo Veras „Segunda Piel“ (1999) - ebenfalls Nominierung für den Goya als Bester Schauspieler -, Bigas Lunas „Son de Mar“ (1999), Peter Greenaways „The Tulse Luper Suitcases“ Teil I und II (2003/2004), Daniel Calpasoros „Ausentes“ (2005) und Antonello Bellucos „Antonio Guerriero di Dio / Il Santo“ (2006). Hauptrollen hatte er vor kurzem u.a. auch in Renzo Martinellys „The Stone Merchant“, Miguel Courtois’ „Gal“ und Angelo Longonis TV-Film „Caravaggio“ inne. Demnächst wird er in Mary McGuckians „A.R.T. in Las Vegas“ sowie Steven Soderberghs „Che“ zu sehen sein.

      Sein Hollywooddebüt gab er 2001 im von der Kritik gefeierten „Blow“ mit Johnny Depp und Penélope Cruz als kolumbianischer Drogendealer Diego Delgado. Darauf folgte 2003 Michael Bays Krimi-Komödienthriller „ Bad Boys II“ mit Martin Lawrence und Will Smith, 2004 dann John Lee Hancocks „Alamo - Der Traum, das Schicksal, die Legende“ mit Dennis Quaid, Billy Bob Thornton und Jason Patric.

      Jordi Mollá hat auch bei zwei Kurzfilmen Regie geführt: „Walter Peralta“ - ausgezeichnet mit dem Nationalen Kurzfilmpreis auf dem Kurzfilmfestival in Alcalá de Henares - und „No Me Importaría Irme Contigo“. Seine erste Spielfilmregie übernahm er für „God’s on Air“ (2002), der auf dem spanischen Filmfestival in Málaga für den Preis Golden Biznaga nominiert war.

      Auch zwei Bücher hat Mollá geschrieben: „Las Primeras Veces“ und „Agua Estancada“; außerdem hat er sich selbst die Malerei angeeignet.


      ABBIE CORNISH (Bess)

      Abbie Cornish gilt als eine der erfahrensten und begehrtesten Schauspiel-Newcomerinnen Australiens; mit ihrer sinnlichen Performance in Cate Shortlands „Somersault“ zog sie sowohl die Kritiker als auch das Publikum in ihren Bann. Dieser Film gibt aufregende Einblicke in die sexuellen Eskapaden einer 16-jährigen und machte 2004 bei der Verleihung der australischen AFI Awards Furore, denn er räumte alle Einzelpreise ab; Abbie Cornish wurde in der Kategorie Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Außerdem wurde ihr für diese Rolle der FCCA Award als Beste Schauspielerin, der IF Award in der gleichen Kategorie sowie 2005 auf dem Filmfestival in Miami auch der Preis in der Kategorie Best Breakthrough Performance zuteil. 2005 wurde sie auf der Australian International Movie Convention außerdem zum Australischen Star des Jahres ernannt.

      Vor „Somersault“ hatte sie in Samantha Langs Krimi „Die Affenmaske“ eine gequälte junge Dichterin gespielt; in „Horseplay“ eine intrigante Jugendliche und im neueren „One Perfect Day“ das Opfer einer Rave-Party. Zu ihren darauf folgenden Filmen gehören der Kurzfilm „Everything Goes“ - die Adaption einer Kurzgeschichte von Raymond Carver, in der sie an der Seite von Hugo Weaving zu sehen war -, „Candy - Reise der Engel“, die Geschichte eines jungen Paares im Kampf gegen die Heroinsucht - mit Heath Ledger und Geoffrey Rush - sowie Ridley Scotts „Ein gutes Jahr“ an der Seite von Russel Crowe.

      Abbies Schauspielkarriere begann in der australischen TV-Serie „Children’s Hospital“, in der sie eine Querschnittsgelähmte spielte. 1997 ergatterte sie eine Rolle in der TV-Serie „Wildside“. Zu ihren weiteren TV-Rollen gehören „Close Contact“, „Water Rats“, „Outriders“, „Life Support“, „White Collar Blue“ und „Marking Time“.

      Demnächst wird sie in Kimberly Pierces „Stop Loss“ mit Ryan Phillippe zu sehen sein; es ist die Geschichte eines Soldaten, der sich nach dem Heimaturlaub weigert in den Irak zurückzukehren. Außerdem wird sie in der Hauptrolle von „Bright Star“ unter der Regie von Jane Campion vor der Kamera stehen; dieser Film erzählt von der Affäre zwischen dem Dichter John Keats (Ben Wishaw) und Fanny Brawne (Abbie Cornish).


      SAMANTHA MORTON (Mary Stuart)

      Samantha Morton wurde bereits als eine der aussagekräftigsten Schauspielerinnen ihrer Generation gefeiert. Im Verlauf ihrer bisherigen Karriere hat sie mit einigen der angesehensten internationalen Regisseure zusammengearbeitet, darunter auch Steven Spielberg und Woody Allen. Die vielfältigen und anspruchsvollen Rollen, für die sie sich entschieden hat, sehen sich auch in der Bandbreite der Ehrungen widergespiegelt, die ihr zuteil geworden sind, darunter ein Golden Globe sowie zwei Oscar-Nominierungen.

      Morton ist in Nottingham, England, aufgewachsen. Mit 13 schloss sie sich dem Junior-Workshop von Central Television an, wo sie schon bald entdeckt und für frühe Fernsehrollen engagiert wurde, darunter in „Cracker“ und „Peak Practice“. Zu ihren herausragenden Theaterrollen gehören zwei preisgekrönte Inszenierungen am Royal Court Theatre in London: „Ashes and Sand“ und „Stargazy Pie and Sauerkraut“.

      Im Alter von 17 wurde sie für die Rolle der Tracy im preisgekrönten TV-Drama „Band of Gold“ engagiert. Darauf folgten schon bald die Fernsehfilme „Emma“ und „Tom Jones“, danach die Titelrolle in Robert Youngs gefeiertem „Jane Eyre“.

