Darjeeling Limited - Special

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      Darjeeling Limited - Special



      FOX SEARCHLIGHT PICTURES
      und
      COLLAGE präsentieren

      Einen AMERICAN EMPIRICAL Film




      DARJEELING LIMITED

      OWEN WILSON

      ADRIEN BRODY

      JASON SCHWARTZMAN

      und ANJELICA HUSTON


      Regie: WES ANDERSON
      Drehbuch: WES ANDERSON & ROMAN COPPOLA
      & JASON SCHWARTZMAN
      Produzenten: WES ANDERSON & SCOTT RUDIN
      & ROMAN COPPOLA & LYDIA DEAN PILCHER
      Ausführende Produzenten: STEVEN RALES
      Kamera: ROBERT YEOMAN, ASC
      Produktionsdesign: MARK FRIEDBERG
      Schnitt: ANDREW WEISBLUM
      Co-Produzenten: JEREMY DAWSON & ALICE BAMFORD
      & ANADIL HOSSAIN
      Mit Musik aus den Filmen von: SATYAJIT RAY und MERCHANT IVORY
      Musik: RANDALL POSTER
      Kostüme: MILENA CANONERO
      FRANCOIS VOLTAIRE Koffer und Kostüme von: MARC JACOBS für LOUIS VUITTON
      Tierzeichnungen auf den Koffern von: ERIC ANDERSON

      Filmlänge: 91 Minuten
      Filmstart: 3. Januar 2008





      KURZINHALT / PRESSENOTIZ

      Wes Andersons neuer Film DARJEELING LIMITED (The Darjeeling Limited) ist eine Familiengeschichte der ganz anderen Art – zwischen indischer Tradition und amerikanischem Lifestyle.

      Nachdem sich die ungleichen Brüder Francis (OWEN WILSON), Peter (ADRIEN BRODY) und Jack (JASON SCHWARTZMAN) bereits seit langem auseinander gelebt haben, soll sie das Erlebnis einer gemeinsamen Zugreise durch Indien wieder vereinen.

      Bei ihrem spirituellen Trip kommen sie allerdings ziemlich schnell vom Kurs ab – unvorhersehbare
      Ereignisse rund um Giftschlangen, rezeptfreie Schmerzmittel, indischen Hustensaft und Pfefferspray
      stören die meditative Ruhe. Zuletzt finden sich die Brüder schließlich völlig allein nur mit elf Koffern, einem Drucker und einem Laminiergerät mitten in der Wüste wieder. Und dies ist der Beginn einer
      völlig neuen Reise...

      Neben Regisseur Wes Anderson schrieben auch Darsteller Jason Schwartzman und Produzent Roman Coppola am Drehbuch zu DARJEELING LIMITED. Zu sehen ist einmal mehr das vielgelobte Anderson-Ensemble: Owen Wilson und Jason Schwartzman sowie Angelica Huston und Bill Murray in Nebenrollen. Erstmals sind auch Oscar®-Gewinner Adrien Brody und Natalie Portman mit von der Partie. Produziert wurde diese turbulente Komöde von Wes Anderson, Scott Rudin, Roman Coppola und Lydia Dean Pilcher, als Ausführender Produzent firmiert Steven Rales. Weitere Crewmitglieder waren der Kameramann Robert Yeoman (DIE TIEFSEETAUCHER, DIE ROYAL TENENBAUMS), Produktionsdesigner Mark Friedberg (DIE TIEFSEETAUCHER, DEM HIMMEL SO FERN), die Oscar®-prämierte Kostümdesignerin Milena Canonero (MARIE ANTOINETTE, DIE TIEFSEETAUCHER) und Andrew Weisblum (BROKEN ENGLISH), der für den Schnitt verantwortlich zeichnet. Den passenden schrägen Sound liefern Joe Dassin, die Kinks, Ravi Shankar, die Rolling Stones u.a.



      PRODUKTIONSNOTIZEN

      Alles einsteigen!
      Die Geschichte zu DARJEELING LIMITED

      „Ich frage mich, ob wir auch im normalen Leben Freunde
      geworden wären – nicht als Brüder, sondern als Menschen.“
      Jack Whitman

      Die Geschichte zu DARJEELING LIMITED basiert auf drei Dingen, die Wes Anderson wirklich interessieren: Züge, Indien und Brüder.

      In seinen Filmen RUSHMORE (1998 ), DIE ROYAL TENENBAUMS (2001) und DIE TIEFSEETAUCHER (2004) setzte sich Anderson bereits hintersinnig und witzig mit dem oft verhängnisvollen Auf und Ab der Liebe auseinander, sei es nun im Familienleben, in einer Grundschule, in einem Haushalt von Genies oder an Bord eines Forschungsunterseeboots.

      Bei DARJEELING LIMITED lässt er seine Geschichte rund um die Familienzusammenführung dreier entfremdeter Brüder an einem besonders beeindruckenden Schauplatz spielen: In einem Zug, der quer durch die Wüste von Rajasthan fährt und die verstörten Männer auf eine körperliche wie auch emotionale rasante Fahrt durch weite, fremde Welten mitnimmt. „Ich wollte schon immer einen Film drehen, der in einem Zug spielt. Mir gefällt die Idee eines sich bewegenden Schauplatzes. Der Zug bewegt sich voran, wie sich auch die Geschichte voran bewegt. Und einen Film, der auf einem Boot spielt, hatte ich ja bereits gemacht,“ so Anderson.

      Bereits seit Anbeginn der Filmgeschichte haben Züge Filmemacher inspiriert. 1895 erschreckten die Gebrüder Lumiere mit ihrem 50 Sekunden dauernden DIE ANKUNFT EINES ZUGES AUF DEM BAHNHOF IN LA CIOTAT die Zuschauer, die nie zuvor Bilder gesehen hatten, die sich auf sie zu bewegten. 1903 drehte Edwin S. Porter mit THE GREAT TRAIN ROBBERY dann den ersten Spielfilm. Seither haben Züge, angefangen bei der verschwen-
      derischen Raffinesse von MORD IM ORIENT-EXPRESS (1974) bis hin zum Chaos in YEAH! YEAH! YEAH! (1964), verschiedenste Charaktere auf sämtliche Arten von Reisen durch die Filmgeschichte transportiert.

      Die Züge, die Anderson gefallen, sind weitaus mehr als simple Lokomotiven, es sind Eisenbahnen, die durch ein Land fahren, das wohl weltweit das am meisten genutzte Schienennetz der Welt hat – das riesige, ständig wachsende Indien mit seiner überwältigenden Mischung aus Farben und Kulturen, Schönheit und Absurditäten, Armut und Spiritualität.

      Bevor er das Konzept zum Film entwickelte, war Anderson noch nie in Indien gewesen. Aber er war schon seit langer Zeit in diese Landschaft vernarrt, die er aus seinen Lieblingsfilmen, Jean Renoirs visuellem Meisterwerk DER STROM (1950), eine an den Ufern des Ganges angesiedelte Initiations-Geschichte, oder den mitreißenden, emotionalen Werken des großen indischen Regisseurs Satyajit Ray kannte. Die Idee, seine eigenen, komischen und bittersüßen Film in eine so verrückt andere Welt zu transportieren, faszinierte ihn.

      So griffen die einzelnen Elemente des Films ineinander - und Anderson befand sich plötzlich in den Vorbereitungen für eine Abenteuerreise von drei Männern auf dem asiatischen Subkontinent: „Ich beschloss, einen Film in einem Zug in Indien zu drehen – mit drei Brüdern als Protagonisten. Dann bat ich meine Freunde Jason Schwartzman und Roman Coppola mir ein entsprechendes Drehbuch zu schreiben. Und schon kurz darauf reisten wir nach Indien.“

      Ehe sie nach Indien fuhren, begannen Anderson, Schwartzman und Coppola mit dem Schreiben in Paris, wo sie alle vorübergehend wohnten. Jason Schwartzman erinnert sich, dass der Schreibprozess beiläufig begann, sich aber ziemlich schnell zu einer wahren Odyssee auswuchs: „Ich weiß, es klingt jetzt ziemlich schmalzig und malerisch, aber wir begannen große Teile des Drehbuchs spät abends in kleinen französischen Cafes zu schreiben. An einem bestimmten Punkt sagte Wes dann: ’Wisst ihr, vielleicht wäre es gut, wenn wir nach Indien fahren würden’. Und so reisten wir alle im März 2006 nach Indien und begannen an den Dingen, über die wir schrieben, tatsächlich teilzuhaben.“

      Laut Coppola beruht ein großer Teil der Ideen für die Figuren des Films auf Andersons, Schwartzmans und Coppolas
      eigenen Beziehungen und Reise-Erfahrungen. „Wir gelangten an einen Punkt, an dem wir all unsere persönlichen Erfahrungen miteinander teilten und einige dieser Ideen in die Story aufnahmen,“ so Coppola.

      So entstanden die Charaktere der drei Whitman-Brüder, die sich ein Jahr nach der Beerdigung ihres Vaters in
      Indien treffen, obwohl sie scheinbar nie wieder miteinander sprechen wollen. Die Idee, die ungleichen Geschwister zu einem Treffen einzuladen, stammt von Francis, dem ältesten der drei Brüder, der nach einem beinahe tödlichen Motorradunfall in eine Mumien-ähnliche Gesichtsmaske aus Pflastern, Verbandszeug und Kopfschutz gewickelt ist. Da sein erster Gedanke nach dem Unfall seinen Brüdern galt, plant Francis diese bis ins letzte Detail ausgeklügelte Reise. Ziel ist es, den Brüdern in diesem ehrwürdigen Land der Erleuchtung eine spirituelle Erfahrung näher zu bringen – oder zumindest die Brüder wieder ein wenig näher zusammen zu führen.

      Unterdessen ist Peter, der mittlere der Brüder, in Indien eingetroffen. Als werdender Vater liegen bei ihm die
      Nerven blank, zumal er sich von der Mutter des Kindes eigentlich scheiden lassen wollte. Und dann ist da noch Jack, das Nesthäkchen der Familie. Der Autor, dessen fiktionale Romane alle auf tatsächlichen Geschehnissen rund um ihn herum basieren, kann selbst in Indien seine Exfreundin, die er in Paris zurückgelassen hat, nicht vergessen. Immer noch hört er heimlich deren Anrufbeantworter, für den er den Code besitzt, ab.

      Anderson, Schwartzman und Coppola nahmen diese Figuren mit auf ihre Reise nach Indien und dadurch veränderte sich alles – die elegische Stimmung, die geschäftige Energie und die exotisch duftende Atmosphäre des Landes mischten sich mit den heiteren und rührenden Geschichten der drei Brüder. „Es ist ein wirklich einmaliger Ort.” so Anderson über Indien. „Es ist ein Land, in dem viele Dinge des Alltags ganz anders ablaufen und das schlägt sich auch im Drehbuch nieder. Auch wenn 90 Prozent der Story davon handeln, wie Francis, Peter und Jack versuchen, ihre Meinungsverschiedenheiten zu klären, fanden wir es sehr wichtig, dass diese Auseinandersetzungen in einem Zug stattfinden, der tatsächlich auf Schienen durch dieses altertümliche Land fährt.”

      Während die drei Autoren Indien selbst zum ersten Mal bereisten, bauten sie immer mehr komische Missgeschicke
      in die Story ein, angefangen beim überfüllten Zug, den man schon aus DIE MARX BROTHERS IN DER OPER (1935) kennt, bis hin zum Aufeinanderprall der Kulturen, wenn Touristen auf die spirituellen Traditionen des Landes treffen.

