RoboCop - Remake

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    Es gibt 679 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Schwambo.

      Original von BallisticSpinal
      Ob es einen zweiten geben wird... ?

      Das wird wohl das BoxOffice bestimmen. Und bei den bisherigen Kritiken tippe ich mal forsch darauf, dass das Einspiel nicht überwältigend sein wird. Da es auch nur eine Auftragsarbeit war und dann auch keine besonders billige: Vermutlich eher nicht.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Original von BallisticSpinal
      In 30 Jahren dann wieder :D

      @patri-x: Gibt es eine Mid- oder Endcreditscene?


      zu 1: :uglylol: :rotfl:
      zu 2: Das ist ne Woche her... Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass es keine gab. Oder sagen wir so: Hätte es eine gegeben, dann wüsste ich es garantiert noch. Warte... Nein, es gab keine! :D
      Sehe ich völlig anders. Klar hätte dem Remake ein höheres Rating nicht geschadet, das wäre das i-Tüpfelchen gewesen, aber Padilha legt einen ganz anderen Schwerpunkt, der einen gewaltreichen Film wie bei Verhoeven gar nicht erfordert. Er dringt viel tiefer in die Psyche von Murphy vor, behandelt seine Gefühle, seine Ängste, seine Famile und wie er mit der neuen Situation umgeht - das ist alles neu und wirkt auf mich auch authentisch. Als Mediensatire auf die sozioökonomischen Verhältnisse steht er Verhoevens Film in nichts nach, manchmal hat man vllt das Gefühl, dass er aber zu viele Themen zusammenwirft - Medien, Drohnenkriege, Marketing, Gier, Moral, Politik, Wissenschaft... Padilha behandelt viele aktuelle Themen und Ängste, z.B. die Angst in der Bevölkerung vor nicht-menschlichen, gefühlskalten Humanoiden, die den unbemannten Drohnen schon sehr nahe kommen, was schließlich RoboCop auf den Plan ruft, ein Kompromiss aus Mensch und Maschine, mit dem sich der Ottonarmalo anfreunden kann. Das wurde finde ich viel besser und intelligenter gelöst als das blutige Bürogemetzel im Original.

      Joel Kinnaman ist hingegen als RoboCop eher austauschbar, kein Vergleich mit Peter Weller, ihm fehlen Ausstrahlung und markante Gesichtszüge. Allerdings fällt dieser Punkt unter seinem Robo-Helm nicht mehr ins Gewicht. Ansonsten ist der Cast richtig gut, Michael Keaton und Jackie Earle Haley sind herrlich giftig, Abbie Cornish ist lecker, das Highlight aber sind Gary Oldman als genailer Wissenschaftler in der moralischen Zwickmühle und Samuel L. Jackson, der als TV-Moderator mit unverschämter Lobby-Arbeit eine witzige Rolle bekleidet. Die Medienkritik fand ich sehr gelungen.

      Insgesamt nehmen sich Original und Remake nicht so viel, Padilha setzt da an, wo Verhoeben Lücken hinterlassen hat, nämlich bei Murphys Persönlichkeitsentwicklung. Die Action ist gut inszeniert, wie die Trailer bereits vermuten ließen, ein höheres Gewaltlevel wäre zwar wünschenswert, aber weichgespült, wie eingangs befürchtet, wird er meiner Meinung nach dadurch nicht. Es gibt durchaus einige unbehagliche Szenen, z.B. Murphys Anblick ohne seinen Robo-Anzug. Dafür braucht es nun nicht literweise Blut. Der Film ist durchaus bemüht, sich vom Original zu unterscheiden und dem delikaten Thema neue Facetten abzugewinnen, und das gelingt ihm auch meistens. Nur in einem Punkt kann er sich von Verhoevens Film nicht absetzen: die Schurken sind leider genauso klischeehaft wie im Original. Von mir gibt's aber eine klare Filmempfehlung.

      7,5/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Winnfield“ ()

      Original von GregMcKenna
      Original von BallisticSpinal
      Ob es einen zweiten geben wird... ?

      Das wird wohl das BoxOffice bestimmen.

      Wenn der Lego Film beim Publikum ähnlich einschlägt wie bei den Kritikern, dann gute Nacht RoboCop. :D

      Gute Kritik auch auf filmszene.de - >> filmszene.de <<

      Hmm. Vl. leihe ich ihn mir dann doch mal aus. Mal schauen.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Olly“ ()

      Original von Winnfield

      Insgesamt nehmen sich Original und Remake nicht so viel, Padilha setzt da an, wo Verhoeben Lücken hinterlassen hat, nämlich bei Murphys Persönlichkeitsentwicklung.