      Die Aufmerksamkeit des internationalen Kinopublikums erregte sie als Iris in Carine Adlers packendem „Under the Skin“; diese Rolle brachte ihn auch von Seiten der Kritik einhelliges Lob sowie den Preis des Kritikerverbandes von Boston in der Kategorie Beste Schauspielerin.

      1999 besetzte sie Woody Allen in der Rolle der stummen Hattie in „Sweet and Lowdown“, für die sie Nominierungen zum Oscar und Golden Globe in der Kategorie Beste Nebendarstellerin erhielt. Zu ihren weiteren bemerkenswerten Rollen gehörten dann auch Filme wie Alison Macleans „Jesus Son“, Julien Temples „Pandemonium“, Eric Styles „Dreaming of Joseph Lees“ und Amos Gitais „Eden“.

      2002 hatte sie die Titelrolle im von der Kritik gefeierten „Morvern Callar“ unter der Regie von Lynne Ramsay inne und spielte dann an der Seite von Tom Cruise die Agatha in Steven Spielbergs „Minority Report“, die Maria Gonzales in Michael Winterbottoms „Code 46“, die Sarah in Jim Sheridans „In America“ - für den sie ihre zweite Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Schauspielerin bekam - und die Claire in Roger Michells „Enduring Love“, für den sie eine Nominierung zum Britisch Independent Film Award in der Kategorie Beste Schauspielerin erhielt.

      Zu ihren Spielfilmen aus den Jahren 2005 und 2006 gehören u.a. das neuseeländische Epos „River Queen“, „The Libertine“ mit Johnny Depp und „Lassie kehrt zurück“. Außerdem wurde ihr auf Dennis Hoppers Filmfestival Cinevegas der Half-Lifetime Achievement Award zuteil.

      Ab Herbst wird sie in „Control“ in der Rolle der Deborah Curtis zu sehen sein - dieser Film unter der Regie von Anton Corbijn erzählt die Lebensgeschichte des verstorbenen Sängers Ian Curtis (Joy Division) - und außerdem als Marilyn Monroe-Double in Harmony Korines mit Spannung erwartetem „Mister Lonely“.

      Anfang des Jahres verkörperte sie an der Seite von Jim Broadbent im NBC/Channel 4-Film „Longford“, der in den USA bei HBO lief, die Rolle der Myra Hindley, die ihr erst eine Nominierung zum BAFTA und nun auch für einen Emmy einbrachte.

      Gerade hat sie an der Seite von Philip Seymour Hoffman und Michelle Williams die Dreharbeiten zu „Synecdoche“ unter der Regie von Philip Kaufman abgeschlossen; dieser Film soll 2008 in die Kinos kommen.



      DER STAB


      SHEKHAR KAPUR (Regie)

      Shekhar Kapur begann seine Laufbahn in einem ganz anderem Bereicht: an der Universität von Delhi erwarb er mit Auszeichnung sein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und begann als Buchhalter und Wirtschaftsprüfer, als Manager für Burma Oil und als Unternehmensberater in Großbritannien zu arbeiten. Nach etlichen Jahren beschloss er, diese Welt hinter sich zu lassen und kehrte nach Indien zurück, um in der Film- und Unterhaltungsindustrie Fuß zu fassen.

      Zusätzlich zu seinen Erfolgen als Werbefilmregisseur zeichnete Kapur auch für einige der beliebtesten und erfolgreichsten indischen Filmen aller Zeiten verantwortlich, darunter „Mr. India“, der als bester Kinderfilm in der indischen Kinogeschichte angesehen wird, und „Bandit Queen“, der die Aufmerksamkeit der internationalen Filmgemeinschaft erregte, als er auf dem Filmfestival in Cannes für Furore sorgte. Danach übernahm Kapur die Regie bei „Elizabeth“, seinem ersten englischsprachigen Film. „Elizabeth“ wurde für sieben Oscars nominiert, darunter in den Kategorien Bester Film und Beste Schauspielerin. Darauf folgte seine Regiearbeit bei der Filmadaption des Romanbestseller „Die vier Federns“.

      Kapurs kreatives Interesse gilt jedoch nicht nur der Filmregie. Als junger Mann war er Hauptdarsteller in indischen Filmproduktionen, das erste prominente männliche Model und drei Staffeln lang auch Moderator der Talkshow „On the Other Hand“ bei Channel 4 India. Kapur war es auch, der Andrew Lloyd Webber die Idee zum Showerfolg „Bombay Dreams“ vorstellte, mit ihm gemeinsam die zugrunde liegende Story entwarf und ihn überzeugte, den jetzt weltbekannten indischen Komponisten für die Musik zu engagieren. Kapur gründete auch die Intent Corporation, zusammen mit Bestsellerautor und Guru Deepak Chopra, um „die aufstrebende asiatische Kultur dem Rest der Welt zugänglich zu machen“. Über Intent gründete er dann Virgin Comics und Imagination, eine Zusammenarbeit mit Richard Bransons Marke Virgin; beteiligt sind rund 100 Künstler und Autoren in Bangalore und New York, die neue Figuren für weltweit eingesetzte Multimediaanwendungen entwerfen.

      Kapur hat viele weitere Projekte in der Pipeline: u.a. den Spielfilm „Paani“ (Wasser), der von einer Großstadt im Jahr 2047 erzählt, in der praktisch gar kein Wasser mehr zur Verfügung steht, dann das animierte Rap-Musical „A Suitable Cockroach“, das gerade mit den Prana Studios, einer der führenden indischen Produktionsgesellschaften, produziert wird, und das Film- und Bühnenmusical „Rasputin“ aus der Feder von Michael Hirst, der das Drehbuch zu „Elizabeth“ schrieb und auch „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ mitverfasste.