      „In Indien hatten wir viele tolle Einfälle. Es war kaum zu glauben – ich meine damit einfach die wundervollen Momente, die es wert waren, auf die eine oder andere Art festgehalten zu werden,” so Schwartzman. „Der Zug und Indien selbst wurden zu Hauptfiguren unseres Films. Dieses Wechselspiel ist sehr interessant, denn zuerst steht Indien ziemlich verschwommen im Hintergrund, weil die drei Jungs selbst in einem fremden Land in ihrer ganz eigenen Welt gefangen sind. Dann jedoch werden sie gezwungen, sich mit Indien auseinander zu setzen. So kommen sie einander näher und finden, was sie eigentlich die ganze Zeit suchen.“

      Coppola fügt hinzu: „Wir hoffen alle, dass diese lebhafte und chaotische Stimmung, die wir und natürlich auch unsere Whitman-Brüder in Indien gefunden haben, durch diesen Film vermittelt wird.”

      Als Produzentin Lydia Dean Pilcher, zu deren Arbeiten unter anderem das umjubelte Indien-Drama THE NAMESAKE – ZWEI WELTEN, EINE REISE (2006) von Regisseurin Mira Nair zählen, das fertige Drehbuch in Händen hielt, war sie angenehm überrascht. „Ich hatte bereits gehört, dass Wes einen Film über eine Zugreise durch Indien realisieren wollte, aber ich dachte es wäre eine Dokumentation,” erinnert sie sich. „Ich war sehr neugierig und als ich dann das Drehbuch las, fand ich heraus, dass es sich um eine wunderbare Geschichte von drei Brüdern handelte, die nach dem Tod ihres Vaters getrennte Wege gingen, ihre Streitigkeiten nie klärten und sich nun plötzlich in Indien wieder finden.“

      Pilcher verliebte sich sofort in die Geschichte, aber als sie erfuhr, wie Wes Anderson das Projekt umsetzen wollte, übertraf dies ihre kühnsten Erwartungen: „Wes sagte mir, dass er den Film auf eine ganz andere Art drehen wollte, als all seine Filme zuvor. Er wollte den traditionellen Pfad, wie man normalerweise Filme realisiert, verlassen und fernab von allen Konventionen drehen. Er wollte, dass die Schauspieler ihr Make-up selbst in die Hand nehmen, sich in der Früh selbst die Kostüme anziehen und so eine Welt erzeugen, in der die Figuren so handeln, als wären sie reale Menschen, die wirklich auf diese Reise gehen. Die Idee war großartig.“

      Diese packende Idee wurde später zum Dreh- und Angelpunkt des markanten Ost-West-Stils des Films. „Als wir mit dem Dreh begannen, merkten wir, dass dieser Prozess Teil der Geschichte war und dass diese Art zu arbeiten und die Tatsache, dass in der fremden Umgebung niemand wusste, was als nächstes passieren würde, ein Teil von Wes kreativer Vision des Films waren,” so Pilcher. „Das hat die Machart des Films sehr bestimmt.”

      Und tatsächlich kreierte Anderson eine Art Yin und Yang. Während auf der einen Seite alles minutiös choreographiert und exakt geplant war, war Wes auf der anderen Seite für alles offen. Er ließ sich vom spontanen Chaos, der Komik
      und Schönheit, die Indien zu bieten hat, inspirieren. So bekam die Story ihre charakteristische Kraft, die den Zuschauer berührt und einen bleibenden Eindruck von den inneren Erlebnissen der Figuren hinterlässt.

      Coppola bringt es auf den Punkt: „Die Idee und das Herz des Films beruhen eigentlich darauf, dass wir diese Charaktere in einen Zug setzten, schnell mitten ins Chaos fuhren, unterwegs möglichen Schlägen auswichen und immer das Unerwartete geschehen ließen.“

      Die Reise an Bord des DARJEELING LIMITED beginnt, als Francis Whitman nach einem Unfall, der ihn fast das Leben kostete, seine beiden jüngeren Brüder nach Indien auf einen Zusammenführungs-Trip einlädt. Fast ein Jahr lang hat er mit keinem der Beiden ein Wort mehr gewechselt und will nun auf dieser Reise die so dringend benötigte spirituelle Erleuchtung in die Familienbeziehungen bringen.

      Um die Rollen der drei Brüder zu besetzen, entschied sich Wes Anderson für drei erfahrene Schauspieler, die eine einzigartige Affinität zueinander aufweisen, aber gleichzeitig in ihrem Charakter komplett unterschiedlich sind. In den Rollen der Whitmans spielt der coole und ironische Owen Wilson neben der berührenden Intensität Adrien Brodys und der skurrilen und gleichzeitig melancholischen Komik von Jason Schwartzman. Zusammen ergibt dies ein sehr echtes Gefühl von Familie.

      In seiner Rolle als Familienoberhaupt und ältester Bruder zeigt sich Owen Wilson in einer Rolle, in der er noch nie zuvor auf der Leinwand zu sehen war: leidend, verwundbar, mit einem verbundenen Gesicht, das von den Stichen und Narben seines Motorradunfalls entstellt ist. Dazu hinkt er, stützt sich auf eine Krücke und ist tief deprimiert. Keine optimalen Voraussetzungen für die penibel durchgeplante (Selbstfindungs-)Suche.

      Francis äußeres Erscheinungsbild, das für dessen Charakter eine sehr wichtige Rolle spielt, entwickelte Wes Anderson nach einem Erlebnis, das er nur schwer wieder vergessen konnte: „Im und vor dem Petersdom in Rom sah ich einen Mann in einer Motorradjacke, dessen Gesichts komplett verbunden war. An der Seite seines Kopfes waren dicke Kompressen und seine Augen waren tiefschwarz – er wandelte wie in Trance umher, während ihm die Tränen in den Augen standen. Man fühlte sich, als ob dieser Mann wirklich Schweres durchmachen musste und man konnte einfach die Augen nicht von ihm lassen. Durch ihn kam ich auf die Idee für Owens Charakter.“

      Andersons und Wilsons Zusammenarbeit begann bereits am Anfang ihrer beiden Karrieren, als sie zusammen das Drehbuch zu Andersons Regiedebüt schrieben, dem Independent-Hit DURCHGEKNALLT (1995), durch den auch Wilsons Schauspielkarriere ins Rollen kam. Auch für die Drehbuchentwicklung zu RUSHMORE (1998 ) taten sich die beiden wieder zusammen. Für ihre Arbeit am Drehbuch zu DIE ROYAL TENENBAUMS (2001), in dem Wilson auch vor der Kamera zu sehen war, erhielt das Duo eine Oscar®-Nominierung. Erst vor kurzem arbeiteten die beiden gemeinsam an DIE TIEFSEETAUCHER (2004).

      Als Anderson Owen Wilson das Drehbuch zu DARJEELING LIMITED schickte, konnte sich dieser sofort mit der Geschichte identifizieren. „Ich stamme selbst aus einer Familie mit drei Jungs und das Drehbuch spiegelt genau die Dynamik wider, wie sich Brüder untereinander verhalten. Es war sehr lustig und traurig zugleich,“ so Wilson.

      Owen Wilson mochte sofort Francis überwältigendes Verantwortungsgefühl: „Francis ist derjenige, der versucht die Familie zusammenzuhalten. Sein Vater ist tot, seine Mutter hat innerlich mit allem abgeschlossen. Francis ist wortwörtlich am Boden zerstört, Jack kommt gerade aus einer schrecklichen Beziehung und Peter hat Probleme mit seiner Frau – in Francis Augen sind das alles echte Notfälle und so fühlt er sich dafür verantwortlich, die Familie wieder auf den rechten Pfad zu führen. Er vereint die Brüder auf diesem großen Abenteuertrip durch Indien und hat die lustige Idee, dass sie alle zusammen auch gleich auf eine spirituelle Reise gehen sollen – egal ob sie nun mögen, oder nicht.“

      Natürlich verläuft die Reise ganz und gar nicht nach dem Plan, den Francis und sein Assistent so penibel ausgearbeitet haben. „Die Geschichte erinnert mich an einen von diesen typischen Familienausflügen, die im totalen Desaster enden,“ so Wilson. „Sogar wenn wir eigentlich auf spiritueller Selbstfindung sein sollten, können wir einfach nicht über diese ständigen Zankereien hinwegsehen, die uns ja erst soweit gebracht haben, dass wir uns so lange Zeit aus dem Weg gegangen sind.” Das bringt Francis dazu, etwas zu tun, war er alleine nie probiert hätte – endlich auch loslassen zu können. Wilson weiter: „Francis ist jemand, der denkt, dass man einfach alles geben muss, wenn man sich auf eine spirituelle Erkundung begibt. Das ist natürlich sehr komisch, denn mit dieser methodisch durchdachten Bestimmtheit kann man nicht gleichzeitig spirituell in sich gehen. Aber trotz Francis Verbissenheit machen doch alle drei eine ganz eigene spirituelle Erfahrung.“

      Wilson merkt an, dass besonders die Tatsache, dass sich die Schauspieler tatsächlich in einem Zug in Indien befanden, viel dazu beigetragen hat, sich wie eine echte Familie zu fühlen. „In einem Land und in einer Kultur zu drehen, die sich so anders und fremd anfühlt, berührte uns und half, dass wir in denselben Gemütszustand verfielen. Im Zug konnte man sich nicht einfach kurz in seinen eigenen Wohnwagen zurückziehen oder abends nach Hause gehen und fernsehen. Wir lernten uns dadurch alle sehr gut kennen. Menschen verbünden sich auf Filmsets immer, aber auf diesem Set passierte etwas ganz besonderes und wir verbündeten uns sehr stark. Da wir uns in Indien aufhielten, waren wir alle praktisch gezwungen, uns wie eine echte Familie zu fühlen,“ so Wilson.

      Francis großer Rivale ist Peter, der mittlere der Whitman-Brüder, der auf den ersten Blick am emotional stabilsten wirkt. Schließlich hat er eine Ehefrau und sein erstes Kind ist bereits auf dem Weg. Aber auch er befindet sich an einem Scheideweg – und möchte darüber nicht sprechen. Für die Rolle des Peter, eine Figur die gleichzeitig Verschwiegenheit und Temperament auszeichnet, entschied sich Anderson für Adrien Brody. Der wandlungsfähige Mime bewies sein Talent bereits mit seiner eindrucksvollen und Oscar®-prämierten Performance in Roman Polanskis DER PIANIST (2002), in dem er versucht, im von den Nazis besetzen Polen zu überleben. Der bekannte Kinostar war jüngst unter anderem als Drehbuchautor Jack Driscoll in Peter Jacksons Neuverfilmung von KING KONG (2005) zu sehen.

      Als einziger des Trios, der zuvor noch nie mit Anderson gearbeitet hatte, ließ sich Brody bei dem Angebot nicht zweimal bitten: „Als ich den Anruf erhielt, dass Wes mich treffen wollte, war ich sehr aufgeregt, denn ich war schon immer ein riesiger Fan seiner Filme. Was ich an Wes so mag, ist, dass er den Typ junger Mann darstellt, dessen Blickwinkel wirklich die unserer Generation sind,“ präzisiert Brody. Nachdem er das Drehbuch gelesen hatte, war er noch begeisterter von dem Projekt. „Ich glaube, die Schönheit der Story liegt darin, dass man diese drei Jungs hat, die wirklich schmerzhafte Ereignisse durchleben, die aber sehr komisch erzählt werden. Die Story bietet wunderschöne, einfache Möglichkeiten an, Probleme zu lösen, sie gibt Lösungsvorschläge für Dinge, mit denen wir im Alltag konfrontiert werden,“ so Brody weiter.