      Dann muss der Film ja gelungen sein, weil es war ja von Anfang an der Plan dies zu zeigen. Könntest du mal bitte für mich Spoilern :

      Spoiler anzeigen
      Verliert er die eine Hand auch noch? Hab mir nämlich nochmal das Original angesehen und da wird ja auch ein Arm gerettet und den will aber der Chef da von dem Haufen weg haben. Jetzt dachte ich mir vielleicht, dass er den Arm auch nur am Anfang im Remake hat.
      Schön dass ich mit meiner Meinung doch nicht so alleine stehe. ;)

      Original von Castiel
      Original von Winnfield

      Insgesamt nehmen sich Original und Remake nicht so viel, Padilha setzt da an, wo Verhoeben Lücken hinterlassen hat, nämlich bei Murphys Persönlichkeitsentwicklung.



      Dann muss der Film ja gelungen sein, weil es war ja von Anfang an der Plan dies zu zeigen. Könntest du mal bitte für mich Spoilern :

      Spoiler anzeigen
      Verliert er die eine Hand auch noch? Hab mir nämlich nochmal das Original angesehen und da wird ja auch ein Arm gerettet und den will aber der Chef da von dem Haufen weg haben. Jetzt dachte ich mir vielleicht, dass er den Arm auch nur am Anfang im Remake hat.


      Spoiler anzeigen
      Ich will ja nicht zu viel spoilern, aber von Murphys Körper bleib fast nichts mehr übrig, außer Kopf und Thorax. Die Erinnerung ist schon etwas geschwunden, er hatte noch eine echte bzw. synthetische hand, aber wie die da hinkommt weiß ich nicht mehr, ohne Anzug hatte er keine Arme. Oder trübt mich meine Erinnerung? Vllt kann patrix mehr Aufschluß geben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Winnfield“ ()

      Spoiler anzeigen
      So weit ich mich erinnern kann, hat er nach der Explosion nur noch Lunge, Kopf und die rechte Hand. Davon verliert er im weiteren Verlauf aber nichts mehr.


      Man, was eine Woche ausmacht. Zum Glück hab ich die Kritik gleich nach dem Kinobesuch verfasst! :goodwork:
      Was hab ich mich als glühender Verehrer von Verhoevens Meisterwerk gefreut, als dieses Remake angekündigt wurde. So gut und zeitlos der Klassiker auch ist, alles was danach den Namen Robocop trug - egal ob Film oder Serie - war echt für die Tonne. Seit dem Original (und das ist ja schon ne Weile her), hoffte ich inständig darauf, dass irgendwer, irgendwann mal noch was Anständiges aus dem Stoff machen würde.

      Und was hab ich geflucht, als ich die Setpics mit dem schwarzen Anzug gesehen habe. Spätestens nach dem schlechten Trailer, der hirn- und seelenloses Popcornkino versprach, wie es Hollywood derzeit als Massenware fabriziert, war meine Vorfreude dann total im Keller.
      Niemals hätte ich vermutet, was mich letztendlich wirklich erwartete, denn das konnte man auch nach der schlechten Promotion wahrlich nicht erwarten. Das Robocop-Remake ist weder ein Aufguss, noch tritt es wirklich in die Fußstapfen des Original und erst recht ist es nicht der erwartete CGI-Overkill.

      Was wir hier geliefert bekommen, ist ein waschechtes Charakterdrama mit gut gestreuten Actioneinlagen, das völlig andere Wege geht, als Verhoevens Version. Am ehesten erinnert das Remake (das nur in Teilen eines ist) an "Batman Begins" und es entzieht sich somit dem direkten Vergleich mit dem Original. Ein genialer Schachzug, der leider saudoof vermarktet wurde. Der Trailer, der einen völlig anderen Film suggerierte (nämlich einen Action-Blockbuster), setzte dem Ganzen dann die Krone auf.