      Mit „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ widmet sich Kapur erneut seiner Leidenschaft für die Regiearbeit und setzt die Geschichte von Elizabeth I. fort; dabei arbeitet er erneut mit vielen der Mitwirkenden aus dem ersten Teil zusammen. Die sehnlichst erwartete Fortsetzung war für alle Beteiligten eine abenteuerliche Reise - und Kapur freut sich bereits auf die Dinge, die ihn in Zukunft noch erwarten.


      WILLIAM NICHOLSON (Drehbuch)

      William Nicholson kam 1948 zur Welt und ist in Sussex und Gloucestershire aufgewachsen. Er besuchte die Downside School und das Christ’s College in Cambridge und ging dann zu BBC Television, wo er als Dokumentarfilmer tätig war. Dort mündete seine Liebe zur Schriftstellerei, die zunächst in Romane floss, schließlich in Drehbüchern für das Fernsehen, zu denen „Shadowlands - Ein Geschenk des Augenblicks“ und „Wettlauf zum Ruhm“ gehören, die beide jeweils mit dem BAFTA in der Kategorie Best Television Drama ausgezeichnet wurden. Weitere seiner preisgekrönten Werke waren „Sweet As You Are“ und „The March“. 1988 wurde er mit dem Autorenpreis der Royal Television Society ausgezeichnet.

      Sein erstes Theaterstück, eine Bühnenadaption von „Shadowlands - Ein Geschenk des Augenblicks“ wurde mit dem Evening Standard Award 1990 ausgezeichnet; die Saison am Broadway wurde dann mit dem Tony preisgekrönt. Für das Filmdrehbuch dazu wurde Nicholson für einen Oscar nominert; Regie führte Richard Attenborough, die Hauptrollen spielten Anthony Hopkins und Debra Winger.

      Seither hat er weitere Drehbücher verfasst, darunter „Sarafina“, „Nell“, „Der erste Ritter“, „Grey Owl und der Schatz der Biber“ und als Co-Autor auch „Gladiator“, für den ihm seine zweite Oscar-Nominierung zuteil wurde. Als Autor und Regisseur zeichnete er für seinen Film „Verborgenes Feuer“ verantwortlich, außerdem für drei Theaterstücke: „Map of the Heart“, „Katherine Howard“ und „The Retreat from Moscow“; letzgenanntes lief fünf Monate lang am Broadway und wurde für drei Tony Awards nominiert.

      Sein Jugendroman „The Wind Singer“ bekam 2000 dem Smarties Prize Gold Award und 2001 den Blue Peter Book of the Year Award. Die Fortsetzung „Slaves of Mastery“ wurde im Mai 2001 veröffentlicht, und der abschließende Band der Trilogie, „Firesong“, im Mai 2002. Diese Trilogie wurde auf allen großen internationalen Märkten, von den Vereinigten Staaten bis China, erfolgreich vertrieben.

      Gerade hat er eine weitere Reihe von Romanen für Heranwachsende vollendet: „The Noble Warriors: Seeker“ (2005), „Jango“ (2006) und „Norman“ (2007). Seine bisher veröffentlichten Romane für Erwachsene sind „The Society of Others“ (2004) und „The Trial of True Love“ (2005).

      Mit seiner Ehefrau Virginia und den drei gemeinsamen Kindern lebt er in Sussex.


      MICHAEL HIRST (Drehbuch)

      Dem britischen Drehbuchautor Michael Hirst ist es teilweise zu verdanken, dass das Interesse für die Tudor-Dynastie in Film und Fernsehen wieder erwacht ist: er verfasste nicht nur das Drehbuch zum BAFTA und mehrfach zum Oscar nominierten Film „Elizabeth“ - für den Hirst auch für einen BAFTA in der Kategorie Bestes Drehbuch nominiert war -, sondern auch alle zehn Episoden der überaus beliebten und von der Kritik gefeierten Serie „The Tudors“. Diese Serie - die Heinrich VIII. wie einen Rockstar inmitten eines Hofes voller Intrigen und höchst sinnlichen und verführerischen Schönheiten zeigt - wurde für vier Emmys nominiert. Derzeit arbeitet Hirst an der zweiten Staffel dieser Serie.

      Zu seinen Spielfilmdrehbüchern gehören - zusätzlich zu „Elizabeth“ und „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ unter der Regie von Shekhar Kapur - auch Jim McBrides „Geheimnisse“, István Szabós „Zauber der Venus“, Simon Callows „Die Ballade vom traurigen Café“ (nach dem Theaterstück von Edward Albee), Pat O’Connors „Die Narren des Schicksals“, Krzysztof Zanussis „Wo immer du bist“ (zu dem er das Drehbuch gemeinsam mit der Regisseur schrieb) und „Die Täuscher“ unter der Regie von Nicholas Meyer. Er verfasste u.a. auch das Drehbuch zum TV-Film „Have No Fear: The Life of Pope John Paul II“.

      Zu seinen neuen Werken werden auch eine TV-Version von „Camelot“ sowie die Spielfilmprojekte „Rasputin“, „Cry of the Icemark“, „The Balance of Power“, „Wuthering Heights“ und „The Royal Physician’s Visit“ gehören.


      „WORKING TITLE“ (Produktion)

      Working Title Films ist die führende Filmproduktionsgesellschaft in Europa und wird seit 1992 von Tim Bevan und Eric Fellner geleitet; sie produzieren Filme, die neue Maßstäbe setzen und auch demographische Grenzlinien überbrücken.

      Working Title wurde 1983 gegründet und verwirklichte über 85 Filme, die weltweit insgesamt über 3,5 Milliarden US-Dollar einspielten, mit vier Oscars (Tim Robbins’ „Dead Man Walking - Sein letzter Gang“, Joel und Ethan Coens „Fargo“ sowie Shekhar Kapurs „Elizabeth), außerdem mit 24 BAFTA Awards sowie renommierten Preisen auf den Filmfestspielen in Cannes und auf der Berlinale ausgezeichnet wurden. Bevan und Fellner wurden zwei der renommiertesten Auszeichnungen zuteil, die an britische Filmemacher vergeben werden: 2004 der Michael Balcon Award für Herausragende Beiträge zum Britischen Kino bei der Verleihung der Orange British Academy Film Awards, dann der Alexander Walker Film Award anlässlich der Verleihung der Evening Standard British Film Awards. Außerdem wurde Bevan und Fellner die Auszeichnung als CBE (Commander of the British Empire) verliehen.