      Die Figur des Peter, der in Indien auftaucht und stolz das Erbe seines Vaters zur Schau stellt, sich aber bisher noch nicht mit seiner Trauer auseinandergesetzt hat, gefiel Brody besonders. „Ich wusste, dass es als Schauspieler riesigen Spaß machen würde, eine Figur mit solchen verqueren Ansichten zu spielen,” so Brody. „Peter ist ein Mann, der nach Antworten sucht. Ich glaube, wir suchen alle ständig nach Antworten und manche davon tauchen auf, während manche Fragen nie beantwortet werden können. Genau das geschieht auch im Film. Als mittleres Kind kämpft Peter um seine Unabhängigkeit. Gleichzeitig befindet er sich an einem Punkt seines Lebens, den er gerne komplett aussparen würde. Er verweigert sich – und deshalb kommt ihm der Trip nach Indien ganz gelegen. Er realisiert allerdings nicht, dass diese Reise ihn dazu zwingen wird, sich mit seinen Problemen und auch mit seinen Brüdern auseinanderzusetzen.“

      Am Set, so Brody, sei das Gefühl eine Familie zu sein, wirklich fühlbar gewesen: „Wenn Leute zueinander komplett ehrlich und gelassen sind, dann entsteht zwischen ihnen diese ganz besondere Chemie. Man bekommt ein natürliches Gefühl für Kameradschaft und Freundschaft – und genau das passierte bei diesem Film. Es war für uns alle sehr aufregend und Wes wurde zu einer Art viertem Bruder für uns. Auf unfassbare Weise sind wir uns alle ähnlich – wirklich seltsam.“

      Brody, der selbst gerne in die seelischen Tiefen seiner Rollen eintaucht, lobte die neuartige Herangehensweise beim Dreh von Wes Anderson. „Alles, was man im Film sieht, passiert tatsächlich so. Wenn wir gerade in einem Fluss in Indien vor Kälte zittern, dann frieren wir tatsächlich in Indien und nicht in Colorado oder wo auch immer. Ich glaube, dass hilft sehr dabei, sich in die Charaktere hineinversetzen zu können, denn man taucht ganz in die Welt dieser Figuren ein.“

      Laut Brody sind es genau diese fremde indische Umgebung und das Zusammensein mit seinen Brüdern, die einen besänftigenden Effekt auf Peter haben. „Peter kommt in Indien mit soviel Leben in Kontakt, dass es ihn wachrüttelt. Das Leben hier ist sehr unsicher und gefährlich. Überall sieht man Menschen am Rande des Todes. Und dann ist da noch diese außergewöhnliche Schönheit, die zu allem im Kontrast steht. Ich glaube Peters Art alles zu verleugnen, hat ihn davon abgehalten, alle diese Aspekte des Lebens zu erfahren. Das ändert sich, als er in Indien ankommt.“

      In einer der wohl rührendsten Szenen des Films erlebt Peter hautnah die erschütternd realistische Aussicht auf den möglichen nahen Tod und die Unvorsehbarkeiten des Lebens: „Diese Szene zu drehen war sehr bewegend,” so Brody über die Dorfbeerdigung, bei der die Brüder unerwartet zu Ehrengästen werden. „Es ist wirklich ein verheerender Moment für Peter, aber inmitten all dieser Verzweiflung fühlt er plötzlich auch eine Wertschätzung für das Leben und er hat den Willen, auf sein Leben aufzupassen.“

      Andersons Fähigkeit, die erschütternsten und absurdesten Momente zu einem einzigen Flickenteppich des Lebens zu verarbeiten, ist laut Brody Schlüssel zur Stimmung des Films. „Wes interpretiert das Leben sehr speziell und ungewöhnlich. Deshalb lässt das Timing der Ereignisse den Film witzig erscheinen, auch wenn den Brüdern das alles andere als komisch erscheint. In gewisser Hinsicht sind wir gestandene Männer in einer unterhaltsam schrägen Situation.“

      Allerdings war dies für Brody nicht immer unkompliziert: „In der Szene am Fluss lauteten Wes Regieanweisungen eigentlich genau anders, als ich mich normalerweise verhalten würde. Ich wäre präsent, würde meine Emotionen verstecken und sehr nüchtern sein. Aber so wie Wes es wollte, wirkt es fast noch trauriger, denn man sieht wie diese Figur nicht in der Lage ist, mit dem, was passiert, fertig zu werden“, erklärt Brody.

      Und dann gibt es schließlich noch den jüngsten, kleinsten und vielleicht auch am besten im Leben stehenden Whitman-Bruder: Jack, seines Zeichens Autor, der seine Familie als Vorlage für seine Romane und Kurzgeschichten missbraucht. Von Anfang an stand fest, dass Ko-Autor Jason Schwartzman der perfekte Darsteller für diese Rolle sein würde.

      Schwartzmans und Andersons Zusammenarbeit begann mit einem Film, der ihnen beiden internationales Renommee einbringen sollte: RUSHMORE (1998 ) mit Schwartzman als Max Fischer, einem rebellierenden Zehntklässler an der Eliteschule Rushmore Academy. Sein Partner war da Bill Murray als Pädagoge, der wie er um die Aufmerksamkeit einer verführerischen Lehrerin kämpft. Schwartzman stand daraufhin in Filmen wie Roman Coppolas CQ (2001), SLACKERS (2001), I ♥ HUCKABEES (2004) sowie SHOPGIRL (2004) vor der Kamera und war jüngst in der Rolle König Louis XVI. in MARIE ANTOINETTE (2006) zu sehen. Die Aussicht, wieder mit dem Regisseur zusammen-
      arbeiten zu können, der ihm seinen Karrierestart ermöglichte und mittlerweile zum engen Freund geworden ist, begeisterte ihn jedoch besonders.

      „Für mich wird Wes immer mein Mentor bleiben, jemand, den ich sehr verehre. Es ist wundervoll mit jemandem arbeiten zu können, an den man wirklich glaubt. Mit Wes an meiner Seite freue ich mich über jeden Tag an dem ich versuchen kann, mein Bestes im Job zu geben,“ so Schwartzman. Besonders die Rolle des Jack begeisterte Schwartzman, der viel Zeit mit der Entwicklung des Charakters verbrachte. „Er trägt einen Schnurrbart, keine Schuhe, aber hegt dafür sehr, sehr große Träume für sein Leben. Er ist ein wirklich guter Kerl, aber ich glaube, er muss noch ein wenig erwachsener werden,“ so Schwartzman über Jack.

      Da er selbst am Drehbuch mitschrieb, war Schwartzman wohl bewusst, wie subtil die Veränderungen der Charaktere während ihrer spirituellen Reise voranschreiten mussten. Er erklärt: „Ich glaube, dass ist so, wie wenn man mit jemandem zusammen wohnt, der nach und nach abnimmt. Man registriert nicht unmittelbar, dass der andere dünner geworden ist, außer man hat ihn für längere Zeit nicht gesehen. Diese drei Männer sind sich also nicht wirklich im Klaren darüber, was sie die ganze Zeit erfahren, wie sie sich verändern und wie weit sie schon gekommen sind. Das realisieren sie erst gegen Ende des Films.“

      Besonders die echte Gemeinschaft und die Freundschaft unter den Schauspielern hat laut Schwartzman dabei geholfen, den Rollen der Brüder auf der Leinwand Leben einzuhauchen: „Für mich war es wichtig, dass die drei Schauspieler, die die Brüder spielten, sich auch im wahren Leben verstanden und füreinander da waren. Ich bin sehr glücklich, dass Owen, Adrian und ich uns so gut verstanden und wir so viel Spaß zusammen hatten. Es hat sich wie eine echte Bruderschaft angefühlt. Außerdem konnten wir ja vom Zug nicht runter! Wir waren in dem Wagon mit all diesen Männern, Frauen und Ziegen und hatten keinen Platz, uns mal zu verstecken. Wir mussten also praktisch gut miteinander auskommen,“ so Schwartzman weiter.

      Was die Arbeit mit Anderson betrifft, meint Schwartzman, dass diesmal die Erfahrung eine ganz andere gewesen sei. Besonders weil Anderson als Regisseur in den vergangenen Jahren kreativ gewachsen und das Design des Films so unkonventionell gewesen ist. „Ich glaube, Wes ist mittlerweile einfach fokussierter und hat viel dazu gelernt. Aber was mir bei diesem Film wirklich aufgefallen ist, ist Wes Fähigkeit, die Dinge einfach so zu nehmen, wie sie kommen und sie unvorhersehbar und zufällig geschehen zu lassen. Genau das erhoffte er sich vom Dreh auf einem Zug in Indien – und genau das erlebten wir dann auch,“ so Schwartzman abschließend.

      Neben Owen Wilson, Jason Schwartzman und Adrien Brody stand für DARJEELING LIMITED ein außergewöhnlicher Cast, darunter die Oscar®-Preisträgerin Anjelica Huston, Camilla Rutherford, Irrfan Kahn und erstmals Amara Karan vor der Kamera.

      In seiner beeindruckenden Rolle porträtiert Irrfan Kahn einen indischen Dorfbewohner, dessen Leben durch eine Tragödie rund um die drei Brüder eine plötzliche Wende nimmt. Für seine Rolle als Gogols Vater Ashoke in Mira Nair’s THE NAMESAKE – ZWEI WELTEN, EINE REISE (2006), sowie als pakistanischer Polizeihauptmann auf der Suche nach Daniel Pearl in EIN MUTIGER WEG (2007) erntete er großes Lob bei der Fachpresse.

      Die wohl interessantesten Rollen sind allerdings den Frauen vorbehalten, die die Reise der Brüder verkomplizieren: Huston in der Rolle der (in vielerlei Hinsicht) unerwarteten und lang verlorenen Mutter der Brüder, die britische Schauspielerin Karan als verführerische Zug-Stewardess Rita sowie Rutherford als Peters schwangere Frau Alice.

      Huston, die bereits in den Anderson-Filmen DIE ROYAL TENENBAUMS (2001) sowie DIE TIEFSEETAUCHER (2004) in die Rolle der Matriarchin schlüpfte, erfuhr zuerst durch Gerüchte von DARJEELING LIMITED. „Am Set der TIEFSEETAUCHER hörte man Spekulationen, dass Wes einen Film in Indien drehen wollte und ich war sehr glücklich, dass er sich dazu entschloss, mich einzuplanen. Wes ist ein einzigartiger Künstler und besitzt eine
      unglaubliche Phantasie, so dass ich mich jedes Mal wieder freue und geehrt fühle, wenn er mich um meine Mitarbeit bittet. Mit seiner Ernsthaftigkeit und seiner Bereitschaft, an die eigenen Grenzen zu gehen, inspiriert er die Leute,“ so Huston.