      Man kann es nicht oft genug sagen: Das ist nicht der Film, den ihr euch nach Sichtung des Trailers und der schlechten Publicity vorstellt! Padilla setzt gänzlich andere Akzente! Er nimmt sich sehr viel Zeit für Dialoge und Charakterzeichnungen, fokussiert sich vollkommen auf das persönliche Drama des Alex Murphy, das absolut niemanden kalt lassen dürfte. Es sei denn natürlich, man hat sich bereits im Vorfeld eine Meinung gebildet und ist nicht mehr in der Lage diese zu revidieren, wenn letztendlich alles anders kommt. Genau dieses Gefühl beschleicht mich bei so manchen Kritiken, die ich nach dem Trailer, aber vor dem Film, noch Wort für Wort unterschrieben hätte. So kommt es mir vor, als hätte so mancher Rezensent seine eigene Erwartungshaltung rezensiert, die er vorgefertigt aus der Schublade gezogen hat, ohne sich auf das Remake einlassen zu können. Anders kann ich mir das nicht erklären.

      Ich hätte niemals gedacht, dass ich das hier schreiben werde, aber Joel Kinnaman gibt einen ganz tollen Robocop ab, mit dem man leidet und mit dem man sich identifizieren kann, ohne ihn mit Peter Wellers Performance vergleichen zu müssen. Er ist ein neuer Robocop, aber kein schlechterer. Selbst das Design, dem ich zuvor sehr skeptisch gegenüber stand, hat mir im fertigen Film verdammt gut gefallen, was auch an der wuchtigen Geräuschkulisse lag, wenn sich Robocop in Bewegung setzte.
      Alle beteiligten Schauspieler machen ihre Sache gut, aber Gary Oldmans eindringliches Spiel als Erschaffer von Robocop, muss besonders hervorgehoben werden. Er verleiht der Story Tiefe, die sowieso allgegenwärtig ist. Es ist mir absolut schleierhaft, wie man fehlende Tiefe bei diesem Streifen bemängeln kann. Sie ist anders gelagert, als das bei Verhoeven der Fall war. Anstatt bissiger Gesellschaftssatire, auf die Verhoeven setzte, legt Padilla seinen Schwerpunkt auf die Frage, was eigentlich unsere Persönlichkeit ausmacht.

      Das Remake offenbart seine Schwächen kurioserweise genau dann, wenn man versucht sich Verhoeven anzunähern, was in Sam Jacksons Karikatur eines Fox-News-Sprechers stattfindet. Das ist weniger gut gelungen, weil die Botschaft mit dem Vorschlaghammer transportiert wird. Diese Szenen wirken in ihrer Häufigkeit teilweise ermüdend und darüber kann auch Jacksons routiniertes Schauspiel kaum weg täuschen. Dies schmälert den positiven Gesamteindruck aber kaum.

      Die gut platzierte, geerdete Action (wenn denn mal welche zu sehen war), kam punktgenau und sah verdammt schick aus. Hier wurde geklotzt, nicht gekleckert, aber das war ja auch irgendwie zu erwarten.
      Das PG-13-Rating hat mir im Vorfeld echt Bauchschmerzen bereitet, aber auch die waren unbegründet, denn das Remake hatte die zynische Gewaltdarstellung des Originals schlichtweg nicht nötig. Abgesehen davon finde ich die FSK12-Freigabe bei uns äußerst gewagt. Zwar wird hier keine explizite Gewalt gezeigt, aber einige Szenen gehen echt unter die Haut und sind garantiert nicht für 12-Jährige geeignet. Wer den Film bereits gesehen hat, der wird wissen auf was ich damit anspiele.

      Sogar das Original-Theme kommt im Soundtrack vor, auch wenn ich mir vielleicht gewünscht hätte, dass man es dominanter eingesetzt hätte. Es war zumindest vorhanden, genauso wie zahlreiche Anspielungen auf die Vorlage, die einer Verbeugung gleichkommen, nie jedoch einer Anbiederung.

      Ich kann nur sagen: Leute, lasst euch von den schlechten Kritiken nicht verunsichern. Dieser Robocop ist unerwartet aber verdammt gut und steht einem "Batman Begins" in keinster Weise nach. Hut ab vor José Padilla, der hier eine ganz eigene Version gedreht hat. Das ist mutig und wird sich für ihn nicht auszahlen, aber der Film ist klasse, wenn man sich drauf einlassen kann. Vergesst den Trailer und gebt dem Streifen eine Chance!