      Working Title erfreut sich einer langjährigen und erfolgreichen kreativen Zusammenarbeit mit Filmemachern wie Richard Curtis, Stephen Daldry und den Coen-Brüdern, außerdem mit Schauspielern wie u.a. Rowan Atkinson, Colin Firth, Hugh Grant und Emma Thompson. Zu den weltweit erfolgreichen Produktionen unter diesem Banner gehören auch „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ von Mike Newell, „Tatsächlich…Liebe“ von Richard Curtis, „Billy Elliot“ von Stephen Daldry, „Notting Hill“ von Roger Michell, „Bean - Der ultimative Katastrophenfilm“ von Mel Smith, „Die Dolmetscherin“ von Sydney Pollack, „Johnny English - Der Spion, der es versiebte“ von Peter Howitt, „O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee“ von Joel und Ethan Coen, „About a Boy“ von Chris und Paul Weitz, beide „Bridget Jones“-Filme - jeweils unter der Regie von Sharon Maguire und Beeban Kidron -, „Stolz & Vorurteil“ von Joe Wright, „Eine zauberhafte Nanny“ von Kirk Jones, „Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profi“ von Edgar Wright und „Mr. Bean macht Ferien“ von Steve Bendelack. In Großbritannien machte Working Title auch mit „Ali G Indahouse“ mit Sacha Baron Cohen sowie mit Edgar Wrights preisgekröntem Überraschungserfolg, der Rom-Zom-Com (romantischen Zombie-Comedy) „Shaun of the Dead“ Furore.

      Der Kinoerfolg von „Billy Elliot“ konnte auch auf Londoner Bühnen wiederholt werden; 2005 arbeiteten Stephen Daldry und Drehbuchautor Lee Hall erneut zusammen und schufen eine Musical-Version, für die Sir Elton John die Musik komponierte. Diese höchst erfolgreiche Inszenierung war die erste Theaterproduktion von Working Title (gemeinsam mit Old Vic Prods.) und läuft noch immer vor ausverkauftem Haus in London. 2005 bekam das Stück neun Nominierungen zum Olivier Award, darunter in der Kategorie Bestes Neues Musical. Derzeit laufen die Vorbereitungen, um in Sydney und 2008 auch in New York auf Tournee zu gehen.

      Im vergangenen Jahr produzierten Bevan und Fellner den von der Kritik gefeierten „United 93“ von Paul Greengrass, der mit zwei BAFTA Awards ausgezeichnet - in den Kategorien Beste Regie und Bester Schnitt - sowie mit einer Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Regie bedacht wurde.

      Zu ihren neuesten Filmen gehören u.a. Shekhar Kapurs „ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH“ mit Cate Blanchett, Geoffrey Rush und Clive Owen, Joe Wrights „Abbitte“ nach dem Roman von Ian McEwan mit James McAvoy, Keira Knightley und Romola Garai sowie Adam Brooks’ „Definitely, Maybe“ mit Ryan Reynolds, Isla Fisher, Derek Luke, Abigail Breslin, Elizabeth Banks und Rachel Weisz in den Hauptrollen.

      In Vorproduktion und Produktion befinden sich zurzeit Nick Moores „Wild Child“ mit Emma Roberts, Beeban Kidrons „Hippie Hippie Shake“ mit Cillian Murphy, Sienna Miller, Emma Booth und Max Minghella, Kevin Macdonalds „State of Play“ mit Brad Pitt, Ron Howards „Frost/Nixon“ - adaptiert von Peter Morgan nach seinem eigenen gleichnamigen Bühnenstück - mit Frank Langella und Michael Sheen sowie Joel und Ethan Coens „Burn After Reading“ mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand und John Malkovich.


      JONATHAN CAVENDISH (Produktion)

      Jonathan Cavendish ist der Joint Managing Director von Little Bird und hat bereits viele Spielfilme produziert, darunter „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“ und „Bridget Jones - Am rande des Wahnsinns“, „Gangster No. 1“ unter der Regie von Paul McGuigan mit Malcolm McDowell und Paul Bettany, „Ein ganz gewöhnlicher Dieb“ mit Kevin Spacey, Linda Fiorentino unter Peter Mullan unter der Regie von Thaddeus O’Sullivan, „Der Croupier“ mit Clive Owen unter der Regie von Mike Hodges, „Grenzenloser Hass“ von Thaddeus O’Sullivan mit James Frain und Ian Har, „Das weiße Zauberpferd“ von Mike Newell mit Ellen Barkin und Gabriel Byrne - der auf sechs Filmfestivals mit Preisen für den Besten Europäischen Film ausgezeichnet wurde - sowie „Winterbraut“ von Thaddeus O’Sullivan mit Donal McCann und Saskia Reeves, der mit 17 internationalen Filmpreisen geehrt wurde, darunter den Sonderpreis der Jury bei der Verleihung der European Film Awards.

      Zu seinen neuesten Produktionen gehören Mark Evans’ Psychothriller „Trauma“ mit Colin Firth und Mena Suvari, „Churchill: The Hollywood Years“ - Drehbuch und Regie von Peter Richardson - sowie „The Key“, ein Drama für BBC unter der Regie von David Blair nach einem Drehbuch von Donna Franceschild. „Bernard and Doris“ mit Susan Sarandon und Ralph Fiennes in den Hauptrollen befindet sich bereits in der Postproduktion.