      Besonders die Idee, dass sie in Andersons Film eine Frau darstellen würde, die ihre Familie verlässt, um Nonne zu werden, begeisterte Huston: „Ich liebe Nonnen in Filmen. Ich war schon immer ein großer Fan von Fred Zinnemanns DIE GESCHICHTE EINER NONNE (1959) und dann gab es da noch den Film meines Vaters, DER SEEMANN UND DIE NONNE (1956) mit Robert Mitchum und Deborah Kerr. Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, wollte ich sogar Nonne werden, aber das war wirklich nur für sehr, sehr kurze Zeit mein Traumberuf. Trotzdem denke ich, dass Nonnen auf eine bestimmte Art romantische und wundervolle Figuren sind.“

      „Patricia Whitman ist allerdings viel mehr, als nur eine gewöhnliche Nonne. „Sie ist eine Art Superhelden-Nonne und ein eher ungewöhnlicher Charakter – jemand, der ein neues Kapitel in seinem Leben begonnen hat und nun im Himalaja Waisenkinder betreut. Diese Rolle zu spielen war ein wenig so etwas wie ein Vertrauensvorschuss,“ so Huston.

      Huston weiter: „Ich glaube, das ist eine komplett neue Rolle für mich. Ich liebe es in unterschiedliche Parts zu schlüpfen, aber für eine wirklich komplett neue und ungewöhnliche Rolle braucht es schon jemanden wie Wes. Ich habe schon viele Mütter gespielt, aber niemals eine solche. Patricia ist sehr emotional, sehr launisch und das stellte eine große Herausforderung dar.“

      Während Patricia die Herzen der Bewohner eines armen Bergdorfes im Himalaja gewinnt, war Huston, die nicht gerne fliegt und nie zuvor in Indien gewesen ist, von dem, was sie dort erlebte, erstaunt: „Man sieht dort Dinge, die man sich nicht vorstellen kann. Einige unglaublich schön, andere sehr gewalttätig, grausam und erschütternd. Aber es gibt zwei Dinge, die mich wirklich beeindruckt haben. Zum einen die Tatsache, dass man sich mit seiner Umgebung total im Einklang befinden kann und dann das omnipräsente Gefühl der Vergebung trotz aller Armut. Ich hoffe, dass die Zuschauer sich nach Ansicht dieses Films in Indien verlieben werden. Es ist ein göttliches und prachtvolles Land. Und ich bin um eine bewegende Erfahrung reicher,“ so Huston.

      Die Filme, die sie bisher mit Anderson realisiert hat, bescherten Huston jeweils neue Erfahrungen. „Wes Stil war bei jedem Film, den ich mit ihm gemacht hat, anders. Und auch das Drehen selbst differiert stark, wenn man beispielsweise DIE ROYAL TENENBAUMS (2004), der im Winter in Harlem spielt, nun mit DARJEELING LIMITED vergleicht, der im Frühling Rajasthans angesiedelt ist. Diesmal hat Wes ein sehr schnelles Tempo vor-
      gelegt, ganz im Stil von Howard Hawks Komödien,“ erinnert sich Huston.

      Über ihre drei Filmsöhne Wilson, Schwartzman und Brody sagt sie: „Die Drei scheinen auf eine seltsame Art wirklich miteinander verwandt zu sein - und es war mir eine wirklich große Freude mit ihnen allen zusammen zu arbeiten.“

      Rita besitzt eine ganz und gar andere Beziehung zu den Brüdern, denn die Zugbegleiterin stürzt sich Hals über
      Kopf in eine Affäre mit Jack. „Rita lebt und arbeitet an Bord des Darjeeling Limited,” erklärt Amara Karan. Die in London als Tochter Sri-Lanka-stämmiger Eltern geborene Schauspielerin, machte ihren Abschluss in Oxford, bevor sie ihre Karriere als Investment Bankerin für eine Zukunft auf Britanniens Theaterbühnen aufgab: „Rita ist ein sehr intelligentes und selbstbeherrschtes Mädchen, die für den Job einer Kellnerin und Routinearbeiterin ein wenig zu klug ist. Ich glaube, sie sieht in den Brüdern einen Weg in ein aufregendes Leben.“

      Laut Karan fänden die Brüder Indien exotisch, während Rita die Brüder exotisch finden würde: „Sie ist von ihnen fasziniert. Vor ihr stehen drei junge, lebhafte US-Jungs, die sich ziemlich schlecht benehmen, eitel und in ihren Augen grotesk sind, dafür aber auf der anderen Seite auch vor Leben, Charisma und Energie sprühen. Was Rita wiederum aufregend findet.“

      Da sie selbst zuvor nie Indien besucht hatte, war Karan begeistert, dort viele junge Frauen wie Rita zu treffen: „Ich wollte verstehen, wo dieses Mädchen herkam und wer sie war. Anfangs dachte ich, Rita sei nur ein Fantasieprodukt. Aber als ich dann nach Indien kam, mit vielen Leuten sprach und sah, mit welcher Rasanz sich das Land veränderte, begriff ich, wie real meine Figur war. Ich war beeindruckt, wie Wes es schaffte, Indien zu einem solch wichtigen Teil des Films zu machen. Er arbeitete Hand in Hand mit den kulturellen Besonderheiten, statt zu versuchen, sie zu eliminieren. Toll.“

      Ganz nebenbei ebnete DARJEELING LIMITED Karan, die im Film ihr Debüt vor der Kamera gibt, den Weg in die Filmbranche. „Mit diesem fantastischen Team so eng zusammenzuarbeiten war, wie man sich vorstellen kann, eine großartige Erfahrung für mich. Es war wirklich beeindruckend,“ freut sich Karan.

      Bevor er überhaupt das erste mal nach Indien reiste, stand für Wes Anderson schon fest, dass er DARJEELING LIMITED an Bord eines echten, fahrenden Zuges drehen wollte – eine Idee, die anfänglich logistisch genauso herausfordernd klang, wie sie auch kreativ inspirierend ist. „Normalerweise dreht jeder, dessen Filmhandlung in einem Zug spielt, auf einem nachgebauten Set. Aber für DARJEELING LIMITED stand von vornherein fest, dass das sicher nicht so sein würde, egal wie viele Leute auch versuchten, Wes die Idee auszureden,” so Lydia Dean Pilcher. „Ich hatte seit THE NAMESAKE – ZWEI WELTEN, EINE REISE (2006) ja schon Dreherfahrung in Indien und auch wir drehten damals einen Tag in einem Zug. Daher wusste ich, dass das sicherlich keine leichte Sache werden würde.“

      Dennoch blieb Anderson fest entschlossen. Pilcher: „Unter der Schirmherrschaft von Northwestern Railways machten wir uns auf in die indischen Regionen, forderten Sachen von der Eisenbahngesellschaft, die auch für sie echte Herausforderungen darstellten: zehn Wagons und eine Lokomotive für drei Monate, die wir ausweiden und nach unseren eigenen Vorstellungen ausstatten wollten – um dann auch noch deren echte Gleise zu befahren. So etwas hatte es zuvor noch nie gegeben und brachte haufenweise Papierkram mit sich. Zwischendurch erschien das ganze Unternehmen immer wieder einfach unrealisierbar.“

      Trotzdem ließ sich das Team nicht unterkriegen. Während sich die Filmemacher mit der indischen Bürokratie herumschlugen, begann Produktionsdesigner Mark Friedberg damit, unter Bezugnahme auf alte indische Züge und klassische Eisenbahnreisen der Filmgeschichte, die Innenausstattung des Zugs auf Papier zu bringen. Friedberg arbeitete bereits bei DIE TIEFSEETAUCHER (2004) mit Anderson zusammen und war unter anderem auch an Julie Taymors Beatles-Musical ACROSS THE UNIVERSE (2007) beteiligt.

      Um ein besseres Gespür für den Stoff zu entwickeln und die lange Geschichte der indischen Eisenbahn besser zu verstehen, machten sich Friedberg und Anderson auf eine typische Touristen-Zugreise durch Rajasthan. Im 19. Jahrhundert veränderte die Einführung der Eisenbahn das gesamte Land. Der riesige Subkontinent wurde mit einem ausgedehnten Schienennetz überzogen. Heute (noch) ist das indische Eisenbahnnetz mit beeindruckenden 15 Millionen Fahrgästen pro Tag das wohl am besten genutzte der Welt. Die Züge sind schick, modern und mit Klimaanlage ausgestattet, werden manchmal aber auch noch von klassischen, handgefertigten Dampfloks aus
      vergangenen Tagen gezogen. Die meisten Züge jedoch befinden sich irgendwo zwischen diesen beiden Modellen.

      Nachdem er sich mit dem indischen Eisenbahnsystem vertraut gemacht hatte, wandte sich Friedberg anderen Werken zu, um die Darstellung von Zügen in der Geschichte des Kinos zu studieren: „Letztendlich haben wir die indischen Züge von heute mit den luxuriösen Zuglinien wie etwa dem Orient- Express oder den modernen europäischen Transit-Zügen gekreuzt. Auch der 20th Century Limited hat uns inspiriert,” so der Designer über den aus New York stammenden Express-Personenzug, der später unter Eisenbahnfreaks als „Bester Zug der Welt“ bekannt wurde.

      Das Ergebnis war eine Kreuzung aus östlichem und westlichem Design. „Wir mischten die typischen Muster aus Rajasthan und indischer Farbgestaltung mit einer Art modernem Art Deco-Stil, blieben aber der alten, handgemachten indischen Tradition treu,“ so Friedberg.

      Um den Zug zum Leben zu erwecken arbeitete Friedberg eng mit Art Director Adam Stockhausen und dem Künstler Mark Pollard zusammen. Sie erschufen die Farbgestaltung und Struktur des Zuges, indem sie traditionelle indische Stoffe sowie Muster zu Grunde legten und ortsansässige Maler engagierten, die das Äußere des Zuges mit Hunderten von handgemalten Elefanten schmückten. Die Teams arbeiteten rund um die Uhr in Tag- und Nachtschichten, um den Zug rechtzeitig fertig zu stellen.

      Die Möglichkeit mit ortsansässigen Künstlern und Handwerkern arbeiten zu können, inspirierte Friedberg: „In Indien zu arbeiten ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier ist alles handgefertigt und zwei gleiche Dinge sehen komplett unterschiedlich aus. Nichts passt in unsere mechanisierte Lebensart. Es ist eine große Ehre, noch zu jener Generation zu gehören, die diese persönlichere und wunderschöne Welt erleben kann und darf. Wenn ich diesen Zug in Amerika hätte bauen lassen, hätte er nie diese Persönlichkeit bekommen.“

      Friedberg arbeitete auch eng mit Kameramann Robert Yeoman zusammen, der an Bord des Zuges mit seinen ganz eigenen Herausforderungen zu kämpfen hatte. „Der Dreh auf einem Zug ist immer extrem schwierig. Wo sollen die Lichter aufgestellt werden? Auf dem Dach des Zuges konnten wir nichts montieren und kein Teil der Ausstattung durfte weiter als drei Fuß von den Wagons entfernt sein, da der Zug so eng an Telefonmasten und Bäumen vorbeifährt, dass er diese praktisch berührt. Gott sei Dank merkten Wes und Mark in was für einer Zwickmühle ich mich befand und taten alles in ihrer Macht stehende, um mir zu helfen. Der Zug wurde so Film-freundlich wie möglich gebaut,“ lobt Yeoman.