      9,5/10 Punkten

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „Sanuk“ ()

      Also wenn ich hier lese, dass Robocop mit Batman Begins verglichen wird, zweifle ich echt an meinem Geschmack langsam :D

      Das Remake des Klassikers von Paul Verhoeven ist kein schlechter Film, um das schonmal vorwegzunehmen. Es ist aber bei Leibe auch kein guter Film. Um erlich zu sein ist er sogar sehr weit davon entfernt ein richtig guter Actioner zu sein, weil es an mehreren Baustellen einfach an Standfästigkeit mangelt und es sich meiner Meinung nach immer wieder zu sehr auf die falschen Dinge konzentriert wird, obwohl viele dieser einzelnen Dinge an und für sich mit etwas mehr wirklich gutem Fokus prima funktionieren könnten.

      Die Geschichte von Alex Murphy wird dieses Mal wirklich gänzlich anders erzählt als damals. Bis auf einige wenige Punkte (nämlich dem, dass Murphy nach einem Vorfall in einen Roboterkörper integriert wird, da es die einzige Überlebenschance ist) entfernt man sich mit den Dingen, die man in den Vordergrund rückt weit von dem Original und lässt sich somit die Tür offen, ernsthafte Vergleiche mit eben diesem auszuweichen. Jetzt ist aber das Problem, dass zum Beispiel die Geschichte um den Mann, der gegen seinen Willen in einen Roboterkörper gesteckt wird, viel zu schnell abgehackt wird, dafür, dass sie soviel Potential birgt. Die Geschichte um die Frage, ob eine Maschine das Recht hat auf der Straße für Ordnung zu sorgen wird zwar immer wieder aufgegriffen, aber nie mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt, als das man sie für gut abstempeln könnte. Die Geschichte um den Vater und Ehemann, der auf Grund seines Zustandes von seiner Familie getrennt ist und sich wahrscheinlich nie wieder so annähern können wird, wie er möchte ist zwar mit mehr als ausreichend Screentime versehen, wird aber so aufgezogen, dass sie wie ich finde einfach nur nervt und nicht in den Film gehört. Nichtmal die Storyline, die das gesamte Original getragen hat - nämlich Murphys Jagd auf seine "Mörder" - wird anständig gewürdigt und mal schnell nebenbei abgehandelt.

      Hätte man hier und da vielleicht einen der Punkte gestrichen und sich dafür mehr um eine knackige, gut inszenierte Actionstory mit einer, vielleicht zwei Nebenstories, die dafür mehr Tiefe bekommen hätten, wäre der FIlm wahrscheinlich nah an Verhoeven's Klassiker rangekommen. Jetzt hat man einen Film, der wie so viele Remakes heutzutage, versucht sein Vorbild auf Teufel kommt raus nicht zu kopieren, das aber ziemlich unentschlossen (und streckenweise schlecht) macht und sich dann hier und da dann allerdings doch wieder verneigt. Was ich dann doch nochmal ganz cool fand.

      Weiter hatte man im Original einen sympathischen Peter Weller, der Murphy verkörperte - Joel Kinnaman wirkte finde ich den ganzen Film über unsympathisch und aufgesetzt "cool". Direkt die erste Szene mit ihm war alles, was man charaktermäßig von ihm zu sehen bekommt. Als Mensch wie später als Maschine, die er ebenfalls bis auf einige wenige Szenen echt unsympathisch darstellt (rein von Gesicht und Sprache her). Wer das allerdings wieder rausreißt ist Gary Oldman, der wie erwartet eine echt gute Leistung für so einen Film brachte, der Mann packt die Sachen, die er macht, wirklich immer richtig an - haben sehr viel Spaß gemacht seine Szenen (die zum Glück nicht wenige waren).

      Kommen wir nun zur Action. Jeder geht davon aus, einen astreinen Actioner zu sehen, wenn er in Robocop sitzt - was an sich ja schonmal irgendwie komisch ist, da das original ja gar kein reiner Actionfilm war - und bekommt er das auch? Jein.
      Zu Beginn und dann gegen Ende wieder bekommt man doch schon ein bisschen gute CGI-Action zu sehen, während des Filmes konzentriert man sich aber über weite Strecken lieber auf das Training von Murphy und setzt hier auf deplatzierte, unlustige oneliner und einen komischen Soundtrack. Und auch, die Action gegen Anfang und Ende, die ich eben erwähnte, bleibt oft eher blass und gewichtslos statt hart und dreckig, wie ich es mir eher gewünscht hätte und das Original es vorgemacht hat.