      Als Produzent oder ausführender Produzent zeichnete Cavendish auch für etliche TV-Filme und Serien verantwortlich, darunter „The Many Lives of Albert Walker“ (2002) - ein auf einer wahren Begebenheit basierendes Drama mit John Gordon Sinclair in der Hauptrolle -, „Dirty Tricks“ (2000) mit Martin Clunes, „All for Love“ (1998 ) mit Anna Friel, Miranda Richardson und Richard E. Grant unter der Regie von Harry Hook, „The Writing on the Wall“ (1996) - eine TV-Serie mit den McGann-Brüdern und Michael Kitchen, die für insgesamt vier BAFTA Awards nominiert war, darunter auch in der Kategorie Beste Serie -, und „In the Border Country“ (1991) mit Juliet Stevenson und Sean Bean, der auf dem Filmfestival in Chicago sowie dem BANFF TV Festival mit Preisen in der Kategorie Bester Film ausgezeichnet wurde.


      DEBRA HAYWARD (Ausführende Produktion)

      Debra Hayward ist Leiterin der Filmabteilung von Working Title Film und gemeinsam mit ihrer US-Kollegin Liza Chasin im Kreativbereich für die gesamte Spielfilmproduktion der Firma verantwortlich.

      Sie kam 1989 als Produktionsassistentin mit Filmen wie „Die Narren des Schicksals“ und „Dakota Road“ zu Working Title und betätigte sich dann dort in der Entwicklungsabteilung, wo sie u.a. für Filme wie „London Kills Me“ (1991) und „Map of the Human Heart“ (1993) verantwortlich zeichnete.

      Als ausführende Produzentin fungierte sie vor kurzem u.a. bei „Stolz & Vorurteil“ mit Keira Knightley in einer hochkarätigen Besetzung, „Die zauberhafte Nanny“ mit Emma Thompson und Colin Firth, der romantischen Komödie „Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns“ und „Wimbledon - Spiel, Satz und… Liebe“ mit Kirsten Dunst und Paul Bettany, in Phillip Noyces politischem Thriller „Catch a Fire“ sowie im neuen „Abbitte“, der Adaption von Ian McEwans Roman mit Keira Knightley in der Hauptrolle.

      Als Co-Produzentin betätigte sie sich am Thriller „Die Dolmetscherin“ mit Oscarpreisträgern Nicole Kidman und Sean Penn unter der Regie des ebenfalls Oscar-preisgekrönten Sydney Pollack sowie an „Ned Kelly“ mit Heath Ledger und Orlando Bloom, Richard Curtis’ internationalem Hit „Tatsächlich…Liebe“, „Johnny English - Der Spion, der es versiebte“ mit Rowan Atkinson, Natalie Imbruglia und John Malkovich und dem preisgekrönten „About a Boy“. Als ausführende Produzentin war sie auch für „Der Super-Guru“ und „40 Tage und 40 Nächte“ verantwortlich.

      Zu ihren weiteren Filmen als Co-Produzentin zählen auch der internationale Kinohit „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“, „Corellis Mandoline“, „Elizabeth“, „Heirat nicht ausgeschlossen“ und „Ein Fall für die Borger“. Als Managerin der Entwicklungsabteilung war sie federführend bei der Entstehung von Filmen wie „Notting Hill“, „French Kiss“, „Moonlight & Valentino“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und „Posse“. Als Associate Producer betätigte sie sich auch an „Nessie - Das Geheimnis von Loch Ness“.


      LIZA CHASIN (Ausführende Produktion)

      Liza Chasin ist seit 1996 Vorsitzende der US-amerikanischen Produktionsabteilung von Working Title Films. Vor kurzem fungierte sie als ausführende Produzentin der von der Kritik gefeierten Filme „Catch a Fire“ unter der Regie von Phillip Noyce mit Derek Luke und Oscarpreisträger Tim Robbins sowie „Flug 93“ unter der Regie von Paul Greengrass, außerdem des sehr erfolgreichen Kinderfilms „Eine zauberhafte Nanny“ mit Emma Thompson und Colin Firth sowie der zum Golden Globe und Oscar nominierten Filmadaption des Romanklassikers „Stolz & Vorurteil“ mit Keira Knightley und einem hochkarätigen Schauspielensemble.

      Zurzeit befasst sie sich mit der ausführenden Produktion von „Definitely, Maybe“, Drehbuchautor und Regisseur ist Adam Brooks, die Hauptrollen spielen Ryan Reynolds, Rachel Weisz, Isla Fisher, Derek Luke, Elizabeth Banks, Kevin Kline und Abigail Breslin sowie von „Abbitte“ unter der Regie von Joe Wright mit Keira Knightley und James McAvoy in den Hauptrollen. Zu ihren neuesten Filmen in gleicher Funktion gehört auch „Smokin’ Aces“ unter der Regie von Joe Carnahan mit Jeremy Piven, Ryan Reynolds, Ben Affleck, Alicia Keys, Ray Liotta und Andy Garcia.

      Liza Chasin war Co-Produzentin von „Die Dolmetscherin“ mit Oscarpreisträgern Nicole Kidman und Sean Penn unter der Regie des ebenfalls Oscar-preisgekrönten Sydney Pollack. Als ausführende Produzentin arbeitete sie am Kinohit „Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns“ mit Renée Zellweger (die für diese Rolle mit einem Oscar ausgezeichnet und für einen Golden Globe nominiert wurde), Hugh Grant und Colin Firth. Sie produzierte auch den internationalen Hit „Wimbledon - Spiel, Satz und…Liebe“ mit Kirsten Dunst und Paul Bettany und war ausführende Produzentin des gefeierten „Dreizehn“, für den Catherine Hardwicke auf dem Sundance Film Festival als Beste Regisseurin ausgezeichnet wurde; Hauptdarsteller sind Holly Hunter (in einer Oscar-nominierten Performance) und Evan Rachel Wood. Als Co-Produzentin zeichnete sie auch für Richard Curtis’ weltweit erfolgreiche Ensemble-Komödie „Tatsächlich…Liebe“ verantwortlich.