      Yeoman weiter: „Einen großen Teil der Lichtanlage installierten wir direkt im Zug, so dass Wes schneller arbeiten konnte. Wir haben die Decken mit kinos und parabeams ausgestattet, so dass wir die ganze Beleuchtung dort befestigen konnten. Außerdem besaßen wir vorgefertigte Farbfilter, die wir ganz leicht in die Fensterrahmen einsetzten konnten, damit man die Umgebung außen besser erkennt. Darüber hinaus baute Mark in den Schlafwagon der Brüder, in dem diese ja sehr viel Zeit verbringen, bewegliche Wände, damit wir die Kamera leichter dahin stellen konnten, wo wir sie brauchten. Und dann befestigten wir auch noch eine Schiene an der Decke des Zugflurs, so dass wir uns leicht ohne einen Rollwagen auf und ab bewegen konnten.“

      Laut Yeoman war die Versuchung groß, für die Nachtszenen verschiedene Lichteffekte zu nutzen, um die Bewegung eines Fahrzeuges zu simulieren (poor man’s process), aber Wes Anderson verabscheute diese Idee: „Wes wusste, dass ein fahrender Zug dem Dreh jene gewisse Energie verleiht, die einfach nicht simuliert werden kann. Wir haben diese Regel wirklich nur in äußersten Ausnahmefällen gebrochen.“

      Mit Beginn der Dreharbeiten wurde es zunehmend schwieriger an Bord des Zuges zu arbeiten. Anderson musste seine Arbeit nämlich um die bestehenden Zugfahrpläne herum planen und sich mit verspäteten Zügen und Flügen herum ärgern. Pilcher fasst zusammen: „Wes hatte immer einen Ausweichplan, eine Idee für den Fall ’wenn das und das passiert, dann machen wir es eben so’. So hielt er die Energie am Set immer sehr hoch. Er wollte schnell vorankommen und selbst wenn wir gerade auf einen vorbeifahrenden Zug warteten, stiegen wir aus, brachten mit einem großen Stück Holz den Zug zum Schaukeln, damit wir weiterarbeiten konnten. Und auch wenn wir
      unseren Zug von der Schiene nehmen mussten, damit ein anderer Zug vorbei konnte, packten wir einfach einen unserer Waggons auf einen LKW und fuhren damit in die Wüste zum Drehen. Die Idee dahinter war, dass, wie auch immer die logistische Situation aussah, wir niemals mit der Arbeit aufhören müssten und würden.“

      Wes Anderson, der für seine Vorliebe für Design und erfinderische Sets bekannt ist, wagt sich in DARJEELING LIMITED auf einen visuellen Trip, während er die Indien-Reise der Whitman-Brüder gleichzeitig mit viel Sinn für skurrile Choreographie in Szene setzt. Die Idee dahinter war, Indien so zu nehmen, wie es ist und es Stück für Stück, Moment für Moment in die fast schon klaustrophobe, private Welt der drei Brüder eindringen zu lassen - bis diese beiden Welten in einem kontrollierten Chaos aufeinanderprallen.

      „Ich bin daran gewohnt, ein Design, das meiner Fantasie entsprungen ist oder mit anderen Einflüssen kombiniert wurde, in meinen Filmen zu verwenden,” erklärt der Regisseur. „Aber in Indien war das anders. Egal wo man hinsah, es gab stets Überraschungen. Überall war etwas Lustiges oder Seltsames zu sehen und wir wollten das alles festhalten. Die Herausforderung bestand darin, so viele verschiedene Eindrücke wie nur möglich im Film unterzubringen.“

      Die Herausforderung begann bereits mit Andersons Arbeitsweise „alles so echt wie nur möglich zu drehen“, erklärt Robert Yeoman, der bereits an Andersons früheren Filmen mitgearbeitet hat und zuletzt für die Lichtsetzung von Noah Baumbachs DER TINTENFISCH UND DER WAL (2004) verantwortlich zeichnete.
      In Yeomans Augen liefert Indien für diese Vorgabe eine spannenden und herausfordernde Location. „Indien ist ein Land großer Gegensätze – extreme Armut und großer Reichtum, schmutzige Straßen und prachtvolle Tempel. Über all dem schwebt eine Energie, die alles durchdringt und der man sich nicht zu entziehen vermag.“

      Dann gab es da auch noch diese Menschenmassen. „Auf den Straßen Indiens zu drehen ist unkontrollierbar und der Anblick einer Kamera zieht immer Leute an,“ so Yeoman. „Wes mag es, jeden seiner Schauspieler sorgfältig im Bild zu platzieren, aber wir mussten uns oft mit Massen an Zuschauern im Hintergrund herumschlagen. Aus dieser Wahllosigkeit zogen wir unsere Vorteile, arbeiteten deshalb sehr schnell und am Tag oft auch ohne Zusatzlicht. Hoffentlich geben all diese Unvorhersehbarkeiten unseren Einstellungen eine besondere Energie.“

      Diese Vorgehensweise weitete sich auch auf das Setdesign aus. „Die Idee war immer, Indien einfach Indien sein zu lassen und seltsame Umstände oder Unglücke einfach so zu nehmen, wie sie kommen. Wir wollten, dass der Film sich auch außerhalb des Zuges echt und ungekünstelt anfühlt, selbst wenn die meisten Sets sehr sorgfältig entworfen wurden. Da Wes eine ziemlich analoge Person ist, die niemals Computer-erzeugte Bilder oder etwas in der Art verwenden würde und lieber handgemachte, traditionelle Arbeitsweisen bevorzugt, war Indien für ihn wirklich der perfekte Ort zum arbeiten,“ weiß Friedberg.

      Mark Pollard, Grafiker des Films: „Indien nimmt dir deine ganzen ausgearbeiteten Konzepte und konfrontiert dich mit Chaos, Anarchie, Spiritualität, Gebeten und Schönheit. Für uns war es genauso ein großartiger Ort, um das wahre Leben zu erleben, wie er es auch für die Brüder im Film ist.”

      Friedberg, der bereits mit Mira Nair in Indien an KAMA SUTRA (1995) gearbeitet hat, fügt hinzu, dass Anderson eine sehr markante Sicht auf Indien hat, die Sicht eines enthusiastischen Außenseiters. Er wirft den heiteren und wundersamen Blick eines Neulings auf diese beeindruckende Kultur. Trotzdem besitzt er einen Sinn für den stechenden Herzschmerz und die Komik, die dort hinter jeder Ecke lauern. „Wes schrieb seine alltäglichen Indien-Erfahrungen ins Drehbuch und nahm sie dann so auf, wie er sie erlebt hatte,“ so Friedberg.

      Der Großteil des Films wurde in der mit Palästen übersäten Wüstenregion Rajasthan im Nordwesten des Landes gedreht. Der Darjeeling Limited fuhr dabei von der lebhaften Stadt Jodhpur bis nach Jaisalmer in der Wüste Thar nahe der pakistanischen Grenze. In der Zwischenzeit baute man im fruchtbareren, grüneren Udaipur Patricias ein Waisenhaus in einer ehemaligen Jagdhütte auf, die einst dem Maharadscha von Mewar, einem der Herrscher der Rajput- Ära, gehört hatte.

      Die Vorlage für das Kloster lieferte Friedberg ein legendärer Filmklassiker aus dem Jahre 1946, Michael Powells SCHWARZE NARZISSE, der in einem Kloster im Himalaja spielt. „Die Location musste ein Gefühl der Abgeschiedenheit und Dramatik versprühen, und das tat sie auch. Wir wollten auf der Detailebene die Kulturen ineinander fließen lassen. Als Grundlage nahmen wir den sehr traditionellen Palast, aber da das britische Empire das Christentum nach Indien brachte, benutzen wir auch einige dieser Überbleibsel am Set,“ erläutert der Designer.

      Eine der bewegensten Szenen des Films spielt in einem ländlichen Dorf in der Wüste Rajasthan nachdem die Whitman-Brüder in den Stromschnellen eines Flusses in Gefahr gekommen sind. Auch hier mischte Anderson wieder das Authentische, das Wahre mit bewusst filmischen Elementen. Die Szenen wurden größtenteils mit den echten Dorfbewohnern in eigener Kleidung und in deren Häusern gedreht. Trotzdem unterschied sich die Herangehensweise stark von der eines Dokumentarfilms. „Wir filmten die Leute so wie sie waren, aber gleichzeitig drehten wir auch so wie ich alles drehe, nämlich mit Arbeitsbühnen, Rollwägen und Leuten, die auf ihren Einsatz warten. Wir luden quasi die echten Menschen in unsere Story ein,“ formuliert der Regisseur.

      Andersons Stil, seine eigenen komplexen visuellen Vorstellungen mit gefundenen echten Bildern zu vermischen, zieht sich durch den ganzen Film: „Wir betrachteten große Teile des Filmdesigns, besonders das Kloster und die Szenen außerhalb des Zuges, als Art Collage. Für die Marktszenen habe ich mir etwa einige Verkäufer vor Ort ausgesucht, sie zusammengebracht und so eine Art ’Best Of’ der Marktszenen realisiert,“ so Friedberg.

      Produzentin Lydia Dean Pilcher, die bereits zuvor in Indien gearbeitet hat, bemerkt, dass Wes Anderson dem Film eine Perspektive gab, die sie so noch nie gesehen hatte. „Er besitzt diese ganz besondere Art ins Mysteriöse vorzudringen. Anstelle der oft vermittelten lauten, dicht bevölkerten und engen Bilder einer indischen Stadt, legt er seinen Schwerpunkt mehr auf die Gelassenheit und Spiritualität der Kultur sowie die unendliche Weite der Landschaft. Wir begaben uns nicht nur auf eine Reise, um diesen Film zu drehen, wir erlebten nicht nur einen einzigartigen Trip durch Indien, sondern wir bekamen auch die einmalige Chance, in Wes’ visionäre Welt zu schauen,“ so Pilcher.

      Auch die dreimalige Oscar®-Gewinnerin Milena Canonero arbeitet bereits zum zweiten Mal mit Wes Anderson zusammen. Gerade erst wurde sie für ihre aufwändigen, farbenfrohen Kostüme zu Sofia Coppolas MARIE ANTOINETTE (2006) mit dem Oscar® ausgezeichnet. Hier stand Canonero vor einer schlichteren, aber dennoch herausfordernden Aufgabe. Sie musste für die Whitman-Brüder einen markanten, aber dennoch familiären Look kreieren.

      Einen großen Teil tragen auch die Koffer der Brüder zum Design bei. Das Gepäck, das sie im wahrsten Sinne des Wortes von ihrem Vater geerbt haben, spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte. Um etwas zu erschaffen, das Familienwappen-artig die Whitmans repräsentiert, engagierte Wes Anderson den Designer Marc Jacobs. Der für die Edelmarke Louis Vuitton arbeitende Jacobs entwarf eine spezielle Gepäcklinie für den Film. „Sie machen die besten Koffer, und ich sage das, weil ich gesehen habe, wie sie diese herstellen. Sie brauchen dafür Hunderte von kleinen Nägeln und arbeiten sehr sorgfältig,” so Anderson. „Die kompliziert zu fertigenden Koffer sind von so guter Qualität, dass wir sie durch Wüsten ziehen, in einen Fluss oder auf Züge werfen und sogar auf sie eindreschen konnten. All das macht ihnen nichts aus. Wir hatten nur das eine Set, deshalb wäre es ein riesiges Problem gewesen, wenn die Koffer kaputt gegangen wären.“

      Trotz all der Künstler und Handwerker, die an dem Film beteiligt waren, liegt laut Anderson der wahre Schlüssel zum Look des Films in dessen minimalistischem Geist: „Wir hatten wundervolle Designer und Designs, auf die wir zugreifen konnten, aber am Set gab es keine Wohnwagen, keine Maskenbildner (auch wenn unser gewohnter Maskenbildner Frances Hannon speziell an Owens Look gefeilt hat), keine Kostümabteilung oder etwas in der Art. Wir waren einfach alle nur zusammen in Indien, lebten dort und jeder gab sich dieser Erfahrung hin. Und das Beste was am Set hätte passieren können, passierte tatsächlich – die Schauspieler wurden Freunde und es war so, als würden sie diese Story wirklich leben. Das war eine riesige Inspiration für uns alle.“




      ÜBER DIE SCHAUSPIELER


      OWEN WILSON (Francis)

      Owen Wilson machte sich sowohl als vielseitiger Schauspieler wie auch als Drehbuchautor einen Namen in Hollywood. Erst vor kurzem stand er für Steven Brills Komödie DRILLBIT TAYLOR („Ein Mann für alle Unfälle“, 2007) vor der Kamera. Darin spielt er einen Bodyguard, der von zwei Kindern angestellt wird, damit er sie vor Schul-Rowdys beschützt. DRILLBIT TAYLOR wird am 20. März 2008 in die deutschen Kinos kommen.