      Wie gesagt, ich bin aber der Meinung, dass man den Film mit einer etwas anderen Gewichtung echt richtig gut werden lassen können. Auch mit der hier gewählten Inszenierungsart, die eher auf Wiseman- und Bay-Publikum ziehlt als auf Fans der dreckigen Action wie zuletzt Dredd es gemacht hat. So hat man einen rundgelutschten Film, der an vielen Keksen knabbert, sie dann wieder in die Schale wirft und nebenbei sterilgehaltene Action gespickt mit Onelinern der Generation Underworld bringt.

      5.5 von 10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:
      Ich mag den Stil von Michael Bay absolut nicht und ich bin auch garantiert kein Fan der Underworld-Filme. ;)
      Der Vergleich ist auch irgendwie merkwürdig, denn wenn das Robocop-Remake eines sicher nicht ist, dann ein seelenloses Effektgewitter Marke Bay. Dann führst Du Dredd an, den ich persönlich nur durchwachsen fand. Dredd kopierte gnadenlos bei "The Raid" und für die CGI-Effekte in Verbindung mit der Droge, musste man echt beide Augen zudrücken. Sicher hatte Dredd nicht das Budget eines Robocops, aber der Streifen war auch inhaltlich spartanisch. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut! Meiner Meinung nach ist das Robocop-Remake vielschichtiger und hat zumindest mir deutlich mehr Spaß gemacht.
      Bay und Underworld hatte ixh nur auf die Inszenierung der actionlastigeren Szenen genannt. Inhaltlich spreche ich dem film gar nicht seine guten und auch gut angeschnittenen Fascetten ab - Mir waren es nur zu viele dafür, dass keine so richtig befriedigend behandelt wurde.

      Umd was Dredd angeht, den fand ich einfach kerniger und ein bisschen erlicher inszeniert das hätte mir hier auch ganz geil gefallen als die Inszenierung des leichtfüßigeren Robocop.
      Dredd und "The Raid" gleichen sich inhaltlich dermaßen, dass das unmöglich ein Zufall sein kann. Mit Insiderwissen, welches Script zuerst fertig war, kann ich nicht dienen, aber "The Raid" erschien zuerst. Das legt den Verdacht nahe, dass Dredd kopiert hat. Wie dem auch sei, Dredd ist ja hier eigentlich auch nicht das Thema.
      War gestern auch drin und hier mal meine Meinung zum, für mich, tollen Film.

      Vorweg, uns allen ist bewusst welchen Status unser geliebtes Robocop Original genießt, auch zurecht wie ich finde.
      Diesen Brachialbatzen aus übertriebener Gewalktexesse und satirischen Seitenhieben, hat zu der damaligen Zeit (und natürlich auch ungeschönt zu der schlechteren heutigen) bestens funktioniert. Alleine der atmosphärische Charme und die für seine Zeit guten Effekte (Sowohl die Stop-Motion als auch Gore FX), trugen mitunter zum hohen Wohlfühlfaktor des Films bei.
      Und zurecht darf man im Falle eines Remakes, oder sollte ich besser den passenden Begriff "Neuinterpretation" wählen, skeptisch sein; zumal die Messlatte des Originals astronomisch hoch erscheint.
      Und anstatt genau da den Versuch zu starten, in diesem Segment erneut anzusetzen macht Jose Padilha das einzig richtige und schlägt eine andere Kurskorrektur ein, ohne aber die Existenz des Originals in gewissen Fragmenten zu verleugnen.

      Ok, man muss fairerweise ganz klar sagen, dass dem Film irgendwo schon etwas die Seele fehlt, die das Original definitiv inne hatte. Das ganz dicke Plus sind in dem Falle ganz klar die dem hohen Budget geschuldeten guten Effekte und natürlich den Protagonisten. Wenn Robocop gleich gegen mehrere ED 209 oder auch Roboter in einer abgelegenen Lagerhalle (Trainingssequenz) kämpft, so ist das schon sehr amtlich inszeniert.