      Im Laufe der vergangenen Jahre war sie außerdem an der Entwicklung und Produktion von Spielfilmen wie „Dead Man Walking - Sein letzter Gang“, „Fargo“, „Notting Hill“ und „O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee“ beteiligt; als Co-Produzentin von „About a Boy“ unter der Regie von Chris Weitz und Paul Weitz mit Hugh Grant, Toni Collette und Rachel Weisz sowie von „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“ mit Renée Zellweger; und als ausführende Produzentin von „High Fidelity“ mit John Cusack. Als Co-Produzentin fungierte sie auch im von der Kritik gefeierten und zum Oscar und Golden Globe nominierten „Elizabeth“ mit Cate Blanchett in der Titelrolle.

      Liza Chasin studierte an der NYU Tisch School of the Arts und kam 1991 als Leiterin der Entwicklungsabteilung zu Working Title. Sie wurde dann zur Vizepräsidentin der Produktion und Entwicklung befördert und war fortan für die Niederlassung in Los Angeles verantwortlich, wo sie die kreative Tätigkeit von Working Title leitete. Vor ihrer Tätigkeit bei diesem Unternehmen arbeitete sie mehrere Jahre lang in verschiedenen Funktionen für in New York ansässige Produktionsgesellschaften.


      REMI ADEFARASIN (Kamera)

      Remi Adefarasin gehört zu den bestetablierten Kameramännern der Gegenwart. Anfang der 1980er Jahre wurde seine Arbeit im britischen Fernsehen zum ersten Mal sichtbar, als er unter der Regie von Mike Leigh an verschiedenen Projekten arbeitete, darunter „Grown Ups“, „Home Sweet Home“ und „Four Days in July“. Zu seinen weiteren bemerkenswerten TV-Filmen gehören auch Angela Popes „Sweet as You Are“, Adrian Shergolds „Christabel“, Beeban Kidrons „Great Moments in Aviation“, Nigel Finchs „The Lost Language of Cranes“, Philip Saviles „The Bucaneers“ und jüngst auch „Band of Brothers“, für den er eine Emmy-Nominierung in der Kategorie Beste Kamera bekam.

      Ab den 90ern widmete er sich auch der Spielfilmbranche und arbeitete z.B. mit Regisseur Anthony Minghella an „Wie verrückt und aus tiefsten Herzen“, mit Angela Pope in „Captives - Gefangen“ und „Hollow Reed, als Second-Unit-Kameramann erneut mit Minghella für „Der englische Patient“, mit Peter Howitt an „Sie liebt ihn - Sie liebt ihn nicht“ und mit Shekhar Kapur an „Elizabeth“; für letztgenannten wurden Adefarasin für den Oscar, den ASC Award und den Preis des Kritikerverbandes von Chicago in der Kategorie Beste Kamera nominiert.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören Terence Davies’ „The House of Mirth“, P.J. Hogans „Unconditional Love“, Paul Weitz’ und Chris Weitz’ „About a Boy“, Peter Howitts „Johnny English - Der Spion, der es versiebte“, Rob Minkoffs „Haunted Mansion“, Paul Weitz’ „Reine Chefsache“, Woody Allens „Match Point“ und „Scoop“ sowie Michael Apteds „Amazing Grace“.

      Demnächst kann man seine Kameraarbeit auch in der Feiertagskomödie „Fred Claus“ mit Vince Vaughn bewundern.


      GUY HENDRIX DYAS (Produktionsdesign)

      Nach seinen Studienabschluss am renommierten Royal College of Art in London zog Guy Hendrix Dyas nach Japan, wo er für das Sony Design Centre in Tokyo seine Tätigkeit als Industriedesigner aufnahm. 1993 wurde er von Industrial Light & Magic (ILM) als Art Director engagiert und zog nach Los Angeles, um sich dem Filmdesign zuzuwenden.

      Zu seinen Filmen als Produktionsdesigner zählen u.a. Bryan Singers „X-Men 2“, Terry Gilliams „Die Gebrüder Grimm“ und Bryan Singers „Superman Returns“. Als Assistent der Art Direction arbeitete er auch an „Passwort: The Cell“ und „Swordfish“; als Konzeptions-Assistent betätigte er sich an „Pearl Harbor“, „Vanilla Sky“, „Planet der Affen“ und „Matrix Reloaded“.

      Zurzeit arbeitet er am vierten Teil der „Indiana Jones“-Saga sowie an „Superman: Man of Steel“, der Fortsetzung des Kinohits „Superman Returns“.


      JILL BILCOCK (Schnitt)

      Jill Bilcock gehört zu den international führenden Cuttern und arbeitete bereits mit so hochkarätigen Regisseuren wie Sam Mendes, Baz Luhrmann und Fred Schepisi zusammen. Schon in jungen Jahren wurde die gebürtige Australien mit Preisen ausgezeichnet; zu ihren frühen Filmen gehören z.B. Fred Schepisis „A Cry in the Dark“ - für den ihr eine Nominierung zum AFI Award in der Kategorie Bester Schnitt zuteil wurde -, Baz Luhrmanns „Strictly Ballroom - Die gegen die Regeln tanzen - für den sie mit besagtem Preis ausgezeichnet wurde -, P.J. Hogans „Muriels Hochzeit“ - für den sie erneut zum AFI Award nominiert war -, Fred Schepisis „I.Q. - Liebe ist realtiv“, Jocelyn Moorhouses „Ein amerikanischer Quilt“, Baz Luhrmanns „William Shakespeare’s Romeo + Juliet“ - für den sie sowohl mit einem AFI Award als auch mit einer Nominierung zum BAFTA in der Kategorie Bester Schnitt geehrt wurde - sowie Shekhar Kapurs „Elizabeth“, der ihr ebenfalls eine BAFTA-Nominierung einbrachte.
      Zu ihren weiteren Spielfilmen gehören z.B. „Strikebound“, „The More Things Change“, „Dogs in Space“, „Doch dann kam sie“, „Zeig mir, wie du fliegen kannst“, „Verführung hinter Klostermauern“, „Let’s Talk About SEx“ und „Kopfüber“.