      Außerdem war er vor kurzem in einer kleinen Rolle an der Seite von Ben Stiller und Robin Williams in Shawn Levys A NIGHT AT THE MUSEUM („Eine Nacht im Museum“, 2006) zu sehen. Des Weiteren konnte man ihn in dem Leinwanderfolg YOU, ME AND DUPREE („Ich, du und der andere“, 2006) neben Kate Hudson und Matt Dillon und als US-Synchronstimme des Lightning McQueen in Disneys Animationshit CARS („Cars“, 2006), der in der Kategorie Bester Animationsfilm für einen Oscar® -nominiert war, bewundern.

      Im Sommer 2006 machte Wilson gemeinsam mit Vince Vaughn in dem Kassenschlager WEDDING CRASHERS („Die Hochzeits-Crasher“, 2005) die Kinoleinwände unsicher. Auf diesen Erfolg folgte eine Rolle in Wes Andersons THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tiefseetaucher“, 2004), in dem Wilson an der Seite von Bill Murray und Anjelica Huston zu sehen war. Zuvor hatte Wilson bereits mit Wes Anderson bei THE ROYAL TENENBAUMS („Die Royal Tenenbaums“, 2001) zusammengearbeitet, für den der Regisseur und er selbst auch für einen Oscar® in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert waren. Auch in Andersons erstem Film BOTTLE ROCKET („Durch-geknallt“, 1995) war Wilson als Schauspieler und Drehbuchautor mit von der Partie. Des Weiteren zeichnete er auch mitverantwortlich für das Drehbuch und die Produktion von Andersons zweitem Film, RUSHMORE („Rushmore“, 1998 ). Für den Oscar®-prämierten Film AS GOOD AS IT GETS („Besser geht´s nicht“, 1997) war Wilson als Assoziierter Produzent tätig.

      Zu Wilsons weiteren Filmerfolgen zählen: THE CABLE GUY („Cable Guy – Die Nervensäge“, 1996), ARMAGEDDON („Armageddon – Das jüngste Gericht“, 1998 ), THE MINUS MAN („The Minus Man“, 1998 ), SHANGHAI NOON („Shang-High Noon“, 2000), MEET THE PARENTS („Meine Braut, ihr Vater und ich“, 2000), ZOOLANDER („Zoolander“, 2001), BEHIND ENEMY LINES („Im Fadenkreuz – Allein gegen alle“, 2001), I SPY („I Spy“, 2002), SHANGHAI KNIGHTS („Shanghai Knights“, 2003) und STARSKY AND HUTCH („Starsky & Hutch“, 2004).


      ADRIEN BRODY (Peter)

      Für seine Rolle in Roman Polanskis THE PIANIST („Der Pianist“, 2002) wurde Adrien Brody mit einem Oscar® in der Kategorie Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Er ist bis dato der jüngste Schauspieler, der jemals in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde. Seine Darstellung des Holocaust- Überlebenden Wladyslaw Szpilman brachte ihm auch Lob von der National Society of Film Critics, der Boston Society of Film Critics sowie einen César (das französische Pendant zum Oscar®) ein; außerdem erhielt er Nominierungen für den Golden Globe, sowie für die Screen Actors Guild und die BAFTA Awards.

      Zuletzt war Brody in Peter Jacksons Oscar®-prämiertem Remake von KING KONG („King Kong“, 2005) und in Allen Coulters HOLLYWOODLAND („Die Hollywood-Verschwörung“, 2006) zu sehen. Als nächstes wird er in der mit Spannung erwarteten Romanze MANOLETE von Regisseur und Autor Menno Meyjes zu sehen sein. Er spielt Manuel
      Rodriguez Sanchez, Spaniens berühmtesten Torero. Seine Partnerin ist Pénelope Cruz.

      Brody besuchte in seiner Heimatstadt New York die High School for the Performing Arts und die American Academy of Dramatic Arts. Mit seiner Rolle in Steven Soderberghs KING OF THE HILL („König der Murmelspieler“, 1993) machte er zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Später war er in zwei Eric Bross-Filmen NOTHING TO LOSE (1995) und RESTAURANT (1998 ) zu sehen. Für seine Rolle in RESTAURANT erhielt Brody eine Nominierung für den Independent Spirit Award.

      Zu seinen weiteren Filmen zählen: Elie Chouraquis HARRISON’S FLOWERS (2000) Ken Loachs BREAD AND ROSES („Bread and Roses“, 2000), Terrence Malicks THE THIN RED LINE („Der schmale Grat“, 1998 ), Charles Shyers THE AFFAIR OF THE NECKLACE („Das Halsband der Königin“, 2001), Barry Levinsons LIBERTY HEIGHTS („Liberty Heigts – Rock´n´Roll & krumme Geschäfte“, 1999), Spike Lees SUMMER OF SAM („Summer of Sam“, 1999), M. Night Shyamalans THE VILLAGE („The Village – Das Dorf“, 2004) und John Mayburys THE JACKET („The Jacket“, 2005).


      JASON SCHWARTZMAN (Jack/Co-Autor)

      Jason Schwartzman gab sein Schauspieldebüt an der Seite von Bill Murray 1999 in der Rolle des exzentrischen Highschool-Schülers Max Fischer in Wes Andersons gefeierter Komödie RUSHMORE („Rushmore“, 1998 ). Im selben Jahr wurde er für diesen Part von der Chicago Film Critics Association in der Kategorie „Most Promising Actor” nominiert.

      Zu seinen Filmauftritten zählen unter anderem die Rolle als König Louis XVI in Sofia Coppolas MARIE ANTOINETTE („Marie Antoinette“, 2006), SHOPGIRL („Shopgirl“, 2004), eine Dreiecksgeschichte mit Claire Danes und Steve Martin, der auch Regie führte, BEWITCHED („Verliebt in eine Hexe“, 2005) mit Nicole Kidman und Will Ferrell sowie eine Rolle in David O. Russells existenzialistischer Komödie I HEART HUCKABEES („I Heart Huckabees“, 2004) mit Dustin Hoffman, Naomi Watts, Jude Law und Lily Tomlin.

      Sein Fernsehdebüt gab Schwartzman in der von Kritikern umjubelten Komödie „Cracking Up” an der Seite von Molly Shannon. Weitere Filme mit Schwartzman sind Roman Coppolas Regiedebüt C.Q. (2001), S1M0NE („Simone“, 2002), bei dem Al Pacino und Catharine Keener seine Partner waren, sowie die Ensemble-Komödie SLACKERS (2001).


      ANJELICA HUSTON (Patricia)

      Die preisgekrönte Schauspielerin und Regisseurin Anjelica Huston führt die Familientradition – auch ihr Großvater Walter und ihr Vater waren bereits im Filmgeschäft tätig – erfolgreich fort.

      Im Laufe ihrer Karriere wurde Huston mit 29 Preisen geehrt, darunter finden sich Auszeichnungen der National Society of Film Critics, zwei Independent Spirit Awards, der Los Angeles und der New York Film Critics Awards sowie eine Auszeichnung für Frauen im Filmgeschäft. Für ihre Rolle der Maerose Prizzi in der schwarzen Komödie PRIZZI´S HONOR („Die Ehre der Prizzis“, 1985) mit Jack Nicholson und Kathleen Turner wurde sie mit einem Oscar® in der Kategorie Beste Nebendarstellerin geehrt. 2005 erhielt Huston für ihre Rolle an der Seite von Hilary Swank und Julia Ormond in Katja von Garniers HBO-Produktion „Iron Jawed Angels“ einen Golden Globe.

      Zu ihren weiteren Filmerfolgen zählen Rollen in unvergesslichen Filmen wie ADDAMS FAMILY („Addams Family“, 1991) und ADDAMS FAMILY VALUES („Die Addams Family in verrückter Tradition“, 1993), Stephen Frears THE GRIFTERS („Grifters“, 1990), Wes Andersons THE ROYAL TENENBAUMS („Die Royal Tenenbaums“, 2001) und THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tiefseetaucher“, 2004), Nicholas Roegs THE WITCHES („Hexen hexen“, 1989), Woody Allens MANHATTAN MURDER MYSTERY („Manhattan Murder Mystery“, 1993) und CRIMES AND MISDEMEANORS („Verbrechen und andere Kleinigkeiten“, 1989), Paul Mazurskys ENEMIES: A LOVE STORY („Feinde – Die Geschichte einer Liebe“, 1989), Sean Penns THE CROSSING GUARD („The Crossing Guard“, 1995), Frances Ford Coppolas GARDENS OF STONE („Der steinerne Garten“, 1987), Mira Nairs THE PEREZ FAMILY („The Perez Family“, 1995) sowie der letzte Film ihres Vaters, THE DEAD („The Dead – Die Toten“, 1987).

      Ihr Regiedebüt gab Huston mit einer Adaption von Dorothy Allisons Memoiren BASTARD OUT OF CAROLINA („Bastard out of Carolina“, 1996), für die sie nicht nur Lob bei der Filmkritik erntete, sondern auch für einen Emmy und einen DGA nominiert wurde. Außerdem zeichnete sie für die Produktion und die Regie von AGNES BROWNE („Frauen unter sich“, 1999), für den sie auch vor der Kamera stand, verantwortlich. Der Film wurde 2000 auf dem Filmfest von Cannes Film vorgestellt.

      Zu weiteren Filmen mit Anjelica Huston zählen: EVER AFTER („Auf immer und ewig“, 1988 ), SERAPHIM FALLS („Seraphim Falls“, 2006), THE GOLDEN BOWL („The Golden Bowl“, 2001), HANDFUL OF DUST („Eine Handvoll Staub“, 1988 ), MR. NORTH („Mr. North – Liebling der Götter“, 1988 ), BUFFALO 66 („Buffalo 66“, 1997) und Clint Eastwoods BLOOD WORK („Blood Work“, 2002).

      Zu ihren TV-Erfolgen gehören „Robert Ludlum´s Covert One: The Hades Factor,” sowie regelmäßige Auftritte in der Serie „Huff” mit Hank Azaria. Für ihre Rollen in der CBS- Miniserie „Buffalo Girls”, ihren Auftritt an der Seite von Robert Duvall und Tommy

      Lee Jones in der Miniserie „Lonesome Dove”, ihre Rolle an der Seite von Sam Neill in der TV- Produktion „Family Pictures” und ihre Arbeit an der TNT- Miniserie „The Mists of Avalon” wurde sie jeweils für den Emmy nominiert.