      Michael Keaton als Omnicorp Oberhaupt Sellars brilliert hier bestens aufgelegt und Jackie Earle Haley, als integranter Ausbilder, der sein Roboterportfolio schürt und in Form bringt, überzeugt und gibt auch einen Onliner in Richtung Original, in etwas anderer Form (I´ll by that for a Dollar )
      Samuel L. Jackson als schonungsloser Lobbyist einer Nachrichtensendung, verteilt derweil nette Gesellschaftskritische Seitenhiebe und agiert wie immer souverän.
      An Mr. ROBOCOP himself musste ich mich hingegen erst gewöhnen, da die Mimik und das Schauspiel des anfangs etwas zu lapidar wirkenden Joel Kinnaman mich erst später begeistern konnte. Es fehlt ihm so ein bisschen der Kumpeltyp, den ein Peter Weller halt in meinen Augen zu Beginn an schon hatte.
      Hauptbindeglied ist hier seine Frau, die überzeugend von Abbie Cornish verkörpert wird. Und das nutz Padilha auch für seine Interpretation des neue Robocops: Er setzt hier schon etwas mehr auf die emotionale Ebene und versucht die Menschlichkeit und die Emotionen, die in der Maschine Alex Murphy stecken, durch den Film zu tragen, was ihm auch in großen Teilen des Films gelingt, allen voran im Mittelteil, als Alex wieder zu sich selbst findet und die Prioritätenliste für sich neu setzt.

      Was aber schade ist und ich am Original so liebte, das waren die "Bad Guys", die eben der korrupten Omnicorps-Chefetage hörig waren. Ein Clarence Boddicker fehlt hier ebenso wie ein Emil Antonowski. Stattdessen gibt's hier mehr oder weniger einige Alibi Bösewichter, die von einem gewissen Antoine Vallon angeführt werden, für mich aber zu wenig in Erscheinung getreten sind und somit kein Bindeglied im direkten Vergleich zum Original bilden, wenn auch der Verweis als solcher zu erkennen ist.
      Michael Keaton und auch Samuel L. Jackson sind perfekte Abreißbilder heutiger Politiker und passen echt gut ins Bild, während ein brillant agierender Gary Oldman als Wissenschaftler mit guter Seele, der nur gutes tun will, in den Strudel der Intrigen einfach reingerissen wird und schon irgendwo eine unfreiwillige Opferrolle einnimmt. Er ist aber einer der großen Sympathieträger hier, ganz klar.

      ROBOCOP selbst erntete für sein neues, primär schwarzes Outfit ja nicht nur positives Lob. Zwar kommt auch zu Anfang des Films seine Rüstung in den Ursprungsfarben in etwas aufgemotzter Form zum tragen, jedoch dominiert die schwarze Rüstung.
      Und was soll ich sagen? Ich hatte auch größte Zweifel, nachdem ich die ersten Bilder damals sah…aber….ENTWARUNG. Das Teil sieht im Film richtig gut aus und wirkt mächtig edel, echt wahr. Generell sieht der Robocop der Neuzeit richtig edel aus.
      Das gilt auch für den Rest des robotischen Portfolio der OCP. Die neuen ED 209 sehen atemberaubend aus und sind echte Hingucker. Auch die damit verbundenen CGI´s sind absolute klasse. Gerade zu Beginn des Films, wo einige diesen Typus durch die Stadt streifen und dann in ein Gefecht verwickelt werden, echt ansehnlich.

      Sicher, Robocop anno 2014 ist mächtig aufgeblasen und total auf Hochglanz getrimmt. Aber, die 2 Stunden sind zu keiner Zeit langweilig und es gibt ständig was zu entdecken und passieren tut eigentlich immer was. Die Kämpfe und die gesamte Action sind einwandfrei inszeniert und die etwas wacklige Kameraführung in den Feuergefechten unterstreichen den "wir sind mitten im Geschehen"- Effekt wunderbar. Ich hatte zwar einen soliden Film erwartet, wurde aber dann belohnt, dass dieser dann doch besser war, als zunächst angenommen. Der Score ist in der Titelsequenz ans Original angelehnt und auch der Rest passt stimmungsmäßig.
      Ob die FSK 12 jetzt gerechtfertigt ist möchte ich nicht beurteilen. Jedoch muss man sagen, dass es schon etwas merkwürdig anmutet, wenn ein ED 209 zu Beginn ein Kind mal eben im "OFF" wegschießt. Auch wenn kein Blut fließt, einige Shootouts haben es dennoch in sich.
      Ich muss den Film noch sacken lassen und werde den sicher noch ein 2tes mal im Kino sehen und werde dann mal eine Wertung in Zahlen abgeben. Aber, es hat sich heute echt gelohnt und ich freue mich schon jetzt wie Bolle auf die Bluray.
      In diesel Sinne, "Your move, Creep".