      Mit Baz Luhrmann arbeitete sie bei „Moulin Rouge!“ erneut zusammen und wurde so mit dem American Film Institute Award als Cutter des Jahres ausgezeichnet, außerdem mit dem Australian Film Institute Award in der Kategorie Bester Schnitt und dem American Cinema Editors Award in der Kategorie Bester Spielfilmschnitt in einer Komödie oder einem Musical. Zusätzlich war sie für diesen Film für einen Oscar und einen BAFTA nominiert. Zu ihren weiteren Filmen zählen auch Sam Mendes’ „Road to Perdition“, „Japanese Story“ mit Toni Collette - für den Bilcock mit dem AFI Award in der Kategorie Bester Schnitt ausgzeichnet wurde -, „The Libertine“ mit Johnny Depp sowie Phillip Noyces Politthriller „Catch a Fire“ mit Tim Robbins in der Hauptrolle.

      Jil Bilcock ist außerdem Preisträgerin des AFI Byron Kennedy Award für herausragende kreative Leistungen sowie des IF Living Legend Award.


      ALEXANDRA BYRNE (Kostümdesign)

      Alexandra Byrne hat sich als eine der besten Kostümbildnerinnen in der Unterhaltungsbranche einen hervorragenden Namen gemacht. Obwohl sie bisher erst in fünf Spielfilmen für die Garderobe verantwortlich zeichnete, wurden ihr bereits drei Oscar-Nominierungen zuteil: Kenneth Branaghs „Hamlet“ - der ihr außerdem eine BAFTA-Nominierung einbrachte -, Shekhar Kapurs „Elizabeth“ - für den sie außerdem mit dem International Film Critics Awars ausgezeichnet wurde -, und Marc Fosters „Wenn Träume fliegen lernen“, der für sie eine weitere BAFTA-Nominierung bedeutete. Zu ihren weiteren Spielfilmen gehören Joel Schumachers „Das Phantom der Oper“ - der ihr eine Nominierung zum Preis der Costume Designers Guild einbrachte - und John Maddens „Corellis Mandoline“.

      Als Kostümbildnerin und Setdesignerin betätigte sie sich auch intensiv im Fernsehen und für das Theater. Zu ihren Arbeiten für das Fernsehen zählen u.a. Roger Michells Filme „Persuasion“ - ausgezeichnet mit dem BAFTA TV Award in der Kategorie Bestes Kostümdesign - und „The Buddha of Suburbia“, der ihr eine Nominierung zum o.g. Preis einbrachte.
      Zu ihren Arbeiten am Theater gehört Roger Michells für einen Tony nominierte Inszenierung von „Some Americans Abroad“.


      JENNY SHIRCORE (Makeup und Hairdesign)

      Für ihre Arbeit an Shekhar Kapurs „Elizabeth“ wurde Jenny Shircore sowohl mit einem Oscar als auch mit einem BAFTA Award in der Kategorie Bestes Makeup ausgezeichnet. Zu ihren Spielfilmen zählen auch Roger Michells „Notting Hill“, Paul McGuigans „Gangster No. 1“, Michael Apteds „Enigma - Das geheimnis“, Shekhar Kapurs „Die vier Federn“, Neil Jordans „The Good Thief“, Stephen Frears’ „Kleine schmutzige Geschäfte“, Gregor Jordans „Ned Kelly“, Peter Webbers „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, Mira Nairs „Vanity Fair“, Joel Schumachers „Das Phantom der Oper“, Stephen Frears’ „Lady henderson präsentiert“, Kenneth Branaghs „Wie es euch gefällt“, Tom Vaughans „Starter For 10“ und Michael Apteds „Amazing Grace“.

      Zu ihren früheren Filmen gehören u.a. „Rasputin“, „Joseph Conrads Der Geheimagent“, „Mary Reilly“, „Geheime Verführung“, „Der geheime Garten“, „Paperhouse - Alpträume werden wahr“ und „Stormy Monday“.

      Auch für das Fernsehen war sie häufig tätig, darunter für Roland Joffés „’Tis Pitty She’s a Whore“, Piers Haggards „Pennies From Heaven“, Bill Hayes „The Oresteia“, Peter Duffels „Caught on a Train“, Jack Golds „Macbeth“ und Elijah Moshinskys „A Midsummer Night’s Dream“.


      CRAIG ARMSTRONG (Musik)

      Craig Armstrong ist gebürtiger Schotte und preisgekrönter Komponist; seine Vielseitigkeit hat er in allen Genres mehrfach unter Beweis gestellt: Ob er klassische Stücke, Film- oder Theatermusik komponiert, seine eigenen Solo-Alben einspielt oder Popmusikstars zusammenarbeitet - alles dreht sich um Musik.

      Seine Arbeit an Baz Luhrmanns Bahn brechendem „Moulin Rouge!“ brachte ihm den AFI Award als Komponist des Jahres, einen Golden Globe in der Kategorie Beste Originalmusik des Jahres und einen BAFTA für Beste Leistung im Bereich Filmmusik ein. Seine Komposition für „Der stille Amerikaner“ war den Ivor-Novello-Preis in der Kategorie Beste Originalfilmmusik wert. Zu seinen weiteren Werken gehören Oliver Stones Drama „World Trade Center“, die Oscar-preisgekrönte Filmbiographie „Ray“ - die ihm eine weitere BAFTA-Nominierung einbrachte -, die romantische Komödie „Frau mit Hund sucht Mann mit Herz“, der internationale Kinohit „Tatsächlich...Liebe“, „Der Knochenjäger“, „Plunkett & Macleane“, „Best Laid Plans“ und „Orphans“. Als Co-Komponist zeichnete er auch für „William Shakespeare’s Romeo + Juliet“ unter der Regie von Baz Luhrmann verantwortlich; dieser Film brachte Armstrong einen BAFTA Award in der Kategorie Achievement in Film Music ein. Auch die zusätzliche Musik für die Spielfilme „Verhandlungssache“ und „James Bond 007 - Goldeneye“ stammt aus seiner Feder.