      AMARA KARAN (Rita)

      Amara Karan gibt mit DARJEELING LIMITED ihr Filmdebüt. Außerdem wird sie bald auch in der britischen Komödie ST. TRINIAN’S von Oliver Parker und Barnaby Thompson zu sehen sein. Die in London geborene Tochter aus Sri Lanka stammender Eltern studierte in Oxford Politikwissenschaften. Bereits dort galt sie als aufsteigender Stern der lokalen Theaterszene. Nachdem sie kurze Zeit als Investment-Bankerin gearbeitet hatte, kehrte sie wieder zurück zu ihrer großen Liebe, der Schauspielerei. 2002 gewann der Kurzfilm BY MYSELF, für den Karan nicht nur vor der Kamera stand, sondern auch für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnete, die Shoestring Shorts Digital Video Competition.


      CAMILLA RUTHERFORD (Alice)

      Camilla Rutherford war bereits in der Rolle der Jocasta in der HBO-Serie „Rome” zu sehen. Zu ihren Filmen zählen: Denys Arcands STARDOM (2000), Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001), Alki Davids THE FREEDIVER („Freediver – In der Tiefe lauert der Tod“, 2004), Mira Nairs VANITY FAIR („Vanity Fair – Jahrmarkt der Eitelkeit“, 2004) und Robert Edwards LAND OF THE BLIND („Land of the Blind“, 2006), in dem sie an der Seite von Ralph Fiennes und Donald Sutherland zu sehen ist.


      IRRFAN KHAN (Dorfältester)

      Irrfan Khan, Absolvent der renommierten National School of Drama in Neu Delhi, Indien, gab in einer kurzen aber eindrucksvollen Szene in Mira Nairs umjubelten Filmdebüt SALAAM BOMBAY! („Salaam Bombay“, 1988 ) sein Leinwanddebüt.

      Khans unkonventionelle Erscheinung und seine eindrucksvollen Augen verschafften ihm die Titelrolle in MAQBOOL („Maqbool“, 2003), eine in Bombays Unterwelt spielende Hindi-Interpretation des Dramas „Macbeth“. Im selben Jahr wurde er für seinen Part in der groß angelegten Liebesgeschichte HASSIL (2003) ausgezeichnet. Kurz darauf übernahm er die Titelrolle in dem Film des britischen Regisseurs Asif Kapadias, THE WARRIOR (2001), ein in Hindi gedrehter Film, der 2003 den BAFTA in der Kategorie Bester Film erhielt.

      Zuletzt sicherte sich Khan internationale Anerkennung für seine Rolle als indischer Emigrant in den USA in Mira Nairs THE NAMESAKE („The Namesake – Zwei Welten, eine Reise“, 2006) und als Captain auf der Suche nach Daniel Pearls Kidnapper in Michael Winterbottoms A MIGHTY HEART („Ein mutiger Weg“, 2007) mit Angelina Jolie.




      DER STAB

      WES ANDERSON (Regie/ Drehbuch/ Produktion)

      Der in Houston, Texas, geborene Wes Anderson besuchte die University of Texas in Austin. Als Regisseur und
      Ko-Autor zeichnete er verantwortlich für Filme wie BOTTLE ROCKET („Durchgeknallt“, 1995), RUSHMORE („Rushmore“, 1998 ), THE ROYAL TENENBAUMS („Die Royal Tenenbaums“, 2001) und THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tief-seetaucher“, 2004).

      Sein nächstes Projekt ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Roald Dahl mit dem Titel THE FANTASTIC
      MR. FOX.


      ROMAN COPPOLA (Drehbuch/ Produktion)

      Roman Coppola ist in der Welt des Films groß geworden und versuchte sich in fast jedem Segment des Geschäfts,
      angefangen bei der Tontechnik über die Kameraarbeit bis hin zu Drehbuch und Produktion.

      Seine Regiekarriere begann er als Regisseur des zweiten Drehteams bei BRAM STOKERS’S DRACULA („Bram Stoker´s Dracula“, 1992), wo er auch für die visuellen Effekte verantwortlich zeichnete. Diese Arbeit brachte ihm gleich eine BAFTA-Nominierung in der Kategorie Visual Effects ein. Sein erster Spielfilm, CQ (2001), feierte auf dem Film Festival von Cannes Premiere und wurde dort von den Kritikern gut aufgenommen. Außerdem arbeitete er als Second Unit Director bei LOST IN TRANSLATION („Lost in Translation“, 2003), MARIE ANTOINETTE („Marie Antoinette“, 2006) sowie an Wes Andersons THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („DIE TIEFSEETAUCHER“, 2004) mit.

      Auch im Bereich der Musikvideos und Werbeclips fühlt sich der Sohn von Francis Ford Coppola zuhause. So inszenierte er unter anderem Clips der Bands The Strokes und Green Day, während er auf dem Werbefilmsektor Kunden wie Coca Cola, Honda und Target betreut. 1999 gewann er für seine Zusammenarbeit mit dem Choreographen Richard Koufey für den Videoclip zu Fat Boy Slims „Praise You” gleich zwei MTV Music Video Award. Darüber hinaus wurde sein stream-of-consciousness Videoclip zu „Funky Squaredance” der Band Phoenix in die
      permanente Sammlung des New York Museum of Modern Art aufgenommen.

      Obwohl er als Filmemacher sehr erfolgreich ist, gilt sein Interesse auch vielen anderen Gebieten. Er baut seinen eigenen Wein an, den RC Reserve, (der zweimaliger Gewinner der Doppelgold Medaille bei der SF International Wine Competition wurde), und ist Mitbegründer der Luxusgesichtscreme-Linie Uvavita (Uvavita.com), die im Napa Valley hergestellt wird. Außerdem gründete er die Photobubble Company (photobubblecompany.com), um so eine neu patentierte aufblasbare Filmverpackung zu vermarkten.
      Darüber hinaus zeichnet das Roman Coppola Studio für eine Vielzahl von Kunst- und Design-Projekten verantwortlich: so wird etwa sein Zaubertrick, Ghost Card, weltweit vermarktet. Sein von ihm entworfener Work Pod, ein umgebautes Büro in seiner Produktionsfirma in Hollywood, wurde von der Fachpresse gefeiert.

      Schließlich ist Coppola auch als Unternehmer und Geschäftsmann erfolgreich. Er gründete mit seinem Regiekollegen Mike Mills 1996 das Directors Bureau, das große Erfolge als Trendsetter und Kultmacher im Bereich Werbe- und Musikclips verbuchen kann. Im letzten Jahr rief Coppola TDB Special Projects ins Leben, eine Firma, die kreative, spektakuläre, absatzsteigernde und kundenspezifische Marketing- und Promotionstrategien entwickelt sowie Events und Produkte für eine ausgewählte Gruppe von Firmenkunden managt.


      JASON SCHWARTZMAN (Drehbuch)
      Biographie siehe „Über die Schauspieler“


      SCOTT RUDIN (Produktion)

      Der gebürtige New Yorker Scott Rudin gehört zu den erfolgreichsten Produzenten des Filmbusiness und ist seit den 70er Jahren im Geschäft. Nach zahlreichen Arbeiten als Produktionsleiter und Casting-Assistent, unter anderem für die namhaften Broadway-Produzenten Kermit Bloomgarden and Robert Whitehead, stieg er zum Executive Vice President for Production bei 20th Century Fox auf, deren Präsident er 1986 wurde. Bereits ein Jahr später verabschiedete er sich wieder von diesem Posten und avancierte seither zu einer der mächtigsten Männer Hollywoods.

      In seiner Karriere produzierte Rudin unter anderem Stephen Daldrys vielfach ausgezeichnetes Drama THE HOURS („The Hours“, 2002), das ihm einen Golden Globe sowie Oscar®- und BAFTA-Nominierungen einbrachte. Hauptdarstellerin Nicole Kidman erhielt für ihre Darstellung der Schriftstellerin Virginia Woolf einen Oscar®. Zuvor realisierte Rudin unter anderem ORANGE COUNTY („Nix wie raus aus Orange County“, 2001), den Indie-Erfolg THE ROYAL TENENBAUMS („Die Royal Tenenbaums“, 2001), RULES OF ENGAGEMENT („Rules – Sekunden der Entscheidung“, 2000), den Fantasy-Hit SLEEPY HOLLOW („Sleepy Hollow“, 1999), den Krimi TWILIGHT („Im Zwielicht“, 1998 ) mit Edward Norton und Richard Gere, sowie Peter Weirs THE TRUMAN SHOW („Die Truman Show“, 1998 ), der dem Regisseur einen BAFTA und dem Hauptdarsteller Jim Carrey einen Golden Globe einbrachte. Rudin selbst erhielt als Produzent eine Golden Globe Nominierung.
      Zu seinen weiteren Produktionen der 90er Jahre zählen die Komödie THE FIRST WIVES CLUB („Der Club der Teufelinnen“, 1996), SABRINA („Sabrina“, 1995), NOBODY’S FOOL („Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich“, 1994), SISTER ACT 2: BACK IN THE HABIT („Sister Act 2“, 1993), der auf John Grishams Bestseller basierende Krimi THE FIRM („Die Firma“, 1992), sowie Jodie Fosters Regiedebüt LITTLE MAN TATE („Das Wunderkind Tate“, 1991) und THE ADDAMS FAMILY („The Addams Family“, 1991).

      Zudem produzierte Scott Rudin neben Richard Linklaters Erfolgskomödie SCHOOL OF ROCK („School of Rock“, 2003) auch M. Night Shyamalans THE VILLAGE („The Village – Das Dorf“, 2004), das Krimi-Remake THE MANCHURIAN CANDIDATE („Der Manchurian Kandidat“, 2004) sowie die Marionetten-Satire TEAM AMERICA („Team America“, 2004) und die romantische Komödie FAILURE TO LAUNCH („Zum Ausziehen verführt“, 2006).

      Als Ausführender Produzent betreute Rudin das Erotikdrama CLOSER („Hautnah“, 2004), das Jim-Carrey-Abenteuer LEMONY SNICKET’S A SERIES OF UNFORTUNATE EVENTS („Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“, 2004) sowie das preisgekrönte Drama THE QUEEN („Die Queen“, 2006) mit Helen Mirren. 1983 gehörte Scott Rudin zudem als Ausführender Produzent zum Team von Emile Ardolinos Oscar®-prämierter Dokumentation HE MAKES ME FEEL LIKE DANCIN’. Zuletzt realisierte er NOTES ON A SCANDAL („Tagebuch eines Skandals“, 2006).

      Seine Theater-Erfolge umfassen: „Passion“ (Tony), „Indiscretions“, „Hamlet“, „Seven Guitars“, „Skylight“, „On
      the Town“, „The Chairs“, „The Judas Kiss“, „The Blue Room“, „Closer“ (London und New York), „Amy’s View“, „The Wild Party“, „Copenhagen“ (Tony), „The Designated Mourner“, „The Goat“ (Tony), „Medea“, „Caroline, or Change“, „The Normal Heart“, „Who’s Afraid of Virginia Woolf?“, „Doubt“ (Tony), „Red Light Winter“, „Faith Healer“, „The History Boys“ (Tony), „Shining City“, „Stuff Happens“, „The Vertical Hour“ und „The Year of Magical Thinking“.

      Als nächstes wird er im Kino mit folgenden Filmen vertreten sein: NO COUNTRY FOR OLD MEN („No Country for Old Men“, 2007) unter der Regie der Coen-Brüder, Kenneth Lonergans MARGARET, Noah Baumbachs MARGOT AT THE WEDDING („Margot und die Hochzeit“, 2007), Kim Peirces STOP-LOSS, Paul Thomas Andersons THERE WILL BE BLOOD, Wes Andersons THE FANTASTIC MR. FOX, Stephen Daldrys THE READER („Der Vorleser“), Sam Mendes REVOLUTIONARY ROAD und mit dem nächsten Film von Regisseur Cameron Crowe.


      LYDIA DEAN PILCHER (Produktion)

      Lydia Dean Pilcher ist Gründerin der New Yorker Produktionsfirma Cine Mosaic. Zuletzt produzierte sie Mira Nairs von den Kritikern umjubeltes Drama THE NAMESAKE („The Namesake – Zwei Welten, eine Reise“, 2006) sowie Nairs
      VANITY FAIR („Vanity Fair – Jahrmarkt der Eitelkeit“, 2004) mit Reese Witherspoon. Außerdem zeichnete sie für die Ausführende Produktion von Katja von Garniers HBO-Film „Iron Jawed Angels“ mit Hilary Swank und Anjelica Huston verantwortlich, der in der Kategorie Bester Film für den Golden Globe nominiert war.

      Im Jahr zuvor erhielt Pilcher Nominierungen für einen Emmy, den Golden Globe und den Producers Guild Award für ihre Arbeit als Ausführende Produzentin des HBO-Films NORMAL („Eine Frage der Liebe“, 2002) mit Jessica Lange und Tom Wilkinson. Zu ihren weiteren Produktionen zählen: HYSTERICAL BLINDNESS (2002) mit Uma Thurman, Gena Rowlands und Juliette Lewis; der auf dem gleichnamigen Roman von Denis Johnson basierende JESUS’ SON („Jesus´ Son – The Funny Life of Fuckhead“, 1999), CRADLE WILL ROCK (1999) von Tim Robbins, Wayne Wangs CHINESE BOX („Chinese Box“, 1997), KAMA SUTRA – A TALE OF LOVE („Kama Sutra“, 1996) von Mira Nair, THE PEREZ FAMILY („The Perez Family“, 1995) mit Anjelica Huston und Marisa Tomei, die HBO-Produktion „Disappearing Acts“, basierend auf dem Roman von Terry McMillan, Maggie Greenwalds THE KILL-OFF (1989) sowie Michael Moores „Pets or Meat: The Return To Flint“. Des Weiteren zeichnete sie für die Koproduktion von LONGTIME COMPANION („Longtime Companion“, 1990) und MY NEW GUN („My New Gun“, 1992) verantwortlich. Mit Mira Nair verbindet Pilcher eine besondere Beziehung. Die beiden arbeiteten auch für 11 MINUTES, 9 SECONDS, 1 FRAME („11´09“01 – September 11“, 2002), ein aus mehreren internationalen Kurzfilmen bestehendes Projekt über den 11. September, zusammen.

      Nach ihrem Abschluss an der NYU Film School im Jahre 1983 begann Pilcher ihre Karriere mit dem Realisieren von Dokumentarfilmen. Zudem war sie bei der Entstehung von folgenden Filmen in unterschiedlichen Funktionen auf Produktionsebene beteiligt: Martin Scorseses AFTER HOURS („Die Zeit nach Mitternacht“, 1985), Robert Mandels F/X („F/X – Tödliche Tricks“, 1985), Bertrand Taverniers ROUND MIDNIGHT („Um Mitternacht“, 1986), John Hughes´ PLANES, TRAINS AND AUTOMOBILES („Ein Ticket für zwei“, 1981), Alan Parkers MISSISSIPI BURNING („Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses“, 1988 ) und Robert Redfords QUIZ SHOW („Quiz Show – Der Skandal“, 1994). Für Nairs MISSISSIPI MASALA („Mississippi Masala“, 1991) sowie die beiden HBO-Filme „Strapped“ von Forest Whitaker und „Criminal Justice“ war sie als Assoziierte Produzentin tätig.

      Im Moment ist Pilcher Vizevorsitzende der Producers Guild of America East und gehört zum Board of Directors von Maisha, einer Schule für Filmemacher, die sich um die Ausbildung von Drehbuchautoren und Regisseuren in Ostafrika kümmert.


      ALICE BAMFORD (Koproduktion)

      Die Fotografin, Filmemacherin und Weltenbummlerin Alice Bamford studierte am The Prince of Wales Institute Kunst und Architektur. Darüber hinaus war sie auch als professionelle Wettkampfreiterin in Großbritannien erfolgreich. Zudem war sie der einzige weibliche Teilnehmer einer Autorallye über den Himalaya und durchquerte Indien auf dem Rücken eines Pferdes. Gemeinsam mit Wes Anderson entdeckte sie ihre Leidenschaft für Indien und reiste mit ihm dorthin, um die passenden Locations und Anregungen für DARJEELING LIMITED zu finden, bei dem sie auch für die Koproduktion verantwortlich zeichnet.

      Im Moment dreht und produziert Bamford eine Dokumentation, die sich mit Themen rund um die ökologische Landwirtschaft beschäftigt. Außerdem arbeitet sie mit Wes Anderson an dessen nächstem Film THE FANTASTIC MR. FOX.


      ANADIL HOSSAIN (Koproduktion)

      Anadil Hossain ist Gründerin von Dillywood, Inc., einer Full-Service-Produktionsfirma. Die New Yorker Produzentin konzentriert sich vor allem auf internationale und multikulturelle Projekte. So arbeitete sie als Line Producer an Mira Nairs THE NAMESAKE („The Namesake – Zwei Welten, eine Reise“, 2006). Zu ihren Bollywood-Filmen zählen Blockbuster wie KAL HO NAA HO („Indian Love Story – Kal Ho Naa Ho“, 2003) und KABHI ALVIDA NAA KEHNA („Kabhi Alvida Naa Kehna – Bis dass das Glück uns scheidet“, 2006). Beide entstanden in New York unter der Regie von Karan Johar, der auch für die Produktion verantwortlich war. Außerdem produzierte sie die in den USA spielenden Szenen von SWADES („Swades – Heimat“, 2004) von Ashutosh Gawariker, von dem auch LAGAAN („Lagaan – Es
      war einmal in Indien“, 2001) stammt.

      Bevor Hossain in die Filmbranche wechselte, konnte sie durch ihre Arbeit als Eventmanagerin für VIP-Events großer Medienfirmen wie der News Corporation in den USA, China und Australien bereits viel Erfahrung auf internationaler Ebene sammeln.

      Die in Washington D.C. geborene Hossain, deren Eltern aus Bangladesch stammen, wuchs in England und Bangladesch auf. Ihren Abschluss in Film und Amerikanistik machte sie an der University of East Anglia, Norwich, England.


      RANDALL POSTER (Musiküberwachung)

      Randall Poster begann seine Zusammenarbeit mit Wes Anderson bereits im Jahre 1996, als er den Soundtrack zu Andersons Regiedebüt BOTTLE ROCKET („Durchgeknallt“, 1995) zusammenstellte. Seitdem überwachte er die Filmmusik aller vier weiteren Filme des Regisseurs: RUSHMORE („Rushmore“, 1998 ), THE ROYAL TENENBAUMS („Die Royal Tenenbaums“, 2001), THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tiefseetaucher“, 2004) und THE DARJEELING LIMITED. Die einzigartigen und eindrucksvollen Soundtracks zu Andersons Filmen wurden bereits auf internationaler Ebene mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen prämiert.
      2007 war ein sehr arbeitsreiches Jahr für Poster. So zeichnete er für die musikalische Gestaltung folgender Kinofilme verantwortlich: Tamra Jenkins´ THE SAVAGES („The Savages“, 2007), Todd Haynes I'M NOT THERE („I´m Not There“, 2007), Kimberley Peirces STOP – LOSS (2007) und Alan Balls NOTHING IS PRIVATE (2007).
      Zu seinen weiteren Projekten zählen: Sam Mendes JARHEAD („Jarhead – Willkommen im Dreck“, 2005), David Finchers ZODIAC („Zodiac – Die Spur des Killers“, 2007), Martin Scorseses THE AVIATOR („Aviator“, 2004) sowie Noah Baumbachs THE SQUID AND THE WHALE („Der Tintenfisch und der Wal“, 2004).


      MILENA CANONERO (Kostümdesign)

      Für ihre Arbeit als Kostümdesignerin wurde Milena Canonero mit drei Oscars® ausgezeichnet, und zwar für CHARIOTS OF FIRE („Die Stunde des Siegers“, 1982), gemeinsam mit Ulla-Britt Sîderlund für BARRY LYNDON („Barry Lyndon“, 1975) und zuletzt für MARIE ANTOINETTE („Marie Antoinette“, 2006). Des Weiteren wurde sie fünf Mal für den Oscar® nominiert: für THE AFFAIR OF THE NECKLACE („Das Halsband der Königin“, 2001), TITUS („Titus“, 1999), DICK TRACY („Dick Tracy“, 1990), TUCKER: THE MAN AND HIS DREAM („Tucker“, 1988 ) und OUT OF AFRICA („Jenseits von Afrika“, 1985). Für THE COTTON CLUB („Cotton Club“, 1984) und CHARIOTS OF FIRE erhielt Canonero darüber hinaus zwei British Academy Awards (BAFTAs). Vier weitere Male wurde sie für einen BAFTA nominiert: für MARIE ANTOINETTE, DICK TRACY, OUT OF AFRICA und BARRY LYNDON. Die Costume Designers Guild zeichnete Canonero bereits für ihr Lebenswerk aus.

      Zu ihren weiteren Kostümarbeiten für das Kino gehören: SOLARIS („Solaris“, 2002), BULWORTH („Bulworth“, 1998 ), DEATH AND THE MAIDEN („Der Tod und das Mädchen“, 1994), ONLY YOU („Nur für Dich – Only You“, 1994), LOVE AFFAIR („Perfect Love Affair“, 1994), DAMAGE („Verhängnis“, 1992), SINGLE WHITE FEMALE („Weiblich, ledig, jung sucht...“, 1992, auch Produktionsdesign), THE GODFATHER PART III („Der Pate III“, 1990), REVERSAL OF FORTUNE („Die Affäre der Sunny von B.“, 1990), BARFLY („Barfly“, 1987), THE HUNGER („Begierde“, 1983), THE SHINING („Shining“, 1980), MIDNIGHT EXPRESS („12 Uhr nachts – Midnight Express“, 1978 ) und A CLOCKWORK ORANGE („Uhrwerk Orange“, 1971). Außerdem zeichnete sie für das Kostümdesign von Steven Soderberghs OCEAN’S TWELVE („Ocean´s Twelve“, 2004) und Wes Andersons THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU („Die Tiefseetaucher“, 2004) verantwortlich. Zuletzt entwarf sie die Kostüme zu den europäischen Produktionen BELLE TOUJOURS (2006) und I VICERE.

      Die im italienischen Turin geborene Canonero studierte Kostümdesign und Kunstgeschichte in Paris und London. Sie entwarf auch Kostüme für Operninszenierungen, etwa an der Wiener Oper, für das Espoleto Festival und das Metropolitan Opera House. Außerdem war sie am Teatro di Roma tätig. Für die Arbeit an Roman Polanskis Theaterinszenierung von „Amadeus“ kehrte sie nach Italien zurück.



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