      In der Pop-Musik und auch im klassischen Bereich hat er sich als einer der begehrtesten Komponisten, Produzenten und Arrangeure etabliert, darunter für Stars wie U2, Madonna, Luciano Pavarotti, Massive Attack, Tina Turner, Suede, Pet Shop Boys, Michael Hutchence, Future Sound of London, Paul Buchanan und Texas. Er hat bisher vier Solo-Alben veröffentlicht: „Piano Works“, „As If to Nothing“, „The Space Between Us“ und „Hope“. Außerdem schrieb er zwei Originalkompositionen, die auf dem Edinburgh Festival Premiere feierten - 1996 „20 Movements“ und 1993 „Chamber Opera“ - und komponierte „The Broken Heart“ für die Royal Shakespeare Company, das 1994 Uraufgeführt wurde.


      AR RAHMAN (Musik)

      Ar Rahman hat in der zeitgenössischen indischen Musik ganz neue Maßstäbe gesetzt. In einem Land, in dem Filmmusik zu den beliebtesten aller Genres gehört, ist Rahman - der vom Time Magazin der „Mozart aus Madras“ getauft wurde - gemäß Einschätzung der BBC einer der erfolgreichsten Kpnstler aller Zeiten: zu seinen über 50 Filmmusikkompositionen wurden über 100 Millionen Alben verkauft.

      Rahman ist in eine musikalisch sehr produktive Familie hineingeboren - sein Vater, RK Shekhar, war Komponist, Arrangeur und Dirigent bei Malayalam-Filmen - und begann schon früh Klavier zu spielen. Sein Vater starb, als Ar Rahman erst neun Jahre alt war, und die Familie verdiente sich ihr Auskommen mit der Vermietung von Musikinstrumenten. Als Keyboarder und Computerprogrammierer schloss er sich dann der Truppe des renommierten Komponisten Ilayaraja an; nachdem er anschließend mit einer Reihe weiterer bekannter Komponisten zusammengearbeitet hatte, machte sich Ar Rahman selbstständig und schuf Jingles und Soundtracks für beliebte indische TV-Filme. Gleichzeitig erwarb er einen Abschluss in Klassischer Musik am Londonder Trinity College of Music und baute in Chennai sein eigenes Studio auf: Panchathan Record Inn gilt als Asiens modernstes Tonstudio.

      1991 bot Filmemacher Mani Ratnam ihm die Chance, die Filmmusik zu „Roja“ zu schreiben, und dessen weltweiter Erfolg machte auch den Komponisten berühmt, der dafür -als erster Newcomer in der Geschichte des Preises - mit dem Indian National Award in der Kategorie Bester Filmmusikkomponist ausgezeichnet wurde. Seither wurde ihm diese Auszeichnung drei weitere Male zuteil, und zwar für „Minsaara Kanavu“, „Lagaan“ und „Kannathil Muthamittal“, eine bisher noch keinem anderen Komponisten gelungene Errungenschaft. Time setzte die Filmmusik zu „Roja“ unter die Top Ten der 100 Besten Filmsoundtracks der Welt. Songs aus Rahmans Feder sind auch in US-amerikanischen Filmen wie „Lord of War - Händler des Todes“ und „Inside Man“ zu hören.

      Er wurde mit 17 Filmfare Awards (dem indischen „Oscar“), drei MTV Awards, vier IIFA, sechs Tamil Nadu State Awards, sechst Zee Awards und vier Screen Awards preisgekrönt; im Jahr 2000 wurde ihm der renommierte Staatsorden Padmashree - die höchste nichtmilitärische Auszeichnung in Indien - verliehen, in Anerkennung seines herausragenden Beitrags zur indischen Filmindustrie.

      Zu seinen weiteren Filmen gehören „Gentleman“, „Thiruda Thiruda“, „Kaadhalan“, „Bombay“ und „Minssara Kannavu“, die auch ins Hindi synchronisiert wurden; weitere tamilische Hits waren „Alai Payuthey“, „Kandukondian Kandukondian“, „Jeans“, „Mudalvan“, „Kannathil Muthamittal“ und „Boys“, weitere Hindi-Erfolge waren „Rangeela“, „Dil Se“, „Tall“, „1947 Earth“, „Pukar“, „Lagaan“, „Zubeida“, „Meenaxi“, „The Legend of Bhagat Singh“, „Yuva“ und „Tehzeeb“ sowie die neueren „Swades“, „Ah-Aah“, „Bose: The Forgotten Hero“, „The Rising“, „Water“ und „Rang De Basanti“.

      1997 nahm Sony Music anlässlich der 50-Jahres-Feier zur indischen Unabhängigkeitserklärung Rahman als ersten Künstler aus Südasien unter Vertrag. Das so entstandene Album, „Vande Mataram“ sprach Indiens Jugend an und beflügelte erneut den Geist des Patriotismus. 2001 wurde Rahman von Andrew Lloyd Webber eingeladen, um das Bühnenmusical „Bombay Dreams“ zu komponieren, das zwei Jahre lang am Londoner West End und anschließend am Broadway lief. Rahmans Kompositionen waren auch im chinesischen Film „Warriors of Heaven and Earth“ sowie im Konzertstück „Raga’s Dance“ für die Violinistin Vanessa Mae zu hören. Seine beiden jüngsten Weltourneen spielten stets vor ausverkauftem Haus.

      Rahman nimmt sich auch Zeit für soziales Engagement und ist bei zahlreichen wohltätigen Organisationen aktiv, darunter Save the Children/India, als Botschafter für die Kampagne gegen Tuberkulose der Weltgesundheitsorganisation sowie durch Auftritte in Konzerten, deren Erlös 2004 den Opfern des Tsunami zugute kam.